No. 16
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. Februar
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1874 Nr. 16 Seite 1]

- Bei den Galadiners höchster Herrschaften kommt es oft weniger auf das Essen und Trinken als auf die Trinksprüche an, die sie bei Tafel ausbringen, in dem sichern Bewußtsein, daß der Telegraph an der Thür lauscht und jedes ihrer Worte in die Welt hinausposaunt. Danach hat sich auch jetzt der Czar in Petersburg gerichtet, als er seinen Gast, den Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, bei Tafel hoch leben ließ und hinzufügte, die beiderseitige Freundschaft mit Kaiser Wilhelm und der Königin Victoria sei die beste Bürgschaft des europäischen Friedens.
- Nachdem die Waffen, welche der italienische General Lamarmora hinterrücks gegen den deutschen Reichskanzler zu führen gedachte, sowohl von seiner eigenen Regierung, wie von der Presse öffentlich für nicht tourniermäßige erkläre worden sind, soll sich der General, wie von Rom geschrieben wird, mit der Idee tragen, sein Glück mit einer Herausforderung des Fürsten Bismarck zu versuchen. Er scheint noch nicht zu ahnen, daß ihn die Weltgeschichte bereits auf den Sand gesetzt hat.
- Die Folgen des von den Franzosen aus Uebermuth vom Zaune gebrochenen Krieges fangen für Frankreich selbst an, immer empfindlicher und bedrohlicher zu werden. Schilderungen aus Paris über die gegenwärtige Lage der Handwerke und Gewebe lauten ziemlich bedenklich. Die besten Arbeiter für Pariser Artikel sind nach England oder Amerika ausgewandert. Das Baugewerbe ist auf das Nöthigste beschränkt und Maurer, die etwas verdienen wollen, gehen nach Metz, um für Rechnung der deutschen Regierung an den dortigen Festungswerken zu arbeiten. Die großen Werkstätten erlassen ihre Arbeiter zu Hunderten oder vermindern die Arbeitsstunden um die Hälfte. In der Gallerie Vivienne stehen 5, in der Chaussee d'Antin 30 Gewölbe leer. Die Schneider haben mehr auszubessern, als neue Kleidungsstücke anzufertigen; die gewöhnlichen Bäcker verbrauchen nur halb so viel Mehl und diejenigen, welche feines Brod backen, stellen vorzugsweise ordinäre her; die Krämer verkaufen fast nur unentbehrliche Gewürze und nur sehr wenig feinere Colonialwaaren, an denen der Handel am meisten verdient. Alle früheren Ereignisse sind unter solchen Umständen aufgezehrt und ein Bankerott folgt dem andern. Dagegen hat die Fabrikation von Talglichtern einen Aufschwung genommen, die unter dem Kaiserreiche fast ganz von Stearinkerzen verdrängt waren. Diese sind aber für viele Haushaltungen zu theuer geworden wo jetzt statt Wein gemischte Getränke, statt Zucker Syrup und manchmal statt Brod Kartoffeln gegessen werden. Nicht viel besser sieht es in den Werkstätten und Fabriken im Norden und Süden des Landes aus, weil es an Geld und Bestellungen fehlt.
- Die deutsche Marine sorgt dafür, daß ihre Flagge in der Fremde bekannt und respectirt wird. Am 25. Januar legte das Mittelmeer=Geschwader, bestehend aus den Schiffen Friedrich Carl, Elisabeth und Meteor, in Tanger an und salutirte dort sowohl die marokkanische Flagge, welche Begrüßung erwidert wurde, wie die Flagge des deutschen Ministerresidenten, Herrn v. Gülich. Dies war das erste Mal, daß man in Tanger die deutsche Flagge zu sehen bekam.
- Der polnische General Rybynski, der letzte Oberbefehlshaber im Aufstande von 1831, ist im Alter von 90 Jahren zu Paris gestorben.
- Die Todtenschau der siamesischen Zwillinge (so wird der "Times" aus Amerika telegraphirt ergiebt, daß keinerlei anatomische Ursache vorliegt, welche zu dem Glauben veranlassen konnte, eine Trennung hätte den Tod zur Folge haben müssen. Das Band enthielt vier membranöse Säcke, Fortsetzungen des Bauchfells. Die drei Säcke befanden sich in solch einer Lage, daß sie durch einen Schnitt im Centrum hätten getheilt werden können. Solch ein Einschnitt wäre zwar gefährlich, aber nicht nothwendig tödtlich gewesen. Mehrere Unterleibsorgane lagen den Säcken sehr nahe, ragten aber nicht in diese hinein.
- Peter Armijo, der Schöpsenkönig in Neu=Mexiko, ist gestorben. Er hat deshalb diesen sonderbaren Titel erhalten, weil er eine Heerde von 250,000 Schafen sein eigen nennen konnte. Gail Bordon, der Erfinder der condensirten Milch, ist im Staate Texas verschieden.
- Im Kreise Segeberg in Schleswig=Holstein sind 17 Kühe an der Tollwuth gefallen.
- Bei dem glänzenden Festball, den der österreichische Botschafter in Berlin gab, stellten sich auch ungebetene Gäste ein, welche unter dem reichen Silbergeschirr aufräumten und die prächtigsten Erbstücke bei Seite schafften. Die Diebe wurden zwar nach einigen Tagen entdeckt und auch der Hehler, allein das gestohlene Silber war bereits eingeschmolzen.
- Ein alter reicher Kunstnarr schenkte seine Neigung einer schönen und liebenswürdigen Schauspielerin und schrieb ihr in einem zärtlichen Brieflein von seiner "verzehrenden Liebe." Sofort schickte ihm die schalkhafte Künstlerin 12 Speisekarten für den besten Gasthof in Berlin.
- In den Zeitungen wird folgende Begebenheit über den Fürsten Bismarck, als von ihm selbst erzählt, weiter verbreitet: "Bei Königgrätz hatte ich nur noch eine Cigarre in der Tasche und die hütete ich während der ganzen Schlacht wie ein Geizhals seinen Schatz. Ich gönnte sie mir nämlich augenblicklich selber noch nicht. Mit blühenden Farben malte ich mir die wonnige Stunde aus, in der ich sie nach der Schlacht in Siegesruhe rauchen wollte. Aber ich hatte mich verrechnet. Ich sah einen armen verwundeten Dragoner. Hülfos lag er da, beide Arme waren ihm zerschmettert und wimmerte nach einer Erquickung, ich suchte in allen Taschen nach, fand aber nur Geld, und das nützte ihm nichts. Doch halt, ich hatte ja noch eine kostbare Cigarre. Die rauche ich ihm an und steckte sie ihm zwischen die Zähne. Das dankbare Lächeln des Unglücklichen hätte man sehen sollen. So köstlich hat mir noch keine Cigarre geschmeckt, als diese, die ich - nicht rauchte!"
- (Eine Nacht in einem Eiskeller.) Am Samstag wurde in den Felsenkeller einer Brauerei in Altenburg bei Alsfeld durch einen 60 Fuß tiefen Schacht Eis eingebracht und war hernach versäumt worden, denselben zu überdecken. Am Sonntag Abend gegen 10 Uhr suchte ein Pärchen unter der Halle, welche über dem Felsenkeller steht, ein ruhiges Plätzchen; diese war aber mit Lagerfässern besetzt, nur wo der Schacht in den Keller führt, ist

[ => Original lesen: 1874 Nr. 16 Seite 2]

noch Raum für ein verliebtes Paar, und das Unglück will, daß Bursche und Mädchen in die Tiefe stürzen. Der erstere ist mit einem Beinbruch, die letztere (16 Jahre alt) mit einem Loch im Kopf und einigen Quetschungen davongekommen, nachdem sie bis zum andern Morgen auf dem Eise abgekühlt worden waren und beim Schein einiger Zündhölzchen um das zersplitterte Bein einen nothdürftigen Verband mit einem Sacktuche angelegt hatten.


Durch Liebe erlöst.
Original Novelle von Carl Zastrow.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1874 Nr. 16 Seite 3]

Durch Liebe erlöst.
Original Novelle von Carl Zastrow.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Cronscamp belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Johann Joachim Hamann daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 14. April d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel, vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 9. Januar 1874.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Zwangsverkauf
einer in Mustin belegenen Anbauerstelle c. p.
und
Pfand=Gläubiger=Ankauf.

Zufolge Verfügung des unterzeichneten Amtsgerichts vom 20. d. M. soll die zu Mustin belegene Anbauerstelle des Anbauers Heinrich Schaper daselbst ausgeklagter Schulden wegen, im Wege der Zwangsvollstreckung öffentlich meistbietend verkauft werden.
In Ausführung dessen wird zum Verkauf der Anbauerstelle nebst Zubehör erster Termin auf den 3. März d. Js., Vormittags 11 Uhr, zweiter Termin auf den 31. März d. J., Vormittags 11 Uhr, dritter und letzter Termin auf den 28. April d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht anberaumt.
Dingliche Ansprüche und Forderungen an das zu verkaufende Gewese sind im zweiten Verkaufstermine mithin am 31. März d. J., Vormittags 11 Uhr, zur Vermeidung der Ausschließung mit denselben anzumelden und zu bescheinigen, wobei Auswärtige für Bestellung eines Bevollmächtigten Sorge zu tragen haben.
Ratzeburg, den 20. Januar 1874.

Königlich herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
H 0196 b.]             Bodmer.


Es ist seitens des landwirthschaftlichen Vereins beschlossen, daß im Sommer dieses Jahres eine

Thierschau,

verbunden mit einer

Gewerbe=Ausstellung

hieselbst stattfinden soll und wird solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht.

I. A.: C. Giehrke, Advocat,
qu. Secretair des landwirthschaftl. Vereins.


Bekanntmachung.

Die Hebung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich; es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert, ihre Beiträge fördersamst an die Armenvorsteher

Ackerbürgereipächter Heitmann,
Zimmermeister Westphal sen.
Pfarrackerpächter Bielefeldt,
Hauswirth Will in Retelsdorf,
Hauswirth Maas in Lindow,
Hauswirth Wigger in Grieben,
Hauswirth Pet. Meyer in Mahlzow
einzuzahlen.
Schönberg, den 9. Februar 1874.

Die Armenbehörde.


Holz=Auction.
Am Dienstag, den 3. März 1874, Vormittags präcise 10 1/2 Uhr, auf der Schiffswerfte des Herrn T. H. Evers am neuen Hafen über:

987 Zwölfter 2 St. ebenkantige, föhrene, schwedische Bretter 1, 1 1/2 und 1 1/2 Zoll dick
in verschiedenen Längen und Breiten und in sehr schöner Qualität.
Verzeichnisse sind von Montag, den 23. Febr., an beim Unterzeichneten, obere Hüxstraße Nr. 325, zu erhalten.

G. Olrogge,       
beeid. Auctionator.

Lübeck, den 21. Feb. 1874.


Geburts=Anzeige.

Statt besonderer Meldung erlauben wir uns die ergebenste Anzeige, daß wir heute Morgen um 8 Uhr durch die leichte und glückliche Geburt eines kräftigen Töchterchens hoch erfreut wurden.
Schönberg, den 22. Februar 1874.

Rector Wesemann und Frau.


Allen Denen, die unsere kleine Marie zu ihrer letzten Ruhestätte begleitet haben, sagen unsern innigsten Dank.

Zimmermeister H. Oldörp u. Frau.


Am Sonnabend, den 28. Febr. Nachmittags 4 Uhr sollen im Kamp, am Anfang des Retelsdorfer Steiges 2 Parcelen Acker, circa 1/2 Scheffel groß, den Maler Schultze'schen Erben gehörend, öffentlich meistbietend auf 7 Jahre, bis Ostern 1881, verpachtet werden, wozu Pachtliebhaber geladen werden von

den Vormündern        
B. Schleuß.      F. Stüve.

Schönberg, den 22. Februar 1874.


Für Confirmanden

empfehle ich mein durch Neuheiten reich sortirtes Lager von Tüchern, Buckskins, Seidenzeugen, Kleiderstoffen in schwarz und farbig, Shawls, Tüchern, Jacquets u. s. w. in großer Auswahl.
Eine Parthie

Kleiderstoffe

in guten Mustern, sowie Jacquets zu heruntergesetzten Preisen.
Schlagsdorf, im Februar 1874.

H. Siebenmark.


Zahnschmerzen jeder Art werden selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitig. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke,
Bandagist.


Pferd

Mein rothbrauner Hengst, Herkules, deckt bis zum 1. Juli d. J. fremde Stuten. Deckgeld 16 Mark (Lübeck) 50 Pfennig (Mecklenburg) (5 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg)) excl. Trinkgeld an den Stall.
Dassow, den 26. Jan. 1874.

G. Callies.     


Kropfpulver
à Pfund 1 Mark (Lübeck), empfiehlt
Caspary,
Thierarzt in Dassow.

Zu beziehen durch den Kaufmann Herrn H. Duve in Schönberg.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 16 Seite 4]

Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha
Gegründet 1827. Eröffnet am 1. Januar 1829.
Stand Ende 1873.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Versicherungsanträge werden durch unterzeichneten Agenten entgegengenommen und vermittelt,

Schönberg.        Wilh. Schrep.


Guano der Peruanischen Regierung.

Wir zeigen hiermit an, dass nach Verfügung der Peruanischen Regierung die Preise für den direct importirten Peru-Guano ab Lager hier gegenwärtig unverändert die folgenden sind:

Rm. Mark (Lübeck) 264 - bei Abnahme von 30,000 Ko. und mehr.
Rm. Mark (Lübeck) 289 - bei Abnahme von unter 30,000 Ko.
per 1000 Ko. brutto, incl. Säcke, excl. Verladungsspesen, gegen comptante Zahlung in Reichsmünze oder preuss. Banknoten.
Die Preise für den aufgeschlossenen Peru-Guano in sofort verwendbarer Pulverform, unter Garantie eines Gehaltes in demselben von
8 -9 % gegen Verflüchtigung geschützten Stickstoff und
9 - 10 % leicht löslicher Phosphorsäure,
haben wir dagegen ermässigt, ab Lager hier, auf:
Rm. Mark (Lübeck) 285 - bei Abnahme von 30,000 Ko. und mehr.
Rm. Mark (Lübeck) 300 - bei Abnahme von unter 30,000 Ko.
per 1000 Ko. brutto, incl. Säcke, excl. Verladungsspesen gegen comptante Zahlung in Reichsmünze oder preuss. Banknoten.
Ueber sonstige Verkaufsbedingungen ertheilen wir auf Anfrage gerne Auskunft.
Hamburg, im Januar 1874.

Ohlendorff & Co.,
Alleinige Importeure des Peru-Guano und ausschliesslich autorisirte Fabrikanten des aufgeschlossenen Peru-Guano für Deutschland, Holland, Oesterreich, Dänemark, Schweden, Norwegen und Russland.


Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
3 1/2 bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 % bei dreimonatlicher Kündigung

Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct. Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1874.

Lübecker Bank.     


Karte
vom
Herzogthum Lauenburg
unter Zugrundelegung der Kopenhagener Generalstabskarte,
entworfen von
H. J. Wollheim.
Maaßstab 1 : 83,333.
Preise:

schwarz 1 Taler (Mecklenburg) 10 Sgr.; colorirt 1Taler (Mecklenburg) 20 Sgr.; -aufgezogen auf Leinwand zum Zusammenlegen: schwarz 2 Taler (Mecklenburg); colorirt 2 Taler (Mecklenburg) 10 Sgr.; - als Wandkarte an Rollen aufgezogen und lackirt, colorirt 3Taler (Mecklenburg).
Ratzeburg.

Linsen'sche Buchhandlung.
(F. Grautoff.)


Eine Bündnerei in Herrnburg,

mit Wohnhaus und circa 50 bis 60 Scheffel Aussaat an Acker und Wiesen, soll nach Ableben des bisherigen Pächters unter der Hand verkauft werden.
Kaufliebhaber wollen sich wenden an

A. Russwurm in Lockwisch.


Von jetzt an sind wieder alle frischen Sämereien bei mir zu haben, späterhin alle Gemüsepflanzen.

Wwe. Prill, Gärtner.     


Alle Diejenigen, die an den Nachlaß des zu Carlow verstorbenen Tabaksfabrikanten und Gastwirth Schlatow noch Ansprüche zu machen haben, werden hiedurch aufgefordert, sich innerhalb 4 Wochen bei dem unterzeichneten Vormunde der minorennen Schlatow'schen Kinder zu melden.
Carlow, den 7. Februar 1874.

Hauswirth Drevs in Kuhlrade.
Hauswirth Heitmann in Klocksdorf.


Gesucht wird gleich oder zu Ostern in einem Kaufmanns=Geschäfte ein Hausknecht bei gutem Lohn. Nähres bei C. Schwedt in Schönberg.


Auf Rechnung eines Kaufmanns habe ich wieder fertige Badekappen und Todtenhemde und zwar Badekappen zu 4 und 5 Schilling (Mecklenburg) und Hemde zu 12 Schilling (Mecklenburg); ferner sind Herrenmützen von 6 Schilling (Mecklenburg), sowie Kränze von 12 Schilling (Mecklenburg) an bei mir vorräthig. Auch hat sich das Gerücht verbreitet, ich sei mit dem Anziehen der Leichen theuer, und zeige ich daher den Leuten an, daß ich für die Leiche nur 12 und 16 Schilling (Mecklenburg) nehme und auf Wunsch auch nach dem Lande gehe.
Wittwe Bockwoldt, wohnhaft beim Bürstenmacher Herrn Licht, Siemzerstraße.


Obstbäume,

in den vorzüglichsten Sorten, hochstämmig, mit starken Kronen, hat abzulassen    Splitter, Lehrer.
Lübsee, im Monat Februar 1874.


Zu Ostern wird ein Lehrling zur Erlernung des Weingeschäftes gesucht bei H. F. v. Melle in Lübeck.


Auf dem Wege von Schönberg nach Zarnewenz ist am Sonntag, den 22. Febr., ein schwarzer baumwollener Regenschirm von einem Dienstmädchen verloren worden. Der Finder wird ersucht, denselben in der Schönberger Mühle abzugeben.


Ueber meine Hauskoppel und meine sog. Moorwiese ist seit längerer Zeit ein Schleichsteig, nach der Lübecker Landstraße führend, von Unbefugten angelegt. Ich verbiete denselben hiermit und werde Alle, die künftig darauf betroffen werden, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.

Boitin=Resdorf.      Hauswirth Ollrogge.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen17 - 21Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 3/4 - 14 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 1/2 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken13 1/2 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.15 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.16 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.2 - 3 Mark (Lübeck),
Schinken pr. 500 Gr.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.12 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.8 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD