No. 19
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 06. März
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 19 Seite 1]

- Die wichtigste Commission des Reichstags ist die Militär=Commission. Der Kampf in derselben ist oft so lebhaft, daß man in dem Getümmel manchmal kaum den Freund von dem Feinde unterscheiden kann. Das schwarze Centrum hat seine Sturmfahne entrollt und Herr v. Mallinckrodt ist der Fahnenträger. Er kämpft für 2jährige Dienstzeit und für Aufhebung der Einrichtung der Einjährig=Freiwilligen, die er ein unerträgliches Privilegium nennt. Er kämpft unter der Maske der Volksfreundlichkeit gegen das Militärgesetz und macht der Reichsregierung den Vorwurf, "sie suche den Krieg einzufädeln und unsern Nachbaren, den Franzosen, abzuzwingen."
- Um die Herstellung der Monarchie in Frankreich bemühen sich die alten Bourbons (Legitimisten), die Orleans und die Napoleons. Wer wird die (sich ungemein sträubende) Braut heimführen? - Keiner der Bewerber, sagt die Nordd. Allg. Ztg., die der preuß. Regierung äußerst nahe steht, und fügt die kräftigen Worte hinzu: " Der Legitimismus (der verknöcherte Henri V.) versetzt die Franzosen in einem chinesischen Zustand. Die Orleans machen aus Frankreich eine Spekulation à la baisse, um billig einzukaufen. Der Bonapartismus hat sein Mexiko, seine Unfehlbarkeit, sein Sedan. Der Legitimismus ist abgeschmackt, der Bonapartismus bankerott, der Orleanismus ordinär. Da hat denn doch die Republik ohne Republikaner immer noch einen gewaltigen Vorsprung vor der Monarchie ohne Monarchen."
- Erzbischof Ledochowski wird sich in Ostrowo häuslich einrichten müssen; denn er ist von neuen wegen Strafgelder, die er nicht bezahlen kann oder mag, zu 1 Jahr Gefängniß verurtheilt worden.
- Dem Bischof von Trier ist aus demselben Grund die amtliche Weisung zugegangen, sich fertig zu machen zum Gefängniß.
- Dem Bundesrathe in Berlin liegt bereits ein Gesetzentwurf zur Annahme vor, nach welchem Kirchendiener (Geistliche), die aus dem Amte entlassen oder wegen unbefugten Vornehmens von Amtshandlungen bestraft sind, internirt (d. h. ihr Aufenthalt auf gewisse Kreise oder Orte beschränkt) werden und ihre Staatsangehörigkeit verlieren können.
- Fürst Bismarck hat sich beschwert, daß der Staat sein Einkommen zu hoch eingeschätzt habe. Communalsteuer zahlt der Fürst nicht.
- Die Augsburger Allgemeine will wissen, daß die Schwurgerichte bei der Justizreform im deutschen Reiche von den Schöffengerichten nicht verdrängt werden.
- Nach dem neuesten Armeeverordnungsblatt sind 658 Lehranstalten in Deutschland berechtigt, gültige Zeugnisse über wissenschaftliche Berechtigung zum Einjährig=Freiwilligendienst auszustellen. Die Realschule in Schönberg ist auch darunter.
- In Oberkirch (Baden) lebte ein Bürger wegen seiner liberalen Gesinnung mit seiner religiös=fanatischen Frau seit einiger Zeit in Unfrieden. Als derselbe Abends im heitersten Humor, den er sich, um seinem Kummer zu vergessen, in der Bierschenke geholt hatte, nach Hause kam, erwiderte seine Frau - wie die "Frb. Ztg." berichtet - seinen Gruß mit einem Pistolenschusse, der den Unglücklichen sofort zu Boden streckte.
- Für das Denkmal Carl Wilhelms in Schmalkalden, des Componisten der Wacht am Rhein, hat sich ein Comite in Crefeld gebildet. Patriotische Gaben sind an den Cassierer desselben Ernst Seyfart einzuschicken.
- Zu den Verstimmtesten in Frankreich gehörten seit Wochen die Fortepianos; denn sie sollen extra besteuert werden. Man denke sich diese Verstimmung von Haus zu Haus (in jedem Haus ein Klimperkasten)! Sogar der Nationalversammlung, die sonst nicht leicht hört und sieht, wurde die Verstimmung unerträglich und sie verwarf die Steuer.
- Die deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffsbrüchiger hat durch ihre Boote und Geschütze (Raketen=Apparate) im Jahre 1873 nicht weniger als 145 Menschen das Leben gerettet, während es im Jahre 1872 nur 40 waren, 1871: 59, 1870 : 60, 1869 : 59, 1868 : 68 u. s. f.
- Ein reicher Sattlermeister in Paris hinterließ seinem reizenden Töchterlein ein Testament, dessen wesentlichste Bestimmung die war, daß des Sattlers Tochter bei der Schließung eines Ehebundes nur die Wahl habe, entweder einen Sattler zu heirathen, oder der väterlichen Erbschaft zu entsagen. Die glückliche Erbin liebte einen jungen Herzog und wurde von diesem wieder geliebt. Dem jungen Herzog von Halifax blieb nun nichts Anders übrig, als Sattler zu werden, wenn es ihm um die holde Maid Ernst war - und es war ihm Ernst um sie. Er wanderte zu einem ehrsamen Sattlermeister, um, der Testaments=Clauses nach, dessen Kunstfertigkeit getreulich und zunftgemäß zu erlernen. Er hat lange Jahre der Ergründung der Geheimnisse der Sattlerei gewidmet und jetzt ist die Prüfungszeit um, die so schwer Erkaufte ist heute Herzogin von Halifax, und er, der Herzog, ist Besitzer eines hübschen Weibchens und so und so vieler Millionen mehr, als er vordem besessen.
[ => Original lesen: 1874 Nr. 19 Seite 0]- Ein Mode=Magazin in Marseille hat einen Papagei, welcher jeder eintretenden Dame zuruft: "Reizendes Gesicht!" so auffallend es erscheint, so ist es doch Thatsache, daß gerade dieses Geschäft nach der Aussage der Damen die modernsten und neuesten Hüte hat.


Durch Liebe erlöst.
Original Novelle von Carl Zastrow.
(Schluß.)

[ => Original lesen: 1874 Nr. 19 Seite 2]

Durch Liebe erlöst.
Original Novelle von Carl Zastrow.
[Schluß.]


Anzeigen.

Auf zulässig befundenen Antrag des Hauswirths Heinrich Blanck zu Wahrsow werden hiermit Alle und Jede, welche an den verloren gegangenen

[ => Original lesen: 1874 Nr. 19 Seite 3]

Hypothekenschein cum annexis, betreffend die ad Fol. XIII des Hypothekenbuchs über die zu Wahrsow belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Heinrich Blanck eingetragene, auf Höhe von 1000 Taler (Mecklenburg) capitalisirte Altentheilsforderung des nun verstorbenen Altentheilers Joachim Heinrich Blanck und dessen gleichfalls inzwischen schon verstorbenen Ehefrau Hanna Maria geb. Lenschow, Ansprüche zu haben vermeinen, hiemit peremtorisch geladen, solche in dem deshalb auf Dienstag, den 19. Mai d. J., Vormittags 11 Uhr anberaumten Termine vor unterzeichnetem Gerichte anzumelden und zu bescheinigen, oder zu erwarten, daß sie durch den, alsbald zu erlassenden Präclusivbescheid damit ausgeschlossen, der für verloren zu achtende betreffende Hypothekenschein aber mortificirt werden soll.
Schönberg, den 28. Februar 1874.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)                A Dufft.


Bekanntmachung,
den freiwilligen Verkauf einer Anbauerstelle in Grönau betreffend.

Da das im dritten Verkaufs=Termin am 3. d. M. für die Anbauerstelle der Minorennen des wail. Dr. med. Michelsen in Grönau abgegebene Höchstgebot nicht genehmigt worden ist, wird zum öffentlich meistbietenden Verkauf gedachter Anbauerstelle c. p. anderweitiger Termin auf den 10. März d. J., Mittags 12 1/2 Uhr, vor unterzeichnetem Amtsgericht anberaumt.
Ratzeburg, den 3. Februar 1874.

Königlich herzogliches Amtsgericht.
Sachau.

Bodmer.     


Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:
am Freitage, den 13. März, Morgens 10 Uhr,
auf dem Schulzengehöfte zu Lindow aus dem Samkower Holze

95 Raummeter buchen Kluft=, Knüppel= und Olmholz,
10 do. eichen Olm und
bei freier Concurrenz
12 eichen Wagendeichsel,
8 Fuder starkes eichen Durchforstungsholz,
am Sonnabend, den 14. März, Morgens 10 Uhr,
im Local des Gastwirths Lenschow zu Selmsdorf, aus dem Schwanbecker und Kleinfelder Zuschlage
bei beschränkter Concurrenz
3 Raummeter buchen Olm,
29 do. fichten Kluft= und Knüppelholz,
16 do. ellern Knüppelholz, bei freier Concurrenz
17 Fuder starkes eichen Durchforstungsholz,
40 eichen Wagendeichsel,
240 starke ellern Stangen,
5 Fuder Weidenholz. (Kiepenholz.)
Das Holz kann vor der Auction nachgewiesen und besichtigt werden.
Schönberg, den 5. März 1874.

Danckwarth.     


Auctions=Anzeige.

Am Montag, den 9. März dieses Jahres, Vormittags von 9 1/2 Uhr an, sollen bei der Gastwirthin Wittwe Boye hieselbst nachstehende Gegenstände öffentlich meistbietend bei sofortiger Baarzahlung verkauft werden, als:

1 mahagonie Schreibsecretair, 1 mahagonie Eckschrank, 1 guter eichener Koffer, einige Bettstellen, mehrere Betten, Leinenzeug, Tische, Stühle, Küchengeräthe und verschiedene andere Sachen mehr.
Schönberg, den 2. März 1874.

Seegert, Landreiter.     


Auf den Wunsch des Herrn Commis Gustav Brockmann zu Carlow mache ich hiermit öffentlich bekannt, daß ich denselben für einen rechtlichen und ehrenhaften Menschen halte.
Stove, den 5. März 1874.
Kruse, Rademacher.


Bekanntmachung.

Die diesjährigen Frühjahrs=Controlversammlungen im Compagnie=Bezirk Schönberg werden in Schönberg am 26. und in Schlagsdorf am 27. März, jedesmal um 8 Uhr Morgens, stattfinden.
Neustrelitz, den 2. März 1874.

Das Bezirks=Commando.


Es hat dem Herrn über Leben und Tod gefallen, meine liebe Tochter Marie heute Nachmittag 2 Uhr nach schwerem Leiden aus dieser Welt abzurufen.

Die betrübte Mutter:
Christine Wieschendorf, geb. Bünger.
nebst Hinterbliebenen.

Schönberg,
den 4. März 1874.
Die Beerdigung findet am Montag, den 9. ds. Mts., Nachmittags 2 Uhr, statt.


Den geehrten Subscribenten auf die Karte vom Fürstenthum besten Dank für die Betheiligung an diesem Unternehmen. Für dieselben liegen vorläufig 125 Exemplare zur Abnahme bereit und werde ich nach Möglichkeit Sorge tragen, daß auch der Rest baldthunlichst fertig gestellt wird. Die Subscription ist geschlossen.
Schönberg, den 5. März 1874.

Rickmann.     


Kampfgenossen-Verein
1870/71
Vierte ordentl. Versammlung
und Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers am Sonntag, den d. J., Nachmittags 6 Uhr, im Vereinslokale.

Der Vorstand.     


Ein Schornsteinfeger-Lehrling
zu Ostern unter günstigen Bedingungen gesucht.
Travemünde.         [H. 0441 b.]         C. Pfeiffer.


Oeffentliche
Mitgliederversammlung
d. allgem. d. Maurer- u. Steinhauer-Vereins
am 8. März,
Nachmittags 3 Uhr.

Der Vorstand.     


