No. 59
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 31. Juli
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1874 Nr. 59 Seite 1]

In Veranlassung der diesjährigen Herbstmanöver werden die sämmtlichen Communen des hiesigen Fürstenthums hiedurch angewiesen, wo sich dies vernothwendigen sollte, die Wege gehörig in Stand zu setzen und die Brücken, welche für schweres Fuhrwerk bestimmt sind, auszubessern und zu verstärken, damit sie für Geschütz passirbar sind.
Schönberg, den 25. Juli 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.


Mit der heutigen Nummer wird Nr. 22 des Reichs=Gesetzblattes versandt.


- Das Gewitter am Mittwoch Abend hat in dem Dorfe Kl. Medewege bei Schwerin gezündet, wodurch ein Schafstall und der Pferdestall abbrannten. Dabei sind denn nicht weniger als 20 Pferde und ca. 600 Schaafe verbrannt. Zwei Knechte die im Pferdestall schliefen, retteten nur das nackte Leben.
- Lübeck führt mit dem 1. Januar 1875 die Reichsmarkrechnung ein. Eine gewiß für Jeden, der in Lübeck Geschäfte hat, erfreuliche Nachricht; wem wäre die fatale Rechnung in Lübisch Courant nicht schon nachtheilig geworden!
- Der am Montage früh aus Gastein nach Berlin zurückgekehrte Cabinets=Courier berichtet, daß es am Freitag Nachmittag in Gastein geschneit hat; später sei die Luft milder geworden und des Nachmittags habe es stark geregnet. Der Kaiser wird voraussichtlich schon am 9. August wieder von Gastein abreisen und sich direct nach Babelsberg begeben.
- Mac Mahon hält sich an seine sieben Präsidentschaftsjahre, wie der Jude Shylok an seinen Schein. Er will vor Ablauf seiner sieben Jahre weder eine Republik, noch ein Königthum, noch ein Kaiserthum, er will nichts als sein Mac Mahonat. Er ließ daher in der Nationalversammlung die förmliche Anerkennung der Republik (Antragsteller Perier) niederstimmen und wiederholte, daß er eine erste Kammer ein neues Wahlgesetz und das Recht haben müsse, die Nationalversammlung aufzulösen. Die Versammlung wird nächstens bis zum 5. Jan. vertagt werden. Die Parteien sind so schwach und selbstsüchtig, daß jede schon zufrieden ist, wenn die andere nicht Recht behält - und so wird Mac Mahon, hinter welchem das Heer steht, vorläufig allein Recht behalten.
- In Bayern herrscht über das leidenschaftliche und gehässige Auftreten mehrerer Berliner Zeitungen eine sehr gerechte Verstimmung. Diese Zeitungen haben seither alles getadelt und verdächtigt, was die bayrischen Behörden in der Kullmann'schen Sache gethan und unterlassen haben; sie haben es getadelt, daß die Untersuchung nach Schweinfurt verwiesen wurde, obgleich das nur im höchsten Interesse einer unabhängigen Untersuchung geschehen ist, sie haben die Freilassung des Geistlichen Hauthaler als eine zu früh und ungerechtfertigt erfolgte getadelt und haben diesen zurücknehmen müssen und sie haben schließlich die Richter als im Dienste oder doch im Interesse des Ultramontanismus stehend verdächtigt. Die Bayern verbitten sich diese Angriffe auf die Unabhängigkeit und Ehrenhaftigkeit ihres Richterstandes ganz entschieden und man muß ihnen Recht und den betr. Zeitungen zu bedenken geben, daß sie durch ihre Haltung sehr erbittern und viel Schaden.
- Zwei Ansprüche des Königs von Bayern aus den Stunden seines jüngsten Beisammenseins mit Kaiser Wilhelm verdienen allgemein bekannt zu werden. "Künftige Geschlechter," soll der König gesagt, "werden vom Kaiser Weißbart singen und sagen, wie man heute des Kaisers Rothbart in Wort und Lied gedenkt." Die im Grunde so selbstlose und edelromantische Natur des Königs kam auch noch in einer anderen Auslassung voll und ganz zur Entscheidung, denn er soll hörbar genug ausgerufen haben: "Nein, die Weltgeschichte soll mein Gedächtniß nicht mit jenem Fluch belastet auf die Nachwelt bringen, welcher auf dem Andenken Heinrichs des Löwen ruht."
- Der Prinz und die Prinzessin von Wales gaben dieser Tage in Marlborough=House einen großen Maskenball, zu dem etwa 500 Personen Einladungen erhalten hatten. Das Maskenfest war in Folge der Abwechselung und Pracht der Costüme, sowie der Beleuchtung und Ausschmückung der Ballsäle ein äußerst glänzendes. Unter den Anwesenden befanden sich S. K. H. der Großherzog von Mecklenburg=Strelitz, die hier anwesenden Mitglieder der Königl. Familie, das diplomatische Corps und die Elite der hohen Aristokratie. Die Prinzessin von Wales leitete mit Lord Harlington eine venetianische Quadrille, ihr Gemahl mit der Herzogin von Sutherland eine Van Dyke=Quadrille. Cortes und Tinneys Streich=Orchester, sowie die ungarische Zigeuner=Kapelle spielten zum Tanze auf, dessen Programm u. A. acht Strauß'sche Walzer umfaßten.
- Die Nachmeldungen zur Theilnahme am zweiten deutschen Sängerbundsfeste in München häufen sich in ganz unerwarteter Weise, so daß die Zahl der angemeldetem Sänger nunmehr über 5600 beträgt. Außer den Gesangvereinen in Straßburg sind aus den Reichslanden auch Betheiligungen von Forbach und von Metz angemeldet worden.
- Die socialdemocratische Arbeiterpartei hat in ihrer Versammlung in Coburg Hamburg als Sitz des Ausschusses und Coburg als Sitz ihrer Centralcommission gewählt.
- Das badische Fürstenpaar auf der Insel Mainau und Kaiserin Eugenie in der Schweiz haben sich gegenseitig kurze Besuche gemacht, Prinz Napoleon ist jetzt auch auf Arenenberg eingetroffen.
- Für den neugebornen Sohn des Prinzen Albrecht in Hannover ist Frau Koops aus Borsum

[ => Original lesen: 1874 Nr. 59 Seite 2]

bei Emden als Amme angestellt worden. Jahresgehalt 1800 Mark (Lübeck), Nadelgeld 260 Mark (Lübeck)
- Die Hoflieferantin Emmy Cahnbly in Berlin hat anläßlich der bevorstehenden Vermählung der Herzogin Marie von Mecklenburg mit dem Großfürsten Wladimir von Rußland den Auftrag erhalten: die Handschuh=Ausstattung für die Herzogin Marie zu besorgen. Die betreffenden schwedischen Handschuhe sind in der Handlung bereits angelangt und liegen für einige Tage zur unentgeltlichen Besichtigung aus.
- Der deutsche Bäcker=Congreß ist für die letzten Tage des September und als Ort der Zusammenkunft Berlin in Aussicht genommen.
- Bei der in diesen Tagen veranstalteten Kaninchen=Austellung in Steglitz bei Berlin war der Besuch wie der Verkauf zufriedenstellend. Verkauft wurden über 1500 Stück von 2-35 Taler (Mecklenburg) das Paar.
- Illustrirte Blätter veröffentlichen eine Abbildung des alten Lutherwirthshauses in Judenbach auf der Höhe des Thüringerwaldes, das im vorigen Jahre abgebrochen und auf dem Schönberg bei Sonneberg wieder aufgerichtet wurde. Dieser Schönberg mit dem Lutherhause und seinen schönen Aussichten weit in die Umgegend wird am 2. August der Schauplatz des Lutherfestes sein. Das Bild des Lutherhauses ist eine Originalzeichnung von L. Hutschenreuter und Friedrich Hoffmann hat das interessante Culturgeschichtsbild dazu geschrieben. Wir erfahren aus ihm, wie viel bedeutende und geschichtlich berühmte Leute über die alte Heer= und Handelsstraße von Bamberg nach Coburg gezogen sind und indem unscheinbaren Judenbacher Wirthshaus Herberge genommen haben. Luther hat nachweislich viermal in demselben geherbergt, am 14. April 1518 auf seiner Reise nach Heidelberg, dann am 26. October desselben Jahres auf seiner Flucht aus Augsburg. Da war er vom strengen Ritt so müde, daß er, als er im Stalle vom Pferde stieg, nicht mehr stehen konnte und stracks in die Streu fiel. Zwölf Jahre später, am 14. April 1530, kam Luther wieder über Judenbach und zwar im Gefolge seines Kurfürsten Johann und dessen Sohne und vielem Fürsten, Grafen, Ritter und kurfürstl. Räthe. Diese zogen zum Reichstage nach Augsburg, während Luther auf der Veste Coburg zurückblieb. Auf seiner Heimreise kam Luther am 5. Oct. selbigen Jahres zum letzten Mal nach Judenbach.
- In Mailand erwartet man eine junge Sängerin, welche, auf den Sandwichinseln geboren, einer Kanibalen=Familie angehört, und als Kind mit dieser Menschenfleisch aß. Dann wurde sie von engl. Missionaren erzogen und zeigte eine unwiderstehliche Leidenschaft für die Musik. Mit einer herrlichen Stimme begabt, machte sie rasche Fortschritte und ihre Freunde behaupten, sie werde bald die Patti, die Alboni etc. verdunkeln; ihr Name ist: "Kurukapkapy Kupkuairukariky."
- (Brand in den Oelhöfen.) Die Newyorker Zeitungen vom 11. d. enthalten lange Berichte über einen verheerenden Brand, der am Abend vorher in den Oelhöfen von Wenhawken, Neu=Yersey, dadurch entstand, daß während eines heftigen Gewitters der Blitz in zwei ungeheure Oelhehälter einschlug. In unglaublich kurzer Zeit brannten drei Behälter, jeder 10,000 Faß rohes Petroleum enthaltend, und eins mit 15,000 Faß. Um Mitternacht fing der große Behälter, der 23,000 Faß Petroleum enthielt, Feuer, begleitet von einer schwachen Explosion. Es wurde nicht versucht, das bereits brennende Oel zu löschen, da Wasser dazu machtlos war, aber alle Anstrengungen der Feuerwehr waren auf die Erhaltung der von den Flammen verschont gebliebenen zehn kleineren Behälter, die etwa 40,000 Faß Petroleum bargen, gerichtet, und es wurden mächtige Wasserströme gegen dieselben mit gutem Erfolg dirigirt Die Oelhöfe sind Eigenthum der Erie=Eisenbahn=Gesellschaft. Die Schiffe in den Docks wurden ihrer Sicherheit halber in den Strom bugsirt. Die Sicherheit des ganzen Eigenthums hing von dem Winde ab, der zu dieser Stunde glücklicher Weise nicht hoch ging. Der durch den Brand verursachte Verlust wird auf etwa 600,000 Dollars geschätzt; 125 Personen sind dadurch brodlos geworden.
- (Seuche.) Nach einer Mittheilung des Reichskanzlei Amtes an die Bundesregierungen ist seit dem Monat März dieses Jahres im Districte von Varna und im südlichen Rußland unter dem Rindvieh und den Schafen eine pockenartige Seuche aufgetreten, bei der die Sterblichkeit 10 pCt. betragen soll. Da in der jetzigen Jahreszeit, wenn die Felder für die Weide frei werden, eine Menge von Schafen ans östlich gelegenen Gegenden direct bezogen und in Deutschland eingeführt werden, so dürfte den Landwirthen zu empfehlen sein, bei Einkäufen von Schafen mit möglichster Vorsicht zu verfahren und das eingekaufte Vieh nicht sofort mit dem bereits vorhandenen zu vermengen, sondern wo möglich einige Wochen lang in Absonderung von Letzterem zu halten.


Anzeigen.

In der Concurssache des Handelsmann J. Beckmann zu Ollndorf wird dem Schuldner und den gesammten Gläubigern desselben hiedurch freigelassen, zu dem Zweck einer endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen in dem ersten Verkaufstermine am 10. October d. Js., Vormittags 11 Uhr, zu erscheinen.
Schönberg, den 28. Juli 1874.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Auf zulässig befundenen Antrag des Jahrenwohners Fritz Schütt in Schlagsdorf werden hiemit Alle und Jede, welche an den angeblich verloren gegangenen Hypothekenschein cum annexis betreffend die ursprünglich auf den Namen des Fritz Boie zu Schlagsdorf ad Fol. X des Hypothekenbuchs über die zu Schlagsdorf belegene Käthnerstelle c. p. der Elise Boye daselbst eingetragene Forderung von 400 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt., Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, hiemit peremtorisch geladen, solche in dem deshalb auf Sonnabend, den 29. August d. J., Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termine vor unterzeichnetem Gerichte anzumelden und zu bescheinigen, oder zu erwarten, daß sie durch den alsbald zu erlassenden Präclusiv=Bescheid damit ausgeschlossen, der für verloren zu achtende Hypothekenschein aber mortificirt werden soll.
Schönberg, den 1. Juni 1874.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Vorladung.

Auf den Antrag

I. des hiesigen Advokaten Dris. juris. Robert Peacock für Maria Catharina Elisabeth geb. Möller, des Carl Heinrich Tege Wittwe, Casper Franz Hinrich Möller, Johann Carsten Schliemann, Dorothea Maria Catharina geb. Schliemann, des Christian Jochim Hinrich Both Ehefrau c. cur. mar. und der Maria Margaretha Henriette geb. Schliemann, des Jürgen Dohrendorff Ehefrau c. cur. mar., sämmtlich hierselbst,
II. des hiesigen Advokaten Drs. jur. Carl Friedrich Lindenberg als gerichtlich bestellten Nachlaßcurator der Anna Catharina Christina geb. Stender, des weil. Trägers Johann Hinrich Möller Wittwe hieselbst,
wird hiedurch zur öffentlichen Kunde gebracht:
a) daß der hiesige Träger Johann Hinrich Möller am 21. August 1860, seine Ehefrau zweiter Ehe Anna Catharina Christina geb. Stender am 11. Februar 1874 und zwar angeblich als unbeerbte Eheleute versterben sind;
b) daß die gedachten Eheleute Möller am 2. April 1857 als unbeerbte Eheleute einander ihre gesammten wohlgewonnenen Güter, ihren nächstem Erben die gesetzlichen 8 Schillinge 4 Pfenninge vorbehältlich, wechselseitig geschenkt haben, mit dem Anhange, daß nach des Längstlebenden Tode der alsdann vor=

[ => Original lesen: 1874 Nr. 59 Seite 3]

handene Nachlaß zur Hälfte an die Erben des Mannes und zur Hälfte an die Erben der Frau fallen solle;
und werden alle Erben, Gläubiger und Schuldner des gedachten Nachlasses aufgefordert und schuldig erkannt, und zwar
1) alle diejenigen, welche an die gesetzlichen acht Schillinge vier Pfennige Ansprüche zu haben vermeinen, sowie alle diejenigen, welche an die den Erben des Mannes zugefallene Hälfte des gesammten Nachlasses nähere oder gleiche Erbrechte haben, als die sub I. genannten Imploranten, welche mit dem Erblasser im zweiten und dritten Grade römischer Computation verwandt sind, und diejenigen, welche an die den Erben der weil. Ehefrau Möller zufallende andere Hälfte des gesammten Nachlasses Erbansprüche zu haben vermeinen, ihre Ansprüche, Auswärtige durch einen gehörig legitimirten Bevollmächtigten, im Stadt= und Landgerichte hieselbst innerhalb Jahres und Tages vom Todestage der Ehefrau Möller an gerechnet, also spätestens bis zum 29. März 1875 schriftlich anzumelden, unter dem Rechtsnachtheile, daß sie mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen und die den Erben des Ehemannes Möller angefallene Hälfte des Nachlasses des sub I. genannten Imploranten, die andere Hälfte aber dem Fiscus zugesprochen werden soll;
2) alle diejenigen, welche speciell an die auf den Namen der angeblich längstverstorbenen Anna Magdalena Stender, der Mutter der außerehelich geborenen vorgedachten Ehefrau Möller, in des Johann Jochim Iwe Halbhufe zu Vorrade protokollirten Ct. Mark (Lübeck) 200. -., 2tes Pfandgeld, Michaelis mit 3 %, welcher Pfandposten angeblich der Ehefrau Möller längst angefallen ist, Ansprüche zu haben vermeinen, binnen gleicher Frist diese Ansprüche geltend zu machen, unter dem Rechtsnachtheile, daß andernfalls der implorantische Nachlaßcurator Dr. Lindenberg ermächtigt sein soll, am Obern Stadtbuch über diesen Pfandposten zu verfügen;
3) die etwaigen Gläubiger des beiderseitigen Nachlasses, sowie diejenigen, welche Pfänder oder Sachen der Erbmasse in Händen haben, innerhalb gleicher Frist ihre Forderungen resp. ihre Pfand= oder Retentionsrechte bei dem mitimplorantischen Nachlaßcurator Dr. Lindenberg gegen Empfang eines Anmeldescheines, im Falle des Widerspruchs aber gleichfalls im hiesigen Stadt= und Landgerichte, bei Vermeidung des Verlustes ihrer Forderungen anzumelden;
4) Die Schuldner ihre Schuld nur an den mitimplorantischen Nachlaßcurator Dr. Lindenberg bei Vermeidung nochmaliger Zahlung zu entrichten.
Lübeck, den 26. Juni 1874.

Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung     Funk Dr., Act.


Heute Vormittag 11 Uhr wurde meine liebe Frau von einer gesundes Tochter glücklich entbunden, welches ich de geehrten Freunden und Bekannten hierdurch ergebenst anzeige.
Schönberg, den 28. Juli 1874.

Emil Jannicke und Frau.


Die Schulgelderhebung für die hiesigen Schulanstalten findet in den nächsten beiden Wochen (vom 3. bis 15. August) statt; die einzelnen Termine werden in den Klassen bekannt gemacht.

J. Wegner,          
beauftragter Erheber.     


Schweriner Sparkassenbücher.

Die im Johannis=Termine d. J. durch mich besorgten Sparkassenbücher liegen jetzt zur Entgegennahme bereit.

W. H. Schacht.     


Zum Herbst d. J. finde ich mich veranlaßt den hier eingelieferten Flachs bei fortwährend höheren Arbeitslöhnen der Arbeiter

von 30 ßl. auf 32 ßl.
(à 100 Pfund)

zu erhöhen. Flachs kann immer hier eingeliefert werden.
Schönberg, den 29. Juli 1874.

Frau Amtmann Drevs.


Erntehandschuhe

in verschiedenen Sorten und in großer Auswahl sind stets zu haben in Schönberg bei

       Emil Jannicke, Handschuhmacher.


Am Sonnabend d. W. werden auf dem Bauhoffelde zu Schönberg Rapps=Schooten verbrannt.


Auf dem Hofe Gr. Thurow bei Ratzeburg sind am 26. Juli ein halbjähriges Bollenkalb und ein halbjähriges Starkenkalb, beide rothbraun, fortgelaufen. Dieselben sind in diesen Tagen in der nächsten Umgegend im Strelitzer Gebiet mehrfach gesehen worden. Gegen Erstattung der Unkosten und gegen Belohnung bittet Unterzeichneter nach ihrem Einfangen hier umgehend Anzeige zu machen.
Gr. Thurow, den 28. Juli 1874.

B. Berckemeyer, Gutspächter.


Die Unterzeichnete macht hiermit bekannt, daß der Maurermeister H. Burmeister sen. wieder zum Taxanten bei der hiesigen Feuer=Assecuranz gewählt und von Großherzoglicher Landvogtei als solchen vereidigt worden ist.
Schönberg, den 27. Juli 1874.

Die Direction
der Feuer-Assecuranz-Societät im Fürstenthum Ratzeburg.
F. Fick.             F. Stüve.


Größtes Magazin für feinere Herrenbekleidung von

A. Blumenfeld in Lübeck,
Breite Straße 946.

Garderoben jeden Genres, in billigster schönster Auswahl. Stoffe in allen Neuheiten. Nach Maaß in kürzester Zeit fertig.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 59 Seite 4]

Großes Garten=Concert
am ersten Pfingsttage
(Nachmittags 4 Uhr),
wozu die Bewohner Schönbergs und Umgegend von d. Unterzeichneten freundlichst eingeladen werden.
Entree à Person 25 Pf. Kinder die Hälfte.
Am Abend große Illumination des Gartens.
(Bei ungünstiger Witterung im Saale.)
Gastwirthin Boye.


Vorläufige Anzeige.
Der Hamburg=Altonaer Verein für Geflügel=Zucht
wird am 14., 15., 16. und 17. August d. J. im Convent=Garten hieselbst seine
erste allgemeine Ausstellung von Geflügel etc.

verbunden mit einer Verloosung von auf der Ausstellung angekauften Ausstellungs=Objekten, als Hühner, Tauben, Sing= und Zier=Vögeln Volieren etc. veranstalten.
Die Anmeldung zur Ausstellung muß bis spätestens den 1. August d. J. incl. bei dem Präses des Vereins Herrn Julius Wölschau, Reimerstwiete Nr. 12, erfolgen, woselbst Ausstellungs=Programme zu haben sind.
Das General=Debit der Loose ist dem Hause Gebr. Lilienfeld, Hamburg, Neuerwall 94, übertragen, woselbst Loose à 8 Schilling (Mecklenburg) (6 Sgr.) zu haben sind.
Hamburg, im Juli 1874.

Der Vorstand des Hamburg=Altonaer=Vereins für Geflügel=Zucht.


Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich mich vom 23. d. M. an als

Maschinenbauer

unter der Firma:

Fritz Köhncke      in      Ratzeburg
etablirt habe und halte mich stets zur Anfertigung aller landwirthschaftlicher Maschinen als:

Dreschmaschinen, Hächselmaschinen, Säemaschinen, Pferdeharken, Kornrummel, Zwingmaschinen etc. etc., sowie transportabler Dreschmaschinen auf Rädern und Häckselmaschinen zum vermiethen empfohlen.
Auch werden sämmtliche Reparaturen an vorbenannten Maschinen stets prompt und billig ausgeführt.
(H. 01423 b.)
Ratzeburg, den 23. Juni 1874.
Hochachtungsvoll Fritz Köhncke.


Gesucht zu Michaelis ein Mädchen zur Führung eines kleinen bürgerlichen Haushalts. Näheres in d. Exped. d. Bl.


Großes Concert
am Sonntage den 2. August

im meinem Garten, ausgeführt von den Vereinsmusikern, wozu die geehrten Bewohner Schönbergs und der Umgegend ergebenst eingeladen werden.

Entree à Person 25 Pf.
Anfang Nachmittags 4 Uhr.

Nach Beendigung des Concertes Tanz im Salon mit verstärktem Orchester.
        Gastwirth Köster.



2-3 Knaben,

welche die Schönberger Schule besuchen sollen, finden zu Michaelis freundliche Aufnahme in einer bürgerlichen Familie hieselbst.
Wo? zu erfragen in d. Exped. d. Bl.


Gesucht wird zu Michaelis ein Mädchen vom Lande zu häuslichen Arbeiten in Schönberg. Näheres in d. Exped. d. Bl.


Bei dem Concurrenz=Mähen auf dem Gute Stecknitz bei Lübeck am 22. und 23. d. Mts. haben, wie wir hören, die amerikanischen Johnston'schen Mähmaschinen die erste Prämie erhalten. Diese Maschinen sind für hiesige Gegend dem Herrn H. Wulff in Ziethen bei Ratzeburg, Handlung von landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthen, zum Verkauf übergeben.


Gesucht wird zu Michaelis ein kleiner Knecht für häusliche Arbeiten.

H. DUVE.     


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag, den 2. August.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Kücken d. St.7 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 - 11 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln pr. 10 Lit.8 - 9 Schilling (Mecklenburg),
Hamburger Blumenkohl d. Kopf3 - 4 Schilling (Mecklenburg),
Hamburger Kirschen pr. 500 Gr.2 - 3 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen18 - 21Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 17Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer15 - 16 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps20 - 21 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.20 - 20 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 59 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 59 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 31. Juli 1874.


Treue Liebe.
Novelle von R. M.

[ => Original lesen: 1874 Nr. 59 Seite 6]

Treue Liebe.
Novelle von R. M.
[Fortsetzung.]


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD