No. 85
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. Oktober
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 85 Seite 1]

- Die Begeisterung, welche die kaiserliche Antwort an den Papst aller Orten, namentlich in den nicht ultramontanen Kreisen der katholischen Rheinlande gefunden und die sich durch Adressen und Telegramme an den Kaiser voll des innigsten Dankes Luft macht, hat den Bischof Ketteler in Mainz keine Ruhe gelassen. Auch er hat ein Schreiben an den Kaiser gerichtet, worin er gegen die bekannte Stelle des kaiserlichen Briefes auftritt, die von den staatsfeindlichen Umtrieben einer katholisch=politischen Partei und von dem Ausschluß höherer katholischen Geistlichen an diese Bewegung handelt. Er wagt es, u. a. darin zu sagen: "Staatsfeindliche Umtriebe haben Ew. Majestät im Angesichte Europas uns vorgeworfen. Entweder bewegt sich unsere Agitation innerhalb der Schranken der Gesetze, und dann waren Sie nicht berechtigt, uns diesen Vorwurf zu machen, oder sie geht über diesen Boden hinaus, und dann begründen staatsfeindliche Umtriebe das Verbrechen des Hochverraths. Nun denn, Majestät, befehlen Sie Ihrer Regierung auf Grund der Thatsachen, die Ihnen ja angesichts eines solchen Vorwurfs zu Gebote stehen müssen, unsere Führer als Hochverräther vor Gericht zu stellen. Nachdem Sie einen so furchtbaren Vorwurf gegen die Ehre, gegen die Integrität des Charakters, gegen die Loyalität ihrer Gesinnungen geschleudert, gestatten Sie wenigstens diesen Männern, Ihnen zu beweisen, wie übel Sie berichtet waren!"
- Prinz Friedrich von Hohenzollern, Major und Escadronschef im 1. Gardedragonerregiment, hat Urlaub genommen und will in Rumänien bei seinem älterem Bruder, dem Fürsten Carl, die dortige Landessprache studiren. Wie es heißt, soll er ein Armeecommando in Rumänien übernehmen, um, da die Ehe des Fürsten Carl bis jetzt ohne männliche Nachkommenschaft geblieben, auf diese Weise den Verhältnissen des Landes nahe gerückt zu sein.
- Die "Grenzb." erhalten eine interessante Schilderung der Zustände in Spanien aus der Feder eines Mannes, der die dortigen Verhältnisse aufs genaueste zu kennen scheint. Er versichert, daß dem Lande nur durch einen aufgeklärten Despotismus zu helfen sei, komme er woher er wolle; alles parlamentarische Wesen Sei nur Tand und Spiegelfechterei. Alle politischen Führer verfolgten nur selbstsüchtige Interessen, der einzige ehrliche Mann sei Castelar, der den richtigen Weg mit seiner Dictatur eingeschlagen, aber erst noch zeigen müsse, ob er das Zeug dazu habe. Schulen und Eisenbahnen, Arbeit, Fleiß und industrielle Thätigkeit könnten allein der verkommenden Bevölkerung aufhelfen, aber dazu gehörte der Zwang eines überlegenen Geistes.
- Seine Reise durch Bayern nach Wien hat Kaiser Wilhelm im strengsten Incognito gemacht; den Bahnbeamten war bei Androhung von Dienstentlassung Stillschweigen über die Zeit der Reise auferlegt.
- Leute, die das Gras wachsen hören, wollen herausgebracht haben, das die gegenwärtigen herzlichen Beziehungen zwischen den beiden Kaiserhäusern in Berlin und Wien leicht noch eine engere Annäherung erhalten dürften; daß sich nämlich aus dem letzten Besuch wahrscheinlich eine Verbindung des österreichischen Kronprinzen Rudolf mit einer der Töchter des Prinzen Carl entwickeln wird.
- Unter dem Vorsitz des Cultusministers Falk beriethen hervorragende Schulmänner und Abgeordnete seit einiger Zeit über die Reorganisation der höheren Schulen. Das Resultat ist folgendes: Beibehaltung der jetzigen Gymnasien mit einer durch die Rücksicht auf die Realwissenschaften gebotenen Erweiterung; Errichtung der Gewerbeschulen ohne Unterricht in der lateinischen und griechischen Sprache, jedoch mit der Berechtigung der Abiturienten zum Besuche der Universität; endlich Errichtung der Mittelschulen mit Berechtigung der Abiturienten zum einjährigen Militärdienst. - Das Unterrichtsgesetz ist auf ein Jahr vertagt.
- Der Bankerott Quistorp's in Berlin ruft Unglück über Unglück hervor. In Stralsund hat sich ein Rentier, der sein ganzes Vermögen bei Quistorp verloren, den Tod gegeben. In Wolgast, der Vaterstadt Quistorp's, herrscht namenloser Jammer. In jeder Familie liegen die Quist. Actien aufgeschichtet und 1000 Arbeiter, die in den Quistorp'schen Fabriken arbeiteten, sind brodlos geworden.
- Die Wiener haben sich nach Bismarck die Beine wund gelaufen und die Augen blind geguckt. In dichten Haufen standen sie Morgens vor dem Ausstellungspalast, um ihn zu erwarten. Da kommt ein zweispänniger Hofwagen gefahren und in ihm sitzt ein hochgewachsener Offizier in der preuß. Campagne=Uniform. - "Da is er schon! Hurrah hoch und nochmal hoch, Bismarck hoch! Vivat Bismarck!" Der Offizier macht ein verlegenes Gesicht und fährt abseits zur deutschen Gallerie. - Er will uns auskommen, der Schlankel! Dös giebt's bei uns net! Hurrah hoch, vivat Bismarck! rufts und alles stürmt ihm nach. Da läßt sich eine Stimme vernehmen: "Hören se'mal, das war ja jar nich Bismarck! - So? wer war's denn nachher? - "Das war der Flügeladjutant des Kaisers Wilhelm, Major von Alten." - So? - und der kommt da so daher gefahren? Wer is er denn eigentlich? - "Wer er ist? Det is derselbe, der in Ems dem Benedetti "nausgeschmissen hat." - "Das is der? Haha, 'n Benedetti hat er aussa geworfen? Alten soll leben, hurrah hoch! - Schließlich aber haben sie doch noch den Bismarck in der Ausstellung erwischt, er war mit dem österr. Minister Andrassy zusammen. Da ging der Spektakel los. "Bismarck hoch! Andrassy hoch! Eljen! Hurrah! So ging's fort, die Musik fiel einmal mit dem deutschen, einmal mit dem ungarischen Nationallied ein. Vergebens dankte Bismarck vielmals und winkte ab. Da klopfte er seinem österreichisch=ungarischen Collegen auf die Achsel, sagte: Sehen Sie, wie sie uns Beide lieb haben! nahm ihn unter den Arm und verschwand mit langen Schritten.
- Pariser Astronomen kündigen einen Kometen von mächtigem Schweif an, der aber bald dem bloßen Auge sichtbar werden wird.
- Gläubige Seelen schrieben einem wunderthätigen Heiligenbilde im Posenschen, wohin am 4. Juli d. J. eine Wallfahrt unternommen worden war, die Heilung eines Stummen zu, welcher plötzlich die Sprache wieder erlangte. Der Mann wollte vor mehren Jahren als Soldat in Folge einer Ohnmacht die Sprache verloren haben und bezog seitdem auch die gesetzliche Invalidenpension. Die Wundergeschichte, welche großes Aufsehen erregte und viel von sich reden machte, scheint sich aber in eine einfache Betrügerei aufzulösen, da jetzt durch Zeugen festgestellt worden ist, daß der angeblich geheilte schon am Tage vor der Wallfahrt munter gesprochen, weshalb die Verwaltung der Invalidencasse nicht

[ => Original lesen: 1873 Nr. 85 Seite 2]

nur die Pension desselben eingezogen, sondern auch eine Untersuchung wegen Betrugs gegen ihn veranlaßt hat.
- Die Verehrer Franz Liszt's werden am 10. November d. J. dessen 50jähriges Künstlerjubiläum festlich begehen.
- Die Stadt Gräfenthal ist schon wieder von einem Brandunglück heimgesucht worden. Ihr schönes Rathhaus ist ein Raub der Flammen geworden. Einen ganzen Stoß Acten hat man gerettet, aber ein armer Handwerksbursche ist im Arrestlocal des Rathhauses verbrannt. War es denn nicht möglich, den Unglücklichen zu retten?
- Ein hohes Freudenfest ist am letzten Sonnabend in der guten Residenzstadt München gefeiert worden, bei dem sich Alt und Jung, Hoch und Gering bewegten Herzens die Hände schüttelten: die Wiedereröffnung des königl. Hofbrauhauses. Zu Ehren des Tages wurden binnen 12 Stunden 146 Eimer Bier ausgetrunken und die braven Münchener behaupteten trotz empfindlicher Kälte ihre Plätze im Freien, als ob man sich mitten im Hochsommer befände.
- Reisende erzählen, daß sich in dem Gebüsch vor dem Thore der Wartburg eine Wölfin gelagert welche die Pilger, die nach der Burg und ihren Denkwürdigkeiten wallfahrten, mit unbarmherziger Raubgier anfalle. Wenn sich dies wirklich so verhielte, würde doch wohl ein moderner Junker Jörg mit Jagdgeschoß aus dem Burgthore herausreiten, um das Raubthier von dem geweihten Boden zu verscheuchen.
- Warnung. Neun Auswanderer, die im vorigen Jahre von England nach Brasilien gingen, aber kürzlich wieder von da zurückkehrten, schildern die Leiden der Auswanderer als geradezu fürchterlich und versichern, daß viele Eltern gezwungen waren, ihre eigenen Kinder für 20 Milreis das Stück an die Eingebornen zu verkaufen, um sich und die Ihrigen vor dem Hungertode zu schützen.
- Es wird dahin kommen, daß die Cassirer an Ketten gelegt werden müssen. Der rheinischen Eisenbahngesellschaft ist der ihrige mit 35,000 Thlr. abhanden gekommen, wovon der ehrliche Finder die Festnahme und Zurücklieferung desselben nach Cöln zu Stande bringe, 500 Thlr. als Belohnung erhalten soll.


Die Korallenfischerin von Torre del Greco.
Novelle von Arthur Stahl.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1873 Nr. 85 Seite 3]

Die Korallenfischerin von Torre del Greco.
Novelle von Arthur Stahl.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

In Sachen betreffend die Subhastation des zu Schönberg an der Lübecker Straße sub No. 187 belegten Wohnhauses c. p. des Tischlermeisters Johann August Oldenburg hieselbst wird der auf Sonnabend, den 22. November d. J., Vormittags 11 Uhr, anstehende Ueberbotstermin mit dem Bemerken hierdurch in Erinnerung gebracht, daß im ersten Verkaufstermine, am 21. October d. J., ein Gebot überall nicht abgegeben ist.
Schönberg, den 23. October 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


In Sachen betreffend die Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu Schönberg an der Lübecker Straße sub Nr. 187 belegene Wohnhaus c. p. des Tischlermeisters Johann August Oldenburg hieselbst giebt das

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 21. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß alle Diejenigen, welche sich so wenig in dem Termin am 21. d. Mts. als bis jetzt gemeldet haben, nunmehr mit ihren etwaigen dinglichen Ansprüchen an das obengedachte Oldenburg'sche Wohnhaus c. p., wie hiermit geschieht, für immer präcludirt und abgewiesen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 23. October 1873.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die vor Schönberg belegene Bauerstelle c. p. des Ackerbürgers Peter Heinrich Grevsmühl hieselbst wird hiermit gemeinkundig gemacht, daß auf das Liquidations=Protocoll vom 18. d. Mts. sofort im Termine der Präclusivbscheid erlassen worden ist.
Schönberg, den 21. October 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.


Wegzugs halber beabsichtigt der Büdner und Tischlermeister Greve zu Pogez seine daselbst belegene Büdnerei in einem einzigen Termine öffentlich meistbietend zu verkaufen und hat mich mit dem Verkauf beauftragt. Zu diesem Zwecke setze ich Termin auf Sonnabend den 8. November d. J., Morgens 10 Uhr, im Gasthause der Madame Maaß hieselbst an und lade Kaufliebhaber hiezu ergebenst ein.
Die Büdnerei ist eine der besten unseres Fürstenthums, enthält ca. 30 Scheffel sehr guten Acker, 6 Scheffel Wiese und Garten - letztere mit vielen ergiebigen Obstbäumen - 2 große Wohnhäuser mit 6 Wohnungen und zahlt nur geringe herrschaftliche Abgaben.
Die Verkaufsbedingungen sind günstig.
Schönberg den 27. October 1873.

Wilh. Heincke.


Bekanntmachung.

Der diesjährige Herbstbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins für Landbewohner ist zwischen dem 17. und 30. Novbr. d. Js. mit 1 1/2 Simplum - den Anderthalbmaligen des einfachen Ansatzes - auf dem hiesigen Bureau zu entrichten.

Namens der Direction
Bruhn,
Secretär.

Lübeck, den 7. October 1873.


Am Sonnabend Morgen 5 3/4 Uhr entschlief sanft nach schwerer Krankheit meine gute liebe Frau Wilhelmine Wieschendorf geb. Bohnhoff in ihrem kaum angefangenen 26. Lebensjahre.
Tief betrauert von dem tief betrübten Manne, Eltern, Schwiegermutter und Verwandten. Die Nachricht statt besonderer Meldung allen Freunden und Bekannten.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, Nachmittags 3 Uhr statt.


Das unterzeichnete Komite beehrt sich, den Rechnungsabschluß zur Sedan=Feier d. J. zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.
Die Einnahme betrug:
1. aus Schönberg (Stadt und Amt) 107 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg) 2. Auswärtige Beiträge bei dem Cassirer eingeliefert 108 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg) 3. Ertrag des Schwiesow'schen Gartenconcertes 9 Taler (Mecklenburg) 40 Schilling (Mecklenburg) 4. Ertrag des dortigen Balles 15 Taler (Mecklenburg)16 Schilling (Mecklenburg) Summa 240 Taler (Mecklenburg) 40 Schilling (Mecklenburg) Die ganze Ausgabe betrug 245 Taler (Mecklenburg) 40 Schilling (Mecklenburg) Bleibt ein Deficit von 5 Taler (Mecklenburg) - Schilling (Mecklenburg) welches von dem vorigjährigen Ueberschuß gedeckt ist.
Die Specifikation der einzelnen Beiträge, sowie die über die verausgabten Summen sprechenden Quittungen liegen beim Cassirer, Carl Köhler hieselbst, zur Einsicht bereit.
Schließlich sprechen wir allen gütigen Gebern für die zu der nationalen Feier gespendeten Gaben unsern herzlichsten Dank aus.
Schönberg, den 26. October 1873.

Das Komite zur Feier des 2. September.


Mein Stickereigeschäft, durch viele neue Artikel vergrößert, bringe ich hierdurch in Erinnerung und empfehle:

angefangene Stickereien, Strickmuster, aufgezeichnete Weißwaaren, Wolle, Perlen und Seide,

sowie alle in diesem Fache vorkommenden Artikel auf das angelegentlichste.

Auguste Baumast.


Regenröcke

vom besten Zeuge angefertigt unter Garantie, daß selbe nie kleben, nie steif werden und nicht durchnässen, empfehlen preiswürdig

Gebrüder Burchard.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 85 Seite 4]

Sechs und Dreißigster Rechenschafts-Bericht
der
Berlinischen Lebens=Versicherungs=Gesellschaft.
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Im Jahre 1872, dem 36. Geschäftsjahre der Gesellschaft, wurden

1645 neue Versicherungen mit Rthlr. 2,797,742 6/7 Kapital und Rthlr. 6346. 1. 6. jährlicher Rente abgeschlossen,
355 Personen mit Rthlr. 465,900 Kapital als verstorben angemeldet, und Rthlr. 1,009,489. 8. 7. an Kapital=Einzahlungen, Prämien und Netto Zinsen eingenommen.

Am Schlusse des Jahres betrug:

der Versicherungs=Bestand 13,400 Pers. mit Rthlr. 20,335,611 3/7 Kapital und Rthlr. 18,485. 2. - . jährlicher Rente,
der Gesammt=Fond Rthlr 5,859,580. 20. 4., und
die Summe der unvertheilten Ueberschüsse der letzten fünf Jahre Rthlr. 702,480. 17. 10.

An die Versicherten gelangt im Jahre 1873 die Dividende pro 1868 mit 22 Procent zur Verteilung.
Der ausführliche Geschäfts=Bericht pro 1872 kann in unserm Büreau, sowie bei sämmtlichen Herren Agenten in Empfang genommen werden.

Berlin, den 30. April 1873.
Direction der Berlinischen Lebens=Versicherungs=Gesellschaft.
v. Bülow.    Le Coq.    Jacobi.    Winckelmann.
Directoren.
Busse. Vollziehender Director.
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Vorstehenden Bericht bringe ich hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, mit dem ergebenen Bemerken, daß der Geschäftsbericht des Jahres 1872 bei mir unentgeltlich ausgegeben wird, und Anträge auf Versicherungen jederzeit angenommen werden.
Schönberg i. M., October 1873.

F. Heitmann.
Haupt.Agent der Berlinischen Lebens-Versicherungs-Gesellschaft.


Zu der letzten u Haupt=Classe Hamburger Stadt=Lotterie

deren Ziehung den 29. d. M. beginnt und den 19. Novbr. geendet ist, müssen in dieser einen Ziehung 21,400 Gewinne entschieden werden, wovon der Haupttreffer

ev. 300000 Mk.

oder 120,000 Taler (Mecklenburg) ist, empfehlen wir zum geneigten Glücksversuch außer anderen folgende Nummern:
1/1 999. 22125. 24899. 1/1
1/2 61. 62. 64. 66. 70. 75. 79. 89. 16,333. 22,133. 24,855.
1/4 2. 9. 12. 14 16. 30. 131. 1333. 1767. 1856. 1874. 5625. 15222. 20700. 22188. 33225. 33255. 33299.
1/8 55. 60. 111. 1100. 8000. 17,525. 18,111. 14,677. 14,699.

1/8 5 Taler (Mecklenburg), 1/4 10 Taler (Mecklenburg), 1/2 20 Taler (Mecklenburg), 1/1 40 Taler (Mecklenburg)

Pläne zur gefl. Ansicht gratis.

Auswärtige Aufträge werden prompt ausgeführt.

Gebr. Lilienfeld,
Neuerwall 94. Hamburg.


Einige Mädchen, die das Schneidern und das Nähen auf der Nahmaschine erlernen wollen, können sich melden bei

Marie Dierck, Sabowerstraße.


Eine neue große Singer=Nähmaschine für Schneider und Schuhmacher passend, ist 25 Procent unter Fabrikpreis zu verkaufen von Wilh. Heincke.


Neue 1 und 2 schläfrige Betten mit guten Federn sind zu haben bei

Ratzeburg.          W. Gärtner.


Kampfgenossen=Verein 1870/71.

Versammlung: Sonntag, den 2. November, Nachmittags 3 Uhr, im Boye'schen Gasthause.

I. A.
Westphal.


Heute habe ich hier im Hause des Herrn Senator Köhler, oben rechts, ein

Stickerei- & Wollgeschäft

eröffnet und bitte um geneigten Zuspruch.

Wilhelmine Bade.


Gummy-Galoschen empfiehlt billigst Carl Rahn.


Am Mittwoch den 29. October wird der Club wieder beginnen, wozu ergebenst einladet
   Carlow, den 22. October 1873.
           W. Creutzfeld, Gastwirth.


Jeden Bandwurm

entfernt binnen 3 bis 4 Stunden vollständig schmerz, und gefahrlos; ebenso sicher beseitigt auch Bleichsucht und Flechten und zwar brieflich Voigt, Arzt zu Croppenstedt (Preußen).


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen17 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 1/2 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 14 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps22 1/2 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.21 1/2 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 1/2 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.15 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 9 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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