No. 25
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. März
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 25 Seite 1]

Es wird hierdurch zur Kenntnißnahme und Nachachtung der Betreffenden öffentlich bekannt gemacht, daß nach der heutigen Gesetzgebung den Schulzen und Ortsvorständen nicht mehr die Befugniß zusteht, sogenannte Ortsangehörigkeitsatteste oder Heimatscheine auszustellen.
Schönberg, den 14. März 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.     H. Wohlfahrt.     F. von Dewitz.


- Kaiser Wilhelm soll etwas verstimmt sein, daß das Militärgesetz in der Commission des Reichstags so viel Schwierigkeiten findet. Er läßt sich über die Verhandlungen durch den Kriegsminister Kameke, den Generalstabschef Moltke und die Reg.=Commissare Generale Voigts=Rheetz und Albedyll regelmäßig Bericht erstatten. Als er an seinem Geburtstage die glückwünschenden Generale empfing sagte er zu ihnen: Da Sie als Vertreter meiner Armee erscheinen, darf ich Ihnen nicht verschweigen, daß abermals eine Krisis über derselben zu schweben scheint. Was ich damals (in den 60er Jahren bei der Reorganisation des Heeren) vier Jahre lang aus Pflichtgefühl und Ueberzeugung erstrebte, aufrecht hielt und erreichte, fand seinen Lohn in den über alle Erwartung großen Erfolgen meiner Armee und der meiner Verbündeten. Dieses Gefühl gibt mir den Muth zur Ausdauer auch jetzt; denn nicht um Kriege herbeizuführen. Sondern um den europäischen Frieden zu sichern, halte ich an dem Bewährten fest.
- Unter den Perücken ist große Freude. Er, der ihnen seit einem Jahrzehnt so unbarmherzig zugesetzt hat, geht selber darunter. Sein Leibarzt hat ihm seines kahlen Hauptes halber, welches die berühmten drei Häärchen nicht schützen, die Perücke verordnet, - entweder die Perücke oder fortwährende rheumatische Gicht, wählen Sie! sagte er zu - Bismarck.
- Das Appellgericht in Greifswald hat das Urtheil gegen Fritz Schütt wegen Ermordung der Anna Böckler (15 Jahre Gefängniß) bestätigt.
- Die Besiegung der Modoc=Indianer hat nach dem Berichte des Kriegsministeriums sechs Millionen Dollars gekostet. Die Modocs zählten 40 Mann, kommen also den Onkel Sam auf 150,000 Dollars per Mann zu stehen.
- Schneidermeister Baumann in Berlin ließ jüngst seine Drillinge confirmiren, zwei Knaben und ein Mädchen, alle kerngesund.
- Im Circus Salomonski in Berlin hat ein deutscher Ringer den stärksten französischen Athleten regelrecht zu Boden geworfen; er trat in einer Maske auf, um nicht erkannt zu werden, that also das Gute incognito. (Der Sieger soll ein Gardeoffizier sein.)
- Der Verbrecher, welcher die königl. Grabkapelle auf dem Rothenberg bei Stuttgart erbrochen und beraubt hat, ist entdeckt. Er ist der 36 Jahre alte Klaviermacher C. Obermann aus Ahlfeld in Hannover. Ein kleines unscheinbares Messer, welches der Dieb acht Tage vorher bei einem mißlungenen Versuche die Kapelle zu erbrechen, an Ort und Stelle zurückgelassen hat, war der einzige Anhaltspunkt, welcher nach eifrigen Nachforschungen zur Entdeckung führte. Obermann hat das Geständniß abgelegt, daß er schon vor 14 Tagen versucht habe mittelst des auf dem Rothenberg aufgefundenen Seiles die Kuppel der Kapelle zu ersteigen, um sich von dort in das Innere durch eine der Oeffnungen der Kuppel hinterzulassen; nachdem ihm dieses nicht gelungen, habe er sich entschlossen, das Schloß mittelst in dasselbe eingeschüttete Schießpulvers zu zerstören und diesen Entschluß auf bekannte Weise in der Nacht vom Freitag auf Samstag ausgeführt. Ein Theil der gestohlenen Gegenstände, leider theilweise eingeschmolzen und vom Dieb zerbrochen, wurde in der Wohnung des Obermann, ein anderer Theil, darunter die Fassung des Evangelienbuches, im Walde zwischen Stuttgart und Rohracker vergraben aufgefunden. Daß dieselben so ziemlich vollständig wieder beigebracht wurden, macht es wahrscheinlich, daß Obermann, wie er versichert, den Diebstahl allein geplant und ausgeführt hat. Derselbe wurde sofort an das Untersuchungsgericht in Cannstatt abgeliefert Obermann soll sich schon seit 6 bis 7 Jahren hier aufgehalten und in verschiedenen Pianofortefabriken gearbeitet haben.


