No. 100
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 22. Dezember
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 100 Seite 1]

Bekanntmachung.

Zur Benachrichtigung derjenigen Hauswirthe des hiesigen Fürstenthums, welche beim Abschluß der Vereinbarung vom 9. d. M. in Betreff der Berechnung des künftig zu erlegenden Grundzinses durch Deputirte vertreten gewesen sind, wird hierdurch publicirt, daß die denselben nach § 9 jener Vereinbarung freigestellte nachträgliche specielle Beitrittserklärung innerhalb 3 Monate zur Registratur Großherzoglicher Landvogtei abzugeben ist.
Schönberg, den 17. December 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Antragsmäßig soll über das zu Schönberg vor der Sabowerstraßr sub Nr. 45a belegene Wohnhaus c. p. des Schuhmachermeisters J. Schmalfeldt hieselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 26. Januar 1875, Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 7. November 1874.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Von dem unterzeichneten Handelsgerichte wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß für die Dauer des bevorstehenden neuen Geschäftsjahres (1875) der Herr Assessor Götze hieselbst zur Führung des hiesigen Handelsregisters bestimmt ist und daß die im Artikel 13 des Allgem. Deutschen Handelsgesetzbuchs vorgeschriebenen Bekanntmachungen durch die Schönberger Anzeigen, durch die Eisenbahn=Zeitung und event. unter Umständen durch den Deutschen Reichs= und Königlich Preußischen Staats=Anzeiger erfolgen werden.
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 17. December 1874.
Das Handelsgericht.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)          A. Dufft.


Holzverkauf.

Unter den bekannten Bedingungen sollen am Mittwoch den 30. December, Morgens 10 Uhr, im Kreuze zu Carlow gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:

aus dem Röggeliner Holz

10 Raummeter eichen Kluft=,
21 Raummeter eichen Knüppel,
67 Raummeter eichen klein Knüppel,
46 Raummeter eichen Olm

und bei freier Concurrenz

7 kleine eichene Blöcke und
1 Aspe.
Das Holz kann vor der Auction nachgewiesen und besichtigt werden.

Danckwarth.     

Schönberg, den 21. December 1874.


Verkaufs-Anzeige.

Am Montag nach Weihnachten, den 28. December d. J., Vormittags von 11 Uhr an, sollen im Hause des Hauswirths Grube zu Herrnburg in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung meistbietend verkauft werden:

1 Kuh, 2 Schaafe, 2 Lämmer, Betten, Bettlaken, flächsen und heeden Leinewand, Tischlakenzeug, flächsen und heeden Garn, 41 Pfund graue und weiße Wolle, 64 Pfund gebraktes Flachs, 28 Pfund Heede, Frauenkleidungsstücke, 2 eichene Koffer, sonstige Mobilien und was sich sonst noch vorfindet.

Kutzbach, Landreiter.     


Ersparniß= u. Vorschuß=Anstalt.

Die zu Antoni 1875 auf die bei der Vorschuß=Anstalt belegten Capitalien fällig werdenden halbjährigen Zinsen werden schon vor dem Antonitermine ausgezahlt werden und die Anstalt zu diesem Zweck

am Sonnabend den 2ten,
Montag den 4ten,
Dienstag den 5ten,
Donnerstag den 7ten,
Freitag den 8ten,
und Sonnabend den 9ten Januar 1875
jedesmal von 8 Uhr Morg. bis 12 Uhr Mittags geöffnet sein.
Wir bitten , die Zinsen im Locale der Anstalt an den genannten Tagen in Empfang zu nehmen, da eine Auszahlung derselben während des Antonitermines der Regel nach nicht mehr stattfinden soll.

Das Direktorium.


Schweriner Sparcassen-Bücher.

Diejenigen, welche im bevorstehenden Antoni=Termine Sparcassenbücher durch mich besorgen lassen wollen, ersuche ich solche schon jetzt bei mir abzugeben.

W. H. Schacht.     


[ => Original lesen: 1874 Nr. 100 Seite 2]

Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
3 1/2 bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 % bei dreimonatlicher Kündigung

Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct. Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1874.

Lübecker Bank.     


Berlinische Feuer-Versicherungs-Anstalt von 1812.

Die in Schönberg seit Jahren bestehende Agentur der Anstalt wird zu Neujahr k. J. vacant, und ist zu der Zeit anderweitig zu besetzen.
Geeignete Persönlichkeiten belieben sich zwecks Bewerbung um diese Agentur baldigst an die unterzeichnete General=Agentur zu wenden.
Schwerin, im December 1874.

Die General=Agentur:           
A. Schwenke & Söhne.     


Preß=Torf ist zu haben bei Wilh. Heincke & Greiff.


Verlaufen

ein schwarz und weißer, glatthaariger Fix=Hund, auf den Namen "Schweiz" hörend. Sollte derselbe irgendwo anlaufen, so bitte ich denselben anzuhalten und mir Nachricht zu geben, indem ich Kosten gern erstatte.

Johs. Nevermann,         
Halbhüfner.     

Wahrsow, den 18. December 1874.


Verloren ist Montag, den 13. December, Vormittags, auf dem Fahrwege von Wahlsdorf nach Schönberg ein Frauenhut mit schwarzem Band. Der Finder wird ersucht denselben in der Expedition dieses Blattes gegen eine Belohnung abzugeben.


In einem detail-Geschäft verbunden mit Comptoir=Arbeiten, findet zu Ostern 1875 oder früher ein Lehrling unter günstigen Bedingungen Platz. Nähere Auskunft ertheilt die Expedition dieses Blattes.


Wie in früheren Jahren ist auch meine diesjährige

Weihnachts=Ausstellung

mit einer großen Auswahl zu Geschenken sich eignender Artikel ausgestattet, auf die ich meine werthen Gönner aufmerksam zu machen mir erlaube und um fleißigen Besuch bitte.

Hochachtungsvoll          
C. Sievers, Buchbinder.


Am heutigen Tage eröffne ich meine

Weihnachts-Ausstellung,

bestehen in Schaum=Marzipan , Chocoladen=, Liqueur=Confecte zu möglichst billigen Preisen. Das Confect à Pfd. 2 Mark.
Um geneigten Zuspruch bittet

Ww. Greiff, Conditor.

Schönberg, den 15. December 1874.


Zahnschmerzen jeder Art werden selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitig. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke,
Bandagist.


Gegen kalte Füße!

auch als Weihnachtsgeschenk passend, empfehle mein durch neue Zusendung vergrößertes Lager

Flensburger
Winter=Holzpantoffeln

von den einfachsten bis zu den gewöhnlichsten Sorten in allen Größen zu äußerst billigen Preisen.

J. F. Eckmann.     


Perl=Sago, Kartoffelgraupen, Kartoffelmehl, Pflaumen empfiehlt W. Kühn.


Succade, cand. u. getr. Pommeranzen=Schaalen, Pottasche, Feigen, Wallnüsse, Lomb.=Nüsse, süße und bittere Mandeln empfiehlt W. Kühn.


Stearin=, Paraffin= und Tannenbaum=Lichte empfiehlt W. Kühn.


Beste Macisnüsse und Macisblumen empfiehlt W. Kühn.


Roth- und weiß Gelantine, Stern- und Fadennudeln empfiehlt W. Kühn.


Die Kaiserl Königl.
Hof-Chocoladen-Fabrik
von Gebrüder Stollwerk

in Köln übergab den Verkauf ihrer vorzüglichen Fabrikate in Schönberg Herrn J. L. Petersen, in Dassow Herrn Kaufmann Sterly, in Herrnburg Frau Wwe. Mette, in Schlagsdorf Herrn H. Siebenmark, in Selmsdorf Herrn P. Buschow.


Die neuesten und besten
Petroleum-Kochöfen
wirklich dunstfrei, in allen Größen bei
Rehna.        H. Schreiber.


Mein gut assortirtes
Spielwaaren=Lager
erlaube mir unter Zusicherung billigster Preisstellung bestens zu empfehlen.
Rehna.        H. Schreiber.


Emaillirte
Fleischhackmaschinen
empfiehlt billigst
Rehna.        H. Schreiber.


Sal. L. Cohn,
Bank- & Staatspapier-Geschäft, Lübeck,

empfiehlt seine Vermittlung zum An= und Verkauf aller Staatspapiere, Actien und Obligationen zu Tagescoursen unter billigster Provisionsberechnung. - Alle fälligen Zinscoupons und Dividendenscheine löse ich ein und ertheile mit Vergnügen jede gewünschte Auskunft.

Comptoir: Breitestraße 794.

H. 02600b.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 100 Seite 3]

Filzsohlen u. Filzschuhe in allen Größen empfiehlt Heinr. Schäding.


Große Weihnachtsausstellung von Spielwaaren.

Da ich in diesem Jahre das Spielwaarengeschäft gänzlich aufgebe, werden sämmtliche Gegenstände unterm Einkaufspreis verkauft. Besonders schöne Puppen en gros u. en dètail empfiehlt

(H. 02517b.)     P. S. Philipp, Lübeck, Holstenstraße.


Petroleum-Lampen und Petroleum-Kochapparate,

sowie andere feine lackirte Blechwaaren, als:

Kaffeebretter, Brodkörbe, Messerkörbe, Theelöffelkörbe, Schlüsselkörbe, Geldkörbe, Thee= und Kaffeebüchsen, Schippchen mit Feger, Handtuch= und Zahnbürstenhalter, Botanisiertrommeln, Broddosen, Schreibzeuge, Federkasten und Pennal=Sparbüchsen, Spüleimer u. s. w.
empfiehlt

H. Wieschendorf,     
Klempner.           


Weihnachts-Ausstellung.

Den hochgeehrten Bewohnern von Schönberg und Umgegend erlaube ich mir hierdurch ergebenst anzuzeigen, daß ich am 16. d. Mts., meine diesjährige

Weihnachts-Ausstellung

eröffne und bitte um geneigten Zuspruch.

Hochachtungsvoll
Heinr. Freitag,
Bäcker und Conditor.

Schönberg, den 15. December 1874.


Als Weihnachtsgeschenke passend,

halte einem hochgeehrten Publikum mein reichhaltiges Lager von

Gold- & Silber-Waaren

bestens empfohlen, unter Zusicherung reeller und prompter Bedienung.
Hochachtungsvoll

Theodor Creutzfeldt.
Gold= und Silberarbeiter.


Weihnachts-Ausstellung von Spielsachen für Kinder empfiehlt C. Schwedt.


Dem geehrten Publikum empfehle ich mein Lager von Korbarbeiten, als:

Lehnstühle, Kinderstühle, Puppenwagen und Puppenwiegen,

sowie sämmtliche Korbarbeiten in allen Sorten und zu den billigsten Preisen

H. Specht,       
Korbmacher.     

Schönberg, Siemzerstraße.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Gelbe Brech=Erbsen empfiehlt Aug. Spehr.


Surinam=Rum pro Liter 50 Pf.
Demarara=Rum pro Liter 75 Pf. u. 1 Mk.
Jamaica=Rum pro Flasche 1 Mk. 25 Pf.
fein Jamaica=Rum pro Flasche 1 Mk. 50 Pf.
ff. alter Jamaica=Rum Flasch 2 Mk. 25 Pf.
Sehr alter ff. Jamaica=Rum pr. Flasche 3 Mk.
Sehr alter weißer Jamaica=Rum Flasche 4 Mk.
Goa Arrac pro Flasche 1 Mk. 25 Pf.
ff. Batavia Arrac pro Flasche 1 Mk. 50 Pf.
Cognac pro Flasche 1 Mk.
fein Pale Cognac pro Flasche 2 Mk. 25 Pf.
Punsch=Extract Pro Flasche 1 Mk.
empfiehlt

Aug. Spehr.


Zum bevorstehenden

Weihnachtsfeste

empfehle einem geehrten Publikum meine bekannten
Kuchenwaaren, schmackhafte braune und weiße Pfeffernüsse, sowie

Tannenbaum=Confect

in allen Sorten und geschmackvollen Mustern.
Die Ausstellung beginnt am Mittwoch den 15. d. M. Um zahlreichen Besuch bittet

H. Wolgast,     
Bäckermeister.     


Weihnachts-Ausstellung.

Baumconfect, Bobonnièrs, Attrap's etc. etc., Japanische und Chinesische Lack- und Luxusartikel bei

(H 02610b)     H. Drefalt, Lübeck.


Marder=, Iltis=, Dachs=, Fuchs=, Katzen= und Hasenfelle werden zu den höchsten Preisen angekauft von Heinr. Schäding.


Verschieden Sorten

Särge,

Sowohl eichene wie tannene, zu sehr billigen Preisen, hält stets vorräthig

H. Bruhn,             
Tischlermeister zu Selmsdorf.     


Zu Weihnachtsgeschenken

passend, empfehle ich eine Auswahl sehr moderner, gut und dauerhaft gearbeiteter

Herren-, Damen- und Kindermorgenschuhe,
mit und ohne Lederbesatz,

sowie Leder=Schuhzeug in allen Größen.

A. Lenschow, Hinterstr. 79.


Schwarze Thon=& Spielwaaren empfiehlt zum bevorstehenden Weihnachtsfeste in bester Auswahl H. C. Weinrebe.
Schönberg 1874.


Lübecker Marzipan
aus der Fabrik von               (H 2611b.)
D. H. Carstens, Lübeck.

Verkauf und Muster bei

H. Drefalt, Lübeck.      


[ => Original lesen: 1874 Nr. 100 Seite 4]

Auszug
aus der
Rechnungsablage der Feuerassecuranz=Societät
im Fürstenthum Ratzeburg
im Jahre 1873,
wie solche in der Versammlung am 1. Mai d. J. vorgelegen und von Großherzogl. Landvogtei richtig befunden ist.
============
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg, den 18. December 1874.

Die Direction:
F. Fick.        F. Stüve.


Glattstroh=
Breit= und Zinkendreschmaschinen neuester Construction

in allen Größen unter Garantie - letztere stets im Betrieb sichtbar -. Häckselmaschinen für Hand= und Pferdebetrieb. Abgedrehte Wagenachsen, Guß zu Pflügen, sowie alle sonstigen Landwirthsch. Maschinen empfiehlt die

Maschinen-Fabrik von B. Wendt,
Lübeck, Holstenthor bei der Kaserne.
Alle Arten Reparaturen werden prompt und billig ausgeführt.

H. 02637b


Regenröcke, unter Garantie, Filzhüte, neuester Facons.  Julius Schweigmann.


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 100 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 100 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 22. December 1874.


Dem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich unter heutigem Dato ein

Material- & Colonial-Waaren-Geschäft

eröffne. Um geneigten Zuspruch bittet

W. Kühn,             
vor dem Siemzerthore.     


Nachdem die Localitäten unseres
Galanterie- und Lederwaaren-Geschäfts
Breitestrasse No. 949, Ecke der Hüxstrasse, bedeutend vergrößert sind,

Angebot Herm. Hermberg     haben wir demselben viele
Neue Artikel
zugeführt, welche sämmtlich aus den uns bekannten besten
Fabrikaten
des In- und Auslandes
mit aller Sorgfalt ausgewählt sind.
In Folge dessen können wir eine
Grosse Auswahl
der gediegensten
Luxus-Artikel
zu soliden Preisen, zum
Weihnachtsfeste
empfehlen.

Unsere Preise zeichnen sich nicht durch besondere Billigkeit aus, dagegen verkaufen wir grundsätzlich nur beste Qualität des Materials in solidester Verarbeitung, und dem gegenüber sind alle unsere Artikel nicht theuer.
                         Herm. Hermberg & Co.


Preis-Courant des grössten Handschuh -Lagers in Lübeck.
Angebot Herm. Hermberg     [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Herm. Hermberg & Comp.
Lübeck, Breitestrasse 948. 949,
dem Rathhause gegenüber.


Pelzwaaren, als Muffen, Boas, Manschetten u. s. w., in großer Auswahl, empfiehlt zu billigen Preisen Heinr. Schäding.


Abgelagerte
Bremer und Hamburger Cigarren,
von 24 R.=Mk. bis 180 R. =Mk. pro Mille,
empfiehlt             J. Ludw. D. Petersen.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 100 Seite 6]

Kochgeschirre
ff. blau weiß emaillirt, verzinnt etc. etc.
Eisen- und Stahlwaaren, Holzwaaren, Böttcherwaaren, Blech- und Messingwaaren, Bürstenwaaren, empfiehlt
Heinr. Pagels, Lübeck.
Magazin für vollständige Haus= und Kücheneinrichtungen.


Sehr gutes Kropfpulver empfiehlt F. Caspary. Dassow.


Dienstag den 29. December
Großes Militair=Concert,

ausgeführt vom ganzen Musik=Chor des Schweriner Jäger=Bataillons Nr. 14, unter Leitung des Stabshornisten Herrn Reckling.
Familien=Billets sind vorher beim Herrn Senator Spehr und bei dem Unterzeichneten zu haben.

Anfang 7 Uhr. Nach dem Concert Tanz.
Um freundlichen Besuch bittet ergebenst

J. Köster.     


Apfelwein, erste Qualität, einzeln 3 1/2 Sgr., 10 Fl. 1 Thlr., in Fässern à Liter 4 Sgr.excl.
Apfelwein, zweite Qualität, einzeln 3 Sgr., 12 Fl. 1 Thlr., pro Liter 3 Sgr., exclusive Flaschen und Gebinde, empfiehlt Berlin J. W. Wolf's Weinhandlung, Grüner Weg 89.


Hülfesuchenden & Kranken

senden wir unentgeltlich und franco die Schrift: Sichere und gründliche Heilung aller Krankheiten auf naturgemässem Wege. 20. Auflage.

H. Mundschwitz & C. Niebäcker.
Buchdruckerei in Braunschweig.


Abfahrt der Eisenbahnzüge von Schönberg
vom 1. November d. J. an.

1) Richtung Straßburg = Lübeck.
   von Schönberg:
Morgens 9 U. 52 M. (mit Anschluß in Hamburg, Büchen und Hannover),
Nachmittags 3 U. 13 M. (mit Anschluß nach Hamburg und Bremen),
Abends 5 U. 14 M. (mit Anschluß nach Hamburg, Büchen und Hannover).

2) Richtung Lübeck = Straßburg.
   von Schönberg:
Morgens 9 U. 5 M. (mit Anschluß nach Wismar, Schwerin, Rostock, Berlin etc.)
Nachmittags 1 U. 2 M. (mit Anschluß nach Wismar, Schwerin, Rostock, Stettin),
Abends 7 U. 31 M., nur bis Malchin (mit Anschluß nach Wismar, Schwerin und Rostock).


Kirchliche Nachrichten.

Geboren. D. 18. December dem Arbeitsmann Lenschow vor Schönberg ein Sohn.
Gestorben. Den 10. Decemb. Catharina Maria Elisabet Möller vor Schönberg, Böttchers Tochter aus Sabow, 34 J. alt. - D. 11. Else Oldenburg, Büdners und Zimmermannsfrau zu Raddingsdorf, des vormaligen Schulzen Retelsdorf daselbst Wittwe, geb. Boye von dort, 63 J. 8 M. alt. -D. 17. Johannes Franz Tewitz vor Schönberg, geboren zu Ahrensboeck, 2 J. 6 M. alt.

Am 1. Weihnachtstage.
Früh=Kirche: Lehrer cand. theol. Konew.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.

Am 2. Weihnachtstage.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Lehrer cand. theol. Konow.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.

Sonntag, den 27. December.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: fällt aus.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen15 - 15 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/4 - 13 Mark (Lübeck)10Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 - 13 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 1/2 - 14 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 16 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 1/2 - 13 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps- Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.- Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.16 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.40 - 48 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.10 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Eier 3 - 4 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln pr. 10 Lit.8 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.48 Schilling (Mecklenburg),
Gänse pr. 500 Gr.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans2 - 3 Mark (Lübeck).


- Die Urtheilssprechung über den Grafen Harry v. Arnim nahm am Sonnabend fast eine ganze Stunde, von 5 bis 6 Uhr, in Anspruch. Das Urtheil lautet dahin, daß der Angeklagte unter Verurtheilung in die Kosten zu 3 Monaten Gefängniß wegen Vergehens gegen die öffentliche Ordnung zu bestrafen, ihm 1 Monat auf die Untersuchungshaft anzurechnen; dagegen derselbe von der Anklage der Unterschlagung und Amtsvergehen freizusprechen sei, und daß die zu Betreff seiner Person noch bestehenden Freiheitsbeschränkungen aufzuheben seien, wovon das Königliche Polizei=Präsidium sofort zu benachrichtigen.
- Nicht Geschworene, sondern gelehrte Richter fällen das Urtheil in dem Proceß Arnim, das mit ungeheurer Spannung erwartet wird. Die Zuhörer bei den Verhandlungen schwankten bis zum letzten Augenblicke. Der Staatsanwalt zeigte eine siegesbewußte Haltung. Des 2ten Vertheidigers Dockhorn (aus Posen) Rede war ziemlich unpersönlich, aber "logisch zermalmend und ein dialektisches Meisterstück;" des 3ten Vertheidigers Munckel (aus Berlin) Rede war fein, sorgsam gefeilt und witzig, gegen Staatsanwalt und Richter sehr ausfallend. Arnim drückte jedem Vertheidiger nach dessen Rede die Hand und umarmte sie nach der Sitzung. Die Familie Arnim, die den Verhandlungen beiwohnte, zeichnete besonders Munckel aus, der während des Prozesses mehr als Freund denn als Rechtsbeistand Arnims sich benahm und deshalb auch am erregtesten dem Staatsanwalt gegenübertrat und am Härtesten den Staatssekretär v. Bülow angriff, welchen er als Urheber des Streites zwischen Bismarck und Arnim ansieht. Dem durch Arnim verletzten öffentlichen Rechtsgefühl hatte der erste Vertheidiger v. Holtzendorff die größten Zugeständnisse gemacht, das größte mit Folgendem: "Ein starker Schein war es, (sagte er), den der Angeklagte gegen sich gehabt hat; es konnte scheinen, als ob er mit brennender Cigarre in dem ihn anvertrauten Pulverthurm spazieren gegangen wäre." - Sehr richtig, und wer hat ihm die Cigarre aus der Hand geschlagen, ehe die Explosion erfolgt ist?
- Das Deutsche Reich war in Gefahr, seinen genialen und energischen Leiter zu verlieren. Wie der Blitz schlug das Gerücht in den Reichstag ein, Fürst Bismarck habe vom Kaiser seine Entlassung verlangt. Die Verhandlungen stockten, die Herren an der Börse ließen die Papiere und Course fallen. Graf Arnim, über den heute, Sonnabend Nachm. 4 Uhr, das Urtheil gefällt und verkündigt wird, war vergessen, die telegraphischen Depeschen flogen in die Welt hinaus und die Berliner schüttelten die Köpfe und sahen aus wie die Aehren, wenn

[ => Original lesen: 1874 Nr. 100 Seite 7]

ein Wind über das Getreidefeld bläst. Sie hörten, die vom Reichstage in Sachen Majunke's angenommene Resolution habe Bismarck als Mißtrauensvotum aufgefaßt, erklärt, mit einer Majorität, die sich im Gefühlsdusel von dem Centrum überlisten und ins Schlepptau nehmen lasse, könne er nicht regieren. Der Kaiser hat aber diese Entlassung, wenn sie förmlich angeboten war, nicht angenommen, er selber und der Kronprinz haben mit dem Kanzler verhandelt und die Gefahr scheint vorüber. Im vollen Ernste wollte eigentlich Niemand an dieses Entlassungsgesuch Bismarcks glauben: Majunke in der einen, Bismarck in der andern Wagschale, - das scheinen doch zu ungleiche Gewichte, und der Reichstag selber hat bei seiner Resolution an solches Abwägen nicht gedacht. Er hat vielmehr dem Reichskanzler in der Sitzung am 18. Decbr, ein glänzendes Vertrauensvotum seinen Feinden gegenüber gegeben. Windthorst beantragte die Streichung des geheimen Fonds des auswärtigen Amtes, aber der Reichstag verwarf unter stürmischem Beifall diesen Antrag mit 199 gegen 71 Stimmen. (Die Gerüchte von dem Rücktritte des Justizministers v. Leonhardt und von seiner Ersetzung durch Falk mehren sich. Ueberhaupt schwirrt es von Gerüchten über die stillen Anlässe zu Bismarcks Entlassungsgesuch.)
- Don Alfonso von Spanien, der Sohn der vertriebenen Isabel, ist mündig geworden. Der ganze durch Name und Besitz bedeutende Adel Spaniens hat ihm bei diesem Anlaß eine Adresse übersandt, in welcher ihm als legitimen König der Eid der Treue geleistet und ein liberales und constitutionelles Regierungssystem ans Herz gelegt wird. Ist das ein Faden aus dem spanischen Labyrinth heraus?
- Nicht Jeder ist so dankbar, wenn ihm der Staar gestochen wird, wie der bekannte Bankier Bleichröder in Berlin. Er zahlte dem Sanitätsrathe Dr. Waldau, der ihm den Staar operirte, 25,000 Thlr. und jedem Assistenten 2000 Thlr.
- Im Lande Baden ist eine gute Ausrede manchmal noch mehr als drei Batzen werth. Da sitzt ein Griesgram im Wirthshaus bei seinem Schoppen Neuen und wirft aufstehend lauter neue Reichspfennige auf den Tisch und sagt: Da habt ihr euer Lumpengeld. - Er wird von wegen des Lumpengeldes verklagt und erklärt: Genannt hab' ich's Lumpengeld, aber warum? Weil's meine Frau Tags vorher eingenommen hat für Lumpen und ich hab's vertrunken. Darum ist's ein Lumpengeld. - Er wurde frei.
- In New=York sind 80,000 Menschen ohne Arbeit. - Auf dem Bahnhof in London ist der Lady Dudley ein Kästchen mit Juwelen im Werthe von 50,000 Pfd. Sterling abhanden gekommen.
- Der berühmte Reisende und Naturforscher Tschudi hat der Schweizer Regierung einen Bericht erstattet, welcher auf eine furchtbare Gefahr für den Kartoffelbau aufmerksam macht. Die Schweizer Regierung hat diesen Bericht für so wichtig erkannt, daß sie ihn allen Regierungen Europa's zur Warnung mitgetheilt hat. Es handelt sich um nichts Geringeres als um die gänzliche Vernichtung des Kartoffelbaues, wenn nicht bei Zeiten die äußerste Vorsicht angewendet wird. Der neue gefährliche Feind ist der "zehngliedrige Colorado=Käfer" (Doryphora decem lineata), welcher gegenwärtig zwar nur in Amerika auftritt, aber schon von einem Monate zum andern seine Europäische Invasion beginnen kann. Dieser Käfer vermehrt sich in einer erschreckenden Weise und verbreitet sich mit geradezu unbegreiflicher Schnelligkeit nach allen Himmelsgegenden. In der That ist seine Vermehrung eine enorme. Es wurden Beobachtungen angestellt, welche folgendes Resultat ergaben. Das Weibchen legt 700 dis 1200 Eier; der Coloradokäfer bringt jährlich drei Generationen hervor, so daß in einer Sommersaison von einem Paare dieser Käfer sechzig Millionen Individuen entstehen können. Der Schaden, den die Coloradokäfer anrichten, ist ein geradezu vernichtender indem die Larven die Blätter der Kartoffeläcker ganz kahl abfressen und die weitere Vegetation dadurch vernichten. In einem kleinen Theile der Vereinigten Staaten, wo die Beobachtungen angestellt wurden, belief sich der Schaden schon auf 1 1/4 Mill. Dollars. In einer andern Gegend wurden die Kartoffelfelder derart verwüstet, daß die Landwirthe den Kartoffelbau gänzlich aufzugeben beschlossen. Diese Plage umfaßt jetzt bereits nach dem angeführten Bericht nahezu die ganze gemäßigte Zone Amerikas und dehnt sich immer mehr nach Osten aus. In Nordamerika wendet man Parisergrün (arseniksaures Kupferoxyd) an, um die Larven zu tödten. Allein das Mittel ist nicht nur kostspielig, sondern auch, da es ein heftiges Gift ist, gefährlich, sowohl für die Personen als auch für die Pflanzen. Nach diesen Angaben des Berichtes fährt Herr v. Tschudi fort: Ich habe Eingangs bemerkt, daß von einem Monate zum andern die Invasion der Coloradokäfer beginnen könnte. Seit einiger Zeit werden nämlich von Samenhändlern mit Vorliebe neue oft marktschreierisch angepriesene Samenkartoffeln aus Nordamerika bezogen, mit denen so leicht die Käfer oder deren Larven nach Europa gebracht werden könnten. Ich halte indessen, da solche Samenkartoffeln doch fast immer, um ihnen ein gutes Marktaussehen zu geben, besonders gereinigt werden, diese Gefahr für weit geringer als jene, welche dadurch entsteht, daß nach Europa zurückkehrende Schiffe oft größere Quantitäten Kartoffeln als Proviant an Bord nehmen. An solcher Marktwaare klebt immer mehr oder weniger Erde oder ist in den Säcken enthalten, die entweder mit nach Europa genommen oder im Schiffe ausgeschüttet werden, wobei natürlich die Erde mitgeht. In solcher Erde können nun sehr leicht Ueberwinterungslarven enthalten sein, die dann in Europa die Käferentwicklung durchmachen. Da nun in der Regel jedes Schiff mehr Proviant an Bord nimmt, als es zu einer Reise unter gewöhnlichen Verhältnissen braucht, und der Ueberschuß gewöhnlich wieder im Hafen des Bestimmungsortes verkauft wird, die Schiffsräume auch daselbst gereinigt werden. So betrachte ich die Invasionsgefahr, die durch den Kartoffelproviant droht, für außerordentlich groß und um so beachtenswerther, je mehr sich der Coloradokäfer in den Atlantischen Provinzen der Vereinigten Staaten die den Proviant liefern, vermehrt. Es können daher nur die allerstrengsten Maßregeln in sämmtlichen Europäischen Hafenstädten der drohenden unabsehbar großen Gefahr vorbeugen, und ich glaube es dürfte nicht gezögert werden, die geeigneten Schritte sollen nun durch das Rundschreiben an die Mächte eingeleitet werden. Hoffentlich mit Erfolg.


Volksgerichte.
Ein Sittengemälde aus Bayerns Hochland
von Emil Tiefenbach.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1874 Nr. 100 Seite 8]

Volksgerichte.
Ein Sittengemälde aus Bayerns Hochland
von Emil Tiefenbach.
[Fortsetzung.]


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