No. 37
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 09. Mai
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 37 Seite 1]

Mit der heutigen Nummer wird Nr. 17 und 18 des Bundesgesetzblattes versandt.


- An die 10 Mitglieder der Vertretung des Fürstenthums Ratzeburg aus dem Bauern- und Bürgerstande, welche dem Oberlanddrost Graf v. Eyben unter dem 18. v. Mts. die Anzeige machten, daß sie in der auf den 20. v. Mts. von Neuem einberufenen Versammlung der Vertreter sich wiederum nicht einfinden würden, ist das nachstehende Schreiben der Großherzoglichen Landvogtei zu Schönberg ergangen: "Auf den von Ihnen an den Vorsitzenden der Landvogtei, resp. der Versammlung der Vertretung in Betreff Ihres Ausbleibens in der auf heute anberaumten Versammlung eingereichten Vortrag vom 17. resp. 18. d. M. wird Ihnen auftragsmäßig hiedurch erwiedert, daß es eines Bescheids auf die im vorigen Jahre gestellten Anträge nicht weiter bedarf, da durch die bei der Ladung erfolgte Eröffnung vollständige Gelegenheit gegeben war, in der Versammlung der Vertretung über Wünsche wegen Abänderung der Verfassung zu verhandeln. - Schönberg, 20. April 1871. Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg. F. Graf Eyben. An den Hauswirth etc."
- Die Truppen Thiers dringen langsam aber entschieden gegen Paris vor und die Dinge nahen der Entscheidung. Zwei Brigaden stürmten am 30. v. M. den Park, das Schloß und den Kirchhof von Issy und nahmen die Pariser Geschütze. Der Fall des Forts selber (200 Meter entfernt) ist täglich zu erwarten. In Paris bereitet man sich zum Entscheidungskampf vor. Die Freimaurer machten einen letzten Versuch zur Versöhnung. In langem Zuge zogen sie durch die Stadt nach dem "Thore von Maillot und entsandten unter dem feindlichen Feuer Abgesandte zu Thiers um zu unterhandeln, vier bis fünf von ihnen fielen. Vorher hatten sie in Luftballons Aufrufe der Logen in Paris an die Freimaurer in den Provinzen, aufsteigen lassen. Die Unterhandlungen mit Thiers haben zu keinem Resultate geführt.
- Auf die Köpfe von Thiers, Jules Favre und Mac Mahon hat die Commune in Paris einen bedeutenden Preis gesetzt. Uebrigens werden diese drei Männer aller bürgerlichen Rechte und Ehren für verlustig erklärt, weil sie das Vaterland verrathen haben sollen.
- Bismarck und Jules Favre haben in Frankfurt eine Zusammenkunft gehabt, um die Thiers in Berlin gebeten hatte. Die Rede Bismarcks im Reichstag hat wie ein Blitz in Versailles eingeschlagen.
- Bei den Wahlprüfungen im Reichstage hat der Zufall, der ein arger Schalk ist, einen sehr heiteren Auftritt veranstaltet. Der Bürgermeister Fischer von Augsburg las als Beweis, wie in Bayern die Kanzeln zu Wahlumtrieben benutzt worden waren, Stellen aus einer Predigt des bekannten Pfarrer Mahr (in Franken) vor. Man warnte vor der Wahl des Fürsten Hohenlohe in Wendungen, wie z. B.: "Die Beamten arbeiten für Hohenlohe's Wahl, weil sie die Taschen voll preußischer Thaler haben. Hohenlohe ist nicht der Mann, der Bismarck entgegenzutreten wagt; wenn Der etwas will, gibt er klein, bei. Darum höret auf mich und wählet nicht Hohenlohe." Nun saßen sich aber zu großer Heiterkeit des Hauses in demselben Augenblick Bismarck und Hohenlohe einander gegenüber: Bismarck an seinem gewöhnlichen Platz und Hohenlohe gerade gegenüber auf dem Präsidentenstuhl.
- Am 5. Mai waren es 50 Jahre, daß Napoleon I. auf der Insel Helena starb. Seine Prophezeiung, daß in 50 Jahren Europa kosakisch oder republikanisch sein werde, ist nur zum Theil eingetroffen. Nur Frankreich ist eine Republik, aber was für eine und die lachenden Erben stehen schon bereit. Die Nachricht von dem Tode dieses gewaltigen Mannes, der eine Welt erschüttert hatte, traf damals am 4. Juli in London, am 5. Juli in Paris, am 11. Juli in München ein, also nach 8 Wochen. In Wien, wo der einzige Sohn des Gewaltigen, der Herzog von Reichstadt, lebte, erhielt Rothschild die erste Nachricht durch Stafette am 13. Juli. Den Fall seines Neffen Napoleon III. bei Sedan trug der Telegraph in 24 Stunden durch ganz Europa und übers Meer.
- Heute noch grünt und blüht die Rittmeisters-Buche am Oldendorfer Berge in Hannover. Sie wurde 1648 zur Feier des westphälischen Friedens, der dem 30jährigen Kriege ein Ende machte, gepflanzt, und ist 223 Jahre alt. Ueberall in Deutschland pflanzt man zur Erinnerung an den jetzt geschlossenen Frieden junge Bäume, die in späten Jahren der dann lebenden Generation eine greifbare Erinnerung sein werden an die für Deutschland so bedeutungsvollen Jahre 1870-71. Wäre es nicht zeitgemäß, auf einer der Höhen um Schönberg ebenfalls eine sogenannte Friedens-Eiche zu pflanzen, und ihre Pflege vielleicht den Turnern unserer Realschule zu übertragen?
- Deutsche Krieger, die bei der Belagerung von Toul gefallen oder in den Lazarethen der Krankheit erlegen sind (es sind meist Norddeutsche, doch auch 10 Bayern darunter) haben einen eigenen Gottesacker erhalten, darin sie ruhen. Das Land ist größtentheils durch freiwillige Gaben gekauft worden. Die Weiherede hielt der preußische Divisionsprediger in Nanzig. Die Gräber sind schön hergerichtet und mit einem gemeinsamen Denkmal geziert.
- Am 10. April hatten die Deutschen in Newyork eine großartige Friedensfeier veranstaltet. Die Feier begann Morgens mit einem Festgottesdienst und endigte mit der Aufführung von Schillers "Wilhelm Tell" im Theater. An dem Festzuge durch die Stadt nahmen 60,000 Deutsche Theil, er war in 12 Divisionen getheilt. In dem Zuge waren viele prachtvolle und künstlerische Festwagen mit den von den Deutschen hauptsächlich betriebenen Gewerben. Auf dem Wagen der Brauer waren alle Gewerke des edlen Stoffs vertreten, man sah einen Brauer in voller Thätigkeit, die Küfer waren in voller Arbeit, Ladungen von Hopfen in schneeweißen Säcken rollten vorüber und auf hohem Throne saß Gambrinus mit teutonischem Pokale. Die Matrosen und Offiziere des Hamburger Dampfer "Allemannia" führten einen kleinen Dampfers mit sich, die Grobschmiede ließen den Ambos unter ihren Schlägen erklingen, die Hutmacher führten den Riesenhut, unter dem Deutschland zusammengekommen, auf dem Wagen der Wirthe und Kellner kredenzte Bachus unermüdlich die Gaben des "Vater Rhein ". In andern Abtheilungen waren die Fleischer, die Schlosser, die Bäcker, die Korbmacher, die Maschi-

[ => Original lesen: 1871 Nr. 37 Seite 2]

nenbauer und die Schriftgießer vertreten, die deutschen Turner, schützen und Sänger fehlten nicht. Der größte Festwagen (2. Division) wurde von Hundertausenden mit einem Ruf der Bewunderung begrüßt. Acht reich gezäumte und von 8 Herolden geführte Schimmel zogen diesen Wagenpalast, welcher die Wappen der deutschen Staaten trug. Hoch über den Sinnbildern von Wissenschaft, Kunst, Handel und Schiffahrt thronte auf jähem Felsen eine mächtige, herrliche Frauengestalt mit langflatterndem blonden Haar, Germania, die Wacht am Rhein haltend. Dieser Festwagen wurde geleitet von den reichsten und angesehensten Deutschen auf den edelsten Pferden. Auf dem Festplatze wurde der Zug, an welchem der deutsche Generalconsul amtlich in großer Uniform Theil nahm, von dem Gouverneur des Staats und dem Bürgermeister der Stadt empfangen und begrüßt. Die Eisenarbeiter hatten auf einem ihrer Festwagen einen eisernen Geldschrank, neben dem ein preußischer Grenadier stand. Die Devise lautete: Beide feuerfest. Die Gesangvereine stimmten den Choral: "Ein' feste Burg ist unser Gott" an; dann sprachen die Redner; nach ihnen sangen 60,000 Deutsche "Die Wacht am Rhein" und schlossen ergreifend mit dem frommen: "Nun danket alle Gott!" - Die Amerikaner lauschten mit verhaltenem Athem und verhehlen den mächtigen Eindruck nicht, den sie erhalten haben. "So etwas ist noch nicht dagewesen in Newyork und in der neuen Welt." Sogar alte, drüben ergraute Deutsche bekennen öffentlich: So mächtig und würdig haben wir das deutsche Wesen noch nicht gesehen und kaum geahnt.
- Der kranke Mann in Constantinopel, der früher nur Ultimatums erhielt, theilt jetzt selber welche aus. Sein Vasall, der Vicekönig von Aegypten, hat ein Ultimatum erhalten, darin steht: 1) vermindere Dein Heer um die Hälfte, 2) Schleife die Festungswerke am rothen Meer, 3) komm' stehenden Fußes nach Constantinopel. Wenn nicht, so hat der Ueberbringer, Nevres Pascha, Befehl, Dich sofort abzusetzen. (Der kranke Mann ist muthig geworden, weil Frankreich, der Beschützer Aegyptens, ein noch kränkerer Mann geworden ist.)
- Seit einigen Tagen prangen in Straßburg überall, wo Militärposten stehen, die deutschen Farben an den Schilderhäusern. Diese neue Erscheinung anstaunend sagte ein alter gutmüthiger Elsässer: "Jetz glaub i doch, daß mer ditsch sin und nit preißisch." - Die Vorstellungen des alten Herrn über den Unterschied von deutsch und preußisch werden wohl nicht allzu klar sein.
- Wien hat noch eine Art mittelalterlicher Naivetät in der regelmäßig am 1. Mai stattfindenden Praterfahrt beibehalten. - Freilich war diesmal das. Wetter sehr ungünstig, aber Hof und vornehme Welt erschienen fast vollzählig. Bis weit in die Jägerzeile hinauf schloß sich Wagen an Wagen, und zu beiden Seiten der Wagenreihe standen ebenso in langen Reihen die Fußgänger und betrachteten mit nicht geringer Theilnahme die armen reichen Damen, die in ihren leichten Frühlingstoiletten gar bitterlich froren. Sie hatten, ohne Rücksicht auf das Thermometer zu nehmen, die für den 1. Mai vorgeschriebene leichte Toilette angelegt, prangten in Rosa, weißen und blauen Kleidern, wie es die Mode heischt, und trotzten mit einer Ausdauer, die den Frauen immer eigen ist, wenn sie Unrecht haben, dem rauhen Winde. Der Kaiser fuhr mit dem Kronprinzen Rudolf, der schon mit auf die Auerhahnjagd geht, in einem offenen zweispännigen Wagen.
- Kürzlich starb in Prag eine junge Nähterin, die sich seit längerer Zeit einen Kanarienvogel hielt, den sie sehr liebgewonnen hatte. Schon in den letzten Stunden des Mädchens bemerkte man an dem Vogel große Angst und Unruhe. Nachdem seine Pflegerin verschieden war, flog er von dem Käfig, den er fortwährend offen hatte, herab und setzte sich beim Haupte der Verstorbenen nieder. Niemand konnte ihn von diesem Platze verscheuchen, auch rührte er die Körner, die man ihm als Futter streute, gar nicht an. Als man zuletzt in das Zimmer trat, wo die Verstorbene lag, fand man den treuen Kanarienvogel neben ihrem Haupte todt liegen. Die Verwandten legten nun das treue Thierchen mit in den Sarg zu seiner verblichenen Pflegerin.
- In New-Granada existirt eine Pflanze, Coryaria thymifolia mit Namen, welche den Tintenfabrikanten gefährlich werden könnte. Gemeinhin wird das Gewächs Tintenpflanze genannt, und sein Saft wird zum Schreiben gebraucht. Die Schriftzüge, zuerst von einer röthlichen Farbe, erscheinen nach wenigen Stunden im tiefsten Schwarz. Auch soll dieser Saft Stahlfedern weniger angreifen als gewöhnliche Tinte. Die Entdeckung dieser Eigenschaften genannter Pflanze wurde unter spanischer Herrschaft gemacht. Schriften, für das Mutterland bestimmt, wurden auf der Reise total durchnäßt; die mit gewöhnlicher Tinte geschriebenen waren dadurch fast unleserlich geworden, während die, bei denen die Pflanzentinte gebraucht worden, durchaus unverwischt waren. In Folge dessen wurde der Befehl ertheilt, die vegetabilische Tinte bei allen öffentlichen Documenten anzuwenden.
- Ein geistreicher junger Mann in Pittsburg wettete, er wolle einen Billardball in den Mund nehmen; er gewann feine Wette, verlor aber beinahe sein Leben; denn ein Arzt hatte lange zu thun, um den Ball wieder herauszubringen.


Anzeigen.

In's hiesige Handelsregister Fol. XIV. Nr. 26, betreffend die Firma des Krämers Joachim Heinrich Schreep hieselbst, ist heute Columne 5 eingetragen:

"Der Krämer Joachim Heinrich Schreep ist gestorben und die Handlung vereinbarungsmäßig auf dessen Wittwe Catharina Schreep, geb. Oldenburg in Schönberg übergegangen, welche das Geschäft unter der bisherigen Firma für ihre Rechnung fortführt."
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 4. Mai 1871.
Das Handelsgericht.
W. Saur.
A. Dufft.


Vermischte Anzeigen.

Nachdem im Fürstenthume Ratzeburg 100 Loose zur deutschen National-Lotterie verkauft und der Erlös dem Herrn Landes-Delegirten zur weiteren Beförderung übersandt worden, hat der Unterzeichnete am gestrigen Tage vom Central-Comite in Berlin wiederum 100 Stück Loose zum Vertriebe erhalten. Kauflustige wollen sich an den Herrn Senator Spehr, den Herrn Justizamts-Actuar Dufft und den Unterzeichneten wenden.
Schönberg, 7. Mai 1871.
Der Delegirte für die freiwillige Krankenpflege im Fürstenthume Ratzeburg.
C. v. Oertzen.


Zum 1. Juni sucht ein einzelner Herr zwei Zimmer mit Mobilien, wenn möglich nicht zu weit vom Bahnhof gelegen, zu miethen. Offerten mit Angabe des Preises und der Bedingungen befördert die Expedition d. Bl. unter H. E. 42.


Am Sonntag den 14. Mai findet der erste Ladentag der Zimmerleute statt, und wollen die Mitglieder sich Nachmittags 2 Uhr auf der Herberge einfinden.
Schönberg im Mai.
Der Vorstand.


Die Zigarren-Fabrik von August Kniep im Hause des Herrn Stüve am kalten Damm empfiehlt ihr Fabrikat in schöner Qualität zu billigen Preisen.


Die beliebten Kuchenwaaren, Macronen und Pariser Pflastersteine des Conditors Prahl in Lübeck sind im bevorstehenden Jahrmarkte wieder bei mir ausgelegt und empfehle dieselben zur geneigten Abnahme.
C. J. W. Burmeister.
Schönberg.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 37 Seite 3]

Heute, Dienstag und Mittwoch finden in meinem Garten-Locale von Morgens an Gesangs- und komische Vorträge der sehr beleibten Sängergesellschaft Strack statt, wozu ergebenst mit dem Bemerken einladet, daß ganz vorzügliches Bier ausgeschenkt wird, A. Schwiesow.


Beste Schmiedesteinkohlen zu 40 ßl. à Tonne bei P. H. Schrep, Schlossermeister.
Schönberg.


Man biete dem Glücke die Hand!
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Unser Debit ist stets vom Glücke begünstigt und hatten wir erst vor Kurzem wiederum unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen 3 mal die ersten Haupttreffer in 3 Ziehungen laut officiellen Beweisen erlangt und unseren Interessenten selbst ausgezahlt.
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S. Steindecker & Comp., Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehens-Loose.
P. S. Wir danken hiedurch für das seither geschenkte Vertrauen, und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.
D. O.


Zum bevorstehenden Jahrmarkte empfehle ich meine Conditorei- und Kuchenwaaren bestehend in recht schmackhaften Kuchen, Macronen, Theebrod, Stachelbeer- u. Apfeltorten, Schneebällen, Berliner Pfannkuchen, sowie alle in dieser Branche vorkommenden Artikel.
Mein Stand ist wie früher vor dem Hause des Hrn. Buchdruckereibesitzer Bicker.
Hochachtungsvoll Wwe. Greiff, Conditor.


Mit Glasdachpfannen, Spiegel, Goldleisten, Photographie-Rahmen, ferner mit Einrahmen von Bildern empfiehlt sich E. H. Peters, Glasermeister.


Unterzeichneter empfiehlt sich zum bevorstehenden Jahrmarkt einem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend ganz ergebenst mit allen Sorten Kuchen, Pfeffernüssen, Macronen und Pariser Pflastersteinen.
Da ich 12 Jahre in der Prahl'schen Kuchenbäckerei in Lübeck thätig gewesen, so werde ich auch in meinem Geschäfte dafür sorgen, stets gute und wohlschmeckende Waare zu liefern und verspreche reelle Bedienung.
Hochachtungsvoll J. F. Schild, Kuchenbäcker aus Lübeck.
Stand der Bude vor dem Hause des Ackerbürger Spehr; dieselbe ist mit der Firma versehen.


Vortheilhafte Anlage für größere und kleinere Beträge sind k. k. österr. 1864r 100-Gulden-Loose, wobei in der nächsten am 1. Juni d. J. stattfindende Ziehung schon Preise von fl. 250.000, 50.000, 15.000, 10.000, 5000 etc. gewonnen werden müssen.
Jährlich finden 5 große Gewinnziehungen mit abwechselnden Hauptpreisen von fl. 250.000, 220.000, 200.000, sowie Gewinnen von fl. 50.000, 25.000, 15.000, 10.000 etc. statt.
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D. O.


F. Schlüter in Ratzeburg empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser und Brauselimonade angelegentlichst.
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Sein Lager von Gußeisenwaaren, als: Grabkreuze, Küchenausgüsse, Gartenmeubles, alle Sorten Keller-, Dach- und Stubenfenster, fertige Oefen in großer Auswahl, Ofen-Utensilien, Ofen-Unterkasten und Einsatzkasten, complette Sparheerde u. v. A.
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Ratzeburg.


Theodor Creutzfeldt, Gold- und Silberarbeiter, empfiehlt sich mit einer reichhaltigen Auswahl neuer und modern gearbeiteter Gold- und Silberwaaren zu billigen aber festen Preisen.
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Gesucht wird auf dem Hofe Menzendorf zu sofort: Ein älterer unverheiratheter Mann als Kuhhirte gegen guten Lohn.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 37 Seite 4]

Logo der Hagelassekuranz Die Hagel-Assecuranz-Societät für das Fürstenthum Ratzeburg, gegründet auf Gegenseitigkeit und Allerhöchst bestätigt im Jahre 1847, welche durch ihre Einrichtung die unzweifelhafteste Sicherheit gewährt, - welche die vorkommenden Schäden durch Abschätzung von ihren eigenen Mitgliedern in anerkannt coulantester Weise regulirt und deren Beiträge (im verflossenen Jahre, wo 15 Mitglieder für Hagelschlag Entschädigung erhielten, nur wiederum 9 Schilling (Mecklenburg) pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungssumme, während alle anderen Gesellschaften 32 bis 48 Schilling (Mecklenburg) erhoben) nach einem 23jährigen Durchschnittspreise die niedrigsten aller derartigen Versicherungs-Gesellschaften sind - ladet hiemit alle Diejenigen, welche ihre Feldfrüchte gegen Hagelschlag versichern wollen, zum Eintritt in diese gemeinnützige Anstalt freundlichst ein.
Statuten und Antragsformulare sind bei den unterschriebenen Directionsmitgliedern jederzeit gratis zu haben.
Schönberg, den 8. Mai 1871.
Direction der Hagel-Assecuranz-Societät für das Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger. Wilh. Heincke.
Bade-Ollndorf. Mette-Pahlingen. Lenschow-Grieben. Böttcher-Wendorf. Kröger-Lockwisch. Heitmann Klocksdorf.


Von heute ab und während der beiden Markttage Ausverkauf meines sämmtlichen Manufactur-Waaren-Lagers. Große Auswahl in Buckskins von 16 ßl. à Elle an, schwarze und blaue Tuche, sehr preiswürdig, carrirte leinen Hosendrelle, weiße Handtuch-Drelle und Bettzeuge, Kleiderzeuge, Umschlagtücher, kleine wollene Tücher u. s. w. Alles zu sehr billigen Preisen.
Ludwig Creutzfeldt.


U. Beermann, Lübeck, Klingberg 927, empfehlen außer ihrem bedeutenden Lager von Manufactur- & Modewaaren eine sehr reichhaltige Auswahl der modernsten Jaquetts und Umhänge in Wolle, Seide und Sammet, wie auch Regenmäntel und Damen-Röcke neuester Facons zu sehr billigen Preisen.
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Wohnungs-Veränderung.
Wegen Umbau meines Ladens wohne ich jetzt im Hause des Töpfermeisters Herrn Weinrebe.
Heinrich Creutzfeldt.
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D. O.


Frankfurter Pferde-Markt-Lotterie.
Schon am 10. Mai finden mit Genehmigung hoher Regierung die Verloosung von 60 der feinsten Reit-, Fahr- und Wagen-Pferde, sowie 10 der elegantesten Equipagen und Hunderten von anderen werthvollen Gewinnen statt. Loose zu dieser so beliebten Lotterie versenden inclusive Porto und Spesen bei Uebersendung der resp. Gewinne
1 ganzes Loos für Thlr. 1. 5 Sgr.
20 ganze Loose für Thlr. 22. - Sgr.
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Meteorologische Beobachtungen.
Mai
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
6.
7.
8.
40.50
40.92
36.24
4.8
4.2
3.8
10.7
13.0
8.9
NW
NW
W
2
2
3
zieml. heiter.
heiter.
bewölkt.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/4 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.14 1/2 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 22.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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