No. 27
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. April
1872
zweiundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1872 Nr. 27 Seite 1]

- Der alte Moltke wird lächeln, wenn er von den Franzosen die Neuigkeit liest, daß er jetzt eifrig die spanische Karte studirt, weil es die Hohenzollern nicht aufgegeben hätten, einen Prinzen auf den spanischen Thron zu setzen. - Kürzlich war Graf Moltke in Lübeck, wo er seine Schwägerin besuchte; die Lübecker wollten es gar nicht glauben, daß der einfache Reisende, mit der Mütze auf dem Kopfe und der Reisetasche in der Hand Moltke gewesen sei. Als Graf Moltke bereits abgereist war, wurde eine Flagge nach der andern aufgezogen.
- Die 4 Mill. Thaler Dotationsgelder haben einige Zeit auf Zinsen gelegen und gegen 150,000 Thaler Zinsen getragen; außerdem hat der Kaiser eine namhafte Summe aus seiner Tasche zugelegt und damit noch mehrere Generäle dotirt.
- Einem der nächsten Reichstage wird eine Vorlage über das Apothekerwesen zugehen, aber nicht im radicalen Sinne.
- Nachdem mit der Verleihung von Eisernen Kreuzen, welche am Geburtstage des Kaisers und Königs erfolgt ist, die Liste der Inhaber dieses Ordens als abgeschlossen betrachtet werden kann, soll nunmehr mit der Aufstellung eines Generalverzeichnisses der mit diesem Orden Decorirten seitens der General-Ordens-Commission vorgegangen werden.
- Der franz. Kriegsminister hat einen strengen Befehl erlassen, der viele reiche Familien in Sorge versetzt. Es handelt sich darum, die jungen Leute aufzusuchen und zu belangen, die sich dem Kriegsdienste im Anfange des Krieges von 1870 entzogen haben. Die Zahl dieser Dienstflüchtigen ist groß und die meisten gehören den Bataillonen der Mobilgarde an. Das Kriegsgericht zu Paris ist mit der Aburtheilung in dieser Sache beauftragt.
- Vor den Pariser Gerichten sind jetzt auch mehrere Untersuchungen im Gange, welche während des Krieges Geschäfte mit den Deutschen gemacht haben.
- Aus Rom schreibt man einem englischen Blatte, daß mit Ausnahme des Prinzen Napoleon alle Ausländer von Dinstinction, die in der letzten Zeit die Ewige Stadt besuchten, Pius IX. ihren Respect bezeigt haben. Prinz Napoleon entschuldigte sich indeß aus dem Grunde, daß er mit einer Familie verwandt sei, die keinen Zutritt beim Papste habe.
- Ein schweres Unglück ereignete sich am 26. März in Kötschau bei Corbetha auf der Thüringer Bahn. Ein Eilgüterzug mit zwei Maschinen kommt herangebraust, um den Bahnhof zu passiren und mit einem zweiten Güterzug zu kreuzen. Der Weichensteller hatte den schon dortstehenden Zug bedient und eilte nach der Weiche, die der durchführende Zug passiren mußte; dies sieht ein in der Nähe stehender Arbeiter und glaubt, die Weiche stehe nicht richtig, springt herzu und stellt die Weiche - falsch, die vorher richtig stand. Kaum geschehen prallt der herankommende Zug mit furchtbarer Heftigkeit auf den stehenden Zug. Häuserhoch thürmten sich die Wagen auf, ein Wagen hing an dem Dach des Güterschuppens. Der Maschinenführer des stehenden Zuges stand oben im Feuerloch, um seine Maschine zu ordnen, er steckte den Kopf heraus, um zu sehen, was es gebe; im Nu war ihm der halbe Kopf der Länge nach abgerissen. Der Packmeister starb andern Tages, zwei Heizer sind schwer verletzt.
- Prinz Friedrich Carl hat von Sicilien aus einen Ausflug, nach Afrika gemacht und Tunis besucht. Er ist von da wieder zurückgekehrt und wird auf einer Fregatte des Königs von Italien nach Egypten Segeln.
- Ein gefährlicher amerikanischer Auswanderungsagent, William Rowland, hat sich mit seiner Lockpfeife nach Europa begeben, um namentlich Deutsche ins Elend zu führen. Derselbe ist von einnehmendem Aeußern und feinen Manieren.
- Zu den telegraphischen Geburtstagsgratulanten des Kaisers Wilhelm gehört auch der Schah von Persien.
- Man kann auch durch eine Dummheit berühmt werden, wie z. B. der Knabe in Dresden. In der Osterprüfung wurde er gefragt: Wie heißt unser engeres Vaterland? - "Sachsen" - Und wie heißt unser weiteres Vaterland? - "Preußen."
- Als erster Student bei der neuen Universität Straßburg hat sich ein Leipziger einschreiben lassen. Das wird die Straßburger freuen, denn Leipzig ist ja Klein-Paris.
- Es ist kein Wunder, daß die Deutschen in Amerika sich so gut durchbeißen; denn ein Congreß amerikanischer Zahnärzte hat erklärt, die Deutschen hätten die besten Zähne.
- Die Verbrecherin Ebergenyi im Gefängniß Neudorf soll über die Nachricht von dem Tode ihres Chorinsky vollends verrückt geworden sein.
- Diese praktischen Amerikaner! Sie haben die famose, aber etwas trockene Wissenschaft der Statistik mit genialem Griff auf die Goldfische ausgedehnt. Das neueste Capitel handelt von den Goldfischen in der Quäkerstadt Philadelphia und macht in der jungen Welt gewaltige Sensation. In Philadelphia gibt's, wissenschaftlich festgestellt, nicht weniger als 169 Millionäre (dreifache, siebenfache und zehnfache) mit nicht mehr als 254 Goldfischen oder heirathsfähigen Töchtern. Was sind gegen diese amerikanische Heirathsstatistik alle dürftigen deutschen Privatstatistiken! Gutem Vernehmen nach haben sich sofort 251 glühende Verehrer der Goldfische gefunden, um mit dem nächsten Hamburger oder Bremer Dampfer nach Philadelphia zu fahren, um Quäker und Goldfischer zu werden.
- Vor einigen Tagen wurde im Forstreviere Döllnitz in der preuß. Altmark von dem 12jährigen Sohne des königlichen Försters Kufahl daselbst ein dreijähriges wildes Schwein im Kessel todt geschossen. Wir müssen den Muth des kleinen Schützen um so mehr bewundern, da derselbe, nachdem drei Stück eingespürt gewesen, auf der Spur derselben, trotz Schnee und Dickicht, nachgekrochen ist.
- In Schweinfurt wurde dieser Tage im Wartsaale des Bahnhofes ein junger recht niedlicher Bauer arretirt. Ein Würzburger Polizist war angekommen, um auf denselben zu fahnden, entdeckte auch sofort, was er suchte. "Ihr Haar ist abgeschnitten, sie sind ein Mädchen!" und der Bursche entpuppte sich als ein Bauernmädchen von Ramsthal bei Euerdorf, kaum 20 Jahre alt, das sich zu Würzburg mehrere Diebstähle hatte zu Schulden kommen lassen.
- Ein Farmer in Californien weichte eine

[ => Original lesen: 1872 Nr. 27 Seite 2]

Quantität Weizen in Schnaps und streute ihn auf sein Feld, auf welchem sich wilde Gänse in Schaaren niederzulassen pflegten. Die Vögel schluckten den Stoff hinab und wurden so trunken davon, daß sie nicht mehr gehen, geschweige fliegen konnten. Der Bauer schlug ihrer gegen 200 mit einem Stocke todt und lachte sich die Fäuste voll über den fetten Fang.
- Zur Schildkrötensuppe am Feiertage, welche blos genannt zu werden braucht, um unsern Appetit zu wecken, theilen wir ein neues Recept mit, wonach dieselbe sogar ohne Schildkröten für eine bürgerliche Küche herzustellen ist: für eine Terrine von 12 Portionen nehme man 2 Dutzend große Krebse, 4 Dutz. kräftige Froschkeulen, 1/2 Dutz. Feuersalamander, 1/2 Schock Gartenschnecken und 1 alte möglichst große Kröte statt des Pfeffers - alles sorgfältig gereinigt, in Salzwasser gekocht, mit geschmortem Wurzelwerk aufgefüllt und durch ein Haarsieb gestrichen. - Probatum est. Im Frühling billig herzustellen. - (Aus dem neuesten japanischen Kochbuch für Feinschmecker.)


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Pahlingen belegte Büdnerstelle c. p. des Webermeisters Hans Jochen Reuter daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 16. April d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erlochen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg den 27. Januar 1872.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Real- und Bürgerknaben-Schule.
Die Aufnahme neuer Schüler findet statt

I. für die Realschule und deren Vorklasse: Montag, 8. April, Morgens 11 Uhr, im Hauptschulhause unten links. Die Schüler haben einen Bogen Schreibpapier und Schreibfeder mitzubringen.
II. für die Bürgerknaben-Schule: Montag, 8. April, Morgen 8 Uhr, im Nebenschulhause unten. Schulpflichtig sind alle Knaben, welche bis zum 8. April das 6. Lebensjahr vollendet haben.
Alle neuen Schüler, die nicht in der Schönberger Gemeinde geboren sind, haben einen Geburtsschein vorzulegen.
Schönberg, den 1. April 1872.
Armknecht, Direktor.


Großherzogl. Friedrich-Franz-Eisenbahnen.
Eisenbahn

Mit dem 1. April d. J. tritt unter Aufhebung des Tarifs vom 1. Januar 1869 ein neuer Tarif für die Beförderung von Salz von Staßfurt, Schönebeck und Magdeburg nach diesseitigen Stationen in Kraft.
Exemplare dieses Tarifs können bei den Güter-Expeditionen unentgeltlich angefordert werden.
Schwerin, den 28. März 1872.

Großherzogl. Eisenbahn-Direction.


Statt jeder besonderen Meldung.
Heute Morgen 4 3/4 Uhr starb nach schwerem Leiden meine liebe Frau Elise, geb. Flahault, nach 1 1/4jähriger Ehe.
Mit tiefbetrübtem Herzen allen Theilnehmenden diese traurige Anzeige.
H. Loycke.


Wiener Weltausstellung
1873.

Unter Bezugnahme auf die schon durch die Großherzogliche Landes-Regierung erlassenen Bekanntmachungen fordert die unterzeichnete Commission hiedurch zur Betheiligung an der im Jahre 1873 zu Wien stattfindenden allgemeinen Weltausstellung auf.
Das Programm und die näheren Bedingungen für die Ausstellung sind beim Unterzeichneten einzusehen und werden so viel thunlich bekannt gemacht werden.
Die Anmeldungen der Aussteller müssen, um berücksichtigt werden zu können, spätestens bis zum 15. April d. J. bei dem Unterzeichneten erfolgen, von dem Anmeldungsformulare zu beziehen sind.
Es wird noch besonders darauf aufmerksam gemacht, daß die hauptsächlichsten Kosten für die Betheiligung an der Ausstellung von Seiten der Angehörigen des deutschen Reichs von der Reichskasse übernommen werden sollen, und daß sich für die Aussteller die Kosten vorzugsweise beschränken werden:

a. auf die Kosten für den Hin- und Rücktransport der Güter,
b. auf die Kosten für die Versicherung der Ausstellungsgüter während des Hin und Rücktransports,
c. auf die Kosten für die Herstellung und den Transport der etwaigen Ausstellungsbehälter,
d. auf die Kosten für etwaige Fundamentirung oder sonstige besondere Einrichtungen im Ausstellungsgebäude.
Neustrelitz, 18. März 1872.
Großherzogliche Commission für die Wiener Weltausstellung.
Kammerherr von Petersdorff.


In der Buchdruckerei von L. Bicker sind von morgen an Stundenpläne der Real- und Bürgerknabenschule für das neue Schuljahr à 1 ßl. zu haben.
Ebendaselbst sind noch Jahresberichte der Realschule à 6 ßl. vorräthig.


Nach Verordnung vom 17. Mai 1862 wird die freie Vereinbarung zwischen Meister und Gesellen gestattet; die Meister der unterzeichneten Gewerke haben sich bereit erklärt, für tüchtige Gesellen den Lohn für die Arbeitszeit von Morgens 6 Uhr bis Abends 7 Uhr auf 36 ßl., von 6 bis 6 Uhr auf 32 ßl., von 7 bis Abends 5 Uhr auf 26 ßl. und 6 ßl. Meistergeld zu steigern.
Schönberg den 26. März 1872.
Das Maurer- und Zimmergewerk.


Wegen der Theuerung des Holzes haben sich sämmtliche Bäcker geeinigt, vom 1. April an das Backgeld des groben Hausbackbrodes von 3/4 ßl. auf 1 ßl. zu erhöhen.


Pferd Eine hübsche braune Stute kann zum Verkauf gegen baare Zahlung nachgewiesen werden; dieselbe würde auch gegen ein anderes Pferd von mittlerer Größe, das stark und gut ziehen kann, umgetauscht werden.
H. Röper in Ratzeburg.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 27 Seite 3]

Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt - auch nach dem Antoni-Termine - jederzeit Einlagen an und verzinst dieselben alljährlich mit ein und dreiviertel Schilling auf jeden eingelegten Thaler.
Die Vorschuß-Anstalt verzinst die ihr anvertrauten Capitalien mit 4 % alljährlich, auch gewährt dieselbe jederzeit Darlehen gegen Wechsel und Bürgschaft zweier solider im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Hinterlegung von sicheren Werthpapieren.
Schönberg, den 3. Februar 1872.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger.
Secretair: R. Rackow. Adv.


Meine Eisen- und Stahlwaaren-Handlung in vielen Artikeln, gut assortirt, empfehle ich jetzt bestens, ebenso die sehr beliebten Stahl-Spaten, eis. Gartenharken, Schaafscheeren, Gußeisenwaaren, Kellerfenster, Stallfenster, Dachfenster u. s. w.
C. Schwedt.


Auf dem Gute Horst bei Mölln findet ein junger Mann zur Erlernung der Landwirthschaft gegen übliches Kostgeld Aufnahme.


Den Quartiersmännern und denjenigen Bürgern hiesiger Stadt, welche das Gesuch betreffend Richtung Bahnhofs-Anlage der projectirten Berlin-Kieler Eisenbahn Schönbergs Interesse anlangend mitunterschrieben, die erfreuliche Nachricht, daß unser allverehrter Herr Oberlanddrost Graf v. Eyben bereitwilligst sofort der hohen Landes-Regierung die geeignete Vorstellung dieserhalb gemacht und befürwortet; die hohe Großh. Landesregierung auf diese Befürwortung und Berichterstattung hin ausgesprochen:
"daß die definitive Ertheilung der Concession für den Bahnbau der Berlin-Kieler Bahn immer nur geschehen solle, wenn der Anschluß an die Lübeck-Kleinen-Bahn bei Schönberg mit Anlegung eines Bahnhofes daselbst nachgewiesen werde, indem eine directe Linie von Rehna auf Lüdersdorf nicht gestattet werden könne."
C. Egert.


Die Rechnungslegung der allgemeinen Gesellen-Krankenkasse findet am Sonntag den 7. April, Nachmittags 3 1/2 Uhr, im Locale der Gastwirthin Krüger statt. Sämmtliche Mitglieder werden hierdurch aufgefordert, persönlich zu erscheinen, oder aber ihre Beiträge bis zum genannten Tage, pünktlich einzuliefern unter Androhung executivischer Eintreibung.
Der Vorstand.


Rothes und weißes Kleesaat, echt russisch Leinsaat, nur in bester Waare, empfehlen Wilh. Heincke & Greiff.


Echt Rügen'scher Saathafer empfehlen Wilh. Heincke & Greiff.


Geschäfts-Eröffnung.
Den geehrten Bewohnern der Stadt und Umgegend erlaube ich mir mein neu eingerichtetes completes Colonial- und Materialwaaren-Geschäft unter Zusicherung reeller und prompter Bedienung, hiedurch bestens zu empfehlen.
Hochachtungsvoll. J. Ludw. D. Petersen.
Schönberg, den 31. März 1872. Siemzerstraße Nr. 204.


Nachdem die Verwaltung des mecklenburgischen Landkastens zu Rostock mich benachrichtigt hatte, daß sie gezwungen sei, von den bei ihr belegten Geldern ansehnliche Posten schon im diesjährigen Johanni-Termine zur Rückzahlung zu kündigen, hat sich mir eine Gelegenheit dargeboten, diese und auch andere Gelder, die mir anvertraut werden, wieder ebenso sicher unterzubringen. Ich kann nämlich von den neu ausgegebenen auf Preußisch Courant und zu vier pro Cent lautenden mecklenburgischen ritterschaftlichen Pfandbriefen schon zu Johanni d. J. einen namhaften Betrag und zu Antoni nächsten Jahres eine noch größere Summe erhalten und solche in Posten von 25 Taler (Mecklenburg), 50 Taler (Mecklenburg), 100 Taler (Mecklenburg), 200 Taler (Mecklenburg), 500 Taler (Mecklenburg) und 1000 Taler (Mecklenburg) abgeben. Für die Sicherheit haften die fast hundert mecklenburgischen ritterschaftlichen Hauptgüter, die diesem schon lange bestehenden Creditvereine beigetreten sind, gemeinschaftlich und zwar zu einer so niedrigen Taxe, daß dadurch nur ungefähr der dritte Theil ihres wirklichen Werthes erreicht wird. Es ist deßhalb namentlich Vormündern diese durchaus sichere Unterbringung ihrer Kindergelder zu empfehlen, und bin ich zur weiteren Mittheilung gerne bereit.
Schönberg, den 14. März 1872.
Kindler, Advokat.


Gries, Pfeifenmacaronien, Faden- und Figuren-Nudeln empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.


Rahm-Käse, Schweizer-Käse, sowie auch Holst. Käse empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.


Besten frischen Seifenstein empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.


Mess. Citronen, Vanille, Traubrosinen, Krachmandeln, Chocolade, mehrere Sorten, empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.


Camp. Caffee à 14 ßl.,
Guatemala-Caffee à 15 ßl.,
Laguayra-Caffee à 16 ßl.,
Java-Caffee à 18 ßl.
empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 27 Seite 4]

Das neuste Magazin von Mobilien, Spiegeln & Polsterwaaren (hiesiges Fabrikat) Braunstraße 146, Lübeck, hält sich einem geehrten Publikum Lübecks und der Umgegend bestens empfohlen.
Reelle und feste Preise.


Bahia-Caffe à Pfd. 14 ßl.,
Maracaibo-Caffe à Pfd. 15 ßl.,
Laguayra-Caffe à Pfd. 15 ßl.,
f. Guatemala-Caffe à Pfd. 16 ßl.,
ff. Malabar-Caffe à Pfd. 16 ßl.,
ff. Guatemala-Caffe à Pfd. 17 ßl.,
ff. Ceylon-Caffe à Pfd. 18 ßl.,
ff. Java-Caffe à Pfd. 18 ßl.
empfiehlt Aug. Spehr.


Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche Leinen bei mir bleichen lassen wollen, ersuche ich, dasselbe beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, von wo ich dasselbe abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg.
J. C. Wihe. Bleicher.


Lager von Frisch gebranntem Kalk, von Frisch gebranntem Gyps, Segeberger Kalk, Portl. Cement bei F. Heitmann.


Vom 2. April d. J. an zahle ich die Versicherungsgelder für Flachs, der noch bei mir gelagert hat, aus. Ich ersuche die betreffenden Versicherten, den Lagerschein mitzubringen.
Amtmann C. Drevs.


Gelder zu guter hypothekarischer Sicherheit gegen 4 % Zinsen werden gesucht zu Ostern noch 1300 Taler (Mecklenburg), zu Johannis ca. 35,000 Taler (Mecklenburg) in beliebigen kleineren und größeren Posten. Nähere Auskunft ertheilt Carl Bade.


"Ich habe furchtbaren Katarrh", hört man jetzt oft genug klagen, - aber selten wird sogleich dagegen getan. Wir können auf Grund tausendfältiger Erfahrung als das beste und am schnellsten wirksame Mittel gegen alle katarrhalischen Uebel, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, insbesondere auch bei Krampf- und Keuchhusten nur den L. W. Egers'schen Fenchelhonigextract von L. W. Egers in Breslau angelegentlichst empfehlen. Bei veralteten Uebeln ist es gerathen, die Flasche vor jedesmaligen Gebrauch in warmes Wasser zu stecken und den Extract auf diese Weise erwärmt einzunehmen. Alles Saure, Fette, Scharfe, Gewürzhafte, starkgesalzene Speisen und erhitzende Getränke sind bei Katarrhen durchaus zu vermeiden, ebenso kalte, staubige oder rauchige Luft, auch enthalte man sich jeder Anstrengung des Sprachorgans. Zu bemerken ist noch, daß viele schwindelhafte Nachahmungen auf Täuschung des Publikums spekuliren, weßhalb dasselbe in seinem eigenen Interesse beachten muß, daß der L. W. Egers'sche Fenchelhonigextract, jede Flasche mit Siegel, Facsimile und im Glase eingebrannter Firma von L. W. Egers in Breslau, nur allein ächt zu haben ist beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Theater in Schönberg. Dienstag den 2. April: Das Haus des Millionairs, Schauspiel in 3 Akten von Roderich Benedix.
Zum Schluß: Der grade Weg der beste, oder Die Candidatenwahl, Lustspiel in 1 Akt von Kotzbue.
Nächste Vorstellung: Donnertag den 4. April.
Heinrich Kayser.


Allen Denen, die meinen theuern Mann zu seiner letzten Ruhestätte geleitet haben, meinen innigsten Dank!
Schönberg, den 1. April 1872.
Charlotte Liebenow, geb. Drenkhahn.


Der Saatkartoffel-Verkauf zu Lindenberg bei Berlin ist wieder eröffnet.
Es werden abgegeben 24 theils altbewährte, theils neue hervorragende Kartoffelsorten, und zwar:

feine und ertragreiche Speise-Kartoffeln
stärkemehlreiche Brenn-Kartoffeln
außergewöhnlich ertragreiche Futter-Kartoffeln
und vorzügliche Früh-Kartoffeln.
für leichte und schwere Boden.
Mehrere dieser Kartoffelsorten sind durch ganz besondere Widerstandsfähigkeit gegen die Kartoffelkrankheit ausgezeichnet. - Näheres durch Verzeichnisse, welche auf Wunsch frankirt zugehen.
Lindenberg bei Berlin.
v. Gröling, Gutsbesitzer.

v. Gröling, Gutsbesitzer.


Sandstein-Schweinetröge,
do. -Krippen für Pferde und Rindvieh,
do. -Trittstufen,
do. -Fenstersohlbänke,
do. -Thorpfeiler und Stacketpfosten empfiehlt F. Heitmann. Schönberg.


F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


Meteorologische Beobachtungen.
März
1872
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
30.
31.
1.
31.59
32.21
34.71
7.9
7.7
5.6
17.3
10.3
10.2
OSO
WSW
WSW
2
2
2
heiter.
zieml. heit.
bewölkt.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen18- 19Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 1/4 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/4 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen11 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD