No. 3
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 09. Januar
1872
zweiundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1872 Nr. 3 Seite 1]

Daß

1) die Ehefrau des Arbeitsmanns Reimers, wohnhaft beim Lederhändler Heitmann,
2) die Ehefrau des Schuhmachers Goiknecht, vor dem Siemzer Thor wohnhaft, und
3) zwei Knechte des Hauswirths Joch. Bruhn zu Grieben
an den natürlichen Menschenblattern erkrankt sind, wird hierdurch bekannt gemacht, und, zur Vermeidung einer Ansteckung, vor dem Verkehr mit den betreffenden Hausbewohnern gewarnt.
Schönberg, den 8. Januar 1872.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog von Mecklenburg-Strelitz ist, wie das Militair-Wochenblatt meldet, in der Armee und zwar als Rittmeister à la suite des 2. Pommer'schen Regiments Nr. 9 angestellt.
- Die Träger des eisernen Kreuzes haben amtlich nicht auf den Titel Ritter, sondern nur auf den Titel "Inhaber" Anspruch, sowohl die Inhaber der Kreuze von 1813 und 1815 als die von 1870 - 71.
- Das Jesuitenblatt Germania in Berlin nennt die jüngste Thronrede des Kaisers von Oestreich "ein Werk des getauften Juden Unger." Die Rede ist aber als die befriedigendste seit Jahren von allen Parteien anerkannt und der edle Römling in Berlin wird keine Thronrede gut finden, die nicht von seinem General in Rom dictiert ist.
- Dem neuen König Amadeo von Spanien kann man's nicht verdenken, wenn er keine spanischen Zeitungen mehr lesen mag, denn sie rathen ihm alle einstimmig, seinen Koffer zu packen und nach Italien zurückzureisen.
- Im deutschen Eisenbahnverkehr haben sich viele Mißstände und Mängel sehr bemerkbar gemacht. Um diese genau festzustellen und zu beseitigen, wird jetzt nach Anregung des Reichstages und auf Anordnung des Reichskanzlers eine Commission von 15 Mitgliedern aus ganz Deutschland einberufen, unter ihnen 5 Vertreter der Eisenbahnen, 5 Vertreter der Landwirthschaft und 5 Vertreter des Handels und der Industrie. Die Untersuchung gilt namentlich auch der Vereinfachung der Gütertarife.
- Der rasche Bau von Eisenbahnen im feindlichen Land und die noch raschere Errichtung von Telegraphenlinien Seitens der deutschen Truppen in Frankreich haben im letzten Kriege unschätzbare Dienste geleistet. Der Unterricht der Soldaten in den modernen Hülfsmitteln des Krieges wird im Frieden nachdrücklich fortgesetzt. In Berlin ist bereits ein eigenes Eisenbahn-Bataillon gebildet worden, das in dem Bau und Betrieb der Eisenbahnen vollständig ausgebildet wird. Wahrscheinlich ist deshalb auch die Erwerbung einer eigenen Eisenbahnstrecke in Absicht.
- Viele deutsche Städte sind bedeutend in's Wachsen gerathen, sie richten sich nach dem deutschen Reich. Berlin mit 828,000 Einw. schreitet an der Spitze, dann folgen die Städte Hamburg 240,000, Breslau 200,000, München 190,000, Dresden 177,000, Elberfeld-Barmen 160,000, Cöln 130,000, Leipzig 114,000, Königsberg 112,000, Magdeburg 110,000, Hannover 105,000, Frankfurt 104,000, Danzig 100,000, Stettin 97,000, Altona 95,000, Stuttgart 92,000, Nürnberg 87,000 und Bremen und Straßburg mit je 80,000 Einwohnern. - Wenn Berlin in den nächsten 30 Jahren so wächst, wie in den letzten 30 Jahren, so wird es im Jahre 1900 nahezu 2 Mill. Einwohner haben.
- Von dem Postzeitungsamt in Berlin können 3500 deutsche Zeitungen bezogen werden.
- Gegen den von vielen Brauern in München erhöhten Bierpreis stellen sich Bierwirthe und Biertrinker in Schlachtordnung. Die Wirthe haben den Brauern gekündigt und sich andern Brauereien zugewendet und hinter ihnen steht das Publikum -In Frankfurt wollen die Milchkunden lieber eine Zeitlang Schwarzen Kaffee trinken, als in den bei der Einführung des Litermaßes beliebten Aufschlag willigen.


Für die Hausfrauen.

Die neuen Maße und Gewichte.

Längenmaß.
Spannst Du den ganzen Erdball um,
Um beide Pole rund herum,
Und theilst den Viertelkreis allein
In zehn Millionen Theile ein,
So hast ein Grundmaß Du gewonnen,
Ein bess'res wird kaum ausgesonnen!
Ein "Meter" wird dies Maß genannt,
Auch ist als "Stab" es uns bekannt, -
Gilt 100 "Centimetern" gleich;
Auch "Neuzoll" nennt man sie im Reich.
Ein Tausendtheil jedoch für sich
Heißt "Millimeter" oder "Strich".
10 Meter nehm' ich mir zur Hand,
Auch "Dekameter", "Kett" genannt,
Für 1000 Meter wird zuletzt
Ein "Kilometer" hingesetzt.
Gehst 7 Kilometer Du,
500 Meter noch dazu,
So gehst Du, merk' es Dir in Eil',
Grad' eine neue deutsche Meil'.
Die alte Meil' sich kürzen muß
Um 103 1/2 Fuß.
Mißt man das Tuch in Metern dar,
So ist die Größe völlig klar:
Zwei Meter sind drei Ellen gleich
Im ganzen neuen deutschen Reich.
Auch darf der Tischler nicht vergessen,
Will er jetzt mit dem Stabe messen:
Ein Stab hat, wenn es stimmen soll,
3 Fuß und 2 1/4 Zoll.
Du wirst, willst Du's genauer wissen,
Ein Decimalbruch nehmen müssen;
Ein Meter d'rum in Füßen sei:
Drei, Komma, eins, acht, sechs u. zwei (3,1862).
Ein Neuzoll endlich haben soll
3/8 von dem alten Zoll.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 3 Seite 2]
Flächenmaß.
Der Stab, nimmt man ihn in's Geviert,
"Quadratstab" künftig heißen wird:
Im alten Maß er gleichen soll
10 Fuß und 22 Zoll.
Als "Ar" man jetzt bezeichnet hat
Ein "Dekameter" in's Quadrat;
Und nimmst Du 100 solche Ar,
So gibt's ein richtiges "Hektar".
Willst Du des Hektars Größe kennen,
So werd' ich's Dir in Morgen nennen:
3 und 11/12 Morgen sind
Ein Hektar, merk' es Dir geschwind.
Der Morgen hat, das ist nun klar:
Ein halb und 25 Ar.
Körpermaß.
Theilst Du des Meters Würfelform
In 1000 Theile Dir als Norm,
So heißt ein Theil davon fortan
Ein "Liter" oder eine "Kann".
Ist Dir das Liter nicht bekannt,
So füll' den Quartstopf bis zum Rand
Und gieß den achten Theil hinaus,
Dann bleibt ein Liter Dir im Haus.
Ein halbes Liter denke d'ran,
Auch "Schoppen" künftig heißen kann.
Wenn man ne'n neuen Scheffel mißt,
Er just gleich 50 Litern ist;
Doch bilden 100 Kannen Naß
Ein "Hektoliter" oder "Faß".
Den alten Scheffel kennst Du schon,
Nimmst Du den elften Theil davon,
So bleibt ein neuer Scheffel Dir,
Den trägst Du leichter, glaube mir.
Gewicht.
Des Centimeters Würfelform
Voll Wasser wäge Dir als Norm,
Ein "Gramm" wird sein Gewicht genannt
Man kennt es schon im ganzen Land;
Und nimmst Du Dir der Gramme 10,
Siehst Du ein "Dekagramm" entsteh'n;
Auch "Neuloth" nennt man es im Reich,
Und 50 sind 'nem Pfunde gleich.
Das Kilogramm, merk' es Dir rund
Hat 1000 Gramm, d. i. 2 Pfund;
Sie sind so schwer als Wasser ist,
Das man in einem Liter mißt,
Allein ein Centner, welche Last!
Schon 50 Kilogramme faßt.
Und 60 Centner, merk' es wohl,
Den Namen "Tonne" führen soll;
An Schwere sie dem Wasser gleicht,
Das des Kubikstabs Größ' erreicht.
Jedoch, Du darfst auch nicht vergessen:
Der 10te Theil vom Gramm gemessen,
Gibt Dir ein "Decigramm" genau,
Doch hier wird schon das Wiegen flau.
"Centi-" und Milligramm" jedoch
Braucht nur der Apotheker noch.
5/8 neue Loth zum Schluß
Man für ein altes setzen muß.

(Kr. Z.)


Frauentreue.
Eine Erzählung von Ernst Heyse.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1872 Nr. 3 Seite 3]

Frauentreue.
Eine Erzählung von Ernst Heyse.
(Fortsetzung.)


Bekanntmachung.
Mit Rücksicht auf die Kürze des seit Publication der Anweisung betreffend die Medicinal-Gewichte zu Nr. 23 des Reichsgesetzblattes für 1871) verstrichenen Zeitraumes und im Hinblick auf die dermalige Ueberlastung der Eichungs-Aemter mit Eichungsarbeiten, soll die im § 89 festgesetzte, mit dem 1. Januar d. J. abgelaufene Frist für die Umstempelung der bisherigen Landesgewichte noch bis zum 1. Juli d. J. ausgedehnt werden, und wird solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
Es werden demnach bis zu dem letztgedachten Zeitpunkte die Medicinalgewichte bisheriger Form und die gußeisernen Gewichte des bisherigen Landesgewichts von 1/2 Pfd. und größerer Schwere, sofern sie nach § 89 der Eichordnung zur Umstempelung sich eignen, bei den Eichungs-Aemtern zur Eichung und Stempelung zugelassen.
Schwerin, den 2. Januar 1872.

Großherzogliche Eichungs-Inspection.


Freitag den 12. Januar d. J. sollen im Woitendorfer Holze, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

200 Stück starke und geringere Nutzholz-Eichen,
24 Raum-Meter eichen Kluft-, und Knüppelholz 1. und 2. Klasse
6 Stück buchen Drümme,
160 Raum-Meter buchen Kluftholz 1. und 2. Kl.
300 Raum-Meter buchen Zweigholz,
ellern Schleete
fichten Bauholz-Drümme,
fichten Zweigholz.

Die Auction beginnt des Morgens 10 Uhr und wollen Käufer sich beim Holzwärterhause zu Woitendorf einfinden.
Vitense, den 6. Januar 1872.
L. Wiegandt, Förster.


Holzverkauf.
Am Donnerstag den 18. Januar, Vormittags 11 Uhr, sollen im Schattiner Forstreviere

86 Cavel. divers. Buschholz,
3 Cavel aspen Nutzholz und
ca. 40 Cavel. ausgeforst. Buschholz
öffentlich an den Meistbietenden unter den an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen verkauft werden.
In Auftrag der SS. TT. Herren Vorsteher des St. Johannisklosters.
C. H. Haug, Oberförster.
Waldhausen, den 1. Januar 1872.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist während des Antoni-Termines vom 17. bis 24. Januar 1872 täglich von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt berechnet auf jeden eingelegten Thaler alljährlich ein und drei viertel Schilling Zinsen.
Die Vorschuß-Anstalt verzinst die ihr anvertrauten Capitalien mit 4 % aufs Jahr.
Schönberg, den 23. December 1871.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger.
Secretär: R. Rackow, Adv.


Die Antoni d. J. hier fälligen Zinsen aus dem mecklenburgischen Landkasten bitte ich bei mir abzuholen.
Schönberg, den 8. Jan. 1872.
Kindler, Adv.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparcassen-Bücher durch mich an die Sparcasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 21. Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.


Für die Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins nehme ich zu jeder Zeit Gelder zu 4 pCt. und für größere Hypothekenposten zu der bekannten Sicherheit zu 5 pCt. entgegen.
Schönberg.
Kindler, Advocat.


Nach Erledigung der früher von mir verlangten Geldpöste suche ich nun noch 200 Taler (Mecklenburg) , 238 Taler (Mecklenburg), 16 Schilling (Mecklenburg), 400 Taler (Mecklenburg), 1000 Taler (Mecklenburg), 1600 Taler (Mecklenburg), sowie für eines der besten benachbarten Güter 20,000 Taler (Mecklenburg) innerhalb 25 mille pro Hufe in abgerundeten Posten, sämmtlich zu 4 %.


Carl Bade.


Dank der Opferwilligkeit der geehrten Geber! sind zu den am 28. v. Monats annoncirten freiwilligen Beiträgen für die Kaiser-Wilhelm-Stiftung mir ferner 23 Thlr. zugegangen. Dem Landwehr-Bezirks-Commando in Neustrelitz habe ich also zur Weiterbeförderung 225 Thlr 32 ßl. übersandt und liegt darüber die specielle Nachweisung jederzeit zur Einsicht bereit.
Schönberg, den 8. Jan. 1872.
Grapow, Sec.-Lieut. d. R. im Reg. Alexander.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 3 Seite 4]

Meine Frau litt sei langen Jahren an bösartigem Husten und mitunter Blutauswurf, seit 2 Jahren bedient sie sich des Fenchelhonigs nur periodisch und der Husten ist sehr selten, gar nicht mehr peinigend, der Auswurf fast ganz beseitigt. Ich litt selbst seit 5 Jahren an Trockenheit des Kehlkopfes, bedeutendem Brustschmerz und Kurzathmigkeit. Nach Verbrauch der ersten 2 Flaschen des L. W. Egers'schen Fenchelhonigextractes verließ mich der peinigende Brustschmerz und in der Folge auch die Trockenheit des Halses. Durch erhöhten Gebrauch fand sich auch normale Leibesöffnung, so daß ich mich jetzt eines lange nicht gekannten Wohlbefindens erfreue.
Keller, Lehrer in Gr. Mahlendorf bei Falkenberg.
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Namentlich bei veralteten Uebeln empfiehlt es sich sehr, den Extract erwärmt einzunehmen und zu diesem Behufe die Flasche vor jedesmaligem Gebrauche in warmen Wasser zu erwärmen. Man kauft den echten L. W. Egers'schen Fenchelhonig-Extract, wovon jede Flasche zum Zeichen der Echtheit und zum Schutze gegen viele schwindelhafte Nachpfuschungen Siegel, Facsimile, sowie die im Glase eingebrannte Firma von L. W. Egers in Breslau trägt , nur allein beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha.
Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmern für 1871 ca. 79 Procent ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückgeben.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1871 wird am Ende des Monats Mai d. J. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit.
Schönberg, den 6. Januar 1872.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank f. D.


Da ich jetzt meinen Posten als Nachtwächter niedergelegt, so ersuche ich die geehrten Herrschaften in der Stadt wie auf dem Lande, mir ihre Aufträge zum Weben von Garn und Wolle recht zahlreich zugehen zu lassen, indem ich reelle und gute Arbeit verspreche.
Webermeister H. Kähler, Neuewallstraße.


Den Schleichsteig über meine Koppel, von der Bünsdorfer Scheide nach der Eisenbahn führend, verbiete ich hiermit, indem ich Jeden, der künftig darauf betroffen wird, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen werde.
Pfarrackerpächter Bielfeldt.


Turner-Feuerwehren haben sich in neuerer Zeit in allen größeren, aber auch in vielen kleineren Städter gebildet und sind an der Tagesordnung Sie haben im Allgemeinen sich als höchst nützliche Einrichtungen bewährt und ist ihre wirksame Thätigkeit bei Feuersgefahren als Wohltat anerkannt worden. Mag das kommunale städtische Feuerlöschwesen noch so gut organisirt gewesen sein, gegen eine geschulte, wohdisziplinirte Feuerwehr hat es doch nicht Stand gehalten.
Auch der hiesige Männer-Turnverein hat in der Ueberzeugung von der Nützlichkeit eines solchen Instituts beschlossen, die Bildung einer Turner-Feuerwehr anzubahnen. Da es nun wünschenswerth, daß die einmal beigetretenen Mitglieder dem Institute für längere Dauer erhalten bleiben, - was bei fremden jungen Leuten, welche Stellung und Aufenthalt häufig wechseln, weniger anzunehmen - so kann das Augenmerk nur vorzugsweise auf unsere hiesigen Mitbürger gerichtet sein, und fordern wir dieselben daher hierdurch freundlichst auf: der zu bildenden Turnerfeuerwehr beizutreten und sich zu dem Ende bei unserm Vorstands-Mitgliede, Herrn C. Bade, binnen 3 Wochen zu melden.
Schönberg den 7. Januar 1872.
Der Vorstand des Männer-Turnvereins.


Jeden Bandwurm entfernt binnen 3 bis 4 Stunden vollständig schmerz- und gefahrlos; ebenso sicher beseitigt auch Bleichsucht und Flechten und zwar brieflich Voigt, Arzt zu Croppenstedt (Preußen).


Gesucht wird sogleich: ein zuverlässiger Knecht von einem hiesigen Hauswirth. Näheres zu erfragen in d. Exped. d. Bl.


F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


Wohnungsvermietung.
Zu Ostern d. J. ist eine Wohnung bestehend aus Stube, Kammer, Küche, Gelaß zu Feuerung zu vermieten bei J. Kiel, Tischlermeister, Marienstraße.


Freitag, den 19. Januar d. J. Kränzchen der Liederkrone im Saale der Madame Boye.
Anfang 7 Uhr.
Der Vorstand.
Einführung findet statt.


Einem geehrten Publikum macht der hochachtungsvoll Unterzeichnete die ergebene Anzeige, daß er mit dem heutigen Tage eine Gastwirthschaft mit Restauration "Zur Sonne" an der Trave bei der Holstenbrücke im Hause des Herrn Poeleke eröffnet hat.
Lübeck, 8. Nov. 1871.
Hochachtungsvoll H. J. P. Holst.


Verloren wurde am Sonntag Abend auf dem Wege von der Marienstraße bis zum Bauhofe ein Pelzkragen. Der Finder wird gebeten, denselben gegen eine Belohnung wieder abzugeben in der Expedition d. Bl.


Meteorologische Beobachtungen.
Jan.
1872
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
6.
7.
8.
32.28
34.60
31.00
2.2
-0.2
0.3
5.8
4.0
2.8
SSW
SSW
SO
2
2
2
bewölkt.
zieml. heit.
heiter.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen19 - 19Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer10 1/2 - 11 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 14Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 - 12 1/2Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.44 - 48 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.8 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. Pf.7 1/2 - 9 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.28 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.8 - 9 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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