No. 30
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. April
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 30 Seite 1]

Die nächste Auszahlung der halbmonatlichen Unterstützungsgelder findet am Montag den 24. April d. J., Morgens 9 Uhr, in der Wohnung des Unterzeichneten statt. Schönberg, den 15. April 1871.

Das Kreis-Commissariat des Fürstenthums Ratzeburg.
C. v. Oertzen.


- Schönberg den 15. April. Es wird für die Bewohner des Fürstenthums Ratzeburg von Werth sein, die Mittheilung zu kennen, welche von Seiten der Großherzoglichen Regierung bei Einberufung der dießmaligen Versammlung unserer Vertretung auf den 20. d. M. wegen der für diese Versammlung zugelassenen Verhandlung über einige Veränderungen der Verfassung den einzelnen Vertretern gemacht ist. Dieselbe lautet:

Die Versammlung hat erst jetzt einberufen werden können, weil Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzoge erst in jüngster Zeit in Bezug auf die Verfassung des Fürstenthums von einzelnen Vertreten, sowohl, als von anderer Seite Wünsche, betreffend die Erläuterung und Ergänzung der Verfassung, vorgetragen sind, welche noch der näheren Aufklärung und Feststellung bedurften. Dies letztere ist versucht, doch haben sich dabei solche Abweichungen und so wenig Einigkeit ergeben, daß eine Beschließung darüber zur Zeit nicht thunlich gewesen. Seine Königliche Hoheit der Großherzog sind nun geneigt und gewillt, weitere betreffende Wünsche, über welche die Versammlung sich geeinigt haben wird, besonders in Ansehung des § 7 der Verfassung rücksichtlich der Bestimmung wegen der Gesetzgebung für das gesammte Großherzogthum, des § 9 wegen Ausstattung des Landesfonds und des § 14 wegen des der Vertretung gewährten Petitionsrechts entgegenzunehmen, und werden solche, wenn sie eingebracht werden, gern in entgegenkommendem Sinne erwogen und weiterer Beschließung zugeführt werden. Es wird die Versammlung daher in diesen Beziehungen sich näher zu verständigen und auszusprechen haben.
Hoffen wir denn, daß die damit von der Großherlichen Regierung gebotene Gelegenheit, unsere Verfassungssache zu erledigen, von unsern Vertretern gehörig benutzt werde, damit wir endlich in den Genuß unserer Verfassung gelangen. Das Petitionsrecht, welches nach obiger Mittheilung der Vertretung gewährt werden soll, giebt ja unsern Vertretern nun die volle Möglichkeit, billige Wünsche des Fürstenthums mit Erfolg geltend zu machen.
- Mit Spannung sieht man allen Nachrichten aus Frankreich entgegen, in der Meinung, jeden Augenblick Entscheidendes über die Vorgänge bei Paris zu erfahren; aber seit mehreren Tagen ereignet sich kaum etwas Bemerkenswerthes. Die Friedensvermittelungsversuche kommen so wenig von der Stelle wie die militairischen Operationen. Die Commandeurs der Communetruppen posaunen Siege aus, die sich nachträglich nicht bestätigen, und die angeblich großen Kämpfe beschränken sich bei Licht besehen auf einfache Plänkeleien. Auf der andern Seite kündigt die Regierung zu Versailles fortwährend baldige Hauptschläge an, die aber auch nicht eintreten wollen; es scheint indessen, daß Thiers zuvor alle nur möglichen Verstärkungen an sich ziehen
will. Inzwischen soll man im großen Generalstabe zu Berlin die Sachlage in Frankreich jetzt für weniger bedrohlich ansehen, wofür auch der Umstand angeführt wird, daß Prinz Friedrich Karl, wie man von militärischer Seite bestätigt, nicht nach Frankreich zurückkehren werde.
- Die Commune von Paris - was sie ist und was sie will, Niemand wußte es genau zu sagen; jetzt erfährt man es aus der Instruction, welche sie ihren Gesandten nach Versailles mitgegeben hat. Paris bildet (mit dem Seine-Departement) eine Commune, die sich selbst verwaltet und regiert ohne alle Einmischung der französischen Regierung. Paris wählt seine Beamten und Richter aller Grade, es verfügt allein über sein Budget. Es hat keine andere Armee als die Nationalgarde, welche mit der Vertheidigung und der Polizei betraut ist. Die französische Regierung darf in Paris und 25 Stunden im Umkreis weder eine Garnison noch ein Lager halten, ausgenommen im Fall eines Krieges. Paris bezahlt seinen Antheil an den allgemeinen Unkosten Frankreichs z. B. für Festungen, Eisenbahnen, Flotte, Straßen und Bauten, es bezahlt aber nichts für die Verwaltung des Innern, der Finanzen, der Kirchen und Schulen und der Armee. Im Fall eines Krieges stellt es ein Contingent von Nationalgarden. Das sind die Hauptpunkte und über deren Anerkennung sollen die Gesandten von Paris mit Thiers verhandeln.
- Ob eine friedliche Verständigung zwischen den Machthabern in Paris und Versailles zu Stande kommt? Drei Pariser Abgesandte sind in Versailles angekommen, die Pariser wollen (oder sollen) die Souveränität der Nationalversammlung anerkennen und die Nationalversammlung soll die selbstständige Verwaltung der Stadt Paris anerkennen. - Der Kampf ist nichts weniger als eingestellt. Am 11. April haben die Versailler Truppen Montrouge angegriffen; das Geschütz- und Gewehrfeuer war sehr heftig. Man rechnet draußen darauf, daß ein Theil der gutgesinnten Nationalgarde in Paris das Stadthaus, Belleville und den Montmartre angreife, während die Versailler Truppen das Thor von Maillot stürmen. Vor der Hand scheint das eine Rechnung ohne den Wirth zu sein. Die deutschen Truppen sind jetzt so aufgestellt, daß, wenn nöthig, 200,000 Mann in 24 Stunden vor Paris vereinigt werden können. Den Respect vor ihnen müssen die Franzosen in Paris und Versailles behalten.
- Die Pariser Gesandten sind bereits aus Versailles zurückgekehrt. Thiers verlangt Niederlegung der Waffen seitens der Aufständischen und sichert ihnen - die Mörder ausgenommen - das Leben zu. Paris soll das Gemeindegesetz annehmen, das von der Nationalversammlung für alle größeren französischen Städte gemacht worden ist.
- Ueber die Brüsseler Conferenz verlautet jetzt, daß am 13. d. M. der Geheimrath Hoffmann aus Berlin in Brüssel eingetroffen sei, um an den Frie-

[ => Original lesen: 1871 Nr. 30 Seite 2]

densverhandlungen theilzunehmen. Er soll besonders bei der finanziellen Frage zu Rath gezogen werden. Seit fünf Tagen sollen übrigens die Arbeiten der Conferenz bedeutende Fortschritte gemacht haben.
- Der Lauenburger Landtag ist zum 28. April nach Ratzeburg einberufen worden. Es soll demselben die Vorlage, betreffend die Einverleibung des Herzogthums Lauenburg in Preußen, gemacht werden.
- Der Kaiser von Rußland wird Mitte Mai zum Kurgebrauch in Kissingen eintreffen und auf der Durchreise dem Berliner Hofe einen mehrtägigen Besuch abstatten. Später wird das russ. Kaiserpaar sich nach Stuttgart begeben, um an der silbernen Hochzeitsfeier des württembergischen Königspaares (die Königin Olga von Württemberg ist bekanntlich die Schwester des Kaisers von Rußland) welche am 13. Juli stattfindet, theilzunehmen.
- Die schlimmste Arbeit nach dem Kriege haben die armen Landwehrpioniere, denen die Aufgabe zugefallen ist, die Schlachtfelder um Metz zu desinficiren. Sie selbst machen grauenhafte Schilderungen darüber. Der Leichengeruch hat ihre Kleider so vollständig durchsetzt, daß sie ihn weder bei Tag noch bei Nacht los werden. Ekel und Entsetzen rauben ihnen den Appetit und Schlaf, selbst der Branntwein verfehlt seine Wirkung Die armen Leute sehnen sich nach baldiger Ablösung.
- In Frankreich ist alles feil und faul, aber die Franzosen sehen noch immer nicht den Unterschied zwischen Deutschland und Frankreich ein. Hat doch die Regierung in Paris dem General v. d. Tann eine Summe von 2 Mill. Frcs. geboten, wenn er ihr das von seinen Bayern besetzte Fort in die Hände spiele. Tann erzählt das selber.
- Der Gesammtschaden, den Frankreich durch den letzten Krieg erlitten, wird auf etwa 10 Milliarden Frcs berechnet. 5000 Millionen muß es Kriegsentschädigung an Deutschland zahlen, 2000 Millionen betragen seine eigenen Kriegskosten, 1000 Mill. braucht es zur Neuschaffung seines Kriegsmaterials, 300 Mill. zur Herstellung seiner Eisenbahnen und für Entschädigungen, 240 Mill. beträgt der Ausfall an Steuern in den von den Deutschen besetzten Gebietstheilen, 2000 Mill. der Schaden an Eigenthum aller Art und Störung des Handels etc. Diese 10 Milliarden sind etwa 2/7 des Gesammteinkommens von ganz Frankreich in einem Jahre. Der Gesammtschaden Nordamerika's in seinem 4jährigen Bürgerkriege betrug 46 Milliarden Frcs., also 4 1/2 mal so viel als der französische. Dennoch hat sich Amerika - freilich unter günstigeren Bedingungen - schnell erholt. Die Bundesschuld, die am 1. Sept. 1865 mit 2,757,689,000 Doll. (= 14,459,500,000 Frcs.) ihren Höhepunkt erreicht hatte, wurde bis zum 1. März dieses Jahres auf 2,347,764,000 Doll. (=12,208,000,000 Frcs.) vermindert.
- Der Reichstagsmitglieder sind jetzt 366 versammelt, gerade so viele, als ein Schaltjahr Tage hat; es sollten aber 382 beisammen sein. Schlagen wir die Paßrubrik "Stand und Character" auf, so erhalten wir folgende interessante Auskunft: 3 Prinzen, 1 Herzog, 6 Fürsten, 66 Grafen und Rittergutsbesitzer, 8 Minister a. D., 15 wirkl. geh. Räthe, Ober-Präsidenten und geh. Reg.-Räthe, 28 Erbkämmerer, Hof- und Reichsräthe, Regierungs-Präsidenten, Legationsräthe u. s. w., 23 Landräthe, 8 Militärs, 12 Geistliche, 8 richterliche Beamte, 42 Rechtsanwälte, 3 Staatsanwälte, 15 Gutsbesitzer, 9 Bürgermeister in und a. D., 12 Senatoren und Stadtverordnete, 18 Professoren, 9 Schriftsteller und Redacteure, 2 Buchhändler, 20 Kaufleute und Fabrikanten, 14 Rentiers, 6 Aerzte, 1 Apotheker, 14 Gymnasial-Directoren und Lehrer und 1 Drechslermeister (Bebel). Das adelige Element ist außerordentlich stark, in über 150 Personen vertreten, so daß auf 4 bürgerliche Abgeordnete 3 vom Adel kommen.
- Die Franzosen, die neulich aus München heimgekehrt waren, waren seelenvergnügt, und was sangen sie? - Die Wacht am Rhein. - Waren's dieselben, die ein paar Tage darauf in Straßburg einzogen? Wir wissen's nicht, aber auch diese sangen die Wacht am Rhein. Fast alle kamen in der Heimath - es waren Elsässer - mit einem tüchtigen Spitz an und marschirten so, daß ein deutscher Soldat zu seinem Kameraden sagte: Donnerwetter Du, wenn diese Kerle in unserer Kompagnie dienen müßten!
- In Bezug auf Deutschland sind der Kaiser von Rußland und sein ältester Sohn, der Großfürst Thronfolger, bekanntlich Gegenfüßler. Während der Kaiser Alexander den Werth der Freundschaft seines deutschen kaiserlichen Oheims vollständig zu würdigen weiß, macht der Thronfolger durch eine ausgesprochene deutschfeindliche Gesinnung bei den Altrussen Propaganda für seine Zukunft. Schon seit längerer Zeit hat der Großfürst den Gebrauch der deutschen Sprache in seinen Salons verboten, jeder Zuwiderhandelnde hat eine Strafe von 25 Rubel (á 1 Thlr.) zu erlegen. Vor Kurzem nun war bei ihm Gesellschaft, und als schon längst alle Gäste in traulicher Unterhaltung waren, tritt plötzlich der Kaiser ein, wünschet "Guten Abend", und führt einige Stunden lang das Gespräch in deutscher Sprache fort, natürlich die Antworten nur in deutscher Sprache entgegennehmend. Endlich erhebt er sich, wünscht "Gute Nacht" und will scheinbar den Salon verlassen. Ungefähr die Hälfte des Saales hat er durchschritten, als er sich plötzlich umwendet: "Ah! meine Herren, hier darf ja wohl, wie mir jetzt beifällt, nicht deutsch gesprochen werden? Ich habe also eine Strafe von 25 Rubeln zu erlegen." Darauf zu einem höheren Beamten sich wendend, händigte er diesem die 25 Rubel ein; dann fährt er fort:
"Ich zahle diese Strafe hier an Sie, und beauftrage Sie, dafür zu sorgen, daß alle hier Anwesenden die gleiche Strafsumme entrichten, denn ein Jeder sprach deutsch. Der Gesammtbetrag wird sofort dem Preußi-Generalstabe zur Verwendung für die Preußischen Verwundeten überwiesen." Sprach's und verließ schalkhaft lächelnd den Salon. - Von seiner deutschfreundlichen Gesinnung machte der Kaiser übrigens schon während des Krieges kein Hehl. Wiederholt bezeichnete er den Krieg im Privatgespräch als "den Kampf der Wahrheit gegen die Lüge."
- Die Ballkönigin auf dem Friedensfestballe in Schweidnitz war eine junge bildschöne Dame, deren Wespentaille berühmt war. (16 1/2 Zoll Taille bei sonst vollem Wuchs.) Zweimal hatte sie bereits mit ihrem Tänzer den Saal durchmessen, da - plötzlich ein allseitiger Aufschrei - die Unglückliche liegt am Boden - alles stürzt herzu - umsonst, - ihr Tänzer hatte die letzten Schritte mit einer Leiche getanzt. Ein Schlaganfall hatte sie getödtet.


Anzeigen.

Der Johann Joachim Nicolaus Falk, geboren am 17. April 1847 zum Hammer hiesigen Fürstenthums, unehelicher Sohn der angeblich später nach Hamburg gezogenen Marie Christiane Dorothea Falk vom Hammer, welcher sich bereits im Herbste 1868 zur Erfüllung seiner Militairpflicht hätte stellen müssen, sich aber bisher nicht gestellt hat, wird in Gemäßheit der Verordnung vom 23. December 1870, betreffend das Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige etc., edictaliter hierdurch geladen, in dem auf Dienstag den 6. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Justizamte anstehenden Termine sich einzufinden, unter dem Nachtheil, daß er im Falle seines Ausbleibens in dem anberaumten Termine dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden.
Schönberg, den 16. Februar 1871.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
(L. S.) A. Dufft.


Vermischte Anzeigen.

(Verspätet.)
Gestern Abend 11 1/2 Uhr endete ein sanfter Tod plötzlich und unerwartet das Leben meines geliebten Mannes und meinen Kindern liebevollen Vaters, des Apothekers W. Sass, im 62. Lebensjahre.
Schönberg, den 14. April 1871.
Louise Sass geb. Nölting.
Die Beerdigung findet statt am Dienstag den 18. d. Mts. Nachmittags 4 Uhr.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 30 Seite 3]

Um den capitalsuchenden Grundbesitzern im hiesigen Fürstenthume die Gewährung von Darlehen aus der Anstalt zu einem billigeren Zinsfuße als bisher zu ermögliche haben wir die Einrichtung getroffen, daß vom diesjährigen Johannistermine an in jedem Termine ein Theil der zur Ersparniß-Anstalt gehörigen Gelder zu 4 %, ein Theil der zur Vorschuß-Anstalt gehörigen Gelder aber zu 4 1/2 % gegen hypothekarische Sicherheit hier im Fürstenthume belegt werden soll.
Die Summe, welche von den Capitalien der Ersparniß-Anstalt, im diesjährigen Johannistermine zu 4 % belegt werden kann, haben wir auf 4000 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt. festgestellt mit der Bestimmung, daß vorläufig die kleineren Hypothekpöste vorzugsweise berücksichtigt werden sollen.
Die näheren Bedingungen sind von den capitalsuchenden Grundbesitzern persönlich im Locale der Anstalt zu erfragen.
Schönberg, den 1. April 1871.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Wigger. Burmeister. W. Saß. Aug. Spehr. C. Drevs.
Secretär: R. Rackow, Adv.


