No. 84
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. Oktober
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 84 Seite 1]

Da sich herausgestellt hat, daß seitens der Schulzen und Ortsvorstände die gesetzlichen Vorschriften wegen der Vertheilung von Ortsangehörigkeits=Attesten und Heimathsscheinen trotz des Publicandi vom 14. März d. J. nicht immer beobachtet worden, so werden die Ortsbehörden des hiesigen Fürstenthums wiederholt darauf hingewiesen, daß dieselben sich der Ausstellung derartigen Atteste fortan zu enthalten haben.
Schönberg, den 23. October 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Füstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.      H. Wohlfahrt.      F. v. Dewitz.


Mit der heutigen Nummer wird Nr. 23 des Reichs=Gesetzblattes versandt.


- Schönberg. Am Freitag Vormittag wurde der Herr Oberlanddrost Graf von Eyben unerwartet durch den Besuch Seiner Hoheit des Herzogs Georg von Mecklenburg=Strelitz erfreut, der, von Schloß Wedendorf kommend, auf der Reise nach Lübeck begriffen war, um dort die von Kopenhagen angekommene Prinzessin von Wales zu begrüßen. Seine Hoheit nahmen hier das Frühstück ein und fuhren Nachmittags 3 1/2 Uhr per Bahn nach Lübeck weiter.
- Schönberg. Am Sonntag den 25. Oct. fand die Uebergabe und Einweihung der dem Kampfgenossenverein von den Hauswirthen des Fürstenthums Ratzburg geschenkten Fahne statt. Dem vorher veröffentlichten Programme entsprechend, versammelt sich der Kampfgenossenverein Mittags zum Empfange der zu dieser Feier geladenen Kameraden aus Lübeck und Grevesmühlen; von ersteren waren 20 Mitglieder nebst dem Präsidenten des 8. Bundes=Bezirks, von letzteren 7 Vereinsmitglieder der Einladung gefolgt mit ihrer von S. K. H. dem Großherzoge von Mecklenburg=Schwerin geschenkten Fahne. Mit Musik begab sich der stattliche Zug vom Boye'schen Gasthause zu der auf dem Markte zu diesem Zwecke erbauten Tribüne und nahm hier Aufstellung. Nachdem der Vorstand sowie die Fahnensection des hiesigen Kampfgenossenvereins, der Bezirks=Präses, und die Grevesmühlener Fahne auf der Tribüne Platz genommen, überreichte eine Deputation der Hauswirthe, die den Herrn Heincke von hier zu ihrem Sprecher erwählte die entfaltete pompöse Fahne dem Präses des Vereins, Herrn Dr. M. Marung. In erhebender, weithin verständlicher Rede sprach dieser den Gebern den Dank des Vereins aus. Wir sind leider nicht in der Lage, unsern Lesern heute schon den Wortlaut dieser Dankesworte mittheilen zu können, hoffen jedoch, daß der Herr Redner bereit sein wird, dieselbe durch den Druck auch weiteren Kreisen zugänglich zu machen. Herr Dr. Marung schloß mit einem dreimaligen Hoch auf unser deutsches Vaterland, in welches die zahlreich Versammelten kräftig einstimmten. Nach einem Umzug durch die Straßen der Stadt versammelten sich die Kampfgenossen abends im Boye'schen Saale zum Commers, an dem auch Nichtmitglieder, namentlich Hauswirthe, Theil nahmen. Unter Gesang und komischen Vorträgen, die durch zahlreiche Toaste (auf den Kaiser, die beiden Großherzöge von Mecklenburg, den Senat der Stadt Lübeck, die Hauswirthe, die drei Vereine, den Vorsitzenden des Schönberger Vereins, Graf Moltke, dessen Geburtstag am 26. Oct. war, den Kronprinzen, Bismarck etc.) unterbrochen wurde. Nachts 11 1/2 Uhr erlaubten sich die Kampfgenossen, ihre Fahne mit Musik nach dem Hause ihres Vorsitzenden zu geleiten; mancher Bürger mag hierdurch aus seinem Schlafe gestört sein, wird aber gerne den Kriegern, die im Felde unzählige Ruhestörungen für uns erdulden mußten, diesen kleinen Uebermuth längst verziehen haben.
-Eingesandt. Der in der letzten Nummer dieser Anzeige enthaltene Rath, durch Nichtsgeben die Musikbanden, Drehorgeln etc. aus Schönberg zu vertreiben, ist gut, wird aber leider eben so wenig wie mancher andere durchgreifend befolgt werden. Ein wirksameres Mittel, diese privilegirten Faullenzer von uns fern zu halten, wäre jedenfalls das, wenn, wie in manchen anderen Städten, diesen Gewerbsbettlern von der Polizei verboten würde, die Häuser zu betreten. So lange sie in die Häuser gehen, ja sogar in die Stuben eindringen dürfen, wird ihnen auch gegeben, wenn auch nur, um sie bald wieder los zu werden. Vor den Thüren würden diese Künstler vergeblich auf eine Gabe warten müssen und ihnen so das Geschäft bei uns verleidet werden.
- Der Reichs=Militäretat für das nächste Jahr soll angeblich 106 Millionen Thaler betragen. Der Etat für das laufende Jahr betrug 90 1/2 Millionen, doch waren bereits 13 1/2 Millionen Mehrausgaben, in Aussicht gestellt, und dieser Satz ist durch Ausgaben, welche mit der Formation, Bewaffnung und Dislokation des Reichsheeres zusammenhängen, um 2 Millionen erhöht worden, so daß die Mehrausgabe gegen 1874 rund 15 1/2 Mill. Thaler betragen wird.
- Es scheint sich immer mehr und mehr zu bestätigen, daß ein sehr erheblicher Theil unserer neuen Goldmünzen in's Ausland gegangen ist. Man besorgt deshalb bereits einen nothgedrungenen Aufschub der Einführung des neuen Münzgesetzes und der Reichsmarkrechnung.
- Wenn der verehrliche Leser einen neidischen Ausländer aus vollem Hals schreien hört, wir Deutsche hätten eine Insel im Ocean eingesteckt, so mag er getrost sagen, es sei eine Lüge und zum Zeugniß seine Tasche umkehren. Es handelt sich um folgende Geschichte. Auf einer der Samora= oder Fischerinseln waren vor Jahren deutsche Ansiedler von den Eingeborenen geplündert worden und hatten die Hälfte des Reiches angerufen. Nach nicht langer Zeit traf die deutsche Corvette Nymphe als Vertreterin Deutschlands ein und verlangte 18,000 Dollars für die Geplünderten. Die eingeborenen Häuptlinge versprachen die Summe zu zahlen, vergaßen es aber wieder, als das Schiff fort war. Da ist denn kürzlich die Corvette Arcona als Executor eingetroffen und hat die betr. Summe in Geld und guten Verschreibungen (weil dort die 20 Markstücke so selten wie bei uns sind) beigetrieben. Das ist alles und die Hauptsache, daß sie weit draußen in der Welt erfahren, es gibt ein deutsches Reich und eine deutsche Flotte, die keinen braven Deutschen schutzlos lassen. (Die mißtrauischen Amerikaner

[ => Original lesen: 1874 Nr. 84 Seite 2]

haben das Kriegsschiff Tusctora nach den Samoa=Inseln geschickt.)
- Glück und Glas wie bald bricht das nach altem Sprüchwort. Und wie viel Ruhe und Freude bricht in den Häusern mit dem Glas und Glück. Damit wirds aber besser werden in der Welt, wenn Monsieur da Bastie in Metz mit seiner Erfindung Recht behält, mit der Erfindung, elastisches Glas zu machen. Patente auf seine Erfindung hat er bereits. Man kann sein Glas sehr starker Hitze aussetzen, es springt nicht; man kann es energisch und zornig zu Boden werfen, es springt einem nicht tückisch in Scherben an den Kopf, sondern es gibt nach und springt nur zurück, ohne zu zerbrechen. Die neue Erfindung wird also den Haus= und Küchengeräthen ungemein zu Gute kommen und Kupfer und Eisen vielfach ersetzen. Unliebsame parlamentarische Auseinandersetzungen zwischen "Madame" und Jungfer Kathrin' werden künftig verstummen und um so mehr Friede und Freude im Hause herrschen, je wilder draußen die Völker und Parteien toben. Mehr Elastik in der Welt! Dann bricht weniger Glück und Glas!
- Die Rheingauer wollen den diesjährigen Wein, der ein ächter Kometen=Wein wird, "Kaiser Wilhelm" nennen; denn, sagen sie, was Kaiser Wilhelm unter den Fürsten, ist unser 1874er unter den Weinen - der erste in der Welt.
- Der Consumverein in Winterthur in der Schweiz macht so gute Geschäfte, daß er sich ein eigenes Haus bauen muß. - Im Berner Oberland ist die Gemsjagd sehr ergiebig, das Pfund Gemsfleisch kostet 4 Sgr.
- In Mannheim wurde ein Bäcker, der einen Laib Brod von angeblich 4 Pfund verkaufte, an welchem 200 Gramm fehlten, zu 14 Tagen Gefängniß verurtheilt.
- Reiche Leute werden künftig Cyper=Bier trinken wie seither Cyper=Wein. Die Leute auf der Insel Cypern wollen nämlich ihre Gerste, die als die beste zum Bierbrauen gilt, nicht mehr nach England ausführen, sondern behalten und selber Brauereien gründen. - Die Malzfabrik in Schkeuditz bei Leipzig machte in 5 Monaten einen Gewinn von 20,388 Thaler.
- Mit einiger Verwunderung liest man von einem kleinen Schmuggelgeschäft der Herren Levi und Emanuel Rothschild. Sie suchten in ihren Reisekoffern mit doppeltem Boden 13 1/2 Pfund Tabak nach London einzuschmuggeln, wurden ertappt und mußten 15 Pf. St. Strafe zahlen.
- Der ungarische Husarenlieutenant v. Zubovits ein berühmter Reiter, wird in Folge einer Wette von Wien nach Paris in 14 Tagen reiten und zwar auf einem und demselben Pferde, der Halbblutstute Caradoc. Dieser Dauerritt geht über Enns, Schärding, Ulm, Paß Kniebis im Schwarzwald, Straßburg, Nancy, Vitry, Fontenay und Vincennes, eine Strecke von 192 Meilen.
- Das Pariser Observatorium sagt einen frühen und strengen Winter sammt häufigem Schneefall vom 15. November bis nach dem 15. Januar voraus.
- Im Irrenhaus in Endenich bei Bonn ist der berühmte Tenorist Th. Formes gestorben.
- Die Maffai'sche Fabrik in München hat die 1000. Locomotive vollendet.
- Als der Fürstbischof Förster von Breslau am 20. October in einem vierspännigen schweren Reisewagen sein hochgelegenes Lustschloß Johannisberg verließ, riß auf der steilsten Strecke die Kette des Hemmeschuhes, der Wagen kam ins Rollen und die Pferde konnten ihn nicht mehr halten, Pferde und Wagen rasten in einen Knäuel gewickelt bergab und stürzten endlich übereinander. Der Bischof lag mit dem Oberkörper auf dem Wege, während die Füße noch in dem zertrümmerten Wagen hingen, er ist am Kopf vielfach und schwer verletzt, sein Secretär erhielt ebenfalls schwere Wunden, sein Kammerdiener hat den Arm gebrochen, seinem Kutscher ist die Brust eingedrückt. Von den Pferden sind drei unbrauchbar geworden.
- Königin Victoria liebt es, wöchentlich ihre Enkel bei sich zu Tisch zu haben. Kürzlich wollte der älteste Sohn des Prinzen von Wales der Großmutter durchaus nicht gehorchen und wurde endlich zur Strafe unter den Tisch gesteckt. "Willst Du wieder artig sein?" fragte die Großmutter von Zeit zu Zeit, aber trotzig antwortete der Prinz: "Nein, noch nicht." Nach längerer Pause fragte die Königin wieder: "Nun, bist Du endlich artig?" "Ja, Großmama" rief der kleine Bursche freundlich und sprang zum großen Jubel seiner Geschwister splitternackt im Zimmer herum.


Anzeigen.

Bekanntmachung.

Die im hiesigen Fürstenthum unweit der Städte Schönberg und Rehna belegene herrschaftliche Röggeliner Ziegelei soll mit ihren gesammten zum ordnungsmäßigen Betriebe einer Ziegelei erforderlichen Baulichkeiten, Anlagen und den vorhandenen Inventarien=Gegenständen, sowie dem zugehörigen Areal, als:

1) den beiden Brandkuhlen im Röggeliner Holze und
2) einem bei der Regulirung von Schaddingsdorf zugelegten Complexe pr. prop. 6,866 []R. Acker und Wiesen
von Marien 1875 ab auf 6 Jahre zur Ausübung des Ziegeleibetriebes resp. zur hauswirthlichen Nutzung im Wege des öffentlichen Meistgebots wiederverpachtet werden.
Zu solcher Verpachtung steht vor der unterzeichneten Behörde Termin an auf Sonnabend, den 7. November d. J., Vormittage 10 Uhr,
zu welchem Pachtliebhaber mit dem Bemerken eingeladen werden, daß die speciellen Pachtbedingungen auf hiesiger Registratur einzusehen sind, sowie eine Besichtigung der Pachtung nach zuvoriger Meldung beim Pächter freisteht.
Schönberg, den 19. October 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung des bei der Hohenmeile an der Chaussee belegenen, in 15 Parcelen getheilten ehemaligen Forstackers von 1520 []Ruthen steht auf Sonnabend, den 31. d. M., Vormittags 10 Uhr, Termin vor dem unterzeichneten Domainen=Amte an. Es werden Pachtliebhaber dazu eingeladen. und sind die Pachtbedingungen auf der Registratur einzusehen.
Schönberg, 15. October 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Einem geschätzten hiesigen und auswärtigen Publikum machen Unterzeichnete bekannt, daß das

Möbel-Magazin

bisher beim Gastwirth Herrn Fick, sowie das

Sarg=Magazin

bisher beim Privat=Copiist Herrn Buschow von heute an nach dem Kaufmann Wieschendorff verlegt sind.
Schönberg, den 10. October 1874.

Die vereinigten Tischlermeister.


Bei meiner Uebersiedlung von hier nach Hamburg fordere ich meine Schuldner hierdurch auf, ihre Schuld bis zum 1. November d. J. an mich berichtigen zu wollen; dann wollen auch Alle, die etwa an mich noch Forderungen geltend zu machen haben, dieselbe bis zum genannten Tage bei mir einreichen.
Schönberg, den 15. October 1874.

W. Grevsmühl,     
Sattlermeister.       


Eine vollständige
photographische Einrichtung,

aus zwei Apparaten bestehend, steht preiswürdig zu verkaufen. Reflectanten belieben sich an die Exped. d. Bl. zu wenden.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 84 Seite 3]

Daß in meiner Wohnung, Wasserstraße Nr. 63, nach wie vor ein

Sarg-Magazin

vorhanden ist und daß dasselbe mit einer großen und schönen Auswahl von Särgen versehen ist, zeige ich hiermit an.
Schönberg, 16. October 1874.

Chr. Buschow,     
Privatcopiist.     


Am Mittwoch, den 28. October,
dem Ratzeburger Viehmarkte,

werde ich bei genügender Betheiligung mit meinem Omnibus nach Ratzeburg fahren.
Abfahrt von Schönberg 6 Uhr 30 Min. Morgens,
Abfahrt von Ratzeburg 5 Uhr Nachmittags präc.
Anmeldungen bitte ich baldmöglichst bei der Gastwirthin Boye zu machen.

J. Tretow.     


Gehechelten Flachs,
weiß heeden und flächsen Hausmacherleinen,
neue Bettfedern, von 16 Schill. bis 1 Thlr. 16 Schill. pro Pfund,
neue Daunen, von 1 Thlr. 16 Schill. bis 2 Thlr. pro Pfund,
fertige neue Betten
     empfiehlt

H. Rohde, Rehna.


Auf dem Hofe Brandenbaum bei Lübeck werden zum 1. Mai zwei Hoftagelöhner und ein verheiratheter Pferdeknecht gegen guten Lohn gesucht.


Ausgekämmtes Haar kauft und bezahlt die höchsten Preise Marie Spahrkuhle, Friseurin.


Wegen Mangel an Platz

kann innerhalb 14 Tagen kein Flachs zum Reinigen in der Flachs=Reinigungs=Anstalt zu Schönberg angenommen werden.

A. Kniep.     


Johs. Tralow,
Pelzwaarenfabrik,
bekannt als reell und am billigsten.
Lübeck,
früher Holstenstraße 180,
jetzt nur obere Wahmstr. 465
drittes Haus hinuntergehend links,
empfiehlt

echte Bisam=Muffen von 5 Mark (Lübeck) an bis 20 Mark (Lübeck).
echte Bisam=Boas von 3 Mark (Lübeck) an bis 20Mark (Lübeck).
echte Bisam=Manschetten von 1Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) an bis 6 Mark (Lübeck).
echte Kron=Iltis=Muffen von 10 Mark (Lübeck) an bis 40Mark (Lübeck).
echte Kron=Iltis=Boas von 9 Mark (Lübeck) an bis 35 Mark (Lübeck).
echte Kroniltismanschetten von 5 Mark (Lübeck) an bis 15 Mark (Lübeck).

Kindergarnituren auffallend billig.


Wir warnen hiermit Jedermann, dem Knecht Johann Heinrich Kapping, gebürtig aus Schlagbrügge, zur Zeit im Dienst beim Arbeitsmann Kruse in Gr. Molzahn, ohne unsere Einwilligung und ohne baare Bezahlung etwas zu verabfolgen, noch Sachen abzukaufen, indem wir für keine von ihm gemachten Schulden haften.
Schlagbrügge.

Schuster Jochen Kapping, als Vater.
Halbhufner Clasen, als Vormund.


Am Donnerstag, den 29. d. Mts. findet der erste

Club

sowie jeden Donnerstag bis Ostern statt. Hiezu lade ich Freunde und Gönner erbenst ein.
Menzendorf, den 23. October 1874.

J. P. Kohs.     


Geschäfts=Anzeige.

Den geehrten Einwohnern Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich mich hieselbst als

Böttcher

etablirt habe und alle Bestellungen prompt und reell ausführen werde. Um geneigten Zuspruch bittet

H. Vitense, Böttcher.
Neue Wallstraße Nr. 125.


Decimalwaagen
vorzügliche Arbeit mit vielen Verbesserungen,
sowie alle sonstigen
Waagschaalen und Gewichte
empfiehlt
Heinr. Pagels, Lübeck,
Breitestraße beim Markt.
Lager von: Gußeisen=Waaren, Bausachen und completen Haus= und Kücheneinrichtungen.


Kochgeschirre
ff. blau weiß emaillirt, verzinnt etc. etc.
Eisen- und Stahlwaaren, Holzwaaren, Böttcherwaaren, Blech- und Messingwaaren, Bürstenwaaren, empfiehlt
Heinr. Pagels, Lübeck.
Magazin für vollständige Haus= und Kücheneinrichtungen.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 84 Seite 4]

Vom 15. Juli d. J. bis heute sind nachstehende Verluste bei unserer Gesellschaft angemeldet:

  1) vom Hauswirth Fick zu Lüdersdorf 1 Kuh 135 Reichsmark.
  2) vom Hauswirth Burmeister zu Rieps 1 Pferd. 450 Reichsmark.
  3) vom Büdner Busch zu Selmsdorf eine Kuh 100 Reichsmark.
  4) vom Hauswirth Hans Meyer zu Mahlzow 1 Pferd 150 Reichsmark.
  5) von Frau Wieschendorf Wwe. hieselbst 1 Kuh 135 Reichsmark.
  6) vom Hauswirth Will zu Retelsdorf 1 Kuh 90 Reichsmark.
  7) vom Schulmeister Lenschow hieselbst 1 Kuh 135 Reichsmark.
  8) vom Schlächtermeister Hr. Ladendorf sen. hieselbst 1 Pferd 450 Reichsmark.
  9) vom Hauswirth Woisin zu Kleinfeldt 1 Kuh 105 Reichsmark.
10) vom Schmidt Hansemann zu Utecht 1 Kuh 90 Reichsmark.
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 50 Pfennigen pro 100 Reichsmark Versicherungssumme am Sonnabend, den 31. October, Morgens 10 Uhr, im Boye'schen Gasthofe hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 21. October 1874.

Direction
der Viehversicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.

L. Vock.           Wilh. Heincke.


Moderne Ofengeräthe
als:
Ofenvorsätzer, Ofenschirme, Geräthständer, Zangen, Schaufel und Pocker, Holzkasten,
Cokeseimer hochfein
bis zu den gewöhnlichen, empfiehlt
Heinr. Pagels, Lübeck, Breitestraße.
Magazin für vollständige Haus= und Kücheneinrichtungen.


Neue und praktische Maschinen und Gegenstände
für Haus und Küche.
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Heinr. Pagels, Lübeck,
Breitestraße beim Markt 945.
Magazin für vollständige Haus= und Kücheneinrichtungen.


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A. Blumenfeld in Lübeck,
Breite Straße 946.

Garderoben jeden Genres, in billigster schönster Auswahl. Stoffe in allen Neuheiten. Nach Maaß in kürzester Zeit fertig.


Sämmtliche Mitglieder der hiesigen Maurer=Krankenlade müssen am 1. Novembr. persönlich erscheinen.

Der Vorstand des Maurergewerks.


Neue Agenturen

werden für ein überall gangbares Geschäft gesucht. Dasselbe bedarf keiner kaufmännischen Kenntnisse, ist auch als Nebengeschäft leicht zu führen und wirft sehr gute Provision ab. Offerten sind in der Exped. d. Bl. unter den Buchstaben D. E. F. schleunigst abzugeben.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen14 1/2 - 15 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/4 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 14 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 1/2 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 16 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 1/2 - 13 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps20 - 20 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.19 3/4 - 20 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Abfahrt der Eisenbahnzüge von Schönberg
vom 1. November d. J. an.

1) Richtung Straßburg = Lübeck.
   von Schönberg:
Morgens 9 U. 52 M. (mit Anschluß in Hamburg, Büchen und Hannover),
Nachmittags 3 U. 13 M. (mit Anschluß nach Hamburg und Bremen),
Abends 5 U. 14 M. (mit Anschluß nach Hamburg, Büchen und Hannover).

2) Richtung Lübeck = Straßburg.
   von Schönberg:
Morgens 9 U. 5 M. (mit Anschluß nach Wismar, Schwerin, Rostock, Berlin etc.)
Nachmittags 1 U. 2 M. (mit Anschluß nach Wismar, Schwerin, Rostock, Stettin),
Abends 7 U. 31 M., nur bis Malchin (mit Anschluß nach Wismar, Schwerin und Rostock).


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 84 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 84 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 27. October 1874.


Nordstern.
Eine Erzählung von Martin Winter.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1874 Nr. 84 Seite 6]

Nordstern.
Eine Erzählung von Martin Winter.
[Fortsetzung.]


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