No. 79
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 09. Oktober
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 79 Seite 1]

- Am 10. Oct., früh 10 Uhr haben wir eine Sonnenfinsterniß, die einzige sichtbare dieses Jahres; für uns eine theilweise, nur der mittlere Theil Sibiriens sieht dieselbe ringförmig. Die Dauer der Verfinsterung ist 2 1/2 Sunde, so daß bald nach 12 1/2 Uhr der Schattenrand vom hellen Sonnenrande sich trennt.
- Aus Santander kommt die Nachricht, daß Don Carlos bei einer Meuterei, die im carlistischen Lager bei Durango stattgefunden habe, durch einen Schuß in den Unterleib schwer verwundet worden sei.
- Viel Aufsehen machte in Berlin die am 4. October erfolgte Verhaftung des früheren deutschen Botschafters in Paris, Grafen Harry Arnim. Es handelt sich um wichtige Actenstücke, die Graf Arnim bei Seite geschafft und nicht herausgeben will. Graf Arnim ist bekanntlich ein erbitterter Feind der Politik des Fürsten Bismarck.
- Der deutsche Landsturm soll ins Leben gerufen werden, wie ein dem Bundesrathe in Berlin vorgelegte Gesetzentwurf zeigt. Er wird sich an die Landwehr (32 Jahre) anschließen und auch den für die Landwehr bestehenden Gesetzen und der betr. Disciplin unterworfen werden.
- Nicht ohne politische Bedeutung ist eine Reise des alten Thiers durch einen Theil von Frankreich und nach Italien; denn diese Reise ist eine politische. Ueberall hält er Reden zu Gunsten einer französischen Republik. Wir können keine Monarchie machen, sagt er, weil es dreierlei Bewerber um die Krone gibt, die Napoleons, die Bourbons und die Orleans; machen wir also eine Republik, sie ist allein für Frankreich möglich und dauernd möglich. Er sagt freilich nicht, daß auch die französischen Republikaner sehr verschiedener Farbe sind; er, Thiers, will eine constitutionelle weiße, Gambetta eine blaue und der Laternenmann eine rothe Republik. In Turin hatte der alte unermüdliche Herr eine lange Unterredung mit Victor Emanuel. Hat er dem Schwiegervater Plon=Plon's auch die Republik gepredigt? In Mailand hat er wieder öffentlich die Republik gepredigt und vor allem die Freundschaft zwischen Italien und Frankreich. Die französischen Zeitungen folgen ihm Schritt vor Schritt und Wort für Wort, und wenn Mac Mahon nicht so phlegmatisch wäre, führe er aus der Haut.
- Seit einer Woche schon munkelte man in München, eine hohe Dame sei katholisch geworden. Heute wird dem vorsichtigen Nürnb. Correspondenten berichtet: "Das Gerücht des Uebertritts der Königin=Mutter zur katholischen Kirche tritt mit solcher Bestimmtheit auf, daß ich nicht umhin kann, Ihnen davon Nachricht zu geben". Die verwittwete Königin ist bekanntlich eine preußische Prinzessin. (Auch die A. A. Z. bringt die Nachricht als allgemein verbreitetes Gerücht.)
- Seit Jahren lag im Hafen von Civita=Vechia in Italien das französische Kriegsschiff Orenoque. Die Offiziere und die Mannschaften hatten sich gleichsam häuslich eingerichtet und betrugen sich, als ob sie da wären, um den Papst gegen den König Victor Emanuel und die Italiener zu beschützen. Der Orenoque war ein französischer Vorposten in Italien und das letzte sichtbare und für die Italiener demütigende Zeichen des früheren Napoleon'schen Protektorats über Italien. Der Ehre und der Unabhängigkeit Italiens war das fremde Kriegsschiff ein Pfahl im Fleisch. Der Papst ist durch Verträge gegen jede Vergewaltigung geschützt und kein Fremder hat eigenmächtig darein zu reden und zu handeln. Endlich hat es Italien durchgesetzt, daß der Orenoque abberufen worden ist und heimkehrt. Die Italiener betrachten das als einen großen Sieg und die Franzosen als eine große Niederlage namentlich die Ultramontanen, welche vor Zorn wild aufschreien, daß Mac Mahon den Papst verrathen und Frankreich beschimpft habe. Der Papst selbst hat sich ins Mittel gelegt und Mac Mahon gleichsam ein Zeugniß ausgestellt, daß er nicht anders handeln konnte.
- Am Ende wird Don Alfonso, der Sohn der vertriebenen Isabel, doch noch König von Spanien. Man glaubt, ohne seinen Namen mit den Carlisten nicht fertig zu werden, da in dem Regierungsheer zahlreiche Offiziere seine Anhänger sind und nur ungern der Republik dienen. Oesterreich begünstigt ihn, und vielleicht auch Preußen. Alfonso's Generalissimus wird Marschall Bazaine werden, der bereits das spanische Bürgerrecht erworben hat.
- Manche Eisenbahnen haben bereits Vorrichtungen an den Wagen, um das Einklemmen der Finger zu verhüten. Dieser Schutz muß jetzt bei allen Bahnen getroffen werden.
- In Wien hatte man die Nordpolfahrer Weyprecht, Payer und Kepes mit Festen, Mahlzeiten, Reden, Trinksprüchen u. s. w. fast zu Tode gehetzt. Lieber noch einmal an den Nordpol als solche Hetze! sagte Payer. Den Schluß machte ein Frühstück, welches der Gastgeber zum Römischen Kaiser in Wien seinen Gästen, den Nordpolfahrern, gab. Der Speisezettel war auf weißer Seide gedruckt, trug die österreichisch= ungarische Flagge und zeigte die Karte vom Franz=Josephs=Land. Er brachte: klare Kraftsuppe für den 83. Breitengrad, Nowaja=Semlja=Fisch in arktischer Packeisbrühe, Eisbärrücken vom Cap Wien, Polarkrebse vom Austriasund, Fasanen in Nordpolarcostüm, Nordöer Landungssalat, Gletscher=Creme im Nordlichtschein und österreich. Obst.
- In England macht es viel Aufsehen, daß der Sohn des deutschen Kronprinzen in eine öffentliche Schule geschickt wird. Die Times brachte hierüber einen sehr anerkennende Artikel und lobte es, daß man in dem Jüngling schon die Eigenschaften zu bilden suche, die einst der Mann brauche, um sein Volk groß und glücklich zu machen. Es ist auffallend, daß dies so nachdrücklich gesagt wird in einem Augenblick, wo die Telegramme den englischen Kronprinzen von Fest zu Fest, von Vergnügen zu Vergnügen begleiten und dessen größte Verehrer die Zeit nicht herausfinden können, in der er sich mit ernster Arbeit beschäftigt. - Die Pietät für die Königin hat in den letzten Jahren sehr abgenommen, da ihre Zurückgezogenheit dem Volke nicht zusagt. Der Liebling des Landes ist die wirklich liebenswürdige und anmuthige Prinzessin von Wales, welcher die unschöne russische Schwägerin, die sich mit wenig Geschmack kleidet durchaus nicht den Rang streitig macht. - Die Engländer sind übrigens stolz auf die vornehme Verwandtschaft, die voraussichtlich ihr künftiger König haben wird. Er wird Schwager sein des deutschen Kaisers, des

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Kaisers von Rußland, des Königs von Dänemark, des Königs von Griechenland, des Großherzogs von Hessen, und Bruder des Herzogs von Coburg. Man hofft sehr, daß die Prinzessin Beatrice, jüngste Tochter der Königin, und Prinzessin Tyra, jüngste Schwester der Prinzessin von Wales durch vornehme Heirathen diese Verwandschaft noch erweitern werden. - Die Eisenpreise sinken so gewaltig, daß auf den großen englischen Werken die Arbeitslöhne um 10 Proc. herabgesetzt werden mußten. In Sheffield hat die berühmte Fabrik für Eisenbahnmaterial 500 Arbeiter entlassen, weil sie die Concurrenz mit dem Festland, namentlich mit Deutschland nicht mehr bestehen konnte.
- In den Gebäuden der Kruppschen Fabrik in Essen wohnen 20,189 Menschen. Das ist die Bevölkerung einer guten Mittelstadt. - In Rorschach in der Schweiz gabs am 23. Sept. eine dreifache Hochzeit. Zuerst trat eine junge Braut mit ihrem Bräutigam an den Altar, um sich trauen zu lassen: dann ließen sich die Eltern der Braut zu ihrer silbernen Hochzeit und endlich die Großeltern zu ihrer goldenen Hochzeit einsegnen.
- Die Weinlese in dem Departement Cette übertrifft alle Erwartungen. Es werden zum wenigsten 45 Millionen Hectoliter eingeherbstet. Der Herbst eines guten Jahres wird somit noch über einige Millionen Hectoliter übertroffen.
- Von einem Ortsrichter in der Nähe Leipzigs wurde kürzlich folgende (buchstäblich wiedergegebene) amtliche Bescheinigung ausgestellt:
"Jgad des Thiere das der Schand darm N. N. 3fache Bunden eingebracht hat." Die Lösung dieses merkwürdigen orthographischen und stylistischen Räthsels wird nun zwar der scharfsinnige Leser ohne Mühe finden, doch sei dieselbe der Verständigung wegen gleich mit beigefügt. Der weise Dorf=Solou wollte einfach sagen: "Ich attestirte, daß der Gendarm N. N. 3 Vagabunden eingebracht hat."
- Der Kissinger Erndtebericht lautet: Quantität vorzüglich, Qualität mittlere. Das heißt: Die Zahl der Kurgäste war die höchste seit Bestehen des Bades, nämlich 9177 ohne die Durchreisenden, aber die Portemonnaies der Gäste waren weniger reich gespickt als in andern Jahren, die Fürsten, die Geldbarone etc. fehlten.
- Aus Mannheim 3. Oct. wird folgender Zug priesterlicher Anmaßung berichtet. Eine gebildete und gescheite junge Dame, Katholikin, welche heute ihre Hochzeit mit einem Protestanten feierte, hatte gestern bei einem kathol. Pfarrer eben ihre Beichte abgelegt, als dieser rundweg erklärte, nur in dem Falle Absolution ertheilen zu wollen, wenn sie sich verpflichte, ihre Kinder in dem katholischen Glauben erziehen zu lassen. Die junge Dame stutzte einen Augenblick, hatte aber Geistesgegenwart genug, die passende Antwort zu finden, indem sie erklärte, sie habe in dieser delikaten Sache mit ihrem Bräutigam noch keine Rücksprache genommen.
- Mehre Schweizer und Deutsche waren in einem Gasthaus in Shangai in China beisammen, als einer der Schweizer an das Fenster trat und dann seinem Freunde zurief: "Schau, schau, Schang d'son schint scho"! Ein Deutscher hörte es und sagte zu seinem Landsmann ärgerlich: Die ver - Schweizer! Nun haben sie gar schon Chinesisch gelernt! (Es war aber nur Schweizer=Deutsch und sollte heißen: Schau, schau, Jean, die Sonne scheint schon.
- Ein Berichterstatter des Hannover'schen Courier erzählt folgenden Vorfall aus der Zeit der großen Uebung zu Hannover: Ich hielt hart hinter einer Gruppe fremder Offiziere, von denen besonders der türkische General Redjid=Pascha meine Aufmerksamkeit fesselte. Plötzlich sprengte ein Stabsoffizier, der persönliche Adjutant eines Prinzen, an ihn heran, stellt sich ihm in französischer Sprache v. P. vor, der die angenehme Ordre erhalten habe, Sr. Exc. die Paradetruppen zu nennen. Der Türke hörte den Herrn erst ruhig an, und antwortete dann in gebrochenem Deutsch; der Major parlirt weiter französisch. Da plötzlich giebt der Pascha seinem Schimmel die Sporen, ritt hart an den erstaunten Major heran und ruft: "Na, Pr. alter Junge, nun laß endlich die französischen Redensarten; kennst du Streckern nicht mehr ?" "Herr Gott, Stercker, Du, ist's möglich, als Pascha von fünf Roßschweifen?" ruft der Major, und von den Pferden herab umarmen sich die alten Studiengenossen von der Artillerieschule auf's Herzlichste. Noch zwei alte Bekannte von damals ein Ingenieur= und ein Artillerie=Major, werden herbeigerufen und die Freude des Wiedersehens ist groß. Redjid=Pascha trat vor sechzehn Jahren als preußischer Artillerie=Offizier in den Dienst der hohen Pforte und ist jetzt dort General der Artillerie.


Anzeigen.

In der Concurssache des Handelsmanns Jochen Beckmann zu Ollndorf stehet zum Verkaufe der zur Masse gehörigen, zu Ollndorf belegenen Büdnerstelle c. p.
1) der Verkaufstermin auf Sonnabend, den 10. October d. J., Vormittags 11 Uhr,
2) der Ueberbotstermin auf Sonnabend, den 31. October d. J., Vormittags 11 Uhr,
vor dem unterzeichneten Justizamte an, wozu Kaufliehaber hiemit geladen werden.
Aus den Verkaufsbedingungen, welche 3 Wochen vor dem Verkaufstermine auf der Gerichts=Registratur zur Einsicht ausliegen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten sind, wird hierher vermerkt, daß die Büdnerei ca. 6 Scheffel Aussaat groß und an das noch neue massive Wohnhaus eine Scheune mit Stallung angebauet ist, daß als Conventionalpoen die Summe von 600 Mark (Lübeck) RM. sofort im Verkaufstermin zu erlegen und das Kaufgeld zur einen Hälfte, unter An= und Abrechnung der als Conventionalpoen gezahlten Summe, bei der Uebergabe und zur andern Hälfte mit Zinsen à 4 % vom Tage der Uebergabe an zu Ostern 1875 zu erlegen ist.
Die Besichtigung des Grundstücks steht, nach zuvoriger Meldung bei dem Curator bonorum Hauswirth Bade in Ollndorf, frei.
Schönberg, den 23. Juli 1874.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthum Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Die
Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt
in Schönberg.

ist an jedem Mittwoch, von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.

Das Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.


Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
3 1/2 bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 % bei dreimonatlicher Kündigung

Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct. Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1874.

Lübecker Bank.     


Die Kaiserl Königl.
Hof-Chocoladen-Fabrik
von Gebrüder Stollwerk

in Köln übergab den Verkauf ihrer vorzüglichen Fabrikate in Schönberg Herrn J. L. Petersen, in Dassow Herrn Kaufmann Sterly, in Herrnburg Frau Wwe. Mette, in Schlagsdorf Herrn H. Siebenmark, in Selmsdorf Herrn P. Buschow.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 79 Seite 3]

Bekanntmachung.

Die diesjährige Herbst=Control=Versammlungen im Compagnie_Bezirk Schönberg werden in Schönberg am 29. und in Schlagsdorf am 30. October jedesmal um 8 Uhr Vormittags stattfinden.
Neustrelitz, den 7. October 1874.

Großherzogl. Bezirks=Commando.


Bekanntmachung.

Der diesjährige Frühjahrsbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins für Landbewohner ist zwischen dem 16.-30. November d. Js. mit 1 Simplum einem einfachen Ansatz auf dem hiesigen Bureau zu entrichten.
Lübeck, den 6. October 1874.

Namens der Direction     
Bruhn, Secretair.        

(H 02174 b.)


Mit nur 1 1/2 R.=Mark oder 15 Sgr. kann man schon einen sehr soliden Glücksversuch machen.

375,000 R.=Mark

als ev. höchsten Gewinn bietet die Neueste große Hamburger Geldverloosung, welche von der Hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Unter 43,300 Gewinnen, welche in wenigen Monaten zur sicheren Entscheidung kommen, befinden sich Haupttreffer von R.=Mark 250,000 125,000, 90,000, 60,000, 50,000, 40,000, 36,000, 30,000, 24,000, 20,000, 18,000, 15,000, 12000, 203mal 2400, 412mal 1200 etc.
Jedermann erhält von mir die Original=Staats=Loose selbst in Händen. (Nicht mit den verbotenen Promessen zu vergleichen.) Für Auszahlung der Gewinne leistet der Staat die beste Garantie und versende ich solche pünktlichst nach allen Gegenden.
Die Gewinnziehung erster Classe, findet, wie planmäßig schon festgesetzt ist, demnächst statt.

1/1 Original=Loos kostet 2 Thaler oder fl. 3 1/2
1/2 oder 2/4 Original=Loos kostet 1 Thaler oder fl. 1 3/4
gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages.
Alle Aufträge werden sofort und mit größter Aufmerksamkeit ausgeführt und amtliche Pläne beigelegt; auch jede Auskunft gratis und franco ertheilt.
Nach stattgefundener Ziehung erhält jeder Theilnehmer unaufgefordert die amtliche Liste und Gewinne werden prompt überschickt.
Man beliebe sich daher baldigst direct zu wenden an

M. Steindecker
Bank- und Wechsel-Geschäft
Hamburg
Dammthorstrasse 36.


Zu verkaufen
jetzt und im Frühjahr
einige Fuder Dung.
           C. Schwedt.


Gesucht ein Knecht
von 16-17 Jahren bei gutem Lohn von
J. Boy, Fischräucherer in Lübeck, Glockengißerstr.
(H. 02120b.


Durch persönlichen Einkauf auf der Leipziger Messe ist unser Waarenlager mit allen Neuheiten auf's Vollständigste sortirt.
Wir laden zu billigem Einkauf ergebenst ein.

Gebrüder Burchard.     


Ein 1 1/2 jähr. vollbl.
Hampshiredown Bock

aus der berühmten Russetischen Heerde in Kent ist noch disponible.
Nachricht ertheilt die Exped. d. Bl.


Auf der Ziegelei in Schwanbeck stehen Drains.
1 1/2 Zoll 1 Mille 7 Taler (Mecklenburg)
2 Zoll 1 Mille 10 Taler (Mecklenburg)
2 1/2 Zoll 1 Mille 15 Taler (Mecklenburg)
3 Zoll 1 Mille 20 Taler (Mecklenburg)


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Pferd
Am 10. October
stellen Unterzeichnete in Rehna
ca. 100 Stück
bester anderthalb Jahre alter Wilster-Marsch-Füllen

zum Verkauf und laden Kaufliebhaber ergebenst ein.
Rehna, im September 1874.

Gebrüder Baumann.


Von jetzt an wohne ich am Markte, Ecke der Marienstraße und empfehle mich den geehrten Herren, mit meinem Geschäfte.

J. Behnke,
Barbier und Musikus.


Neue Catharinen=Pflaumen empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.


Einige Mille Drains

kleinster Sorte sind vorräthig auf der Köhler'schen Ziegelei

F. Lundwall.     


Unterzeichneter empfiehlt sich mit
Anlegen von Gärten, Obstbäumen, wie: hochstämmige und Spalier, Alleebäumen, Ziersträuchern, Heckenpflanzen, hoch- u. halbstämmigen Rosen etc. etc.;

auch werden

sämmtliche Gartenarbeiten

von mir ausgeführt.

H. Upahl,           
Handelsgärtner.     

NB. Meine Wohnung ist jetzt in dem Hause des Herrn Rentier Eckmann, früher Friedrich'sches Gehöft am Mark.


Für die Abgebrannten in Mölln
nehmen wir weitere Gaben gerne entgegen.
Schönberg, den 28. September 1874.
Steuerkommissär Grapow.      Bürgermeister Bicker.      Zimmermeister F. Westphal.


Gesucht wird ein junges ordentliches Mädchen, zur Erlernung der Wirthschaft, zu Hof Schlagsdorf.


Jeden Bandwurm

entfernt binnen 3 bis 4 Stunden vollständig schmerz, und gefahrlos; ebenso sicher beseitigt auch Bleichsucht und Flechten und zwar brieflich Voigt, Arzt zu Croppenstedt (Preußen).     [H. 01.


Geschäfts-Anzeige.

Dem geehrten Publikum von Stadt und Land mache ich hiemit die ergebene Anzeige daß ich mich hieselbst als

Schornsteinfeger

etablirt habe und halte ich mich zu allen in meinem Geschäfte einschlagenden Arbeiten bestens empfohlen.
Um geneigte Aufträge bittet
Schönberg, im October 1874.

Chr. Westphal,
Schornsteinfeger.


Die Verlobung unserer Tochter Alwine mit dem Oeconomen Herrn Adolf Wöhler aus Klein Linde erlauben wir uns statt jeder besonderen Meldung ergebenst anzuzeigen.
Schlagsdorf, den 8. October 1874.

H. Siebenmark und Frau.


Zwecks Rechnungsablage zur Feier des 2. Septembers d. J. sind noch etwaig Forderungen baldigst bei dem Unterzeichneten einzureichen.

C. Köhler.     


[ => Original lesen: 1874 Nr. 79 Seite 4]

Bei allen Hals= und Brustübeln ist der L. W. Egers'sche Fenchelhonig*) das richtigste Mittel. Hier ein neuer Beweis:

Seit längeren Jahren leide ich, sobald der Winter eintritt, an einem bösen Halsübel, verbunden mit starkem Husten. Im vorigen Winter wurde ich so hart mitgenommen, daß ich mehrere Wochen das Bett hüten mußte. Ich ließ mir bei Herrn Preußner am Markt hier von dem Fenchelhonig des Herrn L. W. Egers aus Breslau holen*) - und siehe da, daß Uebel legte sich und nach Gebrauch mehrerer Flaschen verschwand es gänzlich, so daß ich mich jetzt als Mann von 61 Jahren der besten Gesundheit erfreue.

Schild, Polizei=Commissair z. D.     

Barmen, den 22. März 1874.
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*) Verkaufsstelle nur allein bei Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Vereinigte chemische Fabriken zu Leopoldshall
Actien-Gesellschaft zu Leopoldshall-Stassfurt
und deren Filiale.
Die Patent=Kalifabrik A. Frank in Stassfurt

empfiehlt zur nächsten Bestellung, besonders für Hackfrüchte, Handelsfrüchte, und Futterkräuter, für Culturen auf Bruch= und Moorboden, sowie als sicherstes und billigstes Düngungs= und Verbesserungsmittel saurer und vermooster Wiesen und Weiden ihre

Kalidüngmittel und Magnesiapräparate*

unter Garantie des Gehaltes und unter Controle der Landwirthschaftlichen Versuchsstationen, Prospecte, Preislisten und Frachtangabe gratis und franco.

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* Unsere Düngesalze sind nicht zu verwechseln mit dem jetzt vielfach ausgebotenen s. g. ächten Kainit einem rohen Bergprodukte - welcher große Mengen von schädlichem Chlormagnesium enthält.


Respectabler Nebenerwerb.

Bureauvorsteher, Cassenrendenten, Steuer- und Zollcontrolleure, Amtsgerichtsschreiber, Kirchenbeamte, Buchführer bei Versicherungsgesellschaften, Lehrer, Schreiber beim Militär, Buchhalter der Civilregistraturen und Leute, die ähnliche Stellen innehaben, können sich mit wenig Mühe und ohne Zeitversäumniss einen lohnenden Nebenerwerb schaffen. Dieselben wollen ihre Adresse unter den Buchstaben G. A. F. in der Exped. d. Bl. einreichen, worauf ihnen sofort Näheres hierüber mitgetheilt wird.


Gute Bettfedern
zu billigen Preisen
empfehlen
Gebrüder Schweigmann.


Gesucht zu sogleich ein Lehrling zur Erlernung des Klempnergeschäftes unter vortheilhaften Bedingungen von

Klempnermeister Lenschow
in Schönberg.


Pferd

Am Montag den 12. d. Mts. treffen mit einem Transport

1 1/2 jähr. hannöverscher Füllen

ein.

Gebrüder Wigger.     
Gr. Bünsdorf.         


Kuh Unter der Hand zu verkaufen eine milchende Kuh.

Klempnermeister Lenschow
in Schönberg.


Allen Denen, die unserm lieben, kleinen Georg das Geleite zur Ruhestätte gaben, unsern herzlichsten Dank.

G. Breuel und Frau.


Hau= und Hobelspäne
verkauft billigst
F. Westphal,
Zimmermeister.


Gesucht wird zum 1. Novbr. ein Mädchen für alle häusliche Arbeiten gegen hohen Lohn.    Lübeck, Hürterthor Allee 27. (H c. 02166 b.)


Für die Saison halte ich meine complett eingetroffenen
Neuheiten in
Tuch, Buckskins, Paletotstoffen und sonstigen Herrnartikeln, sowie Seidenzeugen, Kleiderstoffen in schwarz und couleurt, Shawls, Tüchern, Mänteln, Besatzen, Tricotagen etc. etc.
bestens empfohlen.
Schlagsdorf und Carlow. H. Siebenmark.


Gesucht wird ein junges Mädchen vom Lande (Tochter eines Hauswirths) zum Kochen=Lernen gegen entsprechendes Lehrgeld. Reflectanten wollen sich melden in der Exped. d. Bl.


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag, den 11. October.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen15 - 16 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 13 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 16 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 - 12 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps20 - 20 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.19 3/4 - 20 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.18 - 19 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Kücken d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln pr. 10 Lit.6 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.48 Schilling (Mecklenburg),


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 79 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 79 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 9. October 1874.


Schuster Gilz.
Eine Erzählung aus der Chronik der Stadt Bacharach am Rhein.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1874 Nr. 79 Seite 6]

Schuster Gilz.
Eine Erzählung aus der Chronik der Stadt Bacharach am Rhein.
[Fortsetzung.]


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