No. 49
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. Juni
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 49 Seite 1]

Da der Sohn

1. des Schuhmachermeisters Peters, wohnhaft am Markt,
2. des Arbeitsmannes Ollrogge in der Hinterstraße, und
3. des Arbeitsmannes Bartel in der Siemzerstraße
an den natürlichen Menschenblattern erkrankt ist, so werden die Einwohner der Umgegend aufgefordert, um der Ansteckung vorzubeugen, den Verkehr mit den Bewohnern der betreffenden Häuser zu vermeiden und, sofern es noch nicht geschehen ist, sich die Schutzpocken impfen zu lassen.
Schönberg, den 19. Juni 1871.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Am Donnerstag den 22. d. M., 9 Uhr Morgens, findet die Auszahlung der Unterstützungsgelder an die Ehefrauen der dann noch nicht heimgekehrten Reservisten und Landwehrmänner in der Wohnung des Unterzeichneten statt. Schönberg, den 15. Juni 1871.

Das Kreis-Commissariat.
C. v. Oertzen.


Mit der heutigen Nummer wird Nr. 24 und 25 des Reichsgesetzblattes versandt.


Anzeigen.

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das zu Schönberg am kalten Damm sub Nr. 5 belegene Wohnhaus c. p. des Handschuhmachers Emil Jannicke hieselbst giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 13. d. Mts. abgehaltene Liquidationsprotocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidationstermine am 13. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts wegen!
Schönberg, den 14. Juni 1871.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die vor Schönberg an der Rehna-Schönberger Chaussee und der Schlauentrifft belegenen Grundstücke des Kaufmanns Franz Heitmann zu Schönberg giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 13. d. Mts. abgehaltene Liquidations-Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidationstermine am 13. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Von Rechts wegen!
Schönberg, den 15. Juni 1871.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Schönberg belegenen Grundstücke des Fuhrmanns und Gastwirths Asmus Tretow hieselbst giebt das Großherzogliche Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 15. d. Mts. abgehaltene Liquidations-Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hiermit den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidationstermine am 15. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Von Rechts Wegen!
Schönberg, den 16. Juni 1871.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Auctions-Anzeige.
Am Donnerstag den 22. d. M. Morgens von 9 Uhr an, sollen beim Kaufmann Siebenmark hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

6 Kühe, 3 Ackerwagen mit Leitern und Brettern, 1 Stuhlwagen, 1 Chaise, 1 zweisp. Wagen ohne Federn, 1 Walze, 1 pr. schottische Eggen, 1 Reißer, 1 Krümmel, 2 Pflüge, 4 Eggen, 1 Schleife, diverse Schleete und Pfähle, 1 Dreschmaschine, 1 Häckselmaschine, 1 Häcksellade, 6 Sielen, davon 2 zum Stuhlwagen, Betten, Bettstellen, Kisten, Tonnen und noch verschiedene Sachen.
Carlow, den 11. Juni 1871.
Struck, Landreiter.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 49 Seite 2]

Auctions-Anzeige.
Am Sonnabend den 24. d. Mts. sollen im Saale der Mad. Boye Besatzsachen, Knöpfe, Maschinengarn, Stickereien, schwarzer Atlas und Brocat-Bänder, seidene Tücher, Handschuhe, Flanelle, Umschlagtücher, Cattune, Kleiderzeuge, Bettzeuge, Tuch und Buckskin, u. s. w. öffentlich gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.


Vermischte Anzeigen.

Die zu Johannis d. J. fällig werdenden halbjährigen Zinsen auf die bei der Anstalt belegenen Capitalien werden bereits am Mittwoch den 21. Juni und am Donnerstag den 22. Juni, Vormittags von 8 - 12 Uhr, im Locale der Anstalt ausgezahlt werden.
Während des Johannistermins vom Sonnabend den 24. Juni bis Sonnabend den 1. Juli c. ist die Anstalt täglich Vormittags von 8 - 12 Uhr geöffnet.
Schönberg, den 27. Mai 1871.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Wigger. Burmeister. Aug. Spehr. W. Gartz.
Secretair : R. Rackow, Adv.


Am 16. dieses Monats starb plötzlich und unerwartet unser lieber Vater, der Bäckermeister Joachim Greiff in seinem 75. Lebensjahre, tief betrauert von seinen Kindern Maria Fanselow, Luise Becker, Heinrich Becker.


Am 27. u. 28. Juli d. J. findet wie amtlich bekannt gemacht der Wiederanfang einer von der Herzoglichen Landes-Regierung garantirten neuen Geld-Verloosung umfassend
1 Million 538,500 Thlr. Pr. Crt.
statt. Von 46,000 Nummern werden 24,500, also weit über die Hälfte, mit Gewinnen vermittelst des Glücksrades entschieden, und repräsentiren hierunter die Treffer:
100,000 Taler (Mecklenburg), 60,000 Taler (Mecklenburg),
40,000 Taler (Mecklenburg), 20,000 Taler (Mecklenburg),
15,000 Taler (Mecklenburg), 12,000 Taler (Mecklenburg), etc. etc.
Zur vorbenannten 1. Gewinnziehung, in welcher keine Niete existirt, erlasse ich
Ganze Originalloose à 4 Thlr.
Halbe Originalloose à 2 Thlr.
Viertel Originalloose à 1 Thlr.
(keine verbotenen Promessen)
gegen Baarzahlung durch die jetzt üblichen Postanweisungen, deren Rückseite als Bestellungsformular besonders dient, oder Nachnahme, unter promptester Bedienung nach jeder Entfernung hin. Es ist selbstredend, daß auch nach stattgefundener Ziehung meine geehrten Theilnehmer ohne Zögern mit einer amtlichen Gewinnliste bedient, sowie im Gewinnfall, derselbe sofort in baarem Silber oder sonst gültigen Banknoten von mir ausbezahlt werden wird.
Der sich immer schneller und schneller herannahenden Ziehung wegen, bitte gefl. Aufträge baldigst zu richten an die Staats-Effecten-Handlung von Hermann Weinberg, Hamburg, St. Pauli.
NB. Ich bitte genau auf meine Firma zu achten, und sich nicht durch eine gleichnamige irritiren zu lassen. - Bestellungen bitte entweder mittelst Postkarte oder recommandirten Briefe zu machen.


Auctions-Anzeige.
Am Sonnabend den 24. Juni von Morgens 10 Uhr an, soll im Hause des Bäckermeisters und Gastwirths Lenschow zu Selmsdorf öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden, als:

2 bis 3 silberne Taschenuhren, 3 eichene Laden, Bettstelle, Tische, 2 Bolzen heeden Lein, Kissenbezüge, 3 Bolzen flächsen Lein, 8 Ellen wollen Zeug, 1 wollen Oberbettsbühr, 1 Unterbettsbühr, Frauen- und Manns-Kleidungsstücke und verschiedene Sachen mehr.
Schönberg, den 19. Juni 1871.
Seegert, Landreiter.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparcassen-Bücher durch mich an die Sparcasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 29. Juni bei mir abzugeben.
J. P. Bade.
Buchbinder.


Von höchster Regierung garantirte 1 Million 440.880 Thlr Pr. Crt.
Verloosungs-Prospect gratis.
Der Gewinn- und Ziehungs-Prospect der neuesten, von höchster Regierung garantirten, unter unmittelbarer Leitung der allein zuständigen Staatsbehörde (Finanz-Deputation) unter Zuziehung von zwei geschworenen Notaren gelangende Verloosung umfaßt Gewinne von eventuell
100,000 Thaler,
60,000 Taler (Mecklenburg), 40,000 Taler (Mecklenburg), 20,000 Taler (Mecklenburg), 16,000 Taler (Mecklenburg), 10,000 Taler (Mecklenburg), sowie 2 a 8000 Taler (Mecklenburg), 3 a 6000 Taler (Mecklenburg), 3 a 4800 Taler (Mecklenburg), 4400 Taler (Mecklenburg), 3 a 4000 Taler (Mecklenburg), 4 a 3200 Taler (Mecklenburg), 5 a 2400 Taler (Mecklenburg), 11 a 2000 Taler (Mecklenburg), 2 a 1600 Taler (Mecklenburg), 28 a 1200 Taler (Mecklenburg), 160 a 800 Taler (Mecklenburg), 6 a 600 Taler (Mecklenburg), 5 a 480 Taler (Mecklenburg), 156 a 400 Taler (Mecklenburg), 260 a 200, 2 a 120 Taler (Mecklenburg), 301 a 80 Taler (Mecklenburg), 11.600 a 44 Taler (Mecklenburg), 12 a 40 Taler (Mecklenburg), 12 a 20 Taler (Mecklenburg), 6 a 12 Taler (Mecklenburg), 30 a 8 Taler (Mecklenburg), 36 a 6 Taler (Mecklenburg), 5478 a 4 Taler (Mecklenburg), 6878 a 2 Taler (Mecklenburg).
Die Ausgabe geschieht lediglich in Original-Papieren auf Inhaber lautend, (keine verbotene Promessen).
Die Ziehung erfolgt öffentlich in der Art, daß ein Waisenknabe aus einem Nummernrade eine Nummer, ein anderer Waisenknabe aus einem gegenüberstehenden Glücksrade einen Gewinn greift.
Der erste Ziehungstag ist der 21. Juni 1871.
Zu dieser Ziehung kostet 1 Originalstück 2 Taler (Mecklenburg).
Um die Betheiligung an einer solchen interessanten Geld-Verloosung Jedem zu ermöglichen, sind seitens der Regierung auch
halbe Originalstücke zum Preise von 1 Taler (Mecklenburg),
viertel Originalstücke zum Preise von 15 Sgr.
ausgegeben worden.
Zu diesen Original-Preisen expedire ich gegen franco Einsendung des Betrages (welche am bequemsten mittels Post-Anweisung bewirkt wird, sofern die geehrten Auftraggeber mich nicht befugen, den Betrag durch Post-Vorschuß zu erheben) jeden mir zugehenden Auftrag nebst ausführlichem Prospect, ohne Berechnung irgend welcher Provision, selbst nach den weitesten Entfernungen.
Ziehungslisten mit dem Wappen des Staates versehen werden jedem Auftraggeber sofort nach der Entscheidung zugesandt.
Bei der voraussichtlich enormen Nachfrage nach den vorerwähnten, höchste Chancen bietenden Papieren, wolle man gefällige Aufträge ehestens meinem hiesigen Hause zugehen lassen.
Das Bankhaus Siegmund Heckscher in Hamburg.


Am Montag und Dienstag, den 26. und 27. Juni, beide Tage Nachmittags, wird bei mir ein Scheibenschießen nach Gewinnen stattfinden, wozu ich hierdurch ergebenst einlade.
Büchsen, Pulver und Blei wird von mir geliefert.
Der Satz kostet 16 Schilling (Mecklenburg).
Auf einen Satz von 3 Schüssen kann nur ein Gewinn fallen.
Krüger Möller in Zarnewenz.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 49 Seite 3]

Hämorrhoidal- und Unterleibs-Leidende thun gut daran, sich vielen Medicinirens zu enthalten und lieber an den Gebrauch eines probaten Heilmittels zu gewöhnen; als solches kann Ihnen kein vernünftigeres Mittel angerathen werden, als der L. W. Egers'sche Fenchelhonigextract. Man nimmt davon täglich früh Morgens nüchtern und auch sonst zu geeigneter Zeit 1 bis 2 Eßlöffel ein, trinkt darauf ein Glas frisches, gutes Brunnenwasser und macht sich dann entsprechende Bewegung im Freien. Auf diese Weise werden sich solche Leidenden Appetit zum Essen und regelmäßige Leibesöffnung und damit die wesentlichste Grundlage verschaffen, Gesundheit und Lebensmuth wieder zu erlangen. An hartnäckiger Verstopfung Leidende nehmen 3 Mal täglich, Morgens nüchtern, Mittags 1 Stunde vor dem Essen und Abends vor dem Schlafengehen jedes Mal ein Eßlöffel voll ein. Der weltberühmte L. W. Egers'sche Fenchelhonigextract gehört durchaus nicht in die Kategorie des Geheimmittel-Schwindels, wie schon sein, die Hauptbestandtheile offenbarender Name beweist, und bietet durch sein gutes Renommé und seine enorme Verbreitung in allen Gesellschaftsklassen dem Publikum die beste Garantie. Nur wolle man sich nicht durch elende Nachpfuschungen hinter's Licht führen lassen und genau darauf achten, daß jede Flasche Siegel, Facsimile und die im Glas eingebrannte Firma seines Erfinders und Fabrikanten L. W. Egers in Breslau tragen muß. Uebrigens ist die Verkaufsstelle einzig und allein beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Die Großherzog Georg-Stiftung gewährt gegen ein geringes, einmaliges, mit dem Alter des Beitretenden steigendes Legegeld und einen jährlichen Beitrag von 36 Schill., vom 27. bis zum 59. Lebensjahre, jedem Theilnehmer nach seinem zurückgelegten 60. Lebensjahre eine, im Verhältniß zu seinen Leistungen an dieselbe stehende, jährliche bis zu seinem Tode fortdauernde Rente.
Auch Personen unter 27 Jahren können Anspruch auf diese Rente erwerben. Dieselben, resp. ihre Vertreter haben ein für allemal, ohne jemals zu weiteren Beiträgen verpflichtet zu sein, je nach ihrem Alter ein Legegeld und eine Kapitaleinlage zu entrichten.
Anmeldung zur Aufnahme nehme ich jährlich in den letzten 8 Tagen vor dem Johannistermine entgegen.
Schönberg, den 18. Juni 1871.
G. Grapow.


Geaichte Decimalwagen
25, 50, 100, 300 Pfd. wiegend,
6 Taler (Mecklenburg), 6 Taler (Mecklenburg), 6 Taler (Mecklenburg), 8 Taler (Mecklenburg).
Ratzeburg.
Moritz Stein.


Feinster Medicinal-Dorschleberthran in 1/1, 1/2, 1/4 Flaschen bei F. Heitmann.


Grundstück-Verkauf.
Wegen Wirthschafts-Veränderung wünsche ich mein von meinem Gehöft ca. 150 Schr. entfernt gelegenes 22 []Rth. großes Grundstück mit der darauf befindlichen Kornscheune baldmöglichst unter der Hand zu verkaufen und ersuche Kaufliebhaber, mit mir unterhandeln zu wollen.
Carlow, den 14. Juni 1871.
H. Siebenmarck.


Familienverhältnisse halber beabsichtige ich, meine Krugwirthschaft und Büdnerei, wobei auch Bäckerei betrieben, zu verkaufen. Auch würde sich ein kleinerer Handel sehr gut in dem Orte rentiren, welches noch ganz fehlt, da die Zahl der Einwohner 700 ist. Auch kann die Ackerwirthschaft noch viel größer fortgeführt werden, da hier sehr guter Acker billig zu pachten und zu kaufen ist. Die Landstraße ist lebhaft. Reflectanten mögen sich persönlich an mich wenden.
Gostorf im Amte Grevesmühlen.
Labann.


Den von Gr. Mist nach dem Hasenkruge durch unsere Wiesen führenden Schleichsteig verbieten wir hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Hauswirth J. Planthaber, Hauswirth J. Creutzfeldt in Gr. Mist.


100,000 Thaler als größten Gewinn im glücklichen Falle bietet die neueste vom Staate genehmigte und garantirte große Geldverloosung.
24,900 Gewinne, betragend Thlr. 1440,880, kommen binnen wenigen Monaten zur Entscheidung.
Größter Gewinn event. 100,000 Thaler.
Hauptpreise Thlr. 60,000 - 40,000 - 20,000 - 16,000 - 10,000 - 2 mal 8000 - 3 mal 6000 - 3 mal 4800 - 4400 - 3 mal 4000 - 4 mal 3200 - 5 mal 2400 - 11 mal 2000 - 2 mal 1600 - 28 mal 1200 - 106 mal 800 - 156 mal 400 - 206 mal 200 etc.
Schon am 21. Juni findet die erste Gewinnziehung statt und kostet dazu planmäßig
1 ganzes Originalloos 2 Thlr.
1 halbes Originalloos 1 Thlr.
1 viertel Originalloos - Thlr. 15 Sgr.
Die vom Staate garantirten Originalloose sind gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages von mir zu beziehen. Einer jeden Bestellung lege den amtlichen Ziehungsplan unentgeldlich bei, sende pünktlich amtliche Gewinnlisten und ertheile bereitwilligst jede Auskunft. Ich war so glücklich, auch in den abgelaufenen Ziehungen durch Auszahlung vieler bedeutenden Gewinne meine werthen Interessenten zu erfreuen und deren Zufriedenheit durch aufmerksame gute Bedienung zu erlangen. Mein eifrigstes bestreben wird es auch künftig sein, mir das geschenkte Vertrauen zu erhalten. Da die Ziehung ganz nahe ist, so beliebe man sich recht bald zu wenden an Gustav Schwarzschild, Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.


F. Schlüter in Ratzeburg empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser und Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


Für Blumenfreunde.
Hyacinthen, Tulpen, Crocous, Narcissen, Tazetten, Lilien, Amarillis, Anemonen, Gladiolus u. dgl. m. werden auch in diesem Jahre auf rechtzeitig eingegangene Bestellungen direct aus Holland durch mich besorgt. Ausführliche Cataloge mit billiger Preisnotierung und Culturanweisung werden auf Verlangen sofort und gratis zugesandt.
Grevesmühlen i. M.-Schw.
Lehrer C. Drevs.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 49 Seite 4]

Runkelrüben- und Zuckerrüben-Pflanzen, das Schock 2 ßl., sind zu verkaufen. Wo? ist zu erfragen in der Expedition d. Bl.


Wir erlauben uns hiermit anzuzeigen, daß wir den Herrn A. Groth in Schönberg die Agenturen

der Kölnischen Feuer-Versicherungs-Gesellschaft Colonia,
der Kölnischen Lebens-Versicherungs-Gesellschaft Concordia, und
der Kölnischen Hagel-Versicherungs-Gesellschaft
übertragen haben.
Schwerin, den 5. Juni 1871.
Die General-Agentur der Colonia, der Concordia und der Kölnischen Hagel-Versicherungs-Gesellschaft.
Hr. Burth.
-------------------------------
Auf obige Anzeige Bezug nehmend empfehle ich mich zum Abschluß von Versicherungen für die von mir vertretenen Gesellschaften und bin zur Aufnahme der Anträge, sowie zur Ertheilung jeder wünschenswerthen Auskunft gern erbötig.
Schönberg, den 5. Juni 1871.
A. Groth.


Kölnische Lebens-Versicherungs-Gesellschaft Concordia.

Grund-Capital Taler (Mecklenburg) 10,000,000.
Gesammt-Reserven " 4,026,173. 6. 5.

 

Geschäftsstand am 31. Dezember 1870:
1. Versicherungen auf den Todesfall:
15,809 Personen mit Taler (Mecklenburg) 27,527,496. Capital
und " 22,728. Rente.
2. Versicherungen auf den Lebensfall:
628 Personen mit Taler (Mecklenburg) 114,220. Capital
und " 64,256. Rente.
3. Kinderversorgungs-Cassen:
Eingeschriebene Kinder: 33,678.
4. Gegen die Gefahr der Beschädigung auf Reisen
waren im Laufe des Jahres 1870 versichert:
1510 Personen mit Taler (Mecklenburg) 4,462,638.

Tarife, Prospecte, Formulare und jede Auskunft ertheilen die Agenten der Gesellschaft als:
Herr W. Schulz in Gadebusch,
Herr W. Köpcke in Grevesmühlen,
Herr Wilh. Harmsen in Ratzeburg,
Herr H. Schreiber in Rehna,
Herr A. Groth in Schönberg.


Kölnische Feuer-Versicherungs-Gesellschaft Colonia.

Grund-Capital Taler (Mecklenburg) 3,000,000.
Gesammte Reserven " 2,036,452.
Versicherungen in Kraft am 31. December 1870 " 760,087,488.
Prämien und Zinsen-Einnahme pro 1870 " 1,319,871.

Die Gesellschaft versichert Mobilien und Immobilien jeder Art in Städten und auf dem Lande zu billigen und festen Prämien.
Nähere Auskunft ertheilen die Agenten der Gesellschaft, in:

Gadebusch Herr W. Schulz,
Grevesmühlen Herr W. Köpcke,
Ratzeburg Herr Wilh. Harmsen,
Rehna Herr H. Schreiber,
Schönberg Herr A. Groth.


Ein ordentlicher junger Mensch von 16 - 18 Jahren erhält sofort Dienst bei A. Schwiesow, Gastwirth.
Marienstraße.


Sein Lager von Gußeisenwaaren, als:
Grabkreuze, Küchenausgüsse, Gartenmeubles, alle Sorten Keller-, Dach- und Stubenfenster, fertige Oefen in großer Auswahl, Ofen-Utensilien, Ofen-Unterkasten und Einsatzkasten, complette Sparheerde u. v. A.
Ferner: schmiedeeiserne Bettstellen, Dachpappe, feuerfeste Steine, sowie Hausstands-Gegenstände, Porzellan- und Kurz-Eisenwaaren in reicher Auswahl zu billigen Preisen empfiehlt Moritz Stein.
Ratzeburg.
Colonial- und Eisenwaaren-Handlung.


Guten Holstein'schen Käse in ganzen und halben pr. Pfd. 3 Schilling (Mecklenburg), pr. 100 Pfd. 6 Taler (Mecklenburg) empfiehlt C. Schwedt.


Am 25. und 26. d. Mts. Vogelschießen mittels Armbrust. Das Schießen beginnt um 2 Uhr Nachmittags. Anfang des Balles am Montag den 26. d. Nachmittags 4 Uhr. Die Gewinne bestehen in Mobilien. Hauptgewinn 1 Komode. Einlage für Schießen und Ball 16 ßl. Um zahlreichen Besuch bittet Grube in Herrnburg.


(Hiezu eine Beilage)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 49 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 49 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 20. Juni 1871.


Zum Glücks-Versuche durch ihre soliden und für die Interessenten äußerst vortheilhaften Einrichtungen ganz besonders geeignet ist die in aller Kürze wieder beginnende, von hoher Regierung genehmigte und garantirte große Geldverloosung.
100,000 Thaler eventuell als Hauptgewinn
und speciell Gewinne von Thlr. 60,000 - 40,000 - 20,000 - 16,000 - 10,000 - 2 a 8000 - 3 a 6000 - 3 a 4800 - 4400 - 3 a 4000 - 4 a 3200 - 5 a 2400 - 11 a 2000 - 28 a 1200 - 106 a 800 - 5 a 600 - 156 a 400 - 206 a 200 etc. etc.
bietet dieselbe in ihrer Gesammtheit und verdient dieses Unternehmen schon deßhalb unstreitig den Vorzug vor vielen ähnlichen, weil 24.900 Loose, d. i. weit über die Hälfte der Gesammtzahl, im Laufe der Ziehung, resp. innerhalb einiger Monate mit Gewinn erscheinen müssen.
Die erste Ziehung ist auf den 21. dieses Monats amtlich festgesellt und kosten zu derselben
Ganze Original-Loose Thlr. 2.
Halbe Original-Loose Thlr. 1.
Viertel Original-Loose Thlr. - 15 Sgr.
Gegen Baarsendung, Post-Einzahlung oder Nachnahme des Betrages werden die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose von uns versandt und die amtlichen Pläne gratis beigefügt.
Sofort nach der Ziehung lassen wir unseren geehrten Interessenten die Gewinnliste zugehen und gelangen ebenso die Gewinngelder unmittelbar nach Entscheidung zur Auszahlung.
Erfahrungsgemäß tritt mit dem Herannahen des Ziehungs-Termins ein Mangel an Loosen ein und beliebe man, um sofortiger Ausführung der geneigten Aufträge sicher zu sein, sich baldigst direct zu melden an S. Sacks & Co., Staats-Effecten-Handlung in Hamburg.


Meteorologische Beobachtungen.
Juni
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
17.
18.
19.
35.10
35.70
33.10
12.4
13.6
12.0
23.7
18.8
14.5
O
SW
N
1
2
1
völlig heit.
zieml. heit.
bedeckt.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/4 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.12 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.12 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.8 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.8 1/2 - 9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


- Schönberg, 15. Juni. Vor einigen Tagen waren 2 Herren, von denen einer ein Ingenieur, von Rehna kommend in hiesiger Stadt und Umgegend anwesend, um das Terrains für die projectirte Bahn Berlin-Schwerin-Lübeck-Kiel in Augenschein zu nehmen. Die Herren fuhren von hier nach Lübeck weiter und haben dort mit der Direction der Lübeck-Büchener Eisenbahn conferirt. Wie wir von ihnen hörten, soll mit dem Nivellement der oben erwähnten projectirten Bahn baldigst begonnen werden. Man ist noch im Zweifel, ob man die neue Bahn auf hiesigem Bahnhof in die Großherzogl. Friedrich-Franz-Bahn einmünden lassen will, wodurch Schönberg eine erhöhte Wichtigkeit als Knotenpunkt erlangen würde, oder ob man selbständig von hier nach Lübeck weiter bauen will. R. T.
- Die Politik steht keinen Augenblick still, sie ist ein ewiges Anziehen und Abstoßen der Völker und Reiche. Die Politik Italiens strebt jetzt nach einem Bündniß mit dem deutschen Reiche. Die Schatten, die ihr drohen, sind Rom mit der schwarzen Garde Europas und die Rache Frankreichs.
- Im Reichstag ist sowohl den hervorragenden deutschen Heerführern, wie den bedürftigen Landwehrmännern und Reservisten je 4 Mill. Thaler bewilligt, den Letztern hätte er gern das Doppelte gegeben. Es heißt aber: Jedem ein Ei, dem Schweppermann zwei. Für die Heerführer ist Bismarck unwiderstehlich ins Zeug gegangen. Der Kaiser, sagte er, bittet, ihm die Mittel für die Heerführer zu gewähren. Ich bitte Sie, sich zu fragen, wie der Krieg hätte verlaufen können, wenn ein Anderer auf dem Thron gewesen wäre, als der jetzige Fürst. War es nicht möglich, daß dieser Krieg, seit 50 Jahren drohend, einen Mann mit weniger hohem Muth auf dem Thron gefunden hätte, daß er mit weniger Geschick, weniger Entschlossenheit, mit weniger sorgsamer Vorbereitung geführt wurde? Wir verdanken dies dem König von Preußen. Wenn ein König, an Alter und Ehren reich, seine Existenz einsetzt, den Krieg ruhmreich durchführt, dann zurückkehrt, an Macht so groß wie Keiner auf Erden, so fragt er: wem habe ich es zu verdanken und der Blick lenkt sich auf die Tapferkeit und den Muth der deutschen Soldaten, vor allem auf die Führung, welche zu belohnen ein Herzensbedürfniß sein muß. Nicht Nützlichkeitsgründe will ich voranschicken. Bei uns kann der gemeine Mann zu den höchsten Ehren steigen; stellen Sie sich auf die Höhe der Situation. Vergessen Sie den geldbewilligenden Abgeordneten, befriedigen Sie das Herzensbedürfniß des Kaisers, geben Sie ihm die Mittel zu belohnen. (Die Vorlage ist angenommen.)
- Die erste Session des deutschen Reichstags hat am 21. März begonnen und ist am 15. Juni geschlossen worden; sie hat also 87 Tage gewährt, innerhalb welchen Zeitraums 57 Plenarsitzungen stattfanden, die 209 Stunden dauerten.
- Unter zahlreichen Beförderungen in der Armee bei Gelegenheit des feierlichen Einzugs in Berlin finden wir, daß der Graf von Moltke zum General-Feldmarschal und der Kriegsminister v. Roon in den Grafenstand erhoben ist.
- Der Großherzog von Baden hat dem Fürsten Bismarck den bad. Hausorden der Treue und zwar in Brillanten mit der goldenen Kette verliehen. Es ist dies der höchste unter den großh. Orden, der nur an Mitglieder regierender Häuser und Fürsten verliehen wird.
- Die französische Regierung trifft Anstalten zur Ausrüstung zu einer großen Expedition gegen die Kabylen in Algier.
- Im Vatican zu Rom soll ein Monument errichtet werden zur Erinnerung an die Jubelfeier des Papstes, welcher fortan Petrus II. heißen soll. Wo soll das noch hinaus mit dem heiligen Vater? Erst unfehlbar und jetzt Petrus II. - das geht fast wie in jener Bemerkung eines russ. Bauern, welcher auf eine verfängliche Frage über Gott und den Kaiser antwortete: Der Kaiser ist groß - Gott ist größer, aber der Kaiser ist noch sehr jung.
- Die in Potsdam einmarschirenden Truppen zogen an dem Kaiser vorüber. In einer Pause, während die Infanterie abrückte und die Cavallerie anrückte, wandte sich der Kaiser zu dem Officiercorps und sagte auf einen Offizier deutend: "Sehen Sie diesen an, meine Herren, es ist der General v. Werder. Er hat geleistet, was selten im Kriege geleistet Worden ist!"
- Als neulich Abends eine Compagnie Baiern in dem denkwürdigen Villers an der Marne einrückte, schien der Ort wahrhaft verpestet. Am Morgen zeigte es sich, daß das französische Gesindel mehr als 300 dort beerdigte Sachsen und Württemberger wieder ausgegraben hatte, um den Leichnamen die Uhren, Ringe, Stiefel etc. abzunehmen. Die Leichen lagen halb verwest auf der Erde. Die todten Cameraden wurden sofort noch einmal beerdigt und die Gräber würdig geschmückt.

[ => Original lesen: 1871 Nr. 49 Seite 6]

- Als die preuß. Garde in Frankreich das Städtchen Enghien les Bains verließ, schwamm die Bevölkerung in Thränen, daß die "deutschen Mörder und Vandalen" abmarschirten. Ein Gardeschütz führte einen 10jährigen Knaben mit in seine Heimath, um ihn mit seinen Kindern erziehen zu lassen. Dem armen Französlein war seine Mutter gestorben und sein Vater bei der Vertheidigung von Paris gefallen.
- Das große Theater in Breslau ist bis auf den Grund niedergebrannt. Die Vorstellung hatte schon begonnen, als das Feuer von dem Regisseur dem Publikum mit der Bitte angezeigt wurde, sich ohne Ueberstürzung zu entfernen. Menschenleben sind nicht verunglückt.
- Eine junge Dame in Coblenz sehnte sich darnach, ihre Verwandten in Metz wo sie erzogen worden war, wieder einmal zu besuchen. Sie kam an und ließ sich melden, allein die Hausfrau nahm sie nicht an und ließ ihr sagen, sie möge sich nur in der Promenade umsehen, da werde sie die Ursache wahrnehmen, warum sie ihre deutschen Verwandten nicht mehr bei sich sehen könne. Sie ging und nahm ihr Mittagsmahl in einem Hotel, wo lauter deutsche Officiere speisten und die Militärmusik spielte. Am andern Morgen erschien die preußische Militärmusik im Hofe der Madame X. und erweckte dieselbe mit den zartesten Mollaccorden eines Morgenständchens. sehr erstaunt schaut die Hausbewohnerschaft auf ihre liebenswürdigen Feinde. Ihr Erstaunen wächst, als sogar die Marsellaise angestimmt wird. Darauf folgt aber die Wacht am Rhein und der Pariser Einzugsmarsch. Da werden die Fenster klirrend zugeschlagen, man wünschte aber doch zu wissen, wer die Morgenmusik bestellt habe. Der Portier wird zum Kapellmeister geschickt und erfährt von diesem, daß une cousine allemande das Ständchen bestellt habe. Wird sich Madame X. geschämt haben? Ich glaube nicht. Die Cousine war aber mit dem Morgenzug ihrer Heimath wieder zugeeilt.


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