No. 80
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 10. Oktober
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 80 Seite 1]

- Der alte Thiers hat den heimlichen Königsmachern in Frankreich den Fedehandschuh offen hingeworfen und den Kampf des Landes gegen sie eröffnet. Es geschieht dies in einem Briefe an den Bürgermeister von Nancy. In diesem verurtheilt er schonungslos die heimlichen Königsmacher, welche ohne Befragung des Landes und in Abwesenheit der Nationalversammlung die Geschicke Frankreichs zu bestimmen sich anmaßen. Das Volk, welches der einzige legitime Souverän sei, müsse um seine Meinung befragt werden, er selber sei dafür, daß die Republik verteidigt werden müsse und mit ihr jede Errungenschaft der großen Revolution (von 1789).
- Die Königsmacher in Paris wissen recht gut, daß sie ein halsbrechendes Unternehmen vorbereiten. Redacteur Scheerer fragte den Grafen Houssonville, einen Königsmacher, als er ihn jüngst traf: Nun, wie geht es Ihnen? - Wie einem Menschen, antwortete der Graf, der in einem Luftballon sich befindet, in dem Augenblicke, wo man ruft: Laßt die Stricke los!
- Die Zeitungen bekommen Succurs. Montag den 6. October nahm der Bazain'sche Prozeß in Trianon seinen Anfang. Es handelt sich darum, herauszubekommen, ob die Metzer Capitulation unvermeidlich war; die drei Hauptstücke des Prozesses werden daher handeln 1) über die Lebensmittel, 2) über die Artillerie=Bestände, 3) über die Verbindungen Bazaine's nach außen, d. h. ob er über den Stand der Dinge außerhalb des Lagers Kenntniß hatte.
- Seinen erbitterten Landsleuten gegenüber beruft sich Marschall Bazaine auf das Zeugniß seiner Feinde im Felde, daß er alles gethan habe, um Metz und sein Heer zu retten; er dringt darauf daß der Prinz Friedrich Carl und die ihm untergebenen Generale in seinem Prozesse als Zeugen vernommen werden. Man sagt, Preußen werde seinen Generalen die Erlaubniß geben, als Zeugen aufzutreten, Friedrich Carl werde sein Zeugniß schriftlich abgeben. Der Gerichtshof, an dessen Spitze der Herzog von Aumale steht, hat sich über die Zulässigkeit dieser Zeugen noch nicht entschieden.
- An dem diesjährigen Jahresfeste, da Rom die Haupt= und Residenzstadt Italiens wurde, sah man Nachts auf dem Festplatze ein mächtiges, weithin leuchtendes Transparent, welches den Kaiser Franz Joseph, den Kaiser Wilhelm und Victor Emanuel darstellte, wie sie sich die Hände reichen. Dazu spielte die Musik die italienische, die deutsche und österreichische Nationalhymne. - Politisch wichtiger als der Besuch in Wien war Victor Emanuels Besuch in Berlin. Der Instinkt der Italiener hat dies von Anfang an herausgefühlt und hat den König dazu gedrängt, doch ja die Einladung zum Besuch der Wiener Ausstellung anzunehmen, weil eine so passende Gelegenheit - nach Berlin zu reisen - sich nicht so leicht wieder bieten könnte. Dem Minister Viskonti war es auch gar nicht recht, daß die italienischen Zeitungen von vornherein allen Nachdruck auf den Besuch am Berliner Hofe legten und Wien nur als eine Etappe behandelten. Mein Theurer, sagte er einige Tage vor der Abreise zu einem Zeitungsschreiber, "Bedenken Sie doch, wenn Sie die Marchesa X besuchen, um bei ihr die Contessa Y zu treffen, so werden Sie das doch die gute Marchesa nicht merken lassen."
- Kaiser Wilhelms Befehl zur Bildung eines Kriegsgericht über den Seecapitän Werner ist ertheilt worden.
- Der alte Fritz sagt einmal zu einem vornehmen, unverschämten Menschen: Seh' Er sich meine Nase an; sieht sie aus, als ob ich mir von Ihnen drauf herum tanzen lassen würde. - Die preußische Regierung soll eine ähnliche Nase haben und an den widerspenstigen Bischof Ledochowski eine ähnliche Frage gerichtet haben. Das heißt: wenn der Bischof sich nicht durch Gehaltssperren u. s. w. in seinem Widerstand gegen die Kirchengesetze belehren läßt, so wird er nächstens abgesetzt werden, wie jüngst die Schweizer mit dem Bischof Mermillod gemacht haben.
- Wie tief die Börsenkrisis in alle gewerblichen Verhältnisse in Berlin eingreift, erkennt man beim Besuche öffentlicher Lokale am deutlichsten. Restaurationen, die sonst um diese Zeit des Jahres schon in den Frühstücksstunden überfüllt waren, stehen Abends noch leer. Die früher dicht besetzten Tische sind spärlich und nur hin und wieder besetzt. Die Preisnotirungen der Speisekarten sind zwar noch nicht ermäßigt, dagegen haben die früher fast mikroskopisch zugeschnittenen Beefsteaks sich den gewandelten Verhältnissen accomodirt und ihren Umfang erweitert. Die jungen Herren von der Börse - die Bankiers und Makler zweiter Classe wissen es jetzt mit ihrer sozialen Stellung zu vereinigen, auch unter 1 Thaler à Couvert zu diniren und zu soupiren. Die Trinkgelderansprüche der Kellner sind gleichfalls herabgestimmt, der seit Jahr und Tag verschmähte Sechser nimmt auf diesem Gebiete jetzt den Rang des Zweigroschenstückes ein. Die Herren Commis der großen Bankkomtoirs können von Glück sagen, wenn sie ihre seither so lucrativen Posten auf Halbsold behalten können, denn selbst die größten Häuser und Institute haben junge Leute zu Dutzenden entlassen, und der Blick des Chefs sucht nicht wie früher nach einem Winkel, in dem noch ein Pult zu placiren wäre, das Auge schweift melancholisch über leere Plätze.
- Bei dem amerikanischen Krach ist auch der Papst betheiligt. Alle die amerikanischen Gelder, die für den berühmten Gefangenen im Vatikan gesammelt werden und drüben bei Bankiers einstweilen angelegt waren, sind mit deren Krach krachen gegangen.
- Die Kissinger geben ihren Erndtebericht aus: Quantität vorzüglich, Qualität mittelmäßig." Das heißt: 11,412 Fremde haben Rakozzi innerlich und Soole=Bäder etc. äußerlich gebraucht, so viele wie noch nie - "Quantität." - Diese vielen haben aber sehr kurgemäß gelebt und in Folge des großen Krachs jeden Exzeß im - Geldausgeben vermieden - "Qualität." -
- Wie Cincinnatus nach siegreichem Feldzug seinen Kohl wieder eigenhändig gebaut hat, so maß neulich der amerikanische Expräsident Johnson einem Neger eigenhändig einen Rock an, schnitt ihn zu und nähte ihn. Es war ein Prachtstück und seine Schmeichler sagten, er hätte Scheere und Nadel niemals im Stiche lassen sollen.
- Den theuersten Wein trinken die Russen,

[ => Original lesen: 1873 Nr. 80 Seite 2]

Consul Bauer in Moskau hat dem Fürsten Metternich so eben ein Faß Johannisberger 1861er Auslese für 28,000 Gulden (16,000 Thlr.) abgekauft. Das Faß enthält 1400 Flaschen à 20 fl. im Ankaufspreis.
- Auf diesem mehr ungewöhnlichen Wege. Ein alter Bauersmann stellt folgende Heirathsregel auf, die mancher junge Bürgersmann sich auch gern zu Gemüth führen könnte: "Ihr Jünglinge und Burschen, die Ihr noch ein ordentlich Weib werth seid, wenn Ihr auf die Freierei geht, so geht ja nicht des Sonntags! Seht Euch am Werktage um und paßt auf, ob das Mädchen, daß Eure künftige Frau werden soll, auch weiß, was von Weibes Hand gethan werden muß und wie es wirklich schafft. Geht in ein Haus, wo die größere Tochter den Eltern eine Magd spart und im Stande ist, den Hausstand zu führen, auch wenn die Mutter nicht mehr da und gestorben ist. So Eine, die zu wirtschaften und zu sparen weiß, die macht Euch reich und glücklich. Aber behüte Euch Gott und behütet Euch selbst vor Einer, die sich den Kaffee von der Magd oder der Mutter kochen läßt; die einen Tritt am Fenster und darauf ein Arbeitstischchen zum Faullenzen hat; die Romane liest, die mehr für Kleider im Jahre braucht, als sie in drei Jahren zu verdienen im Stande ist. Wenn einmal alle ledigen Burschen sich verschwören , daß sie nur wirtschaftliche, arbeitsame Mädchen und keine faule nehmen wollen, da gebt mal Acht, von wie guter Wirkung solche Verschwörung sein würde, da werdet Ihr Sehen, wie sie früh aufstehen, die Aermel aufschürzen und anpacken werden, alle Arbeit in Haus und Feld. Dann giebt's wieder Töchter, die der alten Mutter zu Gute kommen, dann giebts wieder Hausfrauen für die Männer und Hausmütter für die Kinder, wie sie von Gottes= und Rechtswegen sein sollen. Wenn die Mädchen in der Wirtschaft wieder tüchtig zugreifen, da haben sie auch keine Zeit mehr, sich alle möglichen Krankheiten anzuträumen, nicht Zeit, alle Teufeleien auszuführen und alle Kleinigkeiten auszuklatschen. Ihr Burschen habt Ihr verstanden? Das Hausmittel ist zwar bitter, aber es hilft ganz gewiß."
- Ein Berliner schickte seinen Schreibtisch zum Tischler, um ihn aufpoliren zu lassen. Vier Gesellen hantirten an dem Tisch und Einer sagte: Ich will doch einmal die Rückwand herausnehmen, da habe ich früher einmal viel Geld gefunden! Er nahm sie heraus und fand vier 25 Thaler=Scheine, welche die Gesellen theilten. Die Sache kam aber heraus und wurde vom Gerichte als Funddiebstahl behandelt und kam den Gesellen theuer zu stehen. Der Eigenthümer des Schreibtisches hatte die vier Scheine, die er mit andern im Schranke aufbewahrt hatte, lange vermißt, ohne sich erklären zu können, wohin sie gekommen.
- Auf dem Berliner Viehmarkt wurde in voriger Woche ein Kalb für 120 Thlr. verkauft. Es war 4 Monate alt, wog 648 Pfund lebend und hatte auf der Stralsunder Ausstellung einen Preis erhalten.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Selmsdorf belegene Büdnerei des Tischlermeisters Heinrich Bruhn daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 24. October d. Js., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 28. Juli 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


In der Concurssache über die Verlassenschaft des Buchbinders Carl Bade zu Schönberg sind Termine vor dem unterzeichneten Justiz=Amte anberaumt.
1) zum Verkaufe der zur Masse gehörigen Grundstücke, als: des zu Schönberg an der Marienstraße sub Nr. 36 belegenen Wohnhauses c p.; des vor Schönberg an der Rehnaer Chaussee belegenen Wohnhauses c. p und des vor Schönberg an der Ratzeburger Chaussee im sog. Rübencamp belegenen Gartens, welcher im hiesigen städtischen Register sub Nr. 1 sich verzeichnet findet, auf Dienstag, den 14. October d. J., Vormittags 11 1/2 Uhr,
2) zum Ueberbot auf Dienstag, den 4. November d. J., Vormittags 11 Uhr, wozu Kaufliebhaber mit der Bemerkung geladen werden, daß die Besichtigung der Grundstücke nach voraufgegangener Meldung bei dem zum interimistischen Güterpfleger bestellten Kaufmann W. Schreep hieselbst jederzeit freisteht und die Verkaufsbedingungen 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der Justizamts=Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten sind;
3) zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen auf Dienstag, den 14. October d. J., Vormittags 11 Uhr, in welchem den sämmtlichen nicht präcludirten C. Bade'schen Gläubigern das Erscheinen freigelassen bleibt.
Aus den Verkaufsbedingungen wird hierher vermerkt, daß als Angeld, welches als Conventional= haftet, für die Häuser je 200 Taler (Mecklenburg) und für den Garten 50 Taler (Mecklenburg) zu zahlen sind.
Schönberg, den 25. Juli 1873.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Auctions=Anzeige.
Am Montag, den 20. d. M., Morgens von 10 Uhr an, sollen beim Büdner und Tischler Greve zu Pogetz in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 Pferd, schwarzer Wallach, 4 Jahre alt, 2 Kühe, 8 und 10 Jahre alt, 2 Bauwagen mit Zubehör, 1 einsp. Federwagen, 1 Pflug, 2 eiserne Eggen, 1 Walze, 86 Stiege Roggen incl. Stroh, 42 Stiege Hafer incl. Stroh, 8 Fuder Erbsen incl. Stroh, 35 Pfd. neue Federn, 1 Gartenbank.
Carlow, den 8. October 1873.

Struck, Landreiter.


Aufforderung!

Zur Bezahlung ihrer Beiträge zu der unterm 20. Juni cr. publicirten Armensteuer an die resp. Armenvorsteher werden alle diejenigen Einwohner des Schönberger Armen=Districts, welche ihrer Verpflichtung seither nicht nachgekommen sind, hiermit erinnert und aufgefordert, nunmehr binnen 8 Tagen zu bezahlen, später wird die Restantenliste zur Execution eingereicht.
Schönberg, den 7. October 1873.
Die Armenbehörde.


Zur Saison halte ich mein

Tuch- Manufactur & Modewaaren-Geschäft

bestens empfohlen. Dasselbe ist durch viele Neuheiten in Herren= und Damen=Artikeln reichlich sortirt.
Eine Parthie

Seidenzeuge wie Kleiderstoffe

in neuen modernen Mustern zu sehr billigen Preisen.

Schlagsdorf.      H. Siebenmarck.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 80 Seite 3]

Soeben erschienen und ist zu haben in der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg:

Fest= und Gelegenheitspredigten
von
Th. Zahn,
Doctor u. a. o. Professor der Theologie in Göttingen
und
Hermann Ohl,
Pastor in Selmsdorf.
Preis 15 Sgr.


Einem geehrten landwirthschaftlichen Publikum mache ich hiedurch die ergebene Anzeige, daß mir Agenturen von

landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthen

aus den renommirtesten amerikanischen, englischen und deutschen Fabriken übertragen sind, z. B. Dampf= und Pferde=Dreschmaschinen, Häckerling= und Mähmaschinen, sowie alle sonstigen landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthe, die ich zu Fabrikpreisen verkaufen werde.

Krämer Wulff in Ziethen.


Größtes Magazin für feinere Herren=Bekleidung von
A. Blumenfeld in Lübeck,
Breite Straße 946.

Garderoben jeden Genres, in billigster schönster Auswahl. Stoffe in allen Neuheiten. Nach Maaß in kürzester Zeit gefertigt.


Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 1/2 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
4 % bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 1/2 % dreimonatlicher Kündigung.
Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct.Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 23. Mai 1872.
Lübecker Bank.


Concert
und
Stiftungs-Ball
der Schönberger Liederkrone
am Montag den 20. October
im Saale der Gastwirthin Boye.
Anfang 7 Uhr.

wozu die geehrten Mitglieder freundlichst eingeladen werden.

Der Vorstand.


Petroleum=Lampen als Hänge=, Hand= und Tisch=Lampen mit Rundbrenner schon von 1 Thlr. an,
Petroleum-Kochapparate der billigen Petroleum=Preise, sowie der Bequemlichkeit und Ersparniß der Feuerung halber sehr zu empfehlen, liefert zu möglichst billigen Preisen
W. Wieschendorf, Klempner.
Schönberg.


Lager
von mit Schwefelsäure aufgeschlossenem
Knochenmehl
bei F. Heitmann.


Am ersten Markttage wurde ein schwarzseidener Regenschirm von Kaufmann Schwedt bis zur Kirche vermißt. Der ehrliche Finder wird gebeten, selbigen bei Herrn Maschinenbauer Kleinfeldt gegen eine Belohnung abzugeben.


Bekanntmachung.

Der diesjährige Herbstbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins für Landbewohner ist zwischen dem 17. und 30. Novbr. d. Js. mit 1 1/2 Simplum - den Anderthalbmaligen des einfachen Ansatzes - auf dem hiesigen Bureau zu entrichten.

Namens der Direction
Bruhn,
Secretär.

Lübeck, den 7. October 1873.


Bekanntmachung.

Die diesjährigen Herbst=Controll=Versammlungen im Compagnie=Bezirk Schönberg werden in Schönberg den 23, und Schlagsdorf den 24. October jedes Mal um 8 Uhr Morgens stattfinden.
Neustrelitz, den 6. October 1873.

Großherzogliches Landwehr=Bezirks=Commando.


C. Benthien,
Fünfhausen 26.
Magazin
für Hausgeräthe und Kücheneinrichtungen.
Lager von rohen und emaillirten Gusseisenwaaren, Decimalwaagen, Tafelwaagen.
Liter, Gemässe, Gewichte und Längenmasse.


Ich wohne von jetzt an im Hause des Herrn Zimmergesellen Schulz am Kaltendamm.

Wilh. Weinrebe, Schuhmacher.


Ein gut assortirtes

Pelzwaaren Lager,

sowie zum modernisiren von Pelzkragen und allen in diesem Fache vorkommenden Arbeiten
        empfiehlt sich

F. Hülsemann,
Kürschner.     


[ => Original lesen: 1873 Nr. 80 Seite 4]

Bilanz
der
Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank
in Schwerin
pro ultimo September 1873.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schwerin, den 3. October 1873.

Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director.
C. L. F. Soltau, General=Agent.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso- und Commissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte näherer Auskunft bereitwillig ertheilt. Die von der Gesellschaft an die Lebensversicherten zur Vertheilung disponirten mittleren Dividenden betragen für die drei letzten Jahre resp. 36, 36 und 32 Procent der eingezahlten Prämie.

Bureau der Mecklenburgischen Lebens=Versicherungs= und Sparbank in Schönberg.
W. Stephan.                     W. H. Schacht.


Mecklenb. Lebensversicherungs- und Spar=Bank in Schwerin schließt Lebens=Versicherungen, Leibrenten=Versicherungen, Kapital=Einlagen, Darlehns und alle sonstigen Geld=Incasso, Bank= und Commissionsgeschäfte durch Vermittelung der unterzeichneten Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospecte für Lebensversicherungen, für Leibrenten=Versicherungen und für Spar=Bank sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt.
Agentur Rehna.
A. Wengler.


Petroleum-Lampen

in reichhaltiger Auswahl, sowie Kuppeln, Schirme, Cylinder, Dochte etc. empfiehlt zu sehr billigen Preisen

Moritz Stein.


Ein junger Schäferhund,

guter Race, Hündin, 1/2 Jahr alt, ist zu verkaufen.
Hof Lauen October 1873.

Duncker, Schäfer.     


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei Emil Jannicke, Bandagist.


U. Beermann & Co.
Lübeck, Klingberg 927.
Fabrik und Lager der neuesten Herbst= und Winter=Paletots, Jaquettes, Dollmans, Pelerinen=Mäntel Räder und Jacken in sehr großer Auswahl. en gros und en datail. Auswahlsendungen stehen jeder Zeit zu Diensten.


L. W. Egers'scher Fenchelhonig,

aus exquisiten species edelsten Honigs (mel depuratum) und Fenchel seit 1861 fabricirt von L. W. Egers in Breslau, weltbekanntes diätetisches Genußmittel, nicht Geheimmittel, auch keine Arznei, daher in keiner Apotheke zu haben, bietet durch langjährigen guten Ruf Bürgschaft seiner Vorzüglichkeit Wohl zu merken, um nicht einem Verkäufer nachgemachter Waare in die Hände zu fallen, daß jede Flasche mit im Glase eingebrannter Firma, Siegel und Facsimile von L. W. Egers in Breslau versehen und die Verkaufsstelle nur allein ist bei C. Sievers in Schönberg.


Am Sonntag, den 12., Nachmittags, wird im Schwiesow'schen Garten fettes Rindfleisch verkegelt, wozu freundlichst eingeladen wird.


Wegen Neubaues einer Brücke ist der Weg zwischen Lockwisch und Pahlingen auf ca. 14 Tage für schwer beladene Wagen gesperrt, leichtes Fuhrwerk kann nothdürftig diese Brücke durch Fahren über die daneben liegende Schulzenkoppel umgehen.
Die Dorfschaft Pahlingen.


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag, den 12. October.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen17 - 23Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen17 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 1/2 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps22 1/2 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.21 1/2 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.15 1/2 - 16 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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