No. 60
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. Juli
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 60 Seite 1]

Da die Ehefrau des Webermeisters Schäper hieselbst an den natürlichen Menschenblattern erkrankt ist, so werden die Einwohner der Umgegend aufgefordert, um der Ansteckung vorzubeugen, den Verkehr mit den Bewohnern des betreffenden Hauses zu vermeiden und, sofern es noch nicht geschehen, sich die Schutzpocken impfen zu lassen.
Zugleich wird angezeigt, daß die Ehefrau des Arbeitsmannes Bruhn hierselbst, welche an den Blattern erkrankt war, wieder hergestellt ist.
Schönberg, den 26. Juli 1871.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


- Es ist nicht uninteressant, sich heute noch einmal zu vergegenwärtigen, mit welchem politischen Plan in der Tasche die Herren Pariser vor einem Jahre ihre geträumte Luftfahrt "nach Berlin" antraten. Da hieß es: "man muß sofort in Hessen vordringen, um die drei Südstaaten zu neutralisiren, Frankfurt nehmen und sich dort befestigen, das ganze preußische Territorium des linken Rheinufers säubern, hierauf in Westfalen einrücken, die Linke durch die Hannoveraner und Dänen unterstützen lassen, Preußen hinter die Elbe zurückdrängen und einen neuen deutschen Band constituiren, aus welchem Oesterreich und Preußen, von denen weder das eine noch das andere wirklich deutsch ist, ausgeschlossen wären." Das lautet allerdings fast wie Spott und Hohn und die Franzosen schämen sich vielleicht wirklich, wenn sie jetzt diese kühne Sprache mit ihrer schmählichen Niederlage vergleichen, aber dennoch wird es ihr Programm bleiben und sie trösten sich damit: was nicht ist, kann werden!
- In Versailles, am Sitz der Nationalversammlung, wischt sich Thiers, der "kleine Mann mit den großen Augengläsern" den Schweiß von der Stirne und fällt von einer Verlegenheit in die andere. Bald sind es rein geschäftliche Fragen, wie die ihm das Verlegen der Versammlung nach Paris, bald beschäftigt ihn die bourbonisch-orleanistische Vereinigung und bringt ihn in Verwirrung, am meisten beunruhigt ihn gegenwärtig Gambetta-Faidherbe, denn diese beiden Männer scheinen einen Vertrag geschlossen zu haben, um ihre Feinde niederzuschmettern durch die Macht der Intrigue nicht minder als durch die Gewalt der Rede. Zunächst wollen sie den derzeitigen Kriegsminister stürzen, der mit Gambettas Kreaturen aufzuräumen gedenkt. Für viele jetzt stolze Generäle wäre das freilich ein kurzer Traum gewesen. Faidherbe selbst will Kriegsminister werden und verspricht einen fertigen Reorganisationsplan für das Heer mitzubringen. Im großen Publikum wird bereits von allen französischen Zeitungen der Geschmack an militairischen Studien geweckt. Thiers glaubt das nicht besser zu können, als durch eine seiner beliebten Redensarten: "Es handelt sich, spricht er, nicht darum, Frankreich zu verdeutschen, sondern den größtmöglichsten Vortheil in militairischer Beziehung aus den Hülfsmitteln des französischen Temperaments zu ziehen."
- Die erste halbe Milliarde ist bezahlt und die Räumung der von unsern Truppen bisher noch besetzten Departements Eure, Seine inferieure und Somme durch den Kaiser auf telegraphischem Wege angeordnet worden. Die Pariser Forts bleiben dagegen noch von uns besetzt. Ob die Zahlung einer weiteren Milliarde noch vor dem festgesetzten Termin von Frankreich aus erfolgen werde, ist um so mehr zweifelhaft, als eine solche nach dem Friedensvertrag bereits drei Monate vorher angekündigt werden müßte. Wären wir also z. B. in der Lage, die fernere Besetzung der Forts bis zum December als wünschenswerth zu erachten, so könnten wir nicht gezwungen werden, das Geld früher in Empfang zu nehmen. Hoffentlich tritt aber dieser Fall nicht ein.
- Der deutsche Kaiser hat den General v. d. Tann zum Feldmarschall ernannt und dem König von Bayern den preußischen schwarzen Adlerorden verliehen. Dagegen hat dieser dem Kronprinzen des deutschen Reichs das 1. bayerische Ulanenregiment verliehen.
- Durch einige Zeitungen gehen Gerüchte von einer völligen Abtretung der bayerischen Militairgewalt an Preußen resp. den deutschen Kaiser. Die bayerischen Truppen würden dann in dasselbe Verhältniß zu den preußischen treten, in welchem das königl. sächsische Armeecorps sich seit 1866 befindet. "Nur nichts Halbes" sollen die höheren bayerischen Offiziere gesagt haben. Und ihr König ist ja selbst ein ganzer Mann.
- Hinsichtlich des Handelsverkehrs zwischen Frankreich und den neuen deutschen Provinzen ist bis zur definitiven Festsetzung der neuen Zollgrenze bestimmt worden, daß die französischen Producte ohne Zollbelastung in das deutsche Elsaß und Lothringen eingeführt werden können, wie auch umgekehrt Zollfreiheit besteht.
- Der unfehlbare Papst hat den Cardinal Patrizi zu seinem unfehlbaren Nachfolger bestimmt.
- Graf Karolyi, der reichste Cavalier Ungarns, ist zum österreichischen Botschafter in Berlin ernannt. Schon im Jahre 1866 Gesandter am preußischen Hofe, hat er unter peinlichen Verhältnissen sich eine gewisse Beliebtheit und Sympathie in den maßgebenden Kreisen zu bewahren gewußt, so daß seine Ernennung dort sehr angenehm berühren wird.
- Die Geistlichen in Rom werden bald ein kriegerisches Aussehen haben. Es ist ihnen gestattet worden, kurzen Schnurr- und Backenbart zu tragen. Für den Vormittag bleibt die klerikale Kleidung vorgeschrieben. Nachmittags können sie sich nach Bequemlichkeit kleiden.
- Neucaledonien in Australien ist bestimmt, zehn Schiffsladungen von Communisten aufzunehmen, die wegen des Aufstandes in Paris zur Deportation verurtheilt worden sind.
- In Paris darf kein Walzer bei den Bällen mehr gespielt werden. So oft überhaupt die Musik einen deutschen Tanz aufspielt, wird sie ausgepfiffen.

[ => Original lesen: 1871 Nr. 60 Seite 2]

- Chamarande, die Besitzung des Herrn von Persigny in der Nähe von Etienne ist an den Marquis de Lorne, Gemahl der jüngsten Tochter der Königin Victoria, für 6 Mill. Fr. verkauft worden.
- Da die Maurergesellen in Berlin die Arbeit eingestellt haben, weil ihnen nicht eine Herabsetzung der Arbeitszeit bewilligt wurde, und doch der Bau des provisorischen Reichstagsgebäudes mit aller Energie und großer Beschleunigung gefördert werden soll, so sind alle im Militairdienst befindlichen Maurer dazu beurlaubt worden.
- Nachrichten aus Algerien zufolge ist der Stamm der Kabylen bei der insurrectionellen Bewegung eingeschlossen und hat um Gnade gebeten. Die Ruhe wird jetzt allmählig wieder hergestellt. Die Kabylen haben mehr als 600,000 Frcs. Kriegscontribution bezahlt.
- Ein Luftballon fiel am 18. d. M. in der Nähe der Stadt Linz (am Rhein) zur Erde. Die drei Insassen, anfänglich für flüchtige Communisten aus Paris gehalten, wurden festgenommen, nachdem aber ihre Angaben, daß sie gelegentlich einer Wohlthätigkeitsvorstellung in Lüttich mit dem Ballon aufgestiegen seien, auf eine telegraphische Anfrage bestätigt worden waren, wieder in Freiheit gesetzt. Der Ballon, der eine Höhe von 35 und einen Durchmesser von 15 Meters hatte, hatte den Weg von Lüttich hierher in 2 1/2 Stunden zurückgelegt; an demselben hing ein aus Weiden geflochtener Korb, der zur Aufnahme von Passagieren diente, und außer mehreren Sandsäcken ein 190 Pfund schwerer Anker.
- Einen neuen Beweis für die unverbesserliche Großprahlerei der Franzosen liefert wieder ein Brief, den ein früherer französischer Kriegsgefangener vor einigen Tagen an den Arzt in Siegburg, der ihn damals behandelte, geschickt hat. Derselbe lautet: "Castres, 12. Juli 1871. Tausend Dank, lieber Doctor, für die liebevolle Behandlung, die Sie mir während meiner Krankheit gewidmet haben; ich habe sie niemals vergessen und wenn wir einmal eine kleine Militärpromenade nach Siegburg machen, so können Sie meine Karte vorzeigen und sagen, daß Sie diesem französischen Officier, der Kriegsgefangener in Siegburg war, das Leben gerettet haben. Ich bitte Sie, Ihrer Gemahlin meine Huldigung darzubringen und bin lebenslang Ihr Freund Joubert, Lieutenant der 7. Husaren. - Tausend Grüße an die gute Familie J."


Lebensverirrungen.
Criminalnovelle von R. Schubert.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1871 Nr. 60 Seite 3]

Lebensverirrungen.
Criminalnovelle von R. Schubert.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Nachdem der Büdner und Tischlermeister Heinrich Timm zu Walksfelde unter dem Erbieten zur Güterabtretung sich am 16. d. Mts. insolvent erklärt hat, ist unter Vorbehalt der creditorischen Rechte der formelle Concurs über sein Vermögen eröffnet.
Es ist daher ein Liquidations-Termin auf Freitag den 13. Oktober d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den Cridar und dessen Vermögen, in specie an die zur Concursmasse gehörig zu Walksfelde belegene Büdnerstelle c. p. zu haben vermeinen, Zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vorlegung ihrer schriftlichen Beweismittel unter dem hierdurch ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln hiermit peremtorisch geladen werden.
Zugleich ist auch ein Termin auf Dienstag den 7. November d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem hiesigen Justiz-Amte anberaumt zum Versuche gütlicher Aufgreifung des Debitwesens und event. zur Prioritätsausführung, zu welchem die Heinrich Timm'schen Gläubiger unter dem ein für alle Mal angekündigten Nachtheile der Einwilligung in die Gerichtswegen zu machenden Vergleichsvorschläge - wobei etwanige Ablehnungen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten, Specialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall nicht berücksichtigt werden können - und der Ausschließung mit der Pioriätsdeduction hiedurch geladen werden.
Gleichzeitig sind auch Termine vor dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst anberaumt,
1) zum Verkaufe der zur Masse gehörigen, zu Walksfelde belegenen Büdnerei c. p. auf Freitag den 13. Oktober d. J., Vormittags 11 Uhr,
2) zum Ueberbot auf Dienstag den 7. November d. J., Vormittags 11 Uhr, wozu Kaufliebhaber hiedurch mit der Bemerkung geladen werden, daß die Besichtigung des Grundstücks nach voraufgegangener Meldung bei dem zum Curator bonorum bestellten Hauswirth Hans Joachim Christ. Schmidt zu Walksfelde jeder Zeit freisteht und die Verkaufsbedingungen 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der Justizamts-Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten sind.
Sämmtlichen Gläubigern wird freigelassen, in dem zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen auf Freitag den 13. Oktober d. J., Morgens 10 1/2 Uhr anberaumten Termine zu erscheinen.
Schließlich wird bemerkt, daß die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln in dieser Concurssache getroffen sind, und wird den etwanigen Heinrich Timmschen Schuldnern hierdurch bei Strafe doppelter Zahlung aufgegeben, fortan nicht an den Cridar, sondern nur an das unterzeichnete Justizamt oder den Curat. bonor., Hauswirth Schmidt zu Walksfelde, Zahlung zu leisten.
Schönberg, den 22. Juli 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Der Krämer Siebenmarck zu Carlow ist auf seinen Antrag von der Curatel über die minorennen Kinder des verstorbenen Schulzen Arndt zu Klocksdorf vom Großherzoglichen Justizamt entlassen und daher zur Vertretung derselben nicht mehr befugt.
Schönberg, den 22. Juli 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


In das hiesige Handelsregister ist unter heutigem Dato Fol. VI. Nr. 11 eingetragen worden:

Columne 5: Der Apotheker Wilhelm Christian Theodor Saß ist gestorben und das Geschäft auf seine hinterbliebene Wittwe, die Frau Apotheker Saß, Louise geb. Nölting, zu Schönberg übergegangen, welche dasselbe unter der bisherigen Firma auf ihre alleinige Rechnung nach Uebereinkunft mit den Miterben ihres verstorbenen Ehemannes fortführt.
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 24. Juli 1871.
Das Handelsgericht.
W. Saur.
A. Dufft.


Verkaufs-Anzeige.

Auf dem Niendorfer Schulacker soll am Sonnabend den 26. d. Mts., Nachmittags 4 Uhr, ca. 1 1/2 Schffl. Aussaat Roggen, ca. 3 Schffl. Aussaat Hafer und ca. 70 []Rth. mit Kartoffeln öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden. Käufer werden ersucht, sich an Ort und Stelle recht zahlreich einzufinden.
Schulze Ollrogge.


Am Montag den 31. d. Mts. von Morgens 9 Uhr an, sollen aus der Krämer Thiel'schen Concursmasse noch Manufactur- und kurze Waaren etc. öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung im Hause des Gastwirths Kniecke hieselbst verkauft werden.
Dassow, den 21. Juli 1871.
Woltmann.


Aufforderung zur Bezahlung ihrer Beiträge zu der unterm 9. Januar cr. publicirten Armensteuer an die resp. Armenvorsteher, werden alle Diejenigen, welche ihrer Verpflichtung bisher nicht nachgekommen sind, hiemit erinnert und aufgefordert, nunmehr binnen 8 Tagen zu bezahlen.
Schönberg, den 27. Juli 1871.
Die Armenbehörde.


Wer noch Forderungen an die diesjährige Tombola-Kasse zu machen hat, wolle seine Rechnung, Zwecks Abschluß spätestens bis zum 4. August cr. bei einem der Unterzeichneten einreichen.
Die Inhaber von Loosen verweisen wir auf die diesem Blatte beiliegende Gewinnliste.
Die noch nicht abgeforderten Gewinne wolle man beim Tischlermeister Flügge entgegennehmen. Gewinne, die bis zum 1. September d. J. noch nicht abgefordert sind, verfallen der Schützenkasse.
Schönberg, den. 27. Juli 1871.
W. Schacht. Flügge. Wilh. Heincke.


Verloren am zweiten Königschußtage Nachmittags auf dem Schützenplatze ein Portemonnaie enthaltend 1 Thlr. klein Geld und ein Stück Stramai mit Nadel. Der ehrliche Finder wird gebeten, dasselbe in der Exped. d. Bl. abzuliefern.


Erntehandschuhe in verschieden Sorten und in großer Auswahl sind stets zu haben in Schönberg bei Emil Jannicke, Handschuhmacher.


Johannisbeeren zum Einmachen à 24 ßl. pro LPfd. empfiehlt C. Sörensen.


Gartenstühle, schmiedeeiserne und hölzerne, von 15 Gr. an bei Moritz Stein.
Ratzeburg.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 60 Seite 4]

Im Fabrik-Lager von Tuchen etc.
werden alle angeschnittenen Stücke von feinen Tuchen, Buckskins, Sommer- und Winterstoffen zu Röcken, Ueberziehern und Beinkleidern, insbesondere eine große Anzahl von Resten, à 2, 3 bis 6 Ellen Länge ganz außergewöhnlich billig abgegeben.
Das Lager bleibt nur noch kurze Zeit geöffnet. Vor Schluß sollen noch schleunigst geräumt werden:
9/4 breite feine matte Tuche und Croisés à 60 und 64 ßl. per Elle, welche fast das Doppelte kosten;
9/4 breite schwarze Tuche zu Röcken à 38, 42 und 46 ßl. pro Elle,
9/4 breite Winterstoffe zu Ueberziehern à 44 - 48 ßl. pr. Elle,
9/4 breite Buckskins zu Beinkleidern á 42 - 60 ßl. pr. Elle,
9/4 breite Buckskins zu Sommeranzügen à 28 ßl. pr. Elle u. s. w.
Das Verkaufs-Local befindet sich im "Hôtel Stadt London", Lübeck, Wahmstraße, 1te Etage, Zimmer Nr. 12.


Ich habe 8 5wöchentliche Ferkel zu verkaufen. Zugleich mache ich bekannt, daß ich einen Erntemäher und einen Halbknecht zugleich oder später suche.
Pächter J. Kibbel in Lockwisch.


Von höchster Regierung garantirte 1 Million 538,500 Thlr Pr. Crt.
Verloosungs-Prospect gratis.
Der Gewinn- und Ziehungs-Prospect der neuesten, von höchster Regierung garantirten, unter unmittelbarer Leitung der allein zuständigen Staatsbehörde (Finanz-Deputation) unter Zuziehung von zwei geschworenen Notaren gelangende Verloosung umfaßt Gewinne von eventuell
100.000 Thaler,
60,000 Taler (Mecklenburg), 40,000 Taler (Mecklenburg), 20,000 Taler (Mecklenburg), 15,000 Taler (Mecklenburg), 12,000 Taler (Mecklenburg), 2 a 10,000 Taler (Mecklenburg), 2 a 8000 Taler (Mecklenburg), 3 a 6000 Taler (Mecklenburg), 3 a 5000 Taler (Mecklenburg), 8 a 4000 Taler (Mecklenburg), 14 a 2000 Taler (Mecklenburg), 28 a 1500 Taler (Mecklenburg), 105 a 1000 Taler (Mecklenburg), 7 a 500 Taler (Mecklenburg), 160 a 400 Taler (Mecklenburg), 17 a 300 Taler (Mecklenburg), 331 a 200 Taler (Mecklenburg), 470 a 100 Taler (Mecklenburg), 10 a 70 Taler (Mecklenburg), 25 a 60 Taler (Mecklenburg), 35 a 50 Taler (Mecklenburg), 15.350 a 47 Taler (Mecklenburg), 1450 a 40 Taler (Mecklenburg), 2350 a 31 Taler (Mecklenburg), 25 a 30 Taler (Mecklenburg), 2050 a 22 Taler (Mecklenburg) und 2050 a 12 Taler (Mecklenburg).
Jeder Gewinn wird durch das unterzeichnete Bankhaus ausgezahlt in baaren Gelde.
Es werden nur Gewinne gezogen.
Die Ausgabe geschieht lediglich in Original-Papieren auf Inhaber lautend, (keine verbotene Promessen).
Die Ziehung erfolgt öffentlich in der Art, daß ein Waisenknabe aus einem Nummernrade eine Nummer, ein anderer Waisenknabe aus einem gegenüberstehenden Glücksrade einen Gewinn greift.
Die ersten Ziehungstage sind am 27. und 28. Juli 1871.
1 Originalstück 4 Taler (Mecklenburg).
halbe Originalstücke 2 Taler (Mecklenburg),
viertel Originalstücke 1 Taler (Mecklenburg).
Zu diesen Original-Preisen expedire ich gegen franco Einsendung des Betrages (welche am bequemsten mittels Post-Anweisung bewirkt wird, sofern die geehrten Auftraggeber mich nicht befugen, den Betrag durch Post-Vorschuß zu erheben) jeden mir zugehenden Auftrag nebst ausführlichem Prospect, ohne Berechnung irgend welcher Provision, selbst nach den weitesten Entfernungen.
Ziehungslisten mit dem Wappen des Staates versehen werden jedem Auftraggeber sofort nach der Entscheidung zugesandt.
Bei der voraussichtlich enormen Nachfrage nach den vorerwähnten, höchste Chancen bietenden Papieren, wolle man gefällige Aufträge ehestens meinem hiesigen Hause zugehen lassen.
Das Bankhaus Siegmund Heckscher in Hamburg.


Berger Flohm-Hering empfiehlt Leonhard Dölle in Ratzeburg.


Am 27. u. 28. Juli d. J. findet wie amtlich bekannt gemacht der Wiederanfang einer von der Herzoglichen Landes-Regierung garantirten neuen Geld-Verloosung umfassend
1 Million 538,500 Thlr. Pr. Crt.
statt. Von 46,000 Nummern werden 24,500, also weit über die Hälfte, mit Gewinnen vermittelst des Glücksrades entschieden, und repräsentiren hierunter die Treffer:
100,000 Taler (Mecklenburg), 60,000 Taler (Mecklenburg),
40,000 Taler (Mecklenburg), 20,000 Taler (Mecklenburg),
15,000 Taler (Mecklenburg), 12,000 Taler (Mecklenburg), etc. etc.
Zur vorbenannten 1. Gewinnziehung, in welcher keine Niete existirt, erlasse ich
Ganze Originalloose à 4 Thlr.
Halbe Originalloose à 2 Thlr.
Viertel Originalloose à 1 Thlr.
(keine verbotenen Promessen)
gegen Baarzahlung durch die jetzt üblichen Postanweisungen, deren Rückseite als Bestellungsformular besonders dient, oder Nachnahme, unter promptester Bedienung nach jeder Entfernung hin. Es ist selbstredend, daß auch nach stattgefundener Ziehung meine geehrten Theilnehmer ohne Zögern mit einer amtlichen Gewinnliste bedient, sowie im Gewinnfall, derselbe sofort in baarem Silber oder sonst gültigen Banknoten von mir ausbezahlt werden wird.
Der sich immer schneller und schneller herannahenden Ziehung wegen, bitte gefl. Aufträge baldigst zu richten an die Staats-Effecten-Handlung von
Hermann Weinberg, Hamburg, St. Pauli.
NB. Ich bitte genau auf meine Firma zu achten, und sich nicht durch eine gleichnamige irritiren zu lassen. - Bestellungen bitte entweder mittelst Postkarte oder recommandirten Briefe zu machen.


Verloren: eine goldenen Broche vom Siemzerthore bis zum Markte. Der Finder wird ersucht, dieselbe abzugeben in der Exped. d. Bl.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 30. Juli.
Früh-Kirche fällt aus.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
Juli
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
25.
26.
27.
31.23
31.44
32.95
9.0
8.8
8.4
15.2
14.2
13.3
S
SW
SW
1
2
2
zieml. heit.
wolkig.
-


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/4 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/2 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 1/2 - 12Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen27 - 27Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.11 1/2 - 12Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.12 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 - 9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7-8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.7 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Hamb. Blumenkohl d. Kopf4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Hamb. Kirschen d. Pfd.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 31.


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