No. 22
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. März
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 22 Seite 1]

- Dem Prinzen Friedrich Carl von Preußen wird's zu eng im Schloß, er sehnt sich in's Weite und will im Laufe des nächsten Sommers eine Reise über Rußland und Sibirien nach China und Japan antreten, dann von dort über die Vereinigten Staaten von Nordamerika nach Deutschland zurückkehren. Da die Reise auf eine Dauer von anderthalb Jahren berechnet ist, so werden die Franzosen so lange warten müssen, ehe sie ihren neuen Krieg anfangen.
- Fürst Bismarck ist durch einen heftigen rheumatischen Anfall genöthigt, das Bett zu hüten und wird sich in der nächsten Zeit anstrengenden Arbeiten nicht unterziehen dürfen.
- Als der Herzog von Edingburg mit seiner jungen Herzogin unter dem Donner der Geschütze und dem Jubel der Bevölkerung in Gravesend den engl. Boden betrat, wurde der Herzogin von der Tochter des Mayors ein Bouquethalter mit einem Bouquet überreicht und 120 junge Damen streuten dem hohen Paare Blumen. Nach kurzem Aufenthalt eilte es dem heimathlichen Windsor zu, das ebenfalls in lieblichsten Festtagsschmucke seiner harrte.
- Fürst Hohenlohe soll vom Könige von Bayern, bei welchem er um Erlaubniß nachsuchte, den Posten als Botschafter des deutschen Reichs in Paris annehmen zu dürfen, ein sehr freundliches Glückwunschschreiben erhalten haben.
- Die stehende Armee von Nordamerika beträgt jetzt nur 20,000 Mann, aber diese 20,000 Mann kosten 34 1/2 Mill. Dollars. Wie ist das möglich? Weil in der Armee=Verwaltung wie in jeder andern Verwaltung drüben kolossal gestohlen wird. Der Hauptgrund dieser so tief eingerissenen Schäden in den Vereinigten Staaten ist in der falschen Erziehung zu suchen. Vom Säugling avanciren die Kinder sofort zum jungen Herrn und zur jungen Dame; sie kennen keinen Gehorsam, alles Lernen ist oberflächlich und selbst als Mechaniker erheben sie sich dann später selten über den Maschinenbauer; bei der Jurisprudenz dreht sich alles um Rechtsverdrehung, bei der Medicin um Quacksalberei und bei der Theologie um Muckerei oder bei gutem Rednertalent um politische oder soziale Vorträge. Ein vor den Gerichten in Californien schwebender Prozeß zeugt von den Ansprüchen der amerikanischen Jugend: ein Jüngling von 18 Jahren, der wegen schlechten Betragens aus einer Privatschule entlassen wurde, verlangt 50,000 Dollars Entschädigung, weil der Lehrer ihn nicht zum Examen zugelassen und deshalb seiner Laufbahn geschadet habe. In Pensylvanien verklagte ein Sohn seinen Vater, auf 50,000 Dollars Schadenersatz, weil er ihn geschlagen hatte.
- Der besorgte Diener. "Johann! Hat er mir eine Wurst geholt?" - ""Jawohl, Herr Lieutenant!"" - "Nu die Worscht di - die han ich esse müsse." - Warum denn müssen?" - ""Ja, des isch so gewest: Uff'm Heenweg vum Mannemer Worschtler isch mir e guter Freund begegnet, der hot mich gefrogt, wem denn die Worscht sei? - Nu lüge - des wissen Se - kann ich nit, - und so han ihm halt die Wahrheit gesaht. "Was - Sächt'r hot'r gesaht - dei Herr ißt e Grosche=Worscht?" - des is jo die gröschti Schand für'ne Offizier." Ich sen uff eenmal wie vun Dummer gerührt, abersch doch glei wieder gefaßt und han gesaht, daß ich nor e Späsche gemacht hätt und daß die Worscht mei sei. - Um aberscht alle Verdacht vum Herrn Lieutenant wegzuputze, han ich mich entschlosse, di Schuld alee uff mich zu nehme und die ganze Worscht glei unter seine Age zu verzehre.""
- (Religiöser Wahnsinn.) In dem Dorfe V. bei Vandsburg in Preußen befindet sich eine ziemliche Anzahl von Pietisten, an sie schloß sich auch der Bauer E. an, ein ruhiger und arbeitsamer Mann, und wurde ein eifriges Mitglied derselben. Fleißig besuchte er die religiösen Versammlungen, und arbeitete mit aller Kraft seines Geistes daran, sich ganz und gar von dem Mysticismus dieser Leute durchdringen zu lassen und mit seinem Denken und Handeln in ihm aufzugehen. Ende Januar ruhte er eines Abends angekleidet auf dem Bette. Plötzlich springt er auf, bekennt sich für Jesus, ergreift eines seiner Kinder, schlägt es mit dem Gesichte unter den Worten: "Bekenne deine Sünden, die Sünden müssen getilgt werden" so heftig auf die Tischplatte, daß ihm alle Vorderzähne lose wurden; darauf nimmt er ein anderes, hebt es bis zur Zimmerdecke und läßt es aus dieser Höhe auf die Erde fallen, jedoch kam dies ohne Schaden davon. Hierauf tritt der Vater des E. in das Zimmer. Kaum aber erblickt der im Wahne befindliche Sohn den Vater, so stürzt er sich mit grimmiger Geberde auf denselben, jedoch gelang es diesem noch glücklicherweise, sich den Händen des rasenden Sohnes durch die Flucht zu entziehen. Sogleich hinter dem Vater läuft auch der gestörte Sohn auf die Straße und begiebt sich geradenwegs zu seiner Schwester, einer verheiratheten Bäuerin in demselben Dorfe. Der Vater, welcher Unheil fürchtete, folgte ihm von ferne und suchte mit mehreren Leuten gleichfalls in das Haus zu gelangen; aber der Sohn verriegelte sofort hinter sich die Thür, sodaß es den Begleitern Mühe und Zeit kostete, sich Eingang zu verschaffen. Unterdessen tritt der gestörte Bruder an die Schwester und verlangt den Bruderkuß; diese sucht ihn durch Güte zu beruhigen, aber vergebens. Sofort ergreift er sie, wirft sie auf das Bett und sucht sie zu würgen, jedoch gelingt es ihr, sich von ihm zu befreien; aber wiederum ergreift er sie und bringt sie zu Boden, wirft sich auf sie, umspannt mit beiden Händen so krampfhaft ihre Gurgel, daß die Zunge aus dem Munde herausgedrängt wurde, und jetzt gibt er ihr den Bruderkuß; aber so blutig und schmerzvoll, daß er ihr dabei die Zunge abbiß. Jetzt erst gelang es der Umgebung, in das Haus zu kommen und zum Glücke noch zeitig genug, um der Unglücklichen das Leben zu retten, wenn sie deren Verstümmelung auch nicht hatten verhindern können, Merkwürdig ist auch die Aeußerung seiner frommen Genossen in einer ihrer nächsten Versammlungen über diesen unglücklichen Vorfall, welche uns gleichzeitig auch den Schlüssel giebt zu diesem ungeordneten und verwirrenden Mysticismus. Ganz offen und ernsthaft sprachen sie es aus, daß der gestörte E. zwar auf dem Wege der Erleuchtung, aber nicht würdig gewesen sei, in dieselbe einzutreten, darum habe er nicht durchgekämpft, sondern sei im Kampfe unterlegen.
- Folgenden praktischen Rath für angehende Familienväter ertheilt ein amerikanischer Farmer, welche unzählige schlaflose Nächte wegen eines schreienden Kindes hingebracht hat. Sobald der

[ => Original lesen: 1874 Nr. 22 Seite 2]

Schreihals erwacht, setzt man ihn im Bette aufrecht auf, unterstützt ihn mit Kissen, wenn er noch nicht allein sitzen kann. Dann beschmiert ihm seine Finger mit steifem Syrup und giebt ihm ein halbes Dutzend Federn in die Hand. Das Kind wird dann ganz still sitzen und die Federn von einer Hand absuchen, welche an der andern wieder festkleben, und wird dieses so lange fortsetzen, bis es darüber in Schlaf fällt.


Bekanntmachung.

Die diesjährige Musterung der Militairpflichtigen des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg wird an den nachbenannten Tagen stattfinden und zwar

in Schönberg im Hause der Gastwirthin Boye
am Montag den 13. April

für Stadt Schönberg, Vogtei Schönberg, Vogtei Rupensdorf und Vogtei Stove, sowie die Zurückgestellten früherer Jahrgänge aus Stadt Schönberg und den gedachten Vogteien;

am Dienstag den 14. April

für die Vogteien Schlagsdorf und Mannhagen, die Güter Dodow, Horst und Torriesdorf, sowie die Zurückgestellten früherer Jahrgänge der gedachten Vogteien und Ortschaften und das Klassificationsgeschäft;

am Mittwoch den 15. April
Loosung,
jedesmal Morgens 8 Uhr.

Es wird hierzu daß Nachstehende bemerkt:

1) Zur Musterung haben sich bei Vermeidung der in den §:§ 176 ff. der Militair=Ersatz=Instruction vom 26. März 1868 angedrohten Strafen, zu gestellen:
a. alle in dem Jahre 1854 Gebornen,
b. alle in den Jahren 1849 bis ultimo December 1853 und in früheren Jahren Geborenen, welche noch keine endgültige Entscheidung über ihre Militairpflicht erhalten haben, mithin die Zurückgestellten, disponibel Gebliebenen früherer Jahrgänge u. s. w.
und zwar ad b unter Mitbringung ihrer Loosungs= und Gestellungsscheine.
2) Die Ortsbehörden haben sämmtliche im Orte anwesende und in den Stammrollen verzeichnete resp. seit Aufstellung derselben zugegangene oder zugewanderte Militairpflichtige des laufenden Jahrganges, nicht minder die sub 1 b aufgeführten Individuen zu dem betreffenden Tage, der festgesetzten Stunde und an den bestimmten Ort vor die Kreis=Ersatz=Commission zu beordern und dieselben persönlich oder durch einen genügend instruirten zuverlässigen Bevollmächtigten vorzustellen.
3) Auch ist seitens der Ortsbehörden dafür Sorge zu tragen, daß in dem Musterungstermine die noch fehlenden Geburtsscheine derjenigen, welche nicht in der Geburtsliste stehen, zur Vorlage gebracht und ferner, daß über alle in den Stammrollen verzeichneten Individuen, welche inzwischen den Ort oder Bezirk verlassen haben, zuverlässige Nachrichten über den gegenwärtigen Aufenthalt gegeben werden können. Inzwischen zugezogene oder zugewanderte Individuen können in den Stammrollen sofort als Zugang nachgetragen werden.
Die Stammrollen sind im Musterungstermine wieder vorzulegen.
4) Alle zur seemännischen Bevölkerung gehörenden Militairpflichtigen, nämlich
a. Seeleute von Beruf, d. h. Leute, welche mindestens ein Jahr auf See=, Küsten= oder Haff=Fahrzeugen oder Booten gefahren sind;
b. See=, Küsten= und Haff=Fischer, welche die Fischerei mindestens ein Jahr lang gewerbsmäßig betrieben haben;
c. Schiffszimmerleute, welche zur See gefahren sind;
d. Maschinisten, Maschinisten=Assistenten und Heizer von See= und Flußdampfern - vergleiche §§ 5 und 34 der Militair=Ersatz=Instruction -
werden aufgefordert, die über ihre Fahrzeit resp. über ihre gewerbliche Qualification Auskunft gebenden Papiere etc. zu beschaffen und bei ihrer Gestellung vorzulegen.
5) Gesuche um Zurückstellung vom Militairdienst, Reclamation - vergleiche § 42 ff. der Militair=Ersatz=Instruction - werden sofort im Musterungstermin entschieden werden, die Ortsbehörden werden aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, daß derartige Gesuche nach Vorschrift des § 4 Nr. 13 der Verordnung vom 2. Mai 1868 gehörig vorbereitet und mit den nöthigen Attesten versehen, im Termine vorgelegt werden können. Auch sind in Fällen, wo die Kränklichkeit und Altersschwäche der Eltern den Reclamationsgrund bildet oder wo erwachsene Brüder des Reclamirten zur Vertretung desselben in seinen häuslichen Verhältnissen nicht geeignet sein sollten, diese Personen mit zur Stelle zu beordern, soweit ihr Gesundheitszustand die Gestellung zuläßt, oder sonst ärztliche Alteste über ihren Gesundheitszustand beizubringen.
Wird den gesetzlichen Vorschriften über Anbringung der Reclamationen nicht genügt, oder werden derartige Gesuche erst nach dem Musterungstermine angebracht, so wird die Zurückweisung unausbleiblich erfolgen.
6) Das Vorhandensein von solchen Fehlern und Gebrechen, welche für den Arzt nicht sogleich erkennbar sind, z. B. Schwerhörigkeit, Blödsinn u. s. w. muß durch glaubhafte Atteste seitens der Ortspolizeibehörde, des Ortsgeistlichen und sonstiger zuverlässiger Persönlichkeiten nachgewiesen werden.
Zur Nachweisung von Epilepsie wird auf die Bestimmung in § 74 Nr. 5 der Ersatz=Instruction aufmerksam gemacht.
7) Die Ortsbehörden haben die Militairpflichtigen während der Hin= und Rückreise zu den Musterungen in Aufsicht zu halten, damit Klagen über Ungehörigkeiten der Ersatz=Mannschaften vermieden werden.
8) Die Loosung der zur jüngsten Altersclasse gehörigen, der im Jahre 1854 geborenen Militärpflichtigen, findet nach beendigtem Geschäfte für sämmtliche Militairpflichtige des Aushebungsbezirks ohne Unterbrechung am
             Mittwoch den 15. April c.
             in Schönberg Morgens 8 Uhr statt.
Wenn die Militärpflichtigen dazu nicht erscheinen, so zieht ein Mitglied der Commission für sie das Loos.
Das Nichterscheinen im Loosungstermine hat keinerlei Nachtheile zur Folge. 9) Reservisten und Landwehrmannschaften, sowie Ersatz=Reservisten I. Classe, welche im Falle einer Mobilmachung wegen ihrer häuslichen Verhältnisse zurückgestellt zu sein wünschen, haben sich, nachdem sie ihre Gesuche rechtzeitig vor dem Ersatz=Geschäft bei den competenten Behörden angebracht, während der angesetzten Musterungstermine bei der Kreis=Ersatz=Commission zu melden.
Schönberg, den 12. März 1874.

Der Civil=Vorsitzende der Kreis=Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg
F. Graf Eyben.


Die alte Baracke zu Meierei Wietingsbäk soll auf Abbruch öffentlich meistbietend verkauft werden, und ist dazu Termin an Ort und Stelle auf Sonnabend, den 28. März c., Vormittags 11 Uhr, angesetzt worden, wozu Pachtliebhaber eingeladen werden. Die zu Grunde zu legenden Bedingungen werden vor Eröffnung des Verkaufs bekannt gemacht, können aber auch in der Registratur hieselbst eingesehen werden.
Schönberg, den 16. März 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


In der Concurssache des Bauunternehmers C. Oldenburg zu Schönberg steht zur Publication des abgesetzten Prioritäts=Erkenntnisses ein Termin auf Sonnabend, den 28. März d. J., Vormittags 11 Uhr,

[ => Original lesen: 1874 Nr. 22 Seite 3]vor dem unterzeichneten Gerichte an, und werden dazu die nicht präcludirten Oldenburg'schen Gläubiger unter dem Nachtheile hiermit geladen, daß auch ohne ihr Erscheinen mit der Publication wird verfahren werden.
Schönberg, den 12. März 1874.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Am Freitag, den 20. März, Morgens 10 Uhr, sollen im Selmsdorfer Kirchenholze bei freiester Concurrenz gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:

4 Fuder buchen Kluftholz,
20 Raummeter buchen Olm,
6 do. ellern Knüppel,
9 Fuder buchen Zweigholz,
9 Fuder ellern Wadelholz und
75 ellern Schleete.
Kaufliebhaber wollen sich zur bestimmten Zeit am Schlagbaume des Kirchenholzes einfinden.
Schönberg, den 15. März 1874.

Danckwarth.     


Holzverkauf.

Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:

1) am Sonnabend, den 21. März, Morgens 10 Uhr,

im Kruge zu Schlagsdorf, aus dem Lankower und Schlagbrügger Holze,

132 Raummeter buchen Kluft=, Knüppel= und Olmholz,
42 do. tannen Kluft= und Knüppelholz,
bei freier Concurrenz,
2 Fuder starkes eichen Durchforstungsholz,
23 Fuder buchen Zweigholz;

2) am Mittwoch, den 25. März, Morgens 10 Uhr,

im Kruge zu Ziethen, aus dem Garnsee,
bei freier Concurrenz,

10 fichten Classenbäume,
82 Fuder buchen Durchforstungsholz und
19 Fuder birken Wadelholz;

3) am Donnerstag, den 26. März, Morgens 9 Uhr,

im Saal des Gastwirths Spolert zur Bäk aus dem Seebruch, Mechower Holze, Steinort und Haselholze,
bei freier Concurrenz,

6 buchen Blöcke,
1 kiefern Block,
2 starke Fichten,
34 schwache Fichten,
46 ellern und espen Schleete,
20 Fuder buchen Zweigholz und
bei beschränkter Concurrenz
134 Raummeter buchen Kluft=, Knüppel= und Olmholz,
93 do. ellern Knüppeln und
55 do. tannen Kluft= und Knüppelholz.
Das Holz kann vor der Auction nachgewiesen und besichtigt werden.
Schönberg, den 16. März 1874.

Danckwarth.     


Holz=Auction.

Freitag, den 20. März d. J., sollen im Törber Holze, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

eichen Drümme,
Eichhester,
eichen Wagendeichsel,
eichen Klafterholz,
buchen Klafterholz,
buchen Zweigholz,
ellern Klafterholz,
ellern Schleete, für Pantoffelmacher besonders brauchbar,
geringes ellern Stangenholz, zu Schaufelstielen brauchbar,
ellern Rodestämme.
Die Auction beginnt Morgens 10 Uhr und wollen Käufer sich bei der großen Eiche einfinden.
Vitense, den 10. März 1874.
Wiegandt, Förster.


Donnerstag, den 19. dieses Monats, Morgens 8 Uhr, sollen auf der Chaussee zwischen hier und Rieps mehrere Haufen weiden Buschholz gegen gleich baare Bezahlung meistbietend verkauft werden. Versammlung bei Nr. 21.
Schönberg, den 12. März 1874.
Landes=Chaussee=Verwaltung.


Die diesjährige ordentliche Märzversammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am Freitag, den 27. März d. J., Vormittags 11 Uhr, im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg stattfinden.
Schönberg, den 14. März 1874.

Namens des Vorstandes:     
C. Giehrke, Adv.,        
d. Z. Secretär.          


5 Thaler

demjenigen, der mir den Verläumder, der mir die schlechte Nachsage gemacht hat, daß ich den Schwarz auf der Bäk soll gemißhandelt oder gar meuchelmörderisch behandelt haben. Wer mir den so namhaft machen kann, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, erhält obige Belohnung.

H. Böttcher,     
Gastwirth in Rieps.


Oeffentliche
Mitglieder=Versammlung
der Zimmerer Schönbergs und Umgegend
den 22. März, Nachmittags 3 Uhr.

Der Vorstand.     


Diesjährige, neueste Mode,

Filz- und Seiden-Hüte

zu billigen Preisen, wie auch eine Parthie zurückgesetzter

Hüte und Mützen

unter Einkaufspreisen empfiehlt ergebenst

Ratzeburg.             H. Scharnweber.


Ein Schornsteinfeger-Lehrling
zu Ostern unter günstigen Bedingungen gesucht.
Travemünde.    [H. 0441 b.]    C. Pfeiffer.


Die zuverlässigste und zweckmäßigste Kali= und Magnesia=Düngung ist der

echte
Leopoldshaller Kainit

in reiner und natürlicher leicht löslicher Form.

1) braucht jede unserer Culturpflanzen Kali und Magnesia zu ihrem Gedeihen.
2) Kali=Magnesia müssen daher dem Boden, wo sie fehlen, besonders zugeführt werden.
3) Kleemüdigkeit, Kartoffelkrankheit, saure Wiesen mit Duvok und Moos, kraftlos gelagertes Stroh - sind die Folgen von erschöpftem Kali=Gehalt in dem Boden.
Zum Verkauf in Säcken von 200 Pfund zu 6 R.=M. empfiehlt sich

Aug. Spehr.     


Zu Ostern d. J. suche ich einen Knaben ordentlicher Eltern, der Maler werden will, als Lehrling.
Schönberg.
Conrad Schultze, Maler.


Oeffentliche
Mitglieder=Versammlung
der Maurer und Steinhauer Schönbergs und Umgegend den 22. März, Nachmittags.

Der Vorstand.     


Meine zu Schlagsdorf belegene Büdnerei, groß über 250 []Ruthen guten Bodens, nebst massivem Wohnhause, welches vor 12 Jahren neu erbaut ist, und einer kleinen Scheune mit Ställen, beabsichtige ich unter der Hand wegzugshalber zu verkaufen. Das Haus enthält zwei geräumige Wohnungen.
Productenhändler Burmeister in Schlagsdorf.


Ein

Schneiderlehrling

wird sofort oder zu Ostern gesucht von H. Grevesmühl.
Lübeck, Alfsheide 656.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 22 Seite 4]

Zuchtmarkt für edlere Pferde
in Neubrandenburg.

Der diesjährige Zuchtmarkt findet am 2. und 3. Juni 1874 in Neubrandenburg statt und wird verbunden sein mit der Verloosung eines Viererzuges und von 80 Pferden, deren Ankauf auf dem Markte geschieht und den Züchtern einen vortheilhaften Absatz sichert.
Um den Wünschen derjenigen Herren, welche den Markt mit Pferden beschicken, zu genügen, sind feste Stallgebäude von Steinfachwerk für vorläufig 402 Pferde errichtet, zur Aufnahme weiter angemeldeter Pferde werden wetterfeste Holzbaracken in bisheriger Weise dienen.
Das Standgeld beträgt fünf Thaler = fünfzehn Reichsmark.
Anmeldungen werden bis zum 1. Mai d. J. an den Cassirer des Comités, Kaufmann W. C. Blauert in Neubrandenburg, erbeten und müssen, wenn sie Berücksichtigung finden sollen, mit sofortiger Einzahlung des Standgeldes verbunden sein. Dieselben werden am einfachsten durch Einzahlung auf Postkarte mit der Bezeichnung "Zuchtmarkt" beschafft. Für angemeldete Hengste wird ein Kastenstand ohne Preiserhöhung geliefert, und werden auf Verlangen in den festen Stallgebäuden verschließbare Ställe à 12 Pferde, in den Baracken à 10 und à 5 Pferde zur ausschließlichen Disposition gestellt. Die Placirung der Pferde erfolgt thunlichst nach der Reihenfolge der Anmeldungen.
Nach dem 1. Mai können Anmeldungen nur noch so weit Berücksichtigung finden, als der Bauunternehmer sich zu vermehrter Aufstellung von Ständen bereit erklärt.
Stallordnung, Preiscourant der Fourage und Anweisung auf die Stände werden nach dem Schlußtermin für die Anmeldung durch das Secretariat expedirt werden.
Neubrandenburg, den 9. März 1874.

Das Comité.
Geh. Hofrath Brückner.      von Klinggraeff=Chemnitz.      Rath Loeper.
Freiherr von Maltzan=Kruckow.      von Michael=Gr.=Plasten.      von Oertzen=Remlin.
Pogge=Gewezin.      Graf Schwerin=Göhren.      Siemers=Teschendorf.


Dr. Pattison's
Gichtwatte

lindert sofort und heilt schnell Gicht und Reumatismen aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.
In Pakten zu 12 Schilling (Mecklenburg) und halben zu 7 Schilling (Mecklenburg) bei

Wilh. Heincke in Schönberg.


Unterzeichneter empfiehlt Gemüse= und Blumensämereien, Obstbäume in den schönsten Sorten und verschiedene Formen, wie höchste Pyramiden und Espalier, echten Hamburger Dorn, Gesträuche, zu Anlagen, Trauerbäume, hoch und halbst. Rosen u. s. w., später Gemüse= und Blumenpflanzen.

H. Upahl,        
Handelsgärtner.     


Jeden Bandwurm

entfernt binnen 3 bis 4 Stunden vollständig schmerz, und gefahrlos; ebenso sicher beseitigt auch Bleichsucht und Flechten und zwar brieflich Voigt, Arzt zu Croppenstedt (Preußen).     [H. 01.


Kropfpulver
à Pfund 1 Mark (Lübeck), empfiehlt
Caspary,
Thierarzt in Dassow.

Zu beziehen durch den Kaufmann Herrn H. Duve in Schönberg.


Hausverkauf.

Ein fast neues massives Wohnhaus ist sofort preiswürdig unter der Hand zu verkaufen.

Anzahlung 200 Thlr. Pr.

Reflectirende erfahren das Nähere in der Expedition ds. Bl.
Schönberg 1874.


Eine schon gebrauchte Nähmaschine (Singer) so gut als neu soll bedeutend unterm Preis verkauft werden.
Gebrüder Burchard.


Von jetzt an habe ich an jedem Dienstag, Nachmittags 4 Uhr, und Mittwoch, Morgens, 6-8 Wochen alte Ferkel zu verkaufen.
Handelsmann Peters in Selmsdorf.


Lager von Tapeten und Borden in großer Auswahl empfiehlt H. E. Peters.
Glasermeister.


Oeffentlicher Verkauf.

Der Erbpachthof Lauen, eine Meile von Lübeck an der Schlutup=Schönberger=Chaussee im Fürstenthum Ratzeburg belegen, groß: in zusammenhängenden Schlägen, nach der im Auftrage des Großherzoglichen Domänenamtes in Schönberg über die Feldmark Lauen aufgenommenen Karte

83,017 []Ruthen

ohne Gewähr, soll in Spehr's Hotel in Schönberg am Freitag, den 8. Mai d. J., Vormittags 11 Uhr, öffentlich und meistbietend, einschließlich des lebenden und todten Inventariums verkauft werden.
Nähere Auskunft ertheilt der Advocat Rackow in Schönberg, sowie der Besitzer H. H. Schön in Lübeck.


L. W. Egers'scher Fenchelhonig
aus der alleinigen Fabrik von L. W. Egers in Breslau.

Derselbe ist keine irgend einer Arzneiform gleich zu achtende Zubereitung zu Heilzwecken, auch kein Geheimmittel, aber für Groß und Klein das beste, wohlschmeckendste, diätetische Genußmittel von allen, die es für die Athmungswerkzeuge giebt. Seine Wirkungen sind nur rein diätetische, also: beruhigend, schleimlösend, nährend, die Lungen anfeuchtend, die Trockenheit mildernd, die Leibesöffnung mild unterstützend, - was alles bei Hals=, Brust= und Lungen=Affectionen von höchster Wichtigkeit ist. Man hüte sich vor den vielen Nachpfuschungen unter gleichem und ähnlichem Namen und achte sehr darauf, daß der L. W. Egers'sche Fenchelhonig nur allein echt zu haben ist bei Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Zum Operiren der Leichdorn,

nach Methode des Herrn Petzold aus Dresden, empfiehlt sich gegen ein billiges Honorar

Ratzeburg.     J. Gärtner.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen16 1/2 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 16Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 3/4 - 14 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken12 1/2 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.16 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.16 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.2 - 3 Mark (Lübeck),
Schinken pr. 500 Gr.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.12 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.8 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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