War Luthers Ehe eine Zivilehe?

Es ist im preußischen Abgeordnetenhause bei den Verhandlungen über die Civilehe behauptet worden, auch Luthers Ehe sei eine Civilehe gewesen. Diese Behauptung hat meines Wissens wenig Widerspruch gefunden. Kein Wunder, daß sie durch alle großen und kleinen Blätter die Runde gemacht hat und nun allgemein geglaubt wild. Ich kann mir denken, wie es die Freunde der kirchlichen Trauung befremdet haben mag zu hören , daß Luther selbst in der lutherischen Kirche das böse Beispiel gegeben haben soll. Der Mehrzahl ist natürlich in diesem Falle Luthers Autorität höchst willkommen. Schade nur, daß ihr das Vergnügen durch den geschichtlichen Thatbestand verdorben wird. Die Geschichte von Luthers Civiltrauung ist und bleibt ein Mährlein, ob sichs auch eben Tausende haben aufbinden lassen; seine Trauung war eine rein kirchliche Trauung in alter Form. Man kann sich schon denken, wie etwa der geschichtskundige Erfinder jenes Mährleins zu seinem Irrthum gekommen sein mag. Er hat vielleicht moderne Verhältnisse auf die Vergangenheit übertragen und sich den Stadtschreiber und Bürgermeister von Wittenberg, Herrn Philipp Reichendach, in dessen Hause Luthers Trauung stattfand, als den zuständigen Civilstandsbeamten vorgestellt, der die Copulation vollzog. Er wußte vielleicht nicht, daß Reichenbachs Haus das Brauthaus war, wo die Klosterjungfrau Käthe von Bora nach dem Austritt aus dem Kloster ihr Daheim gefunden hatte. Oder es haben ihn andere Umstände irre gemacht. Geschichtlich liegt die Sache so. Die Verlobung und Trauung Luthers fiel auf einen Tag, auf den 13. Juni 1525. "Am 13. Tage des Monats Juni", schrieb Melanchthon an Camerarius, "hat Luther unversehens die von Bora geheirathet, nachdem er keinem seiner Freunde die Sache vorher kund gethan. sondern er lud des Abends zur Mahlzeit den Pommer, den Maler Lucas und den Rechtsgelehrten Apellus allein und hielt das

[ => Original lesen: 1874 Nr. 25 Seite 2]

gewöhnliche Hochzeitsmahl." Warum so in der Stille und so eilig, sagt uns Luther selbst! "Die Hochzeit lang aufziehen und aufschieben ist sehr fährlich, weil der Satan gern Hinderniß und viel Gewerres macht durch böse Zungen, Verleumder und von beiden Theilen Freunde; wenn ich nicht alsbald und in der Stille hatt' Hochzeit gehalten mit Vorwissen weniger Leute, so hätten sie es alle verhindert; denn alle meine besten Freunde schrieen:
nicht diese, sondern eine andere!" So ging denn auch die Hochzeit rasch, still und einfach vor sich. Luther begab sich mit den obengenannten Freunden (der ängstliche Melanchthon wußte nichts davon und war auch am folgenden Tage nicht beim Mahl) in des Stadtschreibers Haus und warb um seine künftige Gattin. Jungfrau Käthe willigte ein und der Pfarrer Dr. Bugenhagen, Pfarrvicar in Wittenberg, vollzog die Copulation und hielt die Trauungsrede, nachdem Luther selbst unmittelbar vor der Trauung ein kurzes uns noch aufbewahrtes Gebet gesprochen hatte. Auch die beiden vorhandenen Trauringe wurden dabei gewechselt. Nach der gewöhnlichen, einfachen Abendmahlzeit trennte sich die kleine Gesellschaft. Erst am folgenden Tage wurde das Verlöbnißmahl durch eine Mittagstafel im weiteren Freundeskreise nachgeholt und erst 14 Tage später, am 27. Juni, unter Betheiligung besonders geladener auswärtiger Freunde das solenne Hochzeitsfest gefeiert, wozu der Rath der Stadt zwanzig Gulden und einen Eimer Eimbeckisch Bier verehrte. Auch wird von einem öffentlich gehaltenen Kirchgange berichtet. Man sieht also, daß Luthers Verfahren zwar ein originelles war, von einer Civilehe aber kann keine Rede sein; seine Verehelichung war eine nach kirchlicher Ordnung rite vollzogener Trauung. (A. A. Z.)


Die Erbin.
Von Alexander Weiß.

[ => Original lesen: 1874 Nr. 25 Seite 3]

Die Erbin.
Von Alexander Weiß.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Cronscamp belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Johann Joachim Hamann daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 14. April d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel, vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 9. Januar 1874.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Auctions=Anzeige.

Am Mittwoch den 8. April sollen Vormittags um 9 Uhr in dem Dorfe Kleinfeldt, um 11 Uhr in dem Dorfe Mahlzow einige Pferde, gegen sofortige baare Bezahlung meistbietend verkauft werden.
Ferner:
Am Donnerstag den 9. April, Vormittags 9 Uhr zu Schwanbeck
um 11 Uhr zu Teschow dergleichen.
Am Freitag den 10. April, Vormittags 9 Uhr, zu Sülsdorf desgleichen,
um 11 Uhr zu Selmsdorf einige Kühe und ein Stuhlwagen.
Am Sonnabend den 11. April, Vormittags 9 Uhr in Bardowick, einige Pferde, um 11 Uhr in Palingen einige Pferde und Kühe.
Am Montag den 13. April, Vormittags 9 Uhr, in Lockwisch, und
um 11 Uhr in Rupensdorf dergleichen.
Schönberg den 26. März 1874.

Staack,              
Cammer=Executor.     


Montag den 30. März d. J., Vormittags 10 Uhr, sollen am hiesigen Hafen für Rechnung, den es angeht, gegen baare Zahlung 150 bis 160 Zwölfter Schwedische Bretter und Bohlen meistbietend verkauft werden.
Schönberg, den 27. März 1874.


Am Dienstag, den 31. März, Morgens von 10 Uhr an, soll im Hause des Dreiviertel=Hufners Heinrich Saß in Schlagsdorf in öffentlicher Auction gegen gleich haare Zahlung verkauft werden:

einige Kurz= und Colonial=Waaren, 1 Ladeneinrichtung, 1 Ladentisch, 1 Brückenwage mit Gewichten.
Schlagsdorf, den 21. März 1874.

Krüger, Landreiter.     


Hausverkauf.

Ein fast neues massives Wohnhaus ist sofort preiswürdig unter der Hand zu verkaufen.

Anzahlung 200 Thlr. Pr.

Reflectirende erfahren das Nähere in der Expedition ds. Bl.
Schönberg 1874.


Oeffentlicher Verkauf.

Der Erbpachthof Lauen, eine Meile von Lübeck an der Schlutup=Schönberger=Chaussee im Fürstenthum Ratzeburg belegen, groß: in zusammenhängenden Schlägen, nach der im Auftrage des Großherzoglichen Domänenamtes in Schönberg über die Feldmark Lauen aufgenommenen Karte

83,017 []Ruthen

ohne Gewähr, soll in Spehr's Hotel in Schönberg am Freitag, den 8. Mai d. J., Vormittags 11 Uhr, öffentlich und meistbietend, einschließlich des lebenden und todten Inventariums verkauft werden.
Nähere Auskunft ertheilt der Advocat Rackow in Schönberg, sowie der Besitzer H. H. Schön in Lübeck.


Mähmaschine
Neueste amerikanische Mähmaschinen (mit allen Verbesserungen der Neuzeit), Pferdeharken und Heuwender, sowie alle Arten anderer landwirthschaftl. Maschinen, neuester Construction, als Zinken=Dreschmaschinen (für kleinere Wirthschaften sehr zu empfehlen, da sie sehr billig) Ringelwalzen, Quetschmühlen, Rübenschneider u. s. w. stehen zur Ansicht und sind zu beziehen durch

(H. 0664 b.)

Ludw. Warncke in Mölln.


Segelschiff
Frischer Gottl. Kalk
aus dem Schiffe "Zwei Schwestern, Capt. Eskelund,
bei                      W. J. Heymanson.
H0671b.]                Lübeck, Trave 300.     


Pferd

Mein rothbrauner Hengst, Herkules, deckt bis zum 1. Juli d. J. fremde Stuten. Deckgeld 16 Mark (Lübeck) 50 Pfennig (Mecklenburg) (5 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg)) excl. Trinkgeld an den Stall.
Dassow, den 26. Jan. 1874.

G. Callies.     


Zu spät! Es ist zu spät, Sie haben zu lange gewartet! - Kann man sich wohl etwas härteres für einen Kranken und dessen Angehörige denken, als diese leider nur zu oft wahren Worte? Doch selbst solchen Leidenschaften können wir das berühmte ca. 260 Seiten starke illustrirte Buch: "Dr. Airy's Naturheilmethode" empfehlen; es wird ihnen Trost, und wenn der Körper noch irgens lebensfähig ist, Hülfe, Heilung bringen. Preis nur 10 Sgr. Zu beziehen durch jede Buchhandlung, am schnellsten aber direct von Richter's Verlags=Anstalt in Luxemburg und Leipzig.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 25 Seite 4]

Vom 30. December v. J. bis heute sind nachstehende Verluste bei unserer Gesellschaft angemeldet:

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 50 Pfennige pro 100 Reichsmark Versicherungssumme am Mittwoch, den 1. April d. J., Morgens 10 Uhr, im Gasthofe der Frau Boye hieselbst einzuzahlen.
Am demselben Tage liegt der Rechnungsabschluß pro 1873 zur Einsicht unserer Mitglieder und aller für unsere Gesellschaft sich Interessirenden vor.
Die Versicherungssumme beträgt gegenwärtig 394,275 Reichsmark und hat sich im letzten Jahre um 79,575 Mark vergrößert.
Schönberg, den 26. März 1874.

Direction der Versicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.

Zuchtmarkt für edlere Pferde
in Neubrandenburg.

Der diesjährige Zuchtmarkt findet am 2. und 3. Juni 1874 in Neubrandenburg statt und wird verbunden sein mit der Verloosung eines Viererzuges und von 80 Pferden, deren Ankauf auf dem Markte geschieht und den Züchtern einen vortheilhaften Absatz sichert.
Um den Wünschen derjenigen Herren, welche den Markt mit Pferden beschicken, zu genügen, sind feste Stallgebäude von Steinfachwerk für vorläufig 402 Pferde errichtet, zur Aufnahme weiter angemeldeter Pferde werden wetterfeste Holzbaracken in bisheriger Weise dienen.
Das Standgeld beträgt fünf Thaler = fünfzehn Reichsmark.
Anmeldungen werden bis zum 1. Mai d. J. an den Cassirer des Comités, Kaufmann W. C. Blauert in Neubrandenburg, erbeten und müssen, wenn sie Berücksichtigung finden sollen, mit sofortiger Einzahlung des Standgeldes verbunden sein. Dieselben werden am einfachsten durch Einzahlung auf Postkarte mit der Bezeichnung "Zuchtmarkt" beschafft. Für angemeldete Hengste wird ein Kastenstand ohne Preiserhöhung geliefert, und werden auf Verlangen in den festen Stallgebäuden verschließbare Ställe à 12 Pferde, in den Baracken à 10 und à 5 Pferde zur ausschließlichen Disposition gestellt. Die Placirung der Pferde erfolgt thunlichst nach der Reihenfolge der Anmeldungen.
Nach dem 1. Mai können Anmeldungen nur noch so weit Berücksichtigung finden, als der Bauunternehmer sich zu vermehrter Aufstellung von Ständen bereit erklärt.
Stallordnung, Preiscourant der Fourage und Anweisung auf die Stände werden nach dem Schlußtermin für die Anmeldung durch das Secretariat expedirt werden.
Neubrandenburg, den 9. März 1874.

Das Comité.
Geh. Hofrath Brückner.      von Klinggraeff=Chemnitz.      Rath Loeper.
Freiherr von Maltzan=Kruckow.      von Michael=Gr.=Plasten.      von Oertzen=Remlin.
Pogge=Gewezin.      Graf Schwerin=Göhren.      Siemers=Teschendorf.


Diesjährige, neueste Mode,

Filz- und Seiden-Hüte

zu billigen Preisen, wie auch eine Parthie zurückgesetzter

Hüte und Mützen

unter Einkaufspreisen empfiehlt ergebenst

Ratzeburg.             H. Scharnweber.


Rothen, weisen und gelben Kleesamen, Thimothe und engl. Raygrassaat empfiehlt zu billigen Preisen J. Ludw. D. Petersen.


Seidene Jaquets, gute Qualität, pro Stück 3 Thaler, ganz feine Sorten 4 und 5 Thaler.
Julius Schweigmann.


Jaquets und Talmas
von Cachemir
Ripps und Sammet,
neueste Facon, empfing
Julius Schweigmann.


Zu Ostern oder zum 1. Mai wird ein Stubenmädchen, welches schon gedient hat, gesucht. Meldungen nimmt die Expedition dieser Zeitung entgegen.
Schönberg 1874.


Gesucht wird für eine Bäckerei in Lübeck

1) zu Ostern d. J. 1 Lehrling, 3 Jahre Lehrzeit und im letzten Jahre Lohn;
2) zum 1. Mai d. J. 1 Hausknecht (Halbknecht) 30 Taler (Mecklenburg) Lohn und erhebliches Trinkgeld.
Das Nähere zu erfragen Siemzerstraße Nr. 189 bei C. Ollrog.


Von jetzt an sind wieder alle frischen Sämereien bei mir zu haben, späterhin alle Gemüsepflanzen.
F. Sterly, Selmdorf.


Kirchliche Nachrichten.

Freitag, den 27. März.
Passions=Predigt: Pastor Kämpffer.
Sonntag, den 29. März.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Prüfung der Confirmanden. Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen17 - 20Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 17Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer14 - 14 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken12 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.16 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.2 - 3 Mark (Lübeck),
Schinken pr. 500 Gr.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.12 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6 - 7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.8 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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