No. 7
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. Januar
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 7 Seite 1]

Publicandum, betr. die Auslieferung des Franz Tedeschi aus Castelnuovo Scrivia.

Auf Grund des mit Italien abgeschlossenen Auslieferungs=Vertrages vom 31. October 1871 (Art. 8) hat der Königlich Italienische Gesandte die Verhaftung und resp. Auslieferung des Einnehmers Franz Tedeschi aus Castelnuovo Scrivia, welcher wegen Unterschlagung etc. gerichtlich verfolgt wird und sich mit einem auf den Namen Carl Panizzardi ausgestellten Passe zunächst nach der Schweiz geflüchtet hat, beim Reichskanzler=Amte nachgesucht. Sämmtliche Polizeibehörden des Landes werden deshalb hiedurch aufgefordert, auf den Franz Tedeschi zu vigiliren, denselben im Betretungsfalle zu verhaften und solches sofort anher zu berichten.
Das Signalement folgt nachstehend.
Neustrelitz, den 14. Januar 1873.

Großherzoglich Mecklenburgische Landesregierung.

Signalement:
Alter: 50 Jahre.
Größe: 1,65 Meter.
Statur: mager.
Haare: schwarz und lang.
Augen: blau.
Nase: spitz.
Bart: schwarz.
Gesicht: oval.


- Zur innern Geschichte der preuß. Ministerkrisis bringt die Köln. Z. eine lange Auseinandersetzung, welche von bester Hand stammen soll und sich so zusammenfassen läßt: Fürst Bismarck hat eine Reform des Herrenhauses gewünscht, die ihm wichtiger schien als die bloße Durchführung der Kreisordnung. Die Mehrheit der Minister war gegen ihn, Roon ging mit ihm. Bismarck wollte sich nicht überstimmen lassen und legte die Ministerpräsidentschaft nieder. Diese konnte nun keiner der Minister erhalten, die ihn überstimmt hatten (sonst hätte Bismarck auch nicht Minister des Auswärtigen bleiben können), sondern nur Roon, der in jener Frage und auch sonst Bismarcks Ansichten theilt.
- Das deutsche Generalpostamt in Berlin, das alles aufbietet, um das Postwesen zu heben, hat jetzt zwei Preise, einen zu 100 Thlr. und einen zu 50 Thlr. für Diejenigen ausgesetzt, welche die kürzesten und bündigsten Mittel angeben, um die Packete ohne Begleitschein zu befördern.
- In einem mit weißem Atlas ausgepolsterten Mahagonisarg liegt Kaiser Napoleon so still, als wenn er nie ein Wässerlein getrübt hätte. Er trägt die Uniform eines Generals mit dem Degen und dem großen Band der Ehrenlegion: die gekreuzten Hände halten ein paar weiße Glaceehandschuhe, wie er auch bei Lebzeiten die Handschuhe lieber zu halten als anzuziehen pflegte; zu seinen Füßen liegt ein Säckchen Erde aus dem Pariser Tuileriengarten, gleichsam ein Stück seiner Heimath. Zu seiner Beerdigung sind Viele aus Paris und Frankreich über den Canal gefahren, nicht nur die ganze Napoleon'sche Familie, der Prinz Napoleon mit Frau, und die Prinzeß Mathilde (der Cardinal Bonaparte aus Rom, den der Kaiser zum Papst machen wollte, telegraphirte ab), sondern auch Rothschild, Carobert und Frossard (Mac Mahon nicht) und viele andere Franzosen von Namen, Rouher, Ollivier u. s. w. - Daß Napoleons Sohn den Titel Napoleon IV. angenommen habe und sich Sire anreden lasse, bestätigt sich noch nicht. Der große Napoleon'sche Familienrath findet nach der Beerdigung statt. - Ungefähr 60,000 Menschen waren bei dem Leichenbegängniß in Chiselhurst zugegen. In London und in der Provinz waren die Läden zum Theil geschlossen. Der kaiserliche Prinz ist nach dem Schlosse bei Chiselhurst zurückgekehrt, begrüßt von Rufen: "Es lebe der Kaiser!" Er antwortete: Nein, der Kaiser ist todt; es lebe Frankreich!
- Sogar der todte Napoleon ist eine Verlegenheit. Die deutschen Höfe warten mit der Trauer auf den Vorgang des Hofes in Berlin. In München wußte man nicht, ob man weinen, oder was man thun solle und fragte deshalb in Berlin an. Da war aber die Frage auch noch nicht entschieden und zur Verzögerung hat vielleicht die etwas kurze und zweideutige Antwort Eugeniens an den Kaiser beigetragen: "Ich würdige die Gefühle Ew. Majestät."
- Die Engländer sparen manches Hunderttausend Soldaten und viele Millionen verschlingende Festungsbauten, weil sie auf einer Insel wohnen und das Meer ihre beste Mauer gegen ehrgeizige und rachsüchtige Nachbarn ist. Sie vergessen dieses Glück oft, wenn sie uns auf dem europäischen Festlande billige Moralpredigten halten. Jetzt werden sie aber unangenehm daran erinnert, daß der Beste nicht im Frieden leben kann, wenn er einen bösen Nachbar hat. Ihr Nachbar in Indien ist Rußland und dieser dringt immer weiter in Asien und gegen das englische Indien vor. Indien ist aber für den ungeheuern englischen Handel die empfindlichste Seite, sie können keinen Nebenbuhler brauchen. Damit sie nicht eines Tages, sei es auch erst in vielen Jahren, mit den russischen Pionieren zusammenstoßen, verhandeln die Regierungen eben jetzt vertraulich über die Grenzen ihrer Eroberungen. Chiwa wollen die Engländer, wenn's nicht anders geht, den Russen überlassen, nur sollen sie den Oxus nicht überschreiten, - sonst - ja sonst wollen die Engländer Ernst machen.
- Noch einmal eine Hoffnung, daß die un=

[ => Original lesen: 1873 Nr. 7 Seite 2]

glückliche Anna Böckler aufgefunden ist. Gensdarm Stengel in Poschna in Böhmen hat am 5. Januar zwei Zigeunerinnen mit einem Mädchen verhaftet, das für Anna Böckler angesehen wird. Die Zigeunerinnen haben sich geständlich im vorigen Sommer in Preußen aufgehalten und die ärztliche Untersuchung ergab das bekannte Kennzeichen: eine Schnittnarbe unter der linken Brustwarze.
- Die Berliner sind wütend über das theure und schlechte einheimische Bayrische Bier, das sie Dividenden=Gebräu nennen. Alles rennt wieder der "kühlen Blonden" nach, dem lang geschmähten Weißbier, das im Sommer am besten schmeckt.
- In Berlin stand eine Köchin hinter dem Heerd und weinte. Hatte sie die Suppe versalzen oder war sonst ein Unglück geschehen? Nein, aber ihr Schatz war ihr untreu geworden. Da kam ein unvermutheter Tröster, obgleich der Brief, den der Postbote brachte, schwarz gesiegelt war. In New=York war ihr einziger Bruder gestorben und hatte ihr eine Million Dollars hinterlassen. Am andern Morgen stellte sich auch der ungetreue Schatz wieder ein und schwur ihr ewige Treue.
- Kunstreiter Renz in Berlin hat sich das Vergnügen gemacht, 5000 Schulkindern eine Extra= und Gratis=Vorstellung in seinem Circus zugeben. Der älteste Schüler brachte ihm zum Dank ein Hoch aus und 4999 frische Kinderstimmen fielen im brausenden Chor ein.
- In München gibts Krieg zwischen Militär und Theater. Da die Offiziere von ihrem großen Festball im Odeon alle Künstlerinnen vom Theater ausgeschlossen, so schickte der Hoftheater=Intendant Freiherr v. Perfall die ihm zugeschickte Einladungskarte zurück und beantragte bei dem König, den Offizieren die Vergünstigung zu entziehen, daß sie das Hoftheater um die Hälfte des Eintrittspreises besuchen können.
- Ueber abnorme Wintertemperaturen berichten alte Chroniken Folgendes: 1172 waren im Winter die Bäume neu belaubt und die Vögel fingen an Nester zu bauen, 1289 gab es gar keinen Winter und die Temperatur war so frühlingsmäßig zu Weihnachten, daß die jungen Mädchen sich zu diesem Feste mit Veilchen schmückten; 1241 standen die Bäume im März in Blüthe, im Mai gab es reife Kirschen; 1638 entfalteten die Gärten schon im December und im Januar ihren vollen Blumenschmuck; 1572 waren die Bäume im Februar grün, eben so 1588. In den Jahren 1607, 1609, 1617 gab es keinen Winter; 1659 gab es keinen Schnee und Frost; 1722 brauchte man im Januar in Deutschland nicht mehr zu heizen und blühten im Februar sämmtliche Bäume. Auch 1807 gab es fast gar keinen Winter. Noch in frischer Erinnerung sind die milden Winter von 1834 und 1846 etc. In Petersburg wurde 1870 das Neujahr bei 8 Gr. Wärme gefeiert.
- Merkwürdiges Wiederfinden zweier Freunde. In dem Städtchen R. bei Coburg lebt ein Böttcher, der, nachdem er als Artillerist in preußischer Garnison gestanden, den französischen Feldzug mitgemacht hat. Dieser junge Mann lieh sich neulich von einem Bekannten ein Pferd, um Steine aus einem benachbarten Dorfe zu holen. Unterwegs entschlüpfte ihm, da das Pferd die Last gut zog, unwillkürlich der Ausdruck: "So ist's recht, Bengel." Das waren nämlich seine gewöhnlichen Worte, wenn er mit den Leistungen feines früheren Militärpferdes, welches er "Bengel" getauft hatte, gut zufrieden war. Das Pferd wandte sich bei diesen Worten um und blieb stehen. Dem Böttcher fiel das Benehmen des Pferdes auf, er betrachtete es näher, und - wie war er überrascht. Es war dasselbe Pferd, welches er während seiner ganzen Militärzeit und im Kriege als Artillerist geritten hatte, es war wirklich sein alter treuer Bengel. Es war derselbe theure Freund, der 35 Schlachten und Gefechte mit ihm getheilt und mit dessen Hülfe er Ritter des eisernen Kreuzes geworden war. Nach Beendigung des Krieges war "Bengel" fern von R. verkauft worden und hatte noch einige Male seinen Besitzer gewechselt, bis er endlich in den Besitz des betreffenden Bürgers von R. kam; es sah aber bei weitem nicht mehr so gut aus wie früher und deßhalb war es von seinem früheren Herrn nicht gleich wieder erkannt worden. Uebrigens sei noch bemerkt, daß der Böttcher um zu beweisen, daß es wirklich sein "Bengel" war, eine Volte mit ihm ritt, sodann eine von Niemand entdeckte Narbe, die von einer im Kriege erhaltenen Schußwunde herrührte, aufsuchte, und sogar eine Unart des sonst braven Thieres dem erstaunten jetzigen Besitzer nachwies.
- Schönberg. Die goldene Hochzeit der vor 50 Jahren in der Kirche zu Schönberg getrauten Brautpaare (der Kiepenmacher Maaß'schen und Brodträger Fahl'schen Eheleute zu Schönberg) wurde hier am 17. Januar unter zahlreichen den ehrwürdigen Jubelpaaren erwiesenen Aufmerksamkeiten gefeiert. Se. K. H. der Großherzog schickte jedem derselben durch den Herrn Hofrath Wohlfahrt 15mal sein Bildniß, nämlich 15 blanke Silberthaler mit dem Brustbilde unseres allergnädigsten Landesherrn.


Der Brautring.
Erzählung von Robert Schweichel.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1873 Nr. 7 Seite 3]

Der Brautring.
Erzählung von Robert Schweichel.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Auf Antrag der Hauswirthe Heinrich Lühr zu Kl. Mist und Retelsdorf zu Gr. Mist, Vormünder der Beneficialerben des am 20. August d. J. verstorbenen Hauswirths Heinrich Schütt zu Wahrsow, werden Zwecks Erforschung der Kräfte des Schüttschen Nachlasses, alle Diejenigen, welche Forderungen und Ansprüche an den gedachten Nachlaß zu haben vermeinen, zur Anmeldung und urkundlichen Bescheinigung aller solcher Forderungen und Ansprüche zu dem dazu auf Dienstag den 4. März 1873, Vormittags 11 Uhr, vor Großherzoglichem Justiz=Amte hieselbst anberaumten Liquidationstermine hierdurch peremtorisch unter dem ein für alle Mal angedroheten Nachtheile des Ausschlusses und der Abweisung von der Nachlaßmasse geladen.
Schönberg, den 9. December 1872.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


In Sachen betreffend die Anmeldung aller Ansprüche und Forderungen an den Bäckermeister Freitag zu Carlow und an das den Gläubigern desselben abgetretene Vermögen giebt das

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 11. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche, gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß alle Diejenigen, welche sich so wenig in dem Termine vom 11. d. Mts. als bis jetzt mit ihren etwaigen Ansprüchen an den Gemeinschuldner und dessen Vermögen gemeldet haben, wie hiedurch geschieht, für immer präcludirt und abgewiesen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 13. Januar 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Holzauction.
Mittwoch den 22. Januar d. J. sollen im Strohkircher Holze, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

2 buchen Drümme,
buchen Klafterholz,
buchen Zweigholz in Haufen.
Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr und wollen Käufer sich im Strohkircher Holze beim Rothen Born einfinden.
Vitense, den 14. Januar 1873.
L. Wiegandt.


Bekanntmachung.

Die sofortige Zahlung der Armensteuer zum vollen Beitrag ist nothwendig und werden die Bewohner des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert, selbige an die resp. Armenvorsteher zu zahlen.
Schönberg, den 16. Januar 1873.

Die Armenbehörde.


Vom 1. Februar c. ab decken auf der Beschäl=Station Schönberg die Großherzoglichen Landbeschäler:

Y. Lucullus,
Neptun,
Waidewuth
Blackcock
zu den bisherigen Preisen.
Neustrelitz, den 14. Januar 1873.

Großherzogliches Marstall=Amt.


Den gestern Nachmittag in Folge eines Herzleidens nach schwerem Kampfe eingetretenen Tod unseres lieben Vaters und Schwiegervaters, des Königl. Justizraths und Rechtsanwalts Boege zu Neumarkt in Schlesien, zeigen wir hiedurch Theilnehmenden an.
Friedland, den 17. Januar 1873.
Therese Seip, geb. Boege.
Seip, Stadtrichter.


Anmeldungen zu mecklenburgischen ritterschaftlichen Pfandbriefen nehme ich entgegen und wird für jede eingezahlten 96 Taler (Mecklenburg) ein Pfandbrief von 100 Taler (Mecklenburg), zu 4 pro Cent verzinslich, ausgestellt, für den sämmtlich nur niedrig taxirte hundert Hauptgüter haften.
Schönberg, im Januar 1873.
Kindler, Advocat.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 7 Seite 4]

Die
Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt

ist im Antoniitermin d. J. in der Woche vom 17. bis 24. Januar 1873, beide Tage einschließlich, täglich von 8 - 12 Uhr Vormittags, geöffnet.

Das Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger. Burmeister.
Secretär: R. Rackow, Adv.


Die von mir annoncirten Capitalien sind begeben; ich ersuche daher Capitalisten, welche ferner noch Gelder zu Antoni k. J. durch mich belegen wollen, diese rechtzeitig bei mir anzumelden.
Carl Bade.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassen=Bücher durch mich an die Sparkasse zu Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 20. Januar 1873 bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.


Mecklenb. Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin.
Das unterzeichnete Directorium bringt hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß in Folge des Ablebens des wail. Herrn Apotheker Th. Schultz Herr Apotheker A. Wengler in Rehna wiederum mit der Führung der Agentur der Mecklenburgischen Lebensversicherungs= und Spar=Bank für Rehna und Umgegend Zwecks Übernahme von Lebensversicherungen und Leibrenten=Versicherungen, sowie alle statutenmäßigen Bank=, Geld= und Incasso=Kommissions=Geschäfte in Grundlage der Bedingungen betraut ist, und wollen Interessenten, welche mit der Bank in Geschäftsverbindung zu treten geneigt sind, sich an genannte, zu jeder näheren Auskunft instruirte Agentur gefälligst wenden.
Schwerin, den 7. Januar 1873.
Director: C. A. Schwerdtfeger.
General=Agent: C. L. F. Soltau.


Eine neue Sendung besten Berger Flohm-Hering empfing und empfiehlt C. H. Vock Wwe.


Bruchleidende

mache darauf aufmerksam, daß ich in Rehna am Sonnabend d. 25. Jan. in Hotel Stadt Hamburg persönlich anwesend sein werde, und die neuesten Bruchbänder ohne Feder für 2 Taler (Mecklenburg) verkaufe, mit Feder schon für 15 Sgr., complete Bandagen für Mutterbrüche 1 Taler (Mecklenburg), und ebenso alle anderen orthopäd. und chirurgischen Instrumente, auch einzeln zu Fabrikpreisen.
Man überzeuge sich nur, um bei Bedarf die richtige Quelle zu wissen. Behandlung gratis.
Carl Haegely, Dr. orthopäd. und chirurg. Instrumentenfabrik in Ottensen.


Für Schönberg und Umgegend.
W. Wilms,
Korbmacher in Rehna,


empfiehlt sich mit allen Sorten Korbwaaren sowie zur Uebernahme von Reparaturen unter Zusicherung reeller Bedienung und billigster Preise.
Fertige Arbeiten und Reparaturen franco Schönberg. - Abgabestelle beim Gastwirth Böckmann in Schönberg.
Die Besorgung hat der Omnibus=Fuhrmann M. Timm von Rehna.


Lübecker
Feuerversicherungs-Gesellschaft.

Der Unterzeichnete empfiehlt sich zur Aufnahme von Versicherungen auf Mobiliar, landw. Gegenstände, Gebäude etc. zu festen und billigen Prämien.
Schönberg, Fürstenthum Ratzeburg.
A. Schwiesow, Haupt=Agent.


Stärksten Seifenstein empfiehlt C. H. Vock Wwe.


Pferd
Mein rotbrauner dänischer Hengst Hercules deckt vom 1. Jan. bis 1. Juli 1873 fremde Stuten. Deckgeld 1 Louisd'or. Hercules erhielt auf 5 Thierschauen die erste Prämie.
Dassow im December 1872.
G. Callies.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Gesucht wird zu Ostern ein Sohn rechtlicher Eltern zur Erlernung der Bäckerei von Bäckermeister Wolgast in Schönberg.

Lehrlings=Gesuch.
Ein ordentlicher und fleißiger Knabe, der gewillt ist, das Schuhmacher=Handwerk zu erlernen, kann zu Ostern d. J. Unterkommen finden bei Wilh. Rahn, Schuhmacher.


Gesucht wird zu sogleich oder zu Ostern ein in jeder Hinsicht zuverlässiger Mann als Pungenfahrer, der Zeugnisse seiner Brauchbarkeit beibringen kann, gegen hohen Lohn. Nachricht in der Exped. d. Bl.


Kürzlich sind mir aus meinem Backhause folgende Gegenstände entwendet:
eine Axt, gez. H. L.,
4 eiserne Keile, 3 gez. H. W., 1 gez. H. L. und 1 Bandschlage.
Ich sichere Demjenigen, der mir den Thäter so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, 5 Taler (Mecklenburg) Belohnung zu.
Grieben. H. Lenschow.


Ueber meine Koppel, genannt Radeland, ist ein Schleichsteig angelegt, der von Ollndorf nach der Resdorfer Holzkoppel führt, den ich hiedurch bei Strafe gerichtlicher Ahndung verbiete.
Hauswirth Oldörp in Ollndorf.


Meteorologische Beobachtungen.
Jan.
1873.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
18.
19.
20.
35.08
25.16
23.22
2.4
3.6
4.5
5.0
5.3
5.7
SW
S
SW
1
3
3
trübe.
bedeckt.
bewölkt.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.13 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.44 - 48 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.32 - 44 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.30 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.7 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 1/4 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/2 - 12 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 3/4 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 1/2 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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