No. 87
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 05. November
1875
fünfundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1875 Nr. 87 Seite 1]

Der Fuhrmann Jochen Kramp hieselbst beabsichtigt, in seinem allhier vor der Siemzerstraße belegenen Wohnhause die Schlächterei zu betreiben, und hat, bei Einreichung der erforderlichen Zeichnung und Beschreibung seines Grundstücks, die obrigkeitliche Erlaubniß hierzu nachgesucht.
Indem wir dies in Gemäße der Bestimmungen im § 13 der Gewerbeordnung zur allgemeinen Kenntniß bringen, ergeht hierdurch die Aufforderung, etwaige Einwendungen gegen die neue Anlage binnen 14 Tagen bei uns anzubringen.
Schönberg, den 30. October 1875.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Politische Rundschau.

Deutschland. Den neuesten Nachrichten zufolge ist Sr. Majestät der Kaiser völlig wieder hergestellt. Doch hat derselbe auf ärztliches Anrathen aus Schonungsrücksichten die beabsichtigte Reise nach Schlesien aufgegeben. Dagegen hat sich in Vertretung Sr. Majestät der Kronprinz am Mittwoch dorthin begeben. In seiner Begleitung befinden sich seine Gemahlin und die Prinzen Carl und Friedrich Carl sowie der Prinz August von Württemberg.
Der deutsche Gesandte am schwedischen Hofe, Herr von Eichmann, ist in Heidelberg seinen längeren Leiden erlegen.
Der Reichstag verhandelte in seiner Mittwochsitzung über die Abänderung des § 4 des Gesetzes über das Postwesen des deutschen Reiches vom 28. Oct. 1871. Es handelte sich um Präcisirung der Verpflichtung der Bahnen zur Beförderung der Postsendungen; und da hier zum ersten Male die üble wirthschaftliche Lage zur Sprache kam, so erhielt die Debatte wider Erwarten etwas erregte Färbung. Ferner wurde der Vertrag mit Costarika in erster und zweiter Lesung genehmigt.
Bisher sind beim Reichstag bereits 221 Petitionen eingegangen, von denen sich 56 auf den Zolltarif beziehen, während 90 an die Justizkommission gehen.
In Reichstagskreisen geht man mit dem Plane um, eine gemischte Kommission aus Mitgliedern der Regierungen und des Reichstages niederzusetzen, welche die Gründe des gegenwärtigen Nothstandes des Landes aufsuchen und über Mittel zur Abhülfe berathen soll. Der Rchsb. bemerkt dazu: "Wenn ihr unser Land von der Krankheit des Liberalismus heilen könnt, dann werdet ihr seine Nothstände bessern, sonst ist Alles vergebens. Unsere Nothstände sind nicht Wunden, welche durch diese oder jene äußeren ungünstigen Einflüsse unserem Volke geschlagen wären - solche Einflüsse waren nicht vorhanden - sondern es sind die ganz natürlichen Folgen jener bösen inneren Krankheit, an welcher unser Land leidet." Zu diesen schreienden Nothständen gehört ja ganz besonders auch jenes vagabondirende Verbrecherthum, das sich an der Hand des Freizügigkeitsgesetzes herausgebildet hat, und das zu einer um so größeren Gefahr für unser Volksleben wird, als es mit Hülfe der Freizügigkeit dem strafenden Arme der Gerechtigkeit spotten darf und immer größere Volkskreise ergreift. Trotzdem will es immermehr scheinen, als hätten die zum Strafgesetz vorgeschlagenen Veränderungen wenig Aussicht, von der jetzigen Reichstagsmajorität angenommen zu werden. Eine nicht minder wichtige und brennend gewordene Frage ist das Verhältniß der Lehrlinge zu ihren Meistern; denn heutzutage sind ja die Meister zu Dienern ihrer Lehrlinge und Gesellen geworden und die Lehrlinge zu Freiherrn, ein Zustand, der nachgerade unerträglich wird. Darum kann die Nachricht des Berl. Tagb. nur mit Befriedigung aufgenommen werden, daß der Reichskanzler von Personen, die außerhalb der Regierung und des Parlamentes stehen, einen Gesetzentwurf habe ausarbeiten lassen, zur Regelung des Lehrlingswesens. Derselbe soll Bestimmungen einhalten, die besonders auf schriftliche Abfassung des Lehr=Kontraktes und auf Wiederherstellung der väterlichen Gewalt des Lehrherrn über den Lehrling dringen. Auch soll danach eine obrigkeitliche Behörde zur Entscheidung von Streitigkeiten zwischen Meister und Lehrling sowie zur polizeilichen Ueberwachung der Lehrlingsverhältnisse eingerichtet werden; und Fortbildungsschulen sollen für die weitere Ausbildung der Lehrlinge sorgen.
Die Berliner Volksztg., tröstet sich, daß die jetzige Reichstagsession doch nicht ganz ohne Culturkampf=Debatte verlaufen werde. Das Blatt will wissen, daß die Regierung doch noch ein Reichsgesetz Betreffs Verbot der Prozessionen, Wallfahrten und Bittgänge einbringen werde.
Preußen. Der Berliner Oberkirchenrath hat wieder mal etwas von sich hören lassen in einem langen und breiten Schriftstück. Kürze und Präzision ist überhaupt nicht sein Fehler. Wie mans von dieser protestantenvereinlich gefärbten staatlichen Kirchenbehörde nicht anders erwarten konnte, hat dieselbe die Anträge der Provinzialsynoden Betreffs Trauungen und Wiedertrauungen zurückgewiesen. Getraut soll absolut nicht mehr werden, nur gesegnet; und ob auch das Reichsgesetz eine kirchliche Verpflichtung zur Trauung kennt und ob auch tausende christliche Ehepaare den oberkirchenräthlichen Segen verschmähen und christliche Trauung, d. h. im Namen Gottes zusammengesprochen zu werden verlangen, darnach fragt der unfehlbare Berliner Oberkirchenrath nicht. Sondern dekredirt rücksichtslos als oberste königlich preußische Kirchenbehörde. Doch er kann auch gnädig sein: Geistliche welche aus Gewissensbedenken eine Wiedertrauung verweigern, sollen sich einen andern Geistlichen substituiren dürfen, bei dem diese Gewissensbedenken nicht statthaben! schlimmer kann doch bei den Türken mit dem Gewissen nicht umgegangen werden!
Aus Hannover kommt dagegen die erfreuliche Nachricht, daß die Neuwahlen zur evang. lutherischen Landessynode trotz der fieberhaft betriebenen Agitation des Protestantenvereins fast durchweg auf bekenntnißtreue Männer gefallen sind.
Wenn man der "Rh. u. M. Ztg." glauben darf,

[ => Original lesen: 1875 Nr. 87 Seite 2]

haben in der Trierschen Diöcese 12 Pfarrer sich den Maigesetzen unterworfen und haben ihren Staatsgehalt ausgezahlt erhalten.
Frankreich. Gestern ist die französische Nationalversammlung wieder zusammengetreten. In derselben hat sich ein Gewitter zusammengezogen, das sich gegen das Kabinet richten wird, denn der Ministerpräsident Buffet hat durch scheinbare Begrüßung der Bonapartisten den ganzen Zorn aller Republikaner auf sich geladen und wird demselben auch wohl weichen müssen, denn alle Parteien haben sich zu seinem Sturze verbunden.
Türkei. Die türkische Frage gewinnt von Tag zu Tag an Bedeutung und hat schon die gespannteste Aufmerksamkeit von ganz Europa auf sich gezogen. An eine rasche Bewältigung des bosnischen Aufstandes ist nicht zu denken , denn der Fanatismus auf beiden Seiten der Kriegführenden steht in voller schrecklicher Blüthe, und die Gewalt= und Frevelthaten der türkischen Herrschaft treiben auch die bisher noch ruhigen Theile der christlichen Bevölkerung zu erbitterstem Widerstande, während auf Seiten der Türken auch den gemeinen Mann eine Ahnung von dem Niedergange des Halbmondes erfaßt und die Ausbrüche einer, auf die Dauer allerdings ohnmächtigen Wuth hervorruft. Neuerdings scheint Rußland sich der bedrängten Glaubensbrüder in der Türkei ernstlich annehmen zu wollen; und hoffen wir, daß sein Muth alle Rücksichten bei Seite setzen läßt, die etwa durch die Aussicht auf einen Konflict mit andern europäischen Mächten gefordert werden können.


- Auf der Höhe seines Ruhmes und Glanzes stand Strousberg im Anfang des Jahres 1870. Er wohnte damals in seinem Palast in Berlin, der an Pracht und Kunst alle anderen übeltraf, in feinen Unternehmungen und Gütern sollen damals 600 Millionen gesteckt haben und 100,000 Arbeiter beschäftigt gewesen sein. Auf ihn wurde das Wort Berth. Auerbachs in seinem "Landhaus am Rhein" bezogen: Viel Geld erworben ist eine Art Tapferkeit, Geld bewahren erfordert eine gewisse Weisheit, Geld schön ausgeben ist eine Kunst. - Als Juwel seiner ungeheuren Besitzungen betrachtet er die Herrschaft Zbirow in Böhmen, eine Besitzung von 102,000 Morgen mit großen Waldungen, Berg= und Eisenwerken. Strousberg hat sie für 9 Millionen Gulden erworben und ließ sofort die großartigsten Bauten etc. ausführen. In Zbirow war der Fall Strousbergs ein zerschmetternder Blitzstrahl. Da Gefahr war, daß das Schloß und die Fabriken zerstört würden, so wurden 2 Bataillone Soldaten dahin beordert; durch sie und die Geldhülfe der Regierung wurden die drohenden Unruhen beschwichtigt, 3000 Arbeiter werden beschäftigt, 2000 Bau=Arbeiter entlassen und heimgewiesen, weil zu den Neubauten das Geld fehlt. - Strousbergs Haft in Rußland ist eine Wechselhaft. Man giebt sich Mühe, eine außergerichtliche Einigung der Gläubiger herbeizuführen.
- In der "deutschen Wehrordnung" sind auch die Bestimmungen über die Prüfungen zum einjährig=freiwilligen Dienst neu geregelt und stellen im Allgemeinen höhere Anforderungen als bisher. Die sprachliche Prüfung erstreckt sich in Zukunft, neben der deutschen Sprache, auch noch auf zwei fremde Sprachen, wobei jedoch die Wahl gelassen wird zwischen dem Lateinischen, Griechischen, Französischen und Englischen; die wissenschaftliche Prüfung umfaßt außer den bisherigen Gegenständen (Geographie, Geschichte, deutsche Literatur, Mathematik und Naturgeschichte) auch noch Physik und Chemie. Die nach den bisherigen Bestimmungen erworbenen Prüfungsscheine für den einjährig=freiwilligen Dienst behalten ihre volle Wirksamkeit bis zum Ablaufe der bewilligten Ausstandsfristen.
- Wenn in Siam in einem Processe keine Zeugen vorhanden sind, so entscheidet der Richter über Schuld oder Nichtschuld nach der Länge der Zeit, welche die beiden Parteien unter Wasser zubringen können.


Anzeigen.

Auf Verfügung des Großherzoglichen hohen Kammer= und Forst=Collegii wird den hiesigen Großherzoglichen Dienern hiedurch eröffnet:

daß ihnen die bestellungsmäßig zugesicherten [Fehlstellen in der Originalseite], namentlich also auch das Deputatholz, nur so lange zustehn, als sie sich im Dienste befinden, sie also beim Ausscheiden aus letzterem die etwa zu viel bezogenen Naturalien nach dem vollen Werth zu ersetzen, oder in natura auf der Stelle zurückzulassen haben.
Schönberg, den 26. October 1875.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


In Sachen betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des zu Lüdersdorf verstorbenen Hufenpächters Köster steht zur Erklärung über die Liquidate ein Termin auf Sonnabend, den 27. November d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Concurs=Gerichte an, zu welchem die Köster'schen Beneficialerben und die nicht präcludirten Köster'schen Gläubiger hiemit unter dem Nachtheile geladen werden, daß sie sonst als die Liquidate anerkennend werden angenommen werden.
Schönberg, den 23. October 1875.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)                                             A. Dufft.


Auf Instanz eines Gläubigers soll die zu Herrnburg belegene Büdnerstelle c. p. des Bäckermeisters Martin Gustav Rudolph Hülsemann daselbst öffentlich meistbietend in vim executionis verkauft werden.
Demnach wird der Verkaufstermin auf Dienstag, den 14. Dezember d. J., Mittags 12 Uhr, der Ueberbotstermin auf Dienstag, den 11. Januar 1876, Vormittags 11 Uhr, vor hiesigem Großherzoglichen Justiz=Amte angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiermit geladen werden.
Dem Schuldner, sowie den Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermine zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen zu erscheinen.
Der Entwurf der Verkaufsbedingungen kann 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der hiesigen Gerichts=Registratur eingesehen werden, und wird aus denselben hieher vermerkt, daß die Conventionalpoen 900 M. beträgt, die eine Hälfte des Kaufgeldes bei der Tradition des Grundstücks unter An= und Abrechnung der Conventionalpoen, und die andere Hälfte des Kaufgeldes zu Johannis 1876 zu entrichten ist mit Zinsen à 4% vom Tage der Uebergabe an.
Gleichzeitig wird zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu veräußernde Grundstück, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Prioritäts=Ausführung ein Termin auf Dienstag, den 14. December d. J., Vormittags 11 Uhr,
anberaumt, wozu die nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommenen Gläubiger bei Strafe der Abweisung und des Ausschlusses geladen werden.
Schönberg, den 24. September 1875.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Nach der heute gemachten Anzeige sind in der vergangenen Nacht in Sahmkow sechs fette weiße Gänse, unter diesen eine alte, sowie eine fette grauweiße Gans, aus einem unverschlossenen Stall gestohlen worden.
Wir ersuchen alle resp. Gerichts= und Polizeibehörden um Vigilanz und resp. Anhaltung der

[ => Original lesen: 1875 Nr. 87 Seite 3]

Diebe und der gestohlenen Gänse und um sofortige Benachrichtigung davon.
Schönberg den 3. November 1875.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Holzverkauf.

Am Donnerstag den 11. November Morgens 9 Uhr kommen in Selmsdorf im Hause des Gastwirths Lenschow folgende Holzsortimente aus den Hohemeiler Tannen zum meistbietenden Verkauf:

ca. 200 Raummeter Tannen Kluftholz.
ca. 200 do. do. Knüppelholz.
ca. 825 Stück Tannen Schleete.
ca. 320 do. do. Hopfenstangen.
Bedingungen werden vor Beginn der Auction bekannt gemacht.
Schönberg, den 3. November 1875.

Der Oberförster C. Hottelet.     


Zu Hof Nesow sind 2 ausrangirte Arbeitspferde sofort zu kaufen.


Diejenigen Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts, welche noch mit der ersten resp. zweiten Hebung zur Armensteuer restiren, werden nunmehr zur Zahlung ihrer Beiträge aufgefordert.
Schönberg, den 28. October 1875.

Die Armenbehörde.


Die Ersparniß- und Vorschuß=Anstalt

in Schönberg ist an jedem

Mittwoch, von 8-12 Uhr Vormittags,

geöffnet.

Das Directorium.


Aufforderung
an sämmtliche Maurergesellen der hiesigen Krankenkasse.

Wegen vieler Krankheitsfälle sehen wir uns genöthigt, noch einen Ladentag abzuhalten und das Krankengeld von 3 M. 50 Pfennig (Mecklenburg) auf 4 M. zu erhöhen, und ersuchen deshalb sämmtliche Mitglieder, hauptsächlich Kranken Besuchende, den 7. November, als am 8. Ladentag, zu erscheinen.

Schönberg.                                            Der Vorstand.


Zur Deckung unterer diesjährigen Hagelschäden in Klocksdorf, Carlow, Ollndorf, Gr. Siemz und Schönberg, sowie zur Bestreitung der Verwaltungskosten nebst Ansammlung eines nach unseren revidirten Statuten zulässigen Reservefonds vernothwendigt sich ein Beitrag von 40 Pfennigen für je 100 Mark Versicherungssumme und werden unsere Mitglieder ersucht, solchen Beitrag

am Dienstag, den 9. November d. J. Morgens 10 Uhr

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 1. November 1875.

Direction der Hagelversicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger.      Wilh. Heincke.


Hals= und Brustkranke sollten im Sommer

mindestens einige Zeit in eine gegen Nord= und Ost=Wind geschützte, gemüthliche Gegend ziehen und neben Ruhe und Luft noch Milch und eine nahrhafte Kost genießen. Jeder schnelle Wechsel zwischen warmer und kalter Luft, sowie das Einathmen der kalten Morgen= und Abendluft ist ihnen schädlich, dagegen eine reine, warme Waldluft besonders vortheilhaft. Die Wohnung, namentlich das Schlafzimmer sei sonnig, trocken und gut gelüftet. Als ein sehr wichtiges diätetisches Linderungsmittel ist der L. W. Egers'sche Fenchelhonig zu empfehlen und gewiß von großem Nutzen. Nur wolle man sich vor den zahlreichen, auf die Täuschung des Publikums spekulirenden Nachpfuschungen desselben hüten und sorgfältig, um nicht betrogen zu werden, darauf achten, daß der L. W. Egers'sche Fenchelhonig. Seit dem Jahre 1861 erfunden und während dieses fünfzehnjährigen Zeitraumes in stets gleicher Güte fabricirt von L. W. Egers in Breslau, nur dann echt ist, wenn jede Flasche dessen Siegel, Facsimile, sowie seine im Glase eingebrannte Firma trägt. Die Fabrik=Niederlage ist bekanntlich bei

Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Ausverkauf
des gesammten Lagers von
Tuch= und Manufactur=Waaren
wegen Geschäfts=Verlegung
nach meinem Hause, Holstenstraße.
Johannes Lenschau,
Lübeck, Sandstraße No. 1010.


Von Sonntag, den 7. November, bis auf Weiteres
Ausverkauf
des gesammten Manufacturwaaren=Lagers von
Julius Schweigmann
in Schönberg.

Das Lager ist durch Einkäufe auf den besten Handelsplätzen und den besten Fabriken gut assortirt und bietet sowohl im Tuch=Fach wie in der Manufactur=Waaren=Branche die gediegensten Neuheiten der Saison.
Sämmtliche Artikel werden per comptant zu Einkaufspreisen verkauft.

[ => Original lesen: 1875 Nr. 87 Seite 4]

Cattune 4 1/2 Schilling (Mecklenburg) Percal und Piquè 6 Schilling (Mecklenburg), Gardinen=Cattun, vorzüglich schöne Muster, 5 Schilling (Mecklenburg), Baumwoll=Zeuge (Chellas), beste Waare, 5/4 6 Schilling (Mecklenburg), 6/4 7 Schilling (Mecklenburg), roth 1 Schilling (Mecklenburg) theurer, gestreiftes Schürzen=Leinen 10 Schilling (Mecklenburg) in schönen Mustern
conleurte Kleiderstoffe,
rein wollene 8/4 schottische Plaids 32 Schilling (Mecklenburg) sonst 38 Schilling (Mecklenburg), etwas geringere Qualität 8/4 24 Schilling (Mecklenburg) sonst 32 Schilling (Mecklenburg) und gemusterte Stoffe als Lüster, Mohair etc. ganz bedeutend herabgesetzt.
Eine Partie Kleider=Rippse zu 10 ßl.
in schwarz, grün, braun (blau 1 Sgr. theurer).
Schwarze rein wollene franz. Cachemir's und Tybets.
Schwarze Lyoner seidene Cachemir, anerkannt das beste zu seidenen Kleidern 1 Taler (Mecklenburg) 4 Schilling (Mecklenburg), 1 Taler (Mecklenburg) 12 Schilling (Mecklenburg), beste Qualität 1 Taler (Mecklenburg) 20 Schilling (Mecklenburg), Beiderwand und Lama zu Haus= und Winterkleidern,
Buckskins,
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
außerdem die feinsten englischen u. französischen Buckskins bedeutend billiger,
Winterröcke und Paletots,
Double-Stoffe von 40 Schilling (Mecklenburg), Esquimos und Düffel, halbwoll. Ratinès und Plüsch zu Jacquets 1 Taler (Mecklenburg) 4 Schilling (Mecklenburg), Filztuch zu Joppen und großen Reiseröcken 1 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg), rein wollene Ratines, schöne Qualität, in blau, marengo und melange 2 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg) und 2 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg), rein wollene Falconnès, das eleganteste zu Paletots, in blau, marengo, grau und schwarz, 3 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg) und 3 1/2 Taler (Mecklenburg), Cachenez, sogenannte seidene, von 12 Schilling (Mecklenburg) an pr. Stück, Lama=Tücher und große wollene Tücher für Damen in roth, blau, weiß, braun etc., Umschlagetücher sehr billig. Echte franz. Shawls 12, 16, 20 und 24 Thlr., Werth das Doppelte.
Flanell in blau, roth, weiß, Wollenzeuge, gemusterte Flanelle etc.,
halbwollenes Hosenzeug von 10 Schilling (Mecklenburg) an
Parchende und Bibers von 3 Schilling (Mecklenburg) an
Paletots für Damen von 5 Taler (Mecklenburg) an bis zu den feinsten.
Damen=Jacken, Unterröcke und Steppröcke, Schürzen in Seide, Moiree, Leinen, Kattun und Wachstuch, Kinder=Schürzen,
Regenmäntel in blau und dunkel,
Regenröcke für Herren, nur in ganz guten Qualitäten, von 20 M. an,
Filz= und seidene Hüte für Herren,
Corsets, Tischdecken, alle möglichen Besatz=Artikel, Schärpen, kleine seidene Shawls und Tücher, weiß leinene und bunte Taschentücher, weiße Gardinen in Zwirn und Mull, weiß halbleinene Hollands und Negligé=Stoffe, Hemdentuch, Cravatt=Tücher, Kragen und Manschetten,
Doppel=Steppstich=Nähmaschinen
unter Garantie.
Little Wanzer 16 Thaler,
little Howe 18 Thaler,
Victoria 20 Thaler,
Große Wheeler u. Wilson-Maschine 28 Thaler,
Große Singer-Familien-Maschine 30 Thaler.
Jeder Maschine werden Apparate und Gebrauchsanweisungen gratis beigegeben. Zu zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein

Julius Schweigmann.     


Preußische Feuerversicherungs=Actien-Gesellschaft zu Berlin.
Versicherungen gegen den Schaden durch Brand, Blitzschlag und Leuchtgas=Explosion auf Gebäude, Mobilien, Waarenläger, Feldfrüchte - letztere auch in Miethen - Vieh etc. in Städten und auf dem Lande, werden zu festen, billigen Prämien abgeschlossen.

Zur Annahme von Versicherungen empfiehlt sich
Schönberg im October 1875.

Conr. Schultze, Maler.     


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1875 Nr. 87 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 87 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 5. November 1875.


Neu! Neu! Sehr hübsch und leicht kochende
blau und weiß emaillirte Kochtöpfe
von gestanztem Eisenblech; jetzt wieder sehr wohlfeiles
emailliertes gußeisernes Kochgeschirr,
sowie sonstige
gußeiserne Waaren ich bestens empfehle; ferner empfehle ich die kleinen
Vorsatz=Oefen mit Kochlöchern wegen Feuerungs=Ersparniß.
C. Schwedt.
Schönberg.


Gicht und Rheumatismus, deren Lähmungen und alle andere innerliche und äußerliche früher unheilbare Krankheiten.

Invalide
Herrn G. Pathemann in Barmen.

Nach der zweiten Sendung Ihrer vorzüglichen Medicamente kann ich Gott sei Dank wieder fort. Ich war schon so weit heruntergekommen, daß ich, wo ich hin wollte, mich hinfahren lassen mußte.

Hierfür dankt Ergebener F. Kunath, Ziegelei Gruna bei Dresden 18. Juni 1875.
-----
Herrn G. Pathemann in Barmen an der Haspelerbrücke.

Bei meiner Mutter, die sehr an Gicht und Rheumatismus litt, und zwar derart, daß sie ins Bett und wieder aus dem Bette gehoben werden mußte, haben Ihre Medicamente unaussprechliche Hilfe bewirkt, welches ich hiermit im Interesse der leidenden Menschheit zur Kenntniß bringe.

Hochachtungsvoll Augan Beckermann in Asseln b. Brakel, Kr. Dortmund.
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Herrn G. Pathemann in Barmen.

Ihnen hierdurch zur schuldigen Nachricht, daß mein Sohn durch Ihre Medicamente völlig genesen und seiner Schmerzen (flußartigen Lungenleiden) enthoben und befreit ist, wofür ich Ihnen hiermit meinen innigsten Dank ausspreche, und bestrebe mich auf allen Wegen, bei derartigen Leiden Sie dringend zu empfehlen, und wünschen Ihnen noch viel, und Gesundheit und ein langes Leben, und bete, Gott möge es Ihnen reichlich segnen.

Achtungsvoll Moriz Mehner, Meißnergasse 468 in Freiberg früher in Halsbrücke b. Feiberg (Sachsen.) Im Juli 1875.


Original-Howe-
Nähmaschinen
(anerkannt bestes System)
unter Fabrikpreis
empfiehlt
August Creutzfeldt
in Schönberg.


Winter=Mäntel und Jacken

für Damen und Kinder in neuester Facon von den billigsten bis zu den feineren Qualitäten

in sehr großer Auswahl.
          U. Beermann & Co.

Lübeck, Klingberg 927.


Gesucht wird sogleich oder zu Weihnachten ein junges Mädchen zur unentgeltlichen Erlernung der Wirthschaft auf einem Gute in der Nähe Dassow. Näheres zu erfragen in der Exped. der Anzeigen zu Schönberg.


Erlanger Bier
vom Faß
heute Freitag den 5. November.
Anstich Nachmittags 5 Uhr.
H. Duve.


Ueber meinen Acker führt ein Schleichsteig von Wahrsow nach Gr.= und Kl.=Mist, den ich hiermit verbiete und werde jeden, der unbefugt darauf betroffen wird, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.

Hauswirth Maaß in Wahrsow.     


>Unter vortheilhaften Bedingungen wird ein respektabler tüchtiger Vertreter für ein Engros=Geschäft in Berlin gesucht, welches sich mit dem Verkauf von Englischen, Oberschlesischen, Niederschlesischen, Westphälischen Steinkohlen und Schmelz=Coke, sowie Böhmischen und anderen Braunkohlen befaßt, Reflectanten wollen ihre Adresse sub J. B. 8203 an Rudolf Mosse, Berlin SW. einsenden.


E. Putzger, Lübeck,
Fischergrube 410, empfiehlt                                               (H 02408b)
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Galoschen von Leder mit Holzsohlen gefüttert,
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Filzbottmen für Damen von Leder mit Holzsohlen gefüttert und mit Leder besohlt
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J. Ludw. D. Petersen.

Schönberg.


Ferd. Riesebeck,
Photograph in Schönberg.
(Boye's Garten.)

Bei vorheriger Anmeldung täglich Aufnahmen von Morgens 10 Uhr bis Nachmittags 4 Uhr im geheizten Atelier.


Alte und neue Eisenbahn= und Grubenschienen zu Bauzwecken u. Geleiseanlagen offeriren billigst Freund & Milkuschütz.
Hamburg, Spaldingstr. 75.


Die Kaiserl Königl.
Hof-Chocoladen-Fabrik
von Gebrüder Stollwerk

in Köln übergab den Verkauf ihrer vorzüglichen Fabrikate in Schönberg Herrn J. L. Petersen, in Dassow Herrn Kaufmann Sterly, in Herrnburg Frau Wwe. Mette, in Schlagsdorf Herrn H. Siebenmark, in Selmsdorf Herrn P. Buschow.


Trunksucht heilt gründlich, mit oder ohne Wissen des Trinkers, Honorar 15 Mark:

Wwe. Grone in Ahaus i/Westf.


[ => Original lesen: 1875 Nr. 87 Seite 6]

Mit Nähmaschinen

nach den anerkannt besten Systemen in allen Gattungen hält sich zur geneigten Abnahme, sowie auch zur Uebernahme aller Reparaturen bestens empfohlen
Schönberg.

Rudolf Schrep, Schlossermeister.     


Engl. glas. Thonröhre empfiehlt F. Heitmann in Schönberg.


Am 26. October ist bei mir ein Schaf zugelaufen, welches der Eigenthümer gegen Erstattung der Kost zurückerhalten kann.
Gastwirth Oldenburg, Lockwisch.


Am Freitag den 12. October findet bei mir ein

Bauern=Ball

statt, wozu ich Freunde und Gönner hierdurch ergebenst einlade.

Gastwirth Kaven in Pogetz.


Mein diesjähriger

Ball

findet am Freitag den 5. November statt, wozu ich meine geehrten Gönner und Freunde hiedurch ergebenst einlade.

Gastwirth Michaelsen in Selmsdorf.


Zu dem am Donnerstag den 11. d. M. stattfindenden

Balle

erlaube ich mir meine geehrten Freunde und Gönner ergebenst einzuladen.
Schönberg, den 2. October 1875.

J. Köster Wwe.     


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag den 7. November.
Reformationsfest.
(College für die Bibelgesellschaft.)
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,50 - 1,60 .
Hasen d. St. M3,60 .
Enten d. St. M1,50 - 2,50 .
Hühner d. St. M1,50 - 1,80 .
Küken d. St. M1,00 .
Tauben d. St. M0,30 - 0,45 .
Gänse pr. 500 Gr. M0,80 .
Eier 4 - 5 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 - 0,60 .


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen15 M -Pfennig  bis 20 M -Pfennig.
Roggen16 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Gerste16 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Hafer15 M -Pfennig  bis 16 M -Pfennig.
Erbsen16 M -Pfennig  bis 19 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rübsen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


Unser bestes, preiswürdigstes Kraftfuttermittel.

Als die Liebig'sche Fleisch=Extract=Compagnie in Fray=Bentos vor einigen Jahren ihre großartigen Anlagen zur Verwerthung der bei Gewinnung des Fleisch=Extracts übrigbleibenden Fleischabfälle vollendet hatte und ihre ersten Sendungen von Fleischfuttermehl, welches nur aus reinem Muskelfleisch fabrizirt ist, zunächst an den deutschen Markt brachte, erregte dieses auf Veranlassung des berühmten Justus von Liebig fabrizirte neue Product mit Recht großes Aufsehen in wissenschaftlichen und landwirthschaftlichen Kreisen, weil es durch seinen hohen Gehalt an stickstoffreichen Nährstoffen (70-75 %) und Fett (10-12 %) alle anderen Futtermittel übertrifft.
Die Versuche, welche man damit auf landwirthschaftlichen Versuchsstationen sowohl, als auch in der Praxis zunächst bei Schweinen machte, fielen höchst günstig aus und wenn dieses Futtermittel sich damals nicht schnell allgemein einbürgerte, so mag dies wohl in dem Vorurtheil gelegen haben, das man diesem neuen Futterartikel theilweise entgegen brachte, möglich auch, daß der, indessen nur scheinbar, hohe Preis manchen Landwirth zu Versuchen nicht sofort bestimmen konnte.
Es ist daher mit Freuden zu begrüßen, daß die Compagnie eine Preisermäßigung von ca. 20 Procent hat eintreten lassen. Die der Landwirthschaft nach erfolgtem Preisabschlag gebotenen Vortheile sind ganz bedeutende; denn da es nun schon als ziemlich feststehend betrachtet werden kann, daß bei rationeller Fütterung vom Centner Fleischfuttermehl ein Centner Fleisch bei Schweinen producirt wird, so erhält der Landwirth bei heutigen Fleischpreisen gerade 3 mal soviel wieder, als er für das Fleischfuttermehl bezahlt, resp. er nutzt die verausgabte Mark mit einem Thaler, das in Fleischfuttermehl angelegte Capital sonach mit 200 Procent.
Während man früher glaubte, Fleischfuttermehl nur Schweinen reichen zu können, ist man neuerdings dazu übergegangen, dasselbe auch dem Rindvieh zu füttern.
Die Erfolge damit sowohl zur Mast als auch zur Milchproduction sind auch hierbei recht gute gewesen und haben sich dadurch die Ansichten Liebig's vollständig bewahrheitet. Derselbe sagte unter Anderem in einem am 3. Decbr. 1872 dat. München an den derzeitigen Professor der Universität Rostock, Herrn Grafen zur Lippe=Weißenfels adressirten Briefe Folgendes:
"Es ist nicht unwahrscheinlich, daß das Fleischmehl auch vom Rindvieh und Schafen gefressen wird, wenn man mit kleinen Gaben beginnt, und wenn bei diesen Thieren ähnliche Erfolge erzielt werden wie bei Schweinen, so dürfte dies der beste Weg sein, Fleisch nach Europa zu importiren; in dem Magen unserer Thiere verwandelt sich das Fleischmehl in Fleisch."
Ein sehr tüchtiger Landwirth Herr Domainenpächter H. Scheffel auf Bachstädt im Großherzogthum Sachsen=Weimar spricht sich über die Erfolge mit Fleischfuttermehl bei Rindvieh an den Importeur, Herrn Julius Meißner in Leipzig, wie folgt aus:
"Durch Fütterung desselben bei Rindvieh mache ich die Wahrnehmung, daß Mastvieh anlangend, 3 Pf. Futterfleischmehl pr. Tag also 1 Pfd. pr. Mahlzeit und Kopf, vorzügliche Ergebnisse liefern, denn während ich Ochsen früher bei 10 Pfd. Schrot pr. Tag kaum in 5 Monaten fett machen konnte, erreiche ich dies jetzt mit obengenannter Dosis Fleischfuttermehl schon in 3 Monaten, und höre von meinen Metzgern nur das größte Lob über die Qualität des Fleisches.
Zucht= und Mastvieh, dem ich außer dem gewöhnlichen Futter noch 1 Pfd. Fleischfuttermehl pr. Tag und Kopf geben lasse, entwickelt sich ausgezeichnet und die Milch der so gefütterten Kühe fällt weit fetter und besser aus , als bei solchen, die kein Fleischfuttermehl erhalten haben.
Halbjährige Kälber wachsen bei Darreichung von ebenfalls 1 Pfd. davon pr. Kopf und Tag auffallend rasch.
Da zudem Fleischfuttermehl leicht abführt, so ist bei dieser Fütterung nach meiner Meinung Milzbrand weniger zu befürchten, dabei ist der Dünger auch werthvoller , und kann ich daher dieses Futtermittel meinen Herren Collegen nur auf das Beste empfehlen.
Die Fütterung selbst anlangend , bemerkte ich, daß die Thiere im Anfang einige Tage sich sträuben das Fleischfuttermehl zu nehmen, bis sie sich an den Geruch desselben gewöhnt haben; ist dieser Fall eingetreten, so wird es dann mit Gier gefressen."
Herr Scheffel hat schon 300 Ctr. Fleischfuttermehl verfüttert.
Nach Gesagtem hat dieses Fleischmehl eine große Zukunft; es verdient im vollstem Maaße die Berücksichtigung der deutschen Landwirthe, in deren Wirthschaften es sich bald einer großen Beliebtheit erfreuen wird.


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