No. 72
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. September
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 72 Seite 1]

- Bei dem Gottesdienste in der Schloßkirche zu Schwerin am 7. d. M. wurde mit Bezug auf die bevorstehende Entbindung J. K. Hoheit der Großherzogin von Mecklenburg=Schwerin Fürbitte gethan.
- Zwei Männer haben ganz besondere Ursache auf den 5. September stolz zu sein, der Reichskanzler v. Bismarck und Herr Thiers, denn mit diesem Tage ist eine Finanzfrage zum Abschluß gebracht worden, die an Umfang noch nicht ihres Gleichen gehabt hat. Obwohl Frankreich nicht volle 5 Milliarden, sondern zu gleicher Zeit die Zinsen des jedesmaligem Schuldrestes und auch noch die Verpflegungskosten der deutschen Occupationsarmee baar zu bezahlen hatte, so ist es doch beiden Männern durch geschickte Verhandlungen und Operationen gelungen, Frankreich und Deutschland zwei Jahre früher als ursprünglich ausbedungen war, aus Verbindlichkeit und Anspruch glücklich herauszubringen.
- Kaiser Wilhelm hat in einem sehr huldvollen Handschreiben dem bayr. General Frhrn. v. d. Tann mitgetheilt, daß das in Straßburg neuzuerbauende Fort Nr. 8 den Namen "Freiherr v. d. Tann" zu führen habe.
- Herr Thiers, welcher sich in Begleitung von Frau Thiers und des Fräuleins Dosne auf einer Erholungs= und Studienreise (er beschäftigt sich in seiner Muße viel mit Geologie) in der Schweiz befindet, wird überall, wo er sich zeigt, nicht nur von seinen landsmännischen Parteigenossen, sondern von der ganzen Gesellschaft, welche die Schweizer Hotels bevölkert, auf Schritt und Tritt verfolgt, mit Ansprachen gefeiert, mit Musik begrüßt und mit bengalischen Flammen beleuchtet. Ein schweres Schicksal für einen alten Mann, wenn ihm nicht seine Eitelkeit darüber hinweghilft. Ganz besonders thaten sich die Engländer durch ihren Enthusiasmus hervor.
- Wegen des bereits gemeldeten Attentats auf Deutsche in Luneville ist den D. N. zufolge, wie neulich bei einem ähnlichen Fall in Ponta Mousson, von der Reichsregierung Beschwerde bei der französischen Regierung erhoben worden.
- Die republikanische Presse in Frankreich kann die zu Tage liegenden Fusionsversuche nicht länger mehr in Abrede stellen und hat deshalb ihre Taktik geändert, indem sie die Gefahren schildert, welche eine Restauration für Frankreich zur Folge haben müsse. Sie erklärt es für ganz unzweifelhaft, daß, sobald der Graf Chambord, welcher die Zerstückelung Italiens für seine eigene Aufgabe und für die erste seiner Pflichten ansehe, als Heinrich V. den Königsthron seiner Väter bestiegen, die italienische Regierung von ihm die Anerkennung der Einheit Italiens verlangen und auf eine auch nur ausweichende Antwort sofort den Krieg erklären würde. Kaiser Wilhelm werde seinen neuen Bundesgenossen Victor Emanuel dabei nicht im Stiche lassen und das noch nicht genügend erstarkte und gerüstete Frankreich habe nur die Aussicht, außer einem zweiten Lösegeld auch noch Nizza und Savoyen an Italien und die Champagne und die Franche=Comte an Deutschland zu verlieren. Ungeachtet dieser schwarzgefärbten Auslassungen und bedeutungsvollen Huldigungen, welche Herrn Thiers in der Schweiz und bei seiner Rückkehr bereitet werden, fehlt es doch nicht an Zeichen, daß die öffentliche Meinung in Frankreich immermehr dem monarchischen Fahrwasser zuströmt.
- Der am 3. Sept. zum erstenmale in Berlin zusammengetretene Gerichtshof für kirchliche Angelegenheiten soll sich schon mit einem praktischen Fall, nämlich mit der Berufung des abgesetzten Caplans Mönicke gegen den Bischof Martin von Paderborn, beschäftigen und beschlossen haben, dem Bischofe die Beschwerde zur Beantwortung mitzutheilen.
- Aus München wird berichtet, daß Fürst Bismarck sich in Bayern angekauft hat, und zwar ist die Herrschaft Hohenaschau, Bezirks=Amt Rosenheim, aus dem Eigentum der Gewerkschaft Achthal=Hammerau in das des Reichskanzlers übergegangen. Hohenaschau war bis 1848 ein Herrschaftsgericht, Besitzthum der Grafen v. Preysing und gelangte durch Erbschaft an Freiherrn v. Leitner, durch Kauf an den Grafen v. Waldbott Bassenheim und später an die genannte Gewerkschaft.
- Nach einem der "Pharmac. Ztg." aus angeblich zuverlässiger Quelle zugehenden Correspondenz soll dem nächsten Reichstage ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, welcher für die Apotheken die Gewerbefreiheit bringt.
- In Fürstenzell in Bayern werden mehrere hundert Eimer schlechtes Bier ins Wasser ausgelassen. Die Folge davon war, daß selbst die Fische lieber krepiren, als noch länger solches Bier verschlucken wollten. Sie starben und schwammen in so großer Anzahl auf der Oberfläche, daß sie herausgethan und begraben werden mußten.
- Wegen der in München noch herrschenden Cholera konnte daselbst der Tag von Sedan nur durch ein von dem Veteranen= und Kriegerverein veranlaßtes feierliches Traueramt in der Frauenkirche für die im Kriege von 1870-71 Gefallenen begangen werden, welchem auch der General=Commandant Gen. Frhr. v. d. Tann und viele andere Offiziere beiwohnten.
- Kunstfertige Hände haben es auch auf Schweizer Eisenbahnen wiederholt fertig gebracht, Koffer und Gepäck der Reisenden während der Fahrt geschickt zu öffnen und auszuplündern, so daß die Bahnverwaltungen im eigenen und im Interesse des Publikums in die größte Aufregung gerathen sind. Es wäre aber auch zu arg, wenn man auf den Eisenbahnen nicht nur für sein Leben, sondern auch fortwährend für sein Eigenthum besorgt sein müßte.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Selmsdorf belegene Büdnerei des Tischlermeisters Heinrich Bruhn daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 14. October d. Js., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte

[ => Original lesen: 1873 Nr. 72 Seite 2]

an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 28. Juli 1873.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


In der Concurssache über die Verlassenschaft des Buchbinders Carl Bade zu Schönberg sind Termine vor dem unterzeichneten Justiz=Amte anberaumt.
1) zum Verkaufe der zur Masse gehörigen Grundstücke, als: des zu Schönberg an der Marienstraße sub Nr. 36 belegenen Wohnhauses c p.; des vor Schönberg an der Rehnaer Chaussee belegenen Wohnhauses c. p und des vor Schönberg an der Ratzeburger Chaussee im sog. Rübencamp belegenen Gartens, welcher im hiesigen städtischen Register sub Nr. 1 sich verzeichnet findet, auf Dienstag, den 14. October d. J., Vormittags 11 1/2 Uhr,
2) zum Ueberbot auf Dienstag, den 4. November d. J., Vormittags 11 Uhr, wozu Kaufliebhaber mit der Bemerkung geladen werden, daß die Besichtigung der Grundstücke nach voraufgegangener Meldung bei dem zum interimistischen Güterpfleger bestellten Kaufmann W. Schreep hieselbst jederzeit freisteht und die Verkaufsbedingungen 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der Justizamts=Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten sind;
3) zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen auf Dienstag, den 14. October d. J., Vormittags 11 Uhr, in welchem den sämmtlichen nicht präcludirten C. Bade'schen Gläubigern das Erscheinen freigelassen bleibt.
Aus den Verkaufsbedingungen wird hierher vermerkt, daß als Angeld, welches als Conventional= haftet, für die Häuser je 200 Taler (Mecklenburg) und für den Garten 50 Taler (Mecklenburg) zu zahlen sind.
Schönberg, den 25. Juli 1873.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


In Sachen betreffend die Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die von dem Schuhmacher Fritz Gode an den Büdner Jochen Eckmann zum Hammer verkaufte, daselbst belegene Erbpachtstelle (Büdnerei) c. p. giebt das

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 4. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß alle Diejenigen, welche sich so wenig in dem Termin vom 4. d. Mts. als bis jetzt mit ihren dinglichen Ansprüchen an die bezeichnete Erbpachtstelle (Büdnerei) c. p. gemeldet haben, wie hiermit geschieht, für immer präcludirt und abgewiesen werden.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 5. September 1873.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Bei dem Fortbestehen der Cholera in benachbarten Städten ist auch für die Stadt Schönberg die größte Vorsicht aus Gesundheits=Rücksichten geboten. In Folge Landphysicats=Antrages machen wir daher die Bewohner auf die genaue Befolgung der Bestimmung ad I. im § 2 der Verordnung vom 27. Juni 1863 hiedurch aufmerksam, und sehen uns zu folgenden Anordnungen veranlaßt:

1.

Jeder Eigentümer oder Verwalter eines hiesigen an der Straße, sowohl in wie vor Schönberg, oder am Markte belegenen öffentlichen oder Privatgrundstückes ist verpflichtet, so lang dasselbe ist, den Bürgersteig, die Rinnsteine und den Straßendamm rein zu halten.

2.

Die Straßenreinigung muß regelmäßig am Mittwoch und Sonnabend jeder Woche geschehen.

3.

Besonders muß für die jederzeitige Reinheit der Rinnsteine gesorgt werden, und werden auf diese Bestimmung die Schlachtermeister besonders aufmerksam gemacht. Ist das Reinigen der Rinnsteine durch kehren mit dem Besen allein nicht möglich, so müssen dieselben mit Wasser nachgespült werden.

4.

Uebelriechende Flüssigkeiten dürfen von den Höfen auf die Straße nicht abgeleitet werden, sondern sind entweder auf den Höfen zu versenken oder abzufahren.

5.

Der auf den Straßen am Rinnstein zusammenzubringende Schmutz darf nicht liegen bleiben, sondern muß gleich nach seiner Anhäufung fortgeschafft werden.

6.

Das Auswerfen von Schutt, Müll, Scherben, Küchenabfällen oder sonstigem Unrath auf die Straße, in den Rinnstein, oder in die Gänge ist ebenso wie jede Straßenverunreinigung überhaupt verboten. Besonders sind die Gänge zwischen den Häusern rein zu halten und hier namentlich die vor den Küchenausgüssen sich ansammelnden Abgänge zu entfernen.

Der Magistrat erwartet von dem vernünftigen Sinne der hiesigen Einwohner, daß sie diesen zu ihrem Besten getroffenen Anordnungen willig und pünktlich Folge leisten. Diejenigen, welche diese Bestimmungen nicht befolgen, werden Großherzogl. Landvogtei zur Bestrafung angezeigt werden.
Schönberg, den 8. September 1873.

Der Magistrat.
L. Bicker.


Am Sonntag, den 21. September d. J., Nachmittags 3 Uhr, sollen von dem im Schlauen belegenen städtischen Acker 15 Parcelen, sowie das im Galgenbruch belegene städtische Moor auf zehn aufeinanderfolgende Jahre, von Michaelis 1873 bis Michaelis 1874, öffentlich an Ort und Stelle an den Meistbietenden verpachtet werden. Die Verpachtungs=Bedingungen werden vor der Verpachtung verlesen und fordern wie Pachtliebhaber auf, sich recht zahlreich einzufinden.
Schönberg, den 11. September 1873.

Der Magistrat.
L. Bicker.


Im Auftrage des Herrn Konrektor Langbein werde ich am Dienstag den 23. September d. J., von Morgens 9 Uhr an, im Saale des Herrn Ackerbürgers Böckmann hieselbst öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkaufen:

Haus=, Küchen=, Wasch= und Gartengeräthe jeglicher Art; darunter: 3 Sophas, 1 Ausziehtisch zu 24 Personen, 5 Stand=Betten, Stühle u. s. w., Bilder, Porzellan und Glassachen, große Kübel und Kessel, 1 eichener Koffer, 1 Drechselbank, 1 Büchse, Blumen in Töpfen etc. etc.
Schönberg, den 8. September 1873.
Seegert, Landreiter.


Torf=Auction.

Donnerstag, den 18. September, sollen auf dem Nesower Moore, Vitenser Forste, 200 Mille Formtorf meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr.
Vitense, 10 September 1873.
L. Wiegandt.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 72 Seite 3]

In einer Reihe von Jahren haben sich unter einer ziemlich großen Anzahl Kernobstsorten nach meinen Beobachtungen hier folgende als die tragbarsten und einträglichsten erwiesen:
Unter den Aepfeln: 1) Die Winter=Goldparmäne, 2) die große Kasseler Reinette, 3) Prinzenapfel, hier Nonnenapfel etc. genannt, 4) große Graureinette, 5) Reinette von Breda, 6) geflammter Kardinal, hier Komtur genannt, 7) Weißer=Königsapfel, 8) Böhmischer Borsdorfer, 9) Champagner Reinette, 10) Kaiser Alexander, 11) rother Winter=Taubenapfel, 12) Ribston Pepping, 13) der große Richard, 14) der Goldzeugapfel, 15)der rothe Herbstcalvill, 16) die Sommerparmäne, hier Pearreinette genannt.
Unter den Birnen 1) Diels Winter=Butterbirne, 2) Esperens Herrnbirne, 3) Liegels Winter=Butterbirne, 4) Napoleons Butterbirne, 5) die gute Graue, 6) die Esperine, 7) die Amanlis, 8) die Grumkower Butterbirn, 9) Marie Luise, 10) Williams gute Christbirn, 11) Hellmanns Melonenbirn, hier "doppelte Bergamotte" genannt, 12) die Kamper Venus, 13) die große Rintbirne, 14) die Schöne von Anjou, 15) die Chaumontel 16) kleine graue Herbstkochbirne.
Diese Obstsorten gehören zugleich zu den Delikatesten, die es giebt.
Reiser zur Veredlung sind nach wie vor unentgeltlich zu haben, und ist bei der Schule ein Verzeichniß obiger Sorten niedergelegt, welches sich auf die an den Bäumen hängenden Nummern bezieht, und in welchem noch Näheres über die Sorten zu finden ist. - Auch habe ich noch eine Anzahl halb= und niederstämmig sowie in Spalierform gezogene junge Aepfel= und Birnbäume billig abzulassen und bitte etwaige Kaufliebhaber, sich noch vor Michaelis an mich wenden zu wollen.
Schönberg, den 11. Sept. 1873.

Langbein, Konrektor.

     


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei Emil Jannicke, Bandagist.


Allen denen, die meiner lieben Frau das Geleit zu ihrer Ruhestätte gegeben, sage ich hiedurch meinen innigsten Dank.
H. Eckmann sen. nebst Familie.
Blüßen.


Diejenigen Schuldner zur Carl Bade'schen Concursmasse, welche bisher ihre Rechnungen nicht bezahlt haben, werden hiermit aufgefordert, nunmehr binnen 14 Tagen à dato an den Unterzeichneten zu berichtigen, widrigenfalls die Ausstände zur gerichtlichen Eintreibung beantragt werden sollen.
Schönberg den 12. September 1873.

Wilh. Schrep,
inter. curator. bonorum.


Drittes und letztes
Abonnements-Concert

am Sonntag den 21. September im Gartenlocal des Gastwirths Schwiesow, wozu freundlichst einladet J. Winckler, Musikdirector.

Anfang des Concerts Nachmittags 4 1/2 Uhr.
Entree für Nicht=Abonnenten 8 ßl.


Verloren.

Am 2. September ist im Köster'schen Saale ein Umschlagetuch verloren gegangen. Der Finder wird gebeten, denselben bei oben genanntem abzugeben.


1 1/2, 2 und 2 1/2 zöllige Drains empfiehlt Basedow.
Ziegler=Meister.
Schwanbeck.


Knaben oder Mädchen vom Lande, welche die hiesige Schule besuchen sollen, finden, gegen billiges Kostgeld, freundliche Aufnahme.
Zu erfragen in der Expedition dieser Anzeigen.
Schönberg.


Pferd

Vom Mittwoch, den 17. d. Mts. an, stehen

1 1/2 jähr. dänische Füllen

zum Verkauf, wozu Kaufliebhaber freundlichst einladet B. Schleuß.


Geschäfts-Eröffnung.

Einem geehrten hiesigen wie auswärtigen Publikum erlaube mir die ergebenste Anzeige zu machen, daß ich am heutigen Tage

Breitestraße Nr. 820
ein Putz=, Mode= u. Weißwaaren=Geschäft

etablirt habe, und bitte ich unter Zusicherung der billigsten Preise bei streng reeller Bedienung durch geneigtes Wohlwollen mich in meinem Unternehmen zu unterstützen.

Jungen Damen die sich mit dem Putz beschäftigen bewillige Rabatt.

Hochachtungsvoll
Franz Libnau.

Lübeck, den 10. September 1873.


Segelschiff

Auswanderer=Beförderung
mit Post=Dampfschiffen
nach Amerika
über andere europäische Zwischenhäfen zu ermäßigten Preisen.
Abfahrt von Hamburg jeden Dienstag und Freitag.
Morris & Co, Hamburg, Baumwall Nr. 6.
Respectable Leute, welche die Agentur übernehmen wollen, belieben sich an uns zu wenden.


Die Staßfurter Chemische Fabrik
vorm. Vorster & Grüneberg
Actien=Gesellschaft

empfiehlt zur nächsten Bestellung unter Garantie des Gehalts Kalidünger, Superphosphat aus Knochenkohle, Ammoniak Superphosphat und anderen Mischdünger Lahn=Phosphorit verschiedenen Gehalts. Kalidünger hat sich besonders bei Moorboden vorzüglich bewährt; er beseitigt das Moos auf Wiesen, befördert das Wachsthum der süßen Futterkräuter. Die Fracht beträgt bei voller Wagenladung nur ca. 5 Sgr. p. Ctr. Preislisten und Brochüren, sowie jede weitere Auskunft gratis und franco.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 72 Seite 4]

Einem geehrten landwirthschaftlichen Publikum mache ich hiedurch die ergebene Anzeige, daß mir Agenturen von

landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthen

aus den renommirtesten amerikanischen, englischen und deutschen Fabriken übertragen sind, z. B. Dampf= und Pferde=Dreschmaschinen, Häckerling= und Mähmaschinen, sowie alle sonstigen landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthe, die ich zu Fabrikpreisen verkaufen werde.

Krämer Wulff in Ziethen.


GUANO DER PERUANISCHEN REGIERUNG.
Wir zeigen hiermit an, dass nach Verfügung der Peruanischen Regierung die Preise für den
direct importirten Peru-Guano

ab Lager hier gegenwärtig die folgenden sind:

Reichsmark 264 - bei Abnahme von 30,000 Ko. und mehr,
Reichsmark 289 - bei Abnahme von unter 30.000 Ko.
pr. 1000 Ko. brutto incl. Säcke, excl. Verladungsspesen, gegen comptante Zahlung in Reichsmünze oder preuss. Banknoten.

Den aufgeschlossenen Peru-Guano

in sofort verwendbarer Pulverform unter Garantie eines Gehaltes in demselben von

9-10 pCt. gegen Verflüchtigung geschütztem Stickstoff und
9-10 pCt. leicht löslicher Phosphorsäure,
notiren wir ab Lager hier
Reichsmark 15. - Pf. bei Abnahme von 30.000 Ko. oder mehr,
Reichsmark 15 75 Pf. bei Abnahme von unter 30.000 Ko.
pr. 50 Ko. brutto, incl. Säcke, excl. Verladungsspesen, gegen comptante Zahlung in Reichsmünze oder preuss. Banknoten.
Ueber sonstige Verkaufsbedingungen ertheilen wir auf Anfrage gern Auskunft.
Hamburg, im August 1873.

Ohlendorf & Co.
Alleinige Importeure des Peru-Guano und ausschließlich autorisirte Fabrikanten des aufgeschlossenen Peru-Guano
für Deutschland, die Schweiz, Dänemark, Schweden, Norwegen und Russland.


Frankfurter Pferde=Markt=Lotterie
mit Genehmigung hoher Regierung.
Ziehung am 22. October d. J.

Bei dieser Lotterie kommen 9 elegante Equipagen mit 4 und 2 Pferden bespannt 1 feiner Schlitten mit 2 Pferden, 60 der schönsten Reit= und Wagenpferden nebst vielen Hunderten von anderen sehr wertvollen Gewinnen zur Vertheilung. Zu dieser allgemein so beliebten Lotterie versendet der Unterzeichnete Loose incl. Porto und Spesen bei Uebersendung der resp. Gewinne:

1 Loos für 1 Thlr. 5 Sgr. oder 2 Fl. 3 Kr.
6 Loose für 7 Thlr. - Sgr. oder 12 Fl. 15 Kr.
gegen Einsendung des Betrages oder per Postvorschuß. Jeder Theilhaber erhält nach der Ziehung eine Gewinnliste franco und gratis übersandt durch das Handlungshaus von

Joh. Geyer in Frankfurt a. M.   

NB. Da in der Regel die Betheiligung bei dieser Lotterie eine ungemein starke ist, so wolle man Bestellungen baldigst machen, um allen Wünschen genügen zu können.


Nach Amerika! National=Dampfschiffs=Compagnie. Jeden Mittwoch!
Von Stettin nach Newyork für 48 Thaler Alles in Allem
Berlin, Potsdamer Str. 134 B. C. Messing, Stettin, Grüne Schanze 1 A.


Zu Michaelis habe ich zu vermiethen: zwei Zimmer oben nach hinten.
Wilh. Schrep.


Köster's Hotel.
Sonntag den 14. September.
Kunst- und Gesang-Concert
ausgeführt vom Virtuosen Malbrizzi.
Anfang 8 Uhr.
Reservirte Plätze 12 ßl. Andere Plätze 8 ßl. Schüler 4 ßl.
Ergebenst ladet ein        Köster.


Am Freitag den 12. d. M. werden auf dem Neuhöfer Hoffelde Rappschoten verbrannt.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag, den 14. September.
Frühkirche: Pastor Fischer.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.15 1/2 - 16 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen22 1/2 - 23Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 1/2 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps22 1/2 - 23Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.21 1/2 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 19.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 72 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 72 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 12. September 1873.


Das Kräutlein Widertod.
Eine Geschichte aus den Alpen.
Von August Silberstein.
(Fortsetzung.)


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