No. 94
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. November
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 94 Seite 1]

- Da geht's ja zu wie in der Türkei rief ein Franzose jüngst in der furchtbar lärmenden Nationalversammlung. Kaum war das Wort seinen Lippen entflohen, so erhob sich der Gesandte des kranken Mannes in der Diplomatenlage entrüstet und verließ das Haus. So muß man sich auch in der Zeit der größten Redefreiheit hübsch umsehen, um seinem Nachbar nicht auf's Hühnerauge zu treten.
- Die Universität Straßburg zählt in diesem Wintersemester 585 Studenten. -
- Die Weinlese in Frankreich ist nicht besser ausgefallen als in Deutschland, doch gleicht die Qualität des Weines in vieler Beziehung die Quantität aus. Am wenigsten ist der weiße Wein gerathen und da wird es keine Ausfuhr geben.
- Dr. Heuser in Eppingen veröffentlicht in dem "Bad. landw. Wochenbl." Resultate seiner Anbauversuche mit kalifornischen Kartoffeln. Nicht nur durch Ueppigkeit des Blattwuchses und Schönheit in Form und Farbe der Blätter, sondern auch durch hohen Ertrag zeichnen sich diese Kartoffelsorten vor allen andern aus. Es gilt dies besonders von der frühen und späten Rosenkartoffel, die Pfirsichkartoffel und einer dritten unvergleichlichen Kartoffelart. Letztere ist eine weiße, ovale, etwas platte Sorte mit glatter Schale und flachen Keimen. Nach amerikanischen Berichten ist sie sehr mehlig, wiegt oft 3/4 - 1 Kilo und ist außerordentlich ergiebig; außerdem hält sie sich sehr gut im Aufbewahrungsorte, so daß sie an die Spitze aller andern Kartoffelsorten gestellt werden kann.
- Vom 1. December d. J. an beträgt das Porto für Postkarten (Correspondenz=Karten) nach allen Orten der Vereinigten Staaten Amerikas auf den Wegen über Bremen, Hamburg oder Stettin 1 Groschen. Frankirung ist erforderlich.
- Da die aus Oberösterreich in Bayern eingeschleppte Rinderpest sich weiter verbreitet und auch die Oberpfalz (Regensburg) und Oberfranken bedroht, so ist die ganze bayrisch=böhmische Grenze gesperrt worden.
- König Johann von Sachsen hat seiner Familie ein reiches Vermächtniß in seinem Memoiren hinterlassen, die bis zu seinem letzten Krankenlager fortgeführt sind und ein treues Geschichtsbild von den Zeitereignissen dieses Jahrhunderts entrollen.
- Der Magistrat von Magdeburg hat ein Preisausschreiben für den besten Entwurf zu einem Ehrendenkmal für die in den Kriegen von 1864, 1866 und 1870 gefallenen Magdeburger mit Preisen von 1000, 500 und 300 Mark ausgeschrieben. Für Ausführung des Denkmals stehen 20,000 Thlr. zur Verfügung.
- Aus Bayern. Zum Gerichtsnotar eines Städtchens kommt an einem Feiertage Nachmittags ein Bauer, der recht wohlhabend aussieht, und sagt, er wolle ein Testament machen lassen. Geduldet Euch ein wenig, guter Freund, sagt der Notar, ich will nur noch die Rechnung da abschließen, und dabei führt er den Bauer in die Wohnstube und befiehlt leise der Frau, mit einem Kruge Wein und etwas unter die Zähne aufzuwarten. Das geschieht. Der Bauer zwar will nichts annehmen, die Frau Notar weiß ihm aber so freundlich zuzureden, daß er sich ein Herz faßt und zugreift. Nach einer halben Stunde kommt der Notar und fordert den Gast auf, ihm seine Angelegenheit vorzutragen. Der Bauer greift in die Rocktasche und bringt ein Neues Testament zum Vorschein, das nimmer neu, sondern stark abgegriffen und zerrissen war. Mein Hannesle, sagt er, hat's arg zugerichtet; jetzt will ich's für mein Conradle neu einbinden lassen, daß er wieder eine bessere Freude d'ran hat. - Bei diesen Worten verschwindet die Frau Notarin mit hochrothen Backen in das Nebenzimmer, der Notar beißt sich auf die Lippen und sagt so freundlich als es geht: Guter Mann, da seid Ihr in's unrechte Haus gekommen, der Buchbinder wohnt neben an, seht nur nach dem Schild, wenn Ihr lesen könnt.
- Er ist Börsianer, Verwaltungsrath, Produktenhändler, Familienvater, Theaterfreund und noch manches Andere, aber nur Eines ist er absolut nicht, nämlich - Orthograph. Nennen wir ihn D . . . ck, das ist nicht der rechte Buchstabe, aber für den Helden der Nicht=Orthographie paßt er. Neulich blieb er Abends spät auf seinem Comptoir und erlaubte seinem Kassirer nach Hause zu gehen, indem er ihm bemerkte, daß er die Kasse auf das Wort "Thüre" zuschließen wolle. Er hat nämlich eine Feuerfeste, deren Schloß auf Buchstaben und Worte eingerichtet ist. Am nächsten Morgen kommt der Kassirer auf das Comptoir, als er aber die Kasse mit Berücksichtigung des magischen Wortes "Thüre" aufschließen will, geht's nicht. Er versuchte es wieder, aber ohne Erfolg. Endlich erinnert er sich der orthographischen Schwachheiten seines Gebieters. Er versuchte es also auf das Wort "Türe". Noch kein Erfolg; dann auf "Thiere", nicht mit besserem Glück. Er versucht "Dürre", "Dhüre", Alles umsonst. Endlich des langen Haders mit der deutschen Sprache und dem Schlosse müde, geht er in D.'s Wohnung. Der Chef kommt ihm in einem persischen Schlafrock, genau nach dem Muster, wie sie die hohen Würdenträger des Schah's in Wien anhatten, entgegen, und fragt betroffen: "Nun was ist's? Haben Sie eine schlechte Nachricht?" - "Das nicht Herr von D., aber ich kann die Kasse auf das Wort "Thüre" nicht aufsperren. Vielleicht haben Sie beim Schließen das Wort geändert?" - Das Wort geändert? Gott, wie sollt ich? Dachte gar nicht daran. Ich schloß auf "Thüre". - "Sind Herr von D. dessen gewiß." - "Ja wohl gewiß; was sonst? Gehen Sie ins Comptoir und kommen Sie mir nicht an Gott's frühem Morgen daher mit solchen Narrheiten." Ja, Herr von D., vielleicht habe ich nicht dieselbe Orthographie des Wortes, wie Sie. Wie hätten Sie das Wort geschrieben?" - "Geschrieben!" - kreischte D. "Jeder Narr kann "Thüre" schreiben. T-ü-h-thü, r-e re, Thüre. Wenn Sie nichts von der Rechtsschreibung verstehen, so können Sie mein Kssirer nicht sein!" - Bitte sehr, Herr von D., Ich werde mir nur Ihre Rechtschreibung notiren, und wenn Sie später ins Comptoir kommen, können Sie dieselbe mit der meinigen nach dem Wörterbuch vergleichen." Sprachs, notirte und ging. Im Comptoir sprang die Kasse vor dem Sesam "Tühre" auf, wie im Märchen die Felsenthüre vor dem Schatzgewölbe der 30 Räuber. D. soll seither gegen den Kassirer von der Geschichte kein Wort mehr erwähnt haben, nur schenkte er ihm zur ersten Vorstellung von "Andrea" sein Logenbillet, weil er selber sich in die Oper begeben mußte.
- Ein Kaufmann in Berlin wurde des Nachts durch Einbruch bestohlen. Tags darauf erhielt er folgenden Brief durch die Stadtpost: "Wir haben uns bei dem Besuch bei Ihnen, da wir es eilig hatten, geirrt. Mein Kamerad hat einen schlechten Wein genommen, welchen wir Ihnen in Kürze zurückbringen und dafür bessern holen werden. Reden Sie

[Fehlstellen in der Originalseite]


[ => Original lesen: 1873 Nr. 94 Seite 2]

Anzeigen.

Auf Instanz eines Gläubigers soll die der Ehefrau des Schneidermeisters Grevsmühl, Catharina geb. Lenschow zu Schönberg, gehörige, zu Sabow belegene Büdnerstelle c. p. öffentlich meistbietend verkauft werden.
Demnach wird der Verkaufstermin auf Dienstag, den 20. Januar 1874, Vormittags 12 Uhr, der Ueberbotstermin auf Donnerstag, den 12. Februar 1874, Vormittags 11 Uhr, vor hiesigem Großherzoglichen Justiz=Amte angesetzt, wozu Kaufliebhaber hierdurch geladen werden.
Der Schuldnerin, sowie den Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermine zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen zu erscheinen.
Der Entwurf der Verkaufsbedingungen kann 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der hiesigen Gerichtsregistratur eingesehen werden und wird aus denselben hierher bemerkt, daß die zu veräußernde Büdnerstelle ca. 4 Schffl. Aussaat groß ist und auf derselben an Gebäuden sich ein Wohnhaus und ein Stall befinden, daß die Conventionalpoen 200 Thlr. beträgt, die eine Hälfte des Kaufpreises bei der Tradition des Grundstückes, unter An= und Abrechnung der Conventionalpoen, und die andere Hälfte des Kaufpreises zu Johannis 1874 zu entrichten ist, mit Zinsen à 4 % vom Tage der Uebergabe ab.
Gleichzeitig wird zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu veräußernde Grundstück, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichem Beweismittel und zur etwaigen Prioritätsausführung ein Termin auf Dienstag, den 20. Januar 1874, Vormittags 11 Uhr, anberaumt, wozu die nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommenen Gläubiger bei Strafe der Abweisung und des Ausschlusses geladen werden.
Schönberg, den 1. November 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Götze.
(L. S.)     A. Dufft.


Gläubiger=Aufruf.

Anläßlich Verkaufs seiner in Crumesse belegenen Käthner=Stelle, hat der Käthner Heinrich Wilhelm Johannes Koch daselbst, zur Sicherung gegen unbekannte dingliche Ansprüche, einen gerichtlichen Aufruf beantragt.
Es werden daher Alle und Jede, welche aus irgend einem Grunde dingliche Ansprüche an die verkaufte Käthnerstelle zu haben vermeinen, hiemittelst geladen, dieselben am 10. December d. J., Vormittags 11 Uhr, zur Vermeidung des Ausschlusses vor dem unterzeichneten Amtsgericht anzumelden und zu bescheinigen.
Ratzeburg, den 6. Novbr. 1873.

Königlich herzogliches Amtsgericht.
Sachau.

Bodmer.


Gläubiger=Aufruf.

Anläßlich Verkaufs seiner in Salem belegenen Vollhufen=Stelle, hat der Vollhufner Heinrich Jürs daselbst, zur Sicherung gegen unbekannte dingliche Ansprüche, einen gerichtlichen Aufruf beantragt.
Es werden daher Alle und Jede, welche Ansprüche irgend und welcher Art an den Vollhufner Heinrich Jürs und dessen Grundbesitz zu haben vermeinen, hiemittelst geladen, dieselben am 10. December d. J., Vormittags 10 Uhr, zur Vermeidung des Ausschlusses vor dem unterzeichneten Amtsgericht anzumelden und zu bescheinigen.
Ratzeburg, den 3. November 1873.

Königlich herzogliches Amtsgericht.
Sachau.

Bodmer.


Bekanntmachung.

den Concurs des Kaufmanns Jürgens (in Firma W. L. Jürgens) in Ratzeburg betreffend.

Nachdem in der am 27. d. Mts. stattgehabten Versammlung der Gläubiger des Kaufmanns Ernst Johann Ludwig Jürgens in Ratzeburg, (in Firma W. L. Jürgens) die Aufrechterhaltung des unterm 19. d. Mts. vorläufig abgegebenen Concurs=Erkenntnisses beschlossen worden ist, wird zum öffentlich meistbietenden Verkauf der zur Concursmasse gehörenden Grundstücke, nämlich:

1. des in der Töpferstraße hierselbst unter Nr. 51 belegenen Wohnhauses mit Speicher, (Schuld= und Pfandprotocoll Vol. II. Fol. 47.)
2. des in der Herrenstraße hierselbst unter Nr. 11 belegenen, im Schuld= und Pfandprotocoll der Stadt Ratzeburg Vol. I. Fol. 10 verzeichneten Wohnhauses nebst Zubehör,
erster Termin auf den 10. December 1873, Vormittags 9 Uhr,
zweiter Termin auf den 7. Januar 1874, Vormittags 9 Uhr,
dritter und letzter Termin auf den 4. Februar 1784, Vormittags 9 Uhr,
angesetzt, und werden Kaufliebhaber hierdurch geladen, sich alsdann im Sitzungssaal des unterzeichneten Amtsgerichts einzufinden.
Die Bedingungen sind 8 Tage vor dem ersten Termin auf dem Gericht und bei den Güterpflegern, Kaufmann Senator Haase und Kaufmann Bock hierselbst einzusehen.
Zugleich werden Alle und Jede, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche oder Forderungen an den genannten Kaufmann Jürgens zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, dieselben zur Vermeidung des Ausschlusses, entweder bis zum 9. December 1873 schriftlich, oder am 10. December 1873, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Amtsgericht anzumelden und gehörig zu bescheinigen.
Auswärtige haben am Gerichtsort Bevollmächtigte zu bestellen und wird der Ausschließungs=Bescheid nur an hiesiger Gerichtsstelle angeheftet werden.
Ratzeburg, den 29. October 1873.

Königlich herzogliches Amtsgericht.
Sachau.

Bodmer.


Die diesjährige ordentliche Herbstversammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am Donnerstag, den 2. Decbr. d. J., Vormittags 11 Uhr, im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg stattfinden.
Schönberg, den 13. Nov. 1873.
Namens des Vorstandes: C. Giehrke, Adv., d. Z. Secretär.


Die Verlobung unserer ältesten Tochter Mathilde mit Herrn J. J. F. Reedwisch zu Seeretz zeigen statt besonderer Meldung hierdurch an
Aug. Städing & Frau. Neuhof.


Am 22. d. M. starb im 73. rathlos thätigem Lebensjahre unsere gute Mutter und Großmutter Marie Lühr, geb. Oldörp.
Tief betrauert von den hinterbliebenen Kindern und Enkeln.
Lockwisch, den 25. Nov. 1873.


Lebensversicherungsbank f. D.
in Gotha.

Versicherungsbestand am 1. Juni 1873 80,848,400 Thlr.
Effectiver Capitalfonds am 1. Juni 1873 19,670,000 Thlr.

Versicherungen werden vermittelt durch
Schönberg.               Wilh. Schrep.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 94 Seite 3]

Zuchtmarkt
für edlere Pferde in Neubrandenburg.

Der nächste Zuchtmarkt wird am 2. und 3. Juni 1874 in Neubrandenburg abgehalten werden und mit einer Verloosung von Pferden etc. verbunden sein. Die zu verloosenden Pferde werden auf dem Markt angekauft werden. Durch die Erbauung fester, ausgemauerter Ställe für vorläufig 400 Pferde werden dieselben gegen jede Ungunst der Witterung sicheren Schutz finden.
Neubrandenburg, im November 1873.

Das Comité.
Graf Schwerin.   Pogge.   Loeper.


Für Landschulen.

Nachdem in allen Landschulen der geographische Unterricht jetzt obligatorisch, mithin ein Globus fast unentbehrlich ist, habe ich, von einigen Seiten aufgefordert, eine Musterauswahl von 8 Stück in verschiedener Größe kommen lassen. Indem ich dieses den verehrlichen Schulvorständen und den Herren Lehrern hierdurch anzeige, mache ich noch darauf aufmerksam, daß, jemehr Aufträge zu erledigen ich entgegen nehmen kann, desto geringer der Preis der einzelnen Globen wegen gemeinsamer Verpackung und Frachtunkosten sich gestalten wird. Auch wäre eine baldige Bestellung gerathen, da zu Anfang des kommenden Jahres ein nicht unerheblicher Preisaufschlag von Seiten der Fabrik in Aussicht genommen ist.

Ergebenst C. Sievers, Buchbinder.


Zu Stickerei=Einsätzen passende Gegenstände für den Hausstand sowohl, wie für den Näh= u. Schreibtisch sind jetzt in großer Auswahl angekommen, die ich den verehrten Damen zur gefälligen Auswahl empfehle.
Auf Wunsch werden auch die Stickereien dazu in kurzer Zeit angefertigt.

Ergebenst C. Sievers, Buchbinder.


Donnerstag voriger Woche sind von meinem Wagen zwischen Lübeck und hier 6 kleine zusammengebundene Brettchen zu einer Kiste verloren, welche der Finder gegen Vergütung der Mühe mir zuschicken wolle.

C. Egert.


Holst. Karpfen, Schleie und Karautschen empfiehlt Joh. Wilh. Schwoll.
Lübeck.


Prima
Westhartley Steinkohlen.
Besten engl. Coaks
empfehlen aus den Schiffen billigsten Preises
L. Possehl & Co.
Lübeck.


Kampfgenossen=Verein 1870/71
zu Schönberg.
BALL
am 2. December im Boyeschen Gasthause.
Anfang 6 1/2 Uhr.

Die Mitglieder sind berechtigt, fremde - Herren gegen Erlegung von 24 Schilling (Mecklenburg) Entree - einzuführen, müssen jedoch diese bei einem Vorstandsmitgliede an der Kasse namentlich anmelden.

(Kriegsdekorationen sind anzulegen.)


Dr. Pattison's
Gichtwatte

lindert sofort und heilt schnell

Gicht und Rheumatismen
aller Art, als: Gesichts-, Brust-, Hals- und Zahnschmerzen, Kopf-, Hand- und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken- und Lendenweh.
In Packeten zu 12 Schilling (Mecklenburg) und halben zu 7 Schilling (Mecklenburg) bei Wilh. Heincke in Schönberg.


Heinrich Kock,
Uhren-, Gold- & Silberwaaren-Handlung,
empfiehlt

goldene und silberne Taschen=Uhren, Regulateure, Pendulen und Rahmen=Uhren, sowie eine reichhaltige Auswahl seiner goldener Ketten, Brochen, Bouton's, (Ohrringe), Medaillon's, Chemisettknöpfe, Verlobungsringe, silberne Potage=, Eß= und Theelöffel u. s. w.
Bestellungen und Reparaturen prompt und billig.


Trocknes Buchen=Klobenholz, soweit der Vorrath reicht, 4 Taler (Mecklenburg) pro Meter frei vor's Haus, verkauft am liebsten sofort C. Egert.


Auf dem Hofe Neuhof bei Ratzeburg finden zu Ostern 4 Tagelöhner=Familien Wohnung.


Aechte

Limburger Käse
in Stücken zu circa 2 Pfund das Stück 12 1/2 Sgr.
empfiehlt Friedr. Dierking.
Ratzeburger Vorstadt.


Rostocker dopp. Kümmel,
à Liter 7 1/2 Sgr., empfiehlt
Friedr. Deirking.
Ratzeburger Vorstadt.


Nordische Anschovis,
in Tonnen von 3 Pfund Inhalt die Tonne 20 Sgr. pro Pfund 10 Sgr.
empfiehlt
Friedr. Dierking.
Ratzeburger Vorstadt.


Zur Anfertigung künstlicher Gebisse von vulkanisirtem Kautschuck nach bewährter amerikanischer Methode, empfiehlt sich ganz ergebenst

Ludwig Vogel.

Der präparirte Kautschuck hat keinen Geruch noch Geschmack, ist schadlos wie Gold; die Zähne sind Porzellan und angenehm zu tragen, garantire ich für sicheres Schließen und verspreche in den Fällen, wo der Gaumen noch nicht zu sehr abgenutzt ist, kräftiges Beißen. Die Procedur ist schmerzlos, der Preis für in meiner Wohnung abgenommene Piecen à Zahn 1 Taler (Mecklenburg), außerhalb 1 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg).
Schönberg, den 24. Novbr. 1873.

Sogleich oder zu Ostern wird ein

Dienstmädchen

von einem Hauswirth hiesigen Fürstenthums gesucht. Näheres in d. E. d. Bl.


Einige Knaben oder Mädchen vom Lande, welche die Schönberger Schule besuchen sollen, finden in einer bürgerlichen Familie in der Nähe des Schulhauses freundliche Aufnahme. Näheres in der Expedition der wöchentl. Anzeigen.


Verloren.

Am Mittwoch, den 12. Nov., also am Ball=Abend, ist in der Nähe oder im Köster'schen Gasthause ein goldener Ring verloren gegangen. Der ehrliche Finder wird gebeten, denselben in d. E. d. Bl. gegen eine angemessene Belohnung abzugeben.


Theater in Schönberg.
Nächste Woche Schluß der Saison.

Freitag den 28 November: Der Sonnwendhof oder: Der Brandstifter. Volksschauspiel in 4 Abtheilungen.
Sonntag den 30. November: Der Mann im Feuer. Lustspiel in 3 Akten von Ziegler. Zum Schluß Lebende Bilder.
Montag den 1. December: Das Duell der Liebe oder: Frauenkampf. Lustspiel in 3 Akten.
Dienstag den 2. December: Christoph und Renate oder die beiden Waisen. Schauspiel in 2 Abtheilungen. Vorher: Das eiserne Kreuz.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 94 Seite 4]

Schüsselbuden 186 Lübeck   S. Adolphs   Schüsselbuden 186 Lübeck

empfiehlt sein wohlassortirtes Lager von sämmtlichen

Manufactur- und Mode-Waaren
en gros                          en détail.

Durch persönliche comptant Einkäufe erlaube ich mir, ein geehrtes Publikum darauf aufmerksam zu machen, daß die Preise meiner Stoffe um 30 - 40 % billiger sind, als die Fabrikanten jetzt verlangen.
Kleiderstoffe in allen denkbaren Qualitäten. Einfarbige rein wollne Rippse 9 Schilling (Mecklenburg) Diagonals, Popeline, Jacquard, Velours, Epinglas Mohairs, Cachemirs in den neuesten Farben 5, 6 u. 8 Schilling (Mecklenburg).
Wintermäntel u. Jacquettes, anschließend und weit, das Neueste dieser Saison, in besonders schöner Ausstattung
Abendmäntel u. Regenmäntel in carrirt, gestreift und uni, 15 Mark (Lübeck) 800 Stück Chales u. Tücher, bestehend in den neuesten Erzeugnissen für die Jetztzeit. Velour-Chales 7 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg), do. für Kinder 2 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) u. 3 Mark (Lübeck). Gewirkte echte Long-Chales in den prachtvollsten Zeichnungen 25 Mark (Lübeck).
Double-Stoffe in blau, braun, Schwarz und grau. Sehr guten schweren Double u. Ratiné 10/4 nur 24 Schilling (Mecklenburg) und 2 Mark (Lübeck).
Zuschneiden gratis. Unterröcke uni u. gestreift 3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) u. 4 Mark (Lübeck) do. elegant garnirt 4 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) u. 5 Mark (Lübeck). Moiré-Röcke u. 300 Stck. Steppröcke in allen Farben 6 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) u. 7 Mark (Lübeck).
Ball-Roben abgepaßt und vom Stück geschnitten. Die 12-14 Mark (Lübeck) pr. Robe gekostet haben nur 6 Mark (Lübeck), 7 Mark (Lübeck) und 8 Mark (Lübeck). Französische Linons in schönen Lichtfarben als Unterkleider für Ball-Toilette nur 6 Schilling (Mecklenburg).
Atlas-Kragen, wollne Kragen, seidene u. Moiré-Schürzen, wollne u. seidene Mäntel, Tücher, Chälchen, Schleier, Slipse, Damen-Wäsche, Leine u. Batist-Tücher.
Gardinen in Mull, Sieb, Gaze u. Zwirn. Eine Parthie englische elegante Tüll-Gardinen 6 Schilling (Mecklenburg), die 10 Schilling (Mecklenburg) gekostet haben. Mull= u. Sieb-Gardinen 2 1/2 u. 3 Schilling (Mecklenburg).
Bettdecken mit langen Frangen 3 Mark (Lübeck) 4 Schilling (Mecklenburg), do. ganz schwere 3 Mark (Lübeck) 12 Schilling (Mecklenburg) u. 4 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg).
Weisswaaren und Baumwollenwaaren sehr preiswerth.
Waschechte Cattune u. Möbelgardinen nur 2 1/2 Schilling (Mecklenburg).

Auswahlsendungen von Chales & Mänteln, sowie Muster des ganzen Lagers stehen gern zu Gebote.
Alle Sendungen geschehen portofrei.

S. Adolphs.
Lübeck.      


Trotz aller Anstrengung, die Herr Direktor Hocke macht, will es ihm doch nicht gelingen, Einnahmen zu erzielen und findet derselbe bei dem Besuch nicht seine Rechnung. Die bisherigen Aufführungen von "Lüge und Wahrheit, "des Nächsten Weib" und "Zurücksetzung" sind Vorstellungen, wie wir sie von früheren Gesellschaften nie besser gesehen. Leider wird Herr Director Hocke nach den bisherigen Cassenerfolgen Schönberg schon in der nächsten Woche wieder verlassen, was wir ihm um so weniger verargen können, da hier gewiß keine Direction herkömmt, um Geld zuzusetzen. Hoffentlich bessert sich der Besuch noch, damit Herr Director Hocke sich herbeiläßt, noch länger bei uns zu verweilen und fordern wir alle Theaterfreunde zu recht zahlreicher Betheiligung auf.

Mehrere Theaterfreunde.


Schweriner Sparkassenbücher.

Diejenigen, welche in dem bevorstehenden Antonitermine Schweriner Sparcassenbücher durch mich besorgen lassen wollen, ersuche ich, solche spätestens bis zum 22. Januar 1874 bei mir abzugeben.

Schönberg.     W. H. Schacht.


Alles Sandholen aus der Sandgrube auf meiner Koppel auf dem Heiligenlande verbiete ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.

Büdner Wegener zu Schlagsdorf.


Kirchliche Nachrichten.

Geboren. 18. Nov. Dem Maurer Oldörp zu Bechelsdorf ein Sohn. - 21. Nov. Dem Schlossermeister Ollmann vor Schönberg eine Tochter.

Gestorben. 16. Nov. Carl Wilhelm Heinrich Freitag, Anerbe zu Lindow, 18 J. alt. - 18./19. Nov. August Carl Wilhelm Joachim Heinrich Grevsmühl, Schulzensohn zu Kl. Bünsdorf 2 M. alt. - 22. Nov. Engel Marie Lühr, geb. Oldörp, Büdners Wittwe zu Lockwisch fast 73 J. alt.

Copulirt. 21. Nov. Johann Heinrich Grevsmühl, Maurergesell zu Retelsdorf, und Catharina Margareta Eckmann zu Lübsee. - 21. Nov. Friedrich Joachim Wasmund, Feuermann in Hamburg, und Anna Elisabet Maria Bohnhoff zu Petersberg. - 21. Nov. Johann Heinrich Lohse aus Gr. Siemz zu Törpt, künftiger Schulze in Törpt, und Catharina Maria Elisabet Wigger zu Törpt. - 21. Nov. Johann Heinrich Damm, Anerbe zu Schl. Sülsdorf, und Anna Maria Elisabet Wigger zu Törpt. - 23. Nov. Johann Peter Retelsdorf aus Sahmkow, Hausknecht in Schönberg, und Anna Marie Oldörp zu B. Resdorf.

Proclamirt. Johann Peter Maaß aus Rupensdorf zu Petersberg, angehender Hauswirth in Wahrsow, und Hauswirthswittwe Catharina Maria Lühr zu Wahrsow, geb. Rieckhof aus Gr. Rünz.

Sonntag den 30. November.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.16 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.3 Mark (Lübeck) - 3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Gänse pr. 500 Gr.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 600 Gr.14 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen17 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 1/2 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps22 1/2 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.21 1/2 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 26.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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