No. 88
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 31. Oktober
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 88 Seite 1]

- Schönberg. In der Ratzeburger Verfassungs-Angelegenheit ist unterm 15. October von dem Herrn Advokaten Kindler abermals eine Petition an den Reichstag gebracht. Dieselbe schließt also: "Nachdem nun die von dem Hohen Bundesrathe auf Grund des Artikels 76 der Norddeutschen Verfassung eingeleiteten Ausgleichungsversuche nicht gelungen sind, bleibt nur die Erledigung der erhobenen Beschwerden im Wege der Bundesgesetzgebung übrig und rechtfertigt sich daher die Wiederholung der schon früher gestellten ehrerbietigsten Bitte: Hoher Reichstag wolle die wider die Verfassung des Fürstenthums Ratzeburg vom 6. November 1869 erhobenen Beschwerden für begründet und die Großherzoglich Mecklenburg-Strelitzsche Regierung mit Rücksicht auf die landesherrliche Verheißung vom 27. März 1848 zur Abhülfe solcher Beschwerden durch Erlassung einer wirklichen Repräsentativ-Verfassung für verpflichtet erklären."
- Das neue Reichstagsgebäude in Berlin bewährt sich. Man hat den Erbauern auf Vorschlag des Präsidenten einen öffentlichen Dank votirt.
- Die gemüthlichen Abendgesellschaften beim Reichskanzler, welche in den früheren Sitzungsperioden des Reichstages so sehr zur Verständigung unter den verschiedenen Parteien beigetragen haben, werden auch in dieser Session stattfinden, und zwar sollen dieselben mit dem Beginn des nächsten Monats ihren Anfang nehmen.
- Bisher war es in Deutschland nicht rathsam, sich auf Erfindungen einzulassen, denn bekam der erfinderische Geist etwa in Preußen ein Patent auf seine Kunst und fand hier Schutz gegen die Nachahmung, so waren die Mecklenburger hieran nicht gebunden. Diesem Uebelstande soll nun der Reichstag steuern durch ein Patentgesetz für das ganze deutsche Reich, und eine besondere Behörde wird das Gesetz ausführen.
- Die in Berlin zusammengetretene Commission zum Entwurf einer neuen deutschen Gerichts- und Criminal-Ordnung soll eine Verringerung der Zahl der Obergerichte beabsichtigen. In Civilsachen soll es in Prozessen unter 50 Thalern nur eine Instanz geben, und auch anderweitig soll der Instanzenzug sehr erschwert werden. In Criminalsachen sollen verstärkte Richterbänke und nur zwei Instanzen eingeführt werden. Die zweite Instanz soll für gewisse Sachen stets das Obertribunal bilden. - Wegen der Masse des vorliegenden Materials wird die Commission wahrscheinlich erst ihre Arbeiten im Laufe des nächsten Jahres vollenden, so daß also die neuen Gesetze höchstens im Jahre 1873 eingeführt werden.
- Der französische Finanzminister ist zum Großoffizier der Ehrenlegion ernannt worden in Anbetracht des außerordentlichen Dienstes, welchen er soeben dem Staate geleistet, indem er mit Erfolg in Berlin die wichtige finanzielle Unterhandlung zu Ende führte, welche für Frankreich die vorzeitige Befreiung eines Landestheils herbeiführte.
- Laßt nun genug sein des grausamen Spiels! dictirt der französ. Kriegsminister den Offizieren, welche sich in Broschüren und Zeitungsartikeln herumbalgen. Wer ohne Erlaubniß weiter schreibt, wird mit Arrest und im Rückfall mit Entziehung seines Ranges bestraft.
- Rochefort, der Laternenmann, ist nach Tours transportirt worden in dasselbe Gefängniß, wo der Prinz Peter Bonaparte während seines Prozesses saß. Dort bleibt er, bis sein Schicksal endgültig entschieden ist. Jetzt könnte er eine Laterne brauchen, die ihm aus der Nacht des Kerkers hinausleuchtete.
Gambetta gehört zu den Menschen, deren Mund nach ihrem Ende noch besonders zum Schweigen gebracht werden muß. Obwohl er krank zu Bett liegt, ergeht er sich in den lebhaftesten Erörterungen darüber, wie er sich die Wirksamkeit der Gemeinderäthe denke. Dieselben sollen sich nach seinem Rath ausschließlich mit der Verwaltung und den Localinteressen ihres Wahlbezirks beschäftigen, alle Politik aber der Regierung und der Nationalversammlung überlassen. Dann werde es Frankreich gegeben sein, ohne Ueberstürzung, ohne Abenteuer den Rang wieder einzunehmen, der ihm in der Welt gebühre, sich der ihm so schmerzlich entrissenen Provinzen wieder zu bemächtigen und aus seiner alten Herrlichkeit ein Pfand des europäischen Friedens zu gestalten. Mit andern Worten: die Herrschaft Frankreichs über Europa ist nach wie vor die einzige Bedingung des Friedens. Was zu beweisen war.
- Die A. Mil.-Z. schreibt: "Es scheint nun gewiß zu sein, daß nun in aller Kürze das Erforderliche geschehen soll, um Metz - ebenso wie Straßburg - allen Anforderungen der Gegenwart entsprechend zu verstärken; die Verwandlung der französischen Namen der Forts in deutsche soll in aller Kürze bevorstehen."
- Wie man vernimmt, soll der Ausfall der Ernte in Frankreich sich auf mehr als 20 Millionen Hectolitres belaufen. Man würde also, um das Deficit zu decken, für über 800 Millionen Francs Getreide im Ausland kaufen müssen. Da die Ankäufe alle in baarem Gelde gemacht werden müssen. so wird die Geldnoth dort noch größer werden, als sie es jetzt schon ist.
- Dassow. Seit Passow hat in Mecklenburg wohl Niemand weiter den Turf erfolgreicher cultivirt und Mecklenburg nach auswärts besser vertreten als Hr. C. Köster aus Neuenhagen. Es dürfte daher, nachdem die Rennen beendet, interessiren, ein Resumé des Erfolges hierher zu setzen: "Seminarist", br. H., 7 Jahr, gewann in Berlin 1 Jagdrennen von 320 Taler (Mecklenburg) und 1 do. daselbst von 450 Taler (Mecklenburg). Dasselbe Pferd wurde in einem Jagdrennen zu Hamburg 2tes Pferd (50 k) und gewann zu Anclam ein Jagdrennen von 190 Taler (Mecklenburg) nebst 1 silb. Tafelaufsatz. "Tory", br. H., 13 J., lief ein Trabrennen zu Anclam und gewann 165 Taler (Mecklenburg). "Diplomat", br. W., 5 J., gewann in Hamburg 1 Jagdrennen von 288 Taler (Mecklenburg) und wurde für 350 Taler (Mecklenburg) verkauft. "Achnein", br. St., Vollbl., 4 J., gewann zu Wittenburg ein Rennen (ein Ehrenpreis) und in Hamburg ein solches von 112 Taler (Mecklenburg). "Conchitta", br. St., Vollbl., 5 J., gewann in Berlin ein Hürdenrennen von 355 Taler (Mecklenburg), in Leipzig ein Jagdrennen von 420 Taler (Mecklenburg) und wurde im Juli in Hamburg zu 1100 Taler (Mecklenburg) verkauft. Somit wurde 9mal gewonnen und dadurch außer 2 Ehrenpreisen die Summe von 2350 Taler (Mecklenburg) erzielt, also ein Resultat, das, im Hinblick darauf, daß andere ähnliche ritterliche Passionen eben nichts einbringen, als ein außerordentliches bezeichnet werden muß.

[ => Original lesen: 1871 Nr. 88 Seite 2]

- Das Theater in Darmstadt ist am Dienstag Abend im Laufe einer Stunde völlig ausgebrannt. Der Funkenregen flog bei dem heftigen Ostwind so weit, daß das Zeughaus in Gefahr kam und durch die Garnison geräumt werden mußte.
- Während am Rhein und am Main die Weinbauer sauere Gesichter machen, wie die Weintrauben selbst, die trotz der freundlichen Herbstsonne nicht süß werden wollen, ist in Italien die Traubenernte sehr reichlich ausgefallen und man sieht da überall fröhliche Winzer.
- Die Römer gehen jetzt fleißig auf die Lerchenjagd. Seit lange hat es nicht so viele Lerchen in der Umgegend von Rom gegeben, als in diesem Jahre.
- In Brasilien wird kein Sclave mehr geboren! Der Senat hat den Gesetzentwurf betr. die Sclaven-Emancipation genehmigt. Derselbe wird in wenigen Tagen Gesetzeskraft erlangen.
- Das Rauchen der Lampen zu verhüten, bewirkt man, wenn man die Dochte in starkem Essig weicht und dann wieder völlig trocken werden läßt, so brennen sie ohne Rauch und Geruch und ersetzen die kleine Mühe zehnfach.
- Wenn auch die Diebe noch so geschwind ihre gestohlenen Schätze in Sicherheit zu bringen suchen, so ist doch der Telegraph noch viel schneller, um ihnen den Raub wieder abzujagen. Das hat jetzt ein Taschendieb auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin erfahren. Er stahl einem Reisenden eine Brieftasche mit 2000 Thlr. in Papiergeld, darunter eine Anweisung auf die Berliner Bank mit 200 Thlr. Der Bestohlene telegraphirte sogleich an die Bank. Es dauerte gar nicht lange, da stellte sich ein Herr ein und präsentirte die Anweisung. Man hielt ihn fest und war so glücklich, auch das übrige gestohlene Geld bei ihm zu finden.
- In Altbayern wurde ein böhmischer Edelsteinhändler erschlagen, seines Geldes und seiner Edelsteine beraubt. Der Mörder entfloh und kam bis nach Antwerpen. Allein auch dorthin hatte der Telegraph die Nachricht gemeldet und den muthmaßlichen Mörder signalisirt. Er wußte nicht, wie ihm geschah, als man ihn gefangen nahm. Man hat den Mörder in Fesseln gelegt und in seine Heimath transportirt, wo er seinen Lohn empfangen soll.


Schuld und Sühne.
Von Fr. Schneider.
(Fortsetzung.)


[ => Original lesen: 1871 Nr. 88 Seite 3]

Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zur Bäk belegene Büdnerei c. p. des Bäckermeisters Jochen Berlin daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an dem bezeichneten Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Donnerstag den 11. Januar 1872, Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 24. October 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
W. Saur.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über das zu Schönberg vor der Siemzerstraße sub Nr. 141 belegene Wohnhaus c. p. des Tischlermeisters Hans Joachim Oldenburg hieselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 5. December d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubigere welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 9. September 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


In Sachen betreffend das Debitwesen des Krämers Matthias Klatt zu Selmsdorf ist zur Publikation des Prioritätserkenntnisses ein Termin auf Donnerstag den 9. November d. J., Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumt, wozu alle nicht präcludirten Gläubiger des Krämers Klatt zu Selmsdorf, soweit sie nicht schon befriedigt sind, hiermit geladen werden.
Schönberg, den 25. October 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. Saur.
(L. S.) A. Dufft.


Unter Vorbehalt der Genehmigung Großherzoglicher hoher Kammer soll jetzt nach Vollendung des neuen Wohnhauses zu Hof Resow das alte Wohnhaus daselbst, 80 Fuß lang, 49 Fuß breit, 10 Fuß ständerhoch, im Ring von eichen Fachwerk mit ausgemauerten Wandtafeln und doppeltem Zungensteindach, im Innern theils eichen, theils tannen Holz, unter Reservation der Fundament-, Damm- und Feldsteine, der Steinplatten und des Bauschuttes, öffentlich meistbietend auf Abbruch in einem am 8. November d. J., Morgens 11 Uhr, zu Hof Resow stattfindenden Termine verkauft werden. Die Besichtigung des Wohnhauses ist nach zuvoriger Meldung bei der Frau Pensionairin Moll zu Hof Resow gestattet, und muß der im Verkaufstermine am Meistgebot Bleibende eine Conventionalpön von 50 Thlr. bestellen, den vollständigen Abbruch binnen 4 Wochen nach ertheiltem reinen Zuschlage beschafft haben, und darf das Gebäude nicht gegen Feuersgefahr versichern.
Die vollständigen Verkaufsbedingungen werden vor dem Termine bekannt gemacht, und liegen in der Rehnaer Amts-Registratur zur Einsicht bereit.
Gadebusch, am 23. October 1871.
Großherzogliches Amt Rehna.


Auctions-Anzeige.
In der Debitsache des Kaufmanns Ludwig Creutzfeldt hieselbst sollen am Montag den 6. November d. J., von Morgens 9 Uhr ab
und an den darauffolgenden Tagen von derselben Tageszeit an im Saale der Frau Gastwirthin Boye hieselbst das gesammte zur Ludwig Creutzfeldt'schen Debitmasse gehörige Waarenlager, worunter sich außer einer Anzahl Stoffe an Buckskins, Tuchen und Kleiderstoffe namentlich eine große Auswahl von Bändern, Knöpfen und Putzartikeln befinden, die gesammte Ladeneinrichtung und alle sonstigen zur Masse gehörigen Gegenstände an Meubeln, Haus- und Küchengeräth öffentlich meistbietend gegen sofortige baare Bezahlung verkauft werden, wozu Kaufliebhaber hiedurch geladen werden.
Schönberg, den 10. October 1871.
Großherzogl. Justiz-Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. Saur.
(L. S.) A. Dufft.


Vermischte Anzeigen.

Größere Capitalpöste, welche zu Antoni 1872 bei der Vorschuß-Anstalt belegt werden sollen, bitten wir, wenn möglich, schon jetzt im Locale der Anstalt anzumelden.
Schönberg, den 28. October 1871.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger
Secretär: R. Rackow. Adv.


Zur Bestreitung der diesjährigen Brände sowie der Verwaltungskosten vernothwendigt sich ein einmaliger Beitrag von 16 Schilling (Mecklenburg) pr. 100 Taler (Mecklenburg) und werden die Zahlungstage den verschiedenen Ortschaften noch besonders angesagt werden.
Die Direction der Feuerversicherungs-Societät im Fürstenthume Ratzeburg.
F. Fick. Carl Bade.


Empfehlung von Blumenzwiebeln.

Mit größter Sorgfalt habe ich in diesem Jahre mein bedeutendes Lager von echten Haarlemer Hyacinthen, Tulpen, Tacetten, Jonquillen, Crocus und anderen Blumenzwiebeln completirt.
Es werden nur schön und leicht blühende , frühe und spätere Sorten, mit Bezeichnung der Farben, abgegeben, und können alle geehrten Besteller versichert sein, nach Befolgung der auf speciellen Wunsch gern beigegebenen Cultur-Anweisung einen schönen Winter- oder Gartenflor zu erhalten.
Hyacinthen zum Treiben.
12 schöne Sorten mit Namen 28 ßl. bis 1 Rth. 24 ßl.
12 extraschöne Sorten mit Namen 2 bis 3 Rth.
12 Prachtsorten mit Namen 4 Rth.
Hyacinthen für's freie Land
100 Stück in Rummel gefüllte in allen Farben 5 - 6 Rth.
100 Stück in Rummel einfache in allen Farben 5 - 6 Rth.
100 Stück dunkel- u. hellblaue in allen Farben 5 - 6 Rth.
100 Stück dunkel- u. hellrothe in allen Farben 6 - 8 Rth.
100 Stück weiße u. gelbe in allen Farben 6 - 8 Rth.
100 Stück einfache u. doppelte in allen Farben 5 - 6 Rth.
Die Kunst- und Handelsgärtnerei von C. A. W. Lobedanz.
Schwerin, Rostockerstraße Nr. 21.


Hierdurch fordere ich alle Diejenigen, die noch Forderungen an den Nachlaß des Käthners Hans Jochen Boye zu haben vermeinen, mit Ausschluß der Hypothekengläubiger, auf, sich binnen 3 Wochen mit ihren Forderungen bei dem unterzeichneten Vormunde zu melden. Spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden.
Schmied Kindt in Mechow.


Ein Divan und eine zweischläfrige Kinderbettstelle mit Matratze und Betten sind preiswürdig zu verkaufen. Zu erfragen in der Exped. d. Bl.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 88 Seite 4]

Die Hagelversicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg hat in diesem Jahre keine Schadensentschädigungen zu leisten.
Zur Deckung der Verwaltungskosten und zur Bestreitung des durch die Umarbeitung und den Druck der Statuten erforderlichen Aufwandes vernothwendigt sich ein Beitrag von zwei Schillingen pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungssumme und werden unsere Mitglieder ersucht, solchen Beitrag am Sonnabend den 11. November d. J., Morgens 10 Uhr, im Boye'schen Gasthofe hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 29. October 1871.
Direction der Hagelversicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger. Wilh. Heincke.


Die Fabrik für Gemäße von F. Hermes in Wismar empfiehlt die neuen vom 1. Januar 1872 ab gültigen Hohlmaße für trockene Körper als:
1 Hectoliter == 100 Liter,
1/2 Hectoliter == 50 Liter
20, 10, 5, 2, 1 Liter,
1/2 Liter (Krabbenbecher),
1/4, 1/8, 1/16 Liter,
sowie Längenmaße als:
1 Meter == 100 Centimeter,
1/2 Meter == 50 Centimeter (annähernd 1 Elle)
eigenes Fabrikat, sauber und vorschriftsgemäß, durch Dampfkraft gebogen, hergestellt und mit Aichung versehen, zu soliden Preisen.


Ausverkauf sämmtlicher Manufactur-, Porcellan- & Eisenwaaren zu bedeutend herabgesetzten Preisen gegen compt. Zahlung bei H. Kallmeyer.
Ratzeburg.
Proben werden nicht versandt.


F. Schlüter in Ratzeburg empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie: Selters, Sodawasser und Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


Für mein Colonialwaaren-Geschäft suche ich sogleich oder zu Ostern einen Lehrling.
Schönberg den 15. October 1871.
Aug. Spehr.


Jeden Bandwurm entfernt binnen 3 bis 4 Stunden vollständig schmerz- und gefahrlos; ebenso sicher beseitigt auch Bleichsucht und Flechten und zwar brieflich Voigt, Arzt zu Croppenstedt (Preußen).


Sehr schönen neuen Berger Flohm-Hering bei Leonhard Dölle in Ratzeburg.


Von jetzt an ist täglich frischer Gest zu billigem Preise, in größeren Partieen billiger, bei mir zu haben.
Bäcker Wolgast.


Kohlenhelme, Kohlenschaufel, Holzkasten, Ascheimer, Ofenfender, Ofenthüren, Feuer-Schaufel und -Zangen hält in reicher Auswahl empfohlen Moritz Stein.
Ratzeburg.


Sämmtliche neuen Gewichte, Längen- und Hohl-Maaße, Waagen und Waagenbalken, geaicht, empfehlen billigst Suhr & Heick, Eisen- und Kurzwaaren-Handlung, Lübeck, Klingberg 927.


Frischen Portl. Cement, Frischen Gothl. Kalk, Frischen Segeberger Kalk, Frischen Gyps, prima Dachpappe bei F. Heitmann.


K. Preuss. Lotterie-Loose zur Hauptziehung versendet gegen baar Originale: 1/1 80 Thlr., 1/2 37 Thlr., 1/4 18 Thlr., Antheile: 1/8 9 Thlr., 1/16 4 1/2 Thlr., 1/32 2 1/4 Thlr.
C. Hahn in Berlin, Jerusalemerstr. 11.


Meteorologische Beobachtungen.
Oct.
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
28.
29.
30.
37.24
37.61
38.39
1.1
0.6
1.7
6.1
6.4
5.7
S
OSO
O
1
1
1
heiter.
völlig heit.
zieml. heit.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.13 1/2 - 14 1/2Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.14 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.18 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.12 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.7 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. St. 4 Mark (Lübeck) bis 5 Mark (Lübeck)8 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 - 12Schilling (Mecklenburg),
Eier 5-6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen20 - 20Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen14 1/2 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 41.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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