No. 61
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. August
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 61 Seite 1]

Folgende Personen:

1. die Ehefrau des Böttchers Grevsmühl,
2. die Ehefrau des Arbeitsmannes Maaß,
3. die Ehefrau und der Sohn des Arbeitsmannes Fick, sämmtlich vor dem Siemzerthore im Hause Nr. 159.
4. die Waschfrau Wittwe Bartels, Siemzerstraße im Hause Nr. 104 sind an den natürlichen Menschenblattern erkrankt. Um der Ansteckung vorzubeugen, wird vor dem Verkehr mit den betreffenden Hausbewohnern gewarnt und wiederholt zur Impfung der Schutzpocken aufgefordert.
Schönberg, den 29. Juli 1871.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


- Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz traf am 28. Juli Morgens aus England in Berlin ein, stieg im Grand Hôtel de Rome ab und ist am Nachmittag nach Neustrelitz weiter gereist.
Über die beabsichtigte Reorganisation der französischen Armee erfährt man jetzt Näheres. Der Militärdienst erstreckt sich auf alle waffenfähige Mannschaft vom 20. bis zum 40. Lebensjahr, die active Dienstzeit beträgt 4 Jahre, dann kommen die Reserven in 3 Classen, zusammen von 16 Jahren. Die erste Reserve kann von der Executivgewalt einberufen werden, während die beiden letzten Classen nur durch ein besonderes Gesetz mobil gemacht werden können. Das hätten sie uns also glücklich abgelauscht. Ist's damit aber auch gethan? Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir den bekannten französischen Oberst Stoffel hören, der seinen Landsleuten in der letzten Zeit schon manchmal die Augen geöffnet hat. Er kommt in seinen militärischen Berichten auf einen Punkt zu reden, der sich nicht durch Gesetze ordnen läßt. Es ist die Frage über die Disciplin im französischen Heere. "Arme Geister," spricht er, "welche nicht sehen, daß die Disciplin in der Armee nur die Folge der Disciplin in der Familie und in der Gesellschaft ist. Weshalb ist die Disciplin so stark und so sicher in der preußischen Armee? Nur deßhalb, weil die jungen Leute seit ihrer Kindheit zum Gehorsam, zur Achtung gegen die Autorität, zur Treue gegen ihre Pflichten angehalten, in den Militärdienst treten. Also keine wirkliche Disciplin in der Armee ohne völlige Umgestaltung in der Erziehung und dem Unterrichte der französischen Jugend."
- Die Jesuiten fangen an, Drohungen auszustoßen. In dem Starkenburger Boten, der in Bensheim erscheint, heißt es wörtlich: An den Regierungen Europas ist es jetzt, einen Entschluß zu fassen. Zwei Wege stehen ihnen offen. Wählen sie jenen, der dem Papst die weltliche Herrschaft wieder gibt und den Kirchenstaat in seiner ursprünglichen Größe herstellt, so werden sie in den Katholiken die gehorsamsten Unterthanen finden. Thun sie aber das Gegentheil, dann haben sie einen Krieg auf Leben und Tod, ohne Rast und Ruh zu gewärtigen. Wir Katholiken haben das Recht, die Freiheit unserer Kirche zu fordern und die Regierung die Pflicht, sie zu erfüllen. Entweder, so heißt schließlich der Mahnruf, werdet Ihr die katholische Kirche in alle ihre Rechte wieder einsetzen, oder es bleibt nicht eine der heutigen Regierungen bestehen.
- Wie man hört, läge es im Plane der preußischen Regierung, gegen etwaige Staatsstreiche bei einer neuen Papstwahl deutscherseits Maßregeln zu treffen und den etwa gegen die hergebrachte Ordnung gewählten Papst einfach nicht anzuerkennen. Bekanntlich hat Preußen in Folge eines Abkommens mit dem päpstlichen Stuhl das Recht, die Ordnungsmäßigkeit der Wahl zu prüfen.
- Graf Bray, der bayerische Minister des auswärtigen und des königl. Hauses , hat die erbetene Entlassung erhalten. Daß er selbst nicht der Einzige war, der sie erbeten hat, steht fest. Auch wird nothwendigerweise dieser Wechsel noch andere, vielleicht bedeutungsvolle Veränderungen in der bayerischen Politik nach sich ziehen. Ueberhaupt scheint sich im Stillen etwas vorzubereiten.
- Die plötzliche Berufung des Fürsten Hohenlohe an das Hoflager des Königs von Bayern zu Berg schien es nahe zu legen, daß dieser Mann wieder in das bayerische Ministerium eintreten werde. Statt dessen ist jetzt davon die Rede, daß der bisherige Finanzminister v. Pfretzschner die Geschäfte des abgetretenen Grafen Brey, der den Gesandtschaftsposten in Wien wieder erhalten hätte, übernehmen werde. Der einstweilige Vertreter desselben, v. Darenberger, ist Protestant und gehört der deutsch-nationalen Partei an. Stiftspropst Döllinger ist als, zu wählender Rector der Universität München in Aussicht genommen.
- Gastein, der berühmte Schauplatz und Zeuge mancher wichtigen, bedeutungsvollen Conferenz, wird in Bälde zwei Kaiser als Gäste begrüßen dürfen:
den deutschen und den österreichischen. Zweck der Zusammenkunft ist, den angeknüpften freundschaftlichen Beziehungen zwischen Berlin und Wien einen gemeinsamen Ausdruck zu geben. Um aber dem Zusammensein allen politischen Charakter zu nehmen und mehr die persönlichen Sympathieen zur Geltung bringen zu können, müssen Bismarck und Beust zu Hause bleiben.
- "Die französ. Politik ist die Erhaltung des Friedens!" so sprach Thiers und schon Mancher vor ihm, und wenn wir's auch nicht glauben, so wollen wir uns wenigstens anstrengen, nicht zu lachen. "Bemühen wir uns," fährt er fort, "die Armee zu reorganisiren, nicht etwa in Hinblick auf den Krieg, sondern nur aus Vorsicht und um Frankreich seinen hohen Rang in der Welt zu bewahren." Wer lacht nicht, darf man fragen, über ein solches politisches Programm? Verspricht uns der kleine Mann über seine innere Politik einen ähnlichen Aufschluß, so wollen wir die Neugierde der Orleanisten in Frankreich nicht länger theilen, die gern wissen möchten,

[ => Original lesen: 1871 Nr. 61 Seite 2]

was er vor hat, seit er sich immer mehr mit Gambetta aussöhnt. Was aber wird der vorsichtige Mann weiter beabsichtigen, als sich mit Hülfe der Linken die Fortdauer seiner Amtsgewalt und das Bestehen der Republik zu sichern?
- Nicht nur in den Köpfen der Franzosen brennt es, sondern auch auf ihren Straßen erlöscht das Feuer nicht. Kaum ist der Brand in Nancy gemeldet, so brennt schon wieder in Bourges der ganze erzbischöfliche Palast und die Stadtbibliothek ab. Die große Kathedrale wurden mit Mühe und Noth gerettet.
- Es ist die Rede von einem strategischen Eisenbahnnetz, dessen Entwurf nächstens aus dem preußischen Kriegsministerium hervorgehen soll, und zwar zunächst von der Linie Coblenz-Trier-Diedenhofen-Metz. Da es aber nicht nur keine Schande, sondern vielmehr die Pflicht für jeden Vernünftigen ist, von seinen Feinden zulernen, so sehen wir nicht ein, warum wir verschweigen sollten, daß wir solche Einrichtungen gleichfalls nur aus Vorsicht treffen.
- In Petersburg hat der Proceß gegen die russische Communistenbande begonnen, die eine förmliche Verschwörung gebildet hatte mit dem Programm der Internationale und den Absichten der Commune in Paris. Die jugendlichen Verbrecher, verbummelte Studenten unter einem verkommenen Lehrer, werden die ganze Strenge der russischen Gesetze zu empfinden haben.
- Paul de Cassagnac, der aus der bald einjährigen Kriegsgefangenschaft in Deutschland wieder nach Frankreich zurückgekommen, veröffentlicht im "Gaulois" ein längeres Schreiben, als Berichtigung früherer von Herrn Amade Achard über die Capitulation von Sedan veröffentlichten Berichte. Wir entnehmen dem Schreiben folgende Stellen: "Seit 11 Uhr vormittags war die Schlacht definitiv verloren. Getrieben und zusammengepfercht wie die Schafe in den Niederungen und Navins, ohne Lebensmittel, Munition und ohne Plan, niedergeschmettert durch 700 fortwährend auf uns gerichtete Feuerschlünde, umzingelt von beinahe 300,000 Mann, wurden wir in die Stadt zurückgeworfen. Ich hatte den Schmerz, den Präliminarien und dem Abschluß der Capitulation beizuwohnen. Philipp von Massa-Lauriston und ich, wir standen schluchzend an der Schwelle des Zimmers, in welchem unsere Entehrung unterzeichnet wurde. Wie benahm sich der Kaiser vor, während und nach der Schlacht? Vor der Capitulation commandirte der Kaiser nicht und ertheilte auch keine Befehle. Indem er die Rolle eines parlamentarischen Souveräns bis zu Ende spielte, assistirte der Kaiser nur und dirigirte nicht mehr. Seit dem 17. August war er wie ein von der Keule getroffener Stier, der bei Sedan fiel! Da er nicht das Recht hatte, sich in etwas zu mengen, so durchirrte er, gefolgt von einigen Getreuen, die Schlachtfelder und verschwendete einen bewunderungswürdigen, aber unfruchtbaren Muth. Auferstanden als Napoleon am 2. December 1852, kam er als Louis Philipp beim 2. September 1870 an. Welche schreckliche Katastrophe für 2 Männer, die durch Valmy und Solferino so berühmt geworden sind."
- Prinz Napoleon ist aus Frankreich ausgewiesen worden. Die Regierung hat zwar nicht das Recht, da die Verbannungsgesetze aufgehoben sind, aber sie droht, denselben vor die Gerichte zu stellen, falls er nicht sofort abreise. Den Exkaiser Napoleon und die Exkaiserin Eugenie hat man wissen lassen, daß sie, falls sie nach Frankreich kommen, verhaftet und vor die Gerichte gestellt werden.
- Berichte aus Persien schildern die dortigen Zustände als entsetzlich. Cholera, Typhus und Hunger decimiren die Bevölkerung. Es ist unmöglich, Brod zu beschaffen. Die Noth soll eine solche Höhe erreicht, haben, daß die Behörden sich genöthigt sahen, die Begräbnißplätze mit Wachen zu umgeben, um die unglücklichen Landbewohner zu verhindern, die kürzlich begrabenen Leichen auszugraben und zu verzehren. Die englische Gesandtschaft ist in das Gebirge geflüchtet.
- Eine Französin, welche in der Heimath Haus und Geschäft verkauft hat und einem deutschen Reservisten nachgefolgt ist, wird sich in Elbing binnen Kurzem mit dem Manne ihrer Wahl verehelichen und eine Restauration etabliren.
- Die in Moskau lebenden Deutschen haben ein prächtiges Dreigespann von Silberschimmeln zum Preise von 4000 S.-R. gekauft, um es dem Fürsten Bismarck zum Geschenk zu machen.
- In der von Waller Senn in Glarus herausgegebenen und gut geschriebenen "Alpenpost" sind zwei Mittel gegen wunde Füße angegeben, die wir unsern Lesern nicht vorenthalten wollen. Herr Apotheker Chr. Wernle in Hottingen schreibt: "Vor wundem Füßen schützt am besten dichtes Bestreichen der Fläche der Strumpfsohlen mit Seifenpulver; auch bewährt sich vorzüglich gutes Einreiben der Füße mit einer Mischung von je 2 Loth Kampher und Seifengeist und 1 Loth Cajeputöl, am Morgen und am Abend tüchtig eingerieben." - Ein Anderer schreibt: "Olivenöl, einfach in bedeutender Qualität in die Schuhe gegossen, erhält die Füße auch auf größere Touren nicht nur sehr rein und kalt, sondern schützt vor Blasen und andern Unannehmlichkeiten derselben."
- Eine freudige Ueberraschung wurde am Dienstag zweien aus dem Feldzuge heimkehrenden Fuhrknechten zu Theil. Dieselben waren von dem Fuhrherren H. mit zwei Gespannen dem Fuhrpark beigegeben worden, hatten aber, des Schreibens unkundig, während der ganzen Zeit nichts von sich hören lassen, so daß der Dienstherr über seine Gespanne nicht die geringste Kenntniß hatte. Bereits drei Tage den Colonnen entgegen gegangen, glückte es ihm endlich am Dienstag, die Knechte zu ermitteln. Er traute jedoch kaum seinen Augen, als er seine vier mitgeschickten Pferde in vorzüglichem Futterstande und sauber geputzt wieder sah. Die Pferde waren so gut erhalten, daß ihnen die erlittenen Strapazen nicht anzusehen waren. Den Knechten wurden seitens des Colonnenführers das beste Lob ertheilt. Der Fuhrherr war so erfreut über die Leute und seine Pferde, daß er die Pflichttreue der ersteren sofort mit einer Gatification von je 50 Taler (Mecklenburg) belohnte.


Lebensverirrungen.
Criminalnovelle von R. Schubert.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1871 Nr. 61 Seite 3]

Lebensverirrungen.
Criminalnovelle von R. Schubert.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Das Haus des Joachim Heinrich Eggert, geboren am 23. Januar 1847 zu Herrnburg hiesigen Fürstenthums, ehelicher Sohn des Arbeitsmanns Eggert zu Herrnburg, welcher sich bereits im Herbste 1868 zur Erfüllung seiner Militairpflicht hätte stellen müssen, sich aber bisher nicht gestellt hat, wird in Gemäßheit der Verordnung vom 23. December 1870, betreffend das Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige etc., edictaliter hiedurch geladen, in dem auf Freitag den 27. Oktober d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Justiz-Amte anstehenden Termine sich einzufinden unter dem Nachtheil, daß er im Fall seines Ausbleibens in dem anberaumten Termine dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird anerkannt werden.
Schönberg, den 24. Juli 1871.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei der Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
A. Dufft.


Aufforderung.
Zur Bezahlung ihrer Beiträge zu der unterm 9. Januar cr. publicirten Armensteuer an die resp. Armenvorsteher, werden alle Diejenigen, welche ihrer Verpflichtung bisher nicht nachgekommen sind, hiemit erinnert und aufgefordert, nunmehr binnen 8 Tagen zu bezahlen.
Schönberg, den 27. Juli 1871.
Die Armenbehörde.


Torf-Auction.
Freitag den 4. August sollen auf dem Woitendorfer Torfmoore 400 Rth. Baggertorf meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Die Auction beginnt des Morgens 9 Uhr und wollen Käufer sich auf dem Torfmoore bei der Hütte einfinden.
Vitense, den 28. Juli 1871.
L. Wiegandt, Förster.


Vermischte Anzeigen.

Wer noch Forderungen an die diesjährige Tombola-Kasse zu machen hat, wolle seine Rechnung, Zwecks Abschluß spätestens bis zum 4. August cr. bei einem der Unterzeichneten einreichen.
Die noch nicht abgeforderten Gewinne wolle man beim Tischlermeister Flügge entgegennehmen. Gewinne, die bis zum 1. September d. J. noch nicht abgefordert sind, verfallen der Schützenkasse.
Schönberg, den 27. Juli 1871.
W. Schacht. Flügge. Wilh. Heincke.


Erntehandschuhe in verschieden Sorten und in großer Auswahl sind stets zu haben in Schönberg bei Emil Jannicke, Handschuhmacher.


Johannisbeeren zum Einmachen à 24 ßl. pro LPfd. empfiehlt C. Sörensen.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 61 Seite 4]

Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank.
Das unterzeichnete Direktorium bringt hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß bei Prolongation von länger als 1 Jahr bei der unterzeichneten Bank anhängigen Bürgschaftswechseln außer den Zinsen für den verbleibenden Restbetrag regelmäßig mindestens fünf pro Cent des ursprünglichen Anleihebetrages zurückgezahlt werden müssen, widrigenfalls die Prolongation nicht zu genehmigen steht, vielmehr der ganze Wechselbetrag sofort zurückgefordert werden wird.
Gegen gute Wechsel steht Geld übrigens fortwährend zu Gebote und wird speciell bemerkt, daß Schuldner, welche ihre Anleihen in obiger Weise successive ausgeglichen haben, unter sicheren Verhältnissen stets wieder neue Wechsel bei uns contrahiren können.
Darlehen auf Hypothek in größeren Pösten bewilligt die Bank unter der Hauptagentur Schönberg bekannt gegebenen Bedingungen.
Schwerin am 29. Juli 1871.
Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank.
Th. Oesten, C. L. F. Soltau,
In Vertretung des Direktors. General-Agent.


Rußkohlen von vorzüglicher Qualität für den Hausbedarf empfehlen zu billigen Preisen.
Lübeck, 26. Juli 1871.
Bollow & Oderich.
Holstenstraße 177.


So gerne ich auch die nicht näher zu bezeichnenden Anmaßungen des Hrn. J. Borchardt in seiner deßfalligen Annonce über Vermiethung meines Wohnhauses ignorirt hätte, so zwingt mich jedoch die Rücksicht auf das Publikum zu der Erklärung, daß der p. Borchardt weder contractlich noch sonst das Recht zu veraftermiethen hat, und warne ich deßhalb vor Abschluß eines solchen Aftermieth-Contracts über mein Wohnhaus.
Wilh. Heincke.


Sehr gute Eßkartoffeln à Faß 10 ßl. verkauft H. Schultz, Frohnereipächter.


Zu Michaelis d. J. ist in der Nähe des Marktes eine Parterre-Wohnung zu vermiethen. Näheres in der Exped. d. Bl.


Geaichte Decimalwagen
25, 50, 100, 300 Pfd. wiegend,
6 Taler (Mecklenburg), 6 Taler (Mecklenburg), 6 Taler (Mecklenburg), 8 Taler (Mecklenburg).
Ratzeburg.
Moritz Stein.


K. Preuss. Lotterie-Loose
2. Klasse (Ziehung 8, 9. u. 10. August, versendet gegen baar: 1/4 Originale 10 1/2 Thlr., Antheile: 1/8 4 Thlr., 1/16 2 Thlr., 1/32 1 Thlr.
C. Hahn in Berlin, Neanderstr. 34.


Sehr schönen neuen Berger Fett-Hering empfiehlt Aug. Spehr.


Carl Topp in Lübeck Marlesgrube Nr. 522 empfiehlt sein Mobilien-Lager, sowie Betten und Bettfedern.


Jeden Bandwurm entfernt binnen 3 bis 4 Stunden vollständig schmerz- und gefahrlos; ebenso sicher beseitigt auch Bleichsucht und Flechten und zwar brieflich Voigt, Arzt zu Croppenstedt (Preußen).


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Berger Flohm-Hering empfiehlt Leonhard Dölle in Ratzeburg.


Am Mittwoch den 2. August werden auf dem Bauhoffelde bei Schönberg Rappschoten verbrannt.
Amtmann C. Drevs.


Ich habe 8 5wöchentliche Ferkel zu verkaufen. Zugleich mache ich bekannt, daß ich einen Erntemäher und einen Halbknecht zugleich oder später suche.
Pächter J. Kibbel in Lockwisch.


F. Schlüter in Ratzeburg empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser und Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


Verloren: eine goldenen Broche vom Siemzerthore bis zum Markte. Der Finder wird ersucht, dieselbe abzugeben in der Exped. d. Bl.


Für Unterleibsbruchleidende.
Die Bruchsalbe von G. Sturzenegger in Herisau, Schweiz, hat in Folge ihrer vorzüglichen Wirksamkeit bei Unterleibsbrüchen, Muttervorfällen und Hämorrhoiden vielseitigen Dank geerntet. Zahlreiche Atteste bestätigen eine vollständige Heilung selbst bei veralteten Fällen. Auf frankirte Anfrage wird Gebrauchsanweisung gratis versandt. Zu beziehen in Töpfen zu Rthlr. 1.20 Sgr. sowohl durch den Erfinder selbst als durch Hrn. A. Günther zur Löwenapotheke, Jerusalemerstraße 16 in Berlin.


Meteorologische Beobachtungen.
Juli
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
29.
30.
31.
38.62
36.30
37.18
12.0
13.0
10.2
17.3
16.0
15.9
SSW
WSW
WSW
1
1
1
zieml. heit.
trübe.
bewölkt.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/4 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/2 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 1/2 - 12Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen27 - 27Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.11 1/2 - 12Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.12 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 - 9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7-8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.7 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Hamb. Blumenkohl d. Kopf4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Hamb. Kirschen d. Pfd.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 32.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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