No. 71
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 09. September
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 71 Seite 1]

- Der deutsche Reichstag wird in diesem Jahre nicht wieder einberufen.
- Berlin war erstaunt über die Ausdauer des Kaisers Wilhelm bei der Feier am 2. Sept. Er war vom Morgen bis zum Abend der Mittelpunkt der Feierlichkeiten und zeigte eine Frische und Rüstigkeit wie ein Mann besten Alters.
- Die katholische Geistlichkeit in Berlin glänzte bei der Feier des 2. September durch ihre Abwesenheit, die Glocken der katholischen Kirche waren die einzigen in Berlin, die an diesem Tage stumm blieben, und die Germania, das Leibblatt der Römlinge, brach ihr beredtes Schweigen am Nationalfeste mit einem Leitartikel über den Ausspruch des Bischofs von Paderborn, daß der Tag von Sedan der Anfang der Diodetanischen Verfolgung der katholischen Kirche geworden sei. Das bayrische Vaterland in München secundirt seinem Collegen mit Artikeln über die Festfeier der Bettelpreußen und Juden" und dem Troste, "daß es bald alle sein wird mit dieser Herrlichkeit des Reichs."
- Es ist entschieden: in der zweiten Hälfte des September kommt Victor Emanuel als freudig begrüßter Gast nach Wien und Berlin. Sein Besuch ist die kräftige Antwort auf die Drohungen der Jesuiten in Frankreich und Rom.
- Schmalkalden, 29. August. Heute Nachmittag fand das feierliche Leichenbegängniß Karl Wilhelm's statt. Dem mit Lorbeerkränzen, Palmzweigen, Bändern und Inschriften reich geschmückten Sarge, welchem eine Abtheilung der erwachsenen Schuljugend vorausging und der von weißgekleideten Mädchen mit schwarzweißen Schärpen und grünen Kränzen umgeben war, wurden die Insignien des königlichen Kronen=Ordens auf einem Kissen vorangetragen und es folgten ihm außer den hiesigen Angehörigen und Verwandten eine Deputation fremder Freunde und Verehrer, sowie die Staats= und städtischen Behörden, die musikalischen Vereine, der Kriegerverein, Turnverein und ein zahlreiches Publikum aller Stände. In der Friedhofskirche wurde die geistliche Leichenrede gehalten. Darauf wurde unter den Klängen der Instrumentalmusik der Sarg zum Grabe getragen und dort von dem Geistlichen Schlußwort u. Segen gesprochen. Dann trat Sein treuester Freund aus Crefeld, Seidenfabrikant Seiffarth, an das Grab und sprach einen kurzen Nachruf, der zugleich eine Einleitung für den Vortrag des letzten von Wilhelm componirten Liedes war, welches sodann in vortrefflicher Weise von dem Redner gesungen wurde, des Liedes, in welchem die weinende Mutter den scheidenden Sohn segnet und ziehen läßt. Die Wirkung eben dieses Gesanges war sehr ergreifend, da dieser Scheidegruß und Segensruf, diese letzte Composition Wilhelm's, von seinem treuesten Freunde in Crefeld, seiner zweiten Vaterstadt, aus tiefbewegtem Herzen vorzüglich gesungen, an dem offenen Grabe des Dahingeschiedenen und unter einer Versammlung erklang, welche der Inhalt des Gehörten um so mehr belegte, je weniger sie eines Solo=Vortrags gewärtig, je mehr sie durch einen solchen überrascht war. (Wilhelm war der Componist der Wacht am Rhein.)
- Der dem hohen Adel Preußens angehörende Malteser=Orden spielt eine bemerkenswerthe Rolle. In dem Kriege von 1870 hat er sich an die Spitze der Krankenpflege gestellt und sich große Verdienste erworben; in dem Kampf aber zwischen dem deutschen Reiche und dem alten Rom hat er sich entschieden auf die Seite Roms und der Jesuiten gestellt. In Schlesien ging der Orden soweit, daß er den Herzog von Ratibor und viele andere vom hohen Adel ausstieß, weil diese in einer Adresse an den Kaiser sich auf die Seite des Staates und der Regierung gestellt und dem Kaiser Treue gelobt hatten. Der Kaiser nahm das so hoch auf, daß er die Ausgestoßenen ausdrücklich zu der Siegesfeier am 2. September einladen ließ. Auch an die (62) Ordensmitglieder in Rheinland und Westfalen erging eine Einladung, aber alle lehnten sie ab und erklärten: "Wir können uns nicht an der Siegesfeier betheiligen, weil der sonst so glorreiche Sieg so verhängnißvolle und beklagenswerthe Folgen für die höchsten Güter des katholischen Volkes und der Kirche herbeigeführt hat."
- Villemessant in Paris fordert alle königlich Gesinnten in Frankreich auf, die Tuilerien wieder aufzubauen und dem nächsten König Frankreichs zu schenken. V. geht mit einem Beitrag von 40,000 Franks voran.
- In England herrscht große Bestürzung. Es ist Thatsache, daß die Ausfuhr an Kohlen und Eisen seit einem Jahre bedeutend und namentlich nach Amerika um die Hülfe abgenommen hat. Die Engländer klagen, das sei die Folge der großen Arbeiterstreiks, durch welche der Arbeiterlohn gesteigert und die Arbeitszeit gekürzt worden sei. Beides zusammen führe ein Steigen der Preise und die erfolgreiche Concurrenz von Belgien, Frankreich, Deutschland und Amerika herbei. In Dingen des Handels und der Industrie kann sich kein Arbeiter, keine Fabrik und kein Land ohne Nachtheil den Wechselwirkungen des Weltverkehres entziehen.
- Die Ultramontanen haben ausgerechnet, daß es spätestens 1874 mit dem deutschen Reiche zu Ende sei; voll Mitleid setzen sie hinzu: wenn nur der Kaiser diesen Jammer nicht erlebt!
- Im Elsaß geht ein offener Brief des Redacteurs Schneegans von Hand zu Hand und macht gewaltigen Eindruck. Schneegans war ein enragirter Franzose in Straßburg und wanderte nach Frankreich aus, als der Elsaß deutsch wurde. Er wurde in Lyon, was er in Straßburg gewesen war, Redacteur einer liberalen Zeitung und ließ seinem Haß gegen Deutschland und seiner blinden Vorliebe für Frankreich freien Lauf, fand aber überall nur Abneigung, Verläumdung und Verfolgung. Die Leute, die drüben am Ruder sind, können nur Leute brauchen, die vor ihnen auf dem Bauche liegen, und verfolgten ihn als Liberalen, als Protestanten und als Elsässer. Furchtbar enttäuscht hat er endlich die Flinte ins Korn geworfen und Frankreich einen offenen Abschiedsbrief geschrieben. Wie es diesem Einen, so ergeht es den meisten Elsässern, die nach Frankreich ausgewandert sind; sie finden in Frankreich nur Vorwürfe, Mißachtung und Verfolgung, zumal wenn sie Liberale und Protestanten sind. Am schlechtesten ergehts den Tausenden von Elsassern, die nach Algerien geschickt worden sind, weil man in Frankreich nichts mit ihnen anzufangen wußte, sie schicken Klagelieder über Klagelieder in ihre alte Heimath. Daß diese Klagelieder werthvolle deutsche Bundesgenossen sind, brauchen wir nicht erst zu sagen.
- Das Reisen in Frankreich ist für Deutsche

[ => Original lesen: 1873 Nr. 71 Seite 2]

immer noch gefährlich. In Luneville wurden dieser Tage zwei Kaufleute und zwei Eisenbahnbeamte aus Straßburg von wüthenden Volksmassen verfolgt und einer auch verwundet. Wer weiß, wie es ihnen ergangen wäre, wenn sie nicht von französ. Offizieren gerettet worden wären.
- In Berlin sind 1500 Commis aus Bankgeschäften ohne Stellung. Die Agenten werden bestürmt, haben aber keine Stellungen zu vergeben.
- Ein französischer Adeliger mußte seine 90 Jagdhunde vergiften lassen, weil viele von englischen Hunden gebissen und toll geworden waren.
- Können sich denn zwei Deutsche nicht einmal auf der Locomotive vertragen? Bei Aschaffenburg geriethen auf ihrer Maschine Führer und Heizer in so argen Streit, daß der Führer den Heizer herunterstürzte. Der eine liegt im Krankenhaus, der andere in Haft. Die Locomotive fuhr zum Glück leer.


Das Kräutlein Widertod.
Eine Geschichte aus den Alpen.
Von August Silberstein.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1873 Nr. 71 Seite 3]

Das Kräutlein Widertod.
Eine Geschichte aus den Alpen.
Von August Silberstein.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Herrnburg belegene Büdnerstelle c. p. der sub cura des Schmiedemeisters Teege zu Herrnburg stehenden Geschwister Schwarz daselbst, Vornamens: Maria Catharina; Maria Catharina Elisabeth und Johann Joachim Wilhelm, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 27. September d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzigen, als die künftigen Besitzer des Grundstücks erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Juli 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Antragsmäßig soll über die zu Wendorf belegene Büdnerstelle c. p. des Rademachers Jochen Heinrich Lühr daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 27. September d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Juli 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


In der Concurssache des Hauswirths Asmus Faasch zu Kuhlrade wird der auf Sonnabend, den 20. September d. J. Vormittags 11 Uhr anstehende Ueberbots=Termin mit dem Bemerken hierdurch in Erinnerung gebracht, daß in dem heute abgehaltenen Verkaufstermin ein Gebot von 12,000 Thlrn. pr. Crt. abgegeben ist.
Schönberg, den 30. August 1873.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Die zum - insolventen - Nachlasse des zu Schönberg verstorbenen Buchbinders Carl Bade gehörigen Effecten, als: Mobilien verschiedener Art, ein Harmonium, die sämmtlichen Buchbindereigeräthschaften, die Ladeneinrichtung, die sämmtlichen Waarenvorräthe der Stickerei= und Galanterie=Handlung, die sämmtlichen Werke der Leihbibliothek auch Bett= und Leinenzeug, Gold= und Silbersachen, sowie verschiedene Kleidungsstücke sollen von dem unterzeichnetem Justizamte, als Concurs=Gericht, im Saale der Gastwirthin Frau Boye hieselbst am Donnerstag den 25. September d. J. von Vormittags 9 Uhr an und event. an den folgenden Tagen von derselben Tageszeit an öffentlich meistbietend verkauft werden, und werden Kaufliebhaber hiermit aufgefordert, sich dazu zahlreich einfinden zu wollen.
Schönberg, den 20. August 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthum Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


In Sachen betreffend die Anmeldung aller Forderungen und Ansprüche an die Verlassenschaften des am 27. Februar 1873 verstorbenen Krämers Heinrich Siebenmarck zu Carlow und dessen am 23. December 1871 verstorbenen Ehefrau Christine Johanne Sophie geb. Bade giebt das

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 2. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hiermit den

Bescheid:

daß nunmehr alle Diejenigen, welche sich so wenig in dem Termine vom 2. d. Mts. noch bis jetzt mit ihren Forderungen und Ansprüchen an die Verlassenschaften des Krämers Siebenmarck zu Carlow und dessen Ehefrau geb. Bade gemeldet haben, wie hierdurch geschieht, für immer präcludirt und abgewiesen werden.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 2. September 1873.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Im Auftrage des Herrn Konrektor Langbein werde ich am Dienstag den 23. September d. J., von Morgens 9 Uhr an, im Saale des Herrn Ackerbürgers Böckmann hieselbst öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkaufen:

Haus=, Küchen=, Wasch= und Gartengeräthe jeglicher Art; darunter: 3 Sophas, 1 Ausziehtisch zu 24 Personen, 5 Stand=Betten, Stühle u. s. w., Bilder, Porzellan und Glassachen, große Kübel und Kessel, 1 eichener Koffer, 1 Drechselbank, 1 Büchse, Blumen in Töpfen etc. etc.
Schönberg, den 8. September 1873.
Seegert, Landreiter.


Nachdem ich beantragt habe, mich aus meiner Stellung als Auditor zu entlassen, bin ich in der Lage Advocaturgeschäfte beim hiesigen Justizamte übernehmen zu können.
Schönberg, den 26. August 1873.
C. Giehrke, Advocat und Notar.


Zwecks Rechnungsablage werden Alle, welche Forderungen an das Komite für die Feier des 2. Septembers haben, gebeten, ihre Rechnung binnen 8 Tagen an den Rechnungsführer Carl Köhler einzureichen. Auch noch nicht eingeforderte Marken der Krieger sind daselbst gegen Zahlung abzugeben.
Das Komite.


Heinr. Kock,
Uhren=, Gold= und Silberwaaren=Handlung.
Bestellungen und Reparaturen prompt und billig.


Von meiner Koppel, genannt Neues Land, an der Lübecker Chaussee ist mir vor einiger Zeit Hafer von den Halmen abgestreift. Wer mir den Thäter zur gerichtlichen Bestrafung nachweist erhält 10 Thaler Belohnung.
Schulze Voß in Sülsdorf.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 71 Seite 4]

GUANO DER PERUANISCHEN REGIERUNG.
Wir zeigen hiermit an, dass nach Verfügung der Peruanischen Regierung die Preise für den
direct importirten Peru-Guano

ab Lager hier gegenwärtig die folgenden sind:

Reichsmark 264 - bei Abnahme von 30,000 Ko. und mehr,
Reichsmark 289 - bei Abnahme von unter 30.000 Ko.
pr. 1000 Ko. brutto incl. Säcke, excl. Verladungsspesen, gegen comptante Zahlung in Reichsmünze oder preuss. Banknoten.

Den aufgeschlossenen Peru-Guano

in sofort verwendbarer Pulverform unter Garantie eines Gehaltes in demselben von

9-10 pCt. gegen Verflüchtigung geschütztem Stickstoff und
9-10 pCt. leicht löslicher Phosphorsäure,
notiren wir ab Lager hier
Reichsmark 15. - Pf. bei Abnahme von 30.000 Ko. oder mehr,
Reichsmark 15 75 Pf. bei Abnahme von unter 30.000 Ko.
pr. 50 Ko. brutto, incl. Säcke, excl. Verladungsspesen, gegen comptante Zahlung in Reichsmünze oder preuss. Banknoten.
Ueber sonstige Verkaufsbedingungen ertheilen wir auf Anfrage gern Auskunft.
Hamburg, im August 1873.

Ohlendorf & Co.
Alleinige Importeure des Peru-Guano und ausschließlich autorisirte Fabrikanten des aufgeschlossenen Peru-Guano
für Deutschland, die Schweiz, Dänemark, Schweden, Norwegen und Russland.


Frankfurter Pferde=Markt=Lotterie
mit Genehmigung hoher Regierung.
Ziehung am 22. October d. J.

Bei dieser Lotterie kommen 9 elegante Equipagen mit 4 und 2 Pferden bespannt 1 feiner Schlitten mit 2 Pferden, 60 der schönsten Reit= und Wagenpferden nebst vielen Hunderten von anderen sehr wertvollen Gewinnen zur Vertheilung. Zu dieser allgemein so beliebten Lotterie versendet der Unterzeichnete Loose incl. Porto und Spesen bei Uebersendung der resp. Gewinne:

1 Loos für 1 Thlr. 5 Sgr. oder 2 Fl. 3 Kr.
6 Loose für 7 Thlr. - Sgr. oder 12 Fl. 15 Kr.
gegen Einsendung des Betrages oder per Postvorschuß. Jeder Theilhaber erhält nach der Ziehung eine Gewinnliste franco und gratis übersandt durch das Handlungshaus von

Joh. Geyer in Frankfurt a. M.   

NB. Da in der Regel die Betheiligung bei dieser Lotterie eine ungemein starke ist, so wolle man Bestellungen baldigst machen, um allen Wünschen genügen zu können.


Die Staßfurter Chemische Fabrik
vorm. Vorster & Grüneberg
Actien=Gesellschaft

empfiehlt zur nächsten Bestellung unter Garantie des Gehalts Kalidünger, Superphosphat aus Knochenkohle, Ammoniak Superphosphat und anderen Mischdünger Lahn=Phosphorit verschiedenen Gehalts. Kalidünger hat sich besonders bei Moorboden vorzüglich bewährt; er beseitigt das Moos auf Wiesen, befördert das Wachsthum der süßen Futterkräuter. Die Fracht beträgt bei voller Wagenladung nur ca. 5 Sgr. p. Ctr. Preislisten und Brochüren, sowie jede weitere Auskunft gratis und franco.


Am 11. und 12. September wird bei mir ein

Scheibenschießen
nach Gewinnen

stattfinden, wozu ich alle Schießliebhaber, sowie meine Freunde und Bekannten hiedurch einlade.
Büchsen, Pulver und Blei wird von mir gehalten und fällt auf einen Satz von 3 Schüssen nur ein Gewinn.
Gastwirth Fahrenkrug.
Lüdersdorf.


Saat-Waitzen u. Saat-Roggen direct aus der Probstei bezogen, empfehlen Wilh. Heincke & Greiff.


Am Donnerstag, den 11. d. Mts., werden auf dem Mechower und Wietingsbäcker Felde Rappsschoten verbrannt.


Zu Michaelis habe ich zu vermiethen: zwei Zimmer oben nach hinten.
Wilh. Schrep.


Auf meinem Ackerstücke im Galgenmoor verbiete ich hiermit jedes Weiden von Ziegen.
Bäcker Hinzelmann.


Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 1/2 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
4 % bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 1/2 % dreimonatlicher Kündigung.
Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct.Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 23. Mai 1872.
Lübecker Bank.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.16 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.8 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen23 - 24Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 1/2 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 1/4 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 1/2 - 13 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps22 1/2 - 22Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.21 1/2 - 21Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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