Bekanntmachung.
Der diesjährige Frühjahrsbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungsvereins der Landbewohner ist zwischen dem 17. und 31. Mai d. J. mit 1/2 Simplum - der Hälfte des einfachen Ansatzes auf dem hiesigen Bureau zu entrichten.
Namens der Direction: Bruhn, Secretair.


GERMANIA
Lebens-Versicherungs-Actien-Gesellschaft
in Stettin

Garantien der Gesellschaft:

Actien-Capital Thlr. Pr. Cour. 3,000,000
Reserven Ende 1869 " 3,692,275

Geschäfts-Resultate:

Versichertes Capital Ende März 1871 Thlr. P. C. 51,614,275
Jahres-Einnahme " 1,670,000
Bezahlte versicherte Summen bis Ende 1869 " 3,130,624
im Monat März 1871 sind eingegangen 897 Anträge über " 586,067

Mässige Prämiensätze für Versicherungen jeder Art und jeder Summe.
Prospecte und Aufnahme-Formulare gratis. Jede weitere gewünschte Auskunft ertheilt bereitwilligst und empfiehlt sich zum Abschluß von Versicherungen Wilh. Heincke, Hauptagent der GERMANIA.
Schönberg im April 1871.


Radies, Sommer-, Winter- und Blumenkohlpflanzen empfiehlt Carl Sörensen.


F. Schlüter in Ratzeburg empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser und Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


Seit einiger Zeit ist über meine Koppel "Hirtekatenhof" nach dem Lüdersdorfer Wege, und "Kaltenfelde" nach dem Lübecker Wege ein Schleichsteig angelegt, welchen ich hiermit ernstlich verbiete.
Zuwiderhandelnde werde ich unnachsichtlich dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Herrnburg, den 30. März 1871.
L. Röper.


Beste Schmiedekohlen liefern aus dem Schiffe vom 18. bis 29. April zu 38 ßl. Pr. Crt. und empfehlen sich damit bestens L. Possehl & Co. Lübeck.


Frischen Seifenstein, echten Limburger Käse, neue türk. Pflaumen empfiehlt C. J. W. Burmeister.


Möbel-Magazin.
Das Möbel-Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorf empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler- und Stuhlmacher-Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg, 1871.
Die vereinigten Tischlermeister.


Mit kräftigen Sommerkohl-, Blumenkohl- und Sommerlevkojen-Pflanzen, sowie etwas später Winterkohl-, rothen Kohl-, grünen Kohl-, Kohlraby-, rothe Beeten-, Steckrüben-, Runkelrüben-, Selleri- und Porry-Pflanzen empfiehlt sich Hartw. Brüchmann.


Wohnungs-Veränderung.
Von heute an wohne ich beim Herrn Töpfermeister Weinrebe.
Schönberg, den 11. April 1871.
Heinr. Schäding, Kürschner und Mützenmacher.


Von jetzt an sind wieder alle Arten von Drainröhren auf meiner Ziegelei vorräthig, die ich den geehrten Landleuten hiedurch bestens empfehle.
Zieglermeister Tretow vor Schönberg.


Einem hiesigen, sowie auswärtigen verehrten Publikum die ganz ergebene Anzeige, daß ich mit dem heutigen Tage mein Material-, Colonial-, Eisen- und Kurzwaarengeschäft nach dem Hause des Herrn Badstein vor dem Sabowerthore an der Bünsdorfer Straße verlegt habe. Für das mir bisher geschenkte Vertrauen meinen besten Dank sagend, verbinde zugleich hiemit die freundliche Bitte, mir solches auch ferner zu erhalten.
Hochachtungsvoll C. L. Creutzfeldt.
Schönberg, den 30. März 1871.


Von heute an wohne ich oben in der Sabowerstraße beim Tischlermeister Melchert, was ich meinen geehrten Gönnern und Freunden ergebenst anzeige.
Schönberg den 15. April 1871.
J. Schmalfeldt, Schuhmachermeister.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 30 Seite 4]

U. Beermann, Lübeck, Klingberg 927, empfehlen außer ihrem bedeutenden Lager von Manufactur- & Modewaaren eine sehr reichhaltige Auswahl der modernsten Jaquetts und Umhänge in Wolle, Seide und Sammet, wie auch Regenmäntel und Damen-Röcke neuester Facons zu sehr billigen Preisen.
Proben und Auswahl-Sendungen stehen gerne zu Diensten.


Frankfurter Pferde-Markt-Lotterie.
Schon am 10. Mai finden mit Genehmigung hoher Regierung die Verloosung von 60 der feinsten Reit-, Fahr- und Wagen-Pferde, sowie 10 der elegantesten Equipagen und Hunderten von anderen werthvollen Gewinnen statt. Loose zu dieser so beliebten Lotterie versenden inclusive Porto und Spesen bei Uebersendung der resp. Gewinne
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Dr. Pattisons Gichtwatte das bewährte Heilmittel gegen Gicht und Rheumatismen aller Art, als: Gesichts-, Brust-, Hals- und Zahnschmerzen, Kopf-, Hand-, und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken- und Lendenweh u.s.w. In Paketen zu 12 Schill. und halben zu 7 Schill. bei Wilh. Heincke.


Der District des patriotischen Vereins zu Dassow beabsichtigt, in diesem Jahre wieder eine Rindviehschau zu halten und ist hiezu der 16. Juni bestimmt. Die unterzeichneten Mitglieder sind mit den nöthigen Vorbereitungen beauftragt:
Zur Vertheilung kommen folgende Prämien:

I. Für leichten Rindviehschlag.
1. Bollen.
Erster Preis 15 Taler (Mecklenburg)
Zweiter Preis 10 "
2. Kühe.
Erster Preis 15 "
Zweiter Preis 10 "
3. Starken.
Erster Preis 15 "
Zweiter Preis 10 "
Dritter Preis 5 "
II. Für starken Rindviehschlag.
1. 1 Bollenpreis von 9 Taler (Mecklenburg)
2. 1 Kuhpreis von 10 "
2. 1 Starkenpr. von 10 "
Zu den Prämien können nur Hauswirthe und kleinere Züchter concurriren; es sind somit alle Händler ausgeschlossen, auch wenn sie Besitzer von Hofstellen sind.
Es werden auch Schauthiere angenommen, die zu keinem Preise concurriren sollen, und wird um deren zahlreiche Anmeldung gebeten.
Die Schau findet am 16. Juni, Morgens 11 Uhr, in Dassow statt; es müssen daher sämmtliche Thiere vor 10 Uhr gestellt sein.
Die Anmeldungen sind bis zum 12. Juni bei einem der Unterzeichneten zu beschaffen.
Für die Aufstellung am Schautage sorgen die unterzeichneten Mitglieder, welche ein rotes Band im Knopfloch tragen.
Den Anweisungen der unterzeichneten Mitglieder ist Folge zu leisten und dürfen auch keine Thiere ohne deren Erlaubnis den Platz verlassen. Ein Stellgeld wird nicht erhoben.
von Mecklenburg-Wieschendorf. L. Schmidt-Vorwerk. G. Callies-Dassow.


Heute Abend frische warme Knoblauchwürste, sowie Berliner Tivoli-Bier bei A. Schwiesow.
Marienstraße.


Die berühmte preisgekrönte Anilin-Dinte von C. Haselhorst in Dresden in
1/1 1/2 1/4 und 1/8 Flaschen

à 10 Sgr. 6 Sgr. 3 Sgr. 2 Sgr.
ist nur allein ächt zu haben bei J. P. Bade.


Das Neueste in Filz- und seid. Hüten empfiehlt in großer Auswahl H. Scharnweber.
Ratzeburg, Langenbrückerstraße.
Alte Hüte werden modernisirt.


Schwedische Dienstboten werden durch Unterzeichneten direct von Schweden nach Lübeck befördert. Mündliche Bestellungen nimmt auch der Gastwirth Herr Schleuß zum "schwarzen Adler" in Lübeck vor dem Holstenthore entgegen.
H. Voss.


Zinszahlung für freiwillige Anleihen in Lübeck.
Dienstag den 18. April 1871
Freitag den 21. April 1871
Dienstag den 23. April 1871


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.16 1/2 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.17 - 17 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 - 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu Offizieller Anzeiger Nr. 20.



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