No. 97
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 09. Dezember
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 97 Seite 1]

In Gemäßheit des Hohen Publicandi vom 2. d. M. - Officieller Anzeiger Nr. 27. - betreffend die Reichstagswahl, wird hiedurch bekannt gemacht, daß die Wählerlisten

1) für die Stadt Schönberg mit Ackerbürger Grevsmühl und Ziegelei auf der Stadtfeldmark

auf der hiesigen Rathsstube

2) für die Amtsfreiheit Schönberg mit Mühle, Bauhof, Bahnhof und Feldziegelei

im Registraturgebäude der Großherzogl. Landvogtei

3) für die übrigen Ortschaften des Fürstenthums

in den Wohnungen der Ortsvorstände

vom 9. d. M. an ausliegen.
Hinsichtlich der Einsprachen gegen die Listen wird auf den § 3 des Reglements zur Ausführung des Wahlgesetzes für den Reichstag des Norddeutschen Bundes vom 31. Mai 1869 verwiesen.
Schönberg, den 5. December 1873.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.


- Wenige andere Fürsten haben so schwere Lehrjahre durchgemacht wie Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, der im Jahr 1848 als blutjunger Mann den Thron bestieg Es war damals, als ein Dichter dem alten Radetzky das berühmt gewordene Wort zurief: "In Deinem Lager ist Oesterreich." Daran mochte Kaiser Franz Joseph am 2. December, dem Tage seines silbernen Regierungs=Jubiläums, denken, als glückwünschende Deputationen jeder Art zur Hofburg wallfahrteten; denn als Erzherzog Albrecht die zahlreiche Deputation des Heeres vorstellte und für sie das Wort ergriff, da reichte der Kaiser seinem jungen Sohn, der die Uniform trug, die Hand und sagte: "Ich stelle Euch meinem Sohn vor und empfehle ihn der Armee." Seine Stimme zitterte dabei vor tiefer Bewegung und alle Anwesenden waren tief ergriffen. Der Kaiser vergaß der auf den Schlachtfeldern Gefallenen nicht und erneuerte dankbar das Andenken von Radetzky und Tegetthof. Unter Hoch= und Hurrah=Rufen schieden die Offiziere. Aber auch für alle andern Deputationen hatte der Kaiser ein gutes und treffendes Wort.
- Prozeß Bazaine. Am 3. Decbr. hat General Poucret die Anklageschrift verlesen und alle Anklagen gegen Bazaine aufrecht erhalten.
- Die Münzstätten in Berlin und München sind jetzt Tag und Nacht in voller Thätigkeit. Man prägt jetzt auch Reichssilbermünzen und zwar zunächst Zwanzigpfennigstücke. Bis Mitte Nov. sind solcher Münzen für 226,092 Mark 80 Rf. geprägt worden.
- Fünf Königinnen in Trauer hat dieser Tage das Dresdener Residenzschloß beherbergt, darunter drei Schwestern. Zu den beiden verwittweten sächsischen Königinnen war die dritte Schwester, die Königin=Wittwe Elisabeth aus Berlin herüber gekommen und ein paar Tage später stellte sich die Königin Augusta, die deutsche Kaiserin, ein. Die Fünfte war die regierende Königin.
- Die Cholera, die man in München schon für erloschen erklärte, ist wieder in starkem Zunehmen. Vom 30. Nov. Abends bis 1. Dec. Abends erkrankten 23 und starben 13 Personen an dieser Krankheit. Sie tritt neuerdings besonders heftig auf, von 3 Erkrankten sterben in der Regel zwei, und öfters schon nach wenigen Stunden. Bleibt die Krankheit im Zunehmen, dann werden wahrscheinlich die Landstände länger Weihnachtsferien machen. - Einige Ständemitglieder der ultramontanen Partei haben den Antrag gestellt, man möge die Preise von Bier, Fleisch und Brod wieder einer polizeilichen Taxe unterwerfen; es ist ihnen aber entgegnet worden, nach den Reichsgesetzen sei dies nicht mehr thunlich. Da heißt es eben, das Reich vertheuert uns Alles und bringt uns immer höher in die Steuern. Das Liter Milch kostet hier seit 1. Dec. 7 Kreuzer, davon erhält das Oekonom 5 1/2 und die Milchhändler 1 1/2 Kreuzer. Die Landwirthe sagen, sie könnten bei den theueren Tagelöhnen, die mehr als das Doppelte gegen früher betragen, auch bei diesem etwas erhöhten Preise nicht mehr bestehen, die Kosten der Milchlieferung in die Stadt fielen ihnen auch noch zu. Auch müssen sie alle erhöhten Preise für Fleisch, Handwerksleute, Bier etc. selbst mit bezahlen; so wie sie selbst aber die Preise um Etwas erhöhen wollten, entstehe ein allgemeines Geschrei; sie seien in der Presse und in den Ständekammern total verlassen. Den hohen Bierpreis (8 Kreuzer der Liter) schreibt man dem Umstand zu, daß so viele Aktienbrauereien entstehen, bei denen Gründer und Aktionäre ihr Schläflein scheeren wollen. Hopfen und Gerste seien nicht theuer, als früher, und doch sei der Bierpreis seit 30 Jahren um das Doppelte gestiegen.
- In München sind vom 3. - 4. Dec. Abends 49 Personen an der Cholera erkrankt, 15 gestorben.
Soden, 3. Decbr. Das Chloroform hat hier einen höchst bedauerlichen Unglücksfalls herbeigeführt. Ein hiesiger Arzt Dr. P., chloroformirte seine Gattin, um eine kleine Operation schmerzlos vollziehen zu können. Noch bevor er aber zur Operation schreiten konnte, war die Dame leblos.


Untergang des Dampfers "Ville du Havre".

Ueber den furchtbaren Untergang des Passagier=Dampfers "Ville du Havre" liegen jetzt ausführlichere telegraphische Berichte vor. Die "Ville du Havre" verließ New=York mit 313 Personen, darunter 89 Passagieren erster Klasse, an Bord und hatte von Anfang der Reise an bis zum 20. November in dichtem Nebel zu segeln. Am 20. begann der Nebel zu verschwinden, am 21. sah man endlich wieder einen klaren ausgestirnten Himmel, und Mannschaft wie Passagiere atmeten erleichtert auf. Der Capitän, welcher auf der ganzen Fahrt keinen Augenblick das Deck verlassen hatte, getraute

[ => Original lesen: 1873 Nr. 97 Seite 2]

sich endlich zu Bette zu gehen und überließ um 12 Uhr das Schiff dem zweiten Offizier. Die Passagiere schliefen, und Alles schien in Ordnung zu sein, als plötzlich um zwei Uhr ein fürchterlicher Krach, der das gigantische Schiff in allen seinen Theilen erzittern ließ, dem Schlaf ein Ende machte. Männer, Weiber und Kinder stürzten in Nachtkleidern aufs Deck. Da sahen sie ihr Schiff mit einem andern wie zusammengewachsen und hörten das Wasser in den Dampfer rauschen. Es war das Glasgower Schiff "Loch Earn", welches mit der "Ville du Havre" zusammengestoßen war, ihr ein zwölf Fuß tiefes Loch gerissen und 30 Fuß von den Panzerplatten aufgebrochen hatte. In Folge der außerordentlichen Gewalt des Zusammenstoßes stürzten der Haupt= und Besammast und tödteten eine Anzahl von Personen im Sturze. Die Meisten auf dem Schiffe wußten in ihrer Verzweiflung nicht, was sie anfangen sollten. Einige fielen auf ihre Knie und beteten. Andere gingen, da sie das Schiff förmlich sinken fühlten und den schaurigen Ton des hineinrauschenden Wassers hörten, in die Kajüten zu ihren Familien und fanden mit den Ihrigen den Tod. Kein Geschrei, kein Gewimmer wurde gehört. Die Katastrophe war so plötzlich, das Ende stand so schrecklich nahe, daß alles stumm war. Zwölf Minuten nach dem Zusammenstoße, und die "Ville du Havre" war gesunken mit Mannschaft, Passagieren und Gütern. Nur zwei Boote hatten in der kurzen Zeit in die See gelassen werden können und einige Matrosen sich in denselben gerettet. Sie wurden auf dem "Loch Earn", der sich inzwischen befreit hatte, aufgenommen, und diese im Verein mit den Booten des Glasgower Schiffes begaben sich nun daran, die mit den Wogen Kämpfenden zu retten. Vom Decke selbst, so schnell sank der verunglückte Dampfer, wurde nicht eine einzige Person gerettet. Leider war für die Boote nicht viel zu thun. Von den 313 Menschen an Bord des Passagierdampfers überlebten nur 87 die Katastrophe. Dreizehn Herren und zehn Damen, die Passagiere erster Klasse waren, eine Dame von der zweiten Klasse, drei Passagiere dritter Klasse, sechs Schiffsoffiziere und 54 Matrosen sind am Leben erhalten. An Bord der "Loch Earn" spielte sich, nachdem über zwei Stunden nach Verunglückten gesucht und keine Hoffnung auf weitere Rettungen übrig geblieben war, die ergreifendste Scene ab. Denn nun sah Jeder, wen er verloren hatte. Eine Frau hatte ihren Gatten und vier Kinder, drei junge Damen hatten ihre Eltern, ein junger Mensch Vater, Mutter und Schwester verloren. Die meisten von den Geretteten hatten furchtbare Qualen in ihrem Ringen mit den Wellen erlitten; viele waren fast leblos vor Kälte aus dem Wasser gezogen worden. Am Leben erhalten blieben fast ausschließlich diejenigen nur, denen es geglückt war, eine Planke oder dergleichen zu erfassen.
Der "Loch Earn" war selbst nicht ohne beträchtlichen Schaden aus dem Zusammenstoße davongekommen und er übergab schon am folgenden Tage die durch ihn geretteten 87 Passagiere dem vorbeisegelnden amerikanischen Schiffe "Tremontain", dessen Capitän Urquhart sie freundlich aufnahm und nach Cardiff brachte. Es braucht wohl kaum noch bemerkt zu werden, daß von Hab und Gut absolut Nichts gerettet worden ist.


Anzeigen.

Von dem unterzeichneten Handelsgerichte wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß für die Dauer des bevorstehenden neuen Geschäftsjahres (1874) der Herr Assessor Götze hieselbst zur Führung des hiesigen Handelsregisters bestimmt ist und daß die im Artikel 13 des Allgemeinen Deutschen Handelsgesetzbuchs vorgeschriebenen Bekanntmachungen durch die Schönberger Anzeigen und durch den Deutschen Reichs= und Königlich Preußischen Staats=Anzeiger erfolgen werden.
Schönberg, den 11. Decbr. 1873.

Das Handelsgericht.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Holz-Auction

Am Donnerstag den 11. Decbr. 1873, Vormittags präcise 10 1/2 Uhr, auf dem Holzlagerplatz an der Eisenbahn (früher Wallhalla) über:

755 Zwölfter 5 St. 1, 1 1/4, und 1 1/2 Zoll dicke und 5 1/2 bis 9 Zoll breite ebenkantige föhrene Wyburger Bretter.
Verzeichnisse sind vom 5. Decbr. an am Comptoir des Unterzeichneten, obere Hüxstraße 325, zu erhalten.
Lübeck.

G. Olrogge, beeid. Auctionator.   


Auction

über Küchen= und Haus=Geräth (Betten, Bettstellen, Sopha, Waschmaschine u. s. w.) 1 Kutschwagen und 1 Schlitten findet statt auf dem Pfarrhofe zu Herrnburg bei Lübeck am Mittwoch den 10. Dcbr. Vormittags 10 Uhr.


Holz-Auction.

Am Dienstag 16. Dcbr. 1873, Vormittags präcise 10 1/2 Uhr, auf der Schiffswerfte des Herrn T. H. Evers am neuen Hafen für auswärtige Rechnung:

ca. 670 Zw. 1, 1 1/4, 1 1/2, 2, 2 1/2 und 3 Zoll dicke und 4 bis 12 Zoll breite schwedische ebenkantige föhrene Bretter,
ca. 383 Zw. 1, 1 1/4, 1 1/2, 2 und 3 Zoll dicke und 5 bis 8 Zoll breite do. grän. Bretter,
ca. 206 Sück 5/5 gesägte föhrene Sparren,
ca. 68 Stück 6/6 gesägte föhrene Sparren.
Verzeichnisse sind in den nächsten Tagen am Comptoir des Unterzeichneten, obere Hüxstraße 355, zu haben.
Lübeck, den 29. Nov. 1873.

G. Olrogge, beeidigter Auctionator.   


Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 1/2 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
4 % bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 1/2 % dreimonatlicher Kündigung.
Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct.Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 23. Mai 1872.
Lübecker Bank.


Kaufliebhaber zu einem Gehöfte mit 7 Last Aussaat guten Mittelbodens und ganz geringen Abgaben wollen das Nähere gefälligst bei mir erfragen.
Schönberg, den 8. December 1873.

Kindler, Advocat.


Unseren Freunden und Bekannten machen wir hiermit die Anzeige, daß unsere kleine Sophie im Alter von 2 Jahren sanft nach schwerem Kampfe entschlafen ist.
Schönberg, den 5. Decbr. 1873.

P. Fanselow & Frau.


Agar-Agar

weiße und rothe Gelatine, Vanille, Citronen, Pfeifen=Macaronies, Faden= und Figuren=Nudel, geschl. Perlgraupen, Perlsago, Kartfl.=Graupen, Kartflt.=Mehl, Puder, Reisstärke empfiehlt

J. Ludw. D. Petersen.


Erlanger Bier,
25 Flaschen 1 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg).
Thüringer Bier,
25 Flaschen 1 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg).
Lagerbier,
28 Flaschen 1 Taler (Mecklenburg) ohne Glas
empfiehlt
H. Duve.


Rum pro Liter 8 Schilling (Mecklenburg), 12 Schilling (Mecklenburg) und 16 Schilling (Mecklenburg).
Jamaica=Rum pr. Fl. 16 Schilling (Mecklenburg), 20 Schilling (Mecklenburg), 24 Schilling (Mecklenburg), 36 Schilling (Mecklenburg), 1 Taler (Mecklenburg) 12 Schilling (Mecklenburg) u. 1 Taler (Mecklenburg)32 Schilling (Mecklenburg).
Arrac Fl. 20 Schilling (Mecklenburg) und 36 Schilling (Mecklenburg).
Cognac Fl. 20 Schilling (Mecklenburg) und 36 Schilling (Mecklenburg).
Punsch=Extract Liter 20 Schilling (Mecklenburg), Fl. 16 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt Aug. Spehr.


Feinsten Rahmkäse,
Emmenthaler Thränenkäse,
grüner Kräuterkäse,
Limburger Käse
empfiehlt
Aug. Spehr.


Besten Wachsstock, weiße und bunte Wachs=Tannenbaumlichte, bunte gereifte Paraffin=Tannenbaumlichte empfiehlt
Rehna.     H. Schreiber.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 97 Seite 3]

Schweriner Sparkassenbücher.

Diejenigen, welche in dem bevorstehenden Antonitermine Schweriner Sparcassenbücher durch mich besorgen lassen wollen, ersuche ich, solche spätestens bis zum 22. Januar 1874 bei mir abzugeben.

Schönberg.     W. H. Schacht.


Zu Stickerei=Einsätzen passende Gegenstände für den Hausstand sowohl, wie für den Näh= u. Schreibtisch sind jetzt in großer Auswahl angekommen, die ich den verehrten Damen zur gefälligen Auswahl empfehle.
Auf Wunsch werden auch die Stickereien dazu in kurzer Zeit angefertigt.

Ergebenst C. Sievers, Buchbinder.


Zu Weihnachts-Einkäufen

halte ich mein reichhaltig sortirtes Lager von Eisen= Kurz= und Guß=Waaren, Haus= u. Küchen=Geräth, wie eine hübsche Auswahl von Petroleumlampen bestens empfohlen.

Sämmtliche Artikel sind bedeutend im Preise ermäßigt.
Ratzeburg.       Moritz Stein.


Pelzwaaren.

jeder Art in großer Auswahl empfiehlt zu billigen Preisen

Heinr. Schäding.


Meine Weihnachts=Ausstellung empfehle ich dem geehrten Publikum bestens.

Emil Hempel, Buchbinder.


Grüne Kräuter=Käse empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.


Neue franz. Wallnüsse empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.


Zu meiner diesjährigen

Weihnachts-Ausstellung,

reich ausgestaltet mit fast nur neu angeschafften Artikeln verschiedenster Art, lade ich meine verehrten Gönner und Freunde zum fleißigen Besuche hierdurch ein.

C. Sievers, Buchbinder.


Zur Anfertigung künstlicher Gebisse von vulkanisirtem Kautschuck nach bewährter amerikanischer Methode, empfiehlt sich ganz ergebenst

Ludwig Vogel.

Der präparirte Kautschuck hat keinen Geruch noch Geschmack, ist schadlos wie Gold; die Zähne sind Porzellan und angenehm zu tragen, garantire ich für sicheres Schließen und verspreche in den Fällen, wo der Gaumen noch nicht zu sehr abgenutzt ist, kräftiges Beißen. Die Procedur ist schmerzlos, der Preis für in meiner Wohnung abgenommene Piecen à Zahn 1 Taler (Mecklenburg), außerhalb 1 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg).
Schönberg, den 24. Novbr. 1873.


Meine diesjährige reichhaltigst ausgestattete Spielwaaren-Ausstellung halte zu geneigten Einkäufen bestens empfohlen
Rehna.       H. Schreiber.


Zu

Weihnachtsgeschenken

passend, empfehle ich mich mit allen in meinem Putzgeschäft einschlagenden Artikeln zu billigen Preisen. Auch verkaufe ich, um damit zu räumen, eine Parthie Fanchons, Seelenwärmer, Tücher, Shwals, Herrn=Shwaltücher, Faustchen, und Handschuhe in allen Größen und Farben zu Einkaufspreisen und darunter.

H. Bohnhoff.


Weihnachts-Ausstellung von
Spielwaaren
empfiehlt
C. Schwedt.


Heinrich Kock,
Uhren-, Gold- & Silberwaaren-Handlung,
empfiehlt

goldene und silberne Taschen=Uhren, Regulateure, Pendulen und Rahmen=Uhren, sowie eine reichhaltige Auswahl seiner goldener Ketten, Brochen, Bouton's, (Ohrringe), Medaillon's, Chemisettknöpfe, Verlobungsringe, silberne Potage=, Eß= und Theelöffel u. s. w.
Bestellungen und Reparaturen prompt und billig.


In grossartiger Auswahl empfehle als zu

Weihnachtsgeschenken

sehr geeignet mein Lager von

Kupferstichen à 4 Taler (Mecklenburg) bis 30 Taler (Mecklenburg) Stahlstichen à 7 Taler (Mecklenburg) bis 28 Taler (Mecklenburg) Lithographien à 1/2 Taler (Mecklenburg) bis 5 Taler (Mecklenburg) Photographien à 1 Sgr. bis 15 Taler (Mecklenburg)

Oeldruck-Gemälde in Goldrahmen in prachtvoller Ausführung unter Garantie der Haltbarkeit à 8 Taler (Mecklenburg) bis 22 Taler (Mecklenburg)
Photographische Prachtwerke.
F. W. Kaibel, Lübeck.
Kunst- und Musikalien-Handlung.


Kleine Auslage - Grosser Gewinn.

Schon am 17. und 18. Dcbr. d. J.
beginnt die von hoher Regierung genehmigte und garantirte

Grosse Geldverloosung,

worin die Gesammtsumme von über

2 Millionen, 120,000 Thlr. Pr. Ct.

binnen wenigen Monaten, in siebenmaliger Ziehung zur sicheren Entscheidung gelangt.
Hauptgewinn ev. 120,000, Gewinne von 80000, 40000, 30000, 20000, 160000, 2 à 12000, 10000, 2 á 8000, 2 à 6000, 5 à 4800, 13 à 1000, 11 à 3200, 12 à 2400, 27 à 2000, 3 à 1600, 55 à 1200, 126 à 800, 6 à 600, 2 à 480, 312 à 400, 312 à 200, 10 à 120, 367 à 80 und 34320 à 44, 40 etc. etc. Thaler Pr. Ct.
Gegen Einsendung des Betrages per Post-Anweisung oder auch per Post-Vorschuss von nur

Pr. Taler (Mecklenburg) 4 für ein ganzes Originalloos
Pr. Taler (Mecklenburg) 2 für ein halbes Originalloos
Pr. Taler (Mecklenburg) 1 für ein viertel Originalloos.

werden diese mit Staatswappen versehenen Originalloose unter gratis Beifügung des Prospectes direct von mir, selbst nach weiterer Entfernung, prompt versandt. Sofort nach der Ziehung erhält jeder Betheiligte die Ziehungsliste übersandt und werden Gewinngelder unter strengster Discretion sogleich ausbezahlt. Man wende sich baldigst vertrauensvoll an das stets vom Glücke begünstigte Bankhaus

Siegm. Heckscher, Hamburg.


Prima
Westhartley Steinkohlen.
Besten engl. Coaks
empfehlen aus den Schiffen billigsten Preises
L. Possehl & Co.
Lübeck.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 97 Seite 4]

Lübeck.
F. W. Kaibel's Galanteriewaaren-Handlung.
= Neues Etablissement =
Breitestrasse No. 787. Laden links.
Lager von feinen
Berliner, Wiener, Offenbacher und Pariser Galanterie-, Quincaillerie- und Lederwaaren.
Kunstgegenstände aller Art.
Feste und äusserst billige Preise.


Grabe-, oder Spaten-Maschine

An die Herren Landleute!

Als Agent landwirtschaftlicher Maschinen ist mir aus der Fabrik von Porter u. Co. in Lincoln (England) eine neue, hier noch unbekannte,

Grabe= oder Spaten=Maschine

zugesandt, welche ich am Montag den 15. d. M. von Morgens 10 - 1 Uhr auf hiesiger Feldmark werde arbeiten lassen und lade die Herren Landleute zur gefälligen Besichtigung dazu ergebenst ein. Mittelst dieser Maschine kann jeder Acker, ähnlich, wie mit dem Handspaten - aber besser und regelmäßiger - beliebig auf 4 bis 11 Zoll Tiefe umgegraben werden; sie leistet, mit 4 Pferden bespannt, in gleicher Zeit das vierfache eines Pfluges und macht diesen, der Spatencultur den Acker ergiebiger macht, fast unentbehrlich.
An demselben Tage steht eine in Wien preisgekrönte und von dort an mich zurückgesandte Mähmaschine von Bamlett=Jorkshire bei mir zur Ansicht.

Wilh. Heincke.


An Katarrh, Husten, Heiserkeit, überhaupt an Hals und Brust Leidende müssen beim Gebrauch des L. W. Egers'schen Fenchelhonigs besonders folgendes beobachten:

Wenig sprechen, auch nicht zu stark husten und sich räuspern, eine warme und reine Luft sowohl bei Tage als bei Nacht einathmen, sich nicht Rauch und Staub aussetzen und das Ausgehen unterlassen. Dabei müssen Speisen und Getränke reizlos sein, alles Kalte und Spirituöse, sowie harte und gewürzreiche Speisen muß man vermeiden. Man vergesse doch nie, daß ein vernachlässigter Katarrh leicht in lebensgefährliche Krankheiten ausarten kann. Diese Wahrheit gilt für Jeden, ganz besonders aber sollten sie Eltern beachten, sobald ein Kind zu hüsteln anfängt, und bei Zeiten dagegen thun, um der gefährlichen Lungenentzündung und Bräune, sowie dem qualvollen Keuchhusten vorzubeugen. Sobald ein Kind hüstelt, muß es bei reiner Luft ruhig in der warmen Stube gehalten werden, es muß im Warmen schlafen und darf durchaus nicht in's Freie. Zumal zu einer Zeit, wo Keuchhusten und andere Kinderkrankheiten herrschen, sollte bei dem geringsten Husten obige Regel um so gewissenhafter beobachtet werden.
Dieselbe Vorsicht erheischen auch katarrhalische Zustände alter Leute, denn schon in der Natur des Alters ist es begründet, daß auch die Athmungsorgane durch trägeren Blutumlauf, Schleimanhäufung u. s. w. theilweise ihren Dienst versagen. Dadurch entstehen Kurzatmigkeit, Husten, Verschleimung, chronische Katarrhe und ähnliche Unannehmlichkeiten, welche bei Tage belästigen, bei Nacht oft genug das so notwendige Bischen Schlaf rauben.
Da ist aber der L. W. Egers'sche Fenchelhonig von L. W. Egers in Breslau, Messergasse 17, zum Bienenstock, ein recht natürliches, einfaches und wohlschmeckendes Genußmittel, um alle diese fatalen Beschwerden zu erleichtern, indem er die Lunge anfeuchtet, die Trockenheit mildert, den Schleim löst und zugleich auf die Leibesöffnung recht milde einwirkt.


Zu den bevorstehenden Festbäckereien empfehle ich zu äußerst billig gestellten Preisen:
engl. Syrup (vorzüglich zu Pfeffernüssen geeignet),
ff. Raffinade in Broden,
ffs. Melis in Broden,
gemahlene Raffinade,
Crystall=Zucker,
gereinigte und rohe Pottasche,
trockne Pommeranzenschaalen,
Citronenöl in Gläsern à 2 und 4 Schilling (Mecklenburg),
Succade, süße Mandeln etc. etc.

J. F. Eckmann.


Theater in Schönberg.

Mittwoch, den 10. December, zum zweiten Male: Das böse Fräulein oder: Ein deutscher Schulmeister.
Zu recht zahlreichem Besuch ladet ein Carl Hocke.


Holst. Karpfen, Schleie und Karautschen empfiehlt Joh. Wilh. Schwoll.
Lübeck.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen18 - 21Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps22 1/2 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.21 1/2 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.16 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.3 Mark (Lübeck) - 3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Gänse pr. 500 Gr.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 600 Gr.14 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 28.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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