No. 33
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. April
1872
zweiundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1872 Nr. 33 Seite 1]

Der Knecht Peter Maaß beim Hauswirth Hans Grevsmühl in Sülsdorf (Vogtei Schönberg) ist an den Pocken erkrankt und wird, zur Vermeidung einer Ansteckung vor dem Verkehre mit den betreffenden Hausbewohnern gewarnt.
Dagegen sind

1) der Arbeitsmann Räsenhöft und
2) der Arbeitsmann Klatt nebst Frau und Kindern
von der Pockenkrankheit geheilt und nach geschehener Desinfection der Wohnungen die Vorsichtsmaßregeln aufgehoben.
Schönberg, den 22. April 1872.

Großherzogl. Mecklenburg, Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Antragsmäßig soll über das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 204 belegene Wohnhaus c. p. des Krämers Ludwig Petersen allhier ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend, den 6. Juli d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg den 16. April 1872.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Pahlingen belegene Büdnerstelle c. p. des Webermeisters Hans Joachim Reuter daselbst giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 16. d. M. abgehaltene Liquidations-Protocoll nachdem die öffentliche, gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hiedurch den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidationstermine vom 16. d. Mts. als bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts Wegen!
Schönberg, den 17. April 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Oeffentlicher Verkauf des Schützenhofes c. p. in Ratzeburg.
Nachdem über das Vermögen des wailand Senator Kaufmann Moritz Stein in Ratzeburg der förmliche Concurs erkannt worden ist, sollen die zur Nachlaß-Masse gehörenden Grundstücke, nämlich:

1. der in der Langenbrücker Vorstadt in Ratzeburg belegene Schützenhof ( - Gastwirthschaft ) nebst Garten Vol. VIII. fol. 15. des Schuld- und Pfandprotocolls,
2. die zu demselben gehörende circa 12 Morgen 24 []Ruthen große Ackerkoppel,
3. das eben daselbst belegene Wohnhaus nebst Garten-Parcele, Schuld- und Pfandprotocoll Vol. VIII. fol. 16,
anstatt in den drei üblichen Aufgeboten in einem einzigen Termin am 30. April d J., Vormittags 11 Uhr, öffentlich meistbietend verkauft werden.
Kaufliebhaber werden geladen, sich zur gedachten Tagfahrt im Geschäftslocal des unterzeichneten Gerichts einzufinden.
Die öffentliche Versteigerung des zum Schützenhofe gehörenden Weinlagers und Inventars, sowie des übrigen Mobiliar-Nachlasses findet Tags darauf, mithin am 1. Mai cr., Vormittags 9 Uhr, statt.
Verkaufsbedingungen sind 14 Tage vor dem Termin bei dem Gericht und bei dem zum Güterpfleger bestellten Herrn Rechtsanwalt Barlach in Ratzeburg einzusehen.
Ratzeburg, den 17. März 1872.
Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
Bodmer.


Zur Bestreitung der Verwaltungskosten von unter noch später hinzugekommenen Schäden pro 1871, Unterhaltung der Spritzen und Anlegung eines Hülfsfonds ist für das laufende Jahr ein Beitrag von 8 Schillingen für je 100 Thlr. der Versicherungssumme erforderlich. Der bestimmte Zahlungstag wird den betreffenden Ortschaften noch vorher besonders mitgetheilt werden.
Die Direction der Feuerversicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
F. Fick. Carl Bade.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 33 Seite 2]

Die bei mir zur Revaccination Angemeldeten, welche es nicht vorziehen, dieselbe als das Zweckmäßigste bei der General-Impfung im Boye'schen Locale von Arm zu Arm vornehmen zu lassen, werde ich am Mittwoch, den 24. d. M., Morgens 10 Uhr, in meinem Hause impfen.
Schönberg den 22. April 1872.
Rath Dr. Marung.


Der landwirtschaftliche Verein für das Fürstenthum Ratzeburg hat in seiner Versammlung am 11. c. beschlossen, die diesjährige Thierschau und Gewerbe-Ausstellung am Dienstag den 11. Juni d. J., in Schönberg zu veranstalten und wird dies hiermit vorläufig zur öffentlichen Kenntnis gebracht.
Namens des Vorstandes. C. Giehrke, Advocat, d. Z. Secretair.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt - auch nach dem Antoni-Termine - jederzeit Einlagen an und verzinst dieselben alljährlich mit ein und dreiviertel Schilling auf jeden eingelegten Thaler.
Die Vorschuß-Anstalt verzinst die ihr anvertrauten Capitalien mit 4 % alljährlich, auch gewährt dieselbe jederzeit Darlehen gegen Wechsel und Bürgschaft zweier solider im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Hinterlegung von sicheren Werthpapieren.
Schönberg, den 6. April 1872.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger.
Secretair: R. Rackow. Adv.


Gelder zu guter hypothekarischer Sicherheit gegen 4 % Zinsen werden gesucht zu Ostern noch 1300 Taler (Mecklenburg), zu Johannis ca. 35,000 Taler (Mecklenburg) in beliebigen kleineren und größeren Posten. Nähere Auskunft ertheilt Carl Bade.


Da von den vier prozentigen Pfandbriefen in Pr. Courant des mecklenburgischen ritterschaftlichen Credit-Vereins keine bedeutenden Posten ausgegeben werden, so erbitte ich baldige Anmeldung zu dieser sichersten Belegung von Capitalien in beliebigen Summen von 25 Taler (Mecklenburg) bis 1000 Taler (Mecklenburg), um rechtzeitige Bestellung darauf machen zu können.
Schönberg, den 3. April 1872.
Kindler, Advocat.


Landes-Gewerbe-Ausstellung.
Anmeldung zu derselben müssen bis zum 1. Juni d. J. eingereicht werden, und wenn Bewohner der beiden Großherzogthümer, welche die Ausstellung mit gewerblichen Erzeugnissen oder landwirthschaftlichen Producten beschicken wollen, keine Anmeldungs-Formulare zugeschickt bekommen haben, werden dieselben gebeten, solche von der Committe abfordern zu lassen.
Die Ausstellung wird am 15. September d. J. eröffnet, und muß die Einlieferung der Ausstellungs-Gegenstände bis zum 31. August d. J. beschafft sein.
Rostock, den 18. April 1872.
Das geschäftsführende Committe.
Dr. A. Bolten, Vorsitzender.
Baumeister O. Ludewig. Kaufm. W. Scheel. Ingenieur Weber. Bürgermeister Dr. Zastrow.


Am Sonntag den 28. April findet der erste Ladentag der Zimmerleute statt und wollen die Mitglieder sich Nachmittags 2 Uhr auf der Herberge einfinden.
Schönberg den 22. April 1872.
Der Vorstand.


Meine Eisen- und Stahlwaaren-Handlung in vielen Artikeln, gut assortirt, empfehle ich jetzt bestens, ebenso die sehr beliebten Stahl-Spaten, eis. Gartenharken, Schaafscheeren, Gußeisenwaaren, Kellerfenster, Stallfenster, Dachfenster u. s. w.
C. Schwedt.


Feine Eß- und Pflanzkartoffeln hat noch zu verkaufen C. Barthold.
Schönberg den 15. April 1872.


L. Röders Zink-Compositions-Schreibfedern.
Den Freunden einer wirklich guten Schreibfeder empfehle ich meine seit 25 Jahren rühmlichst bekannte Zink-Compositions-Schreibfeder, welche durch ihre Composition und sorgfältige Bearbeitung bisher noch von keiner zweiten übertroffen wurde.
Jeder Versuch wird diese Empfehlung rechtfertigen.
Depot in Schönberg bei J. P. Bade.
Berlin.
L. Röder, einzig und alleiniger Fabrikant von Zink-Compositions-Schreibfedern, sowie Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers von Deutschland und Königs von Preußen und Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg-Strelitz.


F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


Von Rauch- und Schnupftabacken der Kaiserl. Tabacks-Manufactur Strassburg ist mir der Alleinverkauf für hiesige Stadt und Umgegend übertragen und empfehle zu nachstehenden Preisen:

Von Rauch- und Schnupftabacken der Kaiserl. Tabacks-Manufactur Strassburg ist mir der Alleinverkauf für hiesige Stadt und Umgegend übertragen und empfehle zu nachstehenden Preisen:

a. Rauchtabacke
in Packeten von 100 Gramm oder 1/5 Pfund
Nr. I. II. III. IV. V. VI. VII.
à 6 1/2 Schilling (Mecklenburg) 6 Schilling (Mecklenburg) 5 Schilling (Mecklenburg) 3 1/2 Schilling (Mecklenburg) 2 1/2 Schilling (Mecklenburg) 2 Schilling (Mecklenburg) 1 3/4 Schilling (Mecklenburg)
b. bei Schnupftabacke:
Nr. I. II. III. IV.
à 6 Schilling (Mecklenburg) 5 Schilling (Mecklenburg) 4 Schilling (Mecklenburg) 3 Schilling (Mecklenburg)
A. Wigger.


Neben allen Sorten Drains, Dachpfannen sind jetzt auch sehr gute Mauersteine vorräthig bei C. Egert.


Zur Saison halte ich mein Tuch- & Manufacturwaaren-Lager sowie mein Lager von Shawls, Tüchern, Regenmäntel, Jaquetts & Jacken für Damen und Kinder bestens empfohlen.
Das Lager ist durch viele Neuheiten reich und complet sortirt; eine Partie Jaquetts und Kleiderstoffe in schönen Mustern verkaufe ich zu sehr billigen Preisen.
Schlagsdorf, im April 1872.
H. Siebenmarck.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 33 Seite 3]

U. Beermann Co.
Lübeck, Klingberg 927.
empfehlen für die Frühjahr- und Sommer-Saison ihre Fabrik und ihr Lager fertiger Jaquettes und Rotunden in Wolle, Sammt und Seide, wie auch Regenmäntel, Röcke aller Art für Damen und Kinder; Confections-Stoffe und Besätze von den billigsten bis zu den feineren Qualitäten.
NB. Zuschneiden nach den modernsten Facons gratis.
Ferner:
eine sehr reichhaltige Auswahl der modernsten Kleiderstoffe, schwarzen und couleurten Seidenzeugen, echten und unechten Sammt, Long-Châles, Beduinen und Tücher, 8/4, 10/4 und 12/4 Gardinenstoffe, Tischdecken, Teppiche u. s. w. zu äußerst billigen Preisen.
NB. "Vollständiges Proben-Sortiment und Auswahlsendungen stehen jeder Zeit zu Diensten."


Das neueste Magazin von Mobilien, Spiegeln & Polsterwaaren (hiesiges Fabrikat) Braunstraße 146, Lübeck, hält sich einem geehrten Publikum Lübecks und der Umgegend bestens empfohlen.
Reelle und feste Preise.


Den Empfang unserer neuen Leipziger Messewaaren zeigen hierdurch ergebenst an und empfehlen dieselben zur geneigten Abnahme Gebr. Burchard.


Herren-Garderobe von Lange & Hundt, Siemzerthorstraße Nr. 158.
Auf's Neue assortirt halten wir unser Lager von fertigen Herren- und Knaben-Anzügen bestens empfohlen und werden Aufträge in kürzester Frist unter Garantie der reellsten und promptesten Bedienung ausgeführt.
Feste Preise bei comptanter Zahlung.
Billig und gut!


[ => Original lesen: 1872 Nr. 33 Seite 4]

Preußische Hagel-Versicherungs-Actien-Gesellschaft.
Dieselbe versichert Bodenerzeugnisse gegen Hagelschaden. Die Prämien sind fest und billig, Nachschüsse werden also niemals erhoben. Die Schäden werden wie in früheren Jahren coulant und unter Zuziehung von Landesdeputirten regulirt und binnen Monatsfrist nach Feststellung voll und baar bezahlt. Versicherungen auf mehrere Jahre genießen einen angemessenen Prämienrabatt, welche sofort von der Jahresprämie in Abzug gebracht wird.
Die Unterzeichneten sind zu jeder Auskunft und zur persönlichen Aufnahme von Versicherungen stets bereit und empfehlen dem landwirthschaftlichen Publikum obige Gesellschaft ganz ergebenst.
J. Ludwig D. Petersen in Schönberg.
Kanzlist J. Schultz in Ratzeburg.


Damenmäntel-Fabrik von C. Redelstorff, Lübeck, 922. Obere Mühlenstr. 922.
en gros. en detail.


Die Königl. Preuß. patentirte Kali-Fabrik von Dr. A. Frank in Staßfurt.
empfiehlt zur nächsten Bestellung besonders für Hackfrüchte und Futterkräuter, sowie zur Kopfdüngung und zur Wiesendüngung, namentlich für Bruch- und Moorboden und für saure und vermooste Wiesen und Weiden ihre Kalidüngmittel und Magnesiapräparate unter Garantie des Gehaltes und unter Controle der Landwirthschaftl. Versuchsstationen.
Kalidüngung beseitigt bei Wiesen und Weiden die Moose sicher und liefert mehr und bessern Heuertrag. Da nur 1 - 2 Ctr. für einen Morgen Wiese erforderlich sind, so ist diese Düngung ebenso billig als lohnend. Frühzeitige Anwendung erforderlich.
Ferner liefern wir Viehsalze und Lecksteine billigst.
Prospecte, Preiscourante und Frachtangaben gratis und franco.


Die Demminer Asphalt- und Dachpappen-Fabrik empfiehlt Asphalt-Dachpappen in Tafeln und Rollen, Deckstreifen, Deckasphalt, engl. Steinkohlentheer, Deckleisten und Drahtnägel, Engl. Dachlack zum Anstrich und Dichten fertiger Dächer, Asphalt-Papier für feuchte Wände, Neudeckungen, Reparaturen und Asphaltarbeiten werden prompt und unter Garantie ausgeführt.
Preis-Courante auf Verlangen gratis.
Th. Peters & Comp.


Tapeten und Borden empfiehlt H. Schreiber.
Rehna, den 4. April 1872.


Der Saatkartoffel-Verkauf zu Lindenberg bei Berlin ist wieder eröffnet.
Es werden abgegeben 24 theils altbewährte, theils neue hervorragende Kartoffelsorten, und zwar:

feine und ertragreiche Speise-Kartoffeln
stärkemehlreiche Brenn-Kartoffeln
außergewöhnlich ertragreiche Futter-Kartoffeln
und vorzügliche Früh-Kartoffeln.
für leichte und schwere Boden.
Mehrere dieser Kartoffelsorten sind durch ganz besondere Widerstandsfähigkeit gegen die Kartoffelkrankheit ausgezeichnet. - Näheres durch Verzeichnisse, welche auf Wunsch frankirt zugehen.
Lindenberg bei Berlin.
v. Gröling, Gutsbesitzer.


Alle Schleichsteige über meinen Iserberg verbiete ich hiermit und werde Jeden, den ich auf einem Schleichsteige antreffe dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Schönberg den 22. April 1872.
G. Breuel.


Saatlein, sowohl russisches als hiesiges, empfiehlt billigst Aug. Spehr.


Zu vermiethen: zu Michaelis eine Wohnung am sog. kalten Damm, bestehend aus vier durcheinandergehenden heizbaren Zimmern, Kammer, Küche, und Speisekammer, Keller, Gelaß zu Feuerung und sonstigen Bequemlichkeiten.
Näheres in der Exped. d. Bl.


Da ich von jetzt an mein Geschäft selbständig betreibe, so bitte ich die geehrten Bewohner von Schönberg und Umgegend, mich mit Aufträgen zu beehren unter Zusicherung, alle in meinem Geschäfte vorkommenden Arbeiten gut zu liefern.
H. Clasen, Herren-Kleidermacher, wohnhaft beim Töpfermeister Hauschild, Siemzerstraße.


Das Londoner Wasch-Cristal von Littlewood & Co., London, hat sich zur Wäsche stets als so vorzüglich bewährt.
Dasselbe empfiehlt nebst Gebrauchsanweisung à Packet 2 ßl., in Dutzend billiger Aug. Spehr.


Zum bevorstehenden Jahrmarkte empfehle ich meine Conditorei- und Kuchenwaaren bestehend in sehr schmackhaften Kuchen, Pariser Pflastersteinen, Torten, frischen Stachelbeertorten, Macronen, Theebackwerk, Othello, Schneebällen, Blätterteig und Berliner Pfannkuchen.
Um geneigten Zuspruch bittet Wwe. Greiff, Conditor.
Mein Stand ist wie früher vor dem Hause des Herrn Buchdruckereibesitzers Bicker.


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 14 und eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 33 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 33 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 23. April 1872.


Den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend empfehle ich mich zu dem diesjährigen Jahrmarkte mit einer reichhaltigen Auswahl aller Sorten Fußzeug, und bitte um geneigten Zuspruch.
Carl Kindt aus Rehna.
Mein Stand ist wie gewöhnlich vor dem Hause des Hrn. Kaufmann Boye. Meine Bude ist mit meiner Firma versehen.


Unterzeichneter empfiehlt sich zum bevorstehenden Jahrmarkt einem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend ganz ergebenst mit allen Sorten Kuchen, Pfeffernüssen, Macronen und Pariser Pflastersteinen.
Da ich 12 Jahre in der Prahl'schen Kuchenbäckerei in Lübeck thätig gewesen, so werde ich auch in meinem Geschäfte dafür sorgen, stets gute und wohlschmeckende Waare zu liefern und verspreche reelle Bedienung.
Hochachtungsvoll J. F. Schild, Kuchenbäcker aus Lübeck.


Zum bevorstehenden Markte treffe ich wieder mit meinem Lager von Tuch-, Manufactur- und Modewaaren ein und erlaube mir, besonders darauf aufmerksam zu machen, daß ich außer einem Großen Lager von Tuch & Buckskins die modernsten Sachen in Kleiderstoffen, Jacquettes, Regenmäntel in allen Farben mitbringe, gewirkte Long-Châles von 8 Thlr. an, Sonnen- und Regenschirme in großer Auswahl, besonders schöne schwarze Taffte, Faille, Ripps, Cachmire und Altlas zu soliden Preisen, Proben von Bettzeugen aller Art, Bettfedern und Daunen, sowie von fertigen Korn-Säcken führe ich bei mir.
Mein Lager befindet sich, wie früher, vor dem Hause des Herrn Gastwirth Fick.
Hochachtungsvoll H. Rohde.
Rehna.


Lager von Frisch gebranntem Kalk, von Frisch gebranntem Gyps, Segeberger Kalk, Portl. Cement bei F. Heitmann.


Geschäftsempfehlung.
Nachdem ich mehrere Jahre hindurch mit der Führung des Maler-Geschäfts der Wittwe Schulze hieselbst betraut gewesen, habe ich mich nach Eingehen des genannten Geschäfts unterm heutigen Dato selbständig etablirt. Da ich mir in jeder Hinsicht die nöthige Tüchtigkeit erworben, so daß ich den Wünschen der mich mit Aufträgen Beehrenden vollkommen gerecht zu werden versprechen kann, so halte ich mich einem hiesigen und auswärtigen Publikum mit allem in meinem Geschäfte vorkommenden Arbeiten bestens empfohlen.
Hochachtungsvoll Johannes Herzberg, Siemzerstraße Nr. 85, neben Uhrmacher Herrn Meier.
Schönberg den 16. April 1872.


Zu vermiethen: zu Michaelis zwei Wohnungen bei Kiepenmacher P. Maaß vor der Marienstraße.


50 [] Ruthen Kartoffelland, auf dem Osterfelde gelegen, habe ich in Parcelen zu verpachten.
W. Gartz.


Oberl. roth. Kleesaat, Oberl. weiß. Kleesaat, Thymothe und Steinklee, Sommer- und schwed. Klee, engl. ital. und hies. Rheygras, Rigaer Leinsaat empfiehlt F. Heitmann.


Gutes haltbares Braunbier empfehle ich zur geneigten Abnahme.
Wöchentlich ein- und zweimal Brautage, daher gutes frisches Eimerbier stets zu haben aus meiner Brauerei.
C. Schwedt.


Theater in Schönberg.
Dienstag: Gastspiel des Herrn F. Beckmann, Regisseur und Ehrenmitglied des Großherzoglichen Hoftheaters zu Schwerin. Die Familie Flüsterleis, oder: Die unterbrochene Benefiz-Vorstellung. Posse in 3 Akten und 5 Bildern von Th. Hell. - * * * Flüsterleis: Herr F. Beckmann als Gast.
Donnerstag: Zum Benefiz für Herrn Zieher. Königin Louise von Preußen eine Mecklenburgerin, oder: Das Vermächtnis einer deutschen Frau. Vaterländisches Schauspiel in drei Abtheilungen und Epilog von W. Wilhelmi.
H. Kayser.


Meteorologische Beobachtungen.
April
1872
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
20.
21.
22.
34.30
29.83
31.47
2.8
5.2
4.4
11.5
7.2
7.6
ONO
ONO
SW
2
2
2
zieml. heit.
Nebel bed.
trübe.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen17 1/2- 19Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 1/4 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/2 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen11 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 1/2 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


- Professoren und Studenten der deutschen Hochschulen sind eingeladen, am 1. Mai zur Eröffnung der Universität nach Straßburg zu kommen. Der Eröffnungsfeier im Schlosse folgt das Festessen und Abends großartige Beleuchtung des Münsters. Am andern Tage Festfahrt nach dem Odilienberge und Abends Commers.
- Die im deutschen Reich zerstreuten Israeliten fühlen das Bedürfniß, sich enger zusammenzuschließen. Sie haben deshalb einen Gemeindebund gegründet, dem mehr als hundert Gemeinden beigetreten sind. Alle religiösen Parteifragen bleiben ausgeschlossen. Dagegen werden die öffentliche Rechtsstellung der Juden, die Gemeindeverwaltung, das Armenwesen, sowie die "allgemeine israelitische Allianz" Gegenstände lebhafter Erörterung bilden. Auch der jüdische Religionsunterricht in Volksschulen und Gymnasien fällt in den Kreis der Berathungen.
- Praktisch sind die Franzosen diesmal in ihrer Republik, das muß man ihnen lassen. Sie brauchen die alten Briefmarken mit dem Napoleonsbilde ruhig neben den neuen republikanischen auf, und zuweilen sieht man den Kaiser neben der Freiheitsgöttin friedlich neben einander auf demselben Briefkouvert.
- Der Wachtmeister Schranz von den 7. Ulanen hat in dem letzten Krieg den ersten Schuß auf die Franzosen abgefeuert. Dafür und für sein sonstiges musterhaftes Verhalten hat ihm der Kaiser ein kostbares Geschenk zustellen lassen, bestehend in einem Revolver von ausgezeichnetster Arbeit. Der Kolben ist aus Elfenbein, kunstvoll verziert und

[ => Original lesen: 1872 Nr. 33 Seite 6]

ausgelegt, die Kammer und der Lauf zeigen in feinster Ciselirung Scenen aus dem Kriege und das Bildniß des Kaisers Wilhelm. Das Ganze befindet sich in einem braunledernen, mit dem eisernen Kreuze geschmückten und mit violettem Sammt gefütterten Etui, in welchem auch der Behälter mit den Patronen sich befindet.
- Prinz Friedrich Carl und der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin sind von Athen nach Constantinopel gereist und haben bereits an der Tafel des Sultans gesessen. Der Sultan ist bereits so modernisirt, daß er seinen abendländischen Gästen Gabeln und Messer zu den Gedecken legen läßt, während er selber noch als guter Orientalist die natürliche 5zinkige Gabel braucht und höchstens ein Elfenbeinstäbchen zu Hülfe nimmt.
- Aus der letzten Volkszählung ergiebt sich für Berlin eine Bevölkerung von 822,569 Einwohner, dazu noch Strombevölkerung 3002; München hat 169,000, Nürnberg 82,929, Würzburg 39,887, Bamberg 25,784; Erlangen 12,505; Schweinfurt 10,324, Kitzingen 5943, Kissingen 3176.
- In Frankfurt und am Rhein ist der Frühling in seiner ganzen Herrlichkeit eingezogen. Die Obstbäume stehen in voller Blüthenpracht. Daneben stehen die Saaten überall vortrefflich und die Wiesen prangen im schönsten Frühlingsgrün. Wenn kein Frost kommt, sind die Aussichten erfreulich.
- Mitglieder des hohen Adels in Berlin ritten neulich zu Ehren des kaiserlichen Geburtstags Quadrille. Der Erbprinz von Ratibor stürzte mit dem Pferde, wurde durch einen Hufschlag auf die Brust schwer verletzt und die Krankheit schien zum Tode zu führen. Da unternahm der Geh. Rath Langenbeck eine Operation, die das Staunen der Laien und Aerzte ist. Er öffnete die Brusthöhle des Kranken und entnahm ihr zu sofortiger Erleichterung des Kranken drei Pfund einer fauligen Flüssigkeit, anderen Tages entleerte er vollständig die Brusthöhle ihres fauligen Inhalts. Die Athemnoth und das Fieber haben seitdem nachgelassen. Zu der Operation, die auf Leben und Tod ging, waren die Eltern und Angehörigen des Prinzen durch den Telegraphen gerufen worden.
- Aus Hinterpommern werden den Berliner Obdachlosen billige Wohnungen empfohlen. "Im Kreise stolz ist ein Dorf bis auf 3 Familien verlassen und auch diese werden nächstens auswandern. Dann ist das Dorf leer. Der Boden ist gut, so daß der Ackerbau als lohnende Nebenbeschäftigung betrieben werden kann. In der Nachbarschaft sind auch einige kleine Wirthschaften von 5 bis 10 Morgen guten Ackers für einen sehr billigen Preis (etwa für 400 Thaler) zu haben, das geforderte Angeld übersteigt die vierteljährliche Miethe für eine kleine Wohnung in Berlin nicht."


Dem Abgrunde zu.
Erzählung von Carl Knop.
(Fortsetzung.)


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