No. 33
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. April
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 33 Seite 1]

- Der Präsident Grant in den Vereinigten Staaten hat Truppen gegen die Madoc=Indianer gesendet um sie für begangene Gewaltthätigkeiten zu bestrafen. Man geht darauf aus, die Rothhäute ganz und gar auszurotten.
- Alle Völker Oesterreichs feiern die Hochzeit der Erzherzogin Gisela ländlich sittlich: die Einen mit Gottesdienst, die Andern mit Tanzen, die Dritten mit Stiftungen, die Vierten mit Essen und Trinken, die Fünften mit Musik, die Tyroler mit - Schießen.
- Den Bischöfen Ketteler von Mainz und Ledochowsky von Posen ist die Cardinalswürde vom Pabste selber angekündigt. Sonst mußte man den Pabst zum Vetter haben, um Cardinal zu werden, jetzt braucht man nur dem Staate tapfer zu opponiren.
- Die Japanesische Regierung hat die Namen der Wochentage in Sonntag, Montag, Feuertag Wassertag, Salztag, Metalltag und Erdtag verwandelt. Die Japanesen sind die Franzosen des Orients genannt worden, und scheinen die Französische Manie, den Kalender zu revolutioniren, angenommen zu haben.
- Der berühmte Operateur Geh. Rath Langenbeck in Berlin hält einen besondern Operationskursus für höhere Militärärzte. Es sollen in demselben namentlich solche schwierige Operationsfälle vorgenommen werden, die im Felde häufiger vorkommen. Zahlreiche Militärärzte sind zur Theilnahme nach Berlin gerufen worden.
- An Wiesbaden sieht man's, daß die Leute doch lieber das Paradies als die Hölle frequentiren. Die Zahl der Gäste hat seit der Aufhebung der Spielhölle (1. Januar) nicht ab= sondern zugenommen und ist jetzt bereits zu der nie erlebten Höhe von 6500 gestiegen. In den größern Gasthöfen und Badehäusern sind bereits bis tief in den Sommer hinein Wohnungsbestellungen eingetroffen; die Bau= und Kauflust ist außerordentlich und sogar auf die hohe Platte (Nassauisches Jagdschloß) wird eine Eisenbahn a la Rigi gebaut. Das alles thut das Wasser, noch dazu (der selige Prießnitz wird sich im Grabe umkehren) das warme Wasser.
- Michel und Nickel sind in der Welt bedeutend im Preise gestiegen, der Nickel jedes Pfund von 1 3/4 auf 4 Thlr. Dieser Nickel wird nämlich zur Herstellung der Reichsmünzen verwendet.
- (Wie viel Eier vermag ein Huhn zu legen?) Die Zeitschrift des Thierschutzvereins zu Dresden gibt darüber folgende Auskunft. Eine Henne hat in ihrem Eierstock in runder Zahl nur 600 Eierchen, die sie entwickeln und legen kann. Von den 600 Eier legt sie, wenn es gut geht, im ersten Jahre nach dem Ausbrüten etwa 20 Stück, im zweiten 120, im dritten 135, im 4. 114, die folgenden Jahre nimmt die Zahl der Eier stetig um 20 ab und im neunten Jahre legt eine Henne im besten Falle nur 10 Eier. Wer also eine richtige Uebereinstimmung zwischen Futter und Leistung haben will, hält sich keine Henne länger als 4 Jahre, es wäre denn der seltenen oder wertvollen Race wegen.
- Die Töpfer in Moschin wollten auch ihre Fahne haben bei kirchlichen Umzügen und dergleichen und bestellten sie ganz heimlich in Posen; denn das Bild darauf sollte eine Ueberraschung sein. Die Ueberraschung gelang; der geistliche Herr, der die Fahne weihen sollte, fuhr erschrocken zurück; denn er sah weder die h. Jungfrau, noch eine andere Heilige auf der Fahne, sondern Adam und Eva. - Wie kommt Ihr zu diesem Bilde? - Hochwürdiger, die ersten Menschen sind aus Lehm gemacht - und da wir Töpfer sind, so dachten wir - -.
- Der König von Dahomey, der sein Ende nahen fühlt, hat sich bei einem Birminghamer Fabrikanten einen Metallsarg bestellen lassen, der ungefähr 1000 Lstrl. kosten wird.
- Aus Br. Heilsame Bedingung. Der Lehrer N. in R. wurde von einem Einwohner seines Orts gröblich beleidigt und führte gerichtliche Klage. Als es nun zu einer derben Strafe kommen sollte, bat der Beleidiger um Rücknahme des Strafantrags. Der Beleidigte aber stellte die heilsame Bedingung, daß der Angeklagte ein Exemplar des deutschen Strafgesetzbuchs zu Nutz und Frommen der ganzen Gemeinde anschaffe. Dieser Bedingung wurde denn auch Genüge geleistet und siehe da, als nun der Betreffende die nützliche Lektüre vernahm, da erkannte er erst, wie schwer er sich vergangen, er bekam Respekt vor dem Gesetz und bat die Beleidigung ernstlich ab. Ja die ganze Gemeinde nahm sich vor künftig besonnener zu reden und zu handeln und sich nicht vom Zorn zum Vergehen und Verbrechen hinreißen zu lassen. - Kann überall nachgemacht werden! -
- (Was ist ein Lehrer?) Der Lehrer ist ein zu vorschriftsmäßiger Demuth geborenes - zu den vielfachsten irdischen Drangsalen erkorenes - als Küster, Gemeindeschreiber und Hochzeitbitter gehetztes - und dennoch oft gegen Großknecht, Schäfer, Forstleufer und Bierbrauer zurückgesetztes - ein in einer Klosterzelle zu weltlicher Unbeholfenheit gereiftes - durch Gedächtnißpfropferei zum Wissensdünkel gesteiftes - ein im täglichen Berufe mit Dummheit und Roheit kämpfendes - durch Wort und Stock alle Laster dämpfendes - ein oft im Stillen Hunger leidendes - und doch unverdrossen Licht und Wahrheit verbreitendes - ein in körperlicher und geistiger Knechtschaft duldendes - und dennoch jedem vernünftigen Fortschritt huldigendes - ein im hohen Alter noch von Nahrungssorgen gedrücktes - und beim 50jährigen Amtsjubiläum mit dem Cantortitel beglücktes - ein nicht immer aus Bedürfniß Brillen tragendes - im ganzen gutmüthiges, doch auch bisweilen aus der Art schlagendes - ein im jüngeren Zustande oft vorlaut absprechendes - im reiferen Alter auch Manchem den Staar stechendes - ein mit dem Regenschirm zum Jahrmarkt gehendes - auf Bienen= und Baumzucht, Rosencultur und Seidenbau sich verstehendes - ein oft servitutmäßig mit den Bauern Karten spielendes - dadurch aber kein höheres Ansehen erzielendes - ein gewöhnlich nicht nach Geld heirathendes - dafür aber auch keine Lampreten bratendes - ein in seiner Standesvergangenheit keinen Trost findendes - und mit Zukunftsträumen sein Leibschneiden überwindendes - Individium.
- Schönberg. Ueber das am nächsten Sonntag bei uns von dem Personal des Lübecker Stadttheaters zur Aufführung gelangende Stück "Eulenspiegel" entnehmen wir der "Lüb. Ztg." folgende Beurtheilung:
(Stadttheater.) Die gestrige Vorstellung des Nestroy'schen Eulenspiegel fand ganz außerordentlichen Beifall, und es ist unbedingt anzuerkennen, daß Hr. Freytag, der Träger der Titelrolle, in den Ergüssen seines Humors wieder einmal bewies, daß er für Rollen, welche seiner Individualität zusagen, eben

[ => Original lesen: 1873 Nr. 33 Seite 2]

so viel Fleiß als Talent aufzuwenden vermag. Ergötzlich und wohlthuend ist jedenfalls der durch den Genannten repräsentirte, naturwüchsige Nestroy'sche Humor, zumal wenn man ihn mit den abgeschmackten, meist nur auf Wortwitz hinauslaufenden Fabrikaten vergleicht, welche in Berlin erzeugt und dort Possen genannt werden. Die vorzüglichen Couplets erregten stürmische Heiterkeit und vielfachen Hervorruf. Von den Mitwirkenden wurde Herr Freytag meist recht wacker unterstützt.
- Angesichts der umlaufenden ungünstigen Zeitungsgerüchte über den Stand der Berlin=Schwerin=Kieler=Eisenbahn will ich nicht verfehlen den Herren Actionairen nach einem soeben von Herrn Bracklow aus Berlin empfangenen Schreiben mitzuteilen: "daß die von Hamburg aus verbreitete Nachricht, das Berlin=Kieler Eisenbahnprojekt sei wieder vertagt und die Financiirung durch das Breslauer Consortium neuerdings an den neuen Principien des preuß. Handels=Ministers gescheitert - durchaus jeder Begründung entbehre. - Vielmehr ist unterm 25. v. M. dem Handels=Ministerium der Finanz=Vortrag und der den Zeichnungen zu Grunde liegende Prospekt überreicht worden und darauf unterm 6. d. M. durch hohen Erlaß das Comite aufgefordert nunmehr auch den Bauvertrag zur Einsicht einzureichen, welches am 16. d. M. geschehen ist."   W. H.


Edeline.
Novelle von Carl Reinhardt.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1873 Nr. 33 Seite 3]

Edeline.
Novelle von Carl Reinhadt.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Im Auftrage des Herrn J. Borchardt werde ich am Montag, den 28. April, im Hause der Wittwe Boye eine Auction abhalten und kommt zur Versteigerung:

Kleiderzeuge, Bettparchend, Tischdecken, Seidenzeug, Atlas, Tücher, Wachstuche, Hosendrell, Bänder, Blonden, Tülle, Spitzen, Knöpfe, gedruckten Stouts, Seelenwärmer, Fanchons, Strümpfe, Handschuhe etc. etc. Ferner: Stühle, 1 Kleiderschrank, 1 Schreib=Bureau mit Schiebladen und Fächern, 1 Nähmaschine (neu), 2 Marktkisten, diverse Kisten und Schachteln und eine vollständige Ladeneinrichtung etc.
W. Schacht.


Am Sonnabend den 3. Mai, Nachm. von 2 Uhr an, soll bei der Gastwirthin Möller zur Bäck in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 Chatulle, 1 Kommode, 1 Tisch, 1 Nähmaschine, 1 Koffer und Leinenzeug.
Schlagsdorf, den 23. April 1873.
Krüger.


Das heute Abend 8 Uhr erfolgte Ableben des Bürgermeisters Chr. Schrep erlauben sich ergebenst anzuzeigen
Schönberg, den 21. April 1873.
die Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Freitag, den 25. d. M., Nachmittags 4 1/2 Uhr, statt.


Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.

Gelder, die zu Johannis d. J. bei der Anstalt belegt werden sollen, bitten wir baldigst im Lokale der Anstalt anzumelden.
Grundbesitzer im hiesigen Fürstenthum, welche Gelder bis zur Hälfte des Werthes des Grundstücks zu 4 % zur Hypothek aus der Ersparniß=Anstalt im diesjährigen Johannistermine angeliehen zu erhalten wünschen, mögen sich bis zum 15. Mai d. J. im Lokale der Anstalt melden. Spätere Meldungen werden nur ausnahmsweise berücksichtigt werden können.
Die Vorschuß=Anstalt beleiht die Grundstücke im hiesigen Fürstenthume zu 4 1/2 % auch über die Hälfte des Werthes derselben hinaus, je nach der Lage des Falls mit oder ohne eine weitere Sicherheitsleistung, immer aber nur unter der Voraussetzung daß ein Hypothekenbuch über das Grundstück niedergelegt ist.
Schönberg, den 19. April 1873.

Das Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
Aug. Spehr.     W. Gartz.     Wigger.
Burmeister.

Secretair: R. Rackow, Adv.


Die Restanten zur Feuerassecuranz des Füstenthums Ratzeburg werden hiedurch aufgefordert, nunmehr ihre Beiträge binnen 14 Tagen einzuzahlen. Nach dieser Zeit wird die zwangsmäßige Eintreibung erfolgen.
Schönberg den 8. April 1873.

Carl Bade.


Nachdem ich hierselbst als Hebamme concessionirt bin, mache ich bekannt, daß ich sowohl Blutigel setze wie schröpfe und empfehle mich den geehrten Herrschaften hierzu bestens

Marie Eckmann geb. Schlüter,
wohnhaft in der Hinterstraße bei der Wittwe Wilms, neben dem Tischlermeister Dettmann.


Wohnungsveränderung!

Ich wohne jetzt nicht mehr beim Schuhmachermeister Kleinod, sondern beim Schuhmachermeister Kleinfeldt in der Siemzerstraße, in der Wohnung der verstorbenen Hebamme Spehr.

E. Söhlbrandt, Hebamme.


Ein Sohn rechtlicher Eltern, der Lust hat Barbier zu werden, kann sich melden bei H. Fick, Barbier und Chirurg.


Wohnungsveränderung.

Von jetzt ab wohne ich nicht mehr beim Herrn Schneidermeister J. Renzow, sondern in dem Hause des Herrn Kühn vor dem Siemzerthore.
J. Lohse, Damenschneider.


Verkauf der Scheunenplätze.

Unterzeichnete bringen hierdurch zur allgemeinen Kenntniß der daran Betheiligten, daß für die beiden Scheunenplätze vor dem Sabower Thore eine Kaufsumme von je 100 Thlr. für den einzelnen Platz geboten ist und fordern die Participienten hiemittelst auf, etwaige Einrede gegen den Verkauf, oder die Kaufsumme bis zum 1. Mai a. c. bei uns vorzubringen, mit dem Bemerken, daß Stillschweigen als Zustimmung angesehen wird.
Schönberg, den 15. April 1873.

F. Fick.      W. Gartz.


Zur gefälligen Beachtung

empfehle ich kräftige Pflanzen, als: Sommerkohl, Blumen= und Winterkohl, ferner:

60 verschiedene Blumensorten, von denen 12 sich schon zum Verpflanzen eignen, sowie auch die übrigen Sorten nach und nach zur Verpflanzung abgegeben werden können. Ein Katalog hierüber liegt zur Einsicht bereit.
Später Porre und Riesenporre, Sellerie, Kohlrabi, Rothen=Virsing= und Rosenkohl, Runkelrüben, rothe Beeten, Braunkohl und Steckrüben.
H. Brüchmann.


Bekanntmachung.

Der diesjährige Frühjahrsbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherung=Vereins für Landbewohner ist zwischen dem 16. und 31. Mai d. J. mit 3/4 Simplum - drei Vierteln des einfachen Ansatzes - auf dem hiesigen Bureau zu entrichten.
Lübeck, den 5. April 1873.

Namens der Direction
              Bruhn, Secretair.


Auf Gr. Molzahn werden 40 Sack rothe und 8 Sack weiße Kartoffeln, pr. 200 Pfd., zu resp. 4 und 5 Mark verkauft.


Rettungslos siechen tausende Kranke frühzeitig dahin, die, wenn ihnen schnell die richtige Hilfe zu Theil geworden, ihre Gesundheit wieder erlangt hätten. Das berühmte, 160 Seiten starke Buch

"Dr. Airy's Naturheilmethode"

giebt allen Kranken einfache und bewährte Mittel an die Hand, um sich selbst vom frühzeitigen Tode retten zu können. Es sollte desshalb kein Kranker versäumen, sich dies vorzügliche Buch gegen Einsendung von 6 Freimarken à 1 Sgr. von der Rhein. Verlags-Anstalt in Duisburg kommen zu lassen.


Loose zur Neu=Brandenburger Pferde=Lotterie sind zu haben, ? Stück 1 Thlr., bei A. Schwiesow.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 33 Seite 4]

Preußische
Hagel=Versicherungs=Actien=Gesellschaft.

Dieselbe versichert Bodenerzeugnisse gegen Hagelschaden. Die Prämien sind fest und billig, Nachschüsse werden also niemals erhoben. Die Schäden werden wie in früheren Jahren coulant und unter Zuziehung von Landesdeputirten regulirt und binnen Monatsfrist nach Feststellung voll und baar bezahlt. Versicherungen auf mehrere Jahre genießen einen angemessenen Prämienrabatt, welcher sofort von der Jahresprämie in Abzug gebracht wird.
Die Unterzeichneten sind zu jeder Auskunft und zur persönlichen Aufnahme von Versicherungen stets bereit und empfehlen dem landwirtschaftlichen Publikum obige Gesellschaft ganz ergebenst

J. Ludw. D. Petersen in Schönberg.
Amtscanzlist Schulz in Ratzeburg.


Stettiner
Pferde-Verloosung
abzuhalten am 5. Mai 1873
zu Stettin.

Loose à 1 Thlr. sind zu haben bei M. Fürstenberg, Linkstraße 13, Berlin.
Hauptgewinn eine vollständige 2 spännige Equipage im Werthe von 2000 Thlr.; niedrigster Gewinn im Werthe von ca. 5 1/2 Thlr.
Bei Abnahme einer größeren Quantität wird ein entsprechender Rabatt gewährt.


Garten=Sämereien
empfiehlt
C. Klüssendorff,
Rehna.          Gärtner.


F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser, Brauselimonade, angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr


Kranken jeder Art

sende ich auf portofreie Anfragen franco und unentgeltlich die 13. Auflage der Schrift:

unfehlbare Hülfe allen Leidenden auf bewährte Heilkräfte der Natur gegründet.

William Becker in Braunschweig.


Vorzügliche Brillen, Lorgnetten, Fernrohre
Thermometer und Barometer jeder Art, sowie sämmtliche optische und mechanische Artikel verfertigt und empfiehlt zu den billigsten Preisen C. Volger, Optiker und Mechaniker, Lübeck, Beckergrube, 150.


Frischen Chlorkalk zur Schnellbleiche und starken Seifenstein empfiehlt J. F. Eckmann.


Eine Wohnung zu ebener Erde ist sogleich oder zu Johannis oder Michaelis nebst Gartenland, Stallung etc. zu vermiethen. Näheres beim Tischlermeister Borschel.


Meinen geehrten Kunden, Freunden und Gönnern hiermit zur Anzeige, daß ich von jetzt an nicht mehr in dem Hause des Herrn Fuhrmann Hamann in der Wasserstraße, sondern im Hause des Herrn Fuhrmann Tretow in der Sabowerstraße Nr. 38 wohne und bitte das mir bisher geschenkte Vertrauen auch in meiner neuen Wohnung zu bewahren.
Hochachtungsvoll H. Stein, Maler.


Hilfe - Rettung suchen täglich Tausende, welche an Lungenschwindsucht, Krebsschäden, Abzehrung, Drüsen, Flechten, Hämorrhoiden, Bleichsucht, Nervenschwäche, Gicht, Rheumatismus, Epilepsie, Syphilis etc. darniederliegen und glauben wir allen derart Leidenden einen Dienst zu erweisen, wenn wir sie ganz besonders auf das in heutiger Nro. angezeigte, bereits in 3. Auflage erschienene berühmte Werk: "Dr. Airy's Naturheilmethode" aufmerksam machen.


Ein junges Mädchen, am liebsten vom Lande, welches den Hausstand erlernen will, findet unter Leitung einer tüchtigen Hausfrau zum 1. Mai unentgeldlich einen Platz.
Näheres zu erfragen
Lübeck, Glockengießerstraße 229.


Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum erlaube ich mir hiermit ergebenst anzuzeigen, daß ich mich hierselbst als Ofensetzer etablirt habe. Indem ich ein Lager von Oefen verschiedener Farben halte, verspreche ich bei reeller Bedienung die möglichst billigsten Preise.
Wohnhaft beim Glasermstr. Peters in der Siemzerstr.
H. Sievers, Töpfermeister.
Schönberg.


Den Bewohnern Schönbergs und Umgegend die ergebenste Anzeige, daß mein Geschäft fortgeführt wird und empfehle ich zugleich stets vorräthig:
Kinderwagen, Wiegen, Reisekörbe etc.
Bestellungen werden prompt und billigst ausgeführt.
Achtungsvoll E. Wolgast, Korbmacher.


Frischen goth. Kalk in kleinen Tonnen empfiehlt A. Wigger.


Ziegelei=Verkauf.

Am Sonnabend den 26. d. M., Vormittags 11 Uhr,

soll im Hause der Gastwirthin Boye hier meine Ziegelei mit Inventar, sowie 1000 bis 1500 []Ruthen Ackerland öffentlich meistbietend verkauft werden, wozu Kaufliebhaber ergebenst einladet

C. Köhler.


Gesucht wird auf dem Hofe zu Schlagsdorf, Umstände halber, zu sofort ein ordentliches Stubenmädchen. Persönliche Meldung erwünscht.


Eine Wohnung, (unten oder nach oben) hat zu vermiethen Wwe. Ehlers in Schönberg.


Theater in Schönberg.
Sonntag, den 27. April 1873:
Dritte Vorstellung des Schauspiel=Personals des Stadttheaters zu Lübeck.
Eulenspiegel,
oder: Schabernack über Schabernack.
Große Posse mit Gesang in 4 Acten und 11 Bildern von Nestroy. (In Scene gesetzt und mit neuen Couplets versehen vom Regisseur Herrn Freytag.)
Auf dem Stadttheater in Lübeck mit außerordentlichem Beifall gegeben.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen20 - 21Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 1/2 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/4 - 11 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken10 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St. 40 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.28 - 30 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.9 1/2 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 - 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 8.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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