Im Auftrage mehrerer Zimmerleute ersuche ich sämmtliche

Zimmergesellen

Schönbergs und Umgegend sich am Sonntag, den 8. März, Nachmittags 3 Uhr, einzufinden wegen Berathung und Beitretung zum allgemeinen deutschen Zimmerer=Bunde.
NB. Das Erscheinen Aller ist nothwendig.

J. Grevsmühl.     


Von jetzt an sind wieder alle frischen Sämereien bei mir zu haben, späterhin alle Gemüsepflanzen.

Wwe. Prill, Gärtner.     


Auf Rechnung eines Kaufmanns habe ich wieder fertige Badekappen und Todtenhemde und zwar Badekappen (ganze Todtenanzüge) zu 4 und 5 Schilling (Mecklenburg) und Hemde zu 12 Schilling (Mecklenburg); ferner sind Herrenmützen von 6 Schilling (Mecklenburg), sowie Kränze von 12 Schilling (Mecklenburg) an bei mir vorräthig. Auch hat sich das Gerücht verbreitet, ich sei mit dem Anziehen der Leichen theuer, und zeige ich daher den Leuten an, daß ich für die Leiche nur 12 und 16 Schilling (Mecklenburg) nehme und auf Wunsch auch nach dem Lande gehe.
Wittwe Bockwoldt, wohnhaft beim Bürstenmacher Herrn Licht, Siemzerstraße.


Knaben oder Mädchen,

welche zu Ostern die hiesige Schule, sowie confirmirte Mädchen vom Lande, welche die hiesigen Nähschulen besuchen sollen, finden gegen billige Kost und Logis freundliche und liebende Aufnahme. Näheres in der Expedition dieses Blattes.
Schönberg, den 5. März 1874.


Zur bevorstehenden Sommersaison empfehle mich mit einer großen Auswahl Bändern, Blumen, Federn und Hüten; auch werden von jetzt an alte Hüte gewaschen, gefärbt und modernisirt.

J. Kiel.     


[ => Original lesen: 1874 Nr. 19 Seite 4]

Herrn Fenchelhonig=Fabrikanten L. W. Egers in Breslau

Dresden, 22. April 1873.     

Schon seit einem Jahre litt meine Frau an Husten und Katarrh mit Brustschmerz. Die Kräfte schwanden ihr dermaßen, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wurde. Vor ca. 4 Wochen wurde ihr nun von einer Bekannten der L. W. Egers'sche Fenchelhonig gerathen. Der Gebrauch der ersten beiden Flaschen verschaffte ihr schon Linderung, nach weiteren drei halben Flaschen fühlte sie sich vollständig wieder geheilt, sehr erfreut über den guten Erfolg Ihres Fabrikats, kann ich nicht umhin, denselben jedem Menschen zu empfehlen.

Carl Sander, Damenkleidermacher.     


Der L. W. Egers'sche Fenchelhonig ist keine irgend einer Arzneiform gleich zu achtende Zubereitung zu Heilzwecken, auch kein Geheimmittel, aber für Groß und Klein das beste, wohlschmeckendste, diätische Genußmittel von allen, die es für die Athmungswerkzeuge giebt. Man hüte sich vor den vielen Nachpfuschungen unter gleichem und ähnlichem Namen. Der echte L. W. Egers'sche Fenchelhonig ist einzig und allein zu haben bei Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Dr. Pattison's
Gichtwatte

lindert sofort und heilt schnell Gicht und Reumatismen aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.
In Pakten zu 12 Schilling (Mecklenburg) und halben zu 7 Schilling (Mecklenburg) bei

Wilh. Heincke in Schönberg.


In dieser Woche ist in der Siemzerstraße ein Tuch, in welchem einige Bekleidungsgegenstände gebunden, gefunden worden.
Der sich legitimirende Eigenthümer kann jene Gegenstände gegen Erstattung der Insertionskosten in Empfang nehmen bei

C. Ollrog, Siemzerstraße Nr. 189.     

Schönberg, den 5. März 1874.


Unterzeichneter empfiehlt Gemüse= und Blumensämereien, Obstbäume in den schönsten Sorten und verschiedene Formen, wie höchste Pyramiden und Espalier, echten Hamburger Dorn, Gesträuche, zu Anlagen, Trauerbäume, hoch und halbst. Rosen u. s. w., später Gemüse= und Blumenpflanzen.

H. Upahl,        
Handelsgärtner.     


Zu Ostern d. J. suche ich für mein Manufactur= u. Modewaarengeschäft einen mit den nöthigen Schulkenntnissen versehenen jungen Mann unter günstigen Bedingungen als Lehrling.

Wismar.        Senator C. Drewes.


Gesucht werden zu Ostern zwei Knechte, Lohn 60 Thlr. für das halbe Jahr von Ostern bis Michaelis und ein Junge, Lohn 24 Thlr. für dieselbe Zeit.

Ziegler Schröder, Röggelin.     


Die zuverlässigste und zweckmäßigste Kali= und Magnesia=Düngung ist der

echte
Leopoldshaller Kainit

in reiner und natürlicher leicht löslicher Form.

1) braucht jede unserer Culturpflanzen Kali und Magnesia zu ihrem Gedeihen.
2) Kali=Magnesia müssen daher dem Boden, wo sie fehlen, besonders zugeführt werden.
3) Kleemüdigkeit, Kartoffelkrankheit, saure Wiesen mit Duvok und Moos, kraftlos gelagertes Stroh - sind die Folgen von erschöpftem Kali=Gehalt in dem Boden.
Zum Verkauf in Säcken von 200 Pfund zu 6 R.=M. empfiehlt sich

Aug. Spehr.     


Ein

Schneiderlehrling

wird sofort oder zu Ostern gesucht von H. Grevesmühl.
Lübeck, Alfsheide 656.


Am Sonntag den 1. März ist vom Markte bis zur Lübecker Chaussee ein goldenes Medaillon verloren worden. Der ehrliche Finder wird gebeten, selbiges in der Exped. d. Bl. abzugeben.


Circus
Zum ersten Male in Schönberg.
Sonntag, den 8. und Montag, den 9. März 1874,
Große
Kunstreiter-Vorstellung
auf dem Baubrink. Nachmittags 4 Uhr.

Goldkette.          

Abends 7 1/2 Uhr, im Kösterschen Lokal,
Große Ballet= und Patomimen=Vorstellung.


Gesucht wird zum 1. Mai d. J. gegen hohen Lohn ein kräftiges, ordentliches Mädchen zum Alleindienen nach Hamburg. Dasselbe muß etwas kochen können. Näheres zu erfahren auf dem Hofe zu Stove.
Persönliche Meldung erwünscht.


Kirchliche Nachrichten.

Geboren. 22. Febr. Dem Rektor Wesemann hieselbst eine Tochter, 27. Febr. Der Bautechniker=Wittwe Biebelge aus Berlin vor Schönberg eine Tochter. - 3. März. Dem Anerben Kleinfeld zu Lockwisch eine Tochter.

Gestorben. 23. Febr. Maria Catharina Sofia Bohnhof, Schuhmachermeisters Tochter hieselbst, 10 M. alt. - 23. Febr. Heinrich Ernst Franz Hermann Retelsdorf, Bäckermeisters Sohn hieselbst, 2 M. alt. - 24. Febr. Heinrich Max Simon August Peter Clasen, Schuhmachermeisters Sohn hies., 9 M. alt. - 28. Febr. Trien Marie Garz, Schneidermeisters=Wittwe hies., geb. Hagen von hier, 83 J. 7 M. alt. - 3. März. Maria Wigger, Hauswirths Hans Wigger zu Kl. Bünsdorf Wittwe, geb. Söhlbrandt von Petersberg, fast 93 J. alt.

Copulirt. 3. März. Friedrich Wilhelm Pioch in Lübeck, Sergeant 12. Comp. 2. Hanseat. Inf.=Reg. 76, und Marie Elisabet Margarete Greiff hies.

Freitag den 6. März.
Passions=Predigt: Pastor Kämpffer.
Sonntag, den 8. März.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen17 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 1/2 - 16Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer14 - 14 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken13 1/2 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 9.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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