No. 75
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. September
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1873 Nr. 75 Seite 1]

- Schönberg. Unserer Real und Bürgerschule erwächst augenblicklich durch den Abgang der drei Lehrer Kandidat Berger, Woisin, Prozesky eine größere Personalveränderung. Der Ersatz derselben war ein Schwieriger , da jeder von ihnen mit gewißenhaftester Pflichterfüllung tüchtiges Lehrergeschick verband. Glücklicherweise hat die Großherzogliche Landesregierung gemäß ihrer der Schule stets erwiesenen Pflege für neue tüchtige Kräfte in liberalster Weise gesorgt und außer dem bereits in Lockwisch mit größter Anerkennung theilhaftigen Lehrer Schulz zwei studierte Lehrkräfte für die Anstalt berufen. Gleichzeitig ist einem anderen Bedürfnisse dadurch abgeholfen, daß die Lehrer der Schulen in bestimmte Gehaltsklassen rangiert sind, so daß mit je 5 Jahren von selbst eine feststehende Aufbeßerung eintritt. Dadurch geschah es, daß fast alle Lehrer mit zum theil recht erheblichen Zulagen, die auch für das letztverfloßene Vierteljahr nachgezahlt werden, bedacht wurden. Schließlich sei noch erwähnt, daß ein neuer Turnplatz unmittelbar hinter den Schulhäusern im Laufe des Winterhalbjahres hergestellt und mit neuen größeren Gerüsten in ausreichender Menge versehen werden wird; derselbe wird auch als Spielplatz der Schüler während der Frühstückspause Verwendung finden, womit der lästige und gefährliche Tumult auf dem Amtsplatze, der bisher stets um 9 oder 10 Uhr stattfand, beendet sein wird. Die Schülerzahl betrug im letzten Quartal in der Realschule 198, in der Bürgerknabenschule 131, in der Elementarklasse 61, zusammen 390 Schüler. Für die zu Ostern stattfindende Entlaßungsprüfung haben sich 3 Schüler gemeldet.
- Der "Univers" weiß ganz genau, wie es kommen wird und muß, wenn Heinrich V. den Königsthron in Frankreich besteigt. Dadurch erhalte die conservative (clericale) Partei auch in Italien, Oesterreich, Bayern etc. neuen Muth und ihr vereinter Einfluß werde bewirken, daß Victor Emanuel Rom freiwillig räume; thue er das aber nicht, so dürfe man auch den Krieg nicht scheuen. Eben so wie das Unglück Frankreichs mit dem Verlassen Roms seinen Anfang genommen, so werde auch das Glück zurückkehren in Kämpfen, welche für diese französische und zugleich auch heilige Sache unternommen würden.
- Man schreibt dem alten Hr. Thiers, welcher in der letzten Zeit einem deutschen Diplomaten am Ufer des Vierwaldstädter See's begegnete und von diesem über die nächste Zukunft Frankreichs befragt wurde, die Aeußerung zu: Die Restauration scheitert an der Zusammenkunft in Wien und Berlin.
- Elsaß=Lothringen soll gesetzlich mit einem nothwendigen Uebel beschenkt werden , nämlich mit der Wohltat von Ehescheidungen, wenn's einmal nicht anders geht. Bisher war sie dort noch ausgeschlossen, obwohl im ganzen übrigen Deutschland das Institut der Ehescheidung Gültigkeit hat.
- Die Königin Victoria wird noch in diesem Herbst nach Deutschland kommen. Sie will in Darmstadt ihre Tochter, die Prinzessin Alice, besuchen und in Homburg mit ihrer ältesten Tochter, der deutschen Kronprinzessin Victoria, zusammentreffen.
- Der König von Italien ist durch seine Reise nach dem Norden auf einmal der Löwe des Tages geworden, worüber der Schah von Persien sehr froh sein kann, den sicher noch mancher Blitz erreicht haben würde, der nunmehr als Höhenrauch verdampft oder an dem neuen Blitzableiter unschädlich in den Papierkorb hinabgefahren ist.
- Der päpstliche Nuntins in Wien wäre gern dem König Victor Emanuel aus dem Wege gegangen, soll jedoch die Weisung erhalten haben, sich während der Anwesenheit des Königs nicht aus Wien zu entfernen, natürlich ohne sich demselben zu nähern.
- Als sich das italienische Cabinet bei dem preußischen gewissermaßen entschuldigen ließ, daß der König von Italien seinen Weg nach Berlin über Wien nähme, soll der Reichskanzler Bismarck mit einigem Nachdruck erwiedert haben: "Geographisch und diplomatisch der nächste."


Anzeigen.

In der Nacht vom 18./19. d. Mts. sind nach der gemachten Anzeige dem Schullehrer Jahnke zu Kl. Mist aus seiner Wohnung ein neuer schwarzer Tuchrock mit Wollatlas=Futter, eine etwas abgetragene schwarze Tuchhose, eine braune Buckskin=Hose, zwei Paar etwas schadhafte Halbstiefeln von Rindsleder, ein paar ziemlich neue Halbstiefeln von Roßleder, eine schwarze ganz neue Frauenjacke, ein halbes feines Roggenbrod und 1/4 Pfund Butter mittelst Einbruchs gestohlen.
Wir ersuchen alle resp. Polizei= und Gerichtsbehörden, auf die gestohlenen Sachen, sowie auf die Diebe vigiliren und sie im Betretungsfalle anhalten und an uns abliefern zu lassen.
Schönberg, den 19. September 1873.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.


Antragsmäßig soll über die zu Herrnburg belegene Büdnerstelle c. p. der sub cura des Schmiedemeisters Teege zu Herrnburg stehenden Geschwister Schwarz daselbst, Vornamens: Maria Catharina; Maria Catharina Elisabeth und Johann Joachim Wilhelm, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 27. September d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzigen, als die künftigen Besitzer des Grundstücks erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Juli 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 75 Seite 2]

Antragsmäßig soll über die zu Wendorf belegene Büdnerstelle c. p. des Rademachers Jochen Heinrich Lühr daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 27. September d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Juli 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Die Curatoren des gemütskranken Maurergesellen Beckmann zu Cronskamp, Schulze Freitag und Hauswirth Stein daselbst, haben nach ertheiltem obervormundschaftlichen Veräußerungs=Decrete die ihrem Curanden gehörige, zu Cronskamp belegene Büdnerstelle c. p. an den Schneider Beckmann zu Cronskamp laut des unterm 8. d. M. vor Gericht abgeschlossenen Contractes für die Summe von 1600 Taler (Mecklenburg) Pr. Cour. käuflich überlassen, wobei jedoch die Ausbringung eines Ueberbotstermins vorbehalten ist.
Demzufolge ist ein Ueberbotstermin auf Dienstag, den 30. September d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumt worden, und werden dazu alle Diejenigen, welche für die gedachte Büdnerei c. p. eine über 1600 Taler (Mecklenburg) hinausgehende Summe zu bieten gesonnen sind, hiemit geladen.
Aus den Verkaufsbedingungen, welche 8 Tage vor dem Termine auf der Gerichts=Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten sind, wird hierher vermerkt, daß die qu. Büdnerei mit den vorhandenen Vorräthen an ungedroschenem Korn und Futter, jedoch mit Ausnahme allen sonstigen Inventars, verkauft werden soll, der reine Zuschlag sofort in dem Termine am 30. d. M. erfolgen wird und die im Ueberbotstermin zu erlegende Conventionalpoen 200 Taler (Mecklenburg) beträgt.
Schönberg, den 13. September 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt

ist an jedem Mittwoch von 8 bis 12 Uhr Vorm. geöffnet.
Die bei der Vorschuß=Anstalt belegten Gelder werden mit 4 % aufs Jahr verzinst und die Zinsen hierauf alle halbe Jahre zu Antonii und Johannis baar ausgezahlt.
Die bei der Ersparniß=Anstalt belegten Gelder werden mit ein und drei Viertel Schilling auf jeden eingelegten Thaler alljährlich verzinst und die Zinsen der Regel nach alle halbe Jahre zu Antonii und Johannis dem Capitale im Hauptbuche zugeschrieben und wieder verzinst, ohne daß es einer Vorlegung der Einlagebücher bedarf.
Schönberg, den 20. September 1873.

Das Directorium der Ersparniß = und Vorschuß=Anstalt.
Aug. Spehr.   W. Gartz.   Wigger.   Burmeister.

Secretair: R. Rackow, Adv.


Nachdem ich beantragt habe, mich aus meiner Stellung als Auditor zu entlassen, bin ich in der Lage Advocaturgeschäfte beim hiesigen Justizamte übernehmen zu können.

G. Giehrke,
Advocat und Notar.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei Emil Jannicke, Bandagist.


Th. Herold,
F. Schlüter Nachfolger in Ratzeburg,
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate wie:

Selters,
Sodawasser,
Brauselimonade,

angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen

                             Aug. Spehr


Diejenigen zur Carl Bade'schen Leihbibliotbek gehörigen noch nicht zurückgelieferten Bücher werden von den Betreffenden schleunigst zurückerbeten, da die Auction schon am 25. d. M. beginnt.

Wilhelm Schrep,
inter. Cur. bon. des C. Bade'schen Debitwesens.


Neue Bettfedern in guter Qualität empfiehlt billigst August Creutzfeldt.


Kornsäcke à Stück 30 Schilling (Mecklenburg), Dutzend 7 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt August Creutzfeldt.


Gesucht zu Michaelis ein Stubenmädchen gegen guten Lohn. Zu erfragen in der Expedition d. Bl.


Sämmtliche Gesellen der Schmied= und Schlosser=Zunft werden hiemit aufgefordert, am bevorstehenden Krugtage ihre Auflage zu entrichten, wenn nicht, wird sie executivisch eingetrieben.
Die Ladenmeister.


Kropfpulver für Pferde, eigenes Präparat, von ausgezeichneter Wirksamkeit, von den Pferden gern gefressen, à Pfund 16 Schilling (Mecklenburg), empfiehlt

F. Caspary, Thierarzt in Dassow.


Zur diesjährigen Wintersaison empfehlen wir uns mit einer Auswahl Winterhüten, Hauben, Bändern und Blumen; auch werden Weißarbeiten auf der Nähmaschine von uns angefertigt.

J. Kiel.     H. Rindfleisch.


H. Scheer,
Schirmfabrikant in Schönberg

empfiehlt Regenschirme mit Seide, Wolle und Baumwolle zu billigen Preisen. Auch werden Schirme mit den genannten Stoffen überzogen, sowie alle Reparaturen reell und billig ausgeführt.


Zu verkaufen.

Ein sehr gut erhaltenes elegantes Pianofort 7. Oct. (Rosenkranz Dresden) ist sehr billig zu verkaufen. Es eignet für ein großes Local u. s. w Näheres bei C. Luther.
Ratzeburg.

Es wird ein großes schönes Gut, vorzugsweise im nordwestlichen Mecklenburg oder Lauenburg belegen, zu Kauf gesucht. Die Uebernahme kann sofort geschehen, und steht jede gewünschte Auszahlung zur Verfügung. Selbstverkäufer belieben sich umgehend an Herrn Ernst Stoltze in Hamburg zu wenden.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 75 Seite 3]

Jetzt blüht das Glück im Weinberge!

Unter dieser bewährten Devise empfehle ich zur bevorstehenden Hauptgewinn=Ziehung noch einige ganze, halbe, viertel und achtel Original=Loose zum Planpreise und nenne weiter unten zur gefl. Auswahl die Nummern der noch vorhandenen Kaufloose.
Diese Hauptgewinn=Ziehung erregt schon jetzt in weit größerem Maße das Interesse des Publicums, als alle ihre Vorgängerinnen, was darin seinen Grund hat, daß dieses Mal allein 3800 Gewinne oder 885,100 Mark mehr zur Verloosung kommen als in der vorigen Schluß=Ziehung. Noch nie hatte der Plan solch' enorme Gewinn=Summen aufzuweisen, denn in der am 29. October a. c. beginnenden und am 19. November endigenden Hauptgewinn=Ziehung gelangen speziell: 1 Prämie à 2000,000 Mark (Lübeck), 1 Haupttreffer à 100,000 Mark (Lübeck), 1 Haupttreffer à 75,000 Mark (Lübeck), 1 Haupttreffer à 50,000 Mark (Lübeck), 1 Haupttreffer à 40,000 Mark (Lübeck), 1 Haupttreffer à 30,000 Mark (Lübeck). 2 Haupttreffer à 20,000 Mark (Lübeck). 2 Haupttreffer à 15,000 Mark (Lübeck), 5 Haupttreffer à 12,000 Mark (Lübeck), 10 Haupttreffer à 10,000 Mark (Lübeck), 10 Haupttreffer à 8000 Mark (Lübeck), 10 Haupttreffer à 6000 Mark (Lübeck), 30 Haupttreffer à 5000, 60 Haupttreffer à 3000, und 200 Haupttreffer à 2000 Mark (Lübeck), sowie 400 Gewinne à 1000 Mark (Lübeck), 400 Gewinne à 500 Mark (Lübeck), 466 Gewinne à 200 Mark (Lübeck), und 19800 Gewinne à 110 Mark (Lübeck) (nebst Freiloos, zur Entscheidung. Im Ganzen 21,400 Gewinne 1 Prämie und Freiloose zum Gesammt=Betrage von

Sieben Millionen 780,700 Mark Hamb. Crt.

Nummern der vorräthigen Loose: 1/1 Nro. 2322. 2325. 27702. 27707. 27712. 27724. 68202. 68211. 68214. 68248. à 40 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
1/2 Nro. 4983. 4986. 4989. 38524. 38530. 38582. 38597. 69923. 59925. 69932. à 20 Taler (Mecklenburg) pr. Crt.
1/4 Nro. 4709. 16599. 16600. 25606. 37333. 37377. 37388. 37399. 37400. 55205. 55225. 55252. 55288. 55299. 55303. 55305. 55315. 55325. 55344. 55355. 55399. 55400. 59955. 59966. 59977. 59995. 60000. 68282. 68288. 68299. à 10 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
1/8 Nro. 28811. 28820. 68255. 68258. 68266. 68268. 68302. 68309. 68314. 68317. 68318. 68320. 68323. 68325. à 5 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.

Voraussichtlich werden die Aufträge auf Loose und namentlich auf bestimmte Nummern zur bevorstehenden Haupt=Verloosung sehr zahlreich einlaufen, ich habe daher Reflectanten auf vorerwähnte Nummern in deren eigenen Interesse zu bitten, mir die bezügliche Bestellung unter Beifügung des entsprechenden Betrages (40 Taler (Mecklenburg) für 1/1 Loos, 20 Taler (Mecklenburg) für 1/2 Loos, 10 Taler (Mecklenburg) für 1/4 Loos, 5 Taler (Mecklenburg) für 1/8 Loos) mit der nächsten Post einzusenden, da ich nur dann im Stande bin, die gewünschten Nummern zu liefern.
Am einfachsten beschafft man die Ordres pr. Post=Anweisung, indem auf derselben nur der Betrag und meine Adresse ausgefüllt und im Coupon die Adresse des Absenders nebst der Bestellung vermerkt wird.
Jeder Interessent erhält unaufgefordert und gratis nach beendigter Ziehung oder nach Erscheinen seiner Nummern unter Einsendung der officiellen Gewinnliste, Mittheilung vom Resultate seiner Betheiligung. Die Gewinne. Haupttreffer und Prämie werden von mir selbst, gegen Rückgabe der gezogenen Loose, in preußischen Banknoten. Silber oder Gold an die Gewinner ausgezahlt.
Man wende sich mit Aufträgen bald an

Isaac Weinberg
in Hamburg,     
Hohe Bleichen 41.


Lübecker Zeitung

erscheint täglich. Abonnements=Preis: 1 Thlr. incl. Postaufschlag. Die "Lübecker Ztg.", von Dr. Friedrich Crome in nationalem und freiheitlichem Sinne redigirt, bringt neben anregenden Leitartikeln und sorgfältigen Berichten und Uebersichten über alle hervorragenden Ereignisse der Gegenwart, insbesondere den vollständigsten Tagesbericht über und für Lübeck, Hamburg, Fürstenthum Lübeck, Schleswig=Holstein, beide Mecklenburg und Lauenburg, die neuesten Telegramme, Coursberichte der Hamburger und Berliner Börse vom selben Tage, Handels= und Verkehrs=Nachrichten aller Art, Berichte vom Getreide=, Vieh= und Waarenmarkt, Artikel aus dem Gebiete der Volks= und Landwirthschaft und ein reichhaltiges, interessantes Vermischtes. Im Feuilleton gelangen, außer längeren spannenden Erzählungen bedeutender Schriftsteller, viele andere gediegene und interessante Aufsätze zum Abdruck.
Wegen der außerordentlich großen Verbreitung der "Lübecker Zeitung" wird dieselbe in obgenannten Bezirken von den Regierungen, Behörden, Gerichten und Geschäftsleuten ihres Leserkreises zu Bekanntmachungen und Anzeigen der mannichfachsten Art benutzt und werden solche Annoncen wie bisher nur mit 1 1/2 Sgr. die Petitzeile berechnet. Probenummern werden auf Wunsch gratis und franco versandt.


Nach Amerika! National=Dampfschiffs=Compagnie. Jeden Mittwoch!
Von Stettin nach Newyork für 48 Thaler Alles in Allem
Berlin, Potsdamer Str. 134 B. C. Messing, Stettin, Grüne Schanze 1 A.


Größtes Magazin für feinere Herren=Bekleidung von
A. Blumenfeld in Lübeck,
Breite Straße 946.

Garderoben jeden Genres, in billigster schönster Auswahl. Stoffe in allen Neuheiten. Nach Maaß in kürzester Zeit gefertigt.


Zur Jagd

empfehle Lancaster und Lefaucheaux=Hülsen, Pfropfen, Sterne, Spiegel, Häkchen, Würger, Einsetzmaschinen, Gewehr=Futterale und Riemen, Ladestöcke, Pulverhörner, Hagelbeutel, Zündhütchen, Hagel, Pulver u. s. w.
Ratzeburg.
Moritz Stein.


Haarlemer Blumenzwiebel, wie Hyacinthen, Tulpen, Crocus, Scilla u. s. w. empfiehlt H. Upahl, Handelsgärtner.


Lager
von mit Schwefelsäure aufgeschlossenem
Knochenmehl
bei F. Heitmann.


Zu Michaelis wird noch ein guter, zuverlässiger Pferdeknecht gesucht auf Hof Selmsdorf.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 75 Seite 4]

Frankfurter Pferde=Markt=Lotterie
mit Genehmigung hoher Regierung.
Ziehung am 22. October d. J.

Bei dieser Lotterie kommen 9 elegante Equipagen mit 4 und 2 Pferden bespannt 1 feiner Schlitten mit 2 Pferden, 60 der schönsten Reit= und Wagenpferden nebst vielen Hunderten von anderen sehr wertvollen Gewinnen zur Vertheilung. Zu dieser allgemein so beliebten Lotterie versendet der Unterzeichnete Loose incl. Porto und Spesen bei Uebersendung der resp. Gewinne:

1 Loos für 1 Thlr. 5 Sgr. oder 2 Fl. 3 Kr.
6 Loose für 7 Thlr. - Sgr. oder 12 Fl. 15 Kr.
gegen Einsendung des Betrages oder per Postvorschuß. Jeder Theilhaber erhält nach der Ziehung eine Gewinnliste franco und gratis übersandt durch das Handlungshaus von

Joh. Geyer in Frankfurt a. M.   

NB. Da in der Regel die Betheiligung bei dieser Lotterie eine ungemein starke ist, so wolle man Bestellungen baldigst machen, um allen Wünschen genügen zu können.


Segelschiff

Auswanderer=Beförderung
mit Post=Dampfschiffen
nach Amerika
über andere europäische Zwischenhäfen zu ermäßigten Preisen.
Abfahrt von Hamburg jeden Dienstag und Freitag.
Morris & Co, Hamburg, Baumwall Nr. 6.
Respectable Leute, welche die Agentur übernehmen wollen, belieben sich an uns zu wenden.


Die Staßfurter Chemische Fabrik
vorm. Vorster & Grüneberg
Actien=Gesellschaft

empfiehlt zur nächsten Bestellung unter Garantie des Gehalts Kalidünger, Superphosphat aus Knochenkohle, Ammoniak Superphosphat und anderen Mischdünger Lahn=Phosphorit verschiedenen Gehalts. Kalidünger hat sich besonders bei Moorboden vorzüglich bewährt; er beseitigt das Moos auf Wiesen, befördert das Wachsthum der süßen Futterkräuter. Die Fracht beträgt bei voller Wagenladung nur ca. 5 Sgr. p. Ctr. Preislisten und Brochüren, sowie jede weitere Auskunft gratis und franco.


Geschäfts-Eröffnung.

Einem geehrten hiesigen wie auswärtigen Publikum erlaube mir die ergebenste Anzeige zu machen, daß ich am heutigen Tage

Breitestraße Nr. 820
ein Putz=, Mode= u. Weißwaaren=Geschäft

etablirt habe, und bitte ich unter Zusicherung der billigsten Preise bei streng reeller Bedienung durch geneigtes Wohlwollen mich in meinem Unternehmen zu unterstützen.

Jungen Damen die sich mit dem Putz beschäftigen bewillige Rabatt.

Hochachtungsvoll
Franz Libnau.

Lübeck, den 10. September 1873.


Rohde & Co.,
Lübeck,
empfehlen
Prima weißes Schmalz,
gute finnl. Winterbutter,
schöne finnl. Sommerbutter,
in Kübel von ca. 25 Pfund Netto,
in Kübel von ca. 50 Pfund Netto,
in 1/3 tl. von ca. 80 Pfund Netto,
in Fässer von ca. 250 Pfund Netto,
ferner:
frische dänische Hofbutter,
in 1/8 tl. Tonnen von ca. 30 Pfund Netto.
in 1/4 tl. Tonnen von ca. 60 Pfund Netto.
in 1/3 tl. Tonnen von ca. 80 Pfund Netto.


Jeden Abend frische Knoblauch= & Bierwürste bei A. Schwiesow.


Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 1/2 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
4 % bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 1/2 % dreimonatlicher Kündigung.
Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct.Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 23. Mai 1872.
Lübecker Bank.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.15 1/2 - 16 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen21 - 23Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 1/2 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps22 1/2 - 22Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.21 1/2 - 21Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Hiezu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 75 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 75 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 23. September 1873.


- Ungeachtet aller Schwäche und Hinfälligkeit des Papstes brechen sich doch oft die munteren Lebensgeister durch scherzhafte Aeußerungen bei ihm Bahn. Als ihn kürzlich ein Cardinal besuchte und die Rede auf das heilige Collegium kam, da bemerkte Pius: "Ich habe 100 Cardinäle begraben, die meine Vorgänger oder ich ernannt haben, es fehlt nur noch einer, die Salve bei meinem Tode(101 Kanonenschüsse) voll zu machen." In der That zählt die Todtenliste dieses Pontificats 100 Eminenzen.
- Die Waffenfabriken in Suhl waren noch nie so mit Aufträgen überhäuft als jetzt. Obschon der Lohn gegen früher um das Doppelte gestiegen ist, sind kaum die Arbeiter zu beschaffen. Die preuß. Regierung allein hat 150,000 neue Mausergewehre bestellt.
- Lange genug hat das franz. Kriegsministerium Zeit gebraucht, um wenigstens eine Verlustliste der Offiziere aller Waffengattungen aus dem Feldzuge 1870-71 aufzustellen. Danach sind gefallen: Generäle 32, Offiziere vom Generalstab 28, der Gendarmerie 12, der kaiserl. Garde 56, der Infanterie 1525, der Cavallerie 92, des Genie 35, der Mobilgarde 186, der mobilisirten Nationalgarde 66, der Freischaaren 33, der Artillerie 128. Verhältnißmäßig ist die kaiserl. Garde am schwersten mitgenommen worden, weil ihre Verluste von nur 3 Schlachten: bei Rezonvilles, Saint=Privat und Ladonchamps (7. Oct.) herrühren. Nach ihr hat die Infanterie am meisten gelitten, dann kommen die Artillerie, die Generäle und Stabsoffiziere und zuletzt Genie und Cavallerie.
- Die Straßburger Forts tragen in Folge der bekannten kaiserl. Verfügungen vom 2. Septbr. nunmehr der Reihe nach folgende Namen: Fort 1 Fransecki, Fort 2 Moltke, Fort 3 Roon, Fort 4 Veste Kronprinz, Fort 5 Großherzog von Baden, Fort 6 Fürst Bismarck, Fort 7 Kronprinz von Sachsen, Fort 8 Tann, Fort 9 Werder, Fort 10 Kirchbach, Fort 11 Bose, Fort 12 Blumenthal.
- Die Forts von Metz haben durch allerh. Cabinetsordre vom 1. Sept. folgende Namen erhalten: Ostfort St. Quentin: Fort Friedrich Carl; Westfort St Quentin: Fort Manstein; Fort Plappeville: Fort C. Alvensleben; Fort St. Julien: Fort Manteuffel; Fort les Boltes: Fort Zastrow; Fort Quenleu: Fort Göben; Fort St. Privat: Fort Prinz August von Würtemberg; Fort Croir: Fort Steinmetz; Fort Moselle: Fort Voigts=Rhetz.
- Die erste Regierungshandlung des glücklich nach Persien zurückgekehrten Schahs war, den bisherigen Großvezier, welcher während der Abwesenheit seines Gebieters den Kopf und die Zügel der Regierung aus den Händen verloren hatte, fortzujagen und als Gefangenen nach Kamschah zu schicken. Unser alter Bekannter Mustapha Chan, früherer Minister des Auswärtigen, wurde an die Stelle desselben berufen.
- Es grenzt doch ein Bischen an Abgötterei, daß sich für die kaiserliche Rappstute Sadowa ein Biograph gefunden, welcher der Welt verkündet, daß sie 1849 zu Trakehnen geboren, mithin nicht weniger als 24 Jahre alt ist und ursprünglich den Namen Veranda führte. Den Feldzug nach Frankreich hat die Sadowa nicht mitgemacht und wird überhaupt nur noch bei seltenen Gelegenheiten in Dienst gestellt.
- In Straßburg haben verbrecherische Hände den Versuch gemacht, das neue Theater mittelst Durchlöcherung von Gasröhren in Brand zu stecken. Zum Glück ist die Gefahr noch rechtzeitig abgewendet worden.
- Der ehemalige Leibgardist und spätere Gemahl der Königin Christine von Spanien, der Herzog von Rianzares, ist in Sainte=Adresse bei Havre gestorben. Er war Grande von Spanien und Ritter des goldenen Vließes und des Großkreuzes der franz. Ehrenlegion; in den spanischen Händeln hat er niemals eine politische Rolle gespielt.
- Das gußeiserne Denkmal, das dem Schwedenkönig Gustav Adolf bei Lützen gesetzt wurde und das am 6. Novbr. 1837 von dem evang. Bischof Dräsecke in Magdeburg geweiht wurde, ist schon einer Reparatur bedürftig und die Stadt Lützen will sich nicht dazu verstehen. Da hat der Gustav=Adolfverein sich ins Mittel gelegt und hat ein Capital von 1350 Thaler hergegeben, doch unter der Bedingung, daß sich die Stadt Lützen verpflichte, das Monument zu erhalten, wenn später wieder ein Schaden sich kund geben sollte.
- Ein Herr Dusautozy (Leibschneider Napoleon III.) hat sein prachtvolles Schloß zu Monaco dem kaiserlichen Prinzen vermacht.
- Fr. Hecker ist am 13. Sept. von Freiburg über Bremen nach Amerika zurückgereist.
- Der Uhrenschlüsselfabrikant Gay in Genf protestirt gegen eine ihm in Wien zuerkannte Medaille, die er mit gutem Gewissen nicht annehmen könne, da er gar nicht zu den Ausstellern gehöre.
- Der wegen Bücherdiebstahls in der Kaiserlichen Bibliothek zu Petersburg zu lebenslänglicher Verbannung nach Sibirien verurtheilte Dr. Pichler ist auf Verwendung des Prinzen Leopold von Bayern vom Kaiser von Rußland begnadigt worden und darf nach Deutschland zurückkehren.
- Eine Anzahl approbirter Aerzte, welche ihrer Militärpflicht noch nicht genügt hatten, richteten an das Kriegsministerium in Berlin einen Gesuch mit der Bitte, sie von dem halbjährigen Dienst mit der Waffe zu befreien oder ein Uebergangsstadium festzusetzen, da sie durch die neue Einrichtung in ihren Privatverhältnissen erheblich geschädigt würden. Nach der hierauf erlassenen Antwort hat sich jedoch das Kriegsministerium nicht in der Lage gesehen, dem Gesuche zu entsprechen.
- Zu den blühendsten und gewinnbringendsten Industriebranchen Berlins gehört gegenwärtig die Fabrikation von Fortepianos und Nähmaschinen, deren Erzeugnisse die weiteste Verbreitung finden. Der jährliche Absatz Berlins an Pianinos beträgt durchschnittlich 12,000 Stück zu Preisen von 200 bis 400 Thaler, an Flügeln 400-500 Stück zu Preisen von 400-1000 Thaler. Die Zahl der in Berlin gefertigten Nähmaschinen verschiedener Systeme beläuft sich im Jahr auf nicht weniger als 70-75000 Stück mit einem Productionswerth von 1-1 1/4 Mill. Thlr. Das Absatzgebiet für Berliner Nähmaschinen umfaßt alle civilisirten Länder, mit Ausnahme Nord=Amerikas, wo Zölle und Patente die Einführung fremder Fabrikate ausschließen.
- In Metz scheinen die hellblauen Uniformen der Bayern auf die Lothringer eine besondere Anziehungskraft auszuüben. Voriges Frühjahr schon hatte sich die Mehrzahl der jungen Männer, die sich zum Einjährigfreiwilligen=Examen einfanden, für den Eintritt in eines der beiden bayrischen Regimenter entschieden. Zwischen ihnen und ihren bayerischen Kameraden hat sich seitdem das beste Einvernehmen gebildet und dies ist wohl der Grund, warum auch diesmal der größte Theil der zu dem in den letzten Tagen abgehaltenen Examen Erschienenen die Bitte um Aufnahme unter bayrische Truppentheile aussprach.


Das Kräutlein Widertod.
Eine Geschichte aus den Alpen.
Von August Silberstein.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1873 Nr. 75 Seite 6]

Das Kräutlein Widertod.
Eine Geschichte aus den Alpen.
Von August Silberstein.
[Fortsetzung.]


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD