No. 10
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 31. Januar
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 10 Seite 1]

Die unterzeichnete Commission fordert hiedurch die sämmtlichen Ortsvorsteher im hiesigen Fürstenthum auf, wo es nicht schon geschehen ist, sofort die Wahl der Schulvorsteher, gemäß den Bestimmungen des § 5 der Schulordnung vom 29. August 1872, zu veranlassen und das Resultat den betreffenden Pastoren mitzutheilen, welche dasselbe zum Zwecke der Bestätigung der Gewählten, alsbald zur Anzeige bringen sollen.
Schönberg und Ratzeburg, den 22. Januar 1873.

Großherzogl. Landschul=Commission für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.     J. Rußwurm, Probst.


Mit der heutigen Nummer wird das Inhalts=Verzeichniß zum Reichs=Gesetzblatt 1872 versandt.


- Auf eine Interpellation Laskers im Abgeordnetenhause über den Ministerwechsel giebt Fürst Bismarck folgende Auskunft: "Meine Arbeitslast war zu groß, da meine Gesundheit schwächer geworden und mir in dem Geh. Rath Abecken ein bedeutender Helfer gestorben ist. Der preuß. Ministerpräsident hat viel Verantwortung und nur wenig mehr persönlichen Einfluß als andere Minister. Er muß sich fortwährend Einfluß erringen und eine fortwährend angespannte Verantwortlichkeit für alle Regierungsmaßregeln tragen, ohne daß der Einfluß der Stellung dazu im Verhältnisse steht. Dies war für meine Nerven unerträglich. Eine Divergenz zwischen dem Reichskanzler und dem preußischen Ministerium ist unmöglich. Mein Bleiben in dem preuß. Cabinette beweist, daß ich eben das Ministerium unterstützen will, nur der weniger fruchtbaren Arbeiten und eines Theiles der formalen Verantwortlichkeit entkleidet. An eine Änderung der Richtung ist bei dem eingetretenen Wechsel im Ministerium nicht zu denken. Solches hätte ich niemals zugelassen. Das Ministerium für Auswärtiges würde im Etat besser Ministerium für Reichsangelegenheiten heißen. Der Etat des Ministeriums des Auswärtigen ist notwendig zur Unterhaltung der Beziehungen mit dem Reiche, welche die bisher vom Landtage gebilligten bleiben sollen." Auf eine Entgegnung Virchows erwiedert Bismarck: "Die Möglichkeit eines nichtpreußischen Reichskanzlers halte ich ebenso für ausgeschlossen, wie die Besorgnisse Preußens vor einem übermäßig starken Reiche. Die Einheit des Reiches und Preußens liegt in dem Kaiser=König, nicht in der Einheit des Reichskanzlers und preußischen Ministerpräsidenten. Selbst bei dem mir allseitig gezeigten Entgegenkommen war diese Einheit für Eines Mannes Kraft zu groß. Von Dissonanzen zwischen mir und den übrigen Ministern ist keine Rede. Der jetzige Ministerpräsident ist mein ältester Kollege, zu welchem ich, wie zu wenig anderen, das Vertrauen hatte, daß er das Präsidium nicht im Gegensatze zu mir übernehmen würde. Die Minister aus der Kammermajorität zu nehmen, geht nur da an, wo constante, compacte Majestäten existiren; - im heutigen England auch nicht mehr. Bei uns ist nur ein gouvernementales, und, um meine volle Herzensmeinung auszusprechen, ein königliches Ministerium möglich, welches nach der gouvernementalen Neigung des Monarchen bald mit der einen, bald mit der andern Partei gehen kann. Ich bin nicht als Opfer der Intrigue aus dem Ministerium gedrängt worden, ich mußte vielmehr den Grafen Roon lange um die Annahme dieses mühseligen Amtes bitten, und nur des Kaisers Wort, welches auf einen alten Soldaten nie eindruckslos ist, führte die endliche Annahme desselben Seitens des Grafen v. Roon herbei." Bismarck schloß mit der Bitte, dem Roon'schen Ministerium dieselbe Unterstützung zu gewähren wie dem Bismark'schen; denn das Roon'sche und Bismarck'sche Ministerium seien dasselbe.
- Der deutsche Reichstag wird auf den 10. März einberufen werden.
- Man hört von leisen Drohungen Roms, falls die kirchlichen Gesetze Falks von dem Landtag angenommen würden, - von Einstellung jeder kirchlichen Thätigkeit seitens der deutschen Bischöfe, von Verhängung des mittelalterlichen Bannes und Interdicts über Preußen. Wir haben zwar manches Wunderbare in den letzten Jahren erlebt, aber wer glaubt an die Ausführung dieser Drohungen? Die deutschen Bischöfe werden sich hüten, die Gründung einer deutsch=nationalen, von Rom unabhängigen Kirche heraufzubeschwören; wenn sie diese Kirche nicht als das Schlimmste Gespenst fürchteten, so hätten sie sich schwerlich im Concil 1870 wider ihre Ueberzeugung zur Annahme der päpstlichen Unfehlbarkeit zwingen lassen.
- Kaiser Wilhelm macht seinen beiden Gästen vom Drei=Kaiser=Tag in diesem Jahre die Gegenbesuche, 1) dem Kaiser Alexander im April, 2) dem Kaiser Franz Joseph im Juli. - In Wien ist zu dieser Zeit die Weltausstellung.
- Maler Piloty wird für den großen Saal des neuen Rathhauses in München ein Bild malen, das die Geschichte der Stadt darstellt. Die Väter der Stadt haben dafür ein Honorar von 50,000 fl. bewilligt und hoffen, daß der Künstler auch ihre Köpfe anbringen wird.
- Der liebenswürdige französische Dichter Beranger, ein Bewunderer des ersten, aber nicht des dritten Napoleon, lag auf dem Krankenlager und hatte große Schmerzen, denn er konnte nicht ausgestreckt liegen. Das hörte Kaiserin Eugenie und sandte ihm das Bett, auf welchem sie das Kind Frankreichs geboren hatte. Dieses Bett war staunenswerth eingerichtet und derartig mit Springfedern versehen, daß es jedem leisen Druck des Körpers nachgab und dem Patienten jede beliebige Wendung des Körpers gestattete. Es that dem alten kranken Dichter die besten Dienste. Ich habe gut daran gethan, sagte der Alte lächelnd zu seinen Freunden, keine Verse mehr zu schreiben; denn jetzt liefe ich, der alte Republikaner, Gefahr, meine Sammlung mit einem Loblied auf die Kaiserin zu schließen. - So starb Beranger in demselben Bette, in dem der Sohn Napoleons zur Welt kam.
- In Wien ist mit Neujahr eine Schriftsetzerinnen=Schule eröffnet werden, in der etwa 100 Mädchen Aufnahme finden können.
- Am Freitag voriger Woche Abends rannte ein scheu gewordenes vor einem Einspänner=Wagen

[ => Original lesen: 1873 Nr. 10 Seite 2]

gespanntes Pferd in der Töpferstraße zu Neustrelitz mit solcher Gewalt gegen einen Pumpenbaum daß dieser, zur Seite gestoßen, die über den Brunnen gelegten Planken von ihrer Unterlage riß und das Pferd mit ihnen, nebst der vom Wagen abgebrochenen Scheere in den etwa 30 Fuß tiefen Brunnen stürzte. Obwohl nun, nachdem der Pumpenbaum mittelst eines schnell herbeigeschafften Krahns herausgewunden war, der erste Versuch, das Pferd herauszuholen mißglückte, da eine Kette riß, und das Pferd aus halber Höhe noch einmal hinabfiel, so hatte ihm der Unfall doch so wenig geschadet, daß es, als es nach einem zweiten gelungenen Versuch auf das Pflaster gelegt war, alsbald auf die Beine sprang und zum Jubel des zahlreich versammelten Publikums munter und leicht davon trabte. Der Sturz geschah halb acht, und die Befreiung gelang halb zwölf Uhr Nachts, so daß das Pferd vier Stunden im Wasser gelegen hat, und trotz des zweimaligen Sturzes aus beachtlicher Höhe hat es, abgesehen von einer unbedeutenden Verwundung der Haut an dem einen Fesselgelenke, nicht einmal eine äußere Verletzung davongetragen. Gewiß ein seltener Fall!
- In Wittenburg legte eine Wittwe Abends in ihren Ofen nasses Holz zum trocknen; das Holz entzündete sich in der Nacht und am andern Morgen fand man die Frau erstickt in ihrem Bette.
- Bekanntlich ist in Schönberg vor Kurzem ein Eiskeller auf Actien gegründet, der jetzt, nachdem mehrere Tage Frostwetter eingetreten ist, mit Eis gefüllt wird. Wir werden also, wenn die Aufbewahrungsmethode sich bewährt, im nächsten Sommer Eis haben können , eine Annehmlichkeit, die nicht genug zu würdigen ist.
- Die Stadt Ratzeburg hat kürzlich eine Deputation nach Berlin an den Fürsten Bismarck gesandt mit der Bitte, die Verlegung des Jägerbataillons nach dem Elsaß zu verhindern. Der Fürst nahm die Deputation sehr freundlich auf, lud dieselbe zur Mittagstafel und entließ sie schließlich mit der Versicherung, daß er von einer solchen Verlegung nichts wisse: sollte dieselbe wirklich beabsichtigt und nicht zu ändern sein, so werde er befürworten, daß Ratzeburg eine andere Garnison erhalte.
- Nicht nur Fürst Bismarck selbst ist durch die nach ihm benannte Farbe in die Modenwelt eingeführt worden, auch das Stammgut des Reichskanzlers ist bereits für modefähig erklärt worden. "Moos von Varzin" wird ein seit einiger Zeit im Handel vorkommender wollener Kleiderbesatz genannt. Derselbe besteht aus unzähligen kurzen Wollfäden, welche durch einige querlaufende Baumwollfäden gehalten werden. Das Fabrikat circulirt in den mannigfachsten Farben, in dunklen Modefarben, wie auch in Anilinblau und ähnlichen hellen Nüancen.
- Was kostet ein Wallfisch? In Folge eines Prozesses, welcher in den Vereinigten Staaten geführt wurde, ist die Frage wie folgt beantwortet. Ein Wallfisch mittlerer Größe gibt 150 Tonnen Thran und 2000 Pfd. Fischbein. Beides ergiebt einen Werth von 11,000 Thalern.
- Jetzt wird von einem Mädchenpaar berichtet, das unter dem Namen "die zweiköpfige Nachtigall" augenblicklich in Oesterreich und demnächst auch in Berlin Concerte giebt. Die beiden zusammengewachsenen Mulattinnen sollen zwei ganz von einander unabhängige Körper sein, sie besitzen kein einziges Organ gemeinschaftlich und ihre Trennung wäre um so leichter und gefahrloser, als sie blos durch ein Stück fremden Fleisches , welches man durch eine chirurgische Operation mit ihrem beiderseitigen Körper verband, aneinander gefesselt sind. Um die Möglichkeit der Vollführung einer so haarsträubenden Operation zu begreifen, muß man bedenken, daß die beiden Mulattenmädchen Sclavinnen waren, und daß bei den großen Sclavenhaltern im südlichen Theile von Amerika das Leben der Schwarzen sehr billig war. Zum Behufe der Operation war es nöthig, ein Negerkind zu tödten, ein Stück frisches Fleisch aus denselben herauszuschneiden und jedem der beiden mit einander zu verbindenden Mädchen eine allerdings lebensgefährliche Wunde beizubringen, in deren jede ein Ende des frischen Fleisches gepfropft wurde. Das ist unzweifelhaft die Entstehungsgeschichte der "zweiköpfigen Nachtigall", die nun zum Gegenstand einer gewinnsüchtigen Speculation gemacht wird; denn es ist begreiflich, daß die unglücklichen Geschöpfe nur sehr wenig oder gar nichts von dem reichen Ertrage bekommen, welchen die Neugierde der Bevölkerungen der großen Städte ihnen darbringt, und daß dieselben bloß dazu dienen, ihre Führer zu bereichern.
- Das Zeitungsverzeichniß der Annoncen=Expedition von Haasenstein & Vogler ist soeben in zwölfter Auflage erschienen und bietet durch sorgfältige Zusammenstellung von mehr als 5000 politischen Zeitungen eine Uebersicht der Preßverhältnisse aller Länder. Die Angaben über Auflage, Zeilenpreise etc. der einzelnen Blätter lassen an Genauigkeit nichts zu wünschen übrig und sind nicht allein für den die Publicität benutzenden Geschäftsmanne, sondern für das gesammte Publikum von hohem Interesse. Die Herausgeber, welche sich um die Entwickelung des Annoncen=Verkehrs sehr verdient gemacht und den dominirenden Einfluß innerhalb dieser Geschäftsbranche ausschließlich durch ihre soliden und coulanten Geschäftsprincipien erreicht, haben außerdem für eine höchst geschmackvolle Ausstattung des Catalogs Sorge getragen, die demselben einen bevorzugten Platz in jedem Comptoir sichert.


Anzeigen.

Schuldenaufruf event. Concurs=Proclam.

Auf Antrag des Vormundes der minderjährigen Erben des weiland Stellmacher Johann Heinrich Gottfried Eggers in Ratzeburg werden Alle und Jede, welche an den Nachlaß des Letztgenannten, insbesondere an das zum Nachlaß gehörende, auf dem Wall unter Nr. 165 belegene Wohnhaus nebst Zubehör Forderungen und Ansprüche haben, hiemittelst geladen, dieselben zur Vermeidung der Ausschließung in der am 19. März d. J., Vormittags 11 Uhr, vor unterzeichnetem Gericht anberaumten Tagfahrt anzumelden und zu bescheinigen.
Auswärtige haben Bevollmächtigte zu bestellen. Diese Ladung gilt zugleich als eventuelles Concurs=Pproclam und wird der Ausschließungsbescheid nur an der Gerichtsstelle angeheftet werden.
Ratzeburg, den 21. Januar 1873.

Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
Bodmer.


Zwangsverkauf
einer in Mustin belegenen Anbauerstelle und Pfandgläubiger=Aufruf.

Zufolge Verfügung des Königlich Preußischen Herzoglich Lauenburgischen Kreisgerichts in Ratzeburg vom 20. d. Mts. soll die zu Mustin belegene Anbauerstelle des Anbauers Heinrich Schäper daselbst ausgeklagter Schulden wegen, im Wege der Zwangsvollstreckung öffentlich meistbietend verkauft werden.
In Ausführung dessen wird zum Verkauf der Anbauerstelle nebst Zubehör erster Termin auf
den 7. März d. J. Vormittags 11 Uhr,
zweiter Termin auf
den 4. April d. J. Vormittags 11 Uhr,
dritter und letzter Termin auf
den 2. Mai d. J. Vormittags 11 Uhr,
vor dem unterzeichneten Amtsgericht anberaumt.
Dingliche Ansprüche und Forderungen an das zu verkaufende Gewese sind im zweiten Verkaufstermin, mithin
am 4. April d. J. Vormittags 11 Uhr,
zur Vermeidung der Ausschließung mit denselben anzumelden und zu bescheinigen, wobei Auswärtige für Bestellung eines Bevollmächtigten Sorge zu tragen haben.
Ratzeburg, den 24. Januar 1873.

Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
Bodmer.


Anmeldungen zu mecklenburgischen ritterschaftlichen Pfandbriefen nehme ich entgegen und wird für jede eingezahlten 96 Taler (Mecklenburg) ein Pfandbrief von 100 Taler (Mecklenburg), zu 4 pro Cent verzinslich, ausgestellt, für den sämmtlich nur niedrig taxirte hundert Hauptgüter haften.
Schönberg, im Januar 1873.
Kindler, Advocat.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 10 Seite 3]

Holzverkauf.
Am Montag den 3. Februar, Morgens 1/2 11 Uhr, sollen im Kruge zu Lüdersdorf bei freier Concurrenz gegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden.
1) aus den Lenschower Tannen:

39 größere Bauholz=Tannen,
46 tannen Classenbäume,
2) aus dem Pellmoor:
30 Fuder ellern Wadelholz,
5 Fuder geringes Eichenholz,
8 Fuder Hegenholz,
4 Raummeter ellern und aspen Knüppelholz;
am Mittwoch den 5. Februar, Morgens 9 Uhr, im Saal des Gastwirt Köster zu Schönberg unter den bekannten Bedingungen aus dem Rupensdorfer Holze:
270 Raummeter buchen Kluft=, Knüppel= und Olmholz,
192 Raummeter tannen Kluft= und Knüppelholz,
6 Raummeter ellern Knüppelholz,
und bei freier Concurrenz
1 eichen Block, passend zur Walze, und 4 buchen Blöcke.
Das Holz kann vor der Auction nachgewiesen und besichtigt werden.
Schönberg, den 31. Januar 1873.
Danckwarth.


Dem hiesigen Hülfs=Comité ist unter dem 27. Januar d. J. das nachstehende Schreiben zugegangen:

Deutscher Hülfsverein
für die Nothleidenden an der Ostseeküste unter dem Protectorate Sr. Kaiserl. Hoheit des Kronprinzen des Deutschen Reiches und von Preußen.

Wir können es uns nicht versagen, den freundlichen Sammlern und Gebern im dortigen Fürstenthum unsere Anerkennung auszusprechen für die edle Gesinnung, mit welcher Ihr Land, obwohl selbst von den Schäden der Sturmfluth betroffen, sofort der übrigen, noch schwerer betroffenen Gebiete gedacht und reichlich nach anderen Seiten hin gegeben hat.
Sollte Ihnen zur Deckung eigener Verluste noch eine Beihülfe nothwendig sein, so bitten wir, uns mit Anträgen zu versehen, denen wir gerne alle Aufmerksamkeit schenken werden.

Der geschäftsführende Ausschuß.
v. Bonin.

         An
das Hülfs=Comité
         in
    Schönberg
Fürstenthum Ratzeburg.
  Nr. 738. G. V.


C. Egert, Zimmermeister in Schönberg,
empfiehlt sich dem bauenden Publikum und hält alle Holzwaaren, Mauersteine, Dachpfannen, Holfter, Dachpappe mit Leisten und Nägeln u. s. w. auf Lager, ebenso reichlich Drainsröhren von bester Qualität in allen Größen, die noch jetzt zu billigen Preisen abgegeben werden.


Haus= und Landverkauf.
Mein an der Siemzerstraße sub Nr. 182 belegenes Wohnhaus nebst Stallung und Garten, sowie das auf dem Schlauencamp befindliche Ackerstück von 105 []Rth. wünsche ich baldigst unter der Hand zu verkaufen. Ferner verkaufe ich einiges Mobiliar, Zeugrolle etc.
Wolgast, Maler.


Wegzugs halber werde ich mein Lager von Tapeten, Borden, Farben und Lackfirnissen gänzlich räumen und verkaufe zu herabgesetzten, theils Einkaufspreisen, theils darunter.
Um gefällige Abnahme bittet
Wolgast, Maler.


Pferd Mein gelber Hengst deckt fremde Stuten; Preis 3 Thlr. und 16 ßl. an den Knecht.
Pächter Bohnhoff in Petersberg.


Flachsgarn und Hedengarn aus der mechanischen Spinnerei in Hannover hält vorräthig und empfiehlt billigst August Creutzfeldt.


Ausverkauf von Manufactur-Waaren bei August Raspe, Lübeck.


Kornsäcke à Stück 30 Schilling (Mecklenburg), Dutzend 7 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt August Creutzfeldt.


Eigengem. Bauerleinen sowie hannoversche Leinen empfiehlt August Creutzfeldt.


Jeden Bandwurm entfernt binnen 3 bis 4 Stunden vollständig schmerz= und gefahrlos; ebenso sicher beseitigt auch Bleichsucht und Flechten und zwar brieflich Voigt, Arzt zu Croppenstedt (Preußen).


Künstliche Gebisse in Kautschuck, sowie Reparaturen werden unter Garantie angefertigt von Ludwig Vogel.
Schönberg.


Nach Aufgabe meines Geschäfts gestatte ich mir einem geehrten Publikum für das mir bisher geschenkte Vertrauen und Wohlwollen meinen besten Dank zu sagen.
Verhältnisse halber bitte ich gleichzeitig Diejenigen, die mir noch Schulden, diese ihre Schuld bis zum 15. Februar d. J. bei mir zu berichtigen, während ich nach dieser Zeit gerichtliche Anträge stellen muß.
Schönberg, den 23. Januar 1873.
A. Heitmann.


Gesucht zu sogleich oder zu Ostern ein Bursche ordentlicher Eltern in die Schneider=Lehre bei H. Schröder jun., Schneidermeister.
Hundestraße Nr. 106. Lübeck.


Ein Knabe, der Lust hat, das Drechsler= und Schirmmacher=Handwerk zu erlernen, kann zu Ostern eine Stelle finden. Näheres bei Herrn Kaufmann Brüchmann.


2 Knaben vom Lande, welche zu Ostern d. J. die hiesige Realschule besuchen sollen, finden gegen mäßiges Kostgeld freundliche Aufnahme.
Wo? erfragt man in der Exped. d. Bl.


Ein noch gut erhaltener kupferner Kessel, sowie ein Koffer steht zu verkaufen. Wo? zu erfragen in der Exped. d. Bl.


Pferd
Mein rotbrauner dänischer Hengst Hercules deckt vom 1. Jan. bis 1. Juli 1873 fremde Stuten. Deckgeld 1 Louisd'or. Hercules erhielt auf 5 Thierschauen die erste Prämie.
Dassow im December 1872.
G. Callies.


Große Maskerade.

Am Montag den 17. Februar findet in meinem Salon ein Maskenball statt, wozu ich das geehrte Publikum Schönbergs und Umgegend freundlichst einlade.
J. Köster.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 10 Seite 4]

Bilanz
der
Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank
in Schwerin
pro ultimo December 1872.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schwerin, im Januar 1873.

Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director.
C. L. F. Soltau, General=Agent.


Montag den 27. Januar und folgende Tage Ausverkauf der bei der Inventur zurückgesetzten Manufactur= und Seidenwaaren.
Lübeck.
U. Beermann, Klingberg.


Ausverkauf von Manufacturwaaren und Confectionen
- vom 28. Januar bis Ende Februar -
bei Ludwig Wendt in Lübeck.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr am Mittwoch den 5. Februar 1873.
Mittagessen 3 Uhr.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag, den 2. Februar.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
Jan.
1873.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
28.
29.
30.
41.24
39.98
40.60
-3.6
-3.2
-3.0
-1.6
-0.8
0.4
O
O
O
2
1
2
bewölkt.
trübe.
völlig heit.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 1/2 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 1/4 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/2 - 11 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 3/4 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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