No. 38
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. Mai
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 38 Seite 1]

- In Oesterreich sind die Jahrestage des großen Krachs gekommen; man sieht auf ein großes Trümmerfeld. 16 Aktiengesellschaften sind im Concurs, 44 Banken, 36 Industriegesellschaften, 18 Baubanken etc. sind um eine Summen von 313 1/2 Mill. Gulden in Liquidation. Die Aktien der Wiener Creditanstalt sind von 316 auf 217 gefallen, der Anglobank von 262 auf 135, der Escomptbank von 1208 auf 860, der Vereinsbank von 131 auf 11, des Bankvereins von 336 auf 72 etc. etc. Der Gesammtverlust beträgt 2 Milliarden Gulden, also fast soviel als die Kriegsentschädigung Frankreichs und Deutschland.
- Das Neueste ist, daß Prinz Lulu in Woolwich durch das Lieutenants=Examen gefallen ist. Seine Frau Mutter ist außer sich und er selbst weint die hellsten Thränen, weil er noch so einen weiten Weg zum Kaiserthron hat.
- Zum Bau der Friedens=Kirche in Fröschweiler im Elsaß hat Kaiser Wilhelm 30000 Francs beigesteuert.
- Der Kaiser von Rußland hat seiner neuen Schwiegertochter, der Herzogin Marie von Mecklenburg=Schwerin an ihrem Verlobungstage einen Brillantschmuck im Werthe von 40,000 Thlr. geschenkt. Nach einem russischen Hausgesetz darf die Prinzessin keine Aussteuersachen mit nach Petersburg bringen, selbst nicht einmal Garderobe, außer der zur Reise nöthigen.
- Zu den Erfrorenen in der kalten Nacht vom 2. Mai gehört auch ein Schnapssäufer in Tauberbischofsheim; er hatte sein Nachtlager im Freien aufgeschlagen.
- Fräulein Bettina von Rothschild in Paris hat ein glänzendes Examen als Lehrerin gemacht und will Lehrerin werden. Ihre Mittel erlauben ihr das.
- Dem amerikanischen Congresse liegt eine Rechnung des Dr. Zacharia für Dienste vor, die er der Bundesarmee im Bürgerkriege als Hühneraugen=Operateur geleistet hat. Die Rechnung beläuft sich auf 50000 Dollars, wird durch Belege vieler Offiziere unterstützt und ist ein neues Zeugniß, daß auch drüben über'm Wasser Manchen der Schuh drückt.
- Den Aerzten wird folgendes, in Amerika sehr viel angewandtes Mittel gegen Lungenleiden zur Begutachtung vorgelegt. Lungenleiden können, wenn sie noch nicht zu weit vorgeschritten sind, einfach durch den gehörigen Gebrauch dei Lungen geheilt werden. Das erste und vorzüglichste Heilmittel der Lunge ist frische Luft. Personen aber, die mit einer Lungenkrankheit behaftet sind, oder Neigung dazu haben, scheuen sich in der Regel, voll und tief einzuathmen. Auf diese Weise nehmen sie nicht genug Sauerstoff ein, und der vorhandene krankhafte Zustand nimmt immer mehr zu. Die regelmäßige und systematische Einathmung von reiner Luft ist das beste Vorbeugungsmittel der Lungenschwindsucht. Man nimmt einen kleinen Glascylinder (z. B. ein Stück von einem Lampencylinder) und läßt den Patienten durch denselben dreimal des Tages eine oder zwei Minuten lang frische Luft einathmen mit der Weisung, den Athem so tief und voll als möglich einzuziehen. Jeden Tag gibt man eine Minute zu, bis es der Patient zu 15-20 Minuten gebracht hat und dann geht man langsam wieder herunter, indem man jeden Tag eine Minute weniger einathmen läßt. Durch dieses einfache Mittel sind bereits viele Heilungen bewirkt worden. Wie die Erfahrung beweist, läßt sich dadurch eine enggebaute Brust in drei Monaten um 4-5 Zoll erweitern.
- Unser großer Dichter Goethe hat jedenfalls gewußt, warum er die Prozesse, die er als junger Advocat in seiner Vaterstadt führte und verlor, nicht unter seine sämmtlichen Werke aufgenommen hat. Das Jus war weder seine Liebhaberei, noch seine starke Seite; als Student in Leipzig und Straßburg hatte er die juristische Vorlesungen am liebsten geschwänzt und selbst als Dr. juris und junger Advocat machte er lieber Gedichte und schönen Mädchen die Cour als sattelfeste juristische Streitschriften. Ein paar seiner Prozeßschriften liegen jetzt gedruckt vor (denn man gräbt ja alles aus, was auf ihn Bezug hat) und zeigen, daß der Poet dem Advocaten immer ein Schnippchen geschlagen hat, seine Gegner im Prozeß sind rabenschwarze Teufel, seine Clienten lauter Engel des Lichts. Die Herren der Justiz waren öfter anderer Meinung.
- Ein Postmeister im Sack. Die Frau des Fehergyrarmater Postmeisters fand, als sie neulich Abends nach Hause kam, ihren Mann in einem furchtbaren Zustande Der arme Mann lag in einem Sack eingebunden und konnte kaum athmen. Die erschrockene Frau machte Lärm, worauf die Nachbarn zusammenliefen und den Postmeister aus dem seltsamen Kerker befreiten. Sein Gesicht trug blutige Spuren von der offenbar an ihn verübten Gewalt. Es unterlag keinem Zweifel, daß der Postmeister von Räubern in den Sack gebunden worden war, und er selbst erzählte, es hätten ihn drei fremde Männer überfallen, gebunden, tüchtig durchgeprügelt und die Postkasse ausgeraubt. Der Bezirksrichter begann sofort energisch die Untersuchung, in Folge welcher erhellte, daß der Herr Postmeister Comödie gespielt und sich selbst hatte binden lassen; die 7000 Gulden fand man noch vollständig vor, sie waren im Ofen versteckt.
- Vom Teufelholen. Ein Bauer will einen Eid ablegen, um einen Prozeß zu gewinnen. Der Richter ist überzeugt, daß dies ein Meineid wäre, und sucht den Bauer vergeblich durch Vorstellungen von irdischer und himmlischer Gerechtigkeit davon abzubringen. Endlich sagt er zum Amtsdiener: "Maier, machen Sie das Fenster auf." - Amtsdiener: "Aber i bitt, bei dera Kälten." Richter: "Das macht nichts. Wenn der alte Michelbauer einen falschen Eid schwört, so holt ihn der Teufel, und glauben Sie, daß ich mir die Fenster zerschlagen lasse, wenn der Teufel einen Bauern holt?" - Michelbauer: "Ich schwöre nit, Ew. Gnaden".


Die Erbin.
Von Alexander Weiß
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1874 Nr. 38 Seite 2]

Die Erbin.
Von Alexander Weiß
[Fortsetzung.]


[ => Original lesen: 1874 Nr. 38 Seite 3]

Anzeigen.

In der Concurssache des Hauswirths Asmus Faasch zu Kuhlrade hat der Käufer der zur Concursmasse gehörigen Vollstelle c. p. daselbst die ihm nach den Verkaufsbedingungen obliegenden Verpflichtungen nicht erfüllt.
Auf Antrag des act. comm. in diesem Debitwesen ist in Gemäßheit der Bestimmungen aus § 22 der Subhastationsordnung nunmehr auf Gefahr und Kosten dieses Käufers der Wiederverkauf dieser Vollstelle c. p. verfügt und sind dazu

a) der Wiederverkaufstermin auf Sonnabend den 6. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr,
b) der Ueberbotstermin auf Sonnabend den 27. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr,
angesetzt, wozu Kaufliebhaber hierdurch mit der Bemerkung geladen werden, daß die Bestätigung des Grundstücks nach voraufgegangener Meldung bei dem zum interimistischen Güterpfleger bestellten Hauswirth Drevs zu Kuhlrade jederzeit freisteht und die Verkaufsbedingungen 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der Justiz=Amts Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten sind.
Außerdem ist
c) der Termin zur Erklärung der nicht präcludirten Faasch'schen Concursgläubiger über die dem Wiederverkauf grundleglich zu machenden Bedingungen auf Sonnabend den 16. Mai d. J., Vormittags 11 1/2 Uhr,
angesetzt, zu welchem denselben das Erscheinen bei dem Nachtheile des Ausschlusses mit ihren etwaigen Widersprüchen freigelassen bleibt.
Aus den Verkaufsbedingungen wird hierher bemerkt, daß das Angeld, welches als Conventionalpoen haftet, 1500 Taler (Mecklenburg) zu zahlen sind. Auf der zu verkaufenden Vollstelle, welche im Ganzen 16,109 []R. lüb. groß ist, und von der alljährlich das Grundgeld von 78 Scheffel Roggen lüb. Maaßes zu entrichten ist nach dem Preise, welchen der Roggen jedesmal am Martinitage zu Lübeck hat, befinden sich an Gebäuden: ein geräumiges Wohnhaus, eine geräumige Scheune, ein Stall, ein Backhaus und ein drei Wohnungen enthaltender Kathen. Die sämmtlichen Gebäude befinden sich in gutem baulichen Zustande. Der Käufer hat von dem Kaufpreise den auf der Stelle ruhenden Zehnten und Zahlschilling zu entrichten.
An Saaten sind auf der zu veräußernden Stelle ausgesäet: 30 Scheffel Weizen, 45 Scheffel Roggen, vorigjähriger Klee auf einer Fläche von etwa 20 Scheffel Aussaat und Nachklee auf einer Fläche von etwa 12 bis 14 Scheffel Aussaat. Die Sommersaat wird in nächster Zeit ordnungsmäßig beschafft werden in der Weise, daß ausgesäet werden 9 bis 10 Scheffel Gerste, 90 bis 96 Scheffel Hafer, frischer Klee auf einer Fläche von etwa 28 Scheffel Aussaat und Kartoffeln auf einer Fläche von etwa 5 Scheffel Aussaat.
Schönberg, den 25. April 1874.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


In der Concurssache des Hauswirths Asmus Faasch zu Kuhlrade ist in Folge des von dem actor communis gestellten Antrags Termin auf Sonnabend, den 16. Mai d. J., Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte zwecks Verhandlung und Beschlußfassung seitens des Gläubigercorps

1) über einen gegen den ersteren angestrengten Interventionsprozeß;
2) in Betreff der Straf= und Rechtsverfolgung des früheren Käufers der Hauswirthsstelle c. p. und dessen Gehülfen, wegen Aneignung und Verwendung mehrerer zur Concursmasse gehörenden Sachen, -
angesetzt, und werden die nicht präcludirten Faasch'schen Concursgläubiger zu diesem Termine unter dem Nachtheile geladen, daß sie im Falle ihres Nichterscheinens mit ihren Erklärungen ausgeschlossen und als an die von den erscheinenden Creditoren zu fassenden Beschlüsse gebunden erachtet werden sollen.
Schönberg, den 1. Mai 1874.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Die Curatoren der Krämer Siebenmark'schen Minorennen, Herr Advokat Giehrke hieselbst und Hauswirths=Anerbe Holst zu Carlow, haben mit obervormundschaftlicher Genehmigung die ihren resp. Curanden zugehörige, zu Carlow belegene Käthnerstelle mit der Befugniß zur Fortsetzung des auf selbiger bisher mit Erfolg betriebenen kaufmännischen Geschäfts bis Johannis 1878 resp. 1882, jedoch mit Ausnahme der von dem Käthnergehöfte getrennt liegenden Scheune, an einen Kaufmann für eine jährliche Pachtsumme von 300 Taler (Mecklenburg) Pr. Court. verpachtet, wobei jedoch die Ausbringung eines Ueberbotstermins vorbehalten ist.
Demzufolge ist ein Ueberbotstermin auf Sonnabend, den 16. Mai d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumt worden, und werden dazu alle diejenigen, welche für die gedachte Käthnerstelle eine über 300 Taler (Mecklenburg) hinausgehende jährliche Pacht zu bieten gesonnen sind, hiermit geladen.
Aus den Verpachtungsbedingungen, welche acht Tage vor dem Termine auf der Gerichts=Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten sind, wird hierher vermerkt, daß zu der zu verpachtenden Käthnerei ca. 10 Schffl. Aussaat Acker gehören, der Pächter das Waarenlager zu den Einkaufspreisen zu übernehmen und eine Cautionsbestellung von 500 Taler (Mecklenburg) zu leisten hat.
Schönberg, den 23. April 1874.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Der am 6. Mai 1846 geborene Joachim Heinrich Schütt aus Lüdersdorf hat im Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier=Regiment Nr. 89 an dem in den Jahren 1870 und 1871 gegen Frankreich geführten Kriege als Grenadier Theil genommen und ist, wie das bescheinigt vorliegt, am 10. December 1870 angewiesen worden, sich wegen einer kranken Hand bei dem bairischen Feldlazareth zu Messas zu melden, seitdem aber vermißt. Auf zulässig befundenen Antrag der nächsten Blutsverwandten des Verschollenen wird, in Gemäßheit der Landesherrlichen Verordnung vom 24. Juni 1873 und beim Vorhandensein der dort vorgeschriebenen Erfordernisse, nunmehr der Joachim Heinrich Schütt aus Lüdersdorf hierdurch aufgefordert, in dem auf Sonnabend, den 28. November d. Js., Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termine entweder sich persönlich bei dem unterzeichneten Gerichte zu melden oder sonst von seinem Leben und Aufenthalt Kunde zu geben, widrigenfalls er für todt erklärt und sein Vermögen als seinen nächsten Erben anheimgefallen angenommen werden wird.
Schönberg, den 9. Mai 1874.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Auctions=Anzeige.

Am Mittwoch den 20. Mai sollen Vormittags
um 8 Uhr
   in dem Dorfe Kl. Bünsdorf ein Pferd,
um 9 Uhr
   in dem Dorfe Gr. Bünsdorf vier Pferde,
um 11 Uhr
   in dem Dorfe Blüssen drei Pferde
Nachmittags um 2 Uhr
   in dem Dorfe Rodenberg drei Pferde,
um 3 Uhr
   in dem Dorfe Rüschenbeck zwei Pferde,
um 4 Uhr
   in dem Dorfe Papenhusen ein Pferd;
      ferner am Donnerstag den 21. Mai, Vormittags um 8 Uhr
   in dem Dorfe Rabensdorf ein Pferd,
um 9 Uhr
   in dem Dorfe Retelsdorf sechs Pferde,

[ => Original lesen: 1874 Nr. 38 Seite 4]

um 11 Uhr
   in dem Dorfe Menzendorf ein Pferd,
Nachmittags 2 Uhr
   in dem Dorfe Grieben einige Pferde, eine Kuh und eine Starke
gegen sofortige baare Bezahlung meistbietend verkauft werden.
Schönberg den 12. Mai 1874.

Staack,
Cammer=Executor.


Heute Morgen 9 Uhr wurde uns ein kräftiger Sohn geboren.
Baumeister Loycke und Frau.
Lübeck, den 14. Mai 1874.


Statt besonderer Meldung.
Am 10. d. M., Abends 11 1/2 Uhr, wurden durch die glückliche Geburt eines kräftigen Knaben hocherfreut
Apotheker Herold und Frau, geb. Maltzahn.
Domhof zu Ratzeburg.


Tapeten, Borden und Rouleaux

in sehr guter Auswahl und billigen Preisen empfiehlt

C. Schwedt.


Segelschiff
Frischer Gottl. Kalk
aus dem Schiffe "Zwei Schwestern, Capt. Eskelund,
bei                      W. J. Heymanson.
H0671b.]                Lübeck, Trave 300.     


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Schlagsdorf.                W. Siebenmark.


Ich suche zu Michaelis ein tüchtiges Dienstmädchen.
Frau Dir. Armknecht.


Frischen Löschkalk, Portland=Cement
sowie
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Ratzeburg.


Hohe Belohnung!

Verloren: Am Sonntag Nachmittag auf dem Weg vom Bauhofe nach dem Bahnhofe eine goldene Damenuhr. Der ehrliche Finder wolle dieselbe abgeben in der Exped. d. Bl.


Am Montag, den 18. und Dienstag, den 19. d. Mts., findet bei mir ein

Scheibenschießen
nach Gewinnen

statt, wozu ich meine Freunde und Gönner ergebenst einlade.
Um recht zahlreichen Besuch bittet

J. Michaelsen,     
Selmsdorf.       


Damentaschen, Reisetaschen, Portemonnaies und Cigarrentaschen
zu verschiedenen Preisen
empfiehlt billigst             C. Sievers.


Die von mir am Charfreitag d. Js. auf dem Kirchwege von der Domkirche nach der Bäck dem Schustermeister Joachim Wiencke zu Mühlenbäck zugefügte Beleidigungen habe ich vor Gericht zurückgenommen und ihm eine Ehrenerklärung gegeben, was ich

hierdurch öffentlich bekannt mache.
Bäck, den 13. Mai 1874.
Heinrich Lach, Rademacher.


Mehrere Mitglieder der Schützen=Sterbekasse bitten, die Einkassirung der Beiträge nur statutenmäßig betrieben zu haben.
Schönberg, den 12. Mai 1874.


An den Tagen nach Pfingsten am 26. und 27. Mai wird bei mir ein

Scheibenschießen
nach Gewinnen

stattfinden, wozu ich meine geehrten Freunde und Gönner ergebenst einlade.
Ein Satz von 3 Schüssen, auf den nur ein Gewinn fallen kann, kostet 16 ßl.
Büchsen, Pulver und Blei wird von mir gehalten.

Gastwirth Tretow     
in Demern.           


Am Dienstag, den 26. und Mittwoch, den 27. d. Mts., findet bei mir ein

Scheibenschießen
nach Gewinnen

statt, wozu ich meine Freunde und Gönner ergebenst einlade. Um recht zahlreichen Besuch bittet

H. Böttcher.     
Rieps            


Sonntag, den 17. Mai 1874
Vorletzte Vorstellung:
(Kösters Hotel)
Die gefährliche Nachbarschaft
oder
Schneider Fips.
Posse mit Gesang nach Kotzebue von W. Knaak.
Hierauf:
Monsieur Herkules.
Schwank von Celly.
Zum Schluß:
Guten Morgen Herr Fischer.
Komische Operette nach dem Französischen.


Kirchliche Nachrichten.

Geboren. 29. April. Dem Arbm. Chr. Stender vor Schönberg ein Sohn. - 2. Mai. Dem Tabackshändler Schleuß vor Schönberg ein Sohn. - 5. Mai. Dem Eisenbahnwärter Lau hieselbst eine Tochter. - 5. Mai, Eine uneheliche Tochter zu Rupensdorf. - 5. Mai. Dem Maurergesell Godknecht vor Schönberg eine Tochter. - 7. Mai. Ein unehelicher Sohn zu Lindow - 10. April. Dem Arbm. Jacobs vor Schönberg ein Sohn.

Gestorben. 1. Mai. Joachim Heinrich Mathias Oldenburg, Pächters Sohn zu Kl. Siemz, 1 M. alt. - 3. Mai. Catharina Wilhelmine Christiane Köhler, geb. Hein, Senators Frau hieselbst, 61 J. 8 M. alt. - 7. Mai. Margareta Dorothea Magdalena Thurmann, geb. Meyer von Rehna, Arbm.=Frau vor Schönberg, 66 J. 3 M. alt. - 9. Mai. Hans Peter Heinrich Bleuß, Arbm. hieselbst, angebl. 73 J. alt - 11. Maria Elisabet Lange, geb. Montag von Berlin, Schneidermeisters Frau vor Schönberg, 30 J. 5 M. alt. - 11. Mai Anna Margareta Caroline Eckmann, Zimmergesellen=Tochter zu Lockwisch, 1 J. 3 M. alt. - 12. Mai. Emil Peter Heinrich Dechow, Büdners Sohn a. d. Ollndorfer Kruge, 1 M. alt. - 13. Mai. Georg Hans Joachim Mathias Törper, Handelsmanns=Sohn vor Schönberg, 10 J. 7 M. alt.

Copulirt. 3. Mai. Johann Joachim Hans Schnoor hieselbst, zukünftiger Arbm. zu Dorf Nesow, und Maria Luise Fischer hieselbst.

Sonntag, den 17. Mai.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen18 - 21Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer14 - 15 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken12 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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