No. 82
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. Oktober
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 82 Seite 1]

- Die vielen und schweren Anklagen gegen Bazaine scheinen in ihrem Zusammenhange vernichtend und wie Wellen, die über dem Haupte des Angeklagten zusammenschlagen. Oberst Stoffel, der französische Militärbevollmächtigte in Berlin vor dem Kriege von 1870, während des Kriegs in der Nähe Bazaine's, ist beschuldigt, mehrere wichtige Briefe Bazaine's an Mac Mahon unterschlagen zu haben, ja es ist sogar seine Verhaftung, eben so die des Majors Magnan (der von Bazaine verwendet wurde) angeordnet, doch noch nicht ausgeführt. Stoffel hat in den Zeitungen erklärt, er werde vor dem Kriegsgericht seine Erklärungen geben - Bazaine darf nicht mehr mit seiner Familie, sondern nur noch mit seinen Verteidigern verkehren.
- Das preußische Haus der Abgeordneten ist durch königliche Verordnung aufgelöst worden. Die Wahlen für ein neues Haus sind ausgeschrieben, für die Wahlmänner auf den 28. October, für die Wahlen der Abgeordneten auf den 14. November. Bis zu dem 14. December muß das neue Haus zusammentreten.
- In Paris sind 22,000 Stück Photographien Napoleon IV. (Lulu) von der Regierung confiscirt worden.
- Ueber die Steigerung der Lebensmittel=Preise etc. und der Arbeitslöhne in Süddeutschland giebt der Jahresbericht der Württembergischen Handels= und Gewerbekammer sehr interessante Aufschlüsse. Der durchschnittliche Aufschlag beträgt (1872) Seit 1830/39 und 1833/42 beim Lohn in Fabriken und Handwerken 119 Proc., bei den Brodfrüchten 65 Proc., bei dem Fleisch 167 Proc., beim Bier 94, bei Brennholz 50; Seit 1860/65 bezüglich 1856/65 beim Lohn in Fabriken und Handwerken 34 Proc., bei Brodfrüchten 26, bei Fleisch 66, bei Bier 36, bei Brennholz 15.
- Das Berliner Tageblatt meldet Folgendes: "Ein hiesiger Volksanwalt bekam am 24. Juli cr. einen kohlschwarzen und gänzlich unkenntlichen Einthalerschein des Herzogthums Meiningen. Da der Schein aus einer Unzahl von Stücken bestand und seine Abstammung nur mit der Lupe zu erkennen war, so packte er ihn ein und sandte ihn nebst Begleitschreiben direct an den Herzog von Meiningen mit der Bitte, doch dafür gütigst mitwirken zu wollen, daß dergleichen Geld aus dem Verkehr gezogen und ihm an Stelle dieses Scheines ein guter preußischer Einthalerschein zugeschickt werde. In Folge dieses Schreibens erschien am 2. d. M. ein Geldbriefträger des Kaiserlichen Postamtes bei dem resoluten Volksanwalt und überreichte demselben einen großen Schreibebrief mit fünf Herzoglichen Siegeln, der Nachstehendes enthielt: "Auf Ihr geehrtes Schreiben vom 24. Juli cr. an Se. Hoheit den Herzog von Sachsen=Meiningen wird Ihnen hierdurch für den defekten Kassenschein ein preußischer Einthalerschein übersandt. Meiningen, den 30. September 1873. Herzoglich Sachsen=Meiningensches Staatsministerium. Der Finanz=Minister."
- Die Einwohnerzahl von Berlin ist jetzt auf 912,669 gestiegen.
- Vater Wrangel hielt am Mittwoch in der Simeonskapelle drei Mädchen über die Taufe, Drillinge, mit denen der Nachtwächter Göbel von seiner Frau bescheert worden war. Der alte gemüthliche Feldmarschall, der bei dem herrschenden Regen eine Stunde lang in einem Schuppen Zuflucht nehmen mußte, weil die Taufe falsch gebucht und die Thür der Kapelle geschlossen war, ließ den drei Schwestern die Namen Augusta, Elisabeth und Victoria geben.
- Wer auf der Wiener Ausstellung war, erkennt dem Schwechater und Pilsener Bier den ersten Preis zu. Es hat nur den einen Fehler, daß es in kleinen Gläsern geschenkt und mit großen Geldstücken bezahlt wird. -
- Berthold Auerbach hat einen neuen Roman fertig, der während des Krieges von 1870 theils im Elsaß, theils im Schwarzwald spielt. Der Titel des Romans ist ein streng gehütetes Geheimniß.
- Ein Amerikaner hat ein neues Spielzeug erfunden, das Sehr populär zu werden verspricht. Es besteht aus einer Wachspuppe in Nachtkleidern, welche in einer Wiege schlummert und, wenn die Feder des Spielzeugs aufgezogen wird, sich aufrichtet, die Arme ausstreckt und deutlich "Mama" ruft. Es ist eine neue verbesserte Auflage der "Täuflinge."
- In der Nähe von Moskau, wie der "Golos" erzählt, lebt ein Gutsverwalter, um dessen schöne und gebildete Tochter vor Kurzem ein junger Kaufmann und Millionär aus Moskau warb. Der junge Mann gewann die Zuneigung des Mädchens, das er mit Artigkeiten überhäufte, und am 17. September, den Namenstage der Braut, sollte die Verlobung durch ein glänzendes Fest gefeiert werden, das der Millionär veranstalten wollte. Das Fest fand auch statt, aber während der Tafel übernahm sich der Bräutigam im Trinken und entsetzte nun die Gesellschaft durch Ausbrüche unglaublicher Rohheit; er zertrümmerte das Tafelgeschirr und stieß fürchterliche Flüche aus. Der Saal leerte sich augenblicklich, und die Königin des Festes flüchtete sich schreckensbleich in ihr Zimmer. Am andern Tage fand, wie vorher bestimmt war, ein Ball statt, wie wenn nichts vorgefallen wäre. Während desselben bat die Braut den Dirigenten des Orchesters, eine Melodie spielen zu lassen, die sie sehr liebte. Das geschah, aber während des Spieles fiel ein Schuß, man eilte auf den Balkon und fand die Braut todt in ihrem Blute liegen. Sie hatte sich mit einem Revolver erschossen; neben ihr lag ein Zettel, worin sie erklärte, sie habe die Zerstörung aller ihrer Illusionen nicht überleben können.
- Neulich erregten zwei am Deich in Bremerhaven promenirende Herren die Aufmerksamkeit der Polizei. Einer dieser Herren war augenscheinlich eine Dame in Männerkleidern, und da der Polizei dies verdächtig erschien, so wurden beide Personen verhaftet. Sie gaben an, aus Westphalen zu sein, zu ihrem Vergnügen zu reisen und in einem Hotel in Geestemünde zu logiren. In Folge dessen wurden die beiden Verdächtigen in Begleitung zweier Polizeidragoner nach Geestemünde gebracht und der Polizeibehörde zum weiteren Verfahren überliefert. Vor letzterer machte der ältere Herr folgende Angaben: Er sei Gymnasiallehrer aus M. in Westphalen, 40 Jahre alt, und mache mit seiner 24jährigen Frau eine Vergnügungsreise zur Besichtigung der Schiffe und Häfen der Nordsee. Um sich das Leben und Treiben hier ungenirter betrachten zu können, habe seine Frau Männerkleidung angelegt, was bereits im Eisenbahn=Coupe auf der Fahrt geschehen sei. Die junge Dame, welche bei diesem Verhör fortwährend Thränen vergoß und ihren Uebermuth beklagte, bestätigte die Angaben ihres

[ => Original lesen: 1873 Nr. 82 Seite 2]

Mannes. Nichtsdestoweniger wurde das Ehepaar einstweilen in eine Gefängnißzelle geführt um zunächst auf telegraphischem Wege Erkundigungen über dasselbe einzuziehen. Es dauerte fast fünf Stunden, bis die Antwort kam, daß gegen den Gymnasiallehrer R. N. und dessen Frau durchaus nichts Verdächtiges vorliege, und wurden nunmehr die beiden Arrestanten aus der Haft entlassen. Im Hotel angekommen, legte die Dame sofort Frauenkleider an und reiste noch an demselben Abend mit ihrem Mann nach der Heimath zurück. Sie soll geschworen haben, nie wieder in Herrenkleidern auf Abentheuer auszugeben; denn außer dem Hause läßt man die Hosen nicht gelten.


Die Korallenfischerin von Torre del Greco.
Novelle von Arthur Stahl.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1873 Nr. 82 Seite 3]

Die Korallenfischerin von Torre del Greco.
Novelle von Arthur Stahl.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

In Sachen betreffend den Concurs über das von dem verstorbenen Buchbinder Carl Bade zu Schönberg nachgelassene und von den Benefizialerben an die C. Bade'schen Gläubiger abgetretene Vermögen giebt das

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 9. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche, gehörige Bekanntmachung dieses Termines zu den Aden docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß alle diejenigen, welche sich so wenig in dem Termine vom 9. d. Mts. als bis jetzt mit ihren etwaigen Ansprüchen und Forderungen an die genannte Concursmasse, in specie an die dazu gehörigen Grundstücke, als: das zu Schönberg an der Marienstraße sub Nr. 36 belegene Wohnhaus c. p.; das vor Schönberg an der Rehnaer Chaussee belegene Wohnhaus c. p. und den vor Schönberg an der Ratzeburger Chaussee im s. g. Rübencamp belegenen Garten, gemeldet haben und von der Meldungspflicht nicht ausgenommen sind, wie hiermit geschieht, für immer präcludirt und abgewiesen sein sollen.

Von Rechts Wegen.

Schönberg, den 11. October 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Auctions=Anzeige.
Am Montag, den 20. d. M., Morgens von 10 Uhr an, sollen beim Büdner und Tischler Greve zu Pogetz in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 Pferd, schwarzer Wallach, 4 Jahre alt, 2 Kühe, 8 und 10 Jahre alt, 2 Bauwagen mit Zubehör, 1 einsp. Federwagen, 1 Pflug, 2 eiserne Eggen, 1 Walze, 86 Stiege Roggen incl. Stroh, 42 Stiege Hafer incl. Stroh, 8 Fuder Erbsen incl. Stroh, 35 Pfd. neue Federn, 1 Gartenbank.
Carlow, den 8. October 1873.

Struck, Landreiter.


In der Untersuchungssache wider den Halbhufner Jochen Saß in Schlagsdorf hat das Großherzogliche Justizamt in Schönberg unter dem 2. October 1873 zu Protocoll verabschiedet:

daß der Halbhufner Jochen Saß zu Schlagsdorf wegen der eingestandenen öffentlichen Beleidigung der Ehefrau des Hauswirths Retelsdorf, Marie geb. Freitag aus Rieps, am 8. September d. J. auf dem Bohn'schen Tanzsaale zu Ratzeburg in Beihalt der §§ 185 und 200 des Strafgesetzbuchs mit einer Geldstrafe von zehn Thalern Cour., wie hiermit geschieht, zu belegen und er auch schuldig ist, die Kosten der Untersuchung allein zu tragen und resp. auch der Antragstellerin binnen 14 Tagen bei Strafe der Hülfsvollstreckung, richterlicher Feststellung vorbehältlich, wieder zu erstatten; zugleich wird der Letzteren hiemit die Befugniß zugesprochen, diese Verurtheilung, auf Kosten des Schuldigen, durch die hiesigen wöchentlichen Anzeigen binnen derselben Frist öffentlich bekannt zu machen.

Von Rechts Wegen!

Namens meiner Ehefrau bringe ich das vorstehende Urtheil hiemit zur öffentlichen Kenntniß.

Hauswirth Heinrich Retelsdorf
in Rieps.


Aufforderung!

Zur Bezahlung ihrer Beiträge zu der unterm 20. Juni cr. publicirten Armensteuer an die resp. Armenvorsteher werden alle diejenigen Einwohner des Schönberger Armen=Districts, welche ihrer Verpflichtung seither nicht nachgekommen sind, hiermit erinnert und aufgefordert, nunmehr binnen 8 Tagen zu bezahlen, später wird die Restantenliste zur Execution eingereicht.
Schönberg, den 7. October 1873.
Die Armenbehörde.


Bekanntmachung.

Der diesjährige Herbstbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins für Landbewohner ist zwischen dem 17. und 30. Novbr. d. Js. mit 1 1/2 Simplum - den Anderthalbmaligen des einfachen Ansatzes - auf dem hiesigen Bureau zu entrichten.

Namens der Direction
Bruhn,
Secretär.

Lübeck, den 7. October 1873.


Versammlung des Schuhmacher=Amtes.

Unsere sämmtlichen Amtsmeister von Stadt und Land fordern wir hiermit auf, sich am Montag, den 27. October d. J., präcise Morgens 10 Uhr, im Amtslocale einzufinden.
Zweck der Versammlung ist, Besprechung der auf dem Schuhmacher=Congreß zu Hamburg gefaßten Beschlüsse.
Schönberg, den 12. October 1873.

Die Aelterleute des Schuhmacher=Amts.


Das Quartal der Böttcher findet in diesem Jahre am dritten Montag nach Michaelis, den 20. October, Nachmittags statt. Die noch in der Bezahlung des Quartalgeldes rückständig sind, wollen dasselbe an diesem Tage unfehlbar berichtigen.

Die Aelterleute der Böttcherzunft.

Ich wohne von jetzt an im Hause des Herrn Zimmergesellen Schulz am Kaltendamm.

Wilh. Weinrebe, Schuhmacher.


Lesezirkel.

Es besteht die Absicht, den in hiesiger Stadt vorhandenem größeren Lesezirkel, welcher augenblicklich (theilweise wegen Wohnungswechsel bisheriger Mitglieder) einige Veränderungen erleidet, durch Verringerung des Lesebeitrages, der in der Folge vierteljährlich 1 Taler (Mecklenburg) nicht übersteigen soll, noch mehreren zugänglich zu machen. Beitrittserklärungen (noch für das Quartal Oktober, November, Dezember) sowie Wünsche in Betreff zu lesender Schriften nimmt der Unterzeichnete entgegen; auch ist bei demselben das Verzeichniß der augenblicklich zirkulirenden 12 Schriften einzusehen. Der Wechsel geschieht allsonnabendlich; außerhalb Schönbergs Wohnende können beitreten, falls die nöthige Kommunikation hergestellt werden kann.

Ergebenst C. Sievers.


Nachdem ich das Geschäft des verstorbenen Töpfermeisters Ehlers übernommen habe, empfehle ich mich den geehrten Bewohnern der Stadt und des Landes zu allen Töpferarbeiten und bemerke, das ich Oefen sowie andere Töpferwaaren stets vorräthig halte.
Schönberg den 1873.

F. Weinhold, Töpfer.


U. Beermann & Co.
Lübeck, Klingberg 927.
Fabrik und Lager der neuesten Herbst= und Winter=Paletots, Jaquettes, Dollmans, Pelerinen=Mäntel Räder und Jacken in sehr großer Auswahl. en gros und en datail. Auswahlsendungen stehen jeder Zeit zu Diensten.


Alle, welche noch Forderungen haben an den Unterzeichneten, werden ersucht, ihre Rechnungen umgehend einzureichen.

H. Berger.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 82 Seite 4]

Frankfurter Pferde=Markt=Lotterie
mit Genehmigung hoher Regierung.
Ziehung am 22. October d. J.

Bei dieser Lotterie kommen 9 elegante Equipagen mit 4 und 2 Pferden bespannt 1 feiner Schlitten mit 2 Pferden, 60 der schönsten Reit= und Wagenpferden nebst vielen Hunderten von anderen sehr wertvollen Gewinnen zur Vertheilung. Zu dieser allgemein so beliebten Lotterie versendet der Unterzeichnete Loose incl. Porto und Spesen bei Uebersendung der resp. Gewinne:

1 Loos für 1 Thlr. 5 Sgr. oder 2 Fl. 3 Kr.
6 Loose für 7 Thlr. - Sgr. oder 12 Fl. 15 Kr.
gegen Einsendung des Betrages oder per Postvorschuß. Jeder Theilhaber erhält nach der Ziehung eine Gewinnliste franco und gratis übersandt durch das Handlungshaus von

Joh. Geyer in Frankfurt a. M.   

NB. Da in der Regel die Betheiligung bei dieser Lotterie eine ungemein starke ist, so wolle man Bestellungen baldigst machen, um allen Wünschen genügen zu können.


Lebensversicherungsbank f. D.
in Gotha.

Versicherungsbestand am 1. Juni 1873 80,848,400 Thlr.
Effectiver Capitalfonds am 1. Juni 1873 19,670,000 Thlr.

Versicherungen werden vermittelt durch

Schönberg.               Wilh. Schrep.

Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 1/2 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
4 % bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 1/2 % dreimonatlicher Kündigung.
Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct.Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 23. Mai 1872.
Lübecker Bank.


Grabkreuze

in ganz neuen, sehr hübschen Mustern, größte Sorte schon zu 4 Thlr., empfiehlt

Ratzeburg.           Moritz Stein.


Drathstifte, Drath und Nägel

zu bedeutend ermäßigten Preisen empfiehlt

Ratzeburg.           Moritz Stein.


Flensburger Holzpantoffeln für Herren, Damen, Knaben und Mädchen in großer Auswahl bei J. F. Eckmann.


Vor einigen Tagen sind mir 5 Schafe entlaufen, darunter 3 weiße und ein schwarzes Schaf, sowie ein weißer Hammel. Ich ersuche Diejenigen, die darüber Auskunft geben können, sich bei mir zu melden.

Hauswirth Teudt in Schlag=Resdorf.


Tanzunterricht.

Dem hochgeehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebendste Anzeige, daß mein Cursus in Kösters Hôtel begonnen ist. Scholaren à 3 Thlr. Honorar können noch theilnehmen.

Hochachtungsvoll           A. Dorbandt.


Hammersche

Pfannen

und Drainsröhre in allen gangbaren Größen hat vorräthig und empfiehlt

H. Holldorff.     


Beste gr. Westh. Kohlen,

die in den nächsten Tagen hier eintreffen empfiehlt und liefert auf Wunsch frei vor die Thür

H. Holldorff.     


Ich halte einen Ziegenbock.
Arbeitsmann Wilms in der Schlauentrift.


Heute habe ich hier im Hause des Herrn Senator Köhler, oben rechts, ein

Stickerei- & Wollgeschäft

eröffnet und bitte um geneigten Zuspruch.

Wilhelmine Bade.


Den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich mich als Korbmacher hieselbst etablirt habe; ich bitte daher um geneigten Zuspruch, indem ich bei vorkommenden Arbeiten reelle, billige Preise verspreche. Meine Wohnung ist beim Uhrmacher Meyer hieselbst.

H. Specht, Korbmacher.


Einige Mädchen, die das Schneidern und das Nähen auf der Nahmaschine erlernen wollen, können sich melden bei

Marie Dierck, Sabowerstraße.


Ein Haus in der frequentesten Gegend der Stadt, welches 128 Thlr. an Miethen einbringt, sowie eine Scheune und ein Hinter=Gebäude, welches sich leicht noch zu einer Wohnung einrichten läßt, nebst 300 []R. Acker, guten Boden, ist billigst unter der Hand zu kaufen.
Näheres ertheilt
Schönberg, im October 1873.

J. Ludw. D. Petersen.


Am Sonntag, den 19., Nachmittags, werden im Schwiesow'schen Garten Hasen verkegelt, wozu freundlichst eingeladen wird.


Am Freitag, den 24. October, wird bei mir ein

Ball

stattfinden, wozu ich meine geehrten Gönner und Freunde hierdurch ergebenst einlade.

Gastwirth Tretow, Demern.


Kirchliche Nachrichten.

Geboren. 2. October, Dem Hauswirth H. Voß zu Wahlsdorf ein Sohn. - 4. October. Dem Arbm. Schmidt zu Olndorf eine Tochter. - 10. October. Dem Steuerbeamten Bremer vor Schönberg eine Tochter. - 11. October. Dem Hauswirth Baars zu Niendorf eine Tochter. - 13. Oct. Dem Schulzen Ollrogge zu Niendorf ein Sohn. - 14. Oct. Dem Eisenbahnwärter Kahl zu Lockwisch ein Sohn. - 16. Oct. Eine uneheliche Tochter zu Kl. Siemz.

Gestorben. 3. October. Catharina Elisabeth Ollrogg, Hauswirtswittwe zu Olndorf, geb. Hamann von Raddingsdorf, 46 J. 3 M. alt.

Copulirt. 7. October. Carl Friedrich Julius Weinhold aus Bunzlau, Töpfer vor Schönberg, und Töpfermeisters Wwe. daselbst Christine Friederica Sofia Dorothea Ehlers, geb. Burde von Gletzow. - 10. Oct. Joachim Heinrich Karsten, verwittw. Arbm. hieselbst, und Catharina Elisabeth Zieten von Gr. Rünz zu Lüdersdorf. - 12. Oct. Hans Heinrich Ludwig Friedrich Thurmann, Maurergesell von Rodüchelsdorf hieselbst, und Emma Maria Reimer von Sarkwitz hieselbst.

Sonntag, den 19. October.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen17 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen17 - 18Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 1/2 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps22 1/2 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.21 1/2 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.15 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 9 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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