No. 77
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 30. September
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1873 Nr. 77 Seite 1]

Mit der heutigen Nummer wird Nr. 28 des Reichsgesetzblattes versandt.


- In Spanien denkt man schon wieder an eine neue Königswahl. Man hat den Prinzen Leopold von Bayern, Gemahl der österr. Prinzessin Gisela, dazu ausersehen. Das junge Paar könnte einem leid thun.
- Die Cholera macht jetzt in Deutschland solche Rückschritte, daß sie bald von der Tagesordnung verschwinden wird.
- Den stärksten Gürtel unter den deutschen Städten wird Cöln erhalten, so stark, daß ihn die lüsternen Franzosen schwerlich lösen werden. Cöln wird 22 Forts erhalten und zwar je 3 zu 600,000 Thlr., 5 zu je 550,000, 7 zu je 300,000, 7 zu je 180,000 Thlr., dazu 7 Lünetten zu je 60,000 Thlr. Der vollständige steinerne Gürtel kostet also 7,830,000 Thlr.
- In Paris ist Dr. Nelaton, der berühmte Wundarzt und Stein=Operateur Napoleons, gestorben.
- Garibaldi bekommt Körbe, seit er alt geworden ist. Er hatte dem Präsidenten Castelar in Spanien seine Hülfe gegen die Carlisten angeboten und ist höflich, aber abschläglich beschieden worden. Garibaldi hat sich im Jahr 1870, als er den Franzosen gegen die Deutschen zu Hülfe zog, sein Renomme verdorben. Spanien wäre viel eher ein Feld für seine Kampfweise.
- Die Bonapartisten führen den Franzosen das Leben und die Thaten Napoleon III. in Wort und Bild vor. Geschickte Schriftsteller haben sich zur Veröffentlichung dieser illustrirten Geschichte zusammengethan, an ihrer Spitze steht der bekannte Paul Cassagnac.
- Der spanische Präsident Castelar, das Ideal aller Republikaner, hat sich aus einem schwärmerischen Professor in einen praktischen Staatsmann verwandelt. In einer großen Rede hat er den Cortes erklärt, er halte fest an seinen republikanischen Grundsätzen, werde aber die abgesetzten conservativen Generale berufen, um die Carlisten etc. zu schlagen; denn einen Krieg führe man nicht nur mit Begeisterung, sondern mit Erfahrung und Kenntnissen. Die Hauptsache sei eine tüchtige Armee, die zu siegen verstehe.


Auf Instanz eines Gläubigers soll das dem Tischlermeister Johann August Oldenburg zu Schönberg gehörige, daselbst an der Lübecker Straße sub No. 187 belegene Wohnhaus c. p. öffentlich meistbietend verkauft werden.
Demnach wird der Verkaufstermin auf Dienstag, den 21. October d. J., Mittags 12 Uhr, der Ueberbotstermin auf Sonnabend, den 22. November d. J., Vormittags 11 Uhr, vor hiesigem Großherzoglichen Justiz=Amte angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiermit geladen werden.
Dem Schuldner, sowie den Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermine zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen zu erscheinen. Der Entwurf der Verkaufsbedingungen kann 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der hiesigen Gerichts=Registratur eingesehen werden, und wird aus denselben hieher bemerkt, daß die Conventionalpoen 200 Taler (Mecklenburg) beträgt, die eine Hälfte des Kaufgeldes bei der Tradition des Grundstückes, unter An= und Abrechnung der Conventionalpoen und die andere Hälfte des Kaufgeldes zu Ostern 1874 zu entrichten ist mit Zinsen à 4 % vom Tage der Uebergabe an.
Gleichzeitig wird zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu veräußernde Grundstück, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Prioritäts=Ausführung ein Termin auf Dienstag, den 21. October d. J., Vormittags 11 Uhr, anberaumt, wozu die nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommenen Gläubiger bei Strafe der Abweisung und des Ausschlusses geladen werden.
Schönberg, den 23. Juli 1873.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.


Holz=Auction in Lübeck.

Am Donnerstag den 2. October ds. Js. Vormittag präcise 10 Uhr, für Rechnung wenn es angeht,
2217 Zwölfter 7 Stück Wyburger 1, 1 1/4 und 1 1/2 Zoll ebenkantige Bretter
auf der Schiffswerfte des Herrn F. A. Meyer am alten Hafen, dem Dammanthurm gegenüber, durch den Auctionar
Joh. N. Stolterfoht Gottl. Sohn.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt

ist an jedem Mittwoch von 8 bis 12 Uhr Vorm. geöffnet.
Die bei der Vorschuß=Anstalt belegten Gelder werden mit 4 % aufs Jahr verzinst und die Zinsen hierauf alle halbe Jahre zu Antonii und Johannis baar ausgezahlt.
Die bei der Ersparniß=Anstalt belegten Gelder werden mit ein und drei Viertel Schilling auf jeden eingelegten Thaler alljährlich verzinst und die Zinsen der Regel nach alle halbe Jahre zu Antonii und Johannis dem Capitale im Hauptbuche zugeschrieben und wieder verzinst, ohne daß es einer Vorlegung der Einlagebücher bedarf.
Schönberg, den 20. September 1873.

Das Directorium der Ersparniß = und Vorschuß=Anstalt.
Aug. Spehr.   W. Gartz.   Wigger.   Burmeister.

Secretair: R. Rackow, Adv.


Die Rechnungsvorlage der allgemeinen Gesellen=Krankenkasse findet am Sonntag den 5. Oct., Nachmittags 3 Uhr, im Locale der Gastwirthin Krüger statt. Sämmtliche Mitglieder werden hierdurch aufgefordert, persönlich zu erscheinen, oder aber ihre Beiträge bis zum genannten Tage pünktlich einzuliefern unter Androhung executivischer Eintreibung.
Der Vorstand.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 77 Seite 2]

Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 1/2 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
4 % bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 1/2 % dreimonatlicher Kündigung.
Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct.Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 23. Mai 1872.
Lübecker Bank.


Indem ich bei meiner Abreise von hier für das mir von allen Seiten bewiesene Vertrauen herzlich danke, sage ich zugleich allen Bekannten und Freunden ein herzliches Lebewohl und bitte, mir auch ferner ein freundliches Andenken bewahren zu wollen.
Schönberg, den 26. September 1873.
H. Prozesky.


Im Augenblicke unserer nunmehrigen Uebersiedelung von Schönberg nach Hamburg sagen wir allen lieben Freunden und Bekannten hierdurch ein herzliches Lebewohl, dankend zugleich für das uns so vielfach bewiesene Vertrauen, und bitten, uns auch ferner ein freundliches Andenken zu bewahren.
Schönberg, den 26. September 1873.
J. Woisin und Frau.


Neue Bettfedern in guter Qualität empfiehlt billigst August Creutzfeldt.


Kornsäcke à Stück 30 Schilling (Mecklenburg), Dutzend 7 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt August Creutzfeldt.


Rohde & Co.,
Lübeck,
empfehlen
Prima weißes Schmalz,
gute finnl. Winterbutter,
schöne finnl. Sommerbutter,
in Kübel von ca. 25 Pfund Netto,
in Kübel von ca. 50 Pfund Netto,
in 1/3 tl. von ca. 80 Pfund Netto,
in Fässer von ca. 250 Pfund Netto,
ferner:
frische dänische Hofbutter,
in 1/8 tl. Tonnen von ca. 30 Pfund Netto.
in 1/4 tl. Tonnen von ca. 60 Pfund Netto.
in 1/3 tl. Tonnen von ca. 80 Pfund Netto.


Pferd

Am 10. October stellen wir einen Transport bester

1 1/2 jähriger Füllen

reichlich 100 Stück, hier zum Verkauf, wozu wir die Herren Kaufliebhaber ergebenst einladen.
Auf Wunsch senden wir Fuhrwerke am 9. zur Abholung nach Bahnhof Schönberg. Vor dem 10. werden keine Füllen verkauft.
Rehna im September 1873.

Gebrüder Baumann.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Zur Jagd

empfehle Lancaster und Lefaucheaux=Hülsen, Pfropfen, Sterne, Spiegel, Häkchen, Würger, Einsetzmaschinen, Gewehr=Futterale und Riemen, Ladestöcke, Pulverhörner, Hagelbeutel, Zündhütchen, Hagel, Pulver u. s. w.
Ratzeburg.
Moritz Stein.


Einem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebenste Anzeige, daß ich den bevorstehenden Jahrmarkt mit meinen bekannten Schuhmacher=Arbeiten als: alle Sorten Damenstiefel in Zeug und Leder, Herren=Stiefel, Stiefeletten in Lack und Leder, Kinderstiefel aller Größen, besuchen werde. Mein Stand ist vor der Stadt=Apotheke und mit meiner Firma versehen.
J. Schleuß, Schuhmachermeister aus Lübeck, früher Rehna.


Dem geehrten Publikum von Schönberg und Umgegend empfehle ich zu bevorstehendem Jahrmarkte meine Conditorei= und Kuchenwaaren. Hochachtungsvoll Wwe. Greiff. Conditor.
Mein Stand ist wie früher vor dem Hause des Herrn Bürgermeister Bicker.


Zum bevorstehenden Jahrmarkte Schönbergs und dessen Umgegend halte ich meine Conditorei- & Kuchenwaaren bestens empfohlen.
Hochachtungsvoll Heinrich Rogge aus Lübeck.
NB. Die Bude befindet sich Ecke der Marienstraße mit obiger Firma versehen.


Den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend empfehle ich mich zu dem diesjährigen Jahrmarkte mit einer reichhaltigen Auswahl aller Sorten Fußzeug, und bitte um geneigten Zuspruch.
Carl Kindt aus Rehna.
Mein Stand ist wie gewöhnlich vor dem Hause des Hrn. Kaufmann Duve. Meine Bude ist mit meiner Firma versehen.


Vorläufige Anzeige.

Zum ersten Male hier, am diesjährigen Herbstmarkt in der großen hiezu erbauten Bude,

Großes Mechanisches Theater der Mechanik und Magie,

in fünf verschiedenen Abtheilungen.
       1. Abtheilung.
Zauber=Theater der Magie.
       2. Abtheilung.
Die Hinrichtung Maria Stuarts.
       3. Abtheilung.
Mechanisches bewegliches Theater.
   1. Die Löwenjagd in Afrika.
       4. Abteilung.
Die Revolution in Paris. Dargestellt von mehren Tausend lebenden Figuren.
       5. Abtheilung.
Comotropen. Die viel beliebten Lilien und Farbenspiele.
       Zum Schluß.
Die Geistererscheinung.

Es ladet zu dieser interessanten Vorstellung ergebenst ein

Die Direction.

NB. Mittwoch, Abends 8 Uhr, erste große Vorstellung.

Preise der Plätze.
1. Platz 12 ßl. 2. Platz 8 ßl. 3. Platz 4 ßl.


Dem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebenste Anzeige, daß ich mich zu Michaelis als Barbier etabliren werde und bitte um geneigten Zuspruch. Meine Wohnung ist beim Herrn Glasermeister Peters, Siemzerstraße.
E. Wischer, Barbier.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 77 Seite 3]

Größtes Magazin für feinere Herren=Bekleidung von
A. Blumenfeld in Lübeck,
Breite Straße 946.

Garderoben jeden Genres, in billigster schönster Auswahl. Stoffe in allen Neuheiten. Nach Maaß in kürzester Zeit gefertigt.


Einem geehrten landwirthschaftlichen Publikum mache ich hiedurch die ergebene Anzeige, daß mir Agenturen von

landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthen

aus den renommirtesten amerikanischen, englischen und deutschen Fabriken übertragen sind, z. B. Dampf= und Pferde=Dreschmaschinen, Häckerling= und Mähmaschinen, sowie alle sonstigen landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthe, die ich zu Fabrikpreisen verkaufen werde.

Krämer Wulff in Ziethen.


Die Staßfurter Chemische Fabrik
vorm. Vorster & Grüneberg
Actien=Gesellschaft

empfiehlt zur nächsten Bestellung unter Garantie des Gehalts Kalidünger, Superphosphat aus Knochenkohle, Ammoniak Superphosphat und anderen Mischdünger Lahn=Phosphorit verschiedenen Gehalts. Kalidünger hat sich besonders bei Moorboden vorzüglich bewährt; er beseitigt das Moos auf Wiesen, befördert das Wachsthum der süßen Futterkräuter. Die Fracht beträgt bei voller Wagenladung nur ca. 5 Sgr. p. Ctr. Preislisten und Brochüren, sowie jede weitere Auskunft gratis und franco.


Frankfurter Pferde=Markt=Lotterie
mit Genehmigung hoher Regierung.
Ziehung am 22. October d. J.

Bei dieser Lotterie kommen 9 elegante Equipagen mit 4 und 2 Pferden bespannt 1 feiner Schlitten mit 2 Pferden, 60 der schönsten Reit= und Wagenpferden nebst vielen Hunderten von anderen sehr wertvollen Gewinnen zur Vertheilung. Zu dieser allgemein so beliebten Lotterie versendet der Unterzeichnete Loose incl. Porto und Spesen bei Uebersendung der resp. Gewinne:

1 Loos für 1 Thlr. 5 Sgr. oder 2 Fl. 3 Kr.
6 Loose für 7 Thlr. - Sgr. oder 12 Fl. 15 Kr.
gegen Einsendung des Betrages oder per Postvorschuß. Jeder Theilhaber erhält nach der Ziehung eine Gewinnliste franco und gratis übersandt durch das Handlungshaus von

Joh. Geyer in Frankfurt a. M.   

NB. Da in der Regel die Betheiligung bei dieser Lotterie eine ungemein starke ist, so wolle man Bestellungen baldigst machen, um allen Wünschen genügen zu können.


Pferd Am 2. October bekomme ich einen großen Transport

1 1/2 jährige Füllen,

wozu ich Kaufliebhaber ergebenst einlade.
Schönberg, den 30. September 1873.
Aug. Kniep.


Während der Marktzeit.

Am Mittwoch, den 1. und Donnerstag, den 2. October wird in meinem Gartenlokale die Sängergesellschaft J. F. Schröder aus Hamburg Gesangvorträge halten, wozu freundlichst einladet A. Schwiesow.
Am Donnerstag, den 2. October, als am 1. Markttag: Tanzmusik im Zelt.


Zu Michaelis wird noch ein guter, zuverlässiger Pferdeknecht gesucht auf Hof Selmsdorf.


Mit fertiger Herren=Garderobe in schönster Auswahl zu billigen Preisen, sowie nach Maaß in kürzester Zeit gefertigt empfiehlt sich H. Hundt, Herren=Kleidermacher.
Meine Wohnung ist bei der Frau Wittwe Hundt vor dem Siemzer Thore.


Kropfpulver für Pferde, eigenes Präparat, von ausgezeichneter Wirksamkeit, von den Pferden gern gefressen, à Pfund 16 Schilling (Mecklenburg), empfiehlt

F. Caspary, Thierarzt in Dassow.


Hierdurch zeige ich ergebenst an, daß ich mein Ladengeschäft am 1. October schließe, jedoch mein Holz= und Productengeschäft unverändert fortsetze, um ferneres Wohlwollen ersuchend

G. F. Sager,
Lübeck, gr. Burgstraße 721.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 77 Seite 4]

Kornsäcke wieder in guter Qualität vorräthig bei Julius Schweigmann.


Kleiderstoffe in bedeutender Auswahl,
Paletots neuester Facon
empfing und empfiehlt
Julius Schweigmann.


Jetzt blüht das Glück im Weinberge!

Unter dieser bewährten Devise empfehle ich zur bevorstehenden Hauptgewinn=Ziehung noch einige ganze, halbe, viertel und achtel Original=Loose zum Planpreise und nenne weiter unten zur gefl. Auswahl die Nummern der noch vorhandenen Kaufloose.
Diese Hauptgewinn=Ziehung erregt schon jetzt in weit größerem Maße das Interesse des Publicums, als alle ihre Vorgängerinnen, was darin seinen Grund hat, daß dieses Mal allein 3800 Gewinne oder 885,100 Mark mehr zur Verloosung kommen als in der vorigen Schluß=Ziehung. Noch nie hatte der Plan solch' enorme Gewinn=Summen aufzuweisen, denn in der am 29. October a. c. beginnenden und am 19. November endigenden Hauptgewinn=Ziehung gelangen speziell: 1 Prämie à 2000,000 Mark (Lübeck), 1 Haupttreffer à 100,000 Mark (Lübeck), 1 Haupttreffer à 75,000 Mark (Lübeck), 1 Haupttreffer à 50,000 Mark (Lübeck), 1 Haupttreffer à 40,000 Mark (Lübeck), 1 Haupttreffer à 30,000 Mark (Lübeck). 2 Haupttreffer à 20,000 Mark (Lübeck). 2 Haupttreffer à 15,000 Mark (Lübeck), 5 Haupttreffer à 12,000 Mark (Lübeck), 10 Haupttreffer à 10,000 Mark (Lübeck), 10 Haupttreffer à 8000 Mark (Lübeck), 10 Haupttreffer à 6000 Mark (Lübeck), 30 Haupttreffer à 5000, 60 Haupttreffer à 3000, und 200 Haupttreffer à 2000 Mark (Lübeck), sowie 400 Gewinne à 1000 Mark (Lübeck), 400 Gewinne à 500 Mark (Lübeck), 466 Gewinne à 200 Mark (Lübeck), und 19800 Gewinne à 110 Mark (Lübeck) (nebst Freiloos, zur Entscheidung. Im Ganzen 21,400 Gewinne 1 Prämie und Freiloose zum Gesammt=Betrage von

Sieben Millionen 780,700 Mark Hamb. Crt.

Nummern der vorräthigen Loose: 1/1 Nro. 2322. 2325. 27702. 27707. 27712. 27724. 68202. 68211. 68214. 68248. à 40 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
1/2 Nro. 4983. 4986. 4989. 38524. 38530. 38582. 38597. 69923. 59925. 69932. à 20 Taler (Mecklenburg) pr. Crt.
1/4 Nro. 4709. 16599. 16600. 25606. 37333. 37377. 37388. 37399. 37400. 55205. 55225. 55252. 55288. 55299. 55303. 55305. 55315. 55325. 55344. 55355. 55399. 55400. 59955. 59966. 59977. 59995. 60000. 68282. 68288. 68299. à 10 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
1/8 Nro. 28811. 28820. 68255. 68258. 68266. 68268. 68302. 68309. 68314. 68317. 68318. 68320. 68323. 68325. à 5 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.

Voraussichtlich werden die Aufträge auf Loose und namentlich auf bestimmte Nummern zur bevorstehenden Haupt=Verloosung sehr zahlreich einlaufen, ich habe daher Reflectanten auf vorerwähnte Nummern in deren eigenen Interesse zu bitten, mir die bezügliche Bestellung unter Beifügung des entsprechenden Betrages (40 Taler (Mecklenburg) für 1/1 Loos, 20 Taler (Mecklenburg) für 1/2 Loos, 10 Taler (Mecklenburg) für 1/4 Loos, 5 Taler (Mecklenburg) für 1/8 Loos) mit der nächsten Post einzusenden, da ich nur dann im Stande bin, die gewünschten Nummern zu liefern.
Am einfachsten beschafft man die Ordres pr. Post=Anweisung, indem auf derselben nur der Betrag und meine Adresse ausgefüllt und im Coupon die Adresse des Absenders nebst der Bestellung vermerkt wird.
Jeder Interessent erhält unaufgefordert und gratis nach beendigter Ziehung oder nach Erscheinen seiner Nummern unter Einsendung der officiellen Gewinnliste, Mittheilung vom Resultate seiner Betheiligung. Die Gewinne. Haupttreffer und Prämie werden von mir selbst, gegen Rückgabe der gezogenen Loose, in preußischen Banknoten. Silber oder Gold an die Gewinner ausgezahlt.
Man wende sich mit Aufträgen bald an

Isaac Weinberg
in Hamburg,     
Hohe Bleichen 41.


Nach Amerika! National=Dampfschiffs=Compagnie. Jeden Mittwoch!
Von Stettin nach Newyork für 48 Thaler Alles in Allem
Berlin, Potsdamer Str. 134 B. C. Messing, Stettin, Grüne Schanze 1 A.


Petroleum=Lampen als Hänge=, Hand= und Tisch=Lampen mit Rundbrenner schon von 1 Thlr. an,
Petroleum-Kochapparate der billigen Petroleum=Preise, sowie der Bequemlichkeit und Ersparniß der Feuerung halber sehr zu empfehlen, liefert zu möglichst billigen Preisen
W. Wieschendorf, Klempner.
Schönberg.


Lager
von mit Schwefelsäure aufgeschlossenem
Knochenmehl
bei F. Heitmann.


Ein zuverlässiger Holländerknecht findet sogleich oder zum 1. November einen Dienst auf dem Hofe zu Selmsdorf.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen20 - 23Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen17 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 1/2 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps22 1/2 - 22Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.21 1/2 - 21Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.15 1/2 - 16 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).

Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 22.
und eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 77 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 77 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 30. September 1873.


- Am 25. d. M. feierte der Schullehrer Spehr zu Gr. Rünz sein 50jähriges Amtsjubiläum. Zu dem Zwecke hatten sich der Schulvorstand, Collegen, Verwandte und Freunde im Schullocale versammelt. Nach Absingung des von ihm selbst gewählten Liedes Nr. 886 unseres Gesangbuches hielt der Herr Archivrath, Pastor Dr. Masch eine ergreifende Ansprache an den Jubilar, worin er besonders auch seine Treue, damit er nach Kräften während dieses langen Zeitraums in seiner Schule gewirkt, hervorhob. Er überreichte ihm eine von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge geschenkte Prachtbibel (im wahren Sinne des Worts) mit der Inschrift "Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen" und dessen Allerhöchst eigenhändiger Unterschrift; auch ein Gratulationsschreiben von dem Herrn Probsten, und mit "Nun danket alle Gott" schloß dieser Act. Der Jubilar erhielt auch noch andre Geschenke und verlebte den Tag froh im Kreise seiner Familie.
- Hamburger Senat und Reichskanzleramt gerathen schon zum zweiten Male an einander. Die Meretricen "schweben" noch im Bundesrath. Jetzt ist auch ein Herr Horneburg, "Amerikanischer Bürger", zum bedrohlichem Erisapfel geworden, der die Begriffe des Landes= und Reichscompetenz gegen einander hetzt. Besagter Horneburg wurde nämlich in einer polizeigerichtlichen Verhandlung von Herrn Dr. Homann, dem Hamburger Polizeirichter "Lump" titulirt. Die Beschwerdeschrift des Beleidigten an den Senat blieb bis jetzt ohne Erfolg; dagegen hat der Reichskanzler in Folge der an ihn gelangten Beschwerdeschrift den Senat aufgefordert, sich über die Angelegenheit vernehmen zu lassen; dieser hat den Polizeirichter nunmehr aufgefordert, ein Wörtlein zu sprechen. Dem "Hamb. Fremdenbl." scheint es sehr fraglich, ob ein souveräner Senat verpflichtet ist, in diesem Falle sich vor den Herren in der Berliner Wilhelmstraße zu verantworten.
- Eine rechte deutsche Hausfrau würde an Victor Emanuel als Gast keine Freude haben. Der König sieht nicht aus, als ob er sich die guten Gaben Gottes nicht schmecken ließe, aber an den Galatafeln ißt er nichts oder merkwürdig wenig. Die Uneingeweihten an der Galatafel im Schlosse in Berlin machten bedenkliche Augen, als der königl. Gast alle Speisen unangerührt vorüber ziehen ließ und nicht einmal seine Serviette vom Teller nahm; die Eingeweihten blieben ruhig; denn sie wußten, in der Hofburg in Wien (wenigstens an der Galatafel) hatte der König es ebenso gemacht. Der König ist nicht etwa von der Furcht vergiftet zu werden, geplagt, sondern von einer unüberwindlichen Schlafsucht, wenn er tüchtig ißt und trinkt und einen schlafenden König will er weder in Wien, noch Berlin zum Besten geben, sondern vielmehr die Augen hübsch offen halten. Er selber sagte: Vierundzwanzig Stunden zu Pferd ermüden mich weniger als eine Stunde Hofetikette. Deshalb freut er sich auf die Jagd im Grunewald. An der Parade in Potsdam nahm die Kronprinzessin zu Pferde in der Uniform des 2. Leib=Husarenregiments Theil. - Zu dem alten Wrangel sagte Victor Emanuel: Ich bin hieher gekommen, um meinen Alliirten persönlich kennen zu lernen, und freue mich darüber. Ebenso freue ich mich über den herzlichen Empfang und bin dankbar dafür.
- Mit drei Fragen wird sich der landwirthschaftliche Verein in München auf seiner Generalversammlung hauptsächlich beschäftigen: 1) mit der Hagelversicherung, 2) mit der Zusammenlegung der Grundstücke, 3) mit der Besteuerung. Vor allen Dingen wünschen die Landwirthe herauszubringen, ob die Grundsteuer im richtigen Verhältniß zu den andern Steuern steht.
- Der Eisenbahntunnel Ludkow in Galizien hat die üble Gewohnheit, von Zeit zu Zeit einzufallen, während der Zug durchbraust, ohne daß die Direction ernstliche Abhülfe bringt. Dieser Tage hat er wieder 300 Passagire durch seinen Einfall begraben. Da die Arbeiter nicht zu den Unglücklichen hindurchdringen und sie befreien konnten, schütteten sie Wasser in den Tunnel, um sie rasch zu ertränken. Das ist doch polnische Wirtschaft.
- In Kärnten und in Steiermark hat sich schon Mitte September tüchtiger Schnee auf den Bergen eingestellt und auch in den Thälern ist's bitterkalt. Die Pfälzer schließen aus dem üppigen Stand des Haidekrauts und aus dem seltenen Beerenreichthum der Waldgesträuche auf einen frühen Winter. Schon sind die Wintervögel abgezogen und Märzenten und Wildgänse als nordische Gäste angekommen. - Auf dem Riesengebirge hat es am 22. Sept. zum ersten Mal geschneit, aber sogleich gewaltig.
- An eine Reise nach Rom denkt Kaiser Wilhelm nicht, er geht Ende September nach Baden=Baden, von da auf die Insel Mainau und dann wahrscheinlich nach Wien.
- Fast sämmtliche Berliner Zeitungen haben den Preis der Abonnements oder der Inserate oder beider zugleich erhöht.
- Zu dem preußischen Gereralstabsbericht des deutsch=französischen Kriege sind jetzt in einem besondern Theil die sämmtlichen Porträts der deutschen Feldherrn erschienen, die sich in diesem Kriege ausgezeichnet haben.
- Die Mörder Marchner sind hingerichtet worden, ohne Geständnisse gemacht zu haben. Kurz vor der Hinrichtung spielte der Scharfrichter unbefugt den Untersuchungsrichter bei dem älteren Marchner. Als er ihn im Gefängniß körperlich untersuchte, rief er ihm zu: Gestehe! und fügte, als Marchner schwieg, hinzu: Weißt du, verstockter Mensch, wer ich bin? Ich bin der Nachrichter! - "Schau mir in die Augen; siehst du, du kannst mich nicht ansehen! u. s. w. Die bayrischen Blätter verurtheilen streng dieses eigenmächtige und unbefugte Inquiriren des Scharfrichters, der sich rühmt, bereits Manche, die allem geistlichen Zuspruch gegenüber verstockt geblieben, vor ihrem Ende noch zum Geständniß gebracht zu haben. "Nur einem kommt es zu, den zum Tode Verurtheilten zur Ablegung eines Geständnisses zu vermögen: dies ist der Geistliche, aber nimmermehr der Scharfrichter."
- Der Schutzpatron der Schneider. Die Schneider waren bisher das einzige Handwerk, welches keinen Schutzpatron besaß. Sie feierten deshalb gewöhnlich Mariä Geburt, den 8. September, als Jahrestag. Nun hat man in einem belgischen Archiv ein altes Kettenbuch mit Handzeichnungen gefunden, darunter einige die heiligen drei Könige vorstellen, wie sie nächtlicher Weile bei einer Oellampe mit übereinander geschlagenen Beinen ihre Hosen flicken und den Rock ausbessern. Auf der langen Reise war begreiflich ihre Garderobe sehr bußwürdig geworden, und bemerkte zuerst, wie jene Chronik berichtet, Kasper als der Jüngste und wahrscheinlich auch der Edelste unter ihnen, daß sie in einem solchen Kostüm, ohne eine arge Schädigung des monarchischen Prinzips, vor ihren Unterthanen nicht erscheinen durften. Melchior stimmte bei und der alte Balthasar sagte nicht nein. Sie beschlossen einhellig das tuchgeometrische Experiment, jedoch von Niemand gesehen, zur Nachtzeit, um nämlich ihrer königlichen Würde nichts zu vergeben. Die Arbeit gelang wunderbar. Als sie in ihre Länder zurückgekehrt waren, wurden sie ihrer Eleganz halber von ihren Völkern sehr verwundert, und eines sagte dem Andern ins Ohr: "Diese schönen Kleider hat gewiß der neue König der Welt unsern Herrn Königen geschenkt!" Gestützt auf diese rührende Legende beantragte nun ein Brüsseler Blatt, die heiligen drei Könige als die würdigsten Schutzpatrone der ehrsamen Schneiderzunft aufzustellen, und könnten dann die Bierbrauer nicht mehr im Hinblick auf ihren Gambrinus herausfordernd sagen: "Da komm ein andres Handwerk mehr und zeig' auch einen König her!"


[ => Original lesen: 1873 Nr. 77 Seite 6]

Die Einbürgerung der europäischen Singvögel in Nordamerika.

Die ersten Versuche zur Einbürgerung des Sperlings in den Vereinigten Staaten wurden vor ungefähr 15 Jahren in New=York angestellt, und bereits nach wenigen Jahren hatten die einzelnen, in Freiheit gesetzten Paare eine höchst zahlreiche Nachkommenschaft geliefert. Im Westen wurde der Spatz zuerst von A. Erkenbrecher eingeführt, der auch vor einigen Jahren seine Acclimatisations=Experimente auf andere deutsche Vogel=Arten ausdehnte. Dem Bemühen dieses Herrn gelang es letztes Jahr in Cincinnati einen Verein zu gründen, der sich die Einbürgerung sämmtlicher deutschen Singvögel und anerkannter Insectenvertilger, an denen die Vereinigten Staaten ganz besonders Noth leiden, zu seiner Hauptaufgabe gemacht hat, und der sich "Cincinnati Acclimatisations=Verein" nennt. Schon im ersten Jahre seines Bestehens hat dieser Verein sich für die hiesigen Vogelliebhaber resp. für das Deutschthum verdient gemacht, indem wir gegenwärtig von der Anwesenheit junger Meisen, Drosseln und Edelfinken erfreut werden, die von den von dem Acclimatisations=Verein letztes Frühjahr importirten und hier in Freiheit gesetzten Vögeln abstammen. Durch diese erfreulichen Erfolge angespornt, hat der Verein die Importation einer weiteren Anzahl deutscher Vögel für diesen Herbst in Aussicht genommen, um, wenn möglich, die uns noch fehlenden Arten zu gewinnen. Diese zweite Parthie soll folgende Vogelarten in sich schließen: Feld= und Haide=Lerchen, Wachteln, Staare, Singdrosseln, Schwarzamseln, Rothkehlchen, Rothschwänzchen, Bachstelzen, (graue) Finkmeisen, Goldammern, Dompfaffen und Grasmücken. Der Acclimatisations=Verein hofft, daß den von ihm behufs Erwerbung der Vögel dorthin gehenden Agenten von den deutschen Behörden keine Hindernisse in den Weg gelegt werden, aus dem Grunde, weil diese Vögel zu dem angedeuteten Zweck und nicht für den Handel oder zu Gefangenschaft bestimmt sind.


Das Kräutlein Widertod.
Eine Geschichte aus den Alpen.
Von August Silberstein.
(Fortsetzung.)


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD