No. 50
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 30. Juni
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1874 Nr. 50 Seite 1]

Alle Nachbarn Frankreichs, Spanien ausgenommen, werden von Königen regiert und dennoch haben alle ein Interesse daran, daß Frankreich eine Republik bleibe oder werde. Sie haben dieses Interesse nicht aus Vorliebe für die Republik, sondern weil sie in der Erhaltung derselben in Frankreich die einzige Möglichkeit sehen, den europäischen Frieden wenigstens für eine Zeit zu sichern. In Deutschland vor allem sagt sich Jedermann, daß der Gründung der Monarchie in Paris die Kriegserklärung an Deutschland auf dem Fuße nachfolgen würde, daß daher die Aufrechthaltung der Republik mit oder ohne Mac Mahon wünschenswerth sei. Die Monarchisten Frankreichs (Legitimisten, Orleanisten, Napoleons) denken nur an den Rachekrieg, sie können sich nur mit dem Versprechen eines solchen bei der Bevölkerung empfehlen, der Krieg wäre das einzige Mittel, einen neugezimmerten Thron gegen den Ansturm der Revolution zu schützen. Mac Mahon ist zwar Soldat, aber nichts weniger als lüstern, eine dritte große Schlacht zu verlieren.
- Sehr angenehm liest sich in einer englischen Zeitung (Daily Thelegraph) die Prophezeihung, daß Frankreich vor 25 Jahren an einen erfolgreichen Krieg mit Deutschland nicht denken könne. Der Prophet giebt, abweichend von seinen Collegen aller Zeiten sogar Gründe an und findet diese in dem trefflichen Zustand der deutschen, namentlich der preußischen Armee, die seit dem letzten Kriege ungemein viel gelernt und die wichtigsten Verbesserungen eingeführt habe, vor allem ein vortreffliches Gewehr. Dieses Heer liest man, habe 7- 8 Generale von hervorragender Begabung, und 50-60 höhere Offiziere, die vollständig im Stande seien, größere und unabhängige Commandos zu übernehmen; von den Offizieren überhaupt könne man sagen, daß Jeder im Stande sei, den Posten seiner unmittelbaren Vorgesetzten auszufüllen.
- Die beiden großen Neuigkeiten sind 1) daß das geistliche Rom sich für die Wiederherstellung des Napoleon'schen Kaiserthums in Frankreich entschieden hat und 2) daß die Fuldaer Bischofs=Conferenz sich in eine Rechte und Linke geschieden hat, die Rechte führt der Breslauer Fürstbischof Förster, die Linke der streitbare Bischof Ketteler von Mainz. Wir brauchen nicht zu sagen, wer der klügere und gefährlichere Führer ist.
- Während der sog. "Heiligthumsfahrt" vom 9. bis zum 24. Juli werden in Aachen das Kleid der Jungfrau Maria, die Windeln und das Lendentuch Christi und noch viele andere schöne Dinge zu sehen sein. Das Domcapitel hat bereits das Programm entworfen und die Vortheile der Betheiligung auseinandergesetzt.
- Capitän Werner soll von dem Kriegsgericht zu einer Arreststrafe verurtheilt worden sein.
- In Ems ist der französische General Trochu, der Vertheidiger von Paris, unter anderem Namen als Badegast angekommen.
- Eine Liebe ist der andern werth. Für den huldvollen Empfang, welchen der König von Dänemark den Offizieren der Fregatte "Niobe" hat zu Theil werden lassen, des ersten deutschen Kriegsschiffs, welches seit dem schleswig=holsteinischen Kriege und dem Besuche des Kronprinzen vor Kopenhagen Anker geworfen, soll diese Fregatte ihren Dank dadurch abstatten, daß sie sich der Jubiläumsfeier der 1000jährigen Verbindung Islands mit Dänemark anschließt. Sie hat Befehl erhalten, sich zu dieser Festlichkeit nach Island zu begeben, wo auch russische und schwedische Kriegsschiffe erwartet werden
- Zur Wahrung vor Schaden und Nachtheil werden unsere Leser nochmals auf den verhängnißvollen 30. Juni aufmerksam gemacht, an welchem sämmtliche deutsche Goldmünzen, mit Ausnahme der neuen Reichsgoldmünzen, ihre Gültigkeit verlieren. Dasselbe ist der Fall mit den Herzogl. Coburgischen Kassenanweisungen von 1849.
- Die "Post" ladet die Badegäste von Helgoland und Norderney freundlich ein, sich die Probefahrt des Panzerschiffs "König Wilhelm" in der Nordsee im August selbst mit anzusehen und sich zu überzeugen, daß Sr. Majestät Schiff "wie eine Ente" (?) schwimmen könne.
- Am 23. Juni desertirte ein Dragoner des Ludwigluster Dragoner=Regiments, nachdem er vorher auf den Unteroffizier seines Zuges ein mit einer Spritzpatrone und, wie man sagt, mit einem Steine geladenes Pistol abgefeuert. Zum Glück ging der Schuß fehl. Von einer Patrouille des Regiments wurde der Deserteur in den benachbarten Holzungen aufgegriffen und in Haft genommen.
- Am 11. d. M. feierte der Kirchenrath Horn, Pastor zu Badresch in Mecklenburg=Strelitz, seinen 80. Geburtstag und will sich nunmehr, nach 55jähriger Amtstätigkeit in den Ruhestand versetzen lassen. Er ist der Stifter der deutschen Burschenschaft in Jena und ein Waffengefährte Theodor Körners, dessen Büchse, ein Geschenk des Dichters, sich noch in seinem Besitz befindet.
- Seit wenigen Tagen befinden sich an Richard Wagners mit fürstlichem Luxus ausgestattetem Hause in Bayreuth auf der Seite nach der Straße zu 3 Marmortafeln mit der goldenen Inschrift:

Hier, wo mein Wahn
Frieden fand -
     Wahnfried      Sei dieses Haus
Von mir genannt.

- Der allgemeine deutsche Arbeiterverein in Berlin ist durch Beschluß des Stadtgericht vorläufig geschlossen worden.
- Damit die Preußen nicht allein Hahn im Korbe in Petersburg bleiben, wird der österreichische Erzherzog Albrecht den Kaiser Alexander auf dessen Rückreise in Warschau begrüßen und mit ihm nach Petersburg zu den großen Truppenübungen reisen.
- Wie unreif und unklug es ist, an andere Leute gerichtete Briefe zu öffnen und zu lesen, mußte eine ewig kränkelnde Dame auf ihrer Reise nach Ems erfahren. Auf dringendes Verlangen hatte der Hausarzt ihre Krankheit in einem Briefe, welchen sie dem Kurarzt überreichen wollte, auf's genaueste geschildert. Unterwegs konnte die Kranke der Versuchung nicht widerstehen, den wirklichen Grund ihrer Leiden kennen zu lernen, und erbrach den Brief. Dieser lautete: "Lieber Herr College! Ich schicke Ihnen einen weiblichen Pavian mit allen Untugenden seiner Race ausgestattet. Nähmen sie diesen Quälgeist tüchtig in's Gebet. Er hat eine Gesundheit wie ein Rhinoceros und einen enormen

[ => Original lesen: 1874 Nr. 50 Seite 2]

Geldbeutel." - Die Gesellschafterin der Dame, welche das Gesicht derselben während des Lesens beobachtete, fiel in Ohnmacht.
- In einem Walde bei Straubing wurden zwei zufällig des Weges daherkommende Gensdarmen auf ein leises Wimmern aufmerksam gemacht, sie schritten auf das gleichsam gurgelnde Geräusch zu, sahen einen jungen Burschen davon laufen und einen (4jährigen) Knaben an einem Fichtenbaume hängen. Der arme Junge war schon dunkelblau im Gesicht und wurde rasch abgeschnitten und gerettet; der Entlaufene, ein verkommener Bauernbursche, hatte ihn aufgehängt; er ist bereits verhaftet und geständig. Sein Vater, ein braver Mann, ist Vormund und Verpfleger des armen Kindes.
- Herr Heich in Jersey=City ist ein Ungeheuer von Mann, er kauft seiner jungen hübschen Frau nicht einmal einen Frühjahrshut nach der neuesten Mode. Sie verklagt ihn daher wegen grausamer Behandlung und der Fall kommt vor die Geschwornen. Präsident: also Ihr Mann behandelt Sie grausam? - Frau Heich: Allerdings, unsere Mahlzeiten sind zwar gut, auch unsere Wohnung ist hübsch eingerichtet, aber er verweigert mir Geld zu einem Frühlingshut und einen solchen muß doch jede gebildete Frau haben. - Präsident: Angeklagter, wie können Sie sich verantworten? - Ich verdiene wöchentlich 14 Dollars, dieses Geld reicht kaum zur Nahrung, Kleidung und Wohnung, zu einem neuen Hut ist nichts da. - Die Geschwornen erklärten nach kurzer Berathung Herrn Heich schuldig. -Schuldig seiner Frau einen neuen Hut zu kaufen und ihr wöchentlich 14 Dollars zu geben. Zugleich wird Herr Heich, weil er keine Bürgschaft geben kann, in's Gefängniß gebracht, aber damit ist Frau Heich nicht gedient; denn sie kann sich nun nicht nur keinen neuen Hut kaufen, sondern muß auch selber arbeiten, um zu leben.

Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Schlagsdorf belegene Büdnerstelle c. p. der Geschwister Böttcher daselbst, Namens: Catharina Wilhelmine Elisabeth und Wilhelmine Elisabeth Maria, welche noch minorenn sind und von ihrem Vater, dem Schlosser H. H. Böttcher ebendaselbst, vertreten werden, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an dem bezeichneten Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 21. Juli d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 30. April 1874.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Bekanntmachung.

Der Ackerbürger Carl Heinrich Lambert Rusch in Ratzeburg ist mittelst Beschlusses des Königlich Preußischen Herzoglich Lauenburgischen Kreisgerichts hieselbst am 17. d. M. für geistesschwach erklärt, und ist in weiterer Ausführung dieses Beschlusses der hiesige Kaufmann Bock von dem unterzeichneten Amtsgericht als Curator für den p. p. Rusch bestellt worden.
Vorstehendes wird hiemittelst mit dem Hinzufügen bekannt gemacht, daß fortan für den Curanden verbindliche Rechtsgeschäfte nur mit dem genannten Curator desselben eingegangen werden können.
Ratzeburg, den 18. Juni 1874.

Königlich Herzogliches Amtsgericht. Sachau.

Bodmer.     


Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung des Königlich Herzoglichen Amtsgericht Ratzeburg vom 18. d. M. zeige ich hiemittelst an, daß die von dem Herrn Carl Heinrich Lambert Rusch in Ratzeburg unterm 7. und 18. Mai d. J. dem Herrn Eduard Schultz daselbst ertheilte Generalvollmacht meinerseits zurückgenommen ist, mithin fortan Rechtsgültigkeit nicht mehr besitzt.
(H 01402 b)

Chr. Bock
als Curator mentis des Herrn Rusch.


Die
Ersparniß= und Vorschuß= Anstalt

ist während des Johannistermins vom

Mittwoch, den 24. Juni d. J.,

bis zum

Mittwoch, den 1. Juli d. J., einschließlich,

täglich von

9 bis 12 Uhr Vormittags

geöffnet.

Schönberg, den 20. Juni 1874.

Das Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
W. Gartz.    Wigger.    Burmeister.    H. Stamer.    Aug. Spehr.

Secretair: R. Rackow, Adv.     


Bekanntmachung.
Ratzeburger Sommerviehmarkt.

Um Mißverständnissen vorzubeugen wird bekannt gemacht, daß das diesjährige Sommer=Viehmarkt hieselbst am

Donnerstag den 2. Juli

abgehalten wird.
Ratzeburg, den 17. Juni 1874.

Der Magistrat.
A. Thiele.

Richter.     


Die nochmalige Hebung einer Armensteuer zum halben Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigem des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert, ihre Beiträge fördersamst an die Armenvorsteher

Ackerbürgereipächter Heitmann.
Zimmermeister Westphal sen.
Pfarrackerpächter Bielfeldt.
Hauswirth Will in Retelsdorf.
Hauswirth Maaß in Lindow.
Hauswirth Wigger in Grieben.
Hauswirth P. Meyer in Mahlzow.
einzuzahlen.
Schönberg, den 8. Juni 1874.

Die Armenbehörde.


Den Verkäufer eines im hiesigen Fürstenthum belegenen Vollhufnergehöftes mit sehr guten Gebäuden und reichlichem lebenden und todten Inventar kann ich nachweisen.
Schönberg, den 1. Juni 1874.

Kindler, Advocat.     


Das diesjährige
Ratzeburger
Sommer-Viehmarkt

findet am

Donnerstag den 2. Juli

statt.


Honig      à Pfd. 75 Pfennige
bei                      J. Wegner.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 50 Seite 3]

Nachdem die Hohe Großherzogliche Cammer zu Neustrelitz den Verkauf der, einen Theil hiesiger Hausbesitzer gehörenden Scheunenplätze vor, dem Sabowerthor belegen, genehmigt und bestätigt hat, werden alle, mit Ausnahme der an dem Erlös participiren Hausbesitzer, welche Rechte oder Ansprüche an die Scheunenplätze geltend zu machen gedenken, aufgefordert, diese ihre Ansprüche binnen 3 Wochen, von heutigem Datum an, bei den Unterzeichneten anzumelden und geltend zu machen, da später der Erlös für die verkauften Plätze an die zum Empfang berechtigten Hausbesitzer vertheilt werden wird.
Schönberg, den 17. Juni 1874.

F. Fick.      W. Gartz.


Haus Haus=Verkauf.

Wegen Wegzuges von hier beabsichtige ich mein an der Gletzower Straße belegenes zweistöckiges Wohnhaus mit dem hierzu gehörigen Garten, nach Wunsch auch ohne denselben zu Michaelis d. Js. unter der Hand zu verkaufen. Kaufliebabern bemerke ich, daß das Wohnhaus im ersten und zweiten Stock vier heizbare Zimmer nebst den dazu gehörigen Kammern, Küchen und Bodenraum für Feuerung enthält, sowie daß sich hinter derselben ein geräumiger Hofplatz, eine kleine Wohnung im Hintergebäude und Stallungen für Kleinvieh befinden. Der vor dem Gletzower Thore liegende Garten ist 50-60 []Ruthen groß. Hierauf reflectirende Käufer ersuche ich, bald möglichst mit mir in Unterhandlung zu treten.
Rehna, den 26. Juni 1874.

Wittwe Kassow.     


Verlobungs=Anzeige.
Elise Wigger
Heinrich Freitag.
Gr. Siemz.          Kl. Bünsdorf.


Zu Michaelis d. J. suche ich einen Knecht, der mit Pferden umzugehen weiß und Ackerwirthschaft versteht.

Pfaffenmühle.     H. Penckow.


Groben Bruchreis,

feiner Qualität, Pfund 18 Pfennig (Mecklenburg), empfehle ich als sehr preiswürdig.

Aug. Spehr.     


Neuen Matjes=Hering

in vorzüglicher Qualität empfiehlt

Aug. Spehr.     


Frieseur-Geschäft
von
M. Sparkuhle
in
Schönberg.

Empfehle mich den geehrten Damen zum Anfertigen aller Haararbeiten als: Flechten, Chignons etc.; halte auch stets ein Lager in diesen Artikeln, sowie Riechöle und Essenzen zum Verkauf vorräthig. Ausgekämmte Haare werden von mir zu Flechten u. s. w. verarbeitet.
Meine Wohnung ist Siemzerstraße Nr. 110, bei Herrn Schuhmachermeister F. Kleinfeldt.


Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich mich vom 23. d. M. an als

Maschinenbauer

unter der Firma:

Fritz Köhncke      in      Ratzeburg
etablirt habe und halte mich stets zur Anfertigung aller landwirthschaftlicher Maschinen als:

Dreschmaschinen, Hächselmaschinen, Säemaschinen, Pferdeharken, Kornrummel, Zwingmaschinen etc. etc., sowie transportabler Dreschmaschinen auf Rädern und Häckselmaschinen zum vermiethen empfohlen.
Auch werden sämmtliche Reparaturen an vorbenannten Maschinen stets prompt und billig ausgeführt.
(H. 01423 b.)
Ratzeburg, den 23. Juni 1874.
Hochachtungsvoll Fritz Köhncke.


Gesucht ein Knecht
von 16-17 Jahren bei gutem Lohn von
J. Boy, Fischräucherer in Lübeck, Glockengißerstr.
[H. 1323 b.


Bei der von mir am 28. d. Mts. geschehenen Verloosung fielen die Gewinne auf die folgenden Nummern:

Nr. 139 ein Plätteisen Nr. 1,
Nr.   98 do. Nr. 2,
Nr. 214 do. Nr. 3,
Nr.   67 do. Nr. 4,
Nr. 264 do. Nr. 5,
Nr.   79 do. Nr. 6,
Nr. 379 do. Nr. 7,
Nr. 263 do. Nr. 8,
Nr. 187 do. Nr. 9,
Nr. 353 ein Butterfaß,
Nr. 383 eine Decimalwaage mit Gewichten,
Nr. 311 do. ohne do.
Nr. 148 eine Wurstmaschine.

J. Hagen, Schlössermeister.


Honig    à Pfd. 75 Pfennige
bei                      D. Hempel.


Th. Herold,
F. Schlüter Nachfolger in Ratzeburg,
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate wie:

Selters,
Sodawasser,
Brauselimonade,

angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen

                             Aug. Spehr


Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
3 1/2 bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 % bei dreimonatlicher Kündigung

Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct. Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1874.

Lübecker Bank.     


Größtes Magazin für feinere Herrenbekleidung von

A. Blumenfeld in Lübeck,
Breite Straße 946.

Garderoben jeden Genres, in billigster schönster Auswahl. Stoffe in allen Neuheiten. Nach Maaß in kürzester Zeit fertig.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 50 Seite 4]
Berliner Tageblatt
nebst

humoristisch=satirischem Wochenblatt
"ULK"
illustrirt von H. Scherenberg.

Erscheint täglich
(mit Ausnahme Montags)
in einer Auflage von
25,200 Exemplaren
davon außerhalb Berlin
ca. 7000 Abonnenten.
der Feuilleton=Beilage
"Sonntagsblatt"
mit Beiträgen erster Schriftsteller.
beginnen mit dem 1. Juli ein neues Quartals=Abonnement.
Das rasche Aufblühen unseres Tageblatts, das nunmehr nächst der "Cölnischen Zeitung"
die am meisten gelesenen Zeitung Deutschlands
geworden ist, liefert hinreichend den Beweis, daß dessen Leistungen und Ansprüche des Publikums auf eine wohlgesicherte und darum interessantere Zeitungslektüre befriedigen, doch werden Redaktion, wie Verleger, durch den Erfolg ermuntert, nicht nachlassen, das "Berliner Tageblatt" nach allen Richtung hin immer mehr zu vervollkommnen.
Der "Ulk" hat durch seinen frischen und ungekünstelten Humor, durch die drastische Schlagfertigkeit seines Witzes und durch die meisterhaften Scherenberg'schen Illustrationen nicht minder eine große Popularität sich zu erwerben gewußt.
Im Feuilleton des "Berliner Tageblatt" beginnt mit Anfangs Juli die neueste Novelle des allgemein beliebten Schriftstellers
Ferd. Pfug, betitelt."Der Schatten von Queretaro."
Ueberhaupt wird diesem Unterhaltungstheile des Blattes nach wie vor die größte Sorgfalt gewidmet und nur der gediegenste und werthvollste Lesestoff ausgewählt werden.
Die Reichhaltigkeit, durch welche sich das "Berliner Tageblatt" bisher besonders auszeichnete, wird noch weiter ausgedehnt werden und danach umfassen:
a. Politischer Theil.
populäre, freisinnige Leitartikel,
Politische Tages und Wochenschau,
Reichhaltige politische Nachrichten,
Stenogr. Kammer=Verwaltungen.
b. Localer Theil.
Kommunales,
Local=Nachrichten,
Gerichtszeitung,
Vereins=Nachrichten.
Berliner Stadtverrordneten=Versammlung (im stenographischen Auszuge)
c. Handels=Zeitung.
Börsen und Handels=Notizen,
Handels=, Markt= und Börsenberichte,
Ziehungslisten der wichtigsten Loos=Effekten,
Viehmarkt,
Kompleter Courszettel.
d. Vermischtes.
Provinz=Original=Correspondenzen,
Theater, Kunst und Wissenschaft,
Hauswirthschaft,
Ernennungen,
Concurs=Nachrichten,
Vollständige Ziehungslisten der Preußischen Klassen=Lotterie,
Zahlreiche Annoncen aus allen Gebieten des öffentlichen Verkehrs
e. Im besonderen Sonntagsblatte, außer den beliebten Sonntagsplaudereien von Siegmund Haber, interessante Artikel aus allen Gebieten, Humoresken etc. etc.
Der Abonnementpreis für das "Berliner Tageblatt" nebst der Feuilleton=Beilage "Sonntagsblatt" und dem humoristischen Wochenblatt "Ulk" beträgt

pro Quartal nur 1 3/4 Thlr. incl. Post=Provision
(für alle drei Blätter zusammen)

Mit der rapiden Zunahme des Leserkreises hat der Umfang des Inseratentheils gleichen Schritt gehalten und bietet derselbe ein reiches Bild des sich in öffentlichen Anzeigen abspiegelnden Geschäfts= und Verkehrslebens, insbesondere enthält der Annoncentheil des "Berliner Tageblatt" eine große Anzahl Vermiethungen, Stellenvacanzen und Gesuche, Immobilien=Verkäufe und Verpachtungen etc. Er befriedigt sowohl im Angebot wie in der Nachfrage das Bedürfniß des Publikums. Der Insertionspreis von 4 Sgr. pr. Zeile (Arbeitsmarkt 3 Sgr.) ist im Verhältniß zu der großen Verbreitung, wie solche keine zweite Berliner Zeitung besitzt, ein sehr billiger zu nennen.

Die Expedition des "Berliner Tageblatt."     
Jerusalemerstraße 48.            


Gegen Husten unübertrefflich!
Herrn Fenchelhonig=Fabrikaten L. W. Egers in Breslau.

Flensburg (Schleswig=Holstein, den 11. Februar 1874.)     

Ich ersuche Sie um 2 kleine Flachen Ihres uns so lieb gewordenen Fenchelhonigs*) nach untenstehender Adresse umgehend. Meine Frau, welche so hartnäckig an Brusthusten leidet und öfters durch unser angestrengtes Markt=Reisen, kann nur sich mit Ihrem so sehr wohlthätigen Fenchelhonig wieder herstellen. Leider Gottes haben Sie hier wohl keine Filiale, denn ich laufe schon 2 Tage darnach, bei Apotheken, Droguisten, Kaufleuten, - aber keiner kennt denselben nicht einmal u. s. w.

Hochachtungsvoll

Moritz Thaeringen aus Hannover,          
Conditorei und Honigkuchen=Handlung.     

--------------

*) Verkaufsstelle bei Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Neue Zusendungen
in
Waschcostümes und Spitzentüchern
erhielt und empfiehlt            Alfred Schmidt,
            H. 01382 b.                 Lübeck, Breitestrasse 795.


Schon mehrere Male ist mir von meinem Koppel, genannt Krammendieck, das Heckloch geöffnet, so daß mein Kuhvieh in Folge dessen von der Koppel gelaufen ist. Ich sichere Demjenigen, der mir den Thäter dieser Frevelthat so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, 30 Mark (Lübeck) Belohnung zu.
Krüger Räsenhöft
in Petersberg.     


Gereinigten Dorschleberthran auf 1/1 und 1/2 Flaschen empfiehlt Aug. Spehr.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen18 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 16Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 1/2 - 17Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer15 - 15 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken12 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.12 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 550 Gr.12 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6 - 7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.8 - 9 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 50 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 50 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 30. Juni 1874.


Eine Verfolgte.
Novelle von E. S.
(Fortsetzung.)


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD