No. 3
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 09. Januar
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 3 Seite 1]

- Die "M. A." melden: Der Bürgermeister Schmidt in Brüel ist sicherem Vernehmen nach als Regierungs=Rath nach Neustrelitz berufen.
- Der Staats=Anzeiger meldet, daß der erneute Erkältungszustand des Kaisers nunmehr fast vollständig beseitigt ist, und die Herstellung der Kräfte in wahrnehmbarer Weise fortschreitet.
- Der deutsche Reichstag wird am 10. Jan. gewählt und am 18. Februar eröffnet werden.
- Kaiser Wilhelm hat Döllinger in München den rothen Adlerorden 2. Cl. verliehen.
- Das Deutsche Reich hat eine sehr bedenkliche Christbescheerung erhalten. 60 elsässische Galeerensträflinge, die in Cayenne für Deutschland optirt hatten, sind in Toulon ausgeschifft worden und eilen freudigen Herzens ihrem neuen Vaterlande zu.
- Aus Spanien kommen sonderbare Nachrichten. Seit einem Jahrzehnt war Castelar der Abgott aller Republikaner Europa's, er war ein Muster republikanischer Gesinnungstüchtigkeit und dazu beredt wie Cicero. Seine Reden wurden in alle Sprachen übersetzt und flogen wie republikanische Feuerbrände durch die Welt. Eine Königin und ein König wurden fortgejagt, die Republik wurde errichtet auf der breitesten Grundlage. Die Schulden wurden bezahlt mit Kirchen= und Klostergütern, Steuern zahlte so ziemlich wer Lust dazu hatte und Soldat wurde, wer wollte. Castelar that Wunder der Freisinnigkeit und Beredsamkeit und konnte dennoch Spanien nicht zum Frieden und zur Ordnung zurückführen. Städte und Provinzen empörten sich, die Rothen und die Schwarzen stritten um die Herrschaft und die Cortes selber, (d. i. die Nationalversammlung) waren der Tummelplatz der politischen Parteien und Leidenschaften. Dieser Tage stürzten die Cortes das Ministerium Castelar und waren eben daran neue Minister einzusetzen, als ein General - Pavia - mit seinen Soldaten anmarschirte, den Palast besetzte und die Cortes auseinanderjagte. So hat ein General die Republik vor den Republikanern gerettet. Es kann doch nächstens weiter regiert werden.
- Recht übler Laune ist der Sozialdemokratische "Volksbote" in Dresden über den Klempnergesellen Maneck, der, nachdem er 25 Jahre lang bei einem Meister in Lohn und Brod gestanden, ein Geldgeschenk und eine Medaille erhalten hat. Da böse Beispiele gute sozialdemokratische Sitten und Strikes verderben, haucht er ihn so an. "Wir wollen Herrn Maneck keineswegs zu nahe treten und auch annehmen, daß die Arbeitsstelle gut war, im Allgemeinen aber rührt das Verbleiben eines Mannes in einer und derselben Stellung mehr von einer gewissen Beschränktheit als von irgend einer andern Eigenschaft her, und da könnte man jeden Esel mit einer Medaille versehen, der immer in einem Stalle bleibt und aus einer Krippe frißt bis an sein seliger Ende."
- Steigt am 2. Weihnachtsfeiertag der Miethsmann eines Bäckermeisters in Köpnik bei Berlin auf den Boden des Hauses, um etwas zu suchen und hört ein leises Stöhnen und Winseln in der verschlossenen Räucherkammer. Es wird ihm unheimlich und er holt die Polizei. Die ist rasch bei der Hand, öffnet gewaltsam die Räucherkammer und findet den 5jährigen Sohn des Bäckermeisters. Aber wie! er lag in der dunkeln Ecke zusammengekrümmt, zum Skelet abgemagert, furchtbar entstellt, halb verhungert, halb erfroren, halb erstickt: vom September bis Weihnachten hatte er da gesteckt.
Weil's ein trotziger Junge ist, der nicht Bäcker werden will, sagte sein Vater. Er will nicht Bäcker werden, sagen die Nachbarn , um aus dem Hause zu kommen, denn der verwittwete Alte steht unter dem Pantoffel seiner Dienstmagd, die eine Furie ist.
- Ein Mann in Mühlheim (Pfalz) hatte einen Hund, der wegen seiner Bissigkeit weit und breit verschrieen war. Der Mann lachte über alle Klagen, wußte immer eine Entschuldigung und behielt das Thier. Da biß der Köter einen 12jährigen Knaben in die Wade, der Knabe erkrankte sofort und starb an Starrkrampf. Der Vater klagte und der Hundenarr wurde in drei Instanzen zu 1000 fl. Entschädigung an den Vater des Knaben und in die Prozeßkosten verurtheilt. Nun schoß der Mann in seiner Wuth den Hund über den Haufen.
- Mit einem Briefe, der an die gegenwärtig am Hofe ihres Vaters in Berlin weilenden Großherzogin von Baden gerichtet war, ist ein sonderbares Mißverständniß passirt. Der Brief trug die Adresse: "Mme. la grande duchesse de Bade, Louise née pricesse de Prusse". In dem sylvesterlichen Geschäftsdrange war der Brief ohne Weiteres einem Briefträger des 32. Reviers zur Bestellung mit anderen Briefen übergeben. Derselbe, nicht wissend wie er die französische Adresse entziffern sollte, machte kurzen Proceß und fügte dem Briefe den Vermerk zu: "Im 32. Revier nicht bekannt." Die Postexpedition wußte freilich besseren Bescheid und beförderte den Brief richtig an seine Adresse, ohne jedoch den Vermerk des Briefträgers auszustreichen. Derselbe soll dem Kaiser und seiner erlauchten Tochter sehr viel Spaß gemacht haben und dürfte der Briefträger seine Unkenntniß des Französischen nicht zu bereuen haben.
- So heftig und unglücklich liebte der Feldwebel Scheller in Neuulm ein Mädchen, daß er sich mit der Kanone erschoß. Er lud sie nicht ganz kunstgerecht mit Pulver, Gewehrpatronen und Büchsenkartätschen und ließ sich selber wegblasen.
- Ein Mädchen in dem amerikanischen Städtchen Brone verkaufte am Tage vor ihrer Hochzeit ihr Fortepiano, schaffte sich für den Erlös eine Nähmaschine an nebst Zeug zu neuen Anzügen für ihren Mann und für sich und ging auch sogleich dran, sie fertig zu machen. Ihr Mann erzählte die Geschichte weiter und die Folge war, - daß binnen zwei Wochen seine vier Schwägerinnen vergriffen waren.
- Der Franzose Balzac gilt für einen Kenner der Frauen. Er behaupte u. a., daß gelbe, orange oder grüne Kleider mit Vorliebe von eigensinnigen und zänkischen Frauen, weiße von koketten, rosa von Frauen über 25 Jahren, blaue von wirklich schönen Frauen, graue von melancholischen oder unglücklichen und lila von Frauen, die einmal schön waren - und es nicht mehr sind, getragen werden.


Anzeigen.

Hierdurch wird zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß sich alle jungen Leute, welche im Jahre 1854 geboren sind, sowie die in früheren Jahren Zurückgestellten und Disponibel=Gebliebenen, Behufs Eintragung ihrer Namen in die Stammrolle bei den mit Führung derselben beauftragten Behörden unter Vorzeigung ihres Geburtsscheins in der Zeit vom 15. Januar bis zum 1. Februar d. J. zu melden haben, und zwar

[ => Original lesen: 1874 Nr. 3 Seite 2]

a) Diejenigen, welche sich am Orte ihres gesetzlichen Domicils aufhalten.
b) Studenten, Schüler, Haus= und Wirthschafts=Beamte, Handlungsdiener und Lehrlinge, Handwerksgesellen, Dienstboten, Fabrikarbeiter und andere in ähnlichen Verhältnissen lebende Militärpflichtige an dem Orte, wo sich die Lehranstalt befinden, bez. wo sie in Arbeit stehen.
Diese militärpflichtigen Leute, sowie deren Eltern, Vormünder, Lehr=, Brod= oder Fabrik=Herren werden daher, in Gemäßheit des § 60 der Militär=Ersatz=Instruction vom 26. März 1868, hiermit aufgefordert, sich zu diesem Zwecke rechtzeitig bei den mit Führung der Stammrollen beauftragten Behörden zu melden, da im Unterlassungsfalle gegen sie die im § 176 der gedachten Instruction zulässigen Strafen in Anwendung gebracht werden müssen.
Schönberg den 5. Januar 1874.

Der Civil=Vorsitzende der Kreis=Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Auf Instanz eines Gläubigers soll die der Ehefrau des Schneidermeisters Grevsmühl, Catharina geb. Lenschow zu Schönberg, gehörige, zu Sabow belegene Büdnerstelle c. p. öffentlich meistbietend verkauft werden.
Demnach wird der Verkaufstermin auf Dienstag, den 20. Januar 1874, Vormittags 12 Uhr, der Ueberbotstermin auf Donnerstag, den 12. Februar 1874, Vormittags 11 Uhr, vor riesigem Großherzoglichen Justiz=Amte angesetzt, wozu Kaufliebhaber hierdurch geladen werden.
Der Schuldnerin, sowie den Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermine zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen zu erscheinen.
Der Entwurf der Verkaufsbedingungen kann 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der hiesigen Gerichtsregistratur eingesehen werden und wird aus denselben hierher bemerkt, daß die zu veräußernde Büdnerstelle ca. 4 Schffl. Aussaat groß ist und auf derselben an Gebäuden sich ein Wohnhaus und ein Stall befinden, daß die Conventionalpoen 200 Thlr. beträgt, die eine Hälfte des Kaufpreises bei der Tradition des Grundstückes, unter An= und Abrechnung der Conventionalpoen, und die andere Hälfte des Kaufpreises zu Johannis 1874 zu entrichten ist, mit Zinsen à 4 % vom Tage der Uebergabe ab.
Gleichzeitig wird zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu veräußernde Grundstück, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Prioritätsausführung ein Termin auf Dienstag, den 20. Januar 1874, Vormittags 11 Uhr, anberaumt, wozu die nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommenen Gläubiger bei Strafe der Abweisung und des Ausschlusses geladen werden.
Schönberg, den 1. November 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Götze.
(L. S.)               A. Dufft.


Wegen des Ablebens des bisherigen Stadtdieners Schmalfeld ist der Posten eines Stadtdieners wieder zu besetzen. Wir fordern daher etwaige Bewerber hierzu auf, sich bis zum 13. Januar cr. bei uns zu melden.
Die Einkünfte unseres Stadtdieners belaufen sich, außer den etwaigen Executionsgeldern, auf ca. 50-60 Thlr. jährlich.
Schönberg, den 7. Januar 1874.

Der Magistrat.
L. Bicker.


Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am Mittwoch, den 14. Januar, Morgens 1/2 10 Uhr, im Kruge zu Petersberg gegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden
aus dem Niendofer Zuschlage:

60 Raummeter Tannen Kluft= u. Knüppelholz bei freier Concurrenz,
57 Tannen=Classenbäume,
12 Tannen Wese= und Leiterbäume und
9 Fuder starkes eichen Durchforstungsholz,
am Donnerstag, den 15. Jan., Morgens 10 Uhr, im Kruge zu Boitin=Resdorf.
aus dem Boitin=Resdorfer Zuschlage bei beschränkter Concurrenz
12 Raummeter eichen Kluft= und Knüppelholz,
7 Raummeter ellern Knüppel,
2 Raummeter tannen Knüppel bei freier Concurrenz
3 kleine eichen Blöcke,
20 Fuder buchen Durchforstungsholz,
4 Fuder eichen Zweigholz,
Freitag, den 16. Januar, Morgens 1/2 11 Uhr, im Kruge zu Lüdersdorf
aus dem Pellmoor bei beschränkter Concurrenz
4 Raummeter espen Kluft= und Knüppelholz
bei freier Concurrenz
25 Fuder ellern Holz,
22 Fuder Hegenholz und
aus den Lenschower Tannen:
10 Fuder Birkenholz.
Das Holz kann vor der Auction nachgewiesen und besichtigt werden.
Schönberg, den 8. Jan. 1874.
Danckwarth.


Holz=Auction.

Montag, den 12. Januar d. J. sollen im Woitendorfer Holze, Vitenser Forste meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.

Buchen Nutzholz=Drümme,
Buchen Klafterholz,
Buchen Zweigholz.
Die Auction beginnt Morgens 10 Uhr und wollen Käufer sich beim Holzwärterhause zu Woitendorf einfinden.
Vitense, den 6. Januar 1874.
Wiegandt, Förster.


Die Schulgelderhebung

in den hiesigen Schulanstalten pro Quartal Neujahr bis Ostern 1874 findet in den nächsten beiden Wochen (vom 12-24 Januar) statt. Die einzelnen Termine werden in den Klassen bekannt gemacht.
Nach Maßgabe der im offiziellen Anzeiger von 1872 Nr. 13 erlassenen Vorordnung tritt von jetzt ab die Umrechnung in Reichswährung ein, d. h. es zahlen

die Schüler der

Bürgerknabenschulklasse I. 2 Mark (Lübeck) 40 Pfennig (Mecklenburg).
Bürgerknabenschulklasse II. 1 Mark (Lübeck) 50 Pfennig (Mecklenburg).
Bürgerknabenschulklasse III. 1 Mark (Lübeck) - Pfennig (Mecklenburg).
Elementarknabenklasse - Mark (Lübeck) 90 Pfennig (Mecklenburg).

die Schülerinnen der

Bürgermädchenschulklasse I. 3 Mark (Lübeck) 75 Pfennig (Mecklenburg).
Bürgermädchenschulklasse II. 3 Mark (Lübeck) - Pfennig (Mecklenburg).
Bürgermädchenschulklasse III. 2 Mark (Lübeck) 25 Pfennig (Mecklenburg).
Bürgermädchenschulklasse IV. 1 Mark (Lübeck) 50 Pfennig (Mecklenburg).
Elementarmädchenschulklasse - Mark (Lübeck) 90 Pfennig (Mecklenburg).
Sämmtliche auf dem Bauhof wohnhafte Schulkinder zahlen 90 Pfennig (Mecklenburg).
Schönberg, den 9. Januar 1874.

J. Wegener,        
beauftragter Erheber.     


Karte
vom
Herzogthum Lauenburg
unter Zugrundelegung der Kopenhagener Generalstabskarte,
entworfen von
H. J. Wollheim.
Maaßstab 1 : 83,333.
Preise:

schwarz 1 Taler (Mecklenburg) 10 Sgr.; colorirt 1Taler (Mecklenburg) 20 Sgr.; -aufgezogen auf Leinwand zum Zusammenlegen: schwarz 2 Taler (Mecklenburg); colorirt 2 Taler (Mecklenburg) 10 Sgr.; - als Wandkarte an Rollen aufgezogen und lackirt, colorirt 3Taler (Mecklenburg).
Ratzeburg.

Linsen'sche Buchhandlung.
(F. Grautoff.)


[ => Original lesen: 1874 Nr. 3 Seite 3]

Erlanger Bier 25 Flaschen 5 Mark (Lübeck) 50 Pfennig (Mecklenburg),
Thüringer Bier 25 Flaschen 4 Mark (Lübeck),
Lager Bier 28 Flaschen 3 Mark (Lübeck)
ohne Glas
empfiehlt
H. Duve.


Am Neujahrstage (Abends) ist aus der Leutestube des Ackerbürgers Spehr ein schwarzer Regenschirm abhanden gekommen. Wer denselben versehentlich mitgenommen, wird gebeten, ihn bei Ackerbürger Spehr abzugeben.


Zahnschmerzen jeder Art werden selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitig. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke,
Bandagist.


Nachdem ich das

Barbiergeschäft

erlernt habe, empfehle ich mich den geehrten Herren, vom 1. Januar an, zur Bedienung angelegentlichst. Meine Wohnung ist bei der Wittwe Kummerow vor dem Siemzerthore.

J. Behnke.


Ev. 150,000,
125,000 120,000, 115,000, 110,000 Thaler
ist der Haupttreffer der
neuen Capitalien=Verloosung von der Herzoglich Braunschw. Regierung garantirt, und müssen in wenigen Monaten
41,000 Gewinne zur Entscheidung kommen.
Die 1. Ziehung findet schon
am 22. und 23. Januar 1874
statt. Der Preis ist für ein
Ganzes Original=Loos 4 Taler (Mecklenburg) Halbes Original=Loos 2 Taler (Mecklenburg) Viertel Original=Loos 1 Taler (Mecklenburg) Pläne zur gefälligen Ansicht gratis.

Gegen Einsendung des Betrages werden auswärtige Anträge prompt und verschwiegen ausgeführt; man wende sich vertrauensvoll an unsere Firma, welche mit dem Vertrieb obiger Loose beauftragt ist. Gewinnliste Sofort nach der Entscheidung.

Gebr. Lilienfeld, Staatspapiergeschäft, Hamburg.     


Am 22. und 23. Januar cr.

findet die Ziehung der ersten Klasse

76. Herzogl. Braunschw. Landeslotterie

statt.

Hauptgewinne: ev. 150,000 Thlr. resp. 100,000, 50,000, 25,000, 20,000, 15,000, 12,000, 2 mal 10,000, 6 mal 8000, 2 mal 6000, 1 mal 5000, 22 mal 4000, 2 mal 3000, 1 mal 2500, 41 mal 1500, 206 mal 1000 Thaler.
Original=Loose hierzu (keine Antheilscheine):
Ganze à 4 Taler (Mecklenburg), Halbe à 2 Taler (Mecklenburg), Viertel à 1 Taler (Mecklenburg) sind zu beziehen gegen Einsendung (p. Postanweisung oder Nachnahme des Betrages von dem von der Lotterie=Direction angestellten Haupt=Collecteur

Rob. Th. Schröder, Neubrandenburg.


Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha
-----------------

Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmern für 1873 ca. 77 Procent ihrer Prämienanlagen als Ersparniß zurückgaben.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungsabschluß für 1873 wird am Ende Mai d. J. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit.
Schönberg, den 6. Januar 1874.

Wilh. Schrep,
Agent der Feuerversicherungsbank f. D.


Kleine Auslage - Grosser Gewinn.

Schon am 14. und 15. Januar 1874
beginnt die von hoher Regierung genehmigte und garantirte

Grosse Geldverloosung,

worin die Gesammtsumme von über

2 Millionen, 120,000 Thlr. Pr. Ct.

binnen wenigen Monaten, in siebenmaliger Ziehung zur sicheren Entscheidung gelangt.
Hauptgewinn ev. 120,000, Gewinne von 80000, 40000, 30000, 20000, 160000, 2 à 12000, 10000, 2 á 8000, 2 à 6000, 5 à 4800, 13 à 1000, 11 à 3200, 12 à 2400, 27 à 2000, 3 à 1600, 55 à 1200, 126 à 800, 6 à 600, 2 à 480, 312 à 400, 312 à 200, 10 à 120, 367 à 80 und 34320 à 44, 40 etc. etc. Thaler Pr. Ct.
Gegen Einsendung des Betrages per Post-Anweisung oder auch per Post-Vorschuss von nur

Pr. Taler (Mecklenburg) 4 für ein ganzes Originalloos
Pr. Taler (Mecklenburg) 2 für ein halbes Originalloos
Pr. Taler (Mecklenburg) 1 für ein viertel Originalloos.

werden diese mit Staatswappen versehenen Originalloose unter gratis Beifügung des Prospectes direct von mir, selbst nach weiterer Entfernung, prompt versandt. Sofort nach der Ziehung erhält jeder Betheiligte die Ziehungsliste übersandt und werden Gewinngelder unter strengster Discretion sogleich ausbezahlt. Man wende sich baldigst vertrauensvoll an das stets vom Glücke begünstigte Bankhaus

Siegm. Heckscher, Hamburg.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 3 Seite 4]

Masken-Ball,
arrangirt
von der Schönberger "Liederkrone"
am Donnerstag den 29. Januar 1874
im Saale der Frau Wittwe Boye.
Anfang 7 Uhr.
Maskenbillete à 18 ßl. sind bei den Mitgliedern des Vereins und numerirte Sitzplätze für Zuschauer à 24 ßl. bei den Herren Aug. Creutzfeld und Conr. Schultze zu haben.

Das Comité.     

NB. Von Dienstag Mittag, den 27. d. M. an, steht die elegante Masken=Garderobe des Herrn Dröge aus Lübeck den geehrten Festtheilnehmern zur Verfügung.


Bei Einführung der neuen Reichsmünze haben sich sämmtliche Bäcker im Fürstenthum geeinigt, von Sonntag, den 11. d. M. an: Semmel à Stück 2 Pfennig (Mecklenburg), Franzbrod und Stollen à Stück 8 Pfennig (Mecklenburg) und Butterwaren à Stück 4 Pfennig (Mecklenburg) zu backen Schwarzbrod backen wir 8 Pfund Brodgewicht zu 75 Pfennig (Mecklenburg) und 4 Pfund zu 38 Pfennig (Mecklenburg), Feinbrod kostet 5 1/2 Pfund 75 Pfennig (Mecklenburg) und 2 3/4 Pfund 38 Pfennig (Mecklenburg), Hausbackenbrod à Stück bis 11 Pfund kostet 8Pfennig (Mecklenburg), Backgeld und für gebrachtes Mehl berechnen wir à Brod 10 Pfennig (Mecklenburg).

Hiemit erlaubt sich der unterzeichneter Verein die ergebene Anzeige, daß die Mitglieder desselben, durch die hohen Lederpreise sowohl als auch durch Theurung sämmtlicher Lebensbedürfnisse, genöthigt waren, für ihre Fabrikate erhöhte Preise zu notiren. Gleichzeitig sind die Mitglieder dadurch, daß sie ihre Einkäufe fast nur gegen Baarzahlung zu erhalten vermögen, dazu gezwungen, ihren geehrten Kunden anzuzeigen, daß nur ein dreimonatlicher Credit gestattet werden kann.
Schönberg, im Januar 1874.
Der Verein der Schuhmacher.


Segelschiff
Von heute an täglich frisch gebrannter Kalk bei
W. J. Heymanson, Lübeck.

[H. 023


Ball
Unterzeichneter beabsichtigt am Donnerstag, den 15. Januar einen Ball abzuhalten , wozu ergebenst einladet
Selmsdorf, den 8. Januar 1874.

J. Michelsen.     


Auf dem Hofe zu Kl. Rünz werden zu Ostern d. J. eine tüchtige

Magd

und

mehrere Tagelöhner
in Wohnungen

gesucht.


Gesucht wird zu sogleich oder Ostern, wegen Todesfall, ein tüchtiger und zuverlässiger Pferdeknecht, gegen hohen Lohn auf dem Hofe zu Selmsdorf.


Zu vermiethen: zu Ostern eine Wohnung, bestehend aus vier oder fünf heizbaren Stuben, 2 Kammern, Küche, Speisekammer, Keller Gelaß zur Feuerung und sonstige Bequemlichkeiten in der Lübecker Straße bei

H. Ollrogge,
Sattlermeister.


Für die Abgebrannten in Rhoden sind eingegangen: Von K. u. F. 1 Thlr. 16 ßl. C. K. 1 Thlr. M. G. 1 Thlr. Hausw. Boye=Kl. Siemz 2 Thlr. Kirchenjurat Burmeister 1 Thlr. Kirchenjurat Lenschow 1 Thlr. Hauswirth Oldenburg=Niendorf 2 Thlr. Altentheiler Bohnhoff=Malzow 1 Thlr. Kaufmann Wigger 2 Thlr., Fuhrmann Fanselow 4 ßl. Summa 12 Thlr. 20 ßl.
Kämpffer. Fischer.


Kirchliche Nachrichten.

An die Kirche geschenkt: 13. März Ungenannt 1 Thlr. 27. April C. S. 1 Thlr. Summa 2 Thlr.
Geboren: 9. Dec. 1873. Dem Webermstr. Lüth hies. ein Sohn. - 10. Dec. Dem Arbm. Kaven zu Niendorf eine Tochter. - 11. Dec. Dem Arbm. Wilken vor Schönberg ein Sohn. 16. Dec. Dem Maurergesell Thormann vor Schönberg ein Sohn. - 19. Dec. Dem Arbm. Jabs zu Retelsdorf eine Tochter. - 26. Dec. Dem Handelsmann Wienk vor Schönberg eine Tochter. - 27. Dec. Dem Pächter Kibbel zu Lockwisch eine Tochter. - 1. Jan. 1874. Dem Cigarrenfabrikant Riekhof hies. ein Sohn. - Dem Kofferträger Jabs vor Schönberg eine Tochter. - 3. Jan. Dem Arbm. Ditz vor Schönberg eine Tochter.

Gestorben. 18. Dec. 1873. Emma Anna Maria Sofia Wendland, Schmiedegesellentochter vor Schönberg, 9 T. alt. - 21. Dec. Ludw. Wilh. Christof Joachim Haack, Stationsvorarbeiters=Sohn vor Schönberg, 1 J. 8 M. alt. - Anna Elisabet Maaß, Schulzentochter zu Malzow, 20 J. alt. - 28. Dec. Kirchenjurat Schulze Hans Oldörp zu B.=Resdorf, 56 J. 3 M. alt. - 31. Dec. Ludw. Asm. Heinr. Wilh. Boldt, Weichenstellers=Sohn hies., fast 1 J. alt. - Johanna Christ. Eleonore Müller, Böttchers=Wittwe zu Sabow, geb. Faasch von Lütgenhof 70 J. 7 M. alt. - 2. Jan. 1874. Joachim Heinrich Arndt, Büdner u. Maurergesell zu Sabow, gest. zu Schlutup, 57 J. 4 M. alt. - Wilh. Heinrich Hans Joachim Metscher hies., fast 5 M. alt. - Joachim Heinrich Schwarz, Zimmergesell zu Raddingsdorf, 36 J. 1 M. alt. - 3. Jan. Helene Cathar. Maria Elisab. Schütt, Fuhrmannstochter hies. fast 1 J. alt. - 5. Jan. Heinrich Lenschow, Arbeitsmann=Sohn hies., 9 M. alt. - Johann Friedrich Jacob Schmalfeld, Stadtdiener vor Schönberg, fast 75 J. alt.

Schönberger Gemeinde.
Im Jahre 1873 sind

Geboren: 181 Kinder (91 K. 90 M.); darunter todt geboren 9 (4 K. 5 M.): uneheliche 21 (9 K. 12 M.).
Confirmirt: 99 Kinder (51 K. 48 M.)
Copulirt: 39 Paare; proclamirt 48 Paare.
Gestorben: 118 Pers. (56 männl., 62 weibl. Geschlechts).
Communicanten: 1363 (617 männl., 746 weibl. Geschlechts): darunter privatim 17 (8 männl., 9 weibl. Geschl.); auf dem Krankenbette 26 (9 männl., 17 weibl. Geschlechts).

Sonntag den 11. Januar.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen17 - 21Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 17Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs. - Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.15 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.2 - 3 Mark (Lübeck),
Schinken pr. 500 Gr.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.12 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 2
und 1 Beilage


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 3 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 2 [richtigerweise Nr. 3] der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 9. Januar 1874.


Durch Liebe erlöst.
Original Novelle von Carl Zastrow.
(Fortsetzung.)


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