No. 34
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. April
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 34 Seite 1]

- Im Reichstag wird das Münzgesetz berathen. Die Abstimmungen der 1. und 2. Lesung sind so wunderlich und widersprechend ausgefallen, daß sie in der 3ten Lesung geändert werden müssen. - Der Antrag Völk und Hinschius auf Civilehe wurde an eine Commission verwiesen. In der Debatte wurde die Zweckmäßigkeit der facultativen Civilehe auch von früheren Gegnern anerkannt.
- Rom will seine alte Herrschaft über die Welt nicht aufgeben; kann es nicht herrschen mit Hülfe der Regierungen, so will es herrschen ohne sie und wider sie. Das deutsche Reich will von dieser Herrschaft nichts wissen, die Falk'schen kirchlichen Gesetze sollen ein Mittel zur Bändigung der Priesterherrschaft sein. Am 24. April hat dies Fürst Bismarck im Herrenhause noch einmal ausgesprochen. Zwei Feinde, sagte er, sind zu bekämpfen, die (rothe) Internationale und der Ultramontanismus. Er sei kein Gegner der katholischen Kirche und sein Kampf gehe nur gegen die Priesterherrschaft, die sich für die Kirche ausgebe. Diese Partei sei sehr gefährlich und man müsse darauf sehen, daß der König im Lande bleibe. Herrn v. Kleist=Retzow gegenüber erklärten Bismarck und Roon, daß seine Partei keine conservative sei, daß sie vielmehr die Autorität des Staates schädige.
- Der deutsche Reichstag hat den Antrag Löwes (eines Arztes) angenommen, den Reichskanzler zur einheitlichen und gesetzlichen Regelung des Impfwesens mit Zwang zum Impfen und Wiederimpfen aufzuforden.
- In etwa 14 Tagen wird die (Laskersche) Eisenbahn=Untersuchungs=Commission ihren Bericht den Abgeordneten und der Oeffentlichkeit übergeben.
- Die Wiener spekuliren auf 15 - 20 Millionen Gäste zur Ausstellung. Sie versichern, jeder Gast könne ganz nach seiner Facon und seinem Geldbeutel leben und mit 3 Gulden täglich auskommen, aber auch einen Salon im Hotel Metropole für 45 fl. täglich haben. Das Ausstellungsgebäude übertrifft die Londoner und Pariser an Großartigkeit, namentlich der kolossale Kuppelbau. Die von dem egyptischen Khedive errichtete Moschee mit 2 Minarets kostet 1 Mill. fl.; außer den großen Bauten gibt's mehr als 30 kleinere Bauten von dem norwegischen Bauernhause an bis zu dem Hause der N. Fr. Presse, in welchem man die ganze Druckart einer Zeitung vom Anfang bis zu Ende sieht (es kostet 150,000 fl.) und zu dem Indianerzelt.
- Große Sprünge kann Prinz Leopold von Bayern mit seiner jungen Gemahlin Gisela nicht machen. Sein eigenes Einkommen beträgt 18,000 Gulden und seine Gemahlin hat ihm außer einer stattlichen Ausstattung eine Mitgift von nur 220,000 fl. zugebracht. Höchstens für Stecknadeln hat der Kaiser seiner Tochter noch ein Jährliches versprochen. Die Wiener versichern, schön sei Prinzeß Gisela nicht, sie habe aber ein gewinnend freundliches Gesicht und luge mit wahrhaft liebenswürdiger Naivität in das vor ihr aufgeschlagene Buch des Lebens hinein.
- Der Himmel bewahre Jeden vor Eisenbahnnachbarn, wie sie ein Passagier 4ter Classe auf der Fahrt von Bromberg nach Berlin fand. Er wurde von ihnen überfallen und mißhandelt, um sein Geld herzugeben, und dann zum Fenster hinausgestürzt. Sein Geld (er hatte es in den Stiefeln versteckt) hat er gerettet, aber mit seinem Leben sieht's schlimm aus; denn die Messerstiche und der Sturz aus dem Wagen haben ihn arg zugerichtet.
- Zehn reiche Industrielle einer rheinischen Stadt gewannen durch eine gemeinsame glückliche Speculation das Sümmchen von etwa 35,000 Thlr. und faßten den Beschluß, das Geld nicht erst zu vertheilen, sondern auf die möglichst amüsante Art durchzubringen. Zu diesem Zwecke planten sie, nachdem ein guter Theil zur Vertheilung an Arme vorweg genommen war, eine gemeinschaftliche Reise nach Berlin. Ein Reisefurier war mit allen Vorbereitungen beauftragt, und ein eleganter Salonwagen führte die 10 Herren mit ihren Frauen Berlin zu. In einem Hotel unter den Linden bewohnt die erste Etage, dieselbe, welche noch vor Kurzem die japanesische Gesandschaft inne hatte, Diners und Soupers wechseln ab, die Logen im Opernhause sind immer reservirt; Alles, was Berlin zu bieten vermag, dient ihnen. Den Damen sind reiche Summen für ihre kleinen Einkäufe, den Herren einige "Zwanziger" für etwaige kleine Bedürfnisse überwiesen, und in etwa 14 Tagen hofft die Gesellschaft, bei angestrengter Arbeit ihr Ziel erreicht und ihre Reisekasse erschöpft zu haben.
- Ein Arzt schreibt aus Berlin: "Am 12. April wurde ich Abends gegen 11 Uhr zu einer Sterbenden gerufen. Die Wohnung befindet sich in einem ärmlichen, abgelegenen Viertel. Ich betrat eine ziemlich große Stube, welche von vier Familien zugleich bewohnt wird. Die resp. Viertel waren indeß nicht mittelst Bretterverschlag getrennt, sondern einfach durch Kreidestriche bezeichnet. Ich fand eine alte Frau, die in den letzten Zügen lag und unter meinen Händen auch starb. Zur Seite des ärmlichen Bettes lag der Sohn der Sterbenden, total betrunken, den man aus dem Wirthshause hierher geschleppt hatte; die Schnapsflasche sah aus der Rocktasche hervor. In dem angrenzenden Zimmerviertel lag eine andere Frau in Wehen und brachte zur selben Zeit Zwillinge zur Welt. In der rechten Ecke des Zimmers zankten, unbekümmert um die Vorgänge in dem Gemache, Mann und Frau, Gegenstand des Streites war die Klage der Frau, ihr Mann arbeite nicht und vertrinke Alles, und der zärtliche Gatte antwortete durch Rohheiten; die linke Ecke war ruhig; dort schliefen - oder schienen zu schlafen - ein Ehepaar mit 5 Kindern! - Ich habe manches Elend in meiner Praxis gesehen, schließt unser Freund, aber solche Zustände waren mir bis jetzt unbekannt."


Edeline.
Novelle von Carl Reinhardt.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1873 Nr. 34 Seite 2]

Edeline.
Novelle von Carl Reinhadt.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Pogetz belegene Büdnerstelle c. p. des Tischlermeisters Jochen Greve daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 15. Juli d. J., Vormittags 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 21. April 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Holzverkauf.
Am Montag den 5. Mai, Morgens 10 Uhr, sollen im Kruge zu Schlagresdorf gegen baare Bezahlung aus dem Baalen und Garnsee

840 fichten Stangen, welche sich Wese= und Leiterbäumen, Schleeten und runden Latten eignen und
150 Hopfenstangen
meistbietend verkauft werden und wäre das Holz, welches auf Verlangen nachgewiesen werden wird, vor der Auction zu besichtigen.
Schönberg den 28. April 1873.
Danckwarth.


Lohverkauf.
Am Montage den 5. Mai, Morgens 1/2 10 Uhr, soll im Schlagresdorfer Kruge die Lohe von 80 Eichen stehend im Thandorfer Zuschlage und taxirt zu 160 Tonnen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden.
Kaufliebhaber wollen die Lohe vor der Auction besichtigen und sich wegen Nachweisung der Bäume bei Herrn Förster Hinrichs zu Schlagbrügge melden.
Schönberg den 28. April 1873.
Danckwarth.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 34 Seite 3]

Die zum Sonnabend, den 3. März c., bei der Gastwirthin Möhler zur Bäck angestellte Auction, findet nicht statt.
Schlagsdorf, den 26. April 1873.
Krüger, Landreiter.


Die auf Grund des Aufrufes vom 21. November v. J. im hiesigen Fürstenthume vorgenommenen Sammlungen für die durch die Ueberschwemmung am 13. November v. J. Beschädigten haben die Gesammtsumme von 2114 Taler (Mecklenburg) 39 Schilling (Mecklenburg) P. C. ergeben. Hiervon sind an die Beschädigten im Fürstenhume Ratzeburg 964 Taler (Mecklenburg) 39 Schilling (Mecklenburg) verteilt worden und zwar in Zarnewenz 559 Taler (Mecklenburg) 44 Taler (Mecklenburg), in Schwanbeck 267 Taler (Mecklenburg) 37 Taler (Mecklenburg) und in Mahlzow 137 Taler (Mecklenburg) 6 Taler (Mecklenburg). Nach auswärts sind versandt 1150 Taler (Mecklenburg) P. C. und zwar: an das Hülfscomite für Dassow 250 Taler (Mecklenburg) für Niendorf 150 Taler (Mecklenburg), für Boltenhagen 200 Taler (Mecklenburg), für Travemünde 50 Taler (Mecklenburg), an das Schleswig=Holsteinische Hülfscomite 150 Taler (Mecklenburg), an das Mecklenburgische Hülfscomite in Schwerin gleichfalls 150 Taler (Mecklenburg) und endlich an das deutsche Hülfscomite in Berlin 200 Taler (Mecklenburg).
Ferner sind bei uns eingegangen 5 Taler (Mecklenburg) 19 Schilling (Mecklenburg) von dem Wesenberger Gesangverein, welche an einzelne Beschädigte auf dem Siechenhause und in Zarnewenz ausgehändigt sind, und 100 Taler (Mecklenburg) von dem Hülfscomite in Neustrelitz. In den letzt genannten 100 Thalern war eine, speciell für die Beschädigten des Fürstenthums Ratzeburg bestimmte Gabe der Frau Großherzogin Mutter im Betrage von 50 Taler (Mecklenburg) P. C. enthalten; diese 50 Taler (Mecklenburg) sind an sämmtliche Beschädigte thunlichst gleichmäßig vertheilt worden. Von dem Reste der Neustrelitzer Sendung sind die Beschädigten in Mahlzow mit 35 Taler (Mecklenburg) und in Zarnewenz mit 15 Taler (Mecklenburg) unterstützt worden.
Kosten und Auslagen sind nicht entstanden beziehungsweise anderweitig gedeckt worden, so daß sämmtliche gesammelte und eingegangene Gelder ohne Abzug zum Besten der durch die Ueberschwemmung hier im Fürstenthume und in den benachbarten deutschen Küstenländern am 13. November v. J. Beschädigten haben verwendet werden können.
Wir glauben, unsere Aufgabe dem in unserem Aufrufe vom 21. November v. J. angegebenen Zwecke entsprechend erfüllt zu haben, und schließen unsere Thätigkeit, indem wir allen Denen, welche das von uns angeregte Werk christlicher Nächstenliebe durch Wort und That gefördert haben, insbesondere aber allen gütigen Gebern unseren innigsten Dank aussprechen.
Schönberg den 24. April 1873.

Das Comite
zur Linderung der Noth der am 13. November v. J. Ueberschwemmten.


Ihre heute vollzogene eheliche Verbindung zeigen statt jeder besonderen Meldung hierdurch ergebenst an
H. Loycke und Frau
geb. Danckwarth.
Lübeck und Schönberg, d. 26. April 1873.


Allen Verwandten und Bekannten machen wir hiedurch die Traueranzeige, daß heute Morgen 1/2 4 Uhr unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, der Maurermeister Schleuß, in seinem 90sten Lebensjahre sanft entschlafen ist.
Schönberg den 28. April 1873.
Die Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am Freitag Mittag 12 Uhr statt.


Allen, die meinem verstorbenen Manne die letzte Ehre zu seiner Ruhestätte erwiesen haben, sagt herzlichsten Dank
Friederike Schrep, geb. Vock.


Stettiner
Pferde-Verloosung
abzuhalten am 5. Mai 1873
zu Stettin.

Loose à 1 Thlr. sind zu haben bei M. Fürstenberg, Linkstraße 13, Berlin.
Hauptgewinn eine vollständige 2 spännige Equipage im Werthe von 2000 Thlr.; niedrigster Gewinn im Werthe von ca. 5 1/2 Thlr.
Bei Abnahme einer größeren Quantität wird ein entsprechender Rabatt gewährt.


Gesucht wird auf dem Hofe zu Schlagsdorf, Umstände halber, zu sofort ein ordentliches Stubenmädchen. Persönliche Meldung erwünscht.


Verkauf der Scheunenplätze.

Unterzeichnete bringen hierdurch zur allgemeinen Kenntniß der daran Betheiligten, daß für die beiden Scheunenplätze vor dem Sabower Thore eine Kaufsumme von je 100 Thlr. für den einzelnen Platz geboten ist und fordern die Participienten hiemittelst auf, etwaige Einrede gegen den Verkauf, oder die Kaufsumme bis zum 1. Mai a. c. bei uns vorzubringen, mit dem Bemerken, daß Stillschweigen als Zustimmung angesehen wird.
Schönberg, den 15. April 1873.

F. Fick.      W. Gartz.


Die
Seiden=, Manufactur= und Mode=Waaren= Handlung
von
Eduard Selberg, Breitestraße 956, Lübeck, Breitestraße 956,
Ecke der Fleischhauerstraße, der Rathhauswache gegenüber,
empfiehlt ihr reichassortirtes Lager von schwarzem und couleurten Seidenstoffen, engl. und franz. Modestoffen, reinwollenen und halbwollenen Kleiderstoffen, Cachemire's, Alpacca's, Grenadine's, Jaconnette's, Piqué's weißen und geblümten Rippsen und Satin's, Percale's, Gardinen, Möbelstoffen, Châles, Tüchern, Regen= und Sonnenschirmen.
===========
Confection für Damen.
Fabrik und Lager von eleganten Costümes, Jaquettes, Pellerinen, Regenmänteln, Theatermänteln, Jupons, Schürzen etc. etc.
Bestellungen nach Maaß werden unter Garantie des Gutsitzens rasch effectuirt.
Auswahlsendungen von Confectionen, sowie Proben von sämmtlichen Stoffen, stehen nach Auswärts gern zu Gebote.
= Alle Sendungen geschehen portofrei. =


[ => Original lesen: 1873 Nr. 34 Seite 4]

In den vier Monaten vom 30. Dezember v. J. bis heute sind nur nachstehende drei Schäden bei unserer Gesellschaft angemeldet, als:

1) vom Hauswirth Niemann in Schlagsdorf eine Kuh zu 33 1/3 Thaler,
2) vom Hauswirth Oldenburg in Schattin ein Pferd zu 45 Thaler,
3) vom Hauswirth Bade in Ollndorf eine Kuh 35 Thaler.
Da wir nur dreimal im Jahre Beiträge erheben, halten wir es angemessen, mit Rücksicht auf ferne größere Schäden auch jetzt einen Beitrag von 16 Schillingen pro 100 Taler (Mecklenburg) auszuschreiben und ersuchen unsere Interessenten, denselben am Montag den 5. Mai d. J., Morgens 10 Uhr, im Boye'schen Gasthause hieselbst einzahlen zu wollen.
An demselben Tage liegt der Rechnungs=Abschluß unserer Gesellschaft pro 1872 mit zugehörigen Belegen zur Einsicht unserer Mitglieder und aller für Viehversicherung sich Interessirenden vor. - Aus demselben bemerken wir, daß die Zahl unserer Mitglieder 244 Viehbesitzer in 59 verschiedenen Ortschaften und die Höhe der Versicherungssumme 104,000 Thaler beträgt. - Es wurden im Jahre 1872 entschädigt 11 Pferde, 23 Kühe und 1 Starke und waren dazu, wie zur Deckung der Verwaltungskosten dreimalige Beiträge von 24 Schill., 32 Schill. und 32 Schill., gleich 1 Thaler 40 Schill. - 1 5/6 Procent - erforderlich, welche resp. 485 Taler (Mecklenburg) 5 Schilling (Mecklenburg), 654 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg) und 700 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg) ergaben. Für verwerthetes Vieh wurden 112 Taler (Mecklenburg) eingenommen.
Die Zahl unserer Mitglieder und unsere Versicherungssumme haben sich im letzten Rechnungsjahre vermehrt.
Schönberg den 28. April 1873.

Die Direction
der Viehversicherungs=Gesellschaft im Fürstenthume Ratzeburg.


Aachener und Münchener Feuer-Versicherungs-Gesellschaft.

Der Geschäftsstand der Gesellschaft ergiebt sich aus den nachstehenden Resultaten des Rechnungsabschlusses für das Jahr 1872:

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg, den 28. April 1873.
J. H. Meier, Organist, Agent der Gesellschaft.


Zu sofort suche ich ein Kindermädchen.
H. Dahnke, Uhrmacher.


Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum erlaube ich mir hiermit ergebenst anzuzeigen, daß ich mich hierselbst als Ofensetzer etablirt habe. Indem ich ein Lager von Oefen verschiedener Farben halte, verspreche ich bei reeller Bedienung die möglichst billigsten Preise.
Wohnhaft beim Glasermstr. Peters in der Siemzerstr.
H. Sievers, Töpfermeister.
Schönberg.


Den Bewohnern Schönbergs und Umgegend die ergebenste Anzeige, daß mein Geschäft fortgeführt wird und empfehle ich zugleich stets vorräthig:
Kinderwagen, Wiegen, Reisekörbe etc.
Bestellungen werden prompt und billigst ausgeführt.
Achtungsvoll E. Wolgast, Korbmacher.


Frischen goth. Kalk in kleinen Tonnen empfiehlt A. Wigger.


Vorzügliche Brillen, Lorgnetten, Fernrohre
Thermometer und Barometer jeder Art, sowie sämmtliche optische und mechanische Artikel verfertigt und empfiehlt zu den billigsten Preisen C. Volger, Optiker und Mechaniker, Lübeck, Beckergrube, 150.


Eine Wohnung zu ebener Erde ist sogleich oder zu Johannis oder Michaelis nebst Gartenland, Stallung etc. zu vermiethen. Näheres beim Tischlermeister Borschel.


Meinen geehrten Kunden, Freunden und Gönnern hiermit zur Anzeige, daß ich von jetzt an nicht mehr in dem Hause des Herrn Fuhrmann Hamann in der Wasserstraße, sondern im Hause des Herrn Fuhrmann Tretow in der Sabowerstraße Nr. 38 wohne und bitte das mir bisher geschenkte Vertrauen auch in meiner neuen Wohnung zu bewahren.
Hochachtungsvoll H. Stein, Maler.


Ich habe zu sogleich oder später eine Wohnung (obere oder untere Etage) zu vermiethen und ersuche Reflectanten sich bei mir melden zu wollen.
Wittwe Kirstein, wohnhaft in der Wallstraße.


Auf dem Wege vom Sabower Berge bis zur Marienstraße ist am Montag den 21. April Mittags von einem Arbeitsmann eine silberne Taschenuhr verloren. Der Finder wird dringend gebeten, dieselbe gegen eine Belohnung in der Expedition dieses Blattes abzugeben.


Eine Wohnung, (unten oder nach oben) hat zu vermiethen Wwe. Ehlers in Schönberg.


Accordeons,
(Handharmonikas)
in neuen vorzüglichen Constructionen und verschiedenen Größen empfehle zu billigen Preisen.
F. Heitmann.


Garten=Sämereien
empfiehlt
C. Klüssendorff,
Rehna.          Gärtner.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St. 40 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.28 - 30 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.9 1/2 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 - 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen20 - 21Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 1/2 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/4 - 11 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken10 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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