No. 24
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. März
1875
fünfundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1875 Nr. 24 Seite 1]

Politische Rundschau.

Mecklenburg. Der Landtag hat am 18. März seine letzte Sitzung gehalten. Von allgemeinerem Interesse sind noch die in derselben gefaßten Beschlüsse in Betreff des Reichsimpfgesetzes und der Vorlage über Bestrafung des Forstfrevels. Nach letzterer sollen für Forstfrevel nicht nur die Thäter verantwortlich sein, sondern auch die Personen, deren Gewalt oder Aufsicht sie untergeben sind, und sollen letztere mit einer Geldstrafe bis zu 60 Mark oder entsprechender Haft belegt werden können. Der Landtag stimmte dem Verordnungs=Entwurf zu. Betreffend die Ausführung des Reichs=Impfgesetzes hatte die Regierung den gänzlichen Wegfall der bisherigen Kontrolemaßregeln verlangt, wogegen der Landtag wünscht, daß an den bisherigen Kautelen wenigstens diejenige beibehalten werde, daß alle Kinder bei der Aufnahme in die Schule einen Impfschein beizubringen hätten. In dem Landtags=Abschied behält sich unser Großherzog, nachdem die Verhandlungen wegen der Verfassungsänderung zu einer Verständigung nicht geführt haben, weitere Entschließungen vor, hofft aber durch weitere gemeinsame Berathungen den Weg zu den dem Heile des Vaterlandes förderlichen Reformen zu finden. Der Großherzog von Schwerin spricht sein schmerzliches Bedauern über das Scheitern der Landtagsverhandlungen wegen Verfassungsänderung aus und behält sich gleichfalls weitere Entschließungen vor. Ein anderes Schweriner Reskript spricht von einer noch vor dem nächsten allgemeinen Landtag zu veranstaltenden ständischen Zusammenkunft. Es scheint also, daß die Frage wegen Veränderung unserer Landesverfassung doch in Kürze einer Entscheidung entgegengeführt werden soll.
Deutschland. Im preußischen Abgeordnetenhause fand am 18. und 19. März die zweite Lesung des Staatsleistungsgesetzes statt. Der ultramontane Abgeordnete Freiherr v. Wendt nahm Gelegenheit, die päpstliche Enzyklika von der Tribüne aus vorzulesen, auf welche die Einbehaltung der Staatsleistungen an die römische Kirche eine Antwort sein soll. Der Abgeordnete Thissen erklärte, daß nach seiner Ueberzeugung kein einziges Mitglied des katholischen Klerus für ein Stück Brot seine Ehre und Pflicht preisgeben werde. Interessant ist noch die von dem altkatholischen Abgeordneten Werner aufgestellte naive Behauptung, daß der Gehorsam gegen die Staatsgesetze ein Glaubenssatz (!) jedes echten Katholiken sei. Der entscheidende erste Paragraph des Gesetzes wurde mit einer Mehrheit von 175 Stimmen angenommen und die übrigen Paragraphen wesentlich nach der Regierungsvorlage genehmigt.
In der Provinz Posen haben bedenkliche Vorgänge stattgefunden, welche es zweifelhaft erscheinen lassen, wie lange die durch das s. g. "Brotkorbgesetz" zur äußersten Verbitterung getriebenen Katholiken noch bei einem bloß passiven Widerstand verharren werden. Auf dem Jahrmarkt zu Kähme entstanden am Donnerstag tumultuarische Auftritte gegen den von der römischen Kirche abgefallenen Probst Kick, welche nur durch das Einschreiten der Gendarmerie unterdrückt werden konnten.
Der Bischof Brinkmann von Münster in Cleve, einer der gemäßigtsten römischen Prälaten, hat eine vierzehntägige Haft angetreten.
Die aus officiösen Federn stammende und durch alle Zeitungen verbreitete Nachricht von dem bevorstehenden Urlaub, resp. Rücktritt des Reichskanzlers Fürsten v. Bismarck erweist sich als leeres Geschwätz und scheint nur ein politisches Manöver gewesen zu sein.
Der um die deutsche Einigkeit hoch verdiente bayrische Kriegsminister Freiherr v. Pranckh hat seine Entlassung gegeben in Folge der Ablehnung des Militär=Beamten=Gesetzes in der Abgeordnetenkammer und ist vom König "in Anerkennung seiner vielfachen Verdienste" zum General der Infanterie ernannt.
In der württembergischen zweiten Kammer ist der Führer der Nationalliberalen, Hölder, mit großer Mehrheit zum Präsidenten gewählt.
Oesterreich. Der Kaiser wird bei seiner Zusammenkunft mit dem König von Italien von mehreren politischen Personen begleitet sein; und man vermuthet, daß besonders wegen Erneuerung der österreichisch=italienischen Handelsverträge Besprechungen stattfinden werden.
Frankreich. Die Nationalversammlung hat zu ihrem Präsidenten an Buffets Stelle den Duc d'Audiffret=Pasquier, einen Erzfeind der Bonapartisten, und zum Vicepräsidenten Herrn Duclerc, den Kandidaten der Linken. Ein großer Theil der Nationalversammlung wünscht sehnlichst die Auflösung derselben; doch hat der Ministerpräsident Buffet erklärt, die Nationalversammlung werde nicht auseinandergehen können, ehe sie nicht verschiedene wichtige Gesetzentwürfe berathen habe.
Die von der Regierung geforderten Geldmittel zur Zahlung von Pensionen an gewisse Beamte des Kaiserreichs wurden einstimmig bewilligt.
Spanien. Wie die "N. Allg. Ztg." officiös meldet, ist von Sr. Maj. dem deutschen Kaiser "in Allerhöchster Anerkennung der Hilfeleistung bei Rettung und Bergung der Mannschaft der von den Karlisten bei Guetaria seeräuberisch beschossenen Brigg=Gustav" dem Kommandanten jenes Platzes . . . . der rothe Adlerorden dritter Kl., einem andern Offizier . . . . die vierte Klasse desselben Ordens und dem Führer der Küstenwache . . . . das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. Der spanische Schiffskapitän Don Lorenzo Basurto ist durch ein Erinnerungsgeschenk ausgezeichnet, und unter die freiwillige Mannschaft des Lootsenbootes, die aus etwa 15 Mann bestand, sind 900 Mark vertheilt worden.
Der officiösen berliner "Post" zufolge hat Spanien von Deutschland die Auslieferung des am 16. März in München angekommenen Infanten Don Alfonso, Bruders des Don Carlos, "wegen gemeiner Verbrechen" verlangt.
Der alte Karlisten=General Cabrera hat mit alfonsistischen Unterhändlern ein Uebereinkommen vereinbart, wonach den baskischen Provinzen und Navarra ihre Rechte gewährleistet werden und die karlistischen Offiziere mit ihrem Rang und mit ihren Orden in die alfonsistische Armee eintreten sollen. Zugleich hat Cabrera eine Proclamation an die

[ => Original lesen: 1875 Nr. 24 Seite 2]

Karlisten erlassen, um sie zum Anschluß an den König Alfons zu bewegen; doch soll diese Proclamation den umgekehrten Erfolg gehabt und die Basken nur zu neuem Enthusiasmus für Don Carlos entflammt haben.
Zur Beilegung der "noch obwaltenden Differenzen" in der schon lange schwebenden Virginius=Angelegenheit hat sich Spanien zur Zahlung von 80,000 Dollars an die Vereinigten Staaten verpflichtet. Zugleich ist der König Alfons nun auch von den Vereinigten Staaten als König von Spanien anerkannt.
Die Staaten Dänemark, Schweden und Norwegen, die Vereinigten Staaten und Rußland sind dem Berner Welt=Postvertrage nun auch beigetreten.


Landesnachrichten.

- Nach Zeitungsnachrichten soll die Berlin=Hamburger Eisenbahngesellschaft die Absicht haben, eine Zweigbahn von Grabow nach Parchim zu bauen, und dieselbe demnächst bis Mölln (bei Neubrandenburg) weiter zu führen. Jedenfalls würde hierdurch ein lange gehegter Wunsch der Bewohner des südlichen Mecklenburgs erfüllt werden.
- Rostock, 17. März. Heute ist hier das Mädchen Sophie Kruse gebürtig aus Belitz in dem seltenen Alter von 103 Jahren gestorben. R. Z.
- Nach Bericht des "Kaiserlichen statistischen Amtes über die Resultate der Viehzählung kommt in Deutschland die größte Menge Vieh auf je 100 Einwohner auf den bayerischen Regierungsbezirk Niederbayern mit 109,4 Haupt, die zweitgrößte auf das Großherzogthum Mecklenburg=Strelitz (mit Einschluß des Fürstenthums Ratzeburg) mit 99,1 Haupt. Dann folgt Mecklenburg=Schwerin mit 97,2 und den Schluß bildet Hamburg mit 8,8.
- Aus der hiesigen Schule sind zu Ostern mit dem Zeugniß der Reife, und zwar alle drei mit dem Prädicate gut bestanden entlassen: Johann Eckmann, Sohn des verstorbenen Cigarrenfabrikanten Eckmann, Wilhelm Schäper, Sohn des Webermeisters Schäper und Konrad Warncke, Sohn des Lehrers Warncke, alle drei aus Schönberg. Besucht haben die hiesige Realschule 205 Schüler, und zwar die erste Klasse 7, die zweite 33, die dritte 49, die vierte 46, die fünfte 36, die sechste 39. Die Volksschule ward von 138 Schülern in drei Klassen, und zwar die erste 36, die zweite 99, die dritte 53 besucht, und die beiden Schulen gemeinschaftliche Elementarklasse von 49 Schülern, alle drei zusammen 392 Schüler.
- Schönberg, 21. März. Heute ist Frühlings=Anfang! Aber wie führt sich der Frühling ein! Frostwetter, Schneegestöber, Nordwind und Eisblumen an den Fenstern. Hoffentlich wird sich das bald ändern, denn es sind schon viele Frühlingsvögel hier, denen das Winterwetter schlecht genug behagen mag. schaarenweise sieht man Staare und Kibitze, vereinzelter den Krammetsvögel und die blaue Bachstelze, sowie einen weniger erwünschten Gast, die Gabelweihe.


- Das Civilehegesetz in Preußen hat Untiefen und in eine solche Untiefe ist der Lehrer Preisert in Weißensee hineingerathen, wie wir neulich kurz berichtet. Als er im Dezember v. J. ein Weib nahm, ließ er sich nur vom Standesbeamten trauen und überging den Pastor. Das Civilehegesetz, sagte er, verlangt nur die bürgerliche Trauung zur Gültigkeit der Ehe und macht keinerlei Ausnahme zu Ungunsten der Lehrer und nicht einmal der Pastoren. Die Regierung in Potsdam dagegen sagte, ein Lehrer der Religion muß ein gutes Beispiel geben, er ist es sich und Andern schuldig, sich auch kirchlich trauen zu lassen, und setzte ihn ab. Der Fall kam sogar in der Kammer zur Sprache. Der Cultusminister Falk erklärte auf Befragen, noch keinen amtlichen Bericht erhalten zu haben und bis dahin seine Entscheidung aufsparen zu wollen, vorläufig und persönlich glaube er allerdings auch, daß ein Lehrer sich auch kirchlich trauen lassen solle. Zum Glück kam die Sache auch in einer andern Kammer zur Sprache. Die junge Frau Schulmeisterin bestand darauf, auch vom Pastor getraut zu werden. - Aber, liebe Frau, wie oft habe ich Dir schon gesagt, es ist eine Principienfrage für mich! - Ach was, ich bin kein Princip, sondern eine ordentliche Frau und jeder anständige Mann, der eine ordentliche Frau bekommt, muß sich auch in der Kirche trauen lassen. Diese Gardinenpredigt schlug - dem Vernehmen nach - durch, Herr Preisert ließ sich nachträglich in einer Berliner Kirche trauen, und so hat eine kluge Frau eine böse Principienfrage über Nacht aus der Welt geschafft. Die Herren von der Regierung in Potsdam werden nun auch ein Einsehen haben.
- Der beste Kunde für Frankreichs Weine ist die Schweiz, weil diese vier Monate lang Gäste aus aller Herren Länder hat. An die Schweiz verkaufte Frankreich im Jahre 1874 Wein 591,000 Liter, an Deutschland 433,000 Liter an England 318,000 L., an Nordamerika 231,000 L., an Brasilien 168,000 L., an Belgien 110,000 L., an Holland 72,000 L. u. s. w. In Summa verkaufte Frankreich 1874 an Wein und Liqueur (das Wunderwasser von Lourdes nicht gerechnet) für 236 Millionen Franks.
- In der Rheinpfalz ist ein Arzt, der einen Knaben fahrlässig behandelt hat, übel angekommen. Er wurde nicht nur in eine Geldstrafe von 50 Thalern verurtheilt, sondern mußte auch dem Vater des Kindes eine Entschädigung von 3000 Gulden auszahlen und die Reise und Prozeßkosten allein tragen. Der Arzt hat zwar appellirt, allein auch in zweiter Instanz wurde das Urtheil bestätigt.


Das Geheimniß.
Erzählung von Emil Weifenbach.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1875 Nr. 24 Seite 3]

Das Geheimniß.
Erzählung von Emil Weifenbach.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Lüdersdorf belegene Büdnerstelle c. p. der Ehefrau des Arbeitsmannes Schlatow daselbst, Catharina Maria geborenen Jürß, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an dem bezeichneten Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend, den 8. Mai 1875, Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstucke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 18. Februar 1875.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Goetze.
(L. S.)                                             A. Dufft.


