No. 40
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 19. Mai
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 40 Seite 1]

Da der Arbeitsmann Stegmann in Schlagbrügge an den natürlichen Menschenblattern erkrankt ist, so werden die Einwohner der Umlegend aufgefordert, um der Ansteckung vorzubeugen, den Verkehr mit den Bewohnern des betreffenden Hauses zu vermeiden und, sofern es noch nicht geschehen, sich die Schutzpocken impfen zu lassen.
Schönberg, den 17. Mai 1871.

Großherzogl. Mecklenburg. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. C. v. Oertzen.


- Neustrelitz, den 16. Mai. Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog ist gestern von Göttingen wieder zurückgekehrt. Ihre Königl. Hoheit die regierende Frau Großherzogin tritt heute Mittag eine Reise nach England an, der Oberhofmeister von der Lühe wird Höchstdieselbe auf der Reise nach dorthin begleiten. Se. Königl. Hoheit der Großherzog und der Erbgroßherzog gaben Ihrer Königl. Hoheit bis zum Neubrandenburger Thore das Geleit. (M. A.)
- Neustrelitz, den 14. Mai. Laut der 'N. Z.' zugegangenen Nachrichten befindet sich das hiesige Bataillon noch immer in den bisherigen Cantonnementsquartieren in St. Aignan sur Bar und umliegenden Dörfern bei Sedan. Der Gesundheitszustand ist befriedigend und giebt die Verpflegung zu begründeten Klagen keine Veranlassung.
- Der Frankfurter Frieden wird einen glänzenden Namen in der deutschen Geschichte erhalten, er hat erst gesichert, was der Krieg erworden: Land und Leute und Geld die Fülle. Bismarck eilte, in Berlin angekommen, sofort in den Reichstag und erklärte: Deutschland darf mit diesem Frieden zufrieden sein. Die erste halbe Milliarde wird innerhalb 30 Tagen nach der Einnahme von Paris gezahlt, die Zahlung erfolgt in baarem Gelde, in besten Banknoten und in Wechseln erster Classe. Die 2te Zahlung von 1000 Millionen erfolgt spätestens bis zum Schluß 1871. Erst nach Zahlung dieser 1000 Millionen räumen die Deutschen die Pariser Forts. Die 4te halbe Milliarde wird bis zum 1. Mai 1872 gezahlt, die Zahlung der letzten drei Milliarden erfolgt bis zum 1. März 1874. Einige oberelsäßische Ortschaften, 4 - 5 Kilometers vor Belfort, wird Frankreich zurückerhalten, wenn es seinerseits die in der Versailler Conferenz übersehenen deutschen Dörfer an der Luxemburger Grenze an Deutschland herausgiebt. Die Versailler Nationalversammlung soll über diesen Tausch entscheiden. Bis zum 20. Mai muß der Friede von beiden Theilen unterzeichnet sein. Da der alte Handelsvertrag mit Frankreich nicht fortdauert, so wird Deutschland, was den Handel betrifft, an die Stelle der meist begünstigten Völker, also Englands, Belgiens etc. treten.
- Thiers verkündigte den Frankfurter Frieden. In der Nationalversammlung, aber mit Seufzen. Wir sind nicht in der Lage, sagte er, den Deutschen Viel abschlagen zu können. Nur Eins haben die Franzosen erlangt: die Entlassung ihrer gefangenen Landsleute aus Deutschland, mit deren Hülfe sie Paris zu überwältigen und den Aufstand in Algier zu unterdrücken hoffen.
- In dem abgeschlossenen Friedensvertrage befindet sich ein Passus, nach welchem den aus Frankreich vertriebenen Deutschen alle diejenigen Rechte zurückerstattet werden müssen, welche sie vor dem Kriege erworben haben. Auch haben sich die französische und die deutsche Regierung verpflichtet, die Gräber der auf ihren Gebieten beerdigten Soldaten zu respectiren und unterhalten zu lassen.
- 28 Bischöfe in Oesterreich haben den Kaiser Franz Joseph ersucht, dafür Sorge zu tragen, daß Victor Emanuel die Stadt Rom und ein angemessenes Gebiet dem Papste zurückgebe.
- Am 16. Mai haben es sich die aufständischen Pariser nicht versagen können, die Vendome-Säule umzustürzen. Der erste Versuch gelang nicht, bis erst Abends 8 Uhr die Säule den zahlreich angebrachten Stricken nachgab und der Länge nach in die Rue de la Paix niederstürzte.
- Kaum hatte der Fürst Bismarck Frankfurt verlassen, da kamen auch schon reiche Käutze, vermuthlich Engländer, zu dem Hotelbesitzer vom Schwan und boten hohe Summen, wenn ihnen das Tintenfaß und die Feder, mit denen der Friede geschlossen, der Sessel, darin Bismarck gesessen und das Bett, darin er geschlafen habe, überlassen würde. Auf das Glas, aus welchem Bismarck auf seiner Durchreise in Gotha Coburger Bier getrunken, wurden sofort 5 Thlr. geboten.
- In Königsberg sind 3 junge schöne Frauen, unter ihnen eine adelige, mit französischen Offizieren nach Frankreich durchgegangen.
- In Paris ist der alte Auber, Componist der Oper: "Stumme von Portici" gestorben.
- John Herschel, der große Astronom, ist am 12. Mai, 78 Jahre alt, gestorben.
- Von dem Kunst- und Handelsgärtner Lüdecke in Dresden hat der deutsche Kaiser zwei prächtige Lorbeerbäume zum Geschenk erhalten. Dieselben sind 18 Fuß hoch und haben 12 Fuß in der Krone im Durchmesser. Dieselben sollen 200 Jahre alt und die schönsten Exemplare in ganz Europa sein. Während des Sommers sollen sie bei der Siegessäule in Babelsberg aufgestellt sein.
- Zu der am 17. Mai stattgefundenen Tauffeierlichkeit des jüngstgebornen Herzogs von Mecklenburg-Schwerin traf am 16. der Kronprinz und die Kronprinzessin von Preußen in Schwerin ein und wurden von den Bewohnern Schwerins aufs Lebhafteste begrüßt. Abends 9 Uhr wurde dem Sieger von Weißenburg und Wörth von Einwohnein Schwerins ein glänzender Fackelzug gebracht.
- Das neueste Kinderspiel in München ist Neukatholiken und Altkatholiken. Die Kinder, wenn sie aus der Schule kommen, gruppiren sich in zwei Heerhaufen und nun geht es los, erst setzt es Schimpfreden, dann Keile.
- In Braunschweig hat man einen jugendlichen Verbrecher von 21 Jahren, Ziegenmayer, verhaftet. Er soll in Amerika 5 Mordthaten verübt und sich dadurch in den Besitz großer Reichtümer gesetzt haben. Man fand noch bei ihm ca. 90,000 Dollars in baarem Gelde und in guten Papieren, außerdem noch ein Kistchen mit Goldstücken und Werthpapie-

[ => Original lesen: 1871 Nr. 40 Seite 2]

ren von 60,000 Dollars. Er benahm sich bei seiner Verhaftung frei und ungezwungen, rauchte die feinsten Cigarren und benahm sich wie ein vollkommener Gentleman. Er ist jetzt auf dem Wege nach Amerika, wo 20,000 Doll. auf seine Verhaftung gesetzt sind. Er hat sich schon in drei Erdtheilen umgesehen und sich als ein routinirter Schwindler bewährt.
- In dem Orte Lauton nahe bei Boston in den Vereinigten Staaten von Nordamerika ist eine Lehrerin, Etta Barstow, gesteinigt worden. Das ging so zu. Die Schule war schon längere Zeit wegen des rohen Betragens ihrer Schüler berüchtigt. Um wohlfeiler durchzukommen, hatte die Gemeinde statt eines Lehrers eine Lehrerin angenommen. Allein diese hielt es nicht länger aus, weil sie zu Tode geärgert worden wäre, sie ging. Nun wollte es die Obengenannte versuchen und gedachte das Schulregiment mit strenger Hand zu führen. Allein auch sie fand Opposition, die rohen Bengel warfen ihr die Fenster ein und als sie Mittags zu Tische ging, verfolgten sie einige rohe Knaben und warfen mit Steinen nach ihr. Zwei große Steine trafen so unglücklich den hinteren Kopftheil, daß die Lehrerin niederstürzte. Man hob sie auf, pflegte sie, allein nach wenigen Tagen war sie todt.
- Die Walduhr. Ein Jäger, wenn er auch noch so früh in den Wald zieht, hat nicht nöthig, eine Uhr mit sich zu nehmen, vorausgesetzt, daß er die Stimmen seiner befiederten Freunde genau kennt. Nach der Nachtigal, welche fast die ganze Nacht hindurch singt, gibt der Fink das erste Signal und zwar vor Tagesanbruch, 1 1/2 bis 2 Uhr; der Gesang der schwarzköpfigen Grasmücke folgt dann von 2 bis 2 1/2 Uhr; dann singt bis 3 Uhr die Wachtel, von 3 bis 3 1/2 Uhr läßt die rothbauchige Grasmücke ihren melodischen Triller hören, von 3 1/2 bis 4 Uhr singt die Schwarzamsel, von 4 1/2 bis 5 Uhr die Meise, von 5 bis 5 1/2 Uhr zirpt der Sperling, der Pariser Straßenjunge, wie man ihn sehr treffend bezeichnet. Die obengenannte Schwarzamsel, welche sehr leicht jede Melodie nachsingen lernt, wird in der Loire-Gegend der Spottvogel genannt;
ein Franzose brachte es dahin, daß alle Amseln eines Cantons die Marseillaise sangen, nachdem er einer, die in der Gefangenschaft diese Melodie erlernt hatte, die Freiheit gegeben hatte.
- Der Clown eines amerikanischen Circus in Louisville hat seinem Esel Vorlesungen über den letzten Krieg eingetrichtert und giebt kraft derselben dem Zwerchfell der Zuschauer allabendlich viel zu schaffen. Der Clown verkauft nämlich seinen Esel an einen Irländer. Pat will seinen Kauf am Zügel heimführen, aber quod non. Pat versucht erst Streicheln und Liebkosungen, dann Peitsche und Besenstiel, aber wiederum quod non. Da kommt ihm ein schlauer Gedanke; er fragt den Clown, was denn sein Freund, der Esel, für ein Landsmann sei. "Ein Frenchman". - "O, dann wollen wir ihn schon kriegen!" ruft der Sohn der grünen Insel beruhigt aus, nimmt ein Sprachrohr und posaunt dem Sinnbild der Weisheit und Schnelligkeit in die Ohren, daß "die Preußen kommen!" Mit affenähnlicher Geschwindigkeit läßt das Eselein sich dieses Argument einleuchten und macht sich in einem so starken Galopp davon, daß Pat kaum zu folgen vermag.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über nachbenannte Grundstücke des Kaufmanns Franz Heitmann zu Schönberg, als:
1) Seinen vor Schönberg an der Schönberg-Rehnaer Chaussee und der s. g. Schlauentrifft belegenen Bauplatz von angeblich 33 []Rth. Große, worauf bereits ein Wohnhaus und ein Stall erbauet ist,
2) seinen vor Schönberg an der Schlauentrifft belegenen Bauplatz mit einer Fronte von etwa 40 Fuß und einer Tiefe von etwa 177 Fuß, worauf bereits ein Speicher errichtet ist;
welche einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden werden, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden , und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf
Dienstag den 13. Juni d. J.,
Morgens 10 Uhr,
peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Heitmann'schen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations-Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 27. März 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


In's hiesige Handelsregister Fol. XXI. Nr. 34, betreffend die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg, ist heute Columne 6 eingetragen:

"An Stelle des verstorbenen Mitgliedes des Directorii der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt zu Schönberg, des Apotheker Saß zu Schönberg, ist in der am 13. d. M. abgehaltenen Generalversammlung der Actionäre der Anstalt als Mitglied des Directorii mit Stimmenmehrheit der Kürschnermeister W. Gartz zu Schönberg gewählt und als solches, da er die Wahl angenommen, durch die in beglaubigter Abschrift ad 6 anliegende notarielle Urkunde d. d. Schönberg den 13. Mai 1871 legitimirt."
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 15. Mai 1871.
Das Handelsgericht.
W. Saur.
A. Dufft.


Auction.
Am 30. Mai 1871, Nachmittags 3 Uhr sollen auf dem Pfarrhofe zu Herrnburg verauctionirt werden:
1 Stuhlwagen, 2 Bauwagen, Sielengeschirr und div. Ackergeräth.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 - 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Wigger. Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs.
Secretair : R. Rackow, Adv.


Gesucht wird gegen gute hypothekarische Sicherheit zu Johannis:
2000 Thaler, 1800 Thlr., 1600 Thlr., 1500 Thlr., 1000 Thlr., sowie mehrere Pöste von 500 Thlr., 250 Thlr., 150 Thlr., 100 Thlr., und 50 Thlr.
Näheres bei Carl Bade.


Für die Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins nehme ich zu jeder Zeit Gelder zu 4 pCt. und für größere Hypothekenposten zu der bekannten Sicherheit zu 5 pCt. entgegen.
Schönberg.
Kindler, Advocat.


Hiesige neue Maaße und Gewichte.

Die Einrichtung des Großherzoglichen Eichungsamtes hierselbst ist in jeder Beziehung vollendet, empfehle ich mich daher ganz ergebenst zu den dahin begriffenen Arbeiten; auch ist die Einrichtung vorhanden, den Inhalt der Fässer nach Liter zu bestimmen.
Seit Jahresfrist war mein Bestreben dahin gerichtet, die heimischen Handwerker zu, unterstützen, um mit den neuen Maaßen, die bis Neujahr eingeführt sein müssen, der Fabrikation in den großen Städten nicht nachzustehen. Fast in allen Artikeln ist's mir gelungen, hatte ich sogar die Freude, aus Berlin, dem Centralpunkt der Fabrikation, von Grossisten dieser Artikel auf Einsendung der, mit

[ => Original lesen: 1871 Nr. 40 Seite 3]

Hülfe hiesiger Tischler verfertigten Maaße für Langwaaren, die Bezeichnung "Mustermaaße" zu erhalten, der denn auch in jüngster Zeit schon nicht unerhebliche Bestellung von dort folgte. Ob auch die übrigen Artikel sich so wesentlich auszeichnen werden, ist noch nicht entschieden, aber an Dauerhaftigkeit zu einem gleichen Preis werden sie nicht nachstehen.
Um nun mein und der betreffenden Handwerker Streben zu unterstützen, wende ich mich an die Bewohner des Fürstenthums Ratzeburg mit der freundlichen Bitte, mir (uns) ihren Bedarf an neuen Maaßen und Gewichten möglichst bald mitzutheilen, da alle Aufträge gewissenhaft, und unübertroffen von Concurrenz, ausgeführt werden.
Bei Abholung von Maaßen füge ich die betreffenden Verhältnißzahlen zu den bisherigen hiesigen Maaßen an und unterstütze Jeden gerne mit der Erklärung des neuen Systems.
Hochachtungsvoll Ludwig Vogel, Eichmeister.
Schönberg, den 15. Mai 1871.


J. A. Penzel's Pianoforte-Magazin großes Lager Lübeck, Schlüsselbuden 188 empfiehlt einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum seine Piano's und Pianinio's aus den anerkannten Fabriken von
Ed. Steingräber Beyreuth
W. Biese Berlin
W. Schönlein Berlin
C. Rönisch Dresden
G. Schwechten Berlin
F. Lambert Berlin
unter mehrjähriger Garantie zu den billigsten Preisen. Gebrauchte Instrumente werden in Gegenrechnung angenommen. Zum Vermiethen stehen Pianino's und Piano's jederzeit bereit.
J. A. Penzel
Instrumenten-Handlung.


Mit frisch erhaltenem Kalk empfiehlt sich bestens C. L. Creutzfeldt vor dem Sabowerthore.


Seifenstein in bester Waare empfiehlt C. L. Creutzfeldt vor dem Sabowerthore.


Neben meinem Wäschegeschäft werde ich mich von jetzt ab auch mit Leicheneinkleidung, sowie mit Anfertigung von Blousen, Schlafröcken, Domino's, Kränzen und Kronen beschäftigen und empfehle mich den geehrten Bewohnern der Stadt und Umgegend zu diesen Arbeiten auf's Beste, indem ich reelle und billige Bedienung verspreche.
Schönberg, den 17. Mai 1871.
Wittwe Marie Bockwoldt, geb. Greve, wohnhaft in der Wasserstraße beim Schuhmachermeister Hrn. J. Wolgast.


Gute Drains und Mauersteine verkaufe ich preiswürdig, um damit zu räumen.
Lüdersdorf. J. Köhncke.


Wer noch rechtmäßige Forderungen an den Nachlaß des verstorbenen Handelsmanns Krohn zu Zarnewenz zu haben glaubt, wird hiedurch aufgefordert, dieselben binnen 4 Wochen bei dem Unterzeichneten anzumelden. Ebenso fordere ich Alle, welche demselben noch schuldig sind, auf, diese ihre Schuld in der gleichen Frist zu berichtigen.
Hauswirth Oldenburg in Zarnewenz als Vormund der Krohn'schen Kinder.


Als Vormund der minderjährigen Erben des verstorbenen Postmeisters Saß zu Schönberg fordere ich hiedurch alle Diejenigen auf, die an den Nachlaß desselben noch rechtliche Ansprüche zu machen haben, dieselben innerhalb 4 Wochen bei mir anzumelden.
Schönberg, den 15. Mai 1870.
L. Bicker.


Man biete dem Glücke die Hand!
250.000 M. Crt.
im günstigen Falle als höchsten Gewinn bietet die neueste große Geldverloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen planes ist derart, daß im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 24.900 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von Mark Crt. 250.000, speciell aber 150.000, 100.000, 50.000, 40.000, 25.000, 20.000, 15.000, 12.000, 10.000, 8000, 6000, 5000, 3000, 105 mal 2000, 156 mal 1000, 206 mal 500, 350 mal 200, 11.600 mal 110 etc.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser großen vom Staate garantirten Geld-Verloosung kostet
1 ganzes Original-Loos nur Thlr. 2. -
1 halbes Original-Loos nur Thlr. 1. -
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gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages.
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Unser Debit ist stets vom Glücke begünstigt und hatten wir erst vor Kurzem wiederum unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen 3 mal die ersten Haupttreffer in 3 Ziehungen laut officiellen Beweisen erlangt und unseren Interessenten selbst ausgezahlt.
Voraussichtlich kann bei einem solchen, auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden; man beliebe daher schon der nahen Ziehung halber alle Aufträge baldigst direct zu richten an S. Steindecker & Comp., Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehens-Loose.
P. S. Wir danken hiedurch für das seither geschenkte Vertrauen, und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.
D. O.


Eine Wohnung, bestehend aus 1 Stube, Kammer, Küche, Gelaß zu Holz und Torf und Garten ist sogleich oder zu Michaelis zu vermiethen. Näheres in der Exped. d. Bl.


Eine Parthie Ausschuß-Cigarren, leicht brennend und von gutem Geschmack, à Dutz 5 ßl., Photographie-Rähme von 2 ßl. und Cigarrenspitzen von 3 ßl. an das Stück empfiehlt Carl A. Kniep.


Sonnen- und Regenschirme empfiehlt zu möglichst billigen Preisen H. Scheer, Schirmmacher.


Eine neue Sendung der modernsten und elegantesten Kleiderzeuge empfiehlt zu äußerst billigen Preisen August Creutzfeldt.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 40 Seite 4]

Bekanntmachung.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß von der acker- und wiesenbesitzenden Bürgerschaft der hiesige Schuhmacher Fritz Wasmund zum Feldhüter der hiesigen Feldmark bestellt ist.
Schönberg, den 15. Mai 1871.
Der Magistrat.


Es müssen gewonnen werden 200.000 Gulden im glücklichen Falle, als höchster Gewinn der 160. von der Königlich Preussischen Regierung genehmigten Frankfurter Lotterie. Fernere Hauptgewinne:
fl. 50.000, 25.000, 20.000, 15.000, 12.000, 10.000, 5000, 4000, 3000, 2000, 1000 etc.
Schon am 19. und 20. Juni d. J. findet die Gewinnziehung 1. Classe statt; hierzu ist der Planpreis für
1 ganzes Original-Loos Thlr 3. 13 Sgr.
1 halbes Original-Loos Thlr 1. 22 Sgr.
1 viertel Original-Loos Thlr -. 26 Sgr.
Von dem unterzeichneten, amtlich bestellten Haupt-Collecteur werden nur die von der Lotterie-Direction ausgegebenen, mit Stempel und Directionsunterschrift versehenen, wirklichen Original-Loose versendet, deren Besitz allein die Auszahlung der Gewinne sichert. Jedem Theilnehmer behändige ich den amtlichen Plan und nach jeder Ziehung sende ich die Gewinnliste gratis. Man ist daher durch mich reeller Bedienung versichert und bleibt von Schreibgebühren etc. verschont.
Ich bitte alle Aufträge bald einzusenden, deren prompte Ausführung zugesichert ist durch den Haupt-Collecteur Meier Schwarzschild, Zeil 58, Frankfurt a. M.


Von heute ab Ausverkauf meines sämmtlichen Manufactur-Waaren-Lagers. Große Auswahl in Buckskins von 16 ßl. à Elle an, schwarze und blaue Tuche, sehr preiswürdig, carrirte leinen Hosendrelle, weiße Handtuch-Drelle und Bettzeuge, Kleiderzeuge, Umschlagtücher, kleine wollene Tücher u. s. w. Alles zu sehr billigen Preisen.
Ludwig Creutzfeldt.


Logo der Hagelassekuranz Die Hagel-Assecuranz-Societät für das Fürstenthum Ratzeburg,
gegründet auf Gegenseitigkeit und Allerhöchst bestätigt im Jahre 1847,
welche durch ihre Einrichtung die unzweifelhafteste Sicherheit gewährt, - welche die vorkommenden Schäden durch Abschätzung von ihren eigenen Mitgliedern in anerkannt coulantester Weise regulirt und deren Beiträge (im verflossenen Jahre, wo 15 Mitglieder für Hagelschlag Entschädigung erhielten, nur wiederum 9 Schilling (Mecklenburg) pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungssumme, während alle anderen Gesellschaften 32 bis 48 Schilling (Mecklenburg) erhoben) nach einem 23jährigen Durchschnittspreise die niedrigsten aller derartigen Versicherungs-Gesellschaften sind - ladet hiemit alle Diejenigen, welche ihre Feldfrüchte gegen Hagelschlag versichern wollen, zum Eintritt in diese gemeinnützige Anstalt freundlichst ein.
Statuten und Antragsformulare sind bei den unterschriebenen Directionsmitgliedern jederzeit gratis zu haben.
Schönberg, den 8. Mai 1871.
Direction der Hagel-Assecuranz-Societät für das Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger. Wilh. Heincke.
Bade-Ollndorf. Mette-Pahlingen. Lenschow-Grieben. Böttcher-Wendorf. Kröger-Lockwisch. Heitmann-Klocksdorf.


Wegen Abreise ersuche ich alle Diejenigen, welche noch Forderungen an mich haben, solche bis spätestens zum 5. Juni d. J. bei mir anzumelden und Bezahlung entgegen zu nehmen - zugleich bitte ich aber auch Alle, welche mir noch schulden, dringend, solche Schuld bis zum genannten Tage zu berichtigen.
Selmsdorf. W. Kühn.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 21. Mai.
Früh-Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/4 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 - 9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 - 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Meteorologische Beobachtungen.
Mai
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
16.
17.
18.
34.80
35.58
34.38
0.9
2.4
1.0
8.7
8.4
7.2
W
W
W
2
3
2
zieml. heit.
-
bewölkt.


Hiezu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 40 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 40 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 19. Mai 1871.


Der Letzte vom Regiment.
Von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


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