No. 5
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. Januar
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 5 Seite 1]

Es wird zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß der Herbstmarkt des Jahres 1873 in Schönberg am Donnerstag den 2. October abgehalten werden soll.
Schönberg, den 3. Januar 1873.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.     H. Wohlfahrt.


- Cultusminister Falk in Berlin hat dem preußischen Landtage zwei Gesetzentwürfe vorgelegt, welche die Bildung der katholischen Geistlichen und die Errichtung eines höchsten Gerichtshofes für geistliche Angelegenheiten betreffen. Er hat diese Vorlage mit einer Rede begleitet, welche bei Freund und Feind großen Eindruck machte, weil sie zeigte, wie ernst es dem deutschen Staate ist, den katholischen Geistlichen in Deutschland 1) eine tüchtige allgemeine Bildung und eine deutsche Erziehung zu geben und sie 2) von Rom und den willkürlichen Anordnungen ihrer Vorgesetzten unabhängiger als seither zu machen. Der Beifall des Einen und der Zorn des Andern zeigt, wie tief die Sache in's Fleisch schneiden wird, wenn die Entwürfe zu Gesetzen werden.
- Die Conferenzen der deutschen Justizminister über die Reichsjustizgesetzgebung werden im Februar d. J. in Berlin wieder beginnen. Inzwischen wird der Entwurf einer Gerichts=Organisation im Justizministerium fertig gestellt sein, an welchem der Geheime Ober=Justizrath Dr. Förster und zwar ohne Unterstützung außerpreußischer Commissare, wovon früher die Rede war, eifrig arbeitet.
- Aus Paris schreibt man: Die Officiösen mögen sagen was sie wollen, das Publikum interessirt sich kaum noch für parlamentarische Dinge, es ist überall nur die Rede von dem Abgeschiedenen in Chislehurst. Die Sensation, welche die Nachricht von dem Tode Napoleons hervorgebracht hat, ist ohne Widerrede noch größer und allgemeiner, als wie es vorhergesehen wurde. Die Zahl der Beileidstelegramme an die Kaiserin soll eine enorme sein, alle Souveräne haben deren geschickt, auch die Kaiser von Deutschland, Oesterreich und Rußland.
- Nach dem neuen Münzgesetz, dessen Entwurf dem Bundesrath vorgelegt ist, sollen auch 1=Markstücke in Silber ausgeprägt werden, deren drei einen Thaler machen.
- Der Papst und der König von Italien sind plötzlich gute Freunde geworden. Die Bahn dazu hat der König gebrochen. Er hat sich ein Herz gefaßt und dem Papst zum neuen Jahr gratulirt. Das hat dem alten Herrn so wohl gefallen, daß er seinen Fluch in Segen umgewandelt und den König von seinem Bann erlöst hat.
- Zwischen Nordamerika und Spanien spinnen sich kleine, vor der Hand noch schriftliche Händel an über die Sklaverei in Cuba, eigentlich über die Insel selbst, die Nordamerika haben und Spanien behalten möchte.
- Der Strike der 60,000 Kohlenarbeiter in Southwales dauert noch immer fort, und es ist keine Aussicht vorhanden, daß er sobald aufhört, obgleich die Noth schon bei den Arbeitern theilweise anklopft. Diese kolossale Arbeitseinstellung greift in alle Classen der dortigen Bevölkerung, da diese ausschließlich von den Arbeitern lebt. Die Pfandleiher machen die besten Geschäfte, denn ein Stück Möbel nach dem andern verfällt ihnen.
- Die Hochzeit der Erzherzogin Gisela mit dem Prinzen Leopold von Bayern ist auf den 24. April angesetzt.
- Sehr eroberungslustige Augen haben viele Frauen auf die Apotheker geworfen. Zu der von Bremen beantragten Eingabe an den Bundesrath in Berlin, Zulassung von Frauen zum Apothekergewerbe betreffend, haben sämmtliche Vereine des Verbandes deutscher Frauen=Erwerbs= und Bildungsvereine ihre Zustimmung ertheilt. Sie sind überzeugt, daß die würdigen Apotheker=Provisoren, die ohnehin dem schöneren und schwächeren Geschlecht von jeher freundlich ergeben sind, ihnen auch in dieser Beziehung freundlich entgegenkommen, um so mehr, als es ja in Zukunft einerlei sein wird, ob ein Herr Apotheker eine hübsche junge Dame, oder aber eine Frau Apotheker einen liebenswürdigen jungen Herrn heimführen wird.
- Der Anfang des Betriebes der Rostocker Zuckerfabrik ist zum 20. d. M. steueramtlich angemeldet. Die ganze Fabrik ist in den letzten Tagen von einer Commission geprüft und hat sich ergeben, daß die Anlage fehlerfrei ist. Vom 1. Februar an werden Erlaubnißkarten zu Besuchen in der Fabrik ausgegeben.
- Gegen die Kolik der Pferde. Ein hoher Procentsatz der Pferde geht durch Kolik verloren und nicht selten in Folge verkehrter Behandlung. In der Sitzung des landwirthschaftlichen Vereins der Mark Brandenburg wird empfohlen, auf einmal in einem halben Pfunde Ricinusöl ein Loth Chloralhydrat und ein Loth Morphium zu geben. Nach 2 Stunden kann noch ein Loth des ersteren und ein Gran des letzteren nachfolgen. Bei fortgesetzter Unruhe feuchte man die Zunge des Pferdes alle 10 Minuten mit einer Lösung des letzteren Quantums in einem Quart Wasser. Bei der die Nerven beruhigenden Wirkung des Ricinusöls ist die leichte Entfernung der die Kolik verursachenden Stoffe ohne heftige Zuckungen, durch welche oft die Zerreißung edler Theile verursacht wird, sehr erklärlich. Die angestellten Versuche haben dies Mittel vollkommen bewährt.
- Wer in den letzten Tagen Gelegenheit hatte, sich einige Zeit im Gesinde=Vermiethungs=Bureau in der Jägerstraße in Berlin aufzuhalten und das Gebahren der dort in großer Zahl vertretenen Mädchen zu beobachten, der mußte nicht ohne Erstaunen gewahren, daß nicht die Mädchen von den Herrschaften über ihre Fertigkeiten examinirt werden, wie in früherer Zeit, sondern daß die Hausfrauen einem peinlichen Verhör über ihre Familienverhältnisse unterliegen. Ein Mädchen fragt, ob die Herrschaft Kinder habe, bei etwaiger Bejahung wird die Annahme des Dienstes rund abgeschlagen; ein anderes verlangt ein eigenes Zimmer für sich und stellt dies

[ => Original lesen: 1873 Nr. 5 Seite 2]

als Bedingung des Zusehens hin; ein drittes will sich erst überzeugen, wie die Häuslichkeit beschaffen ist. Ja, einige Mädchen treiben die Unverschämtheit so weit, daß sie ihre Photographie, mit genauer Adresse ihres augenblicklichen Dienstes versehen, auf dem Vermiethungsbüreau abgeben und den Herrschaften überlassen, sich zu ihnen zu bemühen.
Lockwisch. Heute kann ich ihnen von einem Einbruch erzählen, der hier in vorletzter Nacht vorgekommen, für den Einbrecher selbst aber von den traurigsten Folgen gewesen ist. Ein eben erst in Altona aus der Haft entlassener Knecht F. aus L. kam am Dienstag Abend mit der Bahn in Schönberg an und faßt auf dem Wege nach seinem Heimathsdorfe den Entschluß, nicht mit leeren Händen dort anzukommen. In der Nacht bricht er beim Schmied in Lockwisch ein, versucht mit seinen Diebesinstrumenten einen Secretair zu öffnen, und da ihm dies bei den Schlössern vorne nicht gelingt, zieht er den Secretair von der Wand und versucht die Rückwand zu erbrechen. Hierüber wacht die Frau des Schmieds auf, und als der Dieb merkt, daß es im Haus lebendig wird, sucht er das Weite, geht aber alsbald nach dem Gehöft des Hauswirths K. daselbst, erdrückt in der Wohnstube eine Fensterscheibe und steigt so in die Stube. Der Zufall aber will es, daß gerade um die Zeit ein Knecht des Hauswirths nach der in der Stube hängenden Uhr sehen will; der sieht bei dem Mondschein durch das Fenster in der Stubenthür den Dieb, weckt sofort das ganze Hauspersonal und nachdem leise die Fenstern der Wohnstube von außen besetzt sind, wird an der Stubenthür Geräusch gemacht. Der Dieb sucht eiligst durch das Fenster das Weite: draußen wird er aber von dem Hauswirth mit einem Harkenstiehl begrüßt, nach vergeblicher Gegenwehr festgenommen und am folgenden Morgen in das Gefängniß zu Schönberg eingeliefert. Bei seiner Flucht aus dem Fenster hat er sich nicht unerheblich an den Händen verletzt.


Der Brautring.
Erzählung von Robert Schweichel.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1873 Nr. 5 Seite 3]

Der Brautring.
Erzählung von Robert Schweichel.
(Fortsetzung.)


Antragsmäßig soll über das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 96 belegene Wohnhaus c. p. des Kaufmanns Heinrich Creutzfeldt hieselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Montag den 10. Februar 1873, Vormittags 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 16. November 1872.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.

Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß sich alle jungen Leute, welche im Jahre 1853 geboren sind, sowie die aus früheren Jahren zurückgestellten und disponibel Geblichenen, Behufs Eintragung ihrer Namen in die Stammrolle bei den mit Führung derselben beauftragten Behörden unter Vorzeigung ihres Geburtsscheines bis zum 1. Februar cur. zu melden haben, und zwar

a. diejenigen, welche sich am Orte ihres gesetzlichen Domicils aufhalten;
b. Studenten, Schüler, Haus= und Wirthschafts=Beamte, Handlungsdiener und Lehrlinge, Handwerksgesellen, Dienstboten, Fabrikarbeiter und andere in ähnlichen Verhältnissen lebende Militairpflichtige an dem Orte, wo sich die Lehranstalt befindet, bezw. wo sie in Arbeit stehen.
Diese militairpflichtigen Leute, sowie deren Eltern, Vormünder, Lehr=, Brot= oder Fabrikherren werden daher in Gemäßheit des § 60 der Militair=Ersatz=Instruction vom 26. März 1868, hiemit aufgefordert, sich zu diesem Zwecke rechtzeitig bei den mit Führung der Stammrollen beauftragten Behörden (Ortsvorstehern) zu melden, da im Unterlassungsfalle gegen sie die im § 176 der gedachten Instruction zulässigen Strafen in Anwendung gebracht werden müssen.
Schönberg, den 11. Januar 1872.

Der Civil=Vorsitzende der Kreis=Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
Im Auftrage:
C. Scheel.


Holzauction.
Mittwoch den 22. Januar d. J. sollen im Strohkircher Holze, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

2 buchen Drümme,
buchen Klafterholz,
buchen Zweigholz in Haufen.
Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr und wollen Käufer sich im Strohkircher Holze beim Rothen Born einfinden.
Vitense, den 14. Januar 1873.
L. Wiegandt.


Bekanntmachung.

Die sofortige Zahlung der Armensteuer zum vollen Beitrag ist nothwendig und werden die Bewohner des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert, selbige an die resp. Armenvorsteher zu zahlen.
Schönberg, den 16. Januar 1873.

Die Armenbehörde.


Die
Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt

ist im Antoniitermin d. J. in der Woche vom 17. bis 24. Januar 1873, beide Tage einschließlich, täglich von 8 - 12 Uhr Vormittags, geöffnet.

Das Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger. Burmeister.
Secretär: R. Rackow, Adv.


Anmeldungen zu mecklenburgischen ritterschaftlichen Pfandbriefen nehme ich entgegen und wird für jede eingezahlten 96 Taler (Mecklenburg) ein Pfandbrief von 100 Taler (Mecklenburg), zu 4 pro Cent verzinslich, ausgestellt, für den sämmtlich nur niedrig taxirte hundert Hauptgüter haften.
Schönberg, im Januar 1873.
Kindler, Advocat.


Die von mir annoncirten Capitalien sind begeben; ich ersuche daher Capitalisten, welche ferner noch Gelder zu Antoni k. J. durch mich belegen wollen, diese rechtzeitig bei mir anzumelden.
Carl Bade.


Mecklenb. Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin.
Das unterzeichnete Directorium bringt hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß in Folge des Ablebens des wail. Herrn Apotheker Th. Schultz Herr Apotheker A. Wengler in Rehna wiederum mit der Führung der Agentur der Mecklenburgischen Lebensversicherungs= und Spar=Bank für Rehna und Umgegend Zwecks Übernahme von Lebensversicherungen und Leibrenten=Versicherungen, sowie alle statutenmäßigen Bank=, Geld= und Incasso=Kommissions=Geschäfte in Grundlage der Bedingungen betraut ist, und wollen Interessenten, welche mit der Bank in Geschäftsverbindung zu treten geneigt sind, sich an genannte, zu jeder näheren Auskunft instruirte Agentur gefälligst wenden.
Schwerin, den 7. Januar 1873.
Director: C. A. Schwerdtfeger.
General=Agent: C. L. F. Soltau.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassen=Bücher durch mich an die Sparkasse zu Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 20. Januar 1873 bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.


Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha.
Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Teilnehmern für 1872 ca. 70 Procent ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückgeben.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1872 wird am Ende des Monats Mai d. J. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit.
Schönberg, den 6. Januar 1872.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank f. D.


Eine neue Sendung besten Berger Flohm-Hering empfing und empfiehlt C. H. Vock Wwe.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 5 Seite 4]

Club im Hause des Herrn Aug. Spehr am Mittwoch den 22. Januar 1873. Mittagessen 3 Uhr.


Die Mecklenb. Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin schließt Lebens=Versicherungen, Leibrenten=Versicherungen, Kapital=Einlagen, Darlehns und alle sonstigen Geld=Incasso, Bank= und Commissionsgeschäfte durch Vermittelung der unterzeichneten Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospecte für Lebens=Versicherungen, für Leibrenten=Versicherungen und für Spar=Bank sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt.
Agentur Rehna.
A. Wengler.


Mir ist vor Kurzem eine rothbunte Starke fortgelaufen; wer darüber Auskunft geben kann, wird ersucht, mich zu benachrichtigen.
Hauswirth Ebert in Tramm.


Preßhefe in feinster Qualität empfiehlt täglisch frisch die Kornbrennerei von L. Lansemann in Wismar.


Lübecker
Feuerversicherungs-Gesellschaft.

Der Unterzeichnete empfiehlt sich zur Aufnahme von Versicherungen auf Mobiliar, landw. Gegenstände, Gebäude etc. zu festen und billigen Prämien.
Schönberg, Fürstenthum Ratzeburg.
A. Schwiesow, Haupt=Agent.


Pferd
Mein rotbrauner dänischer Hengst Hercules deckt vom 1. Jan. bis 1. Juli 1873 fremde Stuten. Deckgeld 1 Louisd'or. Hercules erhielt auf 5 Thierschauen die erste Prämie.
Dassow im December 1872.
G. Callies.


Stärksten Seifenstein empfiehlt C. H. Vock Wwe.


4 Brettsäger finden dauernde Arbeit bei H. Hein in Schönberg.


Jeden Bandwurm entfernt binnen 3 bis 4 Stunden vollständig schmerz= und gefahrlos; ebenso sicher beseitigt auch Bleichsucht und Flechten und zwar brieflich Voigt, Arzt zu Croppenstedt (Preußen).


F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser, Brauselimonade, angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr


Echte Holst. Karpfen empfiehlt H. Latendorf, Grambau Nachf., Lübeck.


Gesucht wird in Schönberg zu Ostern d. J. ein ordentliches Mädchen, am liebsten vom Lande, gegen guten Lohn. Näheres in der Exped. d. Bl.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Bruchleidende

mache darauf aufmerksam, daß ich in Schönberg am Sonntag den 19. Januar in Kösters Hôtel persönlich anwesend sein werde, und die neuesten Bruchbänder ohne Feder für 2 Taler (Mecklenburg) verkaufe, mit Feder schon für 15 Sgr., complete Bandagen für Mutterbrüche 1 Taler (Mecklenburg), und ebenso alle anderen orthopäd. und chirurgischen Instrumente, auch einzeln zu Fabrikpreisen.
Man überzeuge sich nur, um bei Bedarf die richtige Quelle zu wissen. Behandlung gratis.
Carl Haegely, Dr. orthopäd. und chirurg. Instrumentenfabrik in Ottensen.


Gegen Magenkrampf, Verdauungsschwäche, Blähungs=Beschwerden, Kopfschmerz, Cholera etc. rühmlichst bekannte und wissenschaftl. empfohlene F. O. Wundrams Hamburger Magen=Bitter ist nur allein echt, 6 Sgr. pro Flasche zu haben bei J. P. Bade in Schönberg.


Gesucht wird zu Ostern ein Sohn rechtlicher Eltern zur Erlernung der Bäckerei von Bäckermeister Wolgast in Schönberg.


Lehrlings=Gesuch.
Ein ordentlicher und fleißiger Knabe, der gewillt ist, das Schuhmacher=Handwerk zu erlernen, kann zu Ostern d. J. Unterkommen finden bei Wilh. Rahn, Schuhmacher.


Gesucht wird zu sogleich oder zu Ostern ein in jeder Hinsicht zuverlässiger Mann als Pungenfahrer, der Zeugnisse seiner Brauchbarkeit beibringen kann, gegen hohen Lohn. Nachricht in der Exped. d. Bl.


Kürzlich sind mir aus meinem Backhause folgende Gegenstände entwendet:
eine Axt, gez. H. L.,
4 eiserne Keile, 3 gez. H. W., 1 gez. H. L. und 1 Bandschlage.
Ich sichere Demjenigen, der mir den Thäter so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, 5 Taler (Mecklenburg) Belohnung zu.
Grieben. H. Lenschow.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag, den 19. Januar.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
Jan.
1873.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
14.
15.
16.
37.94
38.72
39.23
5.9
5.6
3.5
7.9
5.7
5.8
W
WSW
W
3
3
2
bedeckt.
trübe.
bedeckt.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.13 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.44 - 48 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Gänse pr. 500 Gr.10 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.28 - 44 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.28 - 30 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 3 - 4 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.7 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 1/4 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/2 - 12 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 3/4 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 1/2 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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