Am Donnerstag den 25. März, Morgens 10 Uhr sollen auf dem Hofe des Agenten Heincke hieselbst

20 Sack Schmiedekohlen

öffentlich meistbietend verkauft werden gegen gleich baare Bezahlung.

Seegert, Landreiter.     


Real und Volksknabenschule.

Am Montag, 5. April d. J. werden neue Schüler aufgenommen und zwar

um 8 Uhr in die Elementarklasse und in die drei Volksschulklassen,
um 10 Uhr in die sechs Realschulklassen.
Schüler, die nicht in die Schönberger Kirchenbücher eingetragen sind, haben den Taufschein, Realschüler, die bereits eine andere höhere Schule besucht haben, außerdem ein Abgangszeugnis vorzulegen. In die Elementarklasse werden gesetzlich nur solche aufgenommen, die vor dem 2. Juni 1869 geboren sind; es müßen alle diejenigen angemeldet werden, welche bis Ostern d. J. ihr sechstes Lebensjahr vollendet haben. In diese Klasse findet um Michaelis Aufnahme nicht statt.
Der Unterricht beginnt Dienstag, 6. April, 7 Uhr morgens, nicht am 13. April, wie irrtümlich im Jahresberichte vermerkt war.

Die Direction.     


Zum Vertreter des durch Krankheit behinderten Secretairs Bruhn hat die Direction des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner den hiesigen Advokaten Dr. jur. C. Plitt erwählt.
Schönberg, den 15. März 1875.

Namens der Direktion:
Domainenrath L. von Hobe,
p. t. Präses.

H0585b)


Ich, der endesunterschriebene Vieh= und Pferdehändler Carl Vock, erkläre hiedurch öffentlich der Wahrheit gemäß, daß ich am 9. Januar d. J. auf dem Schönberger Bahnhof an dem Viceschulzen C. Hagen in Rupensdorf nicht allein flegelhaft gehandelt, sondern auch den ganzen Streit mit ihm mit Vorbedacht hervorgerufen habe. Zugleich gestehe ich öffentlich zu, daß ich sowohl wie einige meiner Freunde niederträchtig genug gewesen sind, später die Thatsachen zu entstellen, und daß wir uns nicht gescheut haben, auf die öffentliche Meinung einzuwirken, um dadurch die gesellschaftliche Stellung des Viceschulzen Hagen zu untergraben.
Indem ich nun den Viceschulzen Hagen hiemit wegen der ihm gegenüber von mir begangenen Nichtswürdigkeiten öffentlich um Verzeihung bitte, verspreche ich, was mich anlangt, ihm nie wieder lästig zu fallen, und, soviel an mir ist, auch meine vorhin erwähnten Freunde zu bewegen, den Viceschulzen Hagen gleichfalls nicht weiter zu belästigen.
Schönberg im Fürstenthum Ratzeburg den 21. März 1875.

Carl Vock.     


Gesucht zu sofort oder Mai ein Mädchen, welches in der Küche erfahren, gegen hohen Lohn von

(H. c. 0578 b.)     

Gastwirth Cartens, Lübeck, gr. Burgstr. 608.


[ => Original lesen: 1875 Nr. 24 Seite 4]

Wegen Aufgabe meines Geschäftes gänzlicher Ausverkauf des reichhaltigen Lagers reeller Manufacturwaaren zu Einkaufspreisen und darunter.

Rud. Fromm,
Lübeck, Holstenstrasse No. 301, Lübeck.


Zu verkaufen.

Ein im Mittelpunkt der Stadt Lübeck belegenes im besten baulichen Zustande befindliches Wohnhaus nebst Hinterflügel und neuem massiven Hintergebäude (Letzteres Bodenraum und Stallung für 6 Pferde enthaltend), in welchem seit ca. 60 Jahren Fuhrwerk mit gutem und sicherm Verdienst betrieben wird, ist mit sämmtlichem zur Betreibung des Geschäfts erforderlichen Inventar Sterbefalles halber zu verkaufen. Auf Wunsch können auch 18 Scheffel nahe vor dem Thore gelegenes Land nebst Wiese dabei in Pachtung gegeben werden.
Nähere Auskunft ertheilt Schulze Feldwebel, Caserne in Lübeck.

(H0584b)     


Gesucht zum 1. Mai 2 Mädchen zu allen häuslichen Arbeiten und 2 Hausknechte für die Wirthschaft im Colosseum in Lübeck.

(H. 0556 b.)     
Johs. Friedr. Wilms.       


Sämmtliche Maurergesellen

Schönbergs und Umgegend werden aufgefordert, am Sonntag nach Ostern, also am 4. April, auf der Herberge zu erscheinen, dann wird der erste Krugtag abgehalten.

Der Vorstand.     


Am 3. Ostertage, den 30. d. Mts., Nachmittags 1 1/2 Uhr, wird die Versammlung der Mitglieder des vereinigten Sattler= und Drechsler=Amts im bekannten Locale stattfinden. Im Behinderungsfalle des Selbsterscheinens ersuchen die Unterzeichneten, die Beiträge (auch rückständige) rechtzeitig einzusenden, um Weitläufigkeiten zu vermeiden.

Die Aelterleute.     


Hierdurch fordere ich Alle diejenigen, die an meinen Vater, dem verstorbenen Hauswirth Jochen Heinrich Retelsdorf zu Ollndorf, noch Forderungen geltend zu machen haben, auf, dieselben innerhalb 14 Tagen bei mir anzumelden.
Ollndorf, den 22. März 1875.

Hauswirth Retelsdorf.     


Gesucht ein Lehrling, der Lust hat, Stellmacher zu werden.
Schönberg, den 18. März 1875.

H. Badstein, Stellmacher.     


Mittel gegen Trunksucht.

Gegen Trunksucht besitze ich ein der Gesundheit nicht nachtheiltges Mittel, das mit oder ohne Wissen des Trinkers eingenommen werden kann. In hunderten von Familien ist durch dieses segensreiche Mittel häuslicher Friede und eheliches Glück wiedergekehrt.

Robert Schmidtchen, Cottbus.
Dilettant der Chemie.


Tanzunterricht.

Einem hochgeehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebenste Anzeige, daß ich nach Ostern einen Tanz=Cursus, sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene, zu eröffnen beabsichtige. Indem ich mich hierzu den geehrten Familien bestens empfehle, bitte ich um eine recht zahlreiche Betheiligung und hoffe, das mir geschenkte Vertrauen vollkommen zu rechtfertigen.

Ergebenst

W. Landt, Tanz= & Anstandslehrer.     


Einen Klempner-Lehrling
sucht                                              P. Lenschow.
Dassow, den 17. März 1875.


Backbirnen empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.


Feinstes Knochen=Oel für Nähmaschinen empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.


Einen kleinen Hausknecht sucht zu Ostern d. J.

H. Ammon
in Ratzeburg.


Von jetzt ab sind wieder alle Sämereien bei mir zu haben, sowie später alle Sorten Pflanzen.

H. Prill Wwe.,
Gärtner.


Am Gründonnerstag-Nachmittag habe ich eine Anzahl 6 Wochen alter Ferkel, wozu ich Kaufliebhaber ergebenst einlade.

J. Koth,
Viehhändler.


Zur Frühjahrsbleiche
empfehle
frischen engl. Chlorkalk.
Friedr. Dierking,
Ratzeburg, Vorstadt.


In der Nähe des Marktes ist ein

Haus zu vermiethen,

und zwar unten die eine Seite (eine große Vorstube, Kammer, Küche, und Holzgelaß enthaltend), die andere Seite wird von dem Eigenthümer bewohnt. Im zweiten Stock ist Alles zu vermiethen und zwar zwei freundliche Vorstuben, nach hinten drei Zimmern, dann Vorplatz, Küche mit Sparherd, Speise= und Mädchenkammer, umgittertem Holzboden, Torfstall, Keller, und Waschküche für große Wäsche.
Das Haus kann an zwei Familien vermiethet werden, doch würde man einem Miether, der das Ganze miethet, den Vorzug geben.
Wo? zu erfragen in d. Exped. dieses Blattes.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen16 M 50Pfennig  bis 18 M -Pfennig.
Roggen14 M 25Pfennig  bis 15 M 20Pfennig.
Gerste15 M 50Pfennig  bis 16 M 20Pfennig.
Hafer15 M 50Pfennig  bis 17 M 10Pfennig.
Erbsen16 M -Pfennig  bis 18 M 60Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen14 M -Pfennig  bis 15 M -Pfennig.
Winter=Rappsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rübsen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Schlagleinsaat21 M -Pfennig  bis 22 M 24Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,05 - 1,12 .
Hühner d. St. M1,35 - 1,80 .
Tauben d. St. M0,30 - 0,45 .
Spickgans d. St. M2,40 - 2,70 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,75 - 0,82 .
Schweinskopf pr. 500 Gr. M0,38 - 0,50 .
Wurst pr. 500 Gr. M0,75 - 1,05 .
Eier 5 - 6 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,60 .


(Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 8.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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