No. 82
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 13. Oktober
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 82 Seite 1]

- Der Kaiser und Fürst Bismarck sind wohlbehalten in Berlin angekommen. Die Wintersaison kann nun beginnen. Wir wollen andächtig lauschen, damit uns nichts entgeht. Das Erste, womit sich der Kaiser nach seiner Rückkehr beschäftigt hat, ist die Eingabe der deutschen Bischöfe, über die er sich dem Vernehmen nach günstig ausgesprochen haben soll, betonend, daß er Frieden haben wolle auf religiösem Gebiet und keinen Streit mit den Bischöfen.
- Bismarck und der französ., Finanzminister werden sich in Berlin unterhalten über die vierte Halbmilliarde und den elsaß-lothringischen Zollvertrag. Jene wird bekanntlich in Wechseln ausbezahlt, und die Herren Franzosen sind so naiv zu glauben, wir würden uns verpflichten, die Papiere vor dem Verfalltage nicht auf den Markt zu bringen. Sie wissen wohl, daß wir leicht dadurch eine Geldkrisis in Frankreich herbeiführen könnten: keine üble Garantie gegenüber den unruhigen Geistern. Ein Departement ist übrigens wieder geräumt und die 11. Division scheint nächstens in die Heimath zurückzukehren. Was den Zollvertrag anbelangt, so hat Frankreich den 3. Artikel, der etwas selbstsüchtiger Natur war, fallen lassen.
- Die französische Republik droht doppelköpfig zu werden: Thiers sieht nach rechts, Gambetta nach linkst denn jener ist der Mann der conservativen Repulik, dieser der Prätendent der revolutionären. Cicero und Catilina! würden die Römer sagen. - Catilina-Gambetta ist aber nicht nur der Liebling der Arbeitermassen, sondern er zählt auch unter den Mittelklassen viele Anhänger. Bei der bevorstehenden Wahl der Generalräthe wird es sich zeigen, auf wessen Seite sich das Uebergewicht neigt. Wenn die Bonapartisten richtig prophezeien, so kommt erst noch eine Gambetta-Aera, dann kann es auch für sie wieder losgehen.
- Wie man hört, hat Thiers vor einigen Tagen dem Exkaiser Napoleon auf vertraulichem Wege vorstellen lassen, daß die franz. Regierung entschlossen sei, gegen die bonapartistischen Umtriebe mit unnachsichtlicher Strenge einzuschreiten, und daß es daher vielleicht im Interesse des Exkaisers liegen würde, seine Anhänger bei Zeiten vor unbesonnenen Unternehmungen zu warnen. Napoleon III. hätte dem Präsidenten der Republik geantwortet, er sei nicht nur allen etwa in der letzten Zeit zu Gunsten der Restauration seiner Dynastie gesponnenen Intriguen durchaus fremd, sondern er hätte auch wiederholt und bis auf die jüngste Zeit seinen Anhangs von jedem widergesetzlichen Schritte abgehalten, da er sowohl seine persönliche Rechtfertigung als den Triumph der Thronansprüche nur von der Zeit erwarte. Um Herrn Thiers zu beweisen, wie ernst es ihm mit diesen Erklärungen wäre, sei er sogar bereit, einen offenen Brief an seine Anhänger in der Armee zu erlassen, damit auch in diesen Kreisen kein Zweifel mehr darüber bestehe, daß er von Complotten, Schilderhebungen, Pronunciamento's sein Heil nicht erwarte. Da Herr Thiers dies Anerbieten annahm, so dürfte eine Kundgebung Napoleons III. an die französische Armee für die nächsten Tage bevorstehen.
- Ob Thiers es für zweckmäßig hält, die Orleans sich zu Dank zu verpflichten? Man hört davon, daß er ihre durch das Kaiserreich confiscirten Güter ihnen wieder zu erstatten gedenke.
- Die Prinzen aus dem Hause Orleans geben sich alle erdenkliche Mühe, in Paris festen Boden zu fassen, es will ihnen aber nicht gelingen. Die Pariser meinen, sie wären zu geizig, ließen nichts aufgehen und zeigten sich nicht leutselig und herablassend genug.
- Die gesammte deutsche Armee verfügt gegenwärtig über sieben Feldmarschälle und einen General-Feldzeugmeister mit Feldmarschallrang. Dagegen befinden sich in unmittelbarer activer Verwendung als Truppenführer bei der deutschen Armee gegenwärtig von der Generalität 8 Generale der Cavallerie, 20 Generale der Infanterie, 78 Generallieutenants und 171 Generalmajors. Als Chefs von Regimentern treten dem noch hinzu 1Admiral (Prinz Adalbert von Peußen), 5 Generale der Cavallerie, 7 der Infanterie und 3 Generallieutenants. Insgesammt würden sich demnach bei der deutschen Armee zur Zeit 301 Generale der verschiedenen Grade in unmittelbarer Verwendung und thatsächlicher Activität befinden.
- Während der deutsche Reichstag zusammentritt, wird die baierische Kammer vertagt werden. Aus den letzten Sitzungen derselben ist noch hervorzuheben das Verlangen der Ultramontanen auf Wiederbesetzung verschiedener Gesandtschaftsposten durch baierische Beamte, so namentlich in Rom. Warum? Weil diese schwarzen Brüder die baierischen, d. h. ihre reichsfeindlichen Interessen nicht hinlänglich gewahrt glauben durch einen deutschen Gesandten. - Ein kostspieliges Mißtrauen.
- Das Reichsgesetzblatt publicirt einen Erlaß vom 1. October 1871, betreffend die Ausgaben verzinslicher Schatzanweisungen im Gesammtbetrage von 4,971,600 Thlr. zum Zwecke der Erweiterung der Bundes-Kriegsmarine und der Herstellung der Küstenvertheidigung auf Grund des Gesetzes vom 9. November 1867.
- Die Ungarn, welche dem Treiben der Hohenwart'schen Politik seither ruhig zugesehen haben, sind jetzt plötzlich hervorgetereten, und ihr Minister Andrassy hat für die Stellung des Grafen Beust, gegen den die Anhänger Hohenwarts noch immer Sturm laufen, bei dem Kaiser persönlich eine Lanze eingelegt. Für uns gewinnt aber dieser Schritt deßhalb an Interesse, weil Beust gegenwärtig in Oesterreich der Vertreter der freundlichen Beziehungen zu Deutschland ist. Ungarn hat sich also mit dieser Politik einverstanden erklärt.
- Da die Jesuiten nun nächstens aus Deutschland ausgewiesen werden sollen, wollen wir hier einstweilen verrathen, wo sie zu Hause sind. Der Orden zählt in Deutschland folgende Häuser: je eins in Maria Laach, Paderborn, Cöln, Coblenz, Mainz, Gorheim in Sigmaringen, je zwei in Bonn, Aachen und Münster. Das Haupt des Ordens im deutschen Reich ist Clemens Faller ein geborener Franzose mit deutschem Namen, der aber der deutschen Sprache beinahe nicht mächtig ist. Wo bleiben aber die "geheimen Jesuiten?"
- Die Nordpolexpedition, von der soeben wieder zwei unternehmende Männer glücklich zurückgekehrt sind, hat ein offenes Meer nördlich von Spitzbergen und König-Carl-Land entdeckt. Es soll nach der Ansicht des Entdeckers bis zum großen offenen Polarmeere bei den neusibirischen Inseln reichen. Es wäre das der günstigste Weg zur Erreichung

[ => Original lesen: 1871 Nr. 82 Seite 2]

des Nordpols, mitten zwischen Spitzbergen und Nowaja-Semlia.
- Im Louvre zu Paris ist das Silberzeug, das in den Tuilerien sich befand, öffentlich verkauft worden. Es befand sich viel Neusilber darunter. Das wirkliche Silberzeug hat der Exkaiser für sich kaufen lassen.
- Der Kronprinz des deutschen Reichs und von Preußen hat seiner Gemahlin die Schlachtfelder von Weißenburg und Wörth gezeigt, wo er die ersten Blätter zu seinem jüngsten Ruhmeskranze pflückte.
- Die Internationale, jene Bande von vaterlandslosen Bummlern, hat wieder einmal in London getagt. Sie können dem Satan nicht widerstehen und wünschen sich deßhalb die Reiche der Welt. Politische Herrschaft, sagen sie, läßt sich nur durch politische Agitation erwerben. Der Schwerpunkt aller politischen Macht lag aber bisher nur in den Händen des Capitals und Grundbesitzes. Das muß anders werden, Ergo: die Internationalen müssen sich fortan in der Politik zur Geltung bringen. Die Herren Staatsmänner werden sich jedoch wahrscheinlich bei Zeiten diese Cancurrenz verbitten.
- In der Türkei sollen die Gehälter der hohen Beamten um ein Drittel heruntergesetzt werden. Die Türkei leidet nämlich an fortwährender Geldverlegenheit. Die durch obige Maßregel erzielte Ersparniß soll sich jährlich auf ca. 14 Millionen Thaler belaufen.
- Die Vertreter der Spielbankpächter in Baden-Baden, Homburg und Wiesbaden suchen jetzt in Frankreich Boden zu fassen, da ihr Walten in Deutschland bald zu Ende ist. In den öffentlichen Kundgebungen suchen sie die Errichtung solcher Banken im Interesse des Staatsschatzes und des Steuer- Erträgnisses geltend zu machen.
- Unsere deutschen Wirthe können sich gratuliren: ihre französischen Collegen müssen jetzt für jedes Billard 60 Frcs. Steuer bezahlen.
- Noth macht erfinderisch. Ein Hausbesitzer in Berlin, der sich vor dem Andrang von Miethern nicht mehr zu retten wußte, entschloß sich, seine Wohnung an den Meistbietenden abzugeben. Die Auction beginnt. Unter den Anwesenden befindet sich eine Dame, die Alles überbietet, als plötzlich ein Mann auf sie zustürzt und ihr eine so heftige Ohrfeige versetzt, daß sie aus dem Zimmer geleitet werden muß. Nun erst konnte das Meistgebot und der Zuschlag erfolgen.


Anzeigen.

Der Hans Joachim Heinrich Eggert, geboren am 23. Januar 1847 zu Herrnburg hiesigen Fürstenthums, ehelicher Sohn des Arbeitsmanns Eggert zu Herrnburg, welcher sich bereits im Herbste 1868 zur Erfüllung seiner Militairpflicht hätte stellen müssen, sich aber bisher nicht gestellt hat, wird in Gemäßheit der Verordnung vom 23. December 1870, betreffend das Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige etc., edictaliter hiedurch geladen, in dem auf Freitag den 27. Oktober d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Justiz-Amte anstehenden Termine sich einzufinden unter dem Nachtheil, daß er im Fall seines Ausbleibens in dem anberaumten Termine dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden.
Schönberg, den 24. Juli 1871.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
A. Dufft.


In das hiesige Handelsregister ist heute Fol. XII. Nr. 23 Columne 6 eingetragen:
Die zu Schönberg bestanden habende Handelsgesellschaft der Kaufleute Johann Joseph Schweigmann zu Schönberg und Julius Schweigmann ebendaselbst, sowie deren Zweigniederlassung zu Schlagsdorf ist durch Uebereinkunft der Gesellschafter aufgelöst.
Die Firma für beide Geschäfte "Gebr. Schweigmann" besteht für die beiden genannten Gesellschafter nur noch als Liquidationsfirma.
Liquidatoren sind die bisherigen Gesellschafter Kaufmann Johann Joseph Schweigmann und Kaufmann Julius Schweigmann zu Schönberg.
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 11. October 1871.
Das Handelsgericht.
W. Saur.
(L. S.) A. Dufft.


In das hiesige Handelsregister ist heute Fol. XXVIII. Nr. 41 eingetragen:

Handelsfirma: Gebr. Schweigmann.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers der Gesellschafter: Kaufmann Johann Joseph Schweigmann zu Schönberg, Kaufmann Johannes Schweigmann zu Schönberg.
Rechtsverhältnisse der Gesellschaft: Die Gesellschaft ist eine offene Handelsgesellschaft und besteht seit dem 3. August 1871.

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 11. October 1871.
Das Handelsgericht.
W. Saur.
A. Dufft.


Auctionsanzeige.
In der Debitsache des Kaufmanns Ludwig Creutzfeldt hieselbst sollen am Montag den 6. November d. J., von Morgen 9 Uhr ab und an den darauffolgenden Tagen von derselben Tageszeit an im Saale der Frau Gastwirthin Boye hieselbst das gesammte zur Ludwig Creutzfeldt'schen Debitmasse gehörige Waarenlager, worunter sich außer einer Anzahl Stoffen an Buckskins, Tuchen und Kleiderstoffen namentlich eine große Auswahl von Bändern, Knöpfen und Putzartikeln befinden, die gesammte Ladeneinrichtung und alle sonstigen zur Masse gehörigen Gegenstände an Meubeln, Haus- und Küchengeräth öffentlich gegen sofortige baare Bezahlung verkauft werden, wozu Kaufliebhaber hiedurch geladen werden.
Schönberg, den 10. October 1871.
Großherzogl. Justiz-Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. Saur.
(L. S.) A. Dufft.


Auction in Lübeck.
Am Dienstag den 17. Otober 1871, Vormittags 10 Uhr präcise 1066 Zwölfter ebenkantige Bretter, 6 à 25 Fuß lang - 1, 1 1/4, 1 1/2 dick - 5 à 11 Zoll breit in bequemen Cavelingen durch den beeidigten Makler Joh. N. Stolterfoht Gottl. Sohn.


Vermischte Anzeigen.

Nachstehende Bekanntmachung.
"Dem am 12. d. Mts. constituirten Verwaltungsausschusse der Kaiser Wilhelms-Stiftung für Deutsche Invaliden sind heute alle uns seit dem Beginn des letzten Krieges für Invalide und für Hinterbliebene Gefallener zugekommenen oder von uns nach den Absichten der Geber oder anderweit für diesen Zweck bestimmten Gelder überwiesen worden.
Die Gesammteinnahme beläuft sich auf 1,096,654 Thlr. 18 Sgr., wobei 30,000 Thaler aus dem Ertrage der Deutschen National-Lotterie.
Hiervon sind bis zum 12. d. Mts. 193,176 15 Sgr. zu einmaligen Beihilfen an Invalide, Wittwen und Weisen verwandt worden, und zwar 172,920 Thlr. durch Ueberweisung an die mit uns verbundenen Landes- und Provinzialvereine und an Delegirte, und 20,256 Thlr. 2 Sgr. durch Einzelbewilligungen.
Es konnten daher, nach Abzug des für die Invaliden-Sache bestimmten halbem Werthes, des sodann bei der National-Lotterie mitverloosten Silberbarrens mit 2160 Thlr. 2 Sgr. dem Verwaltungsausschusse

[ => Original lesen: 1871 Nr. 82 Seite 3]

noch 901,318 Thlr. 1 Sgr. theils baar, theils in Effecten übergeben werden.
Wir vermögen dies nicht mitzutheilen, ohne allen freundlichen Gebern im Deutschen Vaterland oder außerhalb desselben auf's Neue den wärmsten Dank und die innigsten Segenswünsche auszusprechen.
Berlin, den 2. October 1871.


Das Central-Comite der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger.
R. v. Sydow."

wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht.
Feldberg, den 9. October 1871.

Der Landesdelegirte für die freiwillige Krankenpflege im Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz.
W. v. Oertzen.


Einnahme und Ausgabe
des Missions-Vereins im Fürstenthum Ratzeburg pro Johannis 1870/71.

Einnahme. Thlr. ßl. sgr.
Cassenbestand 8 22 -
1. Aus der Domgemeinde:
Pfingstcollecte 1870 14 12 -
von P. auf der Bäk 1 - -
Aus der Missionsbüchse des Probsten 10 - -
Ueberschuß vom Missions-Lesezirkel 11 - -
2. Aus der Gemeinde Zithen:
Pfingstcollecte 1870 5 20
3. Aus der Gemeinde Schlagsdorf:
Pfingstcollecte 1870 9 17 -
vom Altenth. Robrahn Kl. Molzahn 1 28 -
4. Aus der Gemeinde Carlow:
Pfingstcollecte 1870 4 - -
5. Aus der Gemeinde Demern:
Pfingstcollecte 1870 2 13
6. Aus der Gemeinde Schönberg:
Pfingstcollecte 1870 12 29 -
Ungenannt aus Kleinfeldt 5 - -
vom Reifer Dehn in Schönberg - 32 -
7. Aus der Gemeinde Herrnburg:
Pfingstcollecte 1870 9 10 8
8. Aus der Gemeinde Selmsdorf:
Pfingstcollecte 1870 5 - -
vom Pastor Ohl 1 - -
9. Collecte am Missionsfeste a. d. Dom 20 Juni 1870 25 7 1/4 -
---------------------------------------------------------
Summa 125 46 1/4 8
Ausgabe.
An das Collegium der evang. luther. Mission in Leipzig 21. Juli 1870 50 - -
Porto für diese Sendung - 7 -
An das etc. Collegium ebendahin 1. Mai 1871 58 24 -
Porto dafür - - 8
Zur Reise des Deputirten nach Leipzig pro 1871 17 - -
---------------------------------------------------------
Summa 125 31 8
Bilance.
Einnahme 125 Thlr. 46 1/4 ßl. 8 sgr.
Ausgabe 125 Thlr. 31 ßl. 8 sgr.
---------------------------------------------------------
Cassenbehalt - Thlr. 15 1/4 ßl. - sgr.
Schönberg, den 11. October 1871.
Kaempffer.


Zur Bestreitung der diesjährigen Brände sowie der Verwaltungskosten vernothwendigt sich ein einmaliger Beitrag von 16 Schilling (Mecklenburg) pr. 100 Taler (Mecklenburg) und werden die Zahlungstage den verschiedenen Ortschaften noch besonders angesagt werden.
Die Direction der Feuerversicherungs-Societät im Fürstenthume Ratzeburg.
F. Fick. Carl Bade.


Alle Diejenigen, die der Ludwig Creutzfeldtschen Concursmasse noch schuldig sind, werden hierdurch aufgefordert, diese ihre Schuld innerhalb 4 Wochen an die Unterzeichneten zu berichtigen, widrigenfalls dieselbe gerichtlich beigetrieben wird.
Schönberg, den 9. October 1871.
Die Curatoren der Ludw. Creutzfeldtschen Concursmasse: Aug. Spehr. F. Stüve.


Sehr schönen neuen Berger Flohm-Hering bei Leonhard Dölle in Ratzeburg.


Vor einigen Tagen sind in Lenschow 3 Schafe (2 Schafe und 1 einjähriges geschorenes Hammel-Lamm) fortgelaufen. Wer über dieselben Auskunft geben kann, wird ersucht, sich beim Hauswirth Stein in Cronscamp zu melden.


Für die Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins nehme ich zu jeder Zeit Gelder zu 4 pCt. und für größere Hypothekenposten zu der bekannten Sicherheit zu 5 pCt. entgegen.
Schönberg.
Kindler, Advocat.


Gelder werden gesucht zu Michaelis: 1 Posten von 1000 Taler (Mecklenburg), 2 à 600 Taler (Mecklenburg), 1 à 200 Taler (Mecklenburg). Zu Antoni ca. 16,000 Taler (Mecklenburg) in verschiedenen Pösten, sämmtlich vorzügliche Hypotheken, zu 4 %. Anmeldungen erbittet bald möglichst Carl Bade.


Auf dem Wege von Schönberg bis Lindow ist am Freitag voriger Woche ein brauner Regenschirm verloren worden. Der Finder wird gebeten, denselben an der Exped. d. Bl. abzugeben.


Zur Herbst- und Winter-Saison empfehle mein wohlassortirtes Lager von Kleiderstoffen, Mänteln, Châles und Tüchern etc. in den neuesten Genre's zu den billigsten Preisen einem geehrten Publikum angelegentlichst.
Lübeck, Holstenstraße Nr. 301.
Rud. Fromm.


Die von Neujahr 1872 gesetzlich vorgeschriebenen Signaturmarken für Post-Packet-Sendungen, welche auch schon jetzt angewendet werden können, sind das Dutzend zu 3 und 4 sgr. vorräthig bei J. P. Bade.


Prof. Dr. Lapiérre's Einspritzung heilt *) innerhalb von 3 Tagen jeden Ausfluss der Harnröhre sowie weiss Fluß, selbst ganz veralteten. Preis pro Flasche mit Gebrauchsanweis. 1 Thlr. 20 Sgr. Gegen Einsend. des Betrages streng discret zu beziehen durch A. Witt, Linden-Strasse 18, Berlin.
*) Hunderte geheilt.


Sämmtliche neuen Gewichte, Längen- und Hohl-Maaße, Waagen und Waagenbalken, geaicht, empfehlen billigst Suhr & Heick, Eisen- und Kurzwaaren-Handlung, Lübeck, Klingberg 927.


Saat-Weizen und -Roggen, frei von Radel und Trespe, und aufgeschloss. Peru-Guano, sowie aufgeschloss. Knochenmehl bei Thiele in Ratzeburg.


Mit ganz besonders schönem Schweine-Schmalz empfiehlt sich F. C. Wolgast.
Schöneberg.


Cigarren in wirklich feiner Waare Dutzend 6 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt Carl Aug. Kniep.


Sonntag Nachmittag werden in Schwiesow's Garten ein Paar neue Stiefel ausgekegelt.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 82 Seite 4]

Dem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend zeige hiermit an, daß ich mein Gold- und Silber-Waaren-Geschäft mit dem heutigen Tage von der Siemzerstraße 95 nach der Siemzerstraße Nr. 87, dem früheren Kunau'schen Hause verlegt habe.
Für das mir bisher erwiesene Wohlwollen dankend, bitte ich mir dasselbe auch ferner zu erhalten.
Hochachtungsvoll Theodor Creutzfeldt, Gold- und Silberarbeiter.


Seit Michaelis wohne ich nicht mehr am Markt, sondern in der Sabowerstraße beim Schuhmacher F. Kleinfeldt, dem Pfarrackerpächter Bielefeldt gegenüber.
H. Krellenberg, Tabacksfabrikant.


Ausverkauf sämmtlicher Manufactur-, Porcellan- & Eisenwaaren zu bedeutend herabgesetzten Preisen gegen compt. Zahlung bei H. Kallmeyer.
Ratzeburg.
Proben werden nicht versandt.


Ausverkauf meines Lagers von Eisenwaaren zu Einkaufspreisen, als: emaillirte Kochgeschirre der verschiedensten Art, messingene Kessel und Töpfe, Grabkreuze u. dgl. m.
J. Hagen, Schlössermeister.


Neu - Elegant - Billig!
Holz-Cigarrenspitzen von 1 - 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Stück,
Photographie-Rähme, schwarz oval Stück 4 Schilling (Mecklenburg), Dutzend 36 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt Carl Aug. Kniep.


Oefen
Säulenöfen, Circuliröfen, Kochöfen, Unteröfen, Mantelöfen mit Gitterthüren, Ofenthüren mit Kniee, Kochöfen, Rosten, Roststäbe etc.,
Sparheerde u. Sparheerdtheile empfiehlt in größter Auswahl zu billigsten Preisen Heinr. Pagels, Lübeck, 945.
Breitestraße am Markt 945.


Bitte zu beachten!
Daß ich jetzt meinen Laden nach Kräften ausgestattet habe und von den kleinsten und billigsten bis zu den größten und elegantesten Lampen in reichster Auswahl zu soliden Preisen vorräthig halte.
Ferner empfehle ich zu der bevorstehenden Maaße-Aenderung als Trocken-Maaße: von 1/2 Hectoliter (annähernd 1 Scheffel) bis hinunter zu den kleinsten Maaßen nach Vorschrift aus starkem Eisen gearbeitet.
Flüssigkeitsmaaße von Blech, Messing und Zinn, letztere empfehle ich besonders den Herren Kaufleuten, indem ich mich zugleich erbiete, alte Zinn-Maaße zum höchsten Werthpreis entgegen zu nehmen.
Ich bitte nun um recht zahlreiche und baldige Bestellung, damit es mir möglich wird, dieselben rechtzeitig auszuführen.
Sämmtliche Maaße sind geaicht!
Proben stehen bei mir zur Ansicht.
Achtungsvoll W. Wieschendorf, Klempner, Sabowerstraße, nahe am Markt.


Möbel-Magazin.
Hierdurch machen wir dem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß das bisher beim Kaufmann Herrn Wieschendorf befindliche Möbel-Magazin heute nach dem Hause des Herrn Gastwirth Fick verlegt ist.
Schönberg den 1. October 1871.
Die vereinigten Tischlermeister.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich mit hundertfach bewährten Mittel A. Witt, Linden-Strasse 18. Berlin.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 15. October.
Früh-Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
Oct.
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
10.
11.
12.
41.50
40.0
42.43
1.5
1.9
3.8
8.3
6.8
6.9
NW
W
ONO
1
1
1
bewölkt.
-
heiter.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.13 1/2 - 14 1/2Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.40 - 44 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. St. 4 Mark (Lübeck) bis 4 Mark (Lübeck)8 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11Schilling (Mecklenburg),
Eier 5-6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 1/2 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 39.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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