No. 83
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. Oktober
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 83 Seite 1]

- Der Briefwechsel zwischen dem deutschen Kaiser und dem Papste ist das Gespräch der europäischen Welt. Sämmtliche liberale Blätter Oesterreichs und Englands feiern den Brief Kaiser Wilhelms als ein epochemachendes Ereigniß, das jeden Deutschen mit Stolz erfüllen müsse. Die "Times", das größte Blatt Englands, sagt von dem Briefe des Papstes, "es sei nicht leicht, einen Brief zu erdenken, welche unter der Maske christlicher Liebe so viele unerträgliche Anmaßungen enthalte."
- Das Verhör des Marschall Bazaine's glich bis jetzt mehr einem interessanten Gespräche als einer Verhandlung, in welcher das Leben und die Ehre des Marschall von Frankreich auf dem Spiele stehen. Ab und zu werden zwischen dem Richter (Aumale) und Angeklagten kleine Complimente ausgetauscht; Bazaine bemerkt, daß der Herzog das Kriegshandwerk versteht, und Aumale erkennt dagegen die persönliche Tapferkeit Bazaine'a an. Trotzdem erhellt schon aus dem Anfang des Kriegsverhörs, das im französischen Commando eine unglaubliche Unordnung, im Feldzugsplan ein ewiges Schwanken herrschte, so lange Napoleon selber die Leitung hatte. Es wurde aber, als das Commando an Bazaine überging, um kein Haar besser. So lange er unter dem Befehle Napoleons stand, ließ er die neben, aber nicht unter ihm stehenden Generale ruhig zerschmettern, und als er später Herr über das Geschick der Armee wurde, bestand sein ganzer Operationsplan darin, die Anstrengungen der Deutschen, welche ihn in Metz einschließen wollten, zu unterstützen und daselbst so lange auszuharren, bis ihn der Hunger zwang, die Schlüssel der Festung sammt der ganzen Armee an den Belagerer auszuliefern, - sei es nun im Interesse des Kaisers oder in seinem eigenen Interesse.
- Der Prozeß gegen Bazaine kann noch sehr dramatisch werden. In hohen Kreisen ist man überzeugt, daß der Marschall, auf's Aeußerste getrieben, furchtbare Enthüllungen machen wird. Besonders über die vier Hauptanklagepunkte wird er sich deutlich aussprechen und sehr bekannte Namen nennen, auf welche in seinen Augen die eigentliche Verantwortung fällt. Er soll vorhaben, Zeugenschaften auszurufen, die nicht eben entzückt sein werden, in diesem Prozesse zu figuriren (S. Rouher, der Vicekaiser, der noch immer nicht erschienen, und General Soleille.) Auch die Mitglieder der Nationalvertheidigung von 1870 (Gambetta, Jules Favre u. a.) müssen sich darauf gefaßt machen, nicht glimpflich behandelt zu werden. Bazaine wird in der Verachtung, die sie ihm einflößten, Gründe zu Gunsten seines Ungehorsams und seiner Unterhandlungen suchen. - Der Degen des Marschall liegt in jeder Sitzung des Kriegsgerichts auf dem Tische vor den Richtern; erfolgt eine Freisprechung, so erhält Bazaine denselben zurück, im andern Falle wird der Degen zerbrochen.
- Kaiser Wilhelm ist am 17. October im Schloß Schönbrunn bei Wien, wo er wohnen wird, eingetroffen, mit ihm zugleich Fürst Bismarck. Kaiser Franz Joseph war seinem kaiserlichen Gaste bis St. Pölten entgegengefahren. Bismarck bewohnt das sogenannte Kaiserstöckel in Hietzing.
- Der Kronprinz von Sachsen ist in der Nähe von Pillnitz umgeworfen worden und unter den Wagen gekommen. Er erlitt dabei eine Verletzung in der Seite, hat aber andern Tags das Bett verlassen und ist ganz außer Gefahr.
- Die Braunschweigische Regierung will mit der Stadt Genf wegen der Erbschaft des Herzogs Carl keinen Prozeß anfangen, wenn Genf nicht die Besitzungen des Herzogs Carl in Braunschweig beansprucht.
- Der jetzige Kaiser von Abessinien soll ein grausamer Tyrann sein. Seinem Thronprätendenten ließ er die Ohren mit Schießbaumwolle füllen und dann den Kopf in tausend Stücke zersprengen. Einer Anzahl Gefangenen ließ er die rechten Hände und die linken Füße abhauen, und dann den Löwen, Panthern und Tigern zum Fraße vorlegen.
- Wären die Juristen unfehlbar, so gäbe es nicht zwei bis drei Instanzen. Diese Instanzen sind in neuester Zeit sowohl für den Cultusminister Falk wie für manches junge Ehepärlein ein großes Glück. Die Bischöfe in Preußen haben nämlich, wie bekannt, manchen Pfarrer ohne Zustimmung der Regierung, die gesetzlich erforderlich ist, in ihr Amt eingesetzt, und der Cultusminister hat kurzer Hand ihre geistlichen Amtshandlungen für ungültig erklärt. Nun fängt aber der Jammer erst recht an. Manches Liebespärlein ist von solchem Pfarrer getraut worden, und hört nun, daß seine Ehe, die es im besten Sinne eingegangen, ungültig sei; mit der Civilehe kann es sich nicht helfen; denn eine solche giebt's in den östlichen Provinzen nicht. Die Juristen sollen also über die Gültigkeit entscheiden. Nun hat aber das Kreisgericht in Schroda entschieden, daß eine solche von einem "gesperrten" d. h. nicht anerkannten Pfarrer eingesegnete Ehe rechtsgültig, und das Kreisgericht in Rosenberg, daß sie nicht rechtsgültig sei. - Es wird, da der Fälle immer mehr werden, nichts helfen, als daß das Obertribunal in Berlin, der höchste Gerichtshof, ein maßgebendes Erkenntniß giebt.
- Die Wiener berechnen die Zahl der Besucher ihrer Ausstellung (den October mitgerechnet) auf etwa 4,700,000 und die Einnahme aus den Eintrittsgeldern auf etwa 2 1/2 Mill. Das Defizit des Unternehmens kann sich leicht auf 12-14 Mill. stellen.
- In Berlin u. a. O. sind kürzlich wiederholt Dienstherrschaften bestraft und zu Schadenersatz verurtheilt worden, weil sie ihren Dienstmädchen unrichtige Zeugnisse ausgestellt und z. B. vorgekommene Unredlichkeiten verschwiegen hatten. Die nachfolgenden Herrschaften, die durch unehrliche Mädchen in Verlust kamen, waren gerichtlich klagbar geworden.
- Das Haus Hachette u. Co. in Paris hat ein Zaubertintenfaß erfunden, dem man nur beliebig viel kaltes Wasser zuzugießen braucht, um die schönste geruchlose und die Stahlfeder nicht angreifende Copirtinte zu haben.
- Onkel Spener und Tante Voß nannten die Berliner ihre Spener'sche und Voß'sche Zeitung, die lange den politischen Markt allein beherrschten. Tante Voß ist immer noch sehr rüstig und behäbig und hat's sogar zu einem niedlichen fortschrittlichen Schnurrbärtchen gebracht; Onkel Spener dagegen geht nächstens zu seiner Ruhe. Dem Kaiser thut's sehr leid; denn er las die "Spener'sche Zeitung" täglich zum Frühstück.
- In Constantine sind die Juden und Araber sich in die Haare gerathen. Die Juden kamen wegen ihrer langen Barte am schlimmsten weg. Zuletzt mußte das Militär einschreiten, um der Keilerei ein Ende zu machen.

[ => Original lesen: 1873 Nr. 83 Seite 2]

- Die Frau eines Fabrikanten in Berlin erhielt unerwartet den Besuch ihrer Schwester, die seit 12 Jahren in der Schweiz verheirathet war und es war große Freude bis - andern Tages, Da war die Schwester verschwunden und mit ihr eine große Summe Geld und Goldsachen aller Art. Der Fabrikant telegraphirte an seinen Schwager in der Schweiz und erhielt die Antwort, seine Frau sei gesund und munter bei ihm und niemals verreist. Die Betrügerin, die große Aehnlichkeit mit der Schweizerin hatte und alle Verhältnisse genau kannte, ist verschwunden.


Die Korallenfischerin von Torre del Greco.
Novelle von Arthur Stahl.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1873 Nr. 83 Seite 3]

Die Korallenfischerin von Torre del Greco.
Novelle von Arthur Stahl.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Auf Instanz eines Gläubigers soll das dem Tischlermeister Johann August Oldenburg zu Schönberg gehörige, daselbst an der Lübecker Straße sub No. 187 belegene Wohnhaus c. p. öffentlich meistbietend verkauft werden.
Demnach wird der Verkaufstermin auf Dienstag, den 21. October d. J., Mittags 12 Uhr, der Ueberbotstermin auf Sonnabend, den 22. November d. J., Vormittags 11 Uhr, vor hiesigem Großherzoglichen Justiz=Amte angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiermit geladen werden.
Dem Schuldner, sowie den Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermine zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen zu erscheinen. Der Entwurf der Verkaufsbedingungen kann 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der hiesigen Gerichts=Registratur eingesehen werden, und wird aus denselben hieher bemerkt, daß die Conventionalpoen 200 Taler (Mecklenburg) beträgt, die eine Hälfte des Kaufgeldes bei der Tradition des Grundstückes, unter An= und Abrechnung der Conventionalpoen und die andere Hälfte des Kaufgeldes zu Ostern 1874 zu entrichten ist mit Zinsen à 4 % vom Tage der Uebergabe an.
Gleichzeitig wird zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu veräußernde Grundstück, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Prioritäts=Ausführung ein Termin auf Dienstag, den 21. October d. J., Vormittags 11 Uhr, anberaumt, wozu die nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommenen Gläubiger bei Strafe der Abweisung und des Ausschlusses geladen werden.
Schönberg, den 23. Juli 1873.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.


In Sachen betreffend die Subhastation des zu Schönberg an der neuen Wallstraße sub Nr. 124 belegenen Wohnhauses c. p. des Arbeitsmannes F. Faasch wird der auf Sonnabend, den 8. November d. J., Vormittags 11 Uhr, anstehende Ueberbotstermin mit dem Bemerken hiermit in Erinnerung gebracht, daß in dem ersten Verkaufstermine am 14. October cr. ein Gebot überall nicht abgegeben ist.
Schönberg, den 15. October 1873.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuches über die zu Selmsdorf belegene Büdnerstelle c. p. des Tischlermeisters Heinrich Bruhn daselbst wird hiermit gemeinkundig gemacht, daß auf das Liquidations=Protocoll vom 14. d. M. sofort der Präclusivbescheid erlassen worden ist.
Schönberg, den 14. October 1873.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


In Sachen betreffend die Subhastation des zu Schönberg an der Neuenwallstraße sub Nr. 124 belegenen Wohnhauses c. p. des Arbeitsmannes Hans Faasch giebt das

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 14. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß alle diejenigen, welche sich so wenig in dem Termine am 14. d. M. noch bis jetzt gemeldet, nunmehr mit ihren etwaigen dinglichen Ansprüchen an das oben gedachte Faasch'sche Wohnhaus c. p., wie hierdurch geschieht, präcludirt und abgewiesen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 15. October 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthum Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Kampfgenossen=Verein 1870/71.

Versammlung: Sonntag, den 2. November, Nachmittags 3 Uhr, im Boye'schen Gasthause.

I. A.
Westphal.


Heute habe ich hier im Hause des Herrn Senator Köhler, oben rechts, ein

Stickerei- & Wollgeschäft

eröffnet und bitte um geneigten Zuspruch.

Wilhelmine Bade.


Den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich mich als Korbmacher hieselbst etablirt habe; ich bitte daher um geneigten Zuspruch, indem ich bei vorkommenden Arbeiten reelle, billige Preise verspreche. Meine Wohnung ist beim Uhrmacher Meyer hieselbst.

H. Specht, Korbmacher.


Einige Mädchen, die das Schneidern und das Nähen auf der Nahmaschine erlernen wollen, können sich melden bei

Marie Dierck, Sabowerstraße.


Ein Haus in der frequentesten Gegend der Stadt, welches 128 Thlr. an Miethen einbringt, sowie eine Scheune und ein Hinter=Gebäude, welches sich leicht noch zu einer Wohnung einrichten läßt, nebst 300 []R. Acker, guten Boden, ist billigst unter der Hand zu kaufen.
Näheres ertheilt
Schönberg, im October 1873.

J. Ludw. D. Petersen.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei Emil Jannicke, Bandagist.


L. W. Egers'scher Fenchelhonig,

aus exquisiten species edelsten Honigs (mel depuratum) und Fenchel seit 1861 fabricirt von L. W. Egers in Breslau, weltbekanntes diätetisches Genußmittel, nicht Geheimmittel, auch keine Arznei, daher in keiner Apotheke zu haben, bietet durch langjährigen guten Ruf Bürgschaft seiner Vorzüglichkeit Wohl zu merken, um nicht einem Verkäufer nachgemachter Waare in die Hände zu fallen, daß jede Flasche mit im Glase eingebrannter Firma, Siegel und Facsimile von L. W. Egers in Breslau versehen und die Verkaufsstelle nur allein ist bei C. Sievers in Schönberg.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 83 Seite 4]

Jetzt blüht das Glück im Weinberge!

Unter dieser bewährten Devise empfehle ich zur bevorstehenden Hauptgewinn=Ziehung noch einige ganze, halbe, viertel und achtel Original=Loose zum Planpreise und nenne weiter unten zur gefl. Auswahl die Nummern der noch vorhandenen Kaufloose.
Diese Hauptgewinn=Ziehung erregt schon jetzt in weit größerem Maße das Interesse des Publicums, als alle ihre Vorgängerinnen, was darin seinen Grund hat, daß dieses Mal allein 3800 Gewinne oder 885,100 Mark mehr zur Verloosung kommen als in der vorigen Schluß=Ziehung. Noch nie hatte der Plan solch' enorme Gewinn=Summen aufzuweisen, denn in der am 29. October a. c. beginnenden und am 19. November endigenden Hauptgewinn=Ziehung gelangen speziell: 1 Prämie à 2000,000 Mark (Lübeck), 1 Haupttreffer à 100,000 Mark (Lübeck), 1 Haupttreffer à 75,000 Mark (Lübeck), 1 Haupttreffer à 50,000 Mark (Lübeck), 1 Haupttreffer à 40,000 Mark (Lübeck), 1 Haupttreffer à 30,000 Mark (Lübeck). 2 Haupttreffer à 20,000 Mark (Lübeck). 2 Haupttreffer à 15,000 Mark (Lübeck), 5 Haupttreffer à 12,000 Mark (Lübeck), 10 Haupttreffer à 10,000 Mark (Lübeck), 10 Haupttreffer à 8000 Mark (Lübeck), 10 Haupttreffer à 6000 Mark (Lübeck), 30 Haupttreffer à 5000, 60 Haupttreffer à 3000, und 200 Haupttreffer à 2000 Mark (Lübeck), sowie 400 Gewinne à 1000 Mark (Lübeck), 400 Gewinne à 500 Mark (Lübeck), 466 Gewinne à 200 Mark (Lübeck), und 19800 Gewinne à 110 Mark (Lübeck) (nebst Freiloos, zur Entscheidung. Im Ganzen 21,400 Gewinne 1 Prämie und Freiloose zum Gesammt=Betrage von

Sieben Millionen 780,700 Mark Hamb. Crt.

Nummern der vorräthigen Loose: 1/1 Nro. 2322. 2325. 27702. 27707. 27712. 27724. 68202. 68211. 68214. 68248. à 40 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
1/2 Nro. 4983. 4986. 4989. 38524. 38530. 38582. 38597. 69923. 59925. 69932. à 20 Taler (Mecklenburg) pr. Crt.
1/4 Nro. 4709. 16599. 16600. 25606. 37333. 37377. 37388. 37399. 37400. 55205. 55225. 55252. 55288. 55299. 55303. 55305. 55315. 55325. 55344. 55355. 55399. 55400. 59955. 59966. 59977. 59995. 60000. 68282. 68288. 68299. à 10 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
1/8 Nro. 28811. 28820. 68255. 68258. 68266. 68268. 68302. 68309. 68314. 68317. 68318. 68320. 68323. 68325. à 5 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.

Voraussichtlich werden die Aufträge auf Loose und namentlich auf bestimmte Nummern zur bevorstehenden Haupt=Verloosung sehr zahlreich einlaufen, ich habe daher Reflectanten auf vorerwähnte Nummern in deren eigenen Interesse zu bitten, mir die bezügliche Bestellung unter Beifügung des entsprechenden Betrages (40 Taler (Mecklenburg) für 1/1 Loos, 20 Taler (Mecklenburg) für 1/2 Loos, 10 Taler (Mecklenburg) für 1/4 Loos, 5 Taler (Mecklenburg) für 1/8 Loos) mit der nächsten Post einzusenden, da ich nur dann im Stande bin, die gewünschten Nummern zu liefern.
Am einfachsten beschafft man die Ordres pr. Post=Anweisung, indem auf derselben nur der Betrag und meine Adresse ausgefüllt und im Coupon die Adresse des Absenders nebst der Bestellung vermerkt wird.
Jeder Interessent erhält unaufgefordert und gratis nach beendigter Ziehung oder nach Erscheinen seiner Nummern unter Einsendung der officiellen Gewinnliste, Mittheilung vom Resultate seiner Betheiligung. Die Gewinne. Haupttreffer und Prämie werden von mir selbst, gegen Rückgabe der gezogenen Loose, in preußischen Banknoten. Silber oder Gold an die Gewinner ausgezahlt.
Man wende sich mit Aufträgen bald an

Isaac Weinberg
in Hamburg,     
Hohe Bleichen 41.


Soeben erschienen und ist zu haben in der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg:

Fest= und Gelegenheitspredigten
von
Th. Zahn,
Doctor u. a. o. Professor der Theologie in Göttingen
und
Hermann Ohl,
Pastor in Selmsdorf.
Preis 15 Sgr.


Das
Herren-Mode-Magazin
von
B. Birawer,
am Kohlmarkt, vis à vis Brockmüllers Hotel, Lübeck, empfiehlt

Großes Lager Großes Lager
eleganter Herren=Anzüge, der neuesten Stoffe und
eleganter Herren=Paletots,
eleganter Herren=Schlafröcke etc.      Herren-Artikel.
Bestellungen nach Maaß in kürzester Zeit.


Am Freitag, den 24. October, wird bei mir ein

Ball

stattfinden, wozu ich meine geehrten Gönner und Freunde hierdurch ergebenst einlade.

Gastwirth Tretow, Demern.


Grabkreuze

in ganz neuen, sehr hübschen Mustern, größte Sorte schon zu 4 Thlr., empfiehlt

Ratzeburg.           Moritz Stein.


Drathstifte, Drath und Nägel

zu bedeutend ermäßigten Preisen empfiehlt

Ratzeburg.           Moritz Stein.


Kropfpulver für Pferde, eigenes Präparat, von ausgezeichneter Wirksamkeit, von den Pferden gern gefressen, à Pfund 16 Schilling (Mecklenburg), empfiehlt

F. Caspary, Thierarzt in Dassow.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen17 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen17 - 18Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 1/2 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps22 1/2 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.21 1/2 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.15 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 9 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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