No. 68
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. August
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 68 Seite 1]

- Fürst Bismark ist wieder oben auf. Er hat das Intriguengewebe, mit welchem seine Gegner den Kaiser Wilhelm umsponnen haben, glücklich zerrissen und wenn er im September aus seinem Schmollwinkel Varzin in die Reichshauptstadt zurückkehrt, so wird die Welt die Zeichen von diesem Umschwung der Dinge in einer Umgestaltung des preuß. Ministeriums verspüren, welches zunächst durch den Rücktritt Roon's von seinem Haupte, in der Folge aber auch an seinen Gliedern reformirt werden wird.
- Es war jüngster Zeit gar nicht mehr so lächerlich, wenn Jedermann, der mit der Eisenbahn reiste, seine Gliedmaßen versicherte und sein Testament machte. Man konnte keine Zeitung mehr zur Hand nehmen, ohne von Entgleisungen, Zusammenstößen u. s. w. zu lesen. Es ist etwas faul im Eisenbahnwesen, und der preußische Handelsminister will ermitteln, was faul ist. Er hat daher sämmtliche Directoren der Staats= und Privat=Bahnen in Preußen für den Oktober nach Berlin beschieden, um hinter die Grundursache der vielen Unglücksfälle zu kommen und Mittel zur Abhülfe zu suchen. Wenn man erst in Preußen klar darüber ist, so wird man's bald auch im deutschen Reiche werden. Einstweilen hat jeder Director einen mächtigen Fragebogen zugeschickt erhalten und das Publikum darf auch an der Ausfüllung desselben helfen.
- Schon vor sieben Jahren hat man die Vermuthung aufgestellt, daß die Vögel der Cholera, wenn sie im Anzuge sei, aus dem Weg gingen und wegzogen. Jetzt will man auf's Neue diese Beobachtung gemacht haben. Sie wittern das ihnen höchst lästige Choleramiasma und nehmen Reißaus.
- Die Berliner Börse hat einen patriotischen Anlauf genommen; sie wird am 2. September nicht arbeiten, sondern feiern.
- In einem früheren Testament hatte der verstorbene Herzog Carl von Braunschweig den Prinzen Lulu zum Erben seines Vermögens eingesetzt. Nach der Schlacht bei Sedan hat er dieses Testament zurückgenommen.
- Prinz Arthur von England wäre beinahe in Trouville, wo er Bäder nahm, ertrunken. Sein Adjutant und der Bademeister Coste retteten ihn.
- Der "Kölnischen Zeitung" wird aus Schmalkalden telegrafisch gemeldet, daß Karl Wilhelm, der Componist der "Wacht am Rhein" daselbst am 27. d., Nachmittags um 2 3/4 Uhr gestorben ist.
- Der Guß der großen Kaiserglocke für den Dom in Cöln hat zu Frankenthal durch den Glockengießer Hamm stattgefunden. Es wurden dazu 22 eroberte französische Kanonen, 500 Centner schwer, die der deutsche Kaiser zum Geschenk gab, eingeschmolzen.
- In dem verflossenen Jahre sind in den alten preußischen Provinzen 16,474 Personen, darunter 55 Juden, 15,455 Katholiken und 9611 Dissidenten zur evangelischen Religion übergetreten. Die meisten Uebertritte sind in der Provinz Schlesien, in der Rheinprovinz und in der Provinz Brandenburg erfolgt.
- Die jungen Japanesischen Studenten in Berlin müssen plötzlich ihre Reisekoffer packen; denn ihre Regierung hat ihnen das consilium abeundi zugeschickt. Bei einem strengen Examen kam heraus, daß sie blitzwenig gelernt hatten und daß sie zuvor die deutsche und andere europäische Sprachen besser studiren müssen. Dazu sollen sie auf drei Jahre nach Jeddo zurückkehren.
- In Traunstein geriethen zwei Knaben beim Schaukeln in Streit. Der 9jährige packte den 11jährigen am Halse, warf ihn nieder und erdrosselte ihn.
Bei einer kürzlich in Dresden stattgefundenen Versteigerung ist auch die berühmte Geige mit unter den Hammer gekommen, welche Graf Trautmannsdorf, der Stallmeister Kaiser Karl's VI., von Jakob Stainer unter folgenden Bedingungen erwarb. Er zahlte Stainer 66 Carlsd'or, lebenslänglich ein gutes Mittagsessen, jedes Jahr ein neues Kleid mit goldenen Tressen, zwei Faß Bier, freie Wohnung mit Heizung und Licht, monatlich hundert Gulden baar und wenn er sich verheirathen sollte, soviel Hasen als er bedürfe, nebst zwölf Körben Obst jährlich für sich und eben soviel für seine alte Amme. Der Verkäufer lebte noch sechszehn Jahre und so kam die Violine Jakob Stainer's dem Grafen auf 20,000. Gulden zu stehen. Das Instrument befand sich bis jetzt im Besitz eines österreichischen Edelmanns, und es ist nunmehr für ein Gebot von 2500 Thlr. Eigenthum eines reichen Russen geworden.
- Aus Neidenburg, 21. August wird geschrieben: Mehrere Schützen der hiesigen Gilde, darunter auch der Kaufmann Kollodzinski, waren heute Vormittag nach dem Stadtwalde gefahren, um sich zu dem künftigen Prämienschießen zu üben. K. hatte seinen 15jährigen Sohn, der Obertertianer des Hohensteiner Gymnasiums ist und sich der Ferien wegen hier aufhielt, mitgenommen. Der junge Mensch übernahm freiwillig das Markiren an der Scheibe. Das Unglück wollte es nun, das er das mit einer Glocke gegebene Signal überhörte und in dem Augenblick aus seinem sicheren Versteck hervortrat, als gerade sein Vater die Büchse abfeuerte. Von des Vaters Kugel ins Herz getroffen brach er zusammen, die Bleifeder, womit er die Marken gemacht, in der rechten Hand haltend.
- In Leipzig fiel ein neunjähriges Mädchen beim Wasserschöpfen in die Pleiße. Viele Menschen standen am Ufer, ohne daß einer sich entschloß die Rettung des Mädchens zu versuchen. Da kam der zwölfjährige Maurersohn Max Fiedler und stürzte sich beherzt mit voller Kleidung in das Wasser, schwamm dem ertrinkenden Kinde nach und war so glücklich, dasselbe lebend an's Ufer zu bringen.


Das Kräutlein Widertod.
Eine Geschichte aus den Alpen.
Von August Silberstein.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1873 Nr. 68 Seite 2]

Das Kräutlein Widertod.
Eine Geschichte aus den Alpen.
Von August Silberstein.
[Fortsetzung.]


Antragsmäßig soll über das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 181 belegene Wohnhaus c. p. des Arbeitsmanns und Fuhrmanns Johann Barkenthin hieselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 15. November d. J. Vormittags 11 Uhr peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 26. August 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


In Sachen betreffend die Anmeldung aller Ansprüche und Forderungen an den Hauswirth Asm. Faasch zu Kuhlrade und an das den Gläubigern desselben abgetretene Vermögen giebt das

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 26. d. M. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß alle Diejenigen, welche sich so wenig in dem Termin am 26. d. Mts. als bis jetzt mit ihren etwaigen Ansprüchen an den Gemeinschuldner und dessen Vermögen gemeldet haben, wie hierdurch geschieht für immer präcludirt und abgewiesen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 27. August 1873.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Alle diejenigen, welche sich für die Anlage einer Badeanstalt bei hiesiger Stadt interessieren, werden ersucht, sich zum Zweck einer vorläufigen Besprechung morgen (Sonnabend) 8 Uhr Abends im Hause der Frau Gastwirtin Boye einfinden zu wollen.
Armknecht, Dr.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 68 Seite 3]

Lebensversicherungsbank f. D. in Gotha.
Versicherungsstand am 1. Juni 1873 80,848,400 Thlr.
Effectiver Fonds am 1. Juni 1873 19,670,000 Thlr.
Versicherungen werden vermittelt durch
Wilh. Schrep.
Schönberg den 17. Juli 1873.


Dienstag, den 2. September

marschiren wir bei der Feier des Sedan=Tages mit in dem Festzuge; das verehrliche Comite hat uns eingeladen. Das Nähere wollen wir am vorhergehenden Sonntage mitbesprechen; Keiner darf fortbleiben.
C. Egert, Capitain der Schützenzunft.


Sonntag, den 31. August

ist die Rechnungsablage vom Königschuß und von der Tombola im Krüger'schen Saale Nachmittags präcise 6 Uhr: "Versteigerung der nachgebliebenen Tombola=Gewinne."


Die Mitglieder des Kampfgenossen=Vereins 1870/71 werden aufgefordert, an der Feier des 2. September sich möglichst zahlreich zu betheiligen, zunächst durch Anschluß an den Festzug. Versammlung Morgens 8 1/2 Uhr im Boye'schen Gasthause.
Diejenigen Krieger aus den Jahren 1370/71 die nicht Mitglieder des Vereins sind, werden eingeladen, sich demselben anzuschließen.

Der Vorstand des Kampfgenossen=Vereins 1870/71.
I. A.
Westphal.


Diejenigen, welche ihre Schweriner Sparkassenbücher bei mir noch nicht abgeholt haben, ersuche, selbe jetzt gefälligst in Empfang zu nehmen.
Gleichzeitig empfehle mich zur Besorgung von Sparkassenbüchern, Einlagen und Kündigungen der Schweriner Ersparniß=Kasse zum bevorstehenden Antoni=Termin bestens.
F. Heitmann.


Sämmtliche Maurer des hiesigen Gewerks müssen am 31. August persönlich auf der Herberge erscheinen.
Der Vorstand.
C. Zölker, Gewerkschreiber.


Wegen Versetzung meines Miethers habe ich zu Michaelis oder zu Ostern eine Wohnung zu vermiethen. Dieselbe besteht aus 1 Stube mit Schlafstube, 1 Kammer, Küche mit Sparherd, 2 Kellern, Gelaß zur Feuerung.
Schönberg, 28. August 1873.
Marie Klatt.


Mauersteine bester Sorte zum Auslegen von Futterdielen und Küchen sehr geeignet. Drainsröhren in allen Größen, Bauholz und Bretter etc.
C. Egert.


H. Scheer,
Schirmfabrikant in Schönberg

empfiehlt Regenschirme mit Seide, Wolle und Baumwolle zu billigen Preisen. Auch werden Schirme mit den genannten Stoffen überzogen, sowie alle Reparaturen reell und billig ausgeführt.


Heinr. Kock,
Uhren=, Gold= und Silberwaaren=Handlung.
Bestellungen und Reparaturen prompt und billig.


Alles unbefugte Fahren auf unserem Feldweg nach dem Molzahner Torfmoor verbieten wir hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Die Dorfschaft Kl.=Molzahn.


Zwei Knaben, die zu Michaelis die hiesige Schule besuchen wollen, finden freundliche Aufnahme. Näheres bei A. Schwiesow.
Schönberg, im August 1873.


Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 1/2 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
4 % bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 1/2 % dreimonatlicher Kündigung.
Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct.Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 23. Mai 1872.
Lübecker Bank.


Am Dienstag den 2. September wird in meinem Gartenlocale

Concert
(Anfang 4 Uhr Nachm., Entree 8 Schilling (Mecklenburg))

und nach dem Fackelzuge

BALL

stattfinden. Entree 16 Schilling (Mecklenburg).

Abends Illumination des Gartens und Feuerwerk.

A. Schwiesow.           


Am Dienstag den 2. September, dem Tage der Sedan=Feier, Mittags von 12 Uhr an:

Gänsebraten, Beefsteak, Kalbsbraten etc.

portionsweise in meinem Gartenlocale, wozu Stadt= und Landbewohner hiedurch freundlichst eingeladen werden.

A. Schwiesow.           


An die Bewohner
Ratzeburg's und der Umgegend.

Die Erinnerung an die großen Ereignisse der Jahre 1870 und 1871, an die Einigung der Deutschen Stämme und die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches hat fast überall im Deutschen Reiche zu einer nationalen Gedenkfeier geführt.
Zur Förderung dieses nationalen Gedankens sind die Unterzeichneten gleich wie im vorigen Jahre zusammengetreten und bitten alle Gleichgesinnten, sich an dem in diesem Sinne auf Montag den 8. und Dienstag den 9. September d. J. festgesetzten

Erinnerungsfeste in Ratzeburg

zahlreich betheiligen zu wollen.
Wir haben auch für dies Jahr die obigen Tage und nicht den 2. September gewählt, weil unsere Garnison erst am 6. September von den Herbstübungen zurückkehrt.
Der Feier den Character eines von nationalem Bewußtsein getragenen Volksfestes zu verleihen, werden wir uns bemühen und erbitten wir dazu die Theilnahme unserer Mitbürger von Stadt und Land!
Die Reihenfolge der Festlichkeiten werden in einem Festprogramme veröffentlicht werden.
Ratzeburg, im August 1873.

W. Bätcke.
F. Bendfeldt.
L. Bierschenk.
H. Brunnenberg.
C. Brunnenberg.
Fried. Dierking.
G. E. Erich.
W. Gentsch.
F. Harms.
Wilh. Harmsen.
Friedr. Haase.
H. Horz.
H. Hansen.
Hornbostel.
Kielmannn.
W. Langhans.
v. Langsehr.
W. Meyer.
G. Michelsen.
Wilh. Osenbrüg.
Sachau.
Schmidt.
A. Schmolmask.
Steinmetz.
Stamer.
Thiele.
W. Witt.
Chr. Vollmar.
Freistatzky.
G. Kammerhoff.
Seeler.

[ => Original lesen: 1873 Nr. 68 Seite 4]

Programm
des
Sedan=Festes zu Schönberg
am
2. September 1873.
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Morgens 7 Uhr: Reveille.
Morgens 9 Uhr: Festzug durch die Stadt vom Siemzer Thor nach dem Amte und von dort in die Kirche.
Der Festzug wird bestehen aus den Kriegern, Beamten, dem Magistrat, der Schützenzunft, den Gewerken, Vereinen, Schulen und Jedem, der sich anschließen will, und sich am Siemzer Thor beim Hause des Zimmermeisters Egert formiren. Die Reihenfolge ist die vorigjährige.
Morgens 10 Uhr: Gottesdienst in der Kirche.
Morgens 11 Uhr: Ausmarsch der Schuljugend und Krieger zum Schießplatz auf dem Baubrink. Schießen der Schuljugend nach dem Vogel und der Scheibe, sowie Ringstechen daselbst um vom Komite gegebene Preise.
Nachmittags 1 1/2 - 2 1/2 Uhr: Freie Harmonie auf dem Baubrink.
Nachmittage 4 Uhr: Concert im Schwiesow'schen Garten; Beginn des Tanzes in den öffentlichen Localen.
Abends 8 Uhr: Illumination, Fackelzug vom Amtsplatz nach dem Voßberge, Abbrennen eines Freudenfeuers, patriotische Gesänge, Festrede.
Die Bewirthung der Krieger findet in der Weise statt, daß Freimarken an dieselben ausgegeben werden, welche in den öffentlichen Localen Gültigkeit haben. Die auf diese Marken reflectirenden Krieger wollen ihre Namen bis 10 Uhr Morgens dem Schriftführer des Kampfgenossenvereins, Herrn Westphahl, aufgeben, und die Marken nach dem Ausmarsch auf dem Schießplatz in Empfang nehmen.
Diejenigen, die auf dem Schießplatze mit Buden ausstehen wollen, mögen sich Sonntag Nachmittag 6 Uhr auf dem Platze bei den dort anwesenden Herren Senator Stüve und Hagemeister melden.
Die Einwohner der Stadt und des Amtes werden ergebenst ersucht, zur Feier des Tages ihre Häuser mit Laub und Flaggen zu schmücken und Abends zu illuminiren.
Zur zahlreichen Betheiligung an diesem nationalen Feste werden alle Bewohner von Stadt und Land insbesondere die Krieger hierdurch aufgefordert.

Das Komite zur Feier des 2. September.
H. Götze.    J. Hagemeister.    Dr. Marung.    S. Egert.    C. Stockfisch.    Dr. Juling.    F. Stüve.    C. Kähler.    Schulze Busch=Rodenberg.    Schulze Siebenmark=Falkenhagen.    F. Kröger=Lockwisch.    Schulze Oldörp=Resdorf.


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Schulze Voß in Sülsdorf.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 31. August.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.8 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
junge Kartoffeln 10 Lit.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen24 - 25Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 1/2 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 1/4 - 14Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer14 1/4 - 15 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps22 1/2 - 23Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.21 1/2 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 1/2 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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