No. 8
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. Januar
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 8 Seite 1]

Es wird bekannt gemacht, daß im Schulzenhause zu Campow die Pockenkrankheit erloschen ist und, nach geschehener Desinfection, die Vorsichtsmaßregeln aufgehoben sind.
Schönberg, den 20. Januar 1873.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Mit der heutigen Nummer wird Nr. 1 des Reichsgesetzblattes versandt.


- Wie es heißt, wird die Einberufung des Reichstages vom 8. bis 10. März d. J. erfolgen und wird dann der Reichstag gleichzeitig mit dem preuß. Landtage tagen. Die Einberufung des Reichstages noch während der Sitzungsperiode des Landtags wird, dem Vernehmen nach, nur deßhalb erfolgen, weil es in der Absicht liegt, dem Reichstage die Strafproceßordnung und die Civilproceßordnung zunächst vorzulegen; und da man hofft, daß diese beiden Vorlagen einer Commission zur Vorberathung überwiesen werden, so wird es dadurch möglich, die Arbeit des Reichstages zu beginnen, ohne den Arbeiten des Landtages hinderlich zu werden. Auch die Gerichtsorganisation für den obersten Reichsgerichtshof ist in der Vorbereitung so weit gediehen, daß der betreffende Gesetzentwurf bald nach dem Zusammentritt des Reichstages demselben vorgelegt werden kann.
- Da die von dem deutschen Reichstag früher bewilligte Pauschsumme (eiserner Etat) für das Reichsheer nicht mehr genügt, so will die Militärverwaltung auf dieselbe verzichten und mit dem nächsten Reichstag eine neue und größere Summe vereinbaren. Angesichts dieser großen und schwierigen Aufgabe kann es nicht überraschen, daß der Kaiser sich noch nicht entschließen konnte, auf die Dienste des Kriegsministers Roon ganz zu verzichten, der auf dem parlamentarischen Gebiete durch den neuen Kriegsminister General v. Kamecke nicht ersetzt werden kann.
- Die Besteuerung des Tabacks soll im Bundesrathe an dem Widerstande Norddeutschlands gescheitert sein. Man will deßhalb die Börsensteuer vornehmen, ja man spricht sogar von der Besteuerung der Dividendenscheine. Die hauptsächlichsten Gesetze, die dem Reichstag in seiner nächsten Sitzung vorgelegt werden sollen, sind das Münz= und Bankgesetz, das Heeres=Organisationsgesetz und das Preßgesetz.
- Der deutsche Bundesrath in Berlin soll für Freigabe des Apothekergewerbes und Ablösung der Privilegien einzutreten geneigt sein. Dagegen will er nur den durch Staatsprüfungen bewährten Apothekern die Freiheit einräumen, Apotheken zu gründen.
- Die Garnisonkirche in Potsdam ist gewissermaßen die preußische Ruhmeshalle. In ihr ruht Friedrich der Große und in ihr werden seit alter Zeit die in den Kriegen eroberten Fahnen und Feldzeichen aufbewahrt. Am 19. Januar sind auch die im letzten Kriege den Franzosen abgenommenen 86 Fahnen und Standarten unter großen Feierlichkeiten aus dem Zeughause in die Garnisonkirche übergeführt worden. Kaiser Wilhelm sprach dabei der Armee für ihren Heldenmuth nochmal seinen Dank aus.
- Dem alten Moltke ist ein französisch geschriebener Brief ohne Namen mit Trauerrand und dem Postzeichen Monaco, 13. Jan. d. J., zugegangen, der so lautet: "General Moltke! Bereiten Sie sich vor, Sie, einer der Hauptbeweger der brutalen Kraft, in Kurzem vor dem höchsten Richterstuhl der moralischen Macht zu erscheinen, vor dem Se. Majestät der Kaiser Napoleon III. bereits vor Ihnen eingetroffen ist."
- Die Prinzen von Orleans haben ihre Ansprüche auf den Thron von Frankreich fallen lassen und sich den älteren Ansprüchen ihres bourbonischen Vetters, des Grafen von Chambord, unterworfen. Da Graf Chambord ein alter, kinderloser Herr ist, und sie seine Erben, so riskiren sie dabei nicht viel und haben den Vortheil, daß die monarchische Partei in geschlossener Reihe auftritt.
- Napoleon III. trug immer zwei Ringe, die ihm nie von den Fingern kamen, seinen Trauring mit Brillanten am Goldfinger und einen Ring, den Napoleon I. getragen und den er nur seinen Glücksring nannte. Als er gestorben war, trug er diese Ringe auch noch und mit ihnen legte man ihn in den Sarg. Graf Clary fragte den kaiserlichen Prinzen, als der Sargdeckel zugemacht wurde, ob er die Ringe nicht an sich nehmen wolle. Nein, sagte der Prinz, ich will meinen Vater im Tode nicht plündern. Er dachte vielleicht an den Ring des Polykrates.
- Die billigste Garnison im nördlichen Deutschland ist Ortelsburg in Ostpreußen und die theuerste Wilhelmshaven; in jener beträgt der tägliche Verpflegungszuschuß für den Soldaten 4 Pfennige, in dieser 22 bis 25 Pfennige (bis Anfang 1871). Der durchschnittliche Betrag des Zuschusses war 10-12 Pf.; in den Rheinlanden, Schleswig=Holstein und den großen Seestädten betrug er 16-20 Pf., in Berlin 15-18, in Potsdam 19 und in vielen andern kleinern Garnisonsstädten Brandenburgs 18-21 Pf., so viel wie in den größten Städten, ein Beweis, daß kleine Städte nicht immer die billigsten sind.
- In Sibirien soll in diesem Winter eine Kälte herrschen, wie sie dort noch nie aufgetreten ist.
- Die Berliner Polizei überfiel neulich ein Haus in der alten Jakobsstraße, "Deutscher Verkehr" genannt, welches dem schlimmsten Gesindel Unterschlupf gewährte. Sie entsetzte sich über das, was sie fand. Vom Parterre durch drei Stockwerke bis unter das Dach war das Haus von Gesindel vollgepfropft. Im Erdgeschoß lagen in einem Raum, der von Schmutz starrte, auf Tischen, Bänken und auf der Erde 150 Personen, in den beiden Stockwerken lagen die Vornehmen in 60 bis 70 Betten; unter dem Dach waren 90 bis 100 Mann zusammengepfercht wie das Vieh und es war ein Schmutz und Gestank, daß die Polizeileute fast ohnmächtig wurden. Der Herbergvater forderte von den bei ihm Uebernachtenden im Erdgeschoß 2 Sgr., im 1. Stock 7 1/2 Sgr., im 2. Stock 5 Sgr. und unterm Dach à 1 Sgr.
- Wieder hat sich falsche Sparsamkeit gerächt. Eine Bank in Leipzig schickte 10,000 Thaler nach Chemnitz, gab aber auf der Adresse nur 50 Thlr. an.

[ => Original lesen: 1873 Nr. 8 Seite 2]

Dieser Brief ist auf der Post in Chemnitz abhanden gekommen. Die Post hat natürlich nur 50 Thlr. zu ersetzen.
- Liebig über das Bier. Liebig, der berühmte Chemiker, sprach sich kürzlich folgendermaßen über das Bier, seinen Nutzen und seine Mängel in der jetzigen Herstellungsweise aus: "Bier ist unstreitig zuträglicher als Branntwein. Der Mensch muß ein gewisses Stimulans haben, es ist dies Lebensbedürfniß. Branntwein jedoch ist ein großes Uebel. Wir finden, daß sich das Bier auch in eigentlichen Weinländern seinen Weg bahnt. Allerdings nimmt Bier als Nahrungsmittel einen sehr untergeordneten Rang ein, es steht nicht höher als die Kartoffel, und man wird finden, daß in keiner Stadt so viel Fleisch verbraucht wird, als gerade in München, woselbst doch die größten Massen Bier vertilgt werden. Bier erfordert eben Eiweisstoff und Fleisch; vor jedem Bierkeller in München wird man einen Käshändler antreffen. Warum? Weil der Käse den Eiweisstoff enthält, welcher dem Biere mangelt. Aus diesem Grunde sind Bier und Käse unzertrennlich, sie ergänzen sich gewissermaßen Eines das Andere. Aber wie gesagt, als Nahrungsmittel ist Bier nicht sehr bedeutend. Schnaps zerstört die Arbeitskraft. Durch unsern letzten Krieg hat unsere Achtung vor Tabak, Kaffee und Fleischextract bedeutend zugenommen; ein Arzt erzählte mir, daß, wenn die Verwundeten gar nichts zu sich nehmen konnten, sie doch begierig nach einer Cigarre langten; die Augen glitzerten - die Armen fühlten ein Aufleben der bereits sinkenden Nerventhätigkeit - diese Wirkung muß der Taback hervorgerufen haben. Häufig konnte man Verwundeten keinen größeren Liebesdienst erweisen, als wenn man ihnen eine Cigarre gab. Auf diese Weise kam man zu dem Schlüsse, daß Taback ein werthvolles Anregemittel sei. - Eine Eigenthümlichkeit der Amerikaner ist, daß sie beinahe Alles besser wie wir zu machen verstehen. Ich bin überzeugt, daß eine Zeit kommen wird, in welcher das amerikanische Bier das deutsche überflügelt haben wird. Bei uns bleibt eben Alles beim Alten; die schlechtesten Bierbrauer sind in Bayern, obgleich früher das beste Bier von dorther kam. Warum dies? Man beachte nur das dort beobachtete Brauverfahren. Die Brauer sind unwissende, jeder Neuerung unzugängliche Leute, sie brauen ihr Bier bloß mit Routine nach althergebrachter Weise und sind unfähig, sich selbst zu helfen. Aber sobald die practischen Amerikaner etwas wirklich Verbesserungsbedürftiges bei uns sehen, so unterlassen sie nie, die nöthige Verbesserung sofort zu bewerkstelligen, und wir bekommen es alsdann als amerikanische Erfindung wieder zurück."


Der Brautring.
Erzählung von Robert Schweichel.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1873 Nr. 8 Seite 3]

Der Brautring.
Erzählung von Robert Schweichel.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

In der Concurssache des Bauunternehmers Carl Oldenburg zu Schönberg ist, nachdem die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln getroffen und der Photograph Schacht allhier zum interimistischen Güterpfleger bestellt worden, ein Liquidations=Termin auf Freitag den 31. Januar 1873, Vormittags 10 Uhr, vor dem Großherzoglichen Justiz=Amte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den Cridar und dessen Vermögen, in specie an die zur Concursmasse gehörigen zu Schönberg an der Rottensdorfer Chaussee sub Nr. 12 c, 12 d, 12 e, 12 f, 12 g, 12 h, 12 i, 12 k belegenen 8 Wohnhäuser c. p. desselben zu haben vermeinen, zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vorlegung ihrer schriftlichen Beweismittel unter dem hierdurch ein für allemal angedroheten Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln, mit Ausnahme der von der Meldungspflicht ausgenommenen Hypothek=Gläubiger wegen ihrer intabulirten Kapitalpöste und laufenden Zinsen, hiermit peremtorisch geladen werden.
Zugleich ist auch ein Termin auf Freitag den 21. Februar 1873, Morgens 10 Uhr, vor dem Großherzoglichen Justiz=Amte hieselbst anberaumt zum Versuche gütlicher Aufgreifung des Debitwesens und event. zur Prioritätsausführung, zu welchem die Oldenburg'schen Gläubiger unter dem ein für allemal angekündigten Nachtheile der Einwilligung in die Gerichtswegen zu machenden Vergleichsvorschläge, wobei etwaige Ablehnungen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten Specialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall nicht berücksichtigt werden können - und der Ausschließung mit der Prioritätsdeduction hiedurch geladen werden.
Gleichzeitig sind auch Termine vor dem Großherzoglichen Justiz=Amte hieselbst anberaumt,
1) zum Verkaufe der zur Masse gehörigen, zu Schönberg an der Rottensdorfer Chaussee sub Nr. 12 d, 12 e, 12 f, 12 h, 12 i und 12 k belegenen Wohnhäuser c. p. auf Freitag den 31. Januar 1873, Vormittags 11 Uhr,
2) zum Ueberbot auf Freitag den 21. Februar 1873, Vormittags 11 Uhr,
wozu Kaufliebhaber hiedurch mit der Bemerkung geladen werden, daß die Besichtigung der Grundstücke nach voraufgegangener Meldung bei dem zum interimistischen Curator bonorum bestellten Photographen Schacht zu Schönberg jederzeit freisteht und die Verkaufsbedingungen 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der Justiz=Amts=Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten sind.
Sämmtlichen Gläubigern wird freigelassen, in dem zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen auf Freitag den 31. Januar 1873, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termine zu erscheinen.
Schließlich wird den etwanigen Oldenburg'schen Schuldnern hiedurch bei Strafe doppelter Zahlung aufgegeben, fortan nicht an den Cridar, sondern nur an das unterzeichnete Justizamt oder den interimistischen Curator bonorum, Phonographen Schacht zu Schönberg, Zahlung zu leisten.
Schönberg, den 7. November 1872.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Holz-Auction.
Montag den 27. Januar d. J. sollen im Törber Holze, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

eichen Drümme, zu Bau= und Nutzholz tauglich,
Eichhester, zu Pfahl= und Nutzholz tauglich,
eichen Klafterholz, theilweise als Böttcherholz brauchbar,
buchen Klafterholz,
buchen Zweigholz in Haufen.
Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr und wollen Käufer sich auf dem Landwege im Törber Holze einfinden.
Vitense, den 31. Januar 1873.
L. Wiegandt.


Bekanntmachung.

Die sofortige Zahlung der Armensteuer zum vollen Beitrag ist nothwendig und werden die Bewohner des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert, selbige an die resp. Armenvorsteher zu zahlen.
Schönberg, den 16. Januar 1873.

Die Armenbehörde.


Vom 1. Februar c. ab decken auf der Beschäl=Station Schönberg die Großherzoglichen Landbeschäler:

Y. Lucullus,
Neptun,
Waidewuth
Blackcock
zu den bisherigen Preisen.
Neustrelitz, den 14. Januar 1873.

Großherzogliches Marstall=Amt.


Anmeldungen zu mecklenburgischen ritterschaftlichen Pfandbriefen nehme ich entgegen und wird für jede eingezahlten 96 Taler (Mecklenburg) ein Pfandbrief von 100 Taler (Mecklenburg), zu 4 pro Cent verzinslich, ausgestellt, für den sämmtlich nur niedrig taxirte hundert Hauptgüter haften.
Schönberg, im Januar 1873.
Kindler, Advocat.


Für alle Mitglieder der Schützenzunft machen wir hiedurch bekannt, daß am Freitag den 7. Februar im Saale des Gastwirths Köster ein

Schützenball

stattfindet, wozu wir sowohl die verehrlichen Ehrenmitglieder, sowie alle Mitglieder der Zunft hiedurch freundlichst einladen.
Eine Einführung von Nichtmitgliedern findet unter keinen Umständen statt, wie auch kein Entree erhoben wird.
Capitain und Aelteste der Schützenzunft.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 8 Seite 4]Montag den 27. Januar und folgende Tage Ausverkauf der bei der Inventur zurückgesetzten Manufactur= und Seidenwaaren.
Lübeck.
U. Beermann, Klingberg.


Montag, den 27. Januar 1873
CONCERT & BALL
der
Liederkrone.
Anfang 7 Uhr präcise.
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Programm.

"Sonntagslied" von Kreutzer (Chor).
"Barcarole", Duett von Küken.
"Nachtlied der Krieger" von Wrede (Chor).
Solo für Flöte von Fürstenau.
"Serenade" von Buhr (Chor).
"Faust", Clavier-Solo von Gounod.
"Am Meer", Solo von Schubert.
"Am Rhein" von Eisenhofer (Chor).

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BALL.


Flachsgarn und Hedengarn aus der mechanischen Spinnerei in Hannover hält vorräthig und empfiehlt billigst August Creutzfeldt.


Lübecker
Feuerversicherungs-Gesellschaft.

Der Unterzeichnete empfiehlt sich zur Aufnahme von Versicherungen auf Mobiliar, landw. Gegenstände, Gebäude etc. zu festen und billigen Prämien.
Schönberg, Fürstenthum Ratzeburg.
A. Schwiesow, Haupt=Agent.


Kornsäcke à Stück 30 Schilling (Mecklenburg), Dutzend 7 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt August Creutzfeldt.


Eigengem. Bauerleinen sowie hannoversche Leinen empfiehlt August Creutzfeldt.


Nach Aufgabe meines Geschäfts gestatte ich mir einem geehrten Publikum für das mir bisher geschenkte Vertrauen und Wohlwollen meinen besten Dank zu sagen.
Verhältnisse halber bitte ich gleichzeitig Diejenigen, die mir noch Schulden, diese ihre Schuld bis zum 15. Februar d. J. bei mir zu berichtigen, während ich nach dieser Zeit gerichtliche Anträge stellen muß.
Schönberg, den 23. Januar 1873.
A. Heitmann.


Für die freundliche Bewirthung meiner Kranken sage ich der Frau Dr. Wittmütz meinen herzlichsten Dank.
Schmalfeldt, Krankenwärter.


Gesucht wird zu Ostern ein Sohn rechtlicher Eltern zur Erlernung der Bäckerei von Bäckermeister Wolgast in Schönberg.


Für Schönberg und Umgegend.
W. Wilms,
Korbmacher in Rehna,


empfiehlt sich mit allen Sorten Korbwaaren sowie zur Uebernahme von Reparaturen unter Zusicherung reeller Bedienung und billigster Preise.
Fertige Arbeiten und Reparaturen franco Schönberg. - Abgabestelle beim Gastwirth Böckmann in Schönberg.
Die Besorgung hat der Omnibus=Fuhrmann M. Timm von Rehna.


Pferd
Mein rotbrauner dänischer Hengst Hercules deckt vom 1. Jan. bis 1. Juli 1873 fremde Stuten. Deckgeld 1 Louisd'or. Hercules erhielt auf 5 Thierschauen die erste Prämie.
Dassow im December 1872.
G. Callies.


Ueber meine Koppel, genannt Radeland, ist ein Schleichsteig angelegt, der von Ollndorf nach der Resdorfer Holzkoppel führt, den ich hiedurch bei Strafe gerichtlicher Ahndung verbiete.
Hauswirth Oldörp in Ollndorf.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren. 9. Jan. Dem Hausw. Meyer in Törpt ein Sohn. - 11. Jan. Dem Lehrer cand. minist. Berger vor Schönberg eine Tochter. - 14. Jan. Dem Eisenbahnwärter Bollow vor Schönberg ein Sohn. - 17. Jan. Dem hiesigen Bürger und Schuhmacher Wilh. Rahn ein Sohn. - 18. Jan. Dem Kaufmann Wolgast hieselbst ein Sohn. - 19. Jan. Dem Arbeitsm. Lenschow vor Schönberg ein Sohn.

Gestorben. 13. Jan. Wilh. Heinr. Ahrendt, Arbeitsm. vor Schönberg, früher Schulze zu Gr. Siemz, 37 J. 7 M. alt. - 14. Jan. Peter Heinr. Woisin, Arbeitsm. hieselbst, 62 J. 4 M. alt. - 15. Jan. Engel Luise Maria Fischer, Arbeitsm.-Tochter hieselbst, 23 J. 9 M. alt. - 18. Jan. Hans Heinr. Ollrogge, verwittw. Hauswirths=Altentheiler zu B.=Resdorf, 76 J. 8 1/2 M. alt.

Sonntag, den 26. Januar.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
Jan.
1873.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
21.
22.
23.
25.48
27.32
29.00
0.2
-1.0
0.5
5.7
1.5
1.2
OSO
SO
ONO
1
1
1
heiter.
trübe.
bedeckt.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.13 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.44 - 48 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.32 - 44 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.30 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.7 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen19 1/2 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 1/4 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/2 - 11 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 3/4 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 1/2 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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