No. 15
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. Februar
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 15 Seite 1]

- Der Besuch des Kaisers Franz Joseph in Petersburg scheint die Versöhnung zwischen Oesterreich und Rußland vollendet zu haben. Kaiser Franz Joseph besuchte sogar das Grab des Kaisers Nicolaus, seines Todfeindes, und legte einen Lorbeerkranz auf dasselbe nieder. Wunderbare Wendung! 1848 rief das aus zahlreichen Wunden blutende Oesterreich die Hülfe Rußlands wieder das rebellirende und siegreiche Ungarn unter Kossuth an, Kaiser Nicolaus sandte seinen Feldmarschall Paskiewitsch nach Ungarn und vor diesem streckte der ungarische Feldherr Görgey bei Vilagos (1849) die Waffen. Der stolze Russe meldete diesen Sieg seinem Herrn und Kaiser in Petersburg mit den übermüthigen Worten: Ungarn liegt zu Ew. Majestät Füßen! - Die Demüthigung Oesterreichs war groß und Rußland verlangte obendrein Dankbarkeit. Minister Fürst Schwarzenberg prophezeite, Oestereich werde seiner Zeit undankbar zu sein verstehen. Und diese Zeit kam im Krimkrieg. Oesterreich stellte sich zwar nicht offen und förmlich auf die Seite der Franzosen und Engländer, nöthigte aber auch seinerseits durch eine zweideutige Politik und seine strategischen Aufstellungen Rußland zu einem demüthigen Frieden. Seine eigene Niederlage und der Undank Oesterreichs warf den stolzen Kaiser Nicolaus auf das Sterbebett. Die Todfeindschaft zwischen Rußland und Oesterreich loderte hoch auf und rächte sich an Oesterreich 1866 und 1870, als Rußland Oesterreich in Schach hielt. Dem Kaiser Wilhelm gelang es, im vorigen Jahre in Berlin die persönliche Aussöhnung der beiden Kaiser Alexander und Franz Joseph herbeizuführen, Alexander machte seinen Besuch in Wien und erhält dafür jetzt den Gegenbesuch Franz Josephs.
- Aus der französischen Armee desertiren viele Soldaten, weil, wie sie sagen, die Kost so schmal und der Dienst so schwer ist, daß sie es nicht aushalten können.
- Die Bibliothek des bekannten Historikers Wolfgang Wenzel, über 18,000 Bände stark, ist aus Staatsmitteln für die Bibliothek in Straßburg angekauft worden.
- 50,000 Thaler ist ein hübsches Capital und soviel hat der Erzbischof von Cöln im vorigen Jahr in seiner Diöcese an Peterspfennigen aufgebracht und nach Rom geschickt.
- Vor dem Kriege von 1870 machten politisch=militärische Flugschriften großes Aufsehen, welche zu beweisen suchten, daß Deutschland im Falle eines Krieges mit Frankreich durchaus nicht auf eigenen Füßen stehen könne, sondern ohne Oesterreich unterliegen müsse. Der Verfasser nannte sich Arcolay und war der Sächsische Artillerie Lieutenant Streubel. Er ist dieser Tage in der Irrenanstalt Illenau gestorben.
- Die Ergebnisse der Volkszählung Frankreichs von 1872 liegen endlich vor. Die Arbeit war eine um so mühsamere und verwickeltere, als durch die Verheerungen der Commune viele werthvolle Schriftstücke verloren gegangen sind, die erst wieder durch neue Forschungen ersetzt werden mußten. Im Jahre 1866 betrug die Gesammtbevölkerung Frankreichs 38,067,064 Einwohner; im Jahre 1872 36,102,921 Einwohner; folglich, sagt die "Patrie", hat die Republik das Land um 1,964,143 Einwohner gebracht. Im Jahre 1866 zählte Frankreich 37,548 Gemeinden mit einem Flächeninhalt von 54,305,141 Hektaren; im Jahre 1872 1689 Gemeinden, 1,447,466 Hektaren, 1,597,228 Einwohner weniger. Die Hektare zu 3000 Frcs. berechnet, ist somit das Land durch den Wegfall von Elsaß=Lothringen um 4,342,397,000 Francs ärmer geworden. Von circa 36 Millionen Einwohnern können 13 Millionen weder lesen noch schreiben, 3,780,000 nur lesen, und die übrigen lesen und schreiben. 35 Millionen gehören dem katholischen, 580,000 dem reformirten und 49,000 dem israelitischen Bekenntniß an.
- Der bekannte Capitän Werner, derzeit Werftdirector in Wilhelmshafen, bekämpft die Sozialdemokraten auf eigene Faust. Nach dem "Nürnb. Anz." hat er die Werftarbeiter, welche Mitglieder des Lasalle'schen Vereins sind, aufgefordert, bei Vermeidung der Entlassung aus demselben auszutreten. 90 Arbeiter, welche dieser Aufforderung nicht nachkamen, mußten die Arbeitstelle verlassen.
- Der Grazer "Tgspst." berichtet man aus Cilli, 5. d., folgenden Fall: "Ein Bauernbursche, welcher eine Kerkerstrafe in St. Marein abzubüßen hatte, erfuhr, daß seine Geliebte ihm untreu geworden und sich verlobte. Dem Häftling gelang es, aus dem Arreste zu entfliehen und eine Pistole des Gefangenwärters mitzunehmen. Er schlich sich Nachts zum Fenster seiner vormaligen Geliebten und nunmehrigen Braut eines Andern in Sußenberg und feuerte dort die Pistole auf dieselbe ab. Das Mädchen stürzte sofort tödtlich getroffen zusammen. Die Kugel drang in das Herz. Der Mörder stellte sich gestern freiwillig vor dem hiesigen Kreisgerichte."
- Ueber Tod und Scheintod hielt dieser Tage der Arzt Professor Dr. Jürgensen, Vorstand der Poliklinik in Tübingen, einen interessanten und tröstlichen Vortrag. Der Redner suchte hauptsächlich die landläufigen Vorstellungen und Befürchtungen in Betreff des Scheintodes zu zerstreuen, welche fast durchaus auf Rechnung der Phantasie zu setzen sind. Die Wissenschaft weiß zwar auch nichts von dem Zustand nach dem Tode, aber bis zum Tode führt sie gewiß. Nun ist es aber ganz sicher, auch den Fall angenommen, daß Jemand scheintodt begraben wurde, daß bei einem solchen auf keinen Fall das Bewußtsein zurückkehren könnte. Empfindung und Bewußtsein findet nur statt, wenn dem Gehirn ungehindert sauerstoffhaltiges Blut zugeführt wird. Es ist in Amerika vorgekommen, daß sich Leute um's Geld hängen ließen, die dann, zur rechten Zeit aus der schlimmen Lage befreit und in's Leben zurückgerufen, erzählten, welche Empfindungen sie dabei gehabt haben. Ja auch ein deutscher Arzt hat aus wissenschaftlichem Interesse diese Prozedur an sich vornehmen lassen. Alle diese Leute gaben nun an, daß sie zuerst eine große Schwere und Mattigkeit in den Gliedern empfunden, dann Funken vor den Augen gesehen und ein Brausen in den Ohren gehört haben. Alsdann schwand aber das Bewußtsein und die Empfindungslosigkeit dauerte auch nachher noch lange fort, nachdem die Muskelthätigkeit bereits wieder begonnen hatte. Dabei sind immer ungeheure Quantitäten von Luft erforderlich, um dem Körper den nöthigen Sauerstoff zuzuführen und das Blut wieder in gehörige Zirkulation zu bringen. Es ist daher gewiß, daß, wenn ein Scheintodter in den Sarg gelegt würde, dieser durch Einathmen des wenigen in dem engen Raum vorhandenen Sauerstoffes und Ausathmen des tödt=

[ => Original lesen: 1874 Nr. 15 Seite 2]

lichen Stickstoffes sich selbst tödten würde, ehe er zum Bewußtsein kommen könnte. Eine dem Tode ähnliche Lethargie oder Erstarrung kann bei heftigem Nervenleiden, bei der sogenannten Hysterie, vorkommen. Aber gerade bei solchen Zuständen wird der Arzt um so vorsichtiger sein. Das Begraben von Scheintodten ist überhaupt nur denkbar auf Schlachtfeldern nach lange andauernden und blutigen Schlachten. Denn selbst bei Epidemien wird wenigstens heutzutage der Fall nie eintreten, daß die Lebenden nicht über die Todten Herr würden. Die vielen Geschichten von scheintodt Begrabenen gehören alle mit einander in das Reich der Fabeln. Nur in einem einzigen Fall der 1868 in Frankreich vorkam, ist als konstatirt anzunehmen, daß ein an der Cholera vermeintlich gestorbenes Mädchen noch lebte, als sie in den Sarg gelegt wurde. Bis aber ein Arzt geholt wurde, war sie dann wirklich todt. Allein in diesem Falle waren die gesetzlichen Vorschriften vollständig unbeachtet geblieben und die Beerdigung schon 16 Stunden nach dem vermeintlich eingetretenen Tode vorgenommen worden. Die Geschichten von lebendig Begrabenen können dadurch entstanden sein, daß aus dem Leichnam oft Gase mit ziemlichem Geräusch ausströmten u. drgl. Ein untrügliches, auch für den Laien erkennbares Todtenzeichen giebt es nicht, und es konnte trotz eines darauf gesetzten großen Preises kein solches nachgewiesen werden. Allein bei der in Deutschland überall eingeführten ärztlichen Todtenschau ist alles Nöthige vorgesorgt, so daß auch öffentliche Leichenhäuser nicht als nothwendig erscheinen. Ein untrügliches Mittel gegen das Lebendigbegrabenwerden giebt es allerdings, die Sektion, wodurch der Todte auch noch der Wissenschaft und also der Menschheit nützt.


Durch Liebe erlöst.
Original Novelle von Carl Zastrow.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1874 Nr. 15 Seite 3]

Durch Liebe erlöst.
Original Novelle von Carl Zastrow.
[Fortsetzung.]


Antragsmäßig soll über die zu Wahrsow belegene Vollstelle c. p. des sub cura des Hauswirths Heinrich Lühr in Kl. Mist stehenden Joachim Heinrich Friedrich Schütt in Wahrsow ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend, den 28. Februar k. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel, vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 6. Decbr. 1873.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Herr Advocat Giehrke zu Schönberg unterm 10. d. M. zum interimistischen actor communis in der Concurssache des Hauswirths Asmus Faasch zu Kuhlrade bestellt worden ist.
Schönberg, den 13. Februar 1874.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen gleich baare Zahlung verkauft werden am Montage den 23. Februar Morgens 10 Uhr,
im Saale des Gastwirths Murjahn zu Ziethen:

2 Raummeter eichen Olm,
333 do. buchen Kluft=, Knüppel= und Olmholz,
3 do. ellern Knüppelholz;
am Dienstage den 24. Februar, Morgens 9 Uhr,
im Saale des Gastwirths Murjahn zu Ziethen
bei freier Concurrenz:
15 buchen Blöcke,
1 Eiche,
1 Tanne,
65 Fuder buchen Zweigholz;
am Mittwoch den 25. Februar, Morgens 9 Uhr,
im Saale des Gastwirths Spolert zur Back
bei freier Concurrenz:
14 eichen Wagendeichsel,
53 Fuder starkes eichen Durchforstungsholz,
42 Fuder buchen Durchforstungsholz.
Das Holz kann vor der Auction nachgewiesen und besichtigt werden.
Schönberg, den 16. Februar 1874.

Danckwarth.


Holz=Auction.
Mittwoch, den 25. Februar ds. Js., sollen im Woitendorfer Holze, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

Eichhester, zu Nutz= und Pfahlholz tauglich,
buchen Drümme,
buchen Klafterholz,
buchen Zweigholz,
birken Stangenholz,
fichten Stangenholz von Hopfenstangen= bis Schleet= und Leiterbaum=Stärke.
Die Auction beginnt Morgens 10 Uhr und wollen Käufer sich beim Holzwärterhause einfinden.
Vitense, den 10. Febr. 1874.
Wiegandt, Förster.


Niederlage von Pflugbeschlag.

Unsern geehrten Geschäftsfreunden machen wir hierdurch die Mittheilung, dass wir den Herren Theodor Lüders & Hintz (gr. Burgstrasse hierselbst) eine Niederlage von Pflugbeschlag übergeben haben. Ebendaselbst werden auch Briefe und Bestellungen für uns entgegen genommen.
Lübeck, 4. Februar 1874.

Lübecker Maschinenbau-Gesellschaft.


Für Confirmanden

empfehle ich mein durch Neuheiten reich sortirtes Lager von Tüchern, Buckskins, Seidenzeugen, Kleiderstoffen in schwarz und farbig, Shawls, Tüchern, Jacquets u. s. w. in großer Auswahl.
Eine Parthie

Kleiderstoffe

in guten Mustern, sowie Jacquets zu heruntergesetzten Preisen.
Schlagsdorf, im Februar 1874.

H. Siebenmark.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 15 Seite 4]

Guano der Peruanischen Regierung.

Wir zeigen hiermit an, dass nach Verfügung der Peruanischen Regierung die Preise für den direct importirten Peru-Guano ab Lager hier gegenwärtig unverändert die folgenden sind:

Rm. Mark (Lübeck) 264 - bei Abnahme von 30,000 Ko. und mehr.
Rm. Mark (Lübeck) 289 - bei Abnahme von unter 30,000 Ko.
per 1000 Ko. brutto, incl. Säcke, excl. Verladungsspesen, gegen comptante Zahlung in Reichsmünze oder preuss. Banknoten.
Die Preise für den aufgeschlossenen Peru-Guano in sofort verwendbarer Pulverform, unter Garantie eines Gehaltes in demselben von
8 -9 % gegen Verflüchtigung geschützten Stickstoff und
9 - 10 % leicht löslicher Phosphorsäure,
haben wir dagegen ermässigt, ab Lager hier, auf:
Rm. Mark (Lübeck) 285 - bei Abnahme von 30,000 Ko. und mehr.
Rm. Mark (Lübeck) 300 - bei Abnahme von unter 30,000 Ko.
per 1000 Ko. brutto, incl. Säcke, excl. Verladungsspesen gegen comptante Zahlung in Reichsmünze oder preuss. Banknoten.
Ueber sonstige Verkaufsbedingungen ertheilen wir auf Anfrage gerne Auskunft.
Hamburg, im Januar 1874.

Ohlendorff & Co.,
Alleinige Importeure des Peru-Guano und ausschliesslich autorisirte Fabrikanten des aufgeschlossenen Peru-Guano für Deutschland, Holland, Oesterreich, Dänemark, Schweden, Norwegen und Russland.


Pferd

Mein rothbrauner Hengst, Herkules, deckt bis zum 1. Juli d. J. fremde Stuten. Deckgeld 16 Mark (Lübeck) 50 Pfennig (Mecklenburg) (5 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg)) excl. Trinkgeld an den Stall.
Dassow, den 26. Jan. 1874.

G. Callies.     


Gesucht wird gleich oder zu Ostern in einem Kaufmanns=Geschäfte ein Hausknecht bei gutem Lohn. Nähres bei C. Schwedt in Schönberg.


Zu Ostern wird ein Lehrling zur Erlernung des Weingeschäftes gesucht bei H. F. v. Melle in Lübeck.


Eine Bündnerei in Herrnburg,

mit Wohnhaus und circa 50 bis 60 Scheffel Aussaat an Acker und Wiesen, soll nach Ableben des bisherigen Pächters unter der Hand verkauft werden.
Kaufliebhaber wollen sich wenden an

A. Russwurm in Lockwisch.


Oeffentliche
General=Versammlung
sämmtl. Maurer Schönbergs und Umgegend:
Sonntag, den 22. Februar, Nachmittags 3 1/2 Uhr
auf der Maurer=Herberge.
Ch. Zölcker.

NB. Sämmtliche Bauhandwerker sind besonders dazu eingeladen.


Ueber meine Hauskoppel und meine sog. Moorwiese ist seit längerer Zeit ein Schleichsteig, nach der Lübecker Landstraße führend, von Unbefugten angelegt. Ich verbiete denselben hiermit und werde Alle, die künftig darauf betroffen werden, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.

Boitin=Resdorf.      Hauswirth Ollrogge.


Auf Rechnung eines Kaufmanns habe ich wieder fertige Badekappen und Todtenhemde und zwar Badekappen zu 4 und 5 Schilling (Mecklenburg) und Hemde zu 12 Schilling (Mecklenburg); ferner sind Herrenmützen von 6 Schilling (Mecklenburg), sowie Kränze von 12 Schilling (Mecklenburg) an bei mir vorräthig. Auch hat sich das Gerücht verbreitet, ich sei mit dem Anziehen der Leichen theuer, und zeige ich daher den Leuten an, daß ich für die Leiche nur 12 und 16 Schilling (Mecklenburg) nehme und auf Wunsch auch nach dem Lande gehe.
Wittwe Bockwoldt, wohnhaft beim Bürstenmacher Herrn Licht, Siemzerstraße.


Obstbäume,

in den vorzüglichsten Sorten, hochstämmig, mit starken Kronen, hat abzulassen    Splitter, Lehrer.
Lübsee, im Monat Februar 1874.


Die
HANSA,
Werfte für eiserne Schiffe
und
Maschinenbau-Anstalt
(vorm. A. Tischbein)
in Rostock

erlaubt sich die Mittheilung, daß sie auf ihrem Etablissement eine große Eisengießerei für Lehm=, Masse= und Sand=Guß eingerichtet hat. Dieselbe führt Aufträge in Maschinentheilen u. Bau=Guß bis zu den schwersten Stücken prompt und billig aus.
Specialität: Dampfmaschinenguß, Schiffs=Schrauben, sowie Zahnräder, welche ohne Modelle mit der Rad=Formmaschine gearbeitet werden.


Kirchliche Nachrichten.

Geboren. 5. Febr. Dem Hauswirth Voß zu Petersberg ein Sohn. - 7. Febr. Dem Rademachermeister Badstein vor Schönberg eine Tochter. - 15. Febr. Dem Arbm. Ollrogge zu Raddingsdorf Zwillinge (S. u. T.)

Gestorben. 6. Febr. Maria Catharina Wilhelmine Bade, Arbm. Tochter vor Schönberg, fast 3 M. alt. - 8. Febr. Hermann Heinr. Wilh. Johannes Vielhack, Bäckermeisters Sohn vor Schönberg, 3 M. alt. - Thrin Elsch Stöter, Arbm. Frau vor Schönberg, geb. Kaven von Carlow, 72 J. 5 M. alt. - 14. Febr. Catharina Maria Wienk zu Bechelsdorf, 9 J. 7 M. alt. - 14. Febr. Heinr. Wilh. Pet. Krellenberg, Arbm. Sohn vor Schönberg, 1/2 J. alt. - 14. Febr. Joach. Asm. Heinr. Johannes Maaß, Arbm. Sohn vor Schönberg, 9 J. 3 M. alt. - 16. Febr. Maria Christine Elisabet Oldörp, Zimmermeisters Tochter hies., 1 J. 7 M. alt. - 16. Febr. Pet. Heinr, Schwarz, unverheir. Rademacher hies. 65 J. 7 M alt. - 17. Febr. Maria Catharina Elisabet Voß, Hauswirths Tochter zu Wahlsdorf, 9 M. alt.

Sonntag den 22. Februar.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen17 - 21Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 3/4 - 14 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 1/2 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken13 1/2 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.15 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.16 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.2 - 3 Mark (Lübeck),
Schinken pr. 500 Gr.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.12 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.8 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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