No. 22
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 14. März
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 22 Seite 1]

Anzeigen.

In Sachen betreffend die Anmeldung aller Forderungen und Ansprüche an den Nachlaß des zu Wahrsow verstorbenen Hauswirths Heinrich Schütt giebt das

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 4. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß nunmehr alle Diejenigen, welche sich so wenig in dem Termin am 4. d. Mts. noch bis jetzt mit ihren etwaigen Forderungen und Ansprüchen an den Hauswirth Schüttschen Nachlaß gemeldet haben, wie hiedurch geschieht, für immer präcludirt und abgewiesen werden.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 5. März 1873.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Dem Hauswirth Schmidt in Schwanbeck sind nach der gemachten Anzeige in der Nacht vom 4./5. d. M. aus seiner Scheune circa 6 Scheffel ausgedroschenen und noch nicht gereinigten Roggen gestohlen und anscheinend zu Kahn über den Dassower See fortgeschafft worden, in dessen Nähe eine, wahrscheinlich von dem Diebe verlorene schwarze Tuchmütze mit Lederschirm gefunden ist.
Alle Diejenigen, welche nähere Auskunft über den Diebstahl und über den oder die Thäter geben können, werden zur Schleunigen Anzeige hierher aufgefordert und die resp. Gerichts= und Polizei=Behörden um geeignete Vigilanz ersucht.
Schönberg, den 6. März 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Holz=Auction.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden
am Mittwoch den 19. März, Morgens 1/2 11 Uhr, im Kruge zu Lüdersdorf aus den Lenschower Tannen

300 Raummeter kiefern Kluft= und Knüppelholz.
Am Donnerstag den 20. März, Morgens 10 Uhr, im Saale des Gastwirths Murjahn zu Ziethen, aus dem Baalen und Schlagbrügger Holze,
13 Raummeter eichen Olm,
173 do. buchen Kluft=, Knüppel= und Olmholz,
150 do. tannen Kluft= und Knüppelholz
und bei freier Concurrenz
27 Fuder buchen Zweigholz.
Am Freitag den 21. März, Morgens 10 Uhr, im Saale des Gastwirths Spolert zur Baek aus dem Seebruch
bei beschränkter Concurrenz
56 Raummeter buchen Kluft=, Knüppel= und Olmholz,
37 do. ellern Knüppelholz,
78 do. tannen Kluft= u. Knüppelholz,
und bei freier Concurrenz
26 eichen Wagendeichsel,
18 Fuder eichen Durchforstungsholz und
11 Fuder buchen Zweigholz.
Das Holz kann vor der Auction nachgewiesen und besichtigt werden.
Schönberg den 13. März 1873.
Danckwarth.


Verkaufs=Anzeige.

Am Montag den 17. März sollen im Saale der Gastwirthin Boye hieselbst nachstehend genannte Gegenstände öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden:

1 Sopha, ein Kleiderschrank, ein großer Eßtisch mit Anstecker, l mahag. Preßschrank, Stühle, eine Dielenuhr, eine Parthie Hausschuhe, ein Handziehwagen, eine Commode, ein Koffer, Bettzeug, eine Taschenuhr, Kleidungsstücke und was sich sonst noch vorfindet.
W. Schacht.


Am Sonnabend den 22. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, sollen beim Hauswirth Faasch in Kuhlrade in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

2 rothe Starken, 1 1/4 Jahr alt,
2 do. 1 do.
1 rother Bolle 1 1/4 do.
4 Bauwagen mit Leitern und Brettern.
Carlow, den 13. März 1873.
Struck, Landreiter.


Holzverkauf.

Am Donnerstag den 20. März sollen im Törber Holze, Vitenser Forste meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

eichen Drümme,
do. Wagendeichsel,
buchen Klafterholz,
do. Zweigholz,
ellern Schleete für Pantoffelmacher,
do. Klafterholz,
do. Wadelholz.
Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr und wollen sich Käufer auf dem Landwege im Törber Holze einfinden.
Vitense den 12. März 1873.
L. Wiegandt, Förster.


Eingetretener Verhältnisse wegen kann die auf Donnerstag den 20. d. M. angesetzte diesjährige ordentliche Märzversammlung des landwirtschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg an dem bezeichneten Tage nicht stattfinden, und wird diese Versammlung dagegen am Donnerstag den 27. März d. J., Vormittags 11 Uhr, abgehalten werden.
Schönberg den 10. März 1873.
Der Vorstand:
F. Graf Eyben.

[ => Original lesen: 1873 Nr. 22 Seite 2]

Bekanntmachung.

Die diesjährigen Frühjahrs=Controll=Versammlungen im Compagnie=Bezirk Schönberg werden in Schönberg den 3. und Schlagsdorf den 4. April c. jedes Mal um 8 Uhr Morgens stattfinden.
Neustrelitz, den 10. März 1873.

Großherzogliches Bezirks=Commando.


Eine Bitte
an die mild= und christlich gesinnten Einwohner des Fürstenthums Ratzeburg.

Se. Königliche Hoheit der Großherzog haben der Diakonissen=Anstalt zu Kaiserswerth, welche es sich zur Hauptaufgabe gemacht, Diakonissen, d. h. evangelische Krankenpflegerinnen und Lehrerinnen auszubilden, eine Hauscollecte innerhalb des hiesigen Fürstentums allergnädigst bewilligt, mit deren Einsammlung im Laufe dieser Tage in Schönberg begonnen werden wird.
Ueber die segensreiche Wirksamkeit, sowie die große Bedeutung dieser Anstalt, sei in aller Kürze hier Folgendes mitgeteilt:
Die Diakonissen=Anstalt zu Kaiserswerth ist das älteste und größeste der jetzt bestehenden 50 evangelischen Mutterhäuser. Sie zählt 560 Schwestern, von denen ca. 60 im Diakonissenhaus und seinen Zweiganstalten in Kaiserswerth selbst, die Pflege von leiblich und geistig Kranken treiben oder erlernen. Auswärtig hat diese Anstalt noch 500 Schwestern auf 180 Stationen und zwar nicht nur innerhalb der Grenzen unsers deutschen Vaterlandes, sondern selbst bis nach Amerika, Afrika und Asien hin jährlich 44,000 Hülfsbedürftigen der verschiedensten Nationen und Confessionen christliche Nächstenliebe erweissen. In den Hospitälern von Constantinopel und Alexandrien pflegen die Kaiserswerther Schwestern, jährlich eine große Anzahl von deutschen Matrosen und Reisenden. Die meisten Schwestern sind in Anstalten thätig, andere suchen als Gemeinde=Diakonissen die hülfsbedürftigen Armen in ihren Hütten auf, auch in einzelnen Familien, sowie bei allgemeinen Notständen, trachten sie nach Kräften Hülfe zu bringen und so manche von ihnen bringen in solcher Liebespflege willig ihr Leben zum Opfer.
Schon in den beiden Kriegen von 64 und 66 haben die Kaiserswerther Diakonissen in großer Anzahl ihre Dienste gethan und in dem durch Gottes gnädigen Beistand nun auch glücklich hinter uns liegenden Kriege gegen Frankreich verpflegten 200 von ihnen unsere verwundeten und erkrankten Krieger.
Wo aber eine So außerordentliche Thätigkeit entwickelt wird, sind auch sehr bedeutende Mittel erforderlich, um das Fortbestehen einer so überaus segensreich wirkenden Anstalt zu ermöglichen und doch besitzt die Kaiserswerther Diakonissen=Anstalt und ihre vielen Zweiganstalten keinerlei Fonds und ist zum größten Theil auf die Hülfe edler Menschenfreunde angewiesen.
Die bekannte Opferwilligkeit des hiesigen Fürstenthums giebt der Anstalt den Muth, sich vertrauensvoll mit der Bitte an die Bewohner desselben zu wenden, sich doch auch bei dieser Sammlung freundlichst zu betheiligen, eingedenk der Worte des Herrn:

"Selig sind die Barmherzigen, denn Sie werden Barmherzigkeit erlangen."
H. Rhenisch,
als Agent der Kaiserswerther Diakonissen=Anstalt.

Die vorstehende Bitte, welche für sich selber spricht, empfehle ich der freundlichen Berücksichtigung meiner Herren Amtsbrüder und der Gemeinden im hiesigen Fürstenthume.
Domhof Ratzeburg den 13. März 1873.

J. Rußwurm, Probst.


Zu den diesjährigen Frühjahrs=Culturen sind im Vitenser Forste

3-4 Fuß hohe Weißellernpflanzen pro 100 St. für 26 Schillinge und
2jährige Fichtenpflanzen pro 1000 Stück für 2 Thaler zu verkaufen.
Die Bestellungen bitte ich bald zu machen.
Vitense bei Rehna den 10. März 1873.
Wiegandt, Förster.


Theater in Schönberg.

Den vielfachen Wünschen des geehrten Publikums nachzukommen bin ich gewillt, im Laufe dieses und des nächsten Monats 6 Vorstellungen zu geben und lade dieserhalb das geehrte Publikum zur gefälligen Theilnahme ganz ergebenst ein.
Die Bedingungen sind
zum 1. Rang (Numerirter Platz) auf 6 Vorstellungen 2 Thlr. 15 Sgr.,
zum 2. Rang 1 Thlr. 15 Sgr.
Hochachtungsvoll ergebenst

Bruno Langer,
Director des Stadt=Theaters in Lübeck.


Obstbäume in mehr als 80 der vorzüglichsten Sorten, hochstämmig mit starken Kronen, sind vorrätig und abzulassen bei Splitter in Lübsee.


Hiedurch ersuche ich diejenigen, welche noch Zahlungen an mich zu machen haben, solche bis spätestens zum 1. April c. zu reguliren.
Wer noch Forderungen an mich hat möge sich sofort bei mir melden.
J. Borchardt.


Das in der Schlauentrift belegene, den Erben des verstorbenen Arbeitsmanns Grevsmühl gehörende kleine Haus bin ich von der Obervormundschaft beauftragt, unter der Hand zu verkaufen. Reflectanten wollen sich bei mir melden.
Schneidermeister Grevsmühl zu Schönberg.


Spaten, geschliffen und von Stahl,
Schaufeln, verschiedene Sorten von Eisen,
Harken, ganz von Eisen und in verschiedenen Größen,
Schafscheeren,
sowie mein gut assortirtes Lager von
Eisenwaaren
ergebenst empfehle.
C. Schwedt.


Heinr. Kock, Uhrmacher,
Uhren=, Gold= und Silberwaaren=Handlung.
Bestellungen und Reparaturen prompt und billig.


Zu Ostern suche ich noch einen kräftigen Laufburschen.
Schönberg, März 1873.
J. Ludw. D. Petersen.


Unentgeltliche Kur der Trunksucht.
Ausgeführt nach rationeller Methode und eigener Erfindung älterer Aerzte, zum Wohle der Mitmenschen. Die Kur kann mit oder ohne Wissen des Kranken vollzogen. Gefällige Anfragen beliebe man vertrauensvoll einzusenden unter der Adresse

W. Kröning
in Berlin, Nostizstr. 14.

Atteste.

Herr Kröning! Die von Ihnen bezogenen Medicamente gegen die Trunksucht haben mein Erwarten gerechtfertigt und den Betreffenden in wenigen Tagen von der Trunksucht vollständig geheilt. Ich sage Ihnen dafür meinen herzlichen Dank.
Kl. Züthen b. Hörde den 1. Juli 1872.

J. Charlet.

Herr Kröning. Die Medicamente, die Sie mir vor einem Jahr schickten, habe ich an Herrn Nies in Anwendung gebracht, dieselben haben gute Wirkung gethan, der Kranke hat seitdem keinen Brantwein getrunken und ist ganz gesund, empfangen Sie meinen besten Dank.
Ruhnow bei Wangerin den 28. Juli 1872.

Schulze Leddin.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 22 Seite 3]

Decimalwaagen geaicht und billigstens bei Moritz Stein.
Ratzeburg.


Eine kleine Parthie Doppelflinten verkaufe zu Einkaufspreisen.
Moritz Stein.
Ratzeburg.


Wäschemangeln, zum Drehen, sehr praktisch und wenig Raum beanspruchend, empfiehlt Moritz Stein.
Ratzeburg.


Grabkreuze in ca. 20 Mustern empfiehlt Moritz Stein.
Ratzeburg.


Sparheerde und Oefen, sowie alle einzelnen Theile dazu, empfiehlt Moritz Stein.
Ratzeburg.


Zur Bauzeit empfehle: Dachfenster, Kellerfenster, Thürbeschläge, Nägel, Drathstifte, Dachpappe etc. etc.
Moritz Stein.
Ratzeburg.


Wichtig für Alle, welche an Lungenschwindsucht, Krebsschäden, Abzehrung Drüsen, Flechten, Hämorrhoiden, Bleichsucht Nervenschwäche, Gicht, Rheumatismus, Epilepsie, Syphilis oder an einer anderen sog. "unheilbaren" Krankheit dahinsiechen, ist die 3., 160 Seiten starke Aufl. des berühmten Buches

"Dr. Airy's Naturheilmethode".

Gegen Einsendung von 6 Freimarken à 1 Sgr. frco. zu beziehen von der Rhein. Verlags-Anstalt, Duisburg.
Scheue Niemand zur Wiedererlangung seiner Gesundheit diese kleine Auslage zu machen.
Drei Aufl. von zus. 150,000 Exemplaren sprechen am besten für die Gediegenheit des Buches.


Long=Shawls von 9 Taler (Mecklenburg) bis 30 Taler (Mecklenburg),
Neue Umschlagetücher worunter rein wollene Rips=Tücher, sowie schwere Velour=Tücher von 3 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg) bis zu 10 Taler (Mecklenburg),
Neue Kleiderzeuge aller Art in großer schöner Auswahl,
Neue Cattune in großer Auswahl,
Neuen schwarzen Tafft u. Rips 1/2 Meter 32 Schilling (Mecklenburg) (Elle 36 Schilling (Mecklenburg)) bis 2 Taler (Mecklenburg),
Neue Unterrockszeuge aller Art,
sowie alle sonstigen Manufactur=Waaren vollständig neu completirt empfiehlt
August Creutzfeldt.

Flachs und Heden=Garn aus der mechanischen Spinnerei in Hannover hält vorräthig und empfiehlt billigst August Creutzfeldt.


F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser, Brauselimonade, angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr


Auf echten Rügen'schen Saat-Hafer und Gerste nimmt Bestellungen entgegen C. H. Vock Wittwe.


Welche Zeitung?

Wo bei der Entscheidung für irgend ein Blatt das politische Interesse das Wort redet, ist die Wahl leicht; jede Partei-Nüance ist durch ein Organ in der Tagespresse vertreten. Schwieriger ist die Wahl eines Blattes für den Geschäftsmann, den Capitalisten, der nicht nur politische Nachrichten wünscht, sondern dem in viel höherem Maasse an einer vollständigen Information über den Geldmarkt, über Handel und Verkehr gelegen. Wir hoffen uns desshalb den Dank Vieler zu verdienen, wenn wir auf ein Blatt hinweisen, welches allen gerechten Anforderungen in dieser Richtung entspricht. Wöchentlich 12 Mal erscheinend, bringt der "Berliner Börsen-Courier" in seinen Abend-Ausgaben alles wünschenswerthe Material, z.B. einen täglichen Courszettel, der an Vollständigkeit und Uebersichtlichkeit alles Erreichbare bietet, tägliche Berichte über die Productenbörse, alle Handelsnachrichten, vergleichende Übersichten der Eisenbahn-Einnahmen, Zusammenstellung aller wissenswerthen Resultate der verschiedenen Effecten-Categorien, Verloosungslisten, ferner anerkannt vorzügliche Correspondenzen von allen nennenswerthen Börsenplätzen etc. etc. Für seine zahlreichen und mannichfaltigen Beurtheilungen gilt das Princip entschiedenster Unparteilichkeit. Dies Princip hält der "Berliner Börsen-Courier" in voller Strenge und ganzer Consequenz aufrecht aber er verschmäht es, zu jenen dem Erfahrenen als Humbug bekannten Mitteln zu greifen, mit welchen man von anderer Seite das gläubige Publikum düpirt. Er will seine Urtheile nur auf die thatsächlichen Verhältnisse basiren. Seine Abonnenten erhalten von der Redaction auf schriftliche Anfragen sachgemässen brieflichen Rath über jedes bestimmt bezeichnete Effect.
Ueberdies bietet der "Berliner Börsen-Courier" in seiner Morgenausgabe eine vollständige politische Zeitung. Für die Unterhaltung ist durch mannichfaltige Notizen über die Erscheinungen des öffentlichen Lebens, der Literatur und Kunst, besonders auch des Theaters gesorgt, die Sonntags-Beilage "Die Station" ist durch ihren Reichthum an feuilletonistischen Arbeiten aussergewöhnlich beliebt.
Der "Berliner Börsen-Courier" ist für 2 Thlr. 20 Sgr. vierteljährlich durch alle Postanstalten zu beziehen. Probe-Nummern liefert die Expedition in Berlin, Mohrenstrasse 24, gratis und franco.


Mit einer großen Auswahl Herren u. Damen=Strohhüten, Band, Blumen, Federn und andern Putz=Artikeln, sowie mit Waschen, Färben und Modernisiren alter Hüte hält sich bestens empfohlen J. Kiel.


Zwei sehr gut erhaltene Claviere stehen preiswürdig zu verkaufen. Wo? zu erfragen in der Expedition d. Bl.


Zwei verheirathete Tagelöhner und ein Deputatknecht bei den Pferden werden zu Ostern gesucht auf Hof Zarnewenz.


Wegen Wegzuges von hier bin ich Willens meine Büdnerei baldigst unter der Hand zu verkaufen.
J. Dierck in Rupensdorf.


Gesucht werden: Zwei Zimmergesellen in Arbeit bei Lübeck. Tagelohn 34 ßl. Lüb. Ct. Näheres bei C. Schwedt.


Rigaer Kron Sae-Leinsaat
weiß und roth Kleesaat, Thymothe, Steinklee und engl. Reygrassaat empfiehlt J. Ludw. Petersen.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 22 Seite 4]

Wegen Wegzuges Fortsetzung des gänzlichen Ausverkaufs meines Tuch- und Manufacturwaaren-Lagers.
J. Borchardt.


Bekanntmachung.

Diejenigen Herren, welche gesonnen sind, auf hiesiger Universität vom nächsten Sommersemester an Landwirtschaft zu studiren, wollen sich gefälligst bei dem Unterzeichneten anmelden. Das Semester beginnt mit dem 15. April.
Von den Disciplinen, die ich selbst im Laufe der Semester zu lesen gedenke, sind hervorzuheben:
Allgemeine Landwirthschaftslehre, Betriebslehre, landwirthschaftliche Tagesfragen, Pflanzenbau, Fütterungslehre, Tierzucht, landwirthschaftliche Meliorationskunde, Gesundheitspflege der landwirthschaftlichen Hausthiere.
Ferner werden die studirenden Landwirthe Gelegenheit haben, folgende für sie speciell bestimmte Collegia zu hören:
Anorganische Chemie, Agriculturchemie, Physik, Bodenkunde, Mechanik mit besonderer Berücksichtigung der landwirthschaftlichen Maschinen bei Prof. Dr. Schulze und Prof. Dr. Karsten. Landwirthschaftliche Botanik mit besonderer Berücksichtigung der Wiesengräser, incl. der Lehre von den Unkräutern und Pflanzenkrankheiten, Pflanzenphysiologie bei Prof. Dr. Röper. Thierphysiologie bei Prof. Dr. Aubert. Volkswirtschaft, Finanzwissenschaft bei Prof. Dr. Rößler. Landwirthschaftsrecht, Reichsgesetzgebung bei Prof. Dr. Böhlau.
In der permanenten Ausstellung landwirtschaftlicher Maschinen der Herren Stiller und Weber in Rostock wird Herr Ingenieur Weber den Herren Studirenden Demonstrationen an landwirthschaftlichen Maschinen halten.
Außerdem werden den Landwirthen die chemischen und physiologischen Laboratorien der Herren Professoren Schulze und Aubert zur Benutzung offen stehen.
Einen besonderen Werth werde ich darauf legen, wenn die studirenden Landwirthe unserer Hochschule mir persönlich nahe treten möchten. - Der persönliche Verkehr mit dem Einzelnen wird die wissenschaftlichen Vorlesungen vom Katheder herab nicht nur ergänzen, sondern ich würde dadurch auch Gelegenheit haben, die intellectuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen kennen zu lernen und da, wo es der Studirende wünscht, ihm rathend zur Seite stehen.
Rostock im Februar 1873.
Graf zur Lippe,
Dr. phil. und ord. Professor der Landwirtschaft an der Universität Rostock.


Künstliche Düngemittel
zu Fabrikpreisen
bei F. Heitmann. Schönberg.

Kali= und Magnesiapräparate 32 Schilling (Mecklenburg) bis 5 Taler (Mecklenburg) pr. 100 Pfund beseitigen bei Wiesen die Moose, Duvoks etc. und liefern mehr und bessern Heuertrag. - Mit Schwefelsäureaufgeschlossenes Knochenmehl (Superphosphat aus Knochen) 3 Taler (Mecklenburg) pr. 100 Pfund incl. Sack.
Bei Abnahme von 100 Ctr. Rabatt und auf Wunsch franco Bahnhof Schönberg oder Ratzeburg.


Von jetzt an sind wieder alle frischen Sämereien bei mir zu haben, späterhin alle Gemüsepflanzen.
Wwe. Prill, Gärtner.


Schmiedeblasebälge liefert unter Garantie H. Stamm in Herdecke a. d. Ruhr.


Gegen Magenkrampf, Verdauungsschwäche, Blähungs=Beschwerden, Kopfschmerz, Cholera etc. rühmlichst bekannte und wissenschaftl. empfohlene F. O. Wundrams Hamburger Magen=Bitter ist nur allein echt, 6 Sgr. pro Flasche zu haben bei J. P. Bade in Schönberg.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


100 Mille feine importirte Havanna=Cigarren, à Mille 30 Thlr. - Probekistchen zu 50 und 100 Stück werden gegen Einsendung oder Nachnahme von 1 1/2 und 3 Thlr. versandt durch das Cigarren=Engros=Geschäft von Th. Laube & Co. in Hannover.
Nichtconvenirendes wird umgetauscht.

Anzeige für Dienstsuchende.

Landwirthschafterinnen, Meierinnen, Köchinnen, Näh=, Stuben= und Kindermädchen, Kutscher, Knechte und Burschen erhalten zu Ostern oder 1. Mai auf persönliche oder schriftliche Anmeldung nach Hamburg, Lübeck und anderen Orten gute Plätze und hohen Lohn.
Frau Reichert's Nachweisungs=Bureau, Breitestr. 954 beim Rathhause, Lübeck.


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 22 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 22 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 14. März 1873.


Anker= und Maschinengarn,
Knäuel= und Maschinenzwirn,
Näh=, Knopfloch= und Maschinenseide,
Nah=, Stick= und Strickbaumwolle,
Knöpfe, Besatzband, Spitzen und Frangen
empfiehlt Adolph Dreyer.
Rehna.


Bienenkorb   7 - 8 Bienenrümpfe mit Bienen, Jagdutensilien, als: eine Büchse, ein Gewehr, Jagdtasche etc., ferner eine Violine und Clarinetten sind zu verkaufen. Näheres in der Expedition dieses Blattes.


Zu vermiethen zu Michaelis:
Eine Wohnung. Näheres zu erfragen bei H. E. Peters, Glasermeister.


Sogleich oder zu Ostern suche ich zur Aufwartung eine Demoiselle, oder auch sonst ein gewandtes Mädchen, welches zugleich im Nähen und Plätten geübt ist.
Schönberg.
Aug. Spehr.


Alle Diejenigen, welche noch Forderungen an mich haben, bitte ich, sich bis zum 16. d. M. bei mir zu melden, dagegen bitte ich die ausstehenden Forderungen bis zum 16. d. M. zu berichtigen.
J. Wolgast.


Ausverkauf von Tapeten, Lackfirnissen und Farbenwaaren bis zum 14. d. M.
J. Wolgast.


Außer einem Attest von Fr. Henriette Davidis (Verfasserin des Kochbuches) befinden sich zahlreiche andere Dankschreiben glücklich Geheilter in dem berühmten Buche "Dr. Airy's Naturheilmethode". Tausende und aber Tausende Kranke, welche angeblich unheilbar, verdanken diesem Werke ihre jetzige Gesundheit! Wir können daher dies ausgezeichnete Buch und ganz besonders die jetzt erschienene, ganz neu bearbeitete, 160 Seiten starke Auflage nicht dringend genug allen Leidenden empfehlen. So viel wir wissen, versendet die Rhein. Verlags=Anstalt in Duisburg das Buch gegen Einsendung von 6 Freimarken à 1 Sgr. nach allen Gegenden franco.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Freitag den 14. März.
Passionspredigt: Pastor Fischer.
Sonntag, den 16. März.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 1/2 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/4 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 1/2 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/4 - 11 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken10 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.13 1/2 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.44 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.28 - 30 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6 - 7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


- Der Reichstag ist am 12. März durch den deutschen Kaiser in Person mit einer Thronrede eröffnet worden. Die Rede selbst ist im äußersten Grade geschäftsmäßig gehalten. Zunächst werden bedeutende Geldforderungen in Aussicht gestellt, um die Wehrkraft des Reichs zu erhalten, resp. zu steigern. Namentlich soll auch der Umbau der Festungen vorgenommen, und ein neuer Flottengründungsplan vorgelegt werden. Freudige Hoffnung wird die Stelle von der baldigst bevorstehenden Räumung der occupirten französischen Gebietstheile in Frankreich erregen, und auch in Deutschland wird man erfreut sein, dies Nachspiel der Kriegsjahre von 70 und 71 bald beendet zu sehen und alle unsere Soldaten in bälde wieder auf heimathlichem Boden zu wissen.
- Der Beurtheilung der nach Berlin berufenen Münzmeister von München, Stuttgart u. s w. soll u. a. auch die Frage unterbreitet werden, wie eine Reichsscheidemünze im Werthe von 2 1/2 Silbergroschen (4 Schill.) auszuprägen sei. Die Nothwendigkeit der Ausprägung einer solchen zwischen dem Silbergroschen (10 Pfennige) und der halben Mark (5 Sgr) stehenden Münze für den Verkehr ist bei den Berathungen der Bundesrathsausschüsse von verschiedenen Seiten und, wie es scheint, nicht ohne Erfolg betont worden. Die Münztechniker sollen auch zugleich die Frage der Ausprägung von Nickelmünzen neben den Kupfermünzen prüfen.
- Der französische Marschall Mac Mahon hat ein Buch geschrieben: "Von Chalons nach Sedan." Durch den Tod Napoleons sind die Rücksichten für die Veröffentlichung weggefallen.
- In diesem Jahre hat Europa eigentlich ein hundertjähriges Kartoffel Jubiläum zu feiern. Zwar ist die Kartoffel schon vor drei Jahrhunderten durch Franz Drake von Amerika nach Europa gebracht worden, ihre allgemeine Verwendung als Nahrungsmittel für die ärmeren Volksklassen datirt jedoch erst aus dem Jahre 1773, und zwar in Folge einer von Dr. Parmentier verfaßten Denkschrift, welche die Pariser Akademie der Wissenschaften aus Anlaß der damals herrschenden Hungersnoth einforderte.
- Robert Blums (1848) jüngster Sohn Alfred Blum hat als Reserve=Offizier im Kriege von 1870 das eiserne Kreuz und in den jüngsten Tagen in Berlin den Schinkel=Preis (566 Thlr. mit Medaille) erworben. Er studirt in Berlin auf den Baumeister.
- In Berlin hat ein junger Kunstschlosser einen von der Regierung patentirten Geldschrank erfunden, der in seiner Construction wesentlich von dem Besten abweicht, was bisher in diesem unentbehrlichen Artikel der Neuzeit geleistet worden ist. Der Fabrikant (A. Garau) füllt seine Schränke nicht mit Asche, sondern mit einer nur ihm bekannten Masse, die sich vollständig versteint und jeder Hitze Trotz bietet. Die Haupteigenthümlichkeit dieser Schränke besteht darin, daß dieselben keines Schlüssels bedürfen. Der Garau'sche Geldschrank ist von Keinem zu öffnen, der sein Geheimniß nicht kennt, und der Besitzer kann dieses Geheimniß jeden Augenblick beliebig ändern.
- Obgleich die Untersuchung in der Angelegenheit der verschwundenen Anna Böckler geschlossen ist, so sind deshalb die Nachforschungen nach dem Verbleib des einem so rätselhaften Schicksal verfallenen Kindes nicht aufgegeben. Privatpersonen wie Behörden interessiren sich noch fortwährend für das Wiederauffinden desselben. Wie aus Loitz gemeldet wird, gehen täglich Briefe und Depeschen an die Eltern ein, in welchen dieselben von dem angeblichen Auffinden ihres Kindes benachrichtigt werden und der Vater aufgefordert wird, zur Recognoscirung desselben an Ort und Stelle zu kommen. So unternahm in Folge einer solchen Depesche Herr Böckler noch kürzlich eine Reise nach Polen, kehrte aber leider unverrichteter Sache wieder zurück.
- Für heirathslustige Wienerinnen. Die Ausstellung in Wien wird in Californien mit viel Theilnahme verfolgt, und das Reisen nach Oesterreich ist in Jedermanns Mund. Als Curiosum steht z. B. fest, daß mehrere hundert deutsche Farmer im fruchbaren San Joaquin Valley, denen nichts auf dieser Welt fehlt außer einen guten Frau, sich zusammenthun werden zu einer richtigen Junggesellenreise nach Wien, von wo keiner zurückkehren darf, ohne ein holdes Wesen erkoren zu haben. So ein Eisenbahnzug von Heiraths=Candidaten wird doch wohl Sensation machen! - Diese Meldung ist nicht etwa humoristisch gemeint, sondern wird aus Californien allen Ernstes bestätigt.
- Lebenslustige Leute müssen General werden. Der alte Wrangel in Berlin hat jüngst sein 50jähriges Generals=Jubiläum, der alte Steinmetz in

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