No. 76
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. September
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 76 Seite 1]

Auf Befehl der Großherzoglichen Hohen Landesregierung wird das nachstehende Schreiben des commandirenden Generals des IX. Armeecorps, Herrn von Treskow, Excellenz, hiedurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht:

An          
die Großherzogl. Mecklenb. Landes=Regierung
          zu
          Neustrelitz.

Nachdem die diesjährigen Herbstübungen der 17. und 18. Division, sowie des vereinigten 9. Armeekorps ihr Ende erreicht haben, ist es mir eine angenehme Pflicht, der Großherzoglichen Landes=Regierung im Namen des Armee=Corps meinen aufrichtigsten Dank auszusprechen für das bereitwillige Entgegenkommen und die Hülfeleistung, welche den Truppen sowohl seitens der Großherzoglichen Landesregierung als auch aller städtischen und ländlichen Behörden zu Theil geworden ist.
Die gastliche Aufnahme und die große Herzlichkeit, die überall den Truppen entgegengebracht wurde, wird bei Offizieren und Mannschaften noch lange eine angenehme Erinnerung an die diesjährigen Herbstübungen zurücklassen.
Die Großherzogliche Landes=Regierung ersuche ich ganz ergebenst, Vorstehendes in angemessener Weise sehr gefälligst zur Kenntniß der Behörden und der Einwohner bringen zu wollen.

Der commandirende General
M. F. B.
von Treskow.

Schönberg, den 24. September 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.      Wohlfahrt.      F. v. Dewitz.


In Veranlassung einer Seitens des Großherzoglichen Commissarius für das Marsch=Einquartierungs= und Liquidations=Wesen hierher gemachten Mittheilung wird hiedurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß bei Berechnung der Vergütung für vom Lande gestellten Vorspann der bei der Gesammt=Meilenzahl sich ergebende Bruchtheil nicht mehr, wie bisher, auf Viertelmeilen, sondern für die Folge auf Fünftelmeilen abzurunden ist.
Schönberg, den 24. September 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.      Wohlfahrt.      F. v. Dewitz.


- Schönberg. Am 19. Sept. trafen bei der Gastwirthin Krüger zwei Gäste (Mann u. Frau) ein. Der Mann stellte sich als Tanzlehrer Morgenstern vor, der hier in Schönberg Tanzunterricht zu geben beabsichtige; er übergab der Wirthin am folgenden Morgen ein Packet und entfernte sich mit der Frau, angeblich um Schüler für seinen Unterricht zu suchen. Wie beide am Abend nicht zurückkehrten, öffnete die Wirthin das Packet, da das erschienene Paar bereits 5 Mark Zeche gemacht hatte. Das Packet enthielt jedoch nichts wie Heu und Papierschnitzel. Der Fall wurde der Polizei angezeigt, die alsbald erfuhr, daß das saubere Paar bereits in Lübeck festgenommen sei.
- Niemand kann die politische Wichtigkeit der glänzenden Aufnahme des Kaisers Wilhelm in den Provinzen Hannover und Schleswig=Holstein verkennen. Der Kaiser selbst war überrascht und ergriffen von dieser Aufnahme und hat seine Freude nachdrücklich ausgesprochen; die glänzenden Militär= und Flotten=Paraden waren zu großen Volksfesten geworden, die beiden seither ziemlich spröden Provinzen sind gleichsam neu gewonnen. Alle Berichte stimmen dann überein. Wir Binnenländer oder "Landratten" müssen unwillkürlich an dem Flotten= und Volksfest Antheil nehmen, welches sich an den Stapellauf des neuen deutschen Panzerschiffes "Friedrich der Große" in Kiel anschloß. Auch wir erinnern uns ja noch der trüben Zeit, da die deutsche Flotte, von den freiwilligen Beisteuern des deutschen Volkes gekauft und gebaut, unter den Hammer des Versteigerers kam und Deutschlands Stern im Niedergange war. Die Engländer unter ihrem Lord Feuerbrand waren ja damals und später hauptsächlich deshalb so arglistige und geschäftige Gegner Deutschlands und der Befreiung der Schleswig=Holsteiner von Dänemark, weil sie uns den Kieler Hafen und die deutsche Entwickelung zur See nicht gönnten; heute haben wir den prächtigen Kieler Meerbusen und sie müssen ihren Flotten=Neid in ihrem eigenen Busen verschließen. - Was geschaffen worden und neu und mächtig erstanden ist seit einem Jahrzehnt - das stand den Schleswig=Holsteinern und den Tausenden von Männern aus ganz Deutschland, die herbeigeeilt waren, am Sonnabend und Sonntag, als der Kaiser in Kiel eintraf, lebendig vor Augen und fand Ausdruck in seinem Empfang.

[ => Original lesen: 1874 Nr. 76 Seite 2]

- Dem Bundesrath ist eine vom Reichseisenbahnamt entworfene Instruction über das Signalwesen auf den deutschen Eisenbahnen zur Prüfung bez. Genehmigung vorgelegt worden, welche die allgemeinen Grundsätze aufstellt, ohne eine weitere Ausbildung der Zeichensprache zu beschränken. Gleiche Erscheinungen sollen stets gleiche Begriffe ausdrücken; die optischen Tagessignale dürfen sich nur durch die Form, die Signale bei Dunkelheit nur durch die Farbe unterscheiden. So bedeutet weißes Licht: Ordnung, freie Fahrt, grünes Licht: Vorsicht, rothes Licht: Gefahr, Halt! In Bewegung befindliche Signalkörper bedeuten Gefahr etc. und es sind besondere Bestimmungen getroffen für die Signale auf der freien Bahnstrecke, für diejenigen auf den Bahnhöfen, am Zuge, für das Zugpersonal und für Rangirsignale.
- Zu den Vorlagen, welche gegenwärtig der Berathung des preuß. Staatsministeriums unterliegen, gehört, nach Mittheilung der "Post", auch ein Gesetzentwurf wegen Organisation des Landsturms.
- Das Mausergewehr ist in diesem Jahre zum ersten Male bei den Herbstmanövern von den Truppen, die dasselbe schon führen, angewandt worden. Im Allgemeinen sollen die erzielten Resultate selbst die günstigsten Erwartungen übertreffen.
- Nach den während der diesjährigen Manöver gemachten Beobachtungen ist bei der Landbevölkerung im Elsaß die Abneigung gegen das Militär einer versöhnlicheren und milderen Stimmung gewichen. Es zeigte sich dies nicht nur in dem Entgegenkommen bei Einquartierungen und sonstigen Leistung, als besonders auch darin, daß wiederholt Anmeldungen und Anträge von jungen Leuten um (Einstellung als Freiwillige an die höheren Befehlshaber gelangten. Fast überall haben die Truppen freundliche Aufnahme und gute Verpflegung gefunden.
- Der Gemeinderath von Wien hat mit Einstimmigkeit beschlossen, eine Sammlung zu einem Nationalgeschenk für die Mitglieder der Österreichischen Nordpolexpedition bei allen Städten und Gemeinden des Landes zu veranstalten und sich mit einem Beitrag von 5000 Thaler an die Spitze derselben zu stellen.
- Der Schah von Persien hält die französischen Chassepotgewehre zu orientalischer Kriegsführung für vollständig ausreichend und hat durch seine Regierung 60,000 Stück um ein Billiges von dem deutschen Kriegsministerium ankaufen lassen, die jetzt mit Erlaubniß der russischen Behörden über Riga zollfrei nach Persien verladen werden.
- Dem bei den Manövern in Hannover anwesenden Prinzen Leopold von Bayern überreichte Kaiser Wilhelm eigenhändig den Schwarzen Adlerorden. Nach einem kurzen Aufenthalt in Berlin ist der Prinz wieder nach München zurückgekehrt.
- Die königl. Regierung in Bromberg bat die polnischen Namen von 21 Städten ihres Bezirks in deutsche umgewandelt, "im Interesse des Deutschthums", wie es in ihrer Verfügung heißt, und die Behörden angewiesen, in Zukunft nur die deutsche Schreibweise in Anwendung zu bringen.
- In Preußen will man die durch Feuer und Hagelschlag verursachten Schäden nicht mehr für einen Grund gelten lassen, Erlaß der Classensteuer zu beantragen. Die Bewohner kleiner Landstädte und Dörfer sind amtlich darauf hingewiesen worden, daß durch die niedrigen Versicherungsprämien einem Jeden Gelegenheit geboten ist, sich rechtzeitig vor dergleichen Schäden sicher zu stellen.
- Die erste Leichenverbrennung wurde in Breslau den 22. September Nachmittags in der städtischen Gasanstalt im Beisein des Kgl. Polizei=Präsidenten Frhrn. v. Uslar=Gleichen, sowie mehrerer Aerzte und Naturforscher ausgeführt. Die Leiche einer alten, im Hospital verstorbenen Frau, welche keine Angehörigen hinterläßt, war zu diesem Behufe von der Hospitalverwaltung überwiesen worden. Etwa 1 Stunde, nachdem der entseelte Körper in den Gasofen eingeführt worden war, zeigte sich das Werk der Auflösung als vollzogen.
Am 30. September d. Jrs. werden die Coburger 1=Thalerscheine vom 22. Januar 1849 vollständig werthlos. Es sind noch ziemlich 15,000 Thaler im Umlauf.
- Der Bericht, welchen der Führer der österreichischen Nordpolfahrer, Payer, der Geographischen Gesellschaft in Hamburg über die gemachten Entdeckungen erstattete, geht dahin: Man entdeckte einen 100 Meilen langen, nordwärts verlaufenden und 90 Meilen breiten und, der die Ländermasse in zwei große Abschnitte theilt. Beim Abschluß des Vormarsches am 12. April, wurde auf 81° 57' nördlicher Breite ein Land nach Norden über den 83. Grad sich hinziehend gesehen. Die Reisenden überzeugten sich von der Unmöglichkeit der Erreichung des Nordpol auf diesem Wege wegen der Beschaffenheit der Ländermasse, ebenso von der Unhaltbarkeit der Annahme eines offenen Polarmeeres.
- Gräfin Seydewitz, die schönste Dame Berlins, Hofdame der Prinzessin Carl, hat sich mit dem Grafen Dönhoff vermählt.
- Das neue Berlin wird unter Militär und Civil gleich vertheilt. Die neuesten Straßen werden genannt nach den Namen von Steinmetz, Goeben, Stülpnagel, Kirchbach, Blumenthal, Fichte, Boeckh, Lachmann und Schleiermacher. Der Kaiser theilt die Namen aus und man sagt, es dürften noch hundert neue Straßen gebaut werden, sie würden alle berühmte Taufpathen finden. Das ist das neuste Berliner Pantheon.
- In der Stadt Ronneburg (7000 E.) sind in voriger Woche 46 Kinder an Rachenbräune und Scharlachfieber gestorben.
- Ein lebensfroher Oberförster im Odenwalde ritt bald nach der Hochzeit mir seinem Forstgehülfen zur benachbarten Kirchweihe und kehrte erst nach mehren lustig verlebten Tagen wieder heim. Am Forsthaus empfing ihn die empörte Frau, die Hände in die Seite gestemmt: "Ist das eine Aufführung? Drei Tage in Eberbach auf der Kirmes! Mich wundert nur, daß du nicht auch nach Heppenheim gegangen bist!" - "Was", antwortete er, "in Heppenheim ist auch Kirmes? Hannes, kehr' um!" - und er wendete sein Pferd, von dem er noch nicht abgestiegen war, und ritt Spornstreichs nach Heppenheim, wo er noch zwei Tage blieb. Freilich, wie er später selber erzählte, ärgerlich und in einem Galgenhumor. Aber die Kur hatte in beiden Theilen angeschlagen. Bei der Rückkehr empfing ihn die junge Frau mit freundlicher Liebe und er gab ihr ferner nicht mehr Gelegenheit zu begründeten Vorwürfen.
- Ein Dampfer brachte kürzlich 89 chinesische Damen nach San Francisco, welche sich von den Aufsichtsbehörden eine strenge Sortirung und Ausrangirung gefallen lassen mußten. Die 67 älteren ließ man unbeanstandet ans Land, die 22 jüngeren dagegen Schienen eroberungslustiger Absichten verdächtig und wurden veranlaßt, alsbald wieder die Rückreise nach China anzutreten.
- Am 11. October d. J. werden 36 angesehene Männer aus allen deutschen Landen in Eisenach tagen , um sich über die Einführung einer Reichs=Einkommensteuer zu verständigen. Sie gehen dabei von der Ueberzeugung aus, daß die nach dem Kopf der Bevölkerung, ohne jede Rücksicht auf die wirthschaftlichen und finanziellen Kräfte der einzelnen Bundesstaaten erhobenen Matrikularbeiträge auf die Dauer vollkommen unhaltbar sind und der Ersetzung durch eigene Einnahmequellen des Reiches dringend bedürfen. In Eisenach finden die Vorberathungen statt und sind dazu Gesinnungsgenossen eingeladen.
- Prinz Friedrich Wilhelm tritt in die Secunda des Casseler Gymnasiums ein. Seine fürstlichen Eltern waren dieser Tage eigens nach Cassel gereist, um ihren Sohn dem Dr. Heußner, dem Classenlehrer der Secunda, in dessen Wohnung vorzustellen. Nach ihrem Wunsch wird der Prinz ganz so behandelt werden, wie alle seine Cameraden, die Ansprache wird nur "Sie" und der Namensruf "Prinz Wilhelm" sein; mit seinen Alters= und Classen=Genossen wird der Prinz in steter gesellschaftlicher Berührung bleiben.
- Ein Gepäckträger in Danzig hat durch folgendes Gedicht den Magistrat um Erlaß der Communalsteuer gebeten: "Vierundsechzig Jahre alt, - Ohne Stellung und Gehalt - Den Karren schieben geht nicht mehr, - Den Wagen zieh'n ist allzu schwer; - Das Augenlicht ist auch zu schwach, - Der Corpus leidet stark am Krach - Das Allerschlimmste aber ist: - Ich bin auch nicht Capitalist". - Die Antwort war sehr prosaisch und abschläglich.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 76 Seite 3]

Anzeigen.

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Schlagsdorf belegene Büdnerei c. p. des Büdners und Arbeitsmanns Asmus Möller giebt das

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 8. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß alle, weder in dem Liquidationstermine am 8. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke, sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben, erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 19. September 1874.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Nachdem die Marie Sparkuhl geb. Clasen hieselbst wegen böslicher Verlassung die Klage auf Scheidung gegen ihren Ehemann August Sparkuhl, der im Jahre 1871 sie in Altona verlassen und zur See gegangen, abgestellt und nachdem sie an Eides statt versichert, daß ihr der jetzige Aufenthalt ihres Mannes unbekannt sei, wird hiermit ein Verhandlungstermin auf Dienstag, den 15. December d. J., Vormittags 11 Uhr, angesetzt und zu demselben der August Sparkuhl unter dem peremtorischen Nachtheil geladen, daß bei seinem Nichterscheinen die Entweichung für eine böswillige angenommen und die Scheidung durch ein Contumatialerkenntniß erfolgen wird.
Schönberg, den 17. September 1874.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


- Zur Deckung der stattgehabten Brandschäden den Verwaltungskosten, den Reparaturen etc. ist ein Beitrag von 8 Schilling (Mecklenburg) pro 100 Rthl. der Versicherungssummen von der unterzeichneten Direction angesetzt, was den Interessenten der Societät hiermit angezeigt wird.
Die Zahlungstage werden den einzelnen Ortschaften besonders angesagt werden.

Schönberg, den 21. Septb. 1874
Die Direction der Feuerassecuranz-Societät im Fürstenthum Ratzeburg.
F. Fick. F. Stüve.


Honig à Pfd. 75 Pfennige
bei                      J. Wegner.


Lübecker Zeitung

Abonnenment: pr. Quartal 1 Taler (Mecklenburg), incl. Postaufschlag.

nach Aufhebung der Stempelsteuer die billigste und dabei doch reichhaltigste Zeitung Lübeck's, erscheint täglich Nachmittags in Groß=Folio, wird mit den ersten Posten versandt, und enthält außer Leitartikeln über alle Tagesfragen etc., den neuesten Telegrammen, Coursberichten etc., einen vollständigen Tagesbericht von und für Lübeck, Hamburg, Fürstenthum Lübeck, Schleswig=Holstein, Lauenburg und Mecklenburg ein manichfaltiges interessantes Feuilleton und Vermischtes.
(H. 02040 b.)

Inserate: Petitzeile oder deren Raum 1 1/2 Sgr.

Lübecker Zeitung


Gefunden
wurde im Bivouak bei Schönberg am 15. Septbr.
ein Umhangkragen.

Die sich als rechtmäßig ausweisende Besitzerin kann denselben gegen Erstattung der Kosten zurückerhalten beim

Böttcher Möller        
vor der Marienstraße.     


Die Rechnungsvorlage der allgemeinen Gesellen=Krankenkasse finden am Sonntag nach Michaelis, den 4. October Nachmittags 3 Uhr im Locale der Gastwirthin Krüger statt. Sämmtliche Mitglieder werden hierdurch aufgefordert, persönlich zu erscheinen, oder aber ihre Beiträge bis zum genannten Tage pünktlich einzuliefern unter Androhung executivischer Eintreibung.

Der Vorstand.     


Heinrich Frentz, Rostock Steinstr. 18.
--------------------------------------

Etwa
200 Erdarbeiter

finden baldigst, auf etwa 1 1/2 Jahre, bei Deichbauten Beschäftigung durch

Heinr. Frentz, Rostock.

---------------------------------

1 Hof, 12 1/2 Last, in Pacht auf 15 Jahre,
Bauerstellen auf 12 Jahre,
Gastwirthschaften, Schmieden zu Verkauf durch Heinr. Frentz, Rostock Steinstr. 18.
NB. Marke für Rückporto.

---------------------------------

Tüchtige Wirthschafterinnen, bis 150 Thlr. Gehalt, Herrschaftliche= und Hotelköchinnen, Wirthschaftsbeamte, Diener werden gesucht.
Stellen suchen
12 erf. Meierinnen, junge Wirthschafterinnen, Erzieherinnen, stud. Hauslehrer etc.
durch Heinr. Frentz, Rostock.


Gefunden wurde vor einiger Zeit ein Portemonnaie mit Geld auf der Ratzeburger Chaussee. Abzufordern in der Exped. d. Bl.


Feinster Honig
a Pfd. 75 Pf.
bei                               D. Hempel, Cantor.        


Pferd
Am 10. October
stellen Unterzeichnete in Rehna
ca. 100 Stück
bester anderthalb Jahre alter Wilster-Marsch-Füllen

zum Verkauf und laden Kaufliebhaber ergebenst ein.
Rehna, im September 1874.

Gebrüder Baumann.


Die Kaiserl Königl.
Hof-Chocoladen-Fabrik
von Gebrüder Stollwerk

in Köln übergab den Verkauf ihrer vorzüglichen Fabrikate in Schönberg Herrn J. L. Petersen, in Dassow Herrn Kaufmann Sterly, in Herrnburg Frau Wwe. Mette, in Schlagsdorf Herrn H. Siebenmark, in Selmsdorf Herrn P. Buschow.


Zu sogleich oder zu Ostern habe ich noch eine Wohnung Parterre zu vermiethen.

Johanna Creutzfeld Wwe.
Sabowerstraße.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 76 Seite 4]

Sämmtliche Neuheiten
für Herbst und Winter
sind eingetroffen und halte zur geneigten Abnahme bestens empfohlen.
August Creutzfeldt.


Eine Parthie
schwarzer Kleiderzeuge

in Tafft, seiden u. wollen Rips, Caschemire u. Alpacca empfiehlt

August Creutzfeldt.


Kornsäcke,
per Dutzend 6 Thlr. und bessere,

empfiehlt

August Creutzfeldt.


Bettdrelle, Bettparchend, Bettstouts,
in extra schwerer und guter Qualität zu sehr billigen Preisen,

bei

August Creutzfeldt.


Neue Bettfedern
empfiehlt
August Creutzfeldt.

Auch liefere auf Bestellung fertige Betten, wofür die Preise billigst stelle.


Flanelle
in allen Farben
sowie
Rehnaer und Malchower
Wollenzeuge
in schöner Waare

empfiehlt

August Creutzfeldt.


Paletot=Stoffe,
Buckskins,
schwarze Tuche

und alle sonstigen Artikel für Herren in neuer reicher Auswahl empfiehlt

August Creutzfeldt.


Neue Kleiderzeuge, Jacken und Paletot=Stoffe, Umschlagetücher
sowie
kleinere Wollentücher u. Shawls
in großer Auswahl,
fertige Paletots u. Doublejacken
in allen Größen
und verschiedenen Farben,
fertige Unterröcke u. alle sonstigen Damen=Artikel

billigst bei

August Creutzfeldt.


Zum 24. Oktober wird ein Kindermädchen gesucht im Posthause zu Rehna.


Nord-Amerika.
Schnellste und billigste Passagier=Beförderung
via Liverpool mittelst der Königl. engl. Postdampfschiffe
der "Inman" Linie
nach New=York.

Abfahrt von Hamburg: jeden Freitag und Sonnabend. Nähere Auskunft ertheilen Wm. Inman, 50 Quai du Rhin, Antwerpen und die obrigkeitlich befugten General=Agenten

Falck & Co in Hamburg,
Admiralitätsstraße No. 38.

P. S. Respectable und cautionsfähige Leute werden zur Uebernahme der Agentur gesucht.


In meinem neuen Hause habe ich zu Ostern noch 2 bis 3 Wohnungen mit Keller und Stallplatz zu vermiethen.

J. Voss,            
Tuchmachermeister.     


Apfelwein, erste Qualität, einzeln 3 1/2 Sgr., 10 Fl. 1 Thlr., in Fässern à Liter 4 Sgr.excl.
Apfelwein, zweite Qualität, einzeln 3 Sgr., 12 Fl. 1 Thlr., pro Liter 3 Sgr., exclusive Flaschen und Gebinde, empfiehlt Berlin J. W. Wolf's Weinhandlung, Grüner Weg 89.


Die Wormser Akademie
für
Landwirthe, Bierbrauer & Müller,

bestehend aus drei getrennten Fachlehreranstalten, beginnt das Wintersemester am 1. November. - Programme und Auskunft ertheilt gerne
Worms a. R.

Der Director:      
Dr. Schneider.      


Zinszahlung
für freiwillige Anleihe in Lübeck:
Dienstag den 6. October,
Freitag den 9. October,
Dienstag den 13. October.


Für die Abgebrannten in Mölln
sind eingegangen:
M. 3 Mark (Lübeck). - Pastor Ohl=Selmsdorf 3 Mark (Lübeck). - G. G. 3 . - Kaufmann H. Creutzfeldt 3 Mark (Lübeck). -L. V. 2 Mark (Lübeck). - A. W. 15 Mark (Lübeck). - Ungenannt 6 Mark (Lübeck). Weitere Gaben nehmen wir gerne entgegen.
Schönberg, den 28. September 1874.
Steuerkommissär Grapow.   Bürgermeister Bicker.   Zimmermeister F. Westphal.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen15 - 16 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 1/2 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 13 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 16 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 - 12 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps20 - 20 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.19 3/4 - 20 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.18 - 19Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.16 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Kücken d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln pr. 10 Lit.6 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.48 Schilling (Mecklenburg),


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 76 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 74 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 29. September 1874.


Schuster Gilz.
Eine Erzählung aus der Chronik der Stadt Bacharach am Rhein.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1874 Nr. 76 Seite 6]

Schuster Gilz.
Eine Erzählung aus der Chronik der Stadt Bacharach am Rhein.
[Fortsetzung.]


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