No. 102
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. Dezember
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 102 Seite 1]

Bekanntmachung.

Zur Benachrichtigung derjenigen Hauswirthe des hiesigen Fürstenthums, welche beim Abschluß der Vereinbarung vom 9. d. M. in Betreff der Berechnung des künftig zu erlegenden Grundzinses durch Deputirte vertreten gewesen sind, wird hierdurch publicirt, daß die denselben nach § 9 jener Vereinbarung freigestellte nachträgliche specielle Beitrittserklärung innerhalb 3 Monate zur Registratur Großherzoglicher Landvogtei abzugeben ist.
Schönberg, den 17. December 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Mit der heutigen Nummer wird Nr. 29-30 des Reichs=Gesetzblattes versandt.


- Nach der neuen Feststellung der Matricularbeiträge für den Reichshaushaltsetat von 1875, welche in Folge der beschlossenen Heranziehung eines Theiles der Ueberschüsse des laufenden Jahres stattgefunden hat, stellt sich die Rechnung für die Großherzogthümer Mecklenburg, wie folgt: 1) Mecklenburg Strelitz. (Kopfzahl der ortsanwesenden Bevölkerung 96,982) Matrikularmäßiger Antheil an den Ausgaben 247,054 Mk. Darauf kommt in Anrechnung der Antheil an den Postüberschüssen mit 10,769 Mk., bleiben 236,285 Mk. Antheil an dem Ueberschusse aus 1873: 98,844 Mk., bleiben baar zu zahlen 137,441 Mk., gegen den Etat für 1874 mehr 158 Mk. 2) Mecklenburg=Schwerin. (Kopfzahl 557,897.) Matricularmäßiger Antheil an den Ausgaben 1,421,201 Mk. Darauf kommt in Anrechnung der Antheil an den Post=Ueberschüssen mit 152,227 Mk., bleiben 1,268,974 Mk. Antheil an dem Überschusse aus 1873: 629,907 Mk., bleiben baar zu zahlen 639,067 Mk., gegen den Ansatz im Etat für 1874 mehr 2329 Mk.
- Noch vor den Ferien hat die preußische Regierung sich beeilt, den Weg für die Umwandlung der preußischen Bank in eine Reichsdank dadurch zu ebnen, daß sie am 24. December den Antheilseignern zum 1. Januar 1876 ihre Betheiligung gekündigt hat. Es ist damit bewiesen, wie gesichert auch auf Seiten der Regierung das Zustandekommen des Reichsbankgesetzes auf Grund der neuesten Vorschläge erachtet wird.
- Als die Nachricht von dem Entlassungsgesuch des Fürsten Bismarck in Paris eintraf, herrschte überall lauter Jubel, der nur durch die einzige Befürchtung getrübt wurde, daß er dasselbe wieder zurücknehmen könne. In Versailles schüttelten sich die geistlichen Herren verständnisinnig die Hände; denn sie erblickten im Geiste schon den Wegweiser von ferne, der die Straße nach Canossa bezeichnet.
- Man schreibt von Paris: Die Enthüllungen im Prozeß Arnim haben hier auch eine praktische Wirkung gehabt, welche in Deutschland Niemand vermuthet hat und die auch nur in Frankreich möglich ist. Einzelne Geschäfte haben nämlich nach Bekanntwerden der Bismarck'schen Depeschen sofort ihre deutschen Arbeiter entlassen. Eine Kammfabrik in St. Denis hat elf Deutsche, die im Dienst bei ihr standen, nicht allein verabschiedet, sondern sie sofort an die Grenze bringen lassen. In den unteren Kreisen des Volkes ist überhaupt wieder eine Wuth über Deutschland ausgebrochen, welche der Stimmung von 1870 nichts nachgiebt. Es ist auch keine Aussicht vorhanden, daß die Franzosen in der nächsten Zeit der Vernunft Gehör geben sollten, denn die Presse bemüht sich unaufhörlich ihren Landsleuten die gröbsten Unwahrheiten über Deutschland aufzutischen. Im Folgenden ein kleines Beispiel. Der "Figaro" erzählt: "Während einer Pause im Arnimprozesse hätten die deutschen Journalisten ihren Mundvorrath zur Hand genommen; der Eine habe der Schnappsflasche fleißig zugesprochen, während der Andere seinen Nachbarn von einem Stück Eselskäse angeboten habe." Weiter berichtete das Blatt, daß die Richter am Sonntag die Stadt und die öffentlichen Locale durchwandert hätten, um die öffentliche Meinung kennen zu lernen. Sie hätten die Ueberzeugung gewonnen, daß die Majorität Arnim verurtheilte, und der Angeklagte werde in Folge dessen bestimmt mit sechs Monaten Gefängniß bestraft. Nur über die in Frankreich unbekannte Freiheit staunt das Blatt, mit welcher man sich in Deutschland über maßgebende Personen und Verhältnisse aussprechen kann.
- Die Volks=Ztg. meldet: "Wenn auch die bisher veröffentlichten Nachrichten über die Beschreitung der Appellations=Instanz in dem Arnim'schen Prozesse seitens des Staatsanwalts und der Vertheidigung verfrühte sind, so ist nicht in Zweifel zu ziehen, daß diese Instanz überhaupt beschritten werden wird. Was speciell die Staatsanwaltschaft betrifft, so steht dieses, wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, fest, und bieten nach juristischem Ermessen die Motivirungen des erstinstanzlichen Urtheils für dieselbe die zwingende Veranlassung dazu.
- Graf Arnim ist von den körperlichen und geistigen Anstrengungen, welche die Verhandlungen seiner Prozesses ihm auferlegt haben, noch immer sehr angegriffen. Ueber eine Erholungsreise nach dem Süden ist vorläufig noch nichts bestimmt, doch begiebt sich der Graf in den nächsten Tagen zu einem kurzen Aufenthalt nach Nassenhaide, da die Aerzte ihm die Ruhe des Landlebens als bestes Heilmittel gegen sein Unterleibsleiden empfehlen. Die Anwälte des Grafen sind über die Frage, ob seitens des Verurtheilten eine Berufung an das Kammergericht eingelegt werden soll oder nicht, bis jetzt noch nicht schlüssig.
- In den letzten Tagen ist im mittleren Theile von Schweden, in Norwegen und Jütland eine so ungeheure Menge Schnee gefallen, wie seit Jahren nicht. Auf den Landwegen hat aller Verkehr aufgehört; in Schweden saßen mehrere Eisenbahnzüge vollständig im Schnee begraben.
- In den südlichen Theilen von Oesterreich

[ => Original lesen: 1874 Nr. 102 Seite 2]

und in den Küstenländern haben am 20. December heftige Gewitter mit starken Entladungen getobt. In Scutari (Albanien) wurde gleichzog ein Pulverthurm durch den Blitz entzünde, dessen Auffliegen einen Theil der Stadtmauer und eine große Anzahl Häuser verwüstete. Ueber 200 Personen sind umgekommen oder verwundet worden.
- Die Weinlese am Rhein hat erst am 17. December ihren Abschluß gefunden, an welchem Tage Herr Wagner in Oestrich die letzten Trauben aus seinen Hauptweinbergen einbringen ließ.
- Auf der Easton=Square=Station zu London herrschte am 17. Dec., Abends, nicht wenig Aufregung in Folge der Flucht eines jungen Leoparden, der zur Versendung nach Liverpool bestimmt war. Mehrere Gepäckträger und Andere versuchten mehr als eine Stunde das Thier einzufangen, aber vergebens. Da man schließlich desselben nicht habhaft werden konnte, wurde ihm durch eine Kugel der Garaus gemacht. Ein Gepäckträger ist schwer von dem Thiere verletzt worden.
- Noch vor Ablauf des alten Jahres hat der deutsche Hutmachertag in den "Vier Jahreszeiten" zu München eine culturgeschichtliche Frage geordnet. Die Namen der vier angenommenen Filzhüte sind: König Ludwig, von der Tann, Piloty und Hans, die Formen derselben lediglich Spielarten des bekannten "Schah=Hutes". Dem Cylinderhut, der sich durch den Schwung seiner Form auszeichnet, verspricht man eine große Zukunft.
- Neufoundländer Hunde haben ein gutes Gedächtniß, besonders für solche, welche sie "über einen Zaun hinweg fast täglich gezerrt und mittelst einer Stange geprickelt haben", während sie an der Kette sich nicht vertheidigen konnten. Das sollte ein Königsberger Bursche erfahren. Jemand dort hielt sich ein solches kluges Thier zur Bewachung seines Gehöftes, und zwar den Tag über an der Kette. Eines Tages im Sommer löste derselbe es los, um es vor dem Thore zu baden. Der Hund folgte gutmüthig wie immer, niemand etwas zu Leide thuend. Auf dem Jahrmarktsplatze angelangt, sprang er jedoch plötzlich in langen Sätzen fort auf den in weiter Entfernung gehenden Burschen los, warf ihn nieder, und biß ihn so stark, daß derselbe 8 Wochen krank lag. Freilich wurde auch der Besitzer nach § 368 ad 11 des Strafgesetzbuches mit einer Geldstrafe angesehen.


Frankreichs Verfall.

In Zahlen liegt ein schlagender Beweis gegen unbegründete Behauptungen. Man behauptet, daß Frankreich, ein Land von so reichen Hilfsquellen, das seine Kriegskosten an Deutschland so rasch bezahlt habe, sich bald wieder zu seiner vorigen Macht und Größe erheben werde. Und man glaubt, daß diese bessere Zukunft für Frankreich um so eher eintreten werde, wenn es aus den bisherigen schwankenden politischen Zuständen zur Monarchie zurückkehre. Aber man vergißt, daß die Bedingung zur Größe für ein ganzes Volk ebenso wie für den Einzelnen nicht allein in pecuniärem Wohlstand liegt. Auch Rom sank unter seinen Kaisern trotz seines Reichsthums, der ihm aus allen Ländern zufloß.
Daß aber Frankreich auf der Bahn des Verfalls sich befindet, das beweist die Statistik. Während die Bevölkerung in fast allen andern Ländern Europas beträchtlich zunimmt, hat die Bevölkerung Frankreichs seit der Volkszählung des Jahres 1856 nur unbedeutend zugenommen. Die Volkszählung vom Jahre 1872 beweist aber, daß die Bevölkerung Frankreichs in neuere Zeit sogar abnimmt. Frankreich hatte bei der Volkszählung vom J. 1872 nahezu 400,000 Seelen weniger als bei der Volkszählung des J. 1866. Seit dem Jahre 1867 haben fortwährend die Geburten ab= und die Todesfälle zugenommen. Geburten waren 1,007,515 im J. 1867, 984,140 im J. 1868, 948,526 im J. 1869, 943,515 im J. 1870, 821,121 im J. 1871. Todesdesfälle waren 886,887 im J. 1867, 922,038 im I. 1868, 944,553 im J. 1869, 1,046,906 im J. 1870, 1,271,010 im I 1871. Sogar die reichste und kräftigste Rasse der Bevölkerung, die Normandie, zeigt in den Jahren 1866-71 auch eine beständige Abnahme. Und was nicht minder bedenklich ist, die Landbevölkerung Frankreichs hat in dem Zeitraum von 1866-71 um 700,000 Seelen abgenommen, während die Bevölkerung der Städte um 300,000 Seelen gestiegen ist. Daß eine fortwährende Abnahme der diensttauglichen Mannschaften bei den Aushebungen stattfand, versteht sich von selbst.
Es unterliegt keinem Zweitel, die Bevölkerung Frankreichs befindet sich auf dein Wege sinkender Kraft. Die Ursache davon ist die Immoralität. Wir aber wollen nicht mit Selbstüberhebung auf unsere Grenznachbaren herabblicken, da wir in dem deutschen Leben und Treiben der Gegenwart leider sehr viel Geist von ihrem Geiste entdecken müssen. Wenn unser Volk seine nationale Gesittung, die für dasselbe die sicherste Grundlage seiner Macht und Stärke bleibe nicht sich bewahrt, so wird es mit der Zeit ebenso wie Frankreich sich nicht auf dem Gipfel seiner jetzigen Macht und Größe halten können.


Volksgerichte.
Ein Sittengemälde aus Bayerns Hochland
von Emil Tiefenbach.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1874 Nr. 102 Seite 3]

Volksgerichte.
Ein Sittengemälde aus Bayerns Hochland
von Emil Tiefenbach.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Auctions=Anzeige.
Am Sonnabend, den 2. Januar 1875,
Vormittags von 10 Uhr an,

sollen beim Gastwirth Kreutzfeldt hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

5 Bolzen flächsen Leinen , 4 Bolzen heeden Leinen, 3 Bettlaken, 2 Schränke mit Aufsatz, 1 eichener Koffer, 1 eichene Lade, 1 tannener Klapptisch, 1 zweischläfrige Bettstelle, gute Frauenkleidungsstücke und allerlei Haus= und Küchengeräthe.
Carlow, den 22. December 1874.

Struck, Landreiter.     


Bekanntmachung.

Diejenigen im Jahre 1855 geborenen jungen Leute, welche nach den Bestimmungen in § 148 der Militair=Ersatz=Instruction vom 26. März 1868 Anspruch auf die Vergünstigung haben, ihrer activen Dienstpflicht im stehenden Heere durch einjährigen Dienst genügen zu dürfen, werden hierdurch darauf hingewiesen, daß sie bei Verlust des Anrechts die Berechtigung bei derjenigen Prüfungs=Commission, in deren Bezirk sie nach § 20 der Militair=Ersatz=Instruction gestellungspflichtig sind, spätestens bis zum 1. Februar 1875 schriftlich nachzusuchen haben.
Der Meldung, zu welcher allemal ein Bogen im gewöhnlichen Schreibpapierformat zu verwenden ist, sind beizufügen:

a) ein Geburts=Zeugniß (Taufschein),
b) ein Einwilligungs=Attest des Vaters, beziehungsweise Vormundes,
c) ein Unbescholtenheits=Zeugniß, welcher für Zöglinge von höheren Schulen (Gymnasien, Realschulen) Progymnasien und höheren Bürgerschulen) von dem Director, beziehungsweise Rector der betreffenden Lehranstalt, für alle übrigen jungen Leute von der Polizei=Obrigkeit auszustellen ist,
und in dem Falle, daß der Nachweis der wissenschaftlichen Qualification durch die Vorlegung von Schulzeugnissen geführt werden soll, außerdem:
d) ein den gesetzlichen Anforderungen nach § 154 der Militair=Ersatz=Instruction entsprechendes Zeugniß.
Die nächsten Prüfungen der Aspiranten zum einjährig freiwilligen Militairdienste finden bei der unterzeichneten Commission im März 1875 statt. Den jungen Leuten, welche zu denselben geladen zu werden wünschen, wird empfohlen, ihrer bis zum 1. Februar 1875 einzureichenden Meldung einen eigenhändig geschriebenen Lebenslauf beizufügen.
Schwerin, den 4. December 1874.

Großherzogliche Prüfungs=Commission für einjährig Freiwillige.
Das Militair=Mitglied: Baron Stenglin.
Das Civil=Mitglied: Dippe.


Heute Morgen 6 1/2 Uhr entschlief sanft in dem Herrn meine liebe Tochter Luise nach langem Leiden.
Ratzeburg, 26. December 1874.

Kirchenräthin Arndt.


Todes=Anzeige.

In der Nacht zum 21. December starb meine liebe Frau, Marie geb. Kaben im 63. Lebensjahr an der Lungenentzündung, was ich allen Verwandten und Bekannten hierdurch anzeige.

Webermeister, Dierck.

Schönberg, den 28. Dezember 1874.


Die Rechnungsvorlage der allgemeinen Gesellen=Krankenkasse findet am Sonntag nach Neujahr, den 3. Januar Nachmittags 3 Uhr, im Locale der Gastwirthin Krüger statt. Sämmtliche Mitglieder werden hierdurch aufgefordert, persönlich zu erscheinen, oder aber ihre Beiträge bis zum genannten Tage pünktlich einzuliefern unter Androhung executivischer Eintreibung.

Der Vorstand.     


Surinam=Rum pro Liter 50 Pf.
Demarara=Rum pro Liter 75 Pf. u. 1 Mk.
Jamaica=Rum pro Flasche 1 Mk. 25 Pf.
fein Jamaica=Rum pro Flasche 1 Mk. 50 Pf.
ff. alter Jamaica=Rum Flasch 2 Mk. 25 Pf.
Sehr alter ff. Jamaica=Rum pr. Flasche 3 Mk.
Sehr alter weißer Jamaica=Rum Flasche 4 Mk.
Goa Arrac pro Flasche 1 Mk. 25 Pf.
ff. Batavia Arrac pro Flasche 1 Mk. 50 Pf.
Cognac pro Flasche 1 Mk.
fein Pale Cognac pro Flasche 2 Mk. 25 Pf.
Punsch=Extract Pro Flasche 1 Mk.
empfiehlt

Aug. Spehr.


Auf dem Wege vom Markte bis zum Amtsplatze ist am Sonntag Abend ein Portemonnaie mit etwas Geld von einem Dienstmädchen verloren worden. Der Finder wird gebeten, dasselbe gegen eine Belohnung abzugeben in der Expedition dieses Blattes.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 102 Seite 4]

Dem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich unter heutigem Dato ein

Material- & Colonial-Waaren-Geschäft

eröffne. Um geneigten Zuspruch bittet

W. Kühn,         
vor dem Siemzerthore.     


Nachdem die Localitäten unseres
Galanterie- und Lederwaaren-Geschäfts
Breitestrasse No. 949, Ecke der Hüxstrasse, bedeutend vergrößert sind,

Angebot Herm. Hermberg     haben wir demselben viele
Neue Artikel
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mit aller Sorgfalt ausgewählt sind.
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Unsere Preise zeichnen sich nicht durch besondere Billigkeit aus, dagegen verkaufen wir grundsätzlich nur beste Qualität des Materials in solidester Verarbeitung, und dem gegenüber sind alle unsere Artikel nicht theuer.
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Chirurgische und Augen-Klinik
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Lübeck.
Sprechstunden: Vormittags von 9 - 11 Uhr, Nachmittags von 2 - 3 Uhr.
Prospecte gratis.                 Dr. C. Schorer.

(H. 02519 b.)


Dienstag den 29. December
Großes Militair=Concert,

ausgeführt vom ganzen Musik=Chor des Schweriner Jäger=Bataillons Nr. 14, unter Leitung des Stabshornisten Herrn Reckling.
Aus einem sehr reichhaltigen Programm erlaube mir besonders noch hervorzuheben:

Dritte Abtheilung

Deutschlands Erinnerungen an die Kriegsjahre 1870-71 großes militärisches Potpourri mit Schlachtmusik von H. Sarow.
Familien=Billets a Person 50 Pfg. sind vorher beim Herrn Senator Spehr und bei dem Unterzeichneten zu haben.

Cassenpreis à Person 75 Pfg.
Anfang 7 Uhr, Nach dem Concert Tanz.
Um freundlichen Besuch bittet ergebenst

J. Köster.     


In einem detail-Geschäft verbunden mit Comptoir=Arbeiten, findet zu Ostern 1875 oder früher ein Lehrling unter günstigen Bedingungen Platz. Nähere Auskunft ertheilt die Expedition dieses Blattes.


Das Neueste in Gratulations-Karten ist soeben angekommen und bei mir zu haben.
C. Sievers, Buchbinder.


Gelbe Brech=Erbsen empfiehlt Aug. Spehr.


Kirchliche Nachrichten.

Donnerstag, den 31. December.
Abend=Kirche (5 Uhr): Pastor Kämpffer.

Am Neujahrstage.
Früh=Kirche: fällt aus.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.

Sonntag, den 3. Januar.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: fällt aus.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen14 3/4 - 15 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/4 - 13 Mark (Lübeck)10Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 - 13 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 1/2 - 14 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 16 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 1/2 - 13 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps- Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.- Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.16 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.40 - 48 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.10 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Eier 3 - 4 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln pr. 10 Lit.8 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.48 Schilling (Mecklenburg),
Gänse pr. 500 Gr.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans2 - 3 Mark (Lübeck).


(Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 27.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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