No. 14
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 16. Februar
1872
zweiundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1872 Nr. 14 Seite 1]

- Der Papst hat drei Wünsche ausgesprochen, sie betreffen die Abrüstung Deutschlands und Rußlands und die Entfernung des Königs aus Rom. Ob aber diese drei Wünsche die Jesuiten ihm erfüllen können, steht dahin.
- In der Stadt Colmar im Elsaß fühlen sich die Deutschen am heimigsten. Es herrscht daselbst eine rege harmlos fröhliche Geselligkeit, Militair und Civil, Nord- und Süddeutsche haben sich brüderlich die Hand gereicht. Ein Casino vereinigt regelmäßig die gesellschaftlichen Elemente und der deutsche Präsident macht in seinem gastfreien Hause die deutschen Honneurs. Die Stimmung ist überhaupt eine ruhigere geworden, viele Franzosen zeigen sich den Deutschen geneigt und freundlich und nur die Angst, daß es ruchbar werde, ist noch groß. Zu den Zufriedensten gehören viele Lehrer der Städte und Dörfer im Elsaß, sie finden die deutschen Vorgesetzten viel sachkundiger und freundlicher als ihre früheren und schlagen es hoch an, daß diese auch ein Glas Bier mit ihnen trinken und eine Cigarre rauchen. Die Politik ist aus der Schule ganz verbannt, desto eifriger wird gelernt.
- Napoleon sagte bei Sedan zu König Wilhelm: Ihre Artillerie hat den Krieg gewonnen. Das war Uebertreibung, aber wahr ist, daß sich die Artillerie ungemein ausgezeichnet hat. Der vorige Woche in Berlin verstorbene General v. Hindersin hat sich die größten Verdienste um die Artillerie erworben, die ihm zugedachte Dotation wird daher seinen (unbemittelten) Erben ausgezahlt werden.
- Königin Olga von Württemberg macht dem Berliner Hofe einen Besuch.
- Die Reiterbilder des großen Kurfürsten und des alten Fritz von dem Maler Camphausen in Düsseldorf sind berühmt; als drittes Reiterbild wird sich Kaiser Wilhelm anschließen. Vorher wird Camphausen den Kaiser, von Moltke und Bismarck gefolgt, zu Pferde darstellen und zwar im Auftrage des Kölner Museums.
- Garibaldi hat auf seiner einsamen Ziegeninsel einen neuen wunderlichen Plan ausgeheckt, um die Welt zu reformiren und die Priester wie die Monarchen wegzufegen. Er schlägt eine Vereinigung aller liberalen Parteien, die es in der Welt gibt, der Freimaurer, Handwerkerzünfte, Arbeitergesellschaften, Freidenker und Atheisten etc. vor, die sich unter seiner Führung brüderlich die Hand reichen und seinen Plan durchführen sollen. Der Mann fängt an kindisch zu werden.
- Persigny ist der einzige von allen französischen Genossen Napoleons, der kein Vermögen hinterlassen. Er ist zwar auch mit Schätzen aller Art überschüttet worden; denn eine offene Hand hatte Napoleon für seine Helfer, aber Persigny war kein Haushalter, es hieß bei ihm: wie gewonnen so zerronnen. Es ist Concurs eröffnet.
- Der noch immer unverheirathete König Ludwig von Bayern hat bekanntlich eine große Abneigung, sich zu verheirathen. Sein einziger Bruder, Prinz Otto, hat die nächste Anwaltschaft auf den Thron. Nachdem alle Berichte schon seit mehreren Tagen von einem starken Seelenleiden des Prinzen sprechen, heißt es jetzt, daß sich sein Befinden verschlimmert hat, so daß nach einer Erklärung des königlichen Leibarztes der Prinz noch höchstens zwei Monate seinen Leiden werde Widerstand leisten können.
- Die Zahl der Theologie Studirenden hat sich seit zehn Jahren auf den preußischen Universitäten sehr vermindert. Gegen 1862 hat die Zahl der Theologen auf den 9 preußischen Universitäten um 469 abgenommen, auf den 7 außerpreußischen nur um 109. Vor 40 Jahren bildeten die Theologen in Preußen ein Drittel aller Studenten, jetzt machen sie ein Achtel aus.
- Auf der Insel Java haben große Ueberschwemmungen stattgefunden. Batavia stand 3 Tage lang unter Wasser und erst am vierten konnte der Verkehr wieder hergestellt werden.
- Feldmarschall Friedrich Carl hat seine Reise nach Egypten über Italien angetreten.
- In Paris ist eine junge Frau, die zwei Stunden in der Seine gelegen hatte und vollständig erstarrt heraus gezogen wurde, durch Räucherung, Reibung und Einblasen von Luft in die Lungen ins Leben zurückgerufen worden. Die Aerzte staunen über das Wunder und erklären es durch eine Ohnmacht, welche die junge Frau im Wasser überfallen, nur dadurch sei die Erstickung verhindert worden.
- Von einem Ehrenstiefelball im mittleren Schleswig lesen wir Folgendes. In Sollerup war der Gemeindevorsteher um Aufbesserung seines Gehaltes eingekommen und hatte die Freude, dasselbe um ein Paar Dienststiefel verbessert zu sehen. Die Commune ließ auf ihre Kosten ein paar prächtige Krempstiefel, vorn mit Quasten und an den Seiten mit weißen Knöpfen versehen, für den Gemeindevorsteher anfertigen, die derselbe stets auf Gängen und Reisen in Dorfsangelegenheiten tragen sollte. Allein als die Stiefel fertig waren, weigerte er sich, dieselben anzunehmen, weil sein Bruder ihm von Narrenspossen und dergleichen gesprochen hatte, trotzdem fand das einmal zur Verherrlichung der Stiefelübergabe arangirte Fest nebst Ball statt. Die Stiefel wurden feierlich mit Musik durchs Dorf und durch eine Ehrenpforte mit der Inschrift: "Stiefelfest" in das Vergnügungslocal getragen, woselbst sie sogar durch einen Ehrentrunk die rechte Weihe erhielten. Darauf wurden sie im Kruge aufgehängt, und der Wirth erzählt gern den neugierigen Fremden die sonderbare Stiefelgeschichte.
- Ein Mann in Madras besaß einen Affen, den er sehr gerne hatte. Er mußte auf eine längere Reise gehen, nahm Geld und Juwelen mit, vergaß auch seinen Joko nicht. Einige Schurken lauerten ihm auf, ermordeten ihn und vergruben das Geld. Die Leiche warfen sie in einen ausgetrockneten Brunnen, deckten Reisig darüber und gingen heim. Der Affe hatte allem dem aus den Zweigen eines Baumes zugesehen, und als die Mörder abgezogen waren, suchte er das Haus des nächstliegenden Beamten auf. Durch schreien und stöhnen zog er die Aufmerksamkeit dieses Mannes auf sich und veranlaßte denselben durch Geberden, ihm zu folgen. An dem Brunnen angelangt, deutete Joko nach unten, und als der Beamte einige Männer veranlaßte, hinunterzusteigen, wurde die Leiche natürlich gefunden. Darauf führte der Affe die Leute an den Ort, wo die Juwelen und das Geld verschanzt waren. Endlich führte er sie noch zu den Bazars und sobald er einen der Mörder erblickte, lief er ihm nach, biß

[ => Original lesen: 1872 Nr. 14 Seite 2]

ihn ins Bein und ließ nicht eher nach, bis er in Haft war. Auf diese Weise wurden die Mörder alle eingefangen. Sie haben ihr Verbrechen gestanden und in den kommenden Assisen von Tillichery wird ihnen der Proceß gemacht werden. (Darwin und Carl Voigt, die den Affen als den Urahn des Menschen hinstellen, werden an dieser Geschichte ihre Freude haben.)
- In Frankfurt verkroch sich ein Unglücklicher, in eine Bastmatte eingewickelt, in den Feuerungscanal eines Treibhauses. Als des Abends spät der Gärtner kam, um Feuer zu machen, wollte dasselbe nicht ziehen; der Rauch ging statt in den Canal zur Thüre hinaus. Er räumte nun das brennende Feuer hinweg, um die Circulation frei zu machen, griff hinein und erfaßte zu seinem Schreck zwei Füße. Nachdem weitere Hülfe herbeigeholt war, wurde mit ziemlicher Gewalt, denn der Bursche hatte sich festgeklemmt, ein Mensch herausgeholt, welcher schon ziemlich entkräftet und in Folge des Rauches betäubt war. Als er endlich wieder zu sich gebracht war, erzählte er, daß er sich habe durch Verhungern und da das zu langsam gegangen, durch verbrennen in dem Canal das Leben nehmen wollen. Die Leute ließen den Lebensmüden darauf unbehelligt weiter ziehen.
Zeitungsglück. Ein Newyorker Blatt beginnt seinen Bericht über ein Eisenbahnunglück, wie folgt:

"Wir hatten das Glück, einen unserer Redacteure auf dem verunglückten Zuge zu haben, und dieser hatte das Glück nur den einen Arm zu brechen, mit dem andern beeilte er sich, zu melden etc."


Die Tochter des Schmieds.
Aus dem Englischen.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1872 Nr. 14 Seite 3]

Die Tochter des Schmieds.
Aus dem Englischen.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Der Johann Peter Heinrich Schäding, geboren am 1. Juni 1848 zu Schönberg im Fürstenthum Ratzeburg, ehelicher Sohn des allhier verstorbenen Mützenmachers Schäding, welcher sich bereits im Herbste 1869 zur Erfüllung seiner Militairpflicht hätte stellen müssen, sich aber bisher nicht gestellt hat, wird in Gemäßheit der Verordnung vom 23. December 1870, betreffend das Verfahren gegen aus. getretene Militärpflichtige etc., edictaliter hiedurch geladen, in dem auf Montag, den 26. Februar 1872, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Justizamte anstehenden Termine sich einzufinden unter dem Nachtheil, daß er im Falle seines Ausbleibens in dem anberaumten Termine dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden.
Schönberg, den 30. October 1871.
Großherzogl. Justiz-Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. Saur.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über das zu Mannhagen belegene vormalige Schulgehöft c. p. des Müllers Friedrich Meyn daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 27. Februar 1872, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht ist jedoch derjenige Gläubiger, welcher seine Forderung auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihm vorzulegenden und von ihm zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden hat.
Schönberg, den 5. December 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Der Kaufmann Heinrich Boye hier hat mich beauftragt, seine am Hafen hier belegenen Gebäude, nämlich einen großen Speicher, einen kleineren Speicher, ein Wohnhaus und ein Stallgebäude öffentlich meistbietend zu verkaufen. Ich setze zu diesem Zwecke einen Termin auf Sonnabend den 17. d. Mts., Vormittags 11 Uhr, an Ort und Stelle an und bemerke, daß die Verkaufsbedingungen zur Einsicht bei mir ausliegen. Schönberg, den 12. Februar 1872.
R. Rackow, Adv.


Holzverkauf.
Am Donnerstag den 22. Februar 1872 sollen im Israelsdorfer Forstrevier und zwar im Wesloer Bezirk

20 Raummeter kiefern Knüppelholz,
ca. 140 Cav. Schleete, Rickhölzer, Latten, Leiterbäume und Bohnenstangen,
ferner im Alt-Lauerhöfer Bezirk
ca. 120 Haufen diverses Buschholz,
15 Cav. Schleete, Rickhölzer und Leiterbäume
an Ort und Stelle öffentlich meistbietend verkauft werden.
Der Verkauf beginnt Morgens 9 Uhr bei den Wesloer Erbpachtländereien und um 2 Uhr im Alt-Lauerhöfer Bezirk.
Lübeck 1872.
Die Finanzdepartement.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.
Es wird zu Ostern d. J. für alle diejenigen Schüler, welche demnächst die Realschule besuchen sollen, eine Vorbereitungsklasse eingerichtet, derart daß dieselben, sobald sie den einjährigen Kurs der Elementar (vierten Bürgerschul-) Klasse durchgemacht oder die dem Lehrziel dieser Klasse entsprechenden Vorkenntnisse anderweitig erlangt haben, jedoch nicht vor vollendetem 7. Lebensjahr, in die neue Vorschule und nicht mehr in die 3. Bürgerschulklasse, einzutreten haben. Der Kurs wird 2jährig sein, sodaß die Schüler mit vollendetem 9. Jahre in Realklasse V. eintreten. Das Schulgeld beträgt vierteljährlich 1 Taler (Mecklenburg).
Schönberg, 10. Februar 1872.
Das Scholarchat.
H. Wohlfahrt. Kaempffer. Armknecht.


Vom 1. Februar 1872 ab decken auf der Beschälstation Schönberg die Großherzoglichen Landbeschäler
King Nero, schw. H. v. Logie v. Buchan a. d. Astré . Oronooko,
Waidewuth, Fuchsh., Jupiter a. e. mecklb. Stute,
Badminton, br. H. v. Troy,
Neptun, br. H., v. Mercade a. e. engl. Halbblut-Stute.
Neustrelitz, den 25. Januar 1872.
Großherzogl. Marstall-Amt.


Für die Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins nehme ich zu jeder Zeit Gelder zu 4 pCt. und für größere Hypothekenposten zu der bekannten Sicherheit zu 5 pCt. entgegen.
Schönberg.
Kindler, Advocat.


Am 17. Januar endete ein Schlaganfall im Holze auf einem Gange zur Jagd das Leben unseres theuern Sohnes und Bruders des Forstpraktikanten Ludwig Danckwarth in Fürstenberg.
Um stille Theilnahme bittend, machen diese Anzeige statt jeder besonderen Meldung die tiefbetrübten Eltern und Geschwister.
Schönberg, den 14. Februar 1872.


Wir fordern die Maurergesellen des Fürstenthums hiedurch auf, ihre noch rückständigen Quartals- und Krankengelder bis zum 1. März zu berichtigen, widrigenfalls die Restantenliste dem Gerichte zur Einziehung der Beiträge übergeben wird.
Die Altgesellen der Maurerzunft.


Da das Glas bedeutend theurer geworden ist, so sehen wir Glaser uns genöthigt, unsere Preise in Folge dessen zu erhöhen.
Das Amt der Glaser.


Ein junger Mann, der Lust hat, das Maler- und Lackier-Geschäft zu erlernen, wird gesucht von F. Stender in Lübeck, Fleischhauerstraße Nr. 133.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 14 Seite 4]

Eduard Jappe, Lübeck, 226 Schlüsselbuden beehrt sich ergebenst mitzutheilen, daß ein diesjähriger Großer Ausverkauf am Freitag den 26. Januar beginnt, und verfehlt nicht, ein geehrtes Publikum auf nachstehende Waaren ganz besonders aufmerksam zu machen, als:

55/70 Cent. breite Kleiderstoffe in vorzüglich guten Qualitäten und Farben, à 2 1/4, 2 3/4, 3 1/2, 4, 5, 6, 7, 8 ßl,
70 " breite reinwollene Ripse in 16 verschiedenen Farben à 11 1/2 ßl.
60/85 " breite Cattune, waschecht, à 2, 2 1/4, 2 1/2, 3 1/4, 3 1/2, 4 ßl.
90/110 " breiten schwarzen Cachemir, für Confirmanden, à 7, 9, 10, 11, 12, 13, 14 ßl.
60/70 " breites schwarzes Seidenzeug à 20, 24, 26, 28, 32, 36, 40 ßl.
60 " breiten schwarzen Seiden-Rips à 34, 38 ßl.
70 " breites weißes Halbleinen à 2 1/2, 2 3/4, 3 1/2, 4, 4 1/2, 5 ßl.
80/90 " breite weiße Shirtings à 2 1/2, 2 3/4, 3 1/2, 4, 4 1/2, 5 ßl.
60 " breite gestreifte und K Kleider-Gingham und Wiener Leinen à 2 3/4, 3 ßl.
60/80 " breite K Baumwollenzeuge zu Bettüberzügen und Schürzen à 2 3/4, 3 1/4, 3 1/2, 4, 4 1/2, 5, 5 1/2 ßl.
65/75 " breite weiße Rocks Flanelle à 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 ßl.,
und verschiedene andere Artikel mehr. Die Preise sind pr. 1/2 Meter.

NB. Proben können während des Ausverkaufs nicht abgegeben werden.


Aerztliches Gutachten
über die so beliebten und äußerst billigen C. L. Mohr'schen Kräuter-Brust-Bonbons.
Durch Untersuchung der Mohr'schen Kräuter-Brust-Bonbons haben wir die Überzeugung gewonnen, daß dieses Brustheilmittel noch von keinem andern in seinen wirksamen Eigenschaften bei Husten-, Brust- und Halsleiden erreicht ist, vielmehr einzig dasteht, und ist daher zu wünschen, daß diese vortrefflichen Bonbons überall die ihnen gebührende Anerkennung finden möchten.
Berlin, im Juli 1870.
(L. S.) Dr. Johannes Müller, Medicinalrath.
Zu haben in Schönberg bei J. F. Eckmann.


Chefs-d'œuvre de toilette!
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Dr. Hartung's Chinarinden-Oel, zur Conservierung und Verschönerung der Haare, in versiegelten Flaschen à 10 Sgr.
Dr. Borchardt's aromatische Kräuterseife, zur Verschönerung und Verbesserung des Teints und erprobt gegen alle Hautunreinheiten, in Original-Päckchen à 6 Sgr.
Prof. Dr. Lindes vegetabilische Stangen-Pomade, erhöht den Glanz und die Elasticität der Haare; und eignet sich gleichzeitig zum Festhalten der Scheitel; à 7 1/2 Sgr.
Apotheker Sperati's italienische Honigseife, zeichnet sich durch ihre belebende und erhaltende Einwirkung auf die Geschmeidigkeit und Weichheit der Haut aus; à 5 und 2 1/2 Sgr.
Dr. Hartung's Kräuter-Pomade, zur Wiedererweckung und Belebung des Haarwuchses; in Original-Tiegeln à 10 Sgr.
Dr. Suin de Boutemard's aromat. Zahn-Pasta, das universellste u. zuverlässigste Erhaltungs- und Reinigungsmittel der Zähne und des Zahnfleisches; à 12 und 6 Sgr.
Aecht in Schönberg einzig und allein zu den Originalpreisen vorräthig bei J. P. Bade.


Zu vermiethen.
Eine Wohnung parterre, drei an einander belegene heizbare Zimmer, 3 Kammern, Küche, Keller und Bodenraum für Feuerung. Näheres bei H. Wieschendorf.


Zu Neuhof bei Ratzeburg können zu Ostern 2 mit guten Zeugnissen versehene Tagelöhner Wohnung erhalten.


Vorläufige Kunstanzeige.
Einem hochgeehrtem Publikum der Stadt Schönberg und Umgegend die ergebene Anzeige, daß im Laufe der nächsten Woche die berühmte Gesellschaft Joannowitz aus Pesth, welche in Lübeck in Hoffmanns Victoria-Theater mit so großem Beifall aufgenommen worden, auch hier im Saale des Herrn Köster einige Vorstellungen geben wird, worüber alles Nähere noch bekannt gemacht wird.
G. Joannowitz, Director.


Gutes ethes Kuhfutter nebst Stroh verkauft Johanna Creutzfeldt, Sabowerstraße.


Ueber meine mit Wintersaat besäete sog. kleine Hauskoppel wird seit einiger Zeit von Unbefugten gegangen. Ferner wird über meine Wiese, genannt Gräberteich, nach dem Hof Stove führend, ein Schleichsteig angelegt, den ich gleichfalls verbiete. Ich werde künftig darauf Betroffene dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Schulze Holst in Carlow.


Gesucht zu Ostern ein Knecht, der mit Pferden umzugehen weiß und Ackerwirthschaft versteht, ein Küchenmädchen und ein Kuhhirte von Pfaffenmühle.
H. Penckow.


Gesucht wird zu Ostern ein Mädchen, das in der Milch- und Feldwirthschaft erfahren ist. - Näheres zu erfragen in der Mühle zu Schönberg.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 18. Februar.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
Feb.
1872
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
13.
14.
15.
40.70
38.50
37.65
-1.6
-3.7
-3.6
0.2
-0.7
-0.5
O
O
O
2
2
3
bewölkt.
trübe.
zieml. heit.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen18 1/2 - 19Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/4 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/4 - 11 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.13 - 13 1/2Schilling (Mecklenburg),
Holst. pr. 500 Gr.14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.48 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.28 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.8 1/2 - 9 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 - 6 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.8 - 9 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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