No. 29
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 14. April
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 29 Seite 1]

In Folge eines der Großherzoglichen Landvogtei ertheilten Allerhöchsten Befehls wird die Vertretung des Fürstenthums Ratzeburg, in Gemäßheit der Verfassung für das Fürstenthum Ratzeburg vom 6. November 1869 zum Donnerstag den 20. d. Mts., Morgens 11 Uhr, hiedurch einberufen.
Schönberg, den 6. April 1871.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen.


- Die Lage der Dinge von Paris hat sich in den letzten Tagen wenig verändert und die Entscheidung läßt noch immer auf sich warten. Die Nachrichten von dort lassen die Gesammtlage im Unklaren, doch darf für gewiß angenommen werden, daß die Versailler Truppen (die "Preußen von Versailles" werden sie von den Aufständischen genannt) im Allgemeinen an Terrain gewinnen und der entscheidende Kampf binnen Kurzem vor den Thoren der Hauptstadt zu erwarten ist.
- Die Zustände in Paris müssen haarsträubend sein. Der Erzbischof von Paris wurde aus dem Bette gerissen und zu Fuß nach dem Gefängnisse geschleppt. Auf dem Wege dahin wurde er nicht nur verhöhnt, sondern in der scheußlichsten Weise besudelt. Alle Klöster wurden durchsucht und das dort Vorgefundene verhaftet. An den Straßenecken war angeschlagen, daß ein Bankett stattfinden werde, mit der Bemerkung: Man wird dort Priesterfleisch essen. Preis 3 Frcs. Die Frauenklöster werden bei Nacht überfallen, doch hatten die Meisten der Nonnen vorher die Flucht ergriffen. Viele Priester, die geflohen waren, wurden erkannt, fortgeschleppt und abgeschlachtet, ihre Wohnungen geplündert und zerstört. Die Zahl der Verhaftungen hat sehr zugenommen, da alle vorgeschriebenen Formalitäten abgeschafft sind. Wie gesagt, die Zustände daselbst sind gräulich!
- Ist das letzte Stadium des Kampfes um Paris gekommen? Draußen und drinnen werden alle Kräfte aufgeboten. Thiers hat den Marschall Mac Mahon zum Oberbefehlshaber ernannt, und die Commune in Paris hat durch Proclamation bekannt gemacht, der Ernst der Lage erfordere ein einheitliches militärisches Commando, es würden daher alle Untercommando's aufgehoben. Im Nordwesten der Stadt ist der Kampf aufs heftigste entbrannt und ist schon bis zum Thore von Maillot vorgedrungen. Von diesem Thore aus wird die Avenüe der großen Armee bestrichen, welche in die elyseeischen Felder führt. Die Truppen der Regierung sind siegreich vorgedrungen.
- Als Rettung gilt den Rothen in Paris der Aufstand in den großen Städten der Provinzen. - Die Commune hat ein halbes Dutzend ihrer Agitatoren mit einer gewissen Feierlichkeit abgesandt, um dort den Kampf für die social-demokratische Republik zu entzünden. Um so mehr eilen die Regierungstruppen, des Pariser Feuerherdes Meister zu werden und die deutschen Truppen stehen zum Succurs bereit; denn je mehr sich die Revolution ausbreitet, desto geringer wird die Aussicht auf Zahlung der Kriegscontribution und Durchführung des Friedens. Die Entscheidung rückt näher.
- Die gefangenen Franzosen werden in Masse nach Frankreich zurückbefördert. Durch Frankfurt werden in diesen Tagen an 160,000 Mann kommen.
- Die Zahl der Generale, welche nach Versailles gekommen sind, um sich der Regierung zur Verfügung zu stellen, beträgt beinahe hundert. Einige werden sofort verwandt werden, andere wurden benachrichtigt, daß sie nächstens eine Bestimmung erhalten; ein Theil wurde zur Verfügung gestellt. Unter den letzteren sollen sich einige befinden, welche vor ein Conseil d'enquete gestellt werden sollen, das später zusammenberufen werden wird. Zwei Marschälle und eine gewisse Anzahl Officiere haben an den Kriegsminister geschrieben, um die Ermächtigung zu erhalten, ihrer Gesundheit halber ihren Aufenthalt im Auslande verlängern zu dürfen. Die höheren Officiere, welche sich als Gefangene in Deutschland befanden, sind fast alle nach Deutschland zurückgekommen.
- Die Garnison von Bitsch ist in Versailles eingetroffen.
- Die Mecklenburger Truppen sind auf ihrem Marsche nach Deutschland bis nach Sedan gekommen, haben dort aber Stillstandsordre bekommen. Das Strelitzer Bataillon hat eine Stunde von Sedan Cantonnements bezogen. Alle Anordnungen deuten auf ein längeres Verweilen daselbst hin.
- Augenblicklich sind noch ca. tausend kranke Franzosen in der Schweiz. Der Totalbetrag der Internirungskosten beläuft sich auf 7 Mill. Frcs.
- Der Kronprinz des Deutschen Reichs und von Preußen hat beim Verlassen des französischen Bodens folgenden Armeebefehl erlassen: "Soldaten der dritten Armee! Als ich im Juli v. J. den Oberbefehl übernahm, sprach ich die Hoffnung aus, daß es der Tapferkeit und der Hingebung der geeinten deutschen Stämme gelingen werde, den gemeinsamen Feind, welcher uns übermüthig zum Kampfe herausfordert, zu besiegen. Dieses Vertrauen habt Ihr glänzend gerechtfertigt; denn die dritte Armee hat in diesem thatenreichen Feldzuge ebenso viele Siege wie Kämpfe aufzuweisen. - Nachdem Ihr in raschem Anlauf das Thor des Feindes bei Weißenburg erbrochen und damit die Reihe der Siege eröffnet, wurde der starke Gegner zwei Tage darauf in der blutigen Schlacht bei Wörth geschlagen; in schnellen Märschen folgtet Ihr seinen rückgängigen Bewegungen, und an dem denkwürdigen Tage von Sedan nahmt Ihr einen ruhmvollen und entscheidenden Antheil. Unaufhaltsam drangt Ihr vorwärts in das Herz des Landes, warft den vor Euch fliehenden Feind hinter die Mauern seiner Hauptstadt und hieltet ihn beinahe fünf Monate - allen Gefahren und den Unbilden eines strengen Winters mit unvergleichlicher Ausdauer standhaltend - eng umschlossen. - Während sodann ein Theil

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von Euch in ununterbrochenen, gegen große Ueberzahl geführten blutigen Gefechten den zum Entsatz des bedrängten Paris von allen Seiten anrückenden Feind zurückwarf, wurden von den Cernirungstruppen alle gegen sie unternommenen Ausfälle energisch und erfolgreich abgewiesen, so daß endlich dem Gegner keine andere Wahl mehr übrig blieb als die Waffen zu strecken und die Thore seiner stolzen, als unüberwindlich und unverletzlich gepriesenen Hauptstadt zu öffnen. - Solche Thaten gehören für ewig der Geschichte an, und mit Stolz blickt das Vaterland auf Euch als seine würdigen Söhne. Wohl konnten so große Erfolge nicht ohne die schmerzlichsten Opfer errungen werden, und mit Wehmuth gedenken wir der zahlreichen gefallenen Kameraden, ein ehrenvolles Gedächtniß ihnen für alle Zeiten bewahrend. - Indem ich Euch nunmehr auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers und nach glücklich und ruhmvoll erkämpftem Frieden verlasse, spreche ich Euch allen meine höchste Anerkennung und meinen Dank aus; ich scheide von Euch, Ihr preußischen und bayerischen Corps, Ihr württembergischen und badischen Truppen - mit dem Wunsche und in der Zuversicht, daß die auf blutigen Schlachtfeldern geschlossene Waffenbrüderschaft und Einigkeit nimmer zerreißen werde, sondern mächtig erstarke zur Ehre, zum Ruhme und zum Segen des wiedererstandenen gemeinsamen deutschen Vaterlandes. - Nancy, 14. März 1871. Der Oberbefehlshaber der dritten Armee. Friedrich Wilhelm, Kronprinz des Deutschen Reichs und von Preußen."
- Der Vorsitzende im Mecklenb.- Schwerinschen Staatsministerium, Graf v. Bassewitz, begibt sich am 11. d. Mts. nach Berlin, um den bisherigen Vertreter Mecklenburg- Schwerins im Bundesrathe, Staatsminister v. Bülow, welcher erkrankt ist, zu ersetzen.
- Zwei italienische Kriegsschiffe haben die Ordre empfangen, sich zur sofortigen Abfahrt bereit zu halten, um den König und die Königin von Spanien, deren Stellung immer haltloser wird, eintretenden Falles abzuholen.
- Der Frühling hