No. 61
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. August
1872
zweiundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1872 Nr. 61 Seite 1]

- Dürfte man den Organen der Jesuiten in aller Herren Länder glauben, so zerflösse das deutsche Reich vor dem Gluthauche des Katholikenzorns wie Schnee vor dem Sirocco. Bismarck würde sich (mit den Genfer Jesuiten zu reden) den "verkehrten Schädel" an dem Wiederstand der Ultramontanen einrennen; die deutsche Armee durch einen Tatzenschlag des erwachenden "bayerischen Löwen" zerschmettert werden; die vom Kanonendonner bei Sedan eingeläutete neue Weltordnung wäre so gut wie verloren, und Kaiser Wilhelm probire schon vor dem Spiegel das Büßergewand, in welchem er nächste Weihnacht zu Canossa um Gnade betteln würde. Einstweilen concentriren sich die Jesuiten rückwärts aus Deutschland hinaus nach Oesterreich, Belgien und Frankreich. Die Herren reisen am liebsten incognito, d. h. nicht unter ihrem eigenen Standesnamen, sie bitten fast überall die Behörden, in den Pässen die Bezeichnung "Jesuit" oder "Mitglied vom Orden Jesu" der Kürze halber wegzulassen; die Behörden aber meinen, es sei gut, wenn künftige Gastfreunde dieser Herren sofort wüßten, mit wem sie es zu thun haben und unterstreichen den Namen Jesuit in den Pässen.
- Der Jesuiten-General Beckx hat sämmtliche hervorragende Obere des Ordens in Deutschland etc. zu einer Generalversammlung nach Rom einberufen.
- Kaiser Wilhelm hat seine Reise von Ems über Wiesbaden nach Wildbad Gastein in Tyrol angetreten. Er reist über Nürnberg (3.), Regensburg, Passau und Salzburg. An der bayerischen Gränze wird er von dem General v. d. Tann im Auftrage des Königs empfangen. In Salzburg ist Zusammenkunft mit dem Kaiser von Oesterreich. In Bad Schwalbach hat Kaiser Wilhelm die Kronprinzessin von Italien besucht.
- Zugleich mit dem Kaiser von Oesterreich kommt der Kaiser von Rußland am 6. September zum Besuch nach Berlin.
- Die Subsciption auf die französische Drei-Milliarden-Anleihe hat das kolossale Resultat gehabt, daß statt der verlangten drei einige vierzig Milliarden gezeichnet sind. Das Capital setzt also großes Vertrauen in Frankreichs gegenwärtige Regierungsform.
- Die deutschen Reichspostämter sind angewiesen, darauf zu sehen, daß die Abdrücke des Aufgabestempels bei der abgesandten Correspondenz deutlich und klar sind.
- Bei der Vertheilung des neu aptirten Zündnadelgewehrs, womit jetzt in Berlin bei den Truppen Versuche gemacht werden, erhielt jeder Soldat eine "Haltetabelle für aptirte Zündnadelgewehre." Dieselbe enthält eine nach Columnen geordnete Uebersicht über die Visirung und das Abkommen beim Scheibenschießen. Die Entfernungen sind nach Meter angegeben. - Die wesentlichen Veränderungen des neu aptirten Zündnadelgewehrs bestehen: in dem verbesserten Verschluß, durch den das feste Zuschlagen der Kammer, wie es bei den älteren Modellen nöthig war, wegfällt, in dem neuen Schiebervisir, das die Entfernungen auf so und so viel Meter markirt, und einer sinnreichen Bayonnetbefestigung. Außerdem sind Lauf und Bayonnet brünirt und an Stelle der alten Lederkappe zum Schutze des Korns ist der verbesserte Mündungsdeckel getreten. Die Flugbahn des neuen Geschosses ist rasanter, als die des alten, obwohl das jetzige Kaliber kleiner ist.
- Unter den tausend schönen Einrichtungen des päpstlichen Staates war auch die, daß ein neugeborenes Kind durch päpstliches Decret sofort ein bürgerliches oder militairisches Amt antreten konnte, und von diesem Augenblicke an seinen Sold bezog, seine Dienstjahre berechnet werden und die Ansprüche auf Pension anfingen. Demgemäß stellte sich dieser Tage ein junger Mann von 28 Jahren bei der päpstlichen Rechnungskammer und verlangte und erhielt seine Pension als Unterlieutenant der päpstlichen Armee. Er hatte mit seinen 28 Jahren nicht weniger als 27 Jahre und 9 Monate Dienstzeit. Er hat bewiesen, daß er im Alter von 3 Monaten durch päpstliches Decret zum Gendarmen ernannt worden ist. Mit dem Decre. zeigte er das ärztliche Zeugniß, wodurch dargethan ist, daß das Kind gesund und stark und waffentüchtig ist. Von dem Augenblicke an bezogen die Eltern des päpstlichem Gendarmen in den Windeln den Sold, und er selbst bezieht jetzt 400 Lire Pension.
- Bequem ist das Nichtsthun (Striken), kostet aber heidenmäßig viel Geld. Den strikenten 17,000 Arbeitern und Bergleuten in und um Essen entgingen täglich 75,000 Frs. Lohn. Ueber vier Wochen dauerte die Arbeitseinstellung.
- Monsieur Thomas, Präsident der Notariatskammer in Paris, ist in gleicher Lage wie Frankreich; er muß seine Kriegsschulden noch bezahlen. Am 23. Juli 1870, wenige Tage nach der Kriegserklärung, bot er im Kleinen Moniteur öffentlich die Wette an, 200,000 Fr. gegen 100,000 Fr. zu setzen, daß die Franzosen am nächsten 15. August, am Napoleonstage, in Berlin sein würden. Andern Tags schon nahm der Kaufmann Mouillac in demselben Blatte die Wette an. Er gewann sie, wie weltbekannt, hat aber bis jetzt keinen Frank erhalten und ist jetzt klagbar geworden.
- In Berlin ist ein Maurergeselle gerichtlich zu 3 Thlr. Geldbuße verurtheilt worden, weil er, seine Braut, eine Köchin, wider den ausdrücklichen Willen der Dienstherrschaft in der Küche besucht und sich dadurch des Hausfriedensbruches schuldig gemacht.
- Es kommt selten vor, daß ein Proceß einen so glücklichen Ausgang findet, wie unlängst in einem Gerichtshof in der irischen Stadt Clonmel. Ein junger Landmann und eine junge Frau, die eines Grundstücks wegen mit einander im Processe lagen, erweckten als sie im Termine neben einander standen, die Sympathie des Richters. Wie, dachte Letzterer, wenn diese beiden hübschen jungen Leute ein Paar würden? Gedacht, gethan. Er stellte den beiden Prozeßsüchtigen vor, daß, wenn sie sich verheiratheten, beide das Grundstück gemeinschaftlich besitzen würden, während es im andern Falle in Gerichtskosten aufgehen würde. Kläger und Beklagte nahmen diesen Vorschlag zur Güte an und der Prozeß endete mit einem Verdict zu Gunsten des Ersteren, unter der Bedingung, daß er verspreche, Beklagte binnen zwei Monaten zu heirathen.
- Auch in Wiesbaden wachsen die Bäume des Uebermuthes nicht in den Himmel. Die Droschkenkutscher hatten die Fahrpreise und Trinkgelder trotz aller Taxen immer unverschämter in die Höhe ge-

[ => Original lesen: 1872 Nr. 61 Seite 2]

schraubt und mit einem Schlag alle Fahrten eingestellt, als die Polizei ihnen endlich mit einer neuen Taxe einen Schlagbaum zog. Die Noth war groß, die vielen tausend Gäste mußten zu Fuß von den Bahnhöfen in die Stadt und umgekehrt keuchen; denn die Wagen der Gasthöfe reichten nicht entfernt für den Verkehr aus, Niemand konnte eine Fahrt in die schöne Umgegend machen. Zu Hülfe gerufene Mainzer und Frankfurter Kutscher verweigerten zum Theil kameradschaftlich den Dienst oder sie wurden durch Steinwürfe etc. abgeschreckt. Aber die Schadenfreude der Kutscher war kurz; denn schon nach wenigen Tagen fand sich ein unternehmender Berliner, der sich verpflichtet hat, 200 elegante Droschken zu stellen und zu den festgesetzten Preisen zu fahren. Die Behörden haben ihm sofort die Concession ertheilt.
- In New-York hat dieser Tage eine Hochzeit stattgefunden, der eine eigenthümliche Liebesgeschichte vorherging. Ein Kaufmann, Namens Bischof, hatte eine reizende Tochter von 17 Jahren, Ida, und einen Gehülfen, Namens John Brown, 24 Jahre alt. Die jungen Leute liebten sich und den letzten Winter hielt Brown bei Ida's Vater um ihre Hand an. Der reiche Kaufmann drehte dem armen Bewerber verächtlich den Rücken und sagte, da er wußte, daß Brown kaum mehr als 2000 Ducaten von seinem Gehalte erspart hatte, vor mehreren Zeugen: "Ich gebe Ihnen meine Tochter nur, wenn sie im Stande sind, sie mit Gold aufzuwiegen. Brown griff diese Idee auf und verlangte diese Zusage schriftlich. In der Ueberzeugung, daß der Gehülfe niemals so viel Geld zusammenbringen werde, wurde die schriftliche Zusicherung gegeben, von Bischof und zwei Zeugen unterfertigt und kaum hatte Brown sie in der Tasche, so reiste er nach Californien ab, um Goldgräber zu werden. Mehrere Monate lang erwarb er sehr wenig, aber er blieb in steter Correspondenz mit Ida, und versicherte dieser allen Ernstes, er werde nicht ruhen, bis er im Stande sei, sie mit Gold aufzuwiegen. Das Mädchen ließ sich insgeheim abwiegen und sendete ihm die Ziffer ihres Gewichts. Das gleiche Gewicht in Gold hätte an 36,000 Doll. betragen. Plötzlich machte Brown einen großen Goldfund zu dem Werthe von 20,000 Doll. und gewann einige Tage darauf 3000 Doll. im Spiel. Als er davon nachher aber wieder 2000 Doll. verloren, schwur er sich zu, nie wieder zu spielen, sondern arbeitete in den Goldminen. Als Ida's Vater erfuhr, daß Brown eine ansehnliche Summe bereits erworben habe, meinte er: "Hm! Ich halte mein Wort, aber ich lasse keinen Dollar nach." Nun begann auch das Mädchen, sich nur auf die nothwendigste Nahrung zu beschränken, um ihr Gewicht herabzubringen. So gelang es ihr, ihrem Geliebten nach einiger Zeit zu melden, daß er schon 2000 Doll. weniger brauche. Darauf sendete Brown die zärtlichsten Bitten, diese Abmagerung ja nicht fortzusetzen, und endlich kam er plötzlich mit 40,000 Dollars in New-York an. Das Mädchen wurde jetzt gegen Gold abgewogen und es stellte sich dabei heraus, daß sie nur 30,000 Dollars schwer war. Zu diesem Gelde legte Bischof jetzt seinerseits 30,000 Dollars Aussteuer und die Glücklichen wurden bald darauf vermählt. Die Firma heißt jetzt: "Bischof und Brown" und sie führt das Schild: "Zum richtigen Gewicht." Der Laden ist voll Kundschaft, welche die Neugier, das junge Paar zu sehen, hinführt.


Mit in das Grab.
Novelle von Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1872 Nr. 61 Seite 3]

Mit in das Grab.
Novelle von Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Schlagsdorf belegene Büdnerstelle c. p. des Büdners Hans Heinrich Wegener daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 19. October d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 24. Juli 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über das zu Schönberg vor der Marienstraße sub Nr. 47 belegene Wohnbaus c. p. und das zu Schönberg im Galgenmoor sub Nr. 24 belegene, ca. 193 1/2 []Rth. große Wiesenstück der Ehefrau des Arbeitsmanns Johann Ollrogge zu Kl. Bünsdorf, Engel Marie geb. Behncke, welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden sollen, - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 31. August d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Gerichtssiegel versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 13. Juni 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das zu Schönberg vor der Marienstraße sub Nr. 46 belegene Wohnhaus c. p. des Kiepenmachers Peter Maaß hieselbst giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations-Protocoll, nachdem die öffentliche, gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hiedurch den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidationstermine noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts Wegen!
Schönberg, den 30. Juli 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Torfverkauf.
Am Mittwoch den 7. August sollen auf den Hohenmeiler Möören 260 mille Torf gegen gleich baare Zahlung verkauft werden, und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 9 Uhr beim Forstgehöft Hohenmeile einfinden.
Schönberg, den 1. August 1872.
Danckwarth.


Allen Verwandten, Freunden und Bekannten welche unserm lieben Vater die letzte Ehre durch ihr Geleite nach seiner Ruhestätte erwiesen, ebenfalls auch den Musikern, welche sich die Begleitung des Chorals der Gesänge auf dem Friedhofe erbeten, sagen wir unsern herzlichsten und wärmsten Dank, insonderheit danken wir dem Herrn Pastor Fischer, welcher uns sein Beileid so sehr bezeugt.
Die hinterbliebenen Geschwister Creutzfeldt.

[ => Original lesen: 1872 Nr. 61 Seite 4]


Lübecker Feuer-Versicherungs-Gesellschaft. Dieselbe versichert gegen Feuersgefahr zu festen billigen Prämien.
Der unterzeichnete Agent der obigen Gesellschaft empfiehlt sich hiermit den Bewohnern des hiesigen Fürstenthums.
Herrnburg, den 30. Juli 1872.
C. Wegner.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt jederzeit Einlagen an und verzinst dieselben alljährlich mit ein und drei viertel Schilling auf jeden eingelegten Thaler vom ersten des auf die Einlegung folgenden Monats an.
Ebenso nimmt die Vorschuß-Anstalt jederzeit Gelder zur Verzinsung an, auch gewährt dieselbe Darlehen zu 5 % jährlich gegen Wechsel und Bürgschaft zweier solider im Fürstenthume ansäßiger Männer oder gegen Hinterlegung guter Werthpapiere.
Schönberg, den 15. Juli 1872.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. W. Gartz. Wigger.
Secretair: R. Rackow. Adv.


Unsere eheliche Verbindung machen hiemit bekannt Kaufmann J. Möller und Wm. Carlau.
Schlagsdorf.


Zu verkaufen: Sey zu Viehfutter, fast täglich frisch bei C. Schwedt.


Zu verkaufen Guten Bierhopfen bei C. Schwedt.


Hieselbst als Rade- und Stellmacher etablirt empfiehlt sich bestens und bittet unter Zusicherung reeller Bedienung um zahlreiche Bestellungen H. Maaß, Rade- und Stellmacher.
Siemzerstraße Nr. 174.


Eine Wohnung ist sofort zu vermiethen.
Näheres bei J. H. Maaß, Schneidermeister.
Siemzerstraße Nr. 174.


Am Dienstag den 6. August werden auf dem Kl. Rünzer Hoffelde Rappsschoten verbrannt.


Am Sonnabend den 3. August werden auf dem Menzendorfer Hoffelde Rappsschoten verbrannt.


Erntehandschuhe in verschiedenen Sorten und in großer Auswahl sind stets zu haben in Schönberg bei Emil Jannicke, Handschuhmacher.


F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


Echten Probsteier Saat-Weizen und Roggen, sowie gutes hiesiges Saatkorn empfehlen Wilh. Heincke & Greiff.


2 Thaler Belohnung!
Am 21. d. ist auf dem Burgfelde in Lübeck ein braunes Taschentuch, mit gelben Beschlag, verloren gegangen. - Der ehrliche Finder wird freundlichst ersucht, dasselbe an Herrn C. Schwedt in Schönberg gegen obige Belohnung abzugeben.


Boye's Garten.
Montag den 5. August d. J. Großes Militair-Concert, ausgeführt vom Trompeter-Corps der Mecklenb. Artillerie unter Leitung des Stabstrompeters W. Freudenthal.
Entrée 4 ßl. à Person. Anfang 6 Uhr Nachmittags,
Bei ungünstiger Witterung im Saal.


Dienstag den 6. August 1. Abonnements-Concert im Schwiesow'schen Garten.
Entrée für Nichtabonnenten 8 ßl.
Anfang 6 Uhr Nachmittags.
Ergebenst Winckler, Musikdirector.


Gänse hat zu verkaufen, auch können solche bei Bestellung später geliefert werden.
Rehna. J. Timm, Krugstraße.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren:
16. Juli. Dem Arbeitsm. Lender vor Schönberg eine Tochter.
18. Juli. Dem Zimmermeister Oldörp hieselbst eine Tochter.
22. Juli. eine uneheliche Tochter hieselbst.

Gestorben:
11. Juli. Wilh. Pet. Joh. Heinr. Möller, Arbeitsm.-Sohn zu Petersberg, 1 J. 3 M. alt.
Margareta Mar. Wilh. Elisabet Rentzow, Webermeisters-Tochter vor Schönberg, 4 M. alt.
14. Juli. Maria Anna Catharina Niemann, Zieglergesellen-Tochter vor Schönberg, 9 Tage alt.
15. Juli. Heinrich Wilhelm Oldörp, Schulzensohn zu B.-Resdorf, 10 J. 4 M. alt.
16. Juli. Catharina Maria Hinzelmann, geb. Kröger von Lockwisch, Bäckermeisters-Frau hieselbst, fast 38 J. alt.
21. Juli. Sofia Christiana Kleinfeld, geb. Creutzfeldt von hier, Glasermeisters-Wwe. hieselbst, 61 J. 11 M. alt.

Sonntag, den 4. August.
Früh-Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen20 - 21Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/4 - 11 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen11 1/2 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps.26 1/2 - 26Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.25 1/2 - 26Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Hühner14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken7 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Enten14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Tauben4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6-7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln junge 10 Lit.7 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Blumenkohl4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Kirschen 500 Gr.2 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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