No. 21
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. März
1872
zweiundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1872 Nr. 21 Seite 1]

Nachdem durch die von hoher Landesregierung unterm 22. Februar d. J. erlassene Bekanntmachung - Offic. Anzeiger Nr. 7 - zur allgemeinen Kenntniß gebracht ist, daß die in diesem Jahre angeordnete Musterung aller von den Districts-Vorständen dazu designirten Pferde in den Tagen vom 13. bis 16. März incl. unter Theilnahme von Militair-Commissarien statthaben wird und die näheren Anordnungen durch den Bezirks-Commissarius und die Districts-Vorstände zu beschaffen sind, werden hierdurch nachstehende Bestimmungen zur näheren Kenntnißnahme der Ortsvorstände und sämmtlicher Pferdebesitzer gebracht.
Es sind zu stellen sämmtliche von den Bezirks-Vorständen designirten Pferde

1) aus der Vogtei Schönberg incl. Torriesdorf am 13. März Vormittags 8 Uhr in Schönberg,
2) a. aus der Vogtei Rupensdorf am 14. März, Vormittags 8 Uhr,
b. aus der Vogtei Stove gleichfalls am 14. März, Vormittags 10 Uhr,
c. aus der Stadt Schönberg ebenso am 14. März, Nachmittags 2 Uhr, sämmtlich in Schönberg,
3) aus der Vogtei Schlagsdorf am 15. März, Vormittags um 8 Uhr in Schlagsdorf,
4) aus der Vogtei Mannhagen und den Gütern Horst und Dodow am 16. März, Vormittags 9 Uhr in Mannhagen.
Sollten Pferde, welche durch die Districts-Vorstände als tauglich bezeichnet sind, seit der letzten Besichtigung verkauft sein, so sind statt dieser die wieder angekauften Pferde von den Besitzern, auch ohne vorauf gegangene Besichtigung durch die Districtsvorstände zur Musterung zu stellen.
Zugleich werden sämmtliche Pferdebesitzer darauf aufmerksam gemacht, daß Nichtbefolgung der vorstehenden Anordnungen und ebenso der Anweisungen der Districts-Vorstände die nach § 28 des durch die Verordnung vom 2. März 1869 publicirten Regulativs festgesetzten Strafen nach sich zieht.
Schönberg, den 1. März 1872.

Der Districts-Commissarius.
F. Graf Eyben.


- Die preuß. Staats-Regierung erörtert gegenwärtig die Frage, wie weit die Excommunicationen aus der katholischen Kirche ohne staatliche Genehmigung geduldet werden können.
- Das preuß. Herrenhaus hat am Freitag den 8. März das Schulaufsichts-Gesetz in der Fassung, wie das Abgeordneten-Haus dasselbe angenommen, mit 127 gegen 75 Stimmen ebenfalls genehmigt.
- In Berlin muß jeder Einjährig-Freiwillige zum Examen seine Photographie mitbringen und die Aechtheit derselben vor der Polizei bescheinigen lassen. Die böse Welt schließt aus dieser neuen Anordnung, daß mancher Freiwilliger einen Stellvertreter in's Examen-Feuer geschickt hat und daß die Stellvertretung so wenig im Examen wie im Heere gelten soll.
- In Gießen wurde ein Student von einem andern zum Duell herausgefordert und lehnte ab und sagte, er sei ein Gegner des Duells und was seinen Muth betreffe, so habe er diesen im großen Pauk-Duell mit den Franzosen bewiesen. Das galt aber nicht; denn der Student ist zugleich Reserve-Offizier und es bleibt ihm nur die Wahl, entweder sich zu schlagen (was gegen die Gesetze ist) oder aus dem Offizier-Corps auszuscheiden. Dahin ging der Spruch des Ehrengerichtes der Offiziere und dieser wurde in Berlin bestätigt.
- In Paris tragen Frauen von gutem Ton sogar auf den Bällen Trauerkleider, nämlich ein schwarzseidenes mit weißen Spitzen und rothen Rosen ausgeschmücktes Kleid und in den Haaren Thränen von Diamanten. Dieser nationale Schmerzensschrei kostet 14,000 Francs und wird von den Männern ausgestoßen.
- Unsere Mutter-Erde hat uns Menschen wieder einmal an unsere Sterblichkeit erinnert. In ganz Thüringen sind Erderschütterungen vorgekommen und zwar so starke, daß mehrere Schornsteine einstürzten. Die Möbel, namentlich die Tische und Stühle bewegten sich, Uhren blieben stehen, Glocken auf den Thürmen und namentlich die Klingeln in

[ => Original lesen: 1872 Nr. 21 Seite 2]

den Häusern schlugen an, geschlossene Fensterladen und Thüren sprangen auf. Viele Leute flüchteten erschrocken auf die Straßen, in den Wohnungen wurden die Stoße stärker verspürt als im Freien, die Bewegung wird fast überall als eine wellenförmige geschildert. Auch in Halle, Magdeburg, Chemnitz und Berlin hat man Erschütterungen verspürt.
- In einer Versammlung studirender und conditionirender Apotheker in München wurde einstimmig ein Beschluß angenommen, welcher sich für völlige Freigabe des Apothekergewerbes aussprach und das Localcomite beauftragte, die Agitation in diesem Sinne fortzuführen. Wie man hört, haben auch die Apotheker anderer größerer Städte Bayerns ihre Zustimmung zu einer solchen Agitation gegeben und versprochen, auch ihrerseits nach besten Kräften für die Abschaffung der bisher bestehen den Concessionirung des Apothekergewerbes zu wirken.
- Die stattlichsten Hüte sind die Doctorhüte, sie kosten aber etwas mehr als andere; denn sie sind nur bei den deutschen Universitäten zu haben und zwar nicht nur für Geld .und gute Worte, sondern auch für gute wissenschaftliche Abhandlungen, die lateinisch geschrieben und von den ehrgeizigen Bewerbern selber verfaßt sein müssen. Jeder, der sich um einen Doctorhut bewirbt, und seine Arbeit einschickt, muß "auf Ehrenwort an Eidesstatt" versichern, daß er die Arbeit selbst gemacht habe. Beides versicherten schriftlich zwei Apotheker, Claus in Berlin und Desage in Straßburg, als sie sich mit einer gelehrten Abhandlung bei der philosophischen Fakultät in Jena um den Hut bewarben. Die Philosophen in Jena lasen die lateinische Abhandlungen und machten immer längere Gesichter: denn die gelehrten Arbeiten aus Berlin und Straßburg behandelten nicht nur dasselbe Thema, sondern stimmten auch vom ersten bis zum letzten Buchstaben wörtlich überein. Weder in Berlin noch in Straßburg kam ein Doctorhut an, und die betr. Herren brauchen auch keinen Hut mehr, denn keiner von ihnen läßt sich öffentlich sehen.
- Am 7. d. M. Nachmittags sprangen auf der Bahnstrecke Güstrow-Lalendorf ca. 10 unaufgeschirrte Pferde, welche wohl einem nahe gelegnen Gute angehörten, dem heranbrausenden Zuge auf dem Bahngeleise entgegen. Unfehlbar hätte ein großes Unglück stattfinden können, wenn die Thiere nicht plötzlich Kehrt gemacht und im rasenden Galopp dem Zuge, welcher mittlerweile anhielt, vorangeeilt wären. Sie waren hierzu durch den Ton der Dampfpfeife, so wie durch das Schwenken der Fahne Seitens des Bahnwärters veranlaßt, und gelang es dem nächstfolgenden Bahnwärter, die Thiere vom Bahngeleise wegzuscheuchen. R. A.
- In Paris lebt ein Armeelieferant, der von Kopf bis zu Fuß leibhaftig aussieht wie Napoleon. Das hat dem Manne viel Geld eingetragen; denn er wurde sowohl von dem Kaiser wie von der Frau Eugenie als Doppelgänger Napoleons engagirt, einmal z. B. als der Kaiser schwer krank zu Bette lag und die Course fielen. Damals zeigte sich Frau Eugenie mit ihrem Gemahl in der großen Oper, es war aber nicht der echte Napoleon, sondern sein Doppelgänger Godillot. Noch einen zweiten Doppelgänger gibt's, der Forstmeister in Vincennes bei Paris ist. Zu diesem kam vor einigen Tagen ein geheimer Agent Napoleons und suchte ihn mittelst goldener Händedrücke zu überreden, daß er in der Uniform Napoleons an der Seite einiger hoher Offiziere zu Pferde in Paris einziehe. Man wollte probiren, wie die Pariser den Kaiser aufnähmen. Dem Forstmeister schien aber diese Probe zu bedenklich, er schlug sie aus. Die drei Napoleons sind eine neue, sehr bedenkliche Auflage der bekannten drei Ringe in Lessings "Nathan der Weise."
- Aus Berlin wird der Köln. Ztg. berichtet: Der Geheimrath G., der eine Wohnung sucht, fand eine solche von 5 Zimmern in der Hohenzollernstraße geeignet, schreckte aber vor dem nicht ganz unbedeutenden Miethspreise von 1000 Taler (Mecklenburg) jährlich zurück. Da sein Jahresgehalt nur 3000 Taler (Mecklenburg) beträgt, er also nicht gern ein volles Drittel seines Einkommens allein auf die Wohnungsmiethe verwenden mochte, so bat er sich eine kurze Bedenkzeit aus. Da er jedoch nichts anderes fand, was seinen Wünschen entsprach, so entschloß er sich mit schwerem Herzen, die theuere Wohnung zu miethen, und kehrte wenige Stunden nach seinem Weggange von dort zurück, um mit dem Wirth abzuschließen. Aber er kam zu spät: eine Stunde nach seinem Weggange war die Wohnung vermiethet worden. Eine Equipage war vorgefahren, eine zierliche Frauengestalt war herausgehüpft, hatte die Wohnung angesehen und sofort gemiethet; als der Wirth aber einige schüchterne Bemerkungen wagte, daß ihm die Verhältnisse der Dame nicht bekannt seien, hatte sie ein Taschenbuch herausgenommen und lachend die Miethe auf ein Jahr vorausbezahlt. Das Fräulein ist Corpstänzerin beim königlichen Corps de Ballet mit einer Gage von 300 Thlr. jährlich.
- (Auch ein Beitrag zur Frauenfrage.) In St. Louis besteht seit mehren Jahren ein Damenclub, welcher des Winters auch Bälle arrangirt. Das Reglement für die eingeladenen Herren lautet: "Herren dürfen nur am Arm ihrer Tänzerin in den Tanzsaal treten, um nicht müssige Zuschauer abzugeben, da solche durchaus nicht geduldet werden können. - Herren dürfen nur tanzen, wenn sie von einer Dame aufgefordert sind. - Ohne Geleit einer Dame darf kein Herr das Speisezimmer betreten. -Die Damen des Vorstandes werden stets Sorge tragen, daß kein Herr sich vernachlässigt zu fühlen Grund haben wird.


Anzeigen.

In Sachen der legitimirten Erben des im Januar 1870 zu Schönberg verstorbenen Schuhmachermeisters Christian Dietrich Rickert, Provocanten, wider alle Diejenigen, welche an den Nachlaß des Schuhmachermeisters Christian Dietrich Rickert Ansprüche und Forderungen, in specie an den Chr. Dietr. Rickert'schen Nachlaß-Grundstücken, nämlich an dem hier zu Schönberg an der Siemzerstraße belegenen Wohnhause c. p., an dem im Moorcamp hieselbst zwischen den Grundstücken des Färbers Breuel und Böttcher Maaß hieselbst belegenen, ca. 1140 K Ruthen großen Ackerstücke und der im Galgenmoor zwischen den Grundstücken des Kaufmanns Christian Vock und den Erben der Ehefrau des Schlächtermeisters Georg Ladendorf allhier belegenen, ca. 2 Scheffel Aussaat enthaltenen Wiese Eigenthums, Pfand-, Servitut oder sonstige dingliche Rechte zu haben vermeinen. Provocaten, giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das vom 4. März c. abgehaltene Liquidationsprotocoll, nachdem die öffentliche, gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch zu Recht den Bescheid:
daß, unter Vollstreckung der ladungsmäßig angedroheten Nachtheile, alle bisher nicht angemeldeten Forderungen und dinglichen Ansprüche an die vorbezeichneten Rickert'schen Grundstücke sowohl gegen die jetzigen als auch gegen alle künftigen Besitzer derselben, wie hiermit geschieht, für erloschen erklärt werden.
Von Rechts Wegen!
Schönberg, den 5. März 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


In Sachen, betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das zu Selmsdorf belegene Kruggehöft c. p. des Krügers Johannes Michaelsen daselbst giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am gestrigen Tage abgehaltene Liquidations-Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidations-Termin vom 4. d. M. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl, gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts Wegen!
Schönberg, den 5. März 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 21 Seite 3]

In der Concurssache des Kaufmanns August Groth zu Schönberg ist, nachdem die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln getroffen und der Tabacksfabrikant Stüve allhier zum interimistischen Güterpfleger bestellt worden, ein Liquidations-Termin auf Dienstag den 28. Mai d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den Cridar und dessen Vermögen, in specie an das zur Concursmasse gehörige Waarenlager zu haben vermeinen, Zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vorlegung ihrer schriftlichen Beweismittel unter dem hiedurch ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln hiermit peremtorisch geladen werden.
Zugleich ist auch ein Termin auf Sonnabend den 22. Juni d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst anberaumt zum Versuche gütlicher Aufgreifung des Debitwesens und event. zur Prioritätsausführung, zu welchem die August Groth'schen Gläubiger unter dem ein für alle Mal angekündigten Nachtheile der Einwilligung in die Gerichtswegen zu machenden Vergleichsvorschläge - wobei etwanige Ablehnungen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten Specialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall nicht berücksichtigt werden können - und der Ausschließung mit der Prioritätsdeduction hiedurch geladen werden.
Den etwanigen August Groth'schen Schuldnern wird hierdurch bei Strafe doppelter Zahlung aufgegeben, fortan nicht an den Cridar, sondern an den interimischen Curator bonorum, Tabacksfabrikanten Stüve hieselbst, oder an das unterzeichnete Justizamt Zahlung zu leisten.
Schönberg, den 6. März 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über die zu Lüdersdorf belegene Vollstelle c. p. der Ehefrau des Hauswirths Köhncke zu Lüdersdorf, Catharina Elisabeth geb. Wittfoth, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 28. Mai d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, die ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 6. März 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden:
1) am Freitag den 15. März, Morgens 10 Uhr, im Kruge zu Schlagresdorf aus dem Thandorfer Zuschlage, Haselbüschen, Möörken und Schlagbrügger Holze

13 Raummeter eichen Kluft-, Knüppel- und Olmholz,
75 Raummeter buchen Kluft-, Knüppel-, und Olmholz,
8 Raummeter ellern Knüppel-, und 94 Raummeter tannen Kluft- und Knüppelholz,
bei freier Concurrenz:
3 eichen Blöcke,
18 eichen Wagendeichsel,
1 buchen Block,
32 Fuder eichen Durchforstungsholz,
6 Fuder buchen Zweigholz und
2 Fuder Hegenholz
2) am Sonnabend den 16. März, Morgens 10 Uhr, im Saal des Gastwirth Lenschow zu Selmsdorf aus dem Kleinfelder, Sülsdorfer und Mahlzower Zuschlage
bei beschränkter Concurrenz
50 Raummeter eichen Kluft-, Knüppel- und Olmholz,
51 Raummeter buchen Kluft- und Knüppelholz,
67 Raummeter birken Kluft- und Knüppelholz,
7 Raummeter ellern Knüppelholz, und
15 Raummeter tannen Kluft- und Knüppelholz,
bei freier Concurrenz
1 Eiche,
50 eichen Wagendeichsel,
4 buchen Blöcke,
35 ellern Schleete,
25 lerchen Schleete,
9 Fuder eichen Durchforstungsholz, und
13 Fuder buchen Durchforstungsholz,
3) am Montag den 18. März, Morgens 10 Uhr, im Kruge zu Carlow aus dem Röggeliner Holze
bei beschränkter Concurrenz
297 Raummeter buchen Kluft-, Knüppel, und Olmholz,
4 Raummeter eichen Olm- und
6 Raummeter aspen Kluftholz.
Das Holz wollen Kaufliebhaber vor der Auction besehen und werden die betreffenden Forstbedienten dasselbe auf Verlangen nachweisen.
Schönberg, den 11. März 1872.
Danckwarth.


Verkaufs=Anzeigen.

Am Montag den 18. d. Mts. von 9 Uhr an, soll im Haus der Ackerbürgerwittwe Boye hieselbst öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verlauft werden, als:

2 Koffer, einige Laden, 4 Bolzen flächsen und 3 Bolzen heeden Lein, sowie mehrere Resten Lein, 1 Sopha, Tische, Stühle, 1 Schrank, 1 Stuben- und 1 Taschenuhr, Betten, Bett- und Tischlaken, einige Scheffel Kartoffeln, 1 Ziege, 2 Schweineschinken, 2 Schultern und 2 Seitenspeck, 1 Sophatisch, gute Manns- und Frauenkleidungsstücke, 1 gut erhaltener großer kupferner Kessel und verschiedenes Küchengeräth, sowie andere Sachen mehr.
Schönberg, den 11. März 1872.
Seegert, Landreiter.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt - auch nach dem Antoni-Termine - jederzeit Einlagen an und verzinst dieselben alljährlich mit ein und dreiviertel Schilling auf jeden eingelegten Thaler.
Die Vorschuß-Anstalt verzinst die ihr anvertrauten Capitalien mit 4 % alljährlich, auch gewährt dieselbe jederzeit Darlehen gegen Wechsel und Bürgschaft zweier solider im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Hinterlegung von sicheren Werthpapieren.
Schönberg, den 3. Februar 1872.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger.
Secretär: R. Rackow, Adv.


Für die Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins nehme ich zu jeder Zeit Gelder zu 4 pCt. und für größere Hypothekenposten zu der bekannten Sicherheit zu 5 pCt. entgegen.
Schönberg.
Kindler, Advocat.


Ein Sohn rechtlicher Eltern, welcher Lust hat, Tuchmacher zu werden, könnte sogleich oder zu Ostern in die lehre treten bei H. Kollmorgen, Tuchmacher.
Rehna.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 21 Seite 4]

Ratzeburger Musik-Verein.
Sonntag den 17. März
Aufführung des Oratoriums "Paulus" von Mendelsohn-Bartholdy in der Domkirche zu Ratzeburg mit großer Orchester-Begleitung.
Anfang präcise 4 Uhr.
Eintrittspreis 7 1/2 Sgr. = 12 ßl.
Billets sind nur allein zu haben bei den Herren Buchhändler Schmidt, Kaufmann Haase, Organist Mette, sowie in dem "Hôtel zum großen Rathskeller" und "zur Stadt Hamburg". - Textbücher sind bei Herrn Buchhändler Schmidt vorräthig.


Verloren wurde auf dem Wege vom Posthause nach dem Bahnhofe: eine Brieftasche mit Freimarken im Werthe von 4 Thaler in (1/1-, 1/2- und 1/3 Silbergroschen-Marken). Der ehrliche Finder wird ersucht, dieselbe gegen eine Belohnung in der Expedition dieses Blattes abzugeben.


Die Blumen-, Pflanzen- etc. Verloosung findet am Donnerstag den 14. d. M. von Morgens 9 Uhr an im Hintergebäude meines Schwiegervaters statt, und können die resp. Gewinne gleich nach der Verloosung sowie jeden Tag bis zum 20. d. Mts. abgeholt werden.
C. Sörensen.
Handelsgärtner.
NB. Die Verloosungsliste wird in der Verloosung einem Jeden zur gef. Ansicht disponibel liegen.
D. O.


Es werden noch 1 oder 2 Fuder Dung gesucht. Näheres in der Exped. d. Bl.


Landes- und Gewerbe-Ausstellung.

Es ist beschlossen, daß die Gewerbe- und Industrie-Schulen der beiden Großherzogthümer Mecklenburg die Landes- und Gewerbe-Ausstellung zu Rostock im September d. J. mit ihren Arbeiten beschicken können, wenn sie sich den allgemeinen bereits öffentlich bekannt gemachten Ausstellungs-Bedingungen unterwerfen wollen.
Indem dieses hierdurch zur allgemeinen Kunde gebracht wird, werden alle betreffenden Institute des Landes aufgefordert, von dieser Gelegenheit, ihre Leistungen, dem größeren Publikum vorzuführen, Gebrauch machen.
Rostock, den 9. März 1872.
Die geschäftsführende Committe.
Dr. A. Bolten, Vorsitzender.
Baumeister O. Ludewig. Kaufm. W. Scheel. Ingenieur Weber. Bürgermeister Dr. Zastrow.


Von jetzt an sind wieder alle frischen Sämereien bei mir zu haben, späterhin alle Gemüsepflanzen.
Schönberg. Wwe. Prill, Gärtner.


Theater in Schönberg.
Im Saale des Herrn Köster.
Mittwoch den 13. März
dritte große Vorstellung der Gesellschaft Joannowitz aus Pesth.
Alles Nähere durch die Zettel.
Nächste Vorstellung Freitag.
Anfang 8 Uhr.


Das neueste Magazin von Mobilien, Spiegeln & Polsterwaaren (hiesiges Fabrikat) Braunstraße 146, Lübeck, hält sich einem geehrten Publikum Lübecks und der Umgegend bestens empfohlen.
Reelle und feste Preise.


Ein Pferdeknecht wird noch zu Ostern gesucht auf Hof Stove.


Zu Ostern wird ein ordentliches Mädchen, das etwas in der Küche Bescheid weiß, bei hohem Lohn gesucht.
Näheres in der Exped. d. Bl.


Zu vermiethen: eine obere Wohnung zu Johannis oder Michaelis bei W. Hagen, Schuhmacher.
Lübecker-Straße.


Das noch im Langencamp belegene in 7 Parcelen eingetheilte Ackerstück, sowie auch den Acker auf dem Cavalier nebst einer kleinen Wiese beabsichtige ich auf 6 Jahre zu verpachten, und wollen sich Pachtliebhaber am Sonntag den 17. März, Nachmittags 4 Uhr, in der Nähe des Ackerbürger Johann Burmeister'schen Gehöftes gefälligst einfinden.
Schönberg.
C. L. Creutzfeldt.


Zu Ostern habe ich noch eine Wohnung im Hause Nr. 27, Sabowerstraße, bestehend in Stube, Stubenkammer und Küche, nebst Stall und Bodenraum zu vermiethen.
Schönberg.
C. L. Creutzfeldt.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


11. Kgl. Preuß. Lotterieloose.
3. Klasse (Ziehung 12., 13. u. 14. März) versendet gegen baar: Originale und Antheile letztere 1/4 13 Thlr.., 1/8 6 Thlr., 1/16 3 Thlr., 1/32 1 1/2 Thlr.
C. Hahn in Berlin, Jerusalemstr.


Gesucht wird nach Lübeck zum 1. Mai ein kräftiges Mädchen als Köchin und zu häuslichen Arbeiten gegen hohen Lohn. Näheres durch
Aug. Spehr.


Der Saatkartoffel-Verkauf zu Lindenberg bei Berlin ist wieder eröffnet.
Es werden abgegeben 24 theils altbewährte, theils neue hervorragende Kartoffelsorten, und zwar:

feine und ertragreiche Speise-Kartoffeln
stärkemehlreiche Brenn-Kartoffeln
außergewöhnlich ertragreiche Futter-Kartoffeln
und vorzügliche Früh-Kartoffeln.
für leichte und schwere Boden.
Mehrere dieser Kartoffelsorten sind durch ganz besondere Widerstandsfähigkeit gegen die Kartoffelkrankheit ausgezeichnet. - Näheres durch Verzeichnisse, welche auf Wunsch frankirt zugehen.
Lindenberg bei Berlin.
v. Gröling, Gutsbesitzer.


(Eingesandt.)
Die G. Joannowitz'sche Gesellschaft, welche gegenwärtig hier im Köster'schen Saale ihre Vorstellungen giebt, erntet den Beifall des Publikums in hohem Maße, und verdienen die Leistungen der Gesellschaft in der That denn auch die vollste Anerkennung. Anhaltende Beifallsrufe belohnen die Künstler bei jedem Auftreten.
Wir können dem Publikum den Besuch des Theaters nur empfehlen.
C. M.


Meteorologische Beobachtungen.
März
1872
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
9.
10.
11.
36.94
40.53
40.81
1.3
3.2
-0.9
13.7
8.1
5.1
WNW
N
NNW
2
2
2
heiter.
zieml. heit.
heiter.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen18- 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Hiezu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 21 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 21 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 12. März 1872.


Die Tochter des Schmieds.
Aus dem Englischen.
(Fortsetzung.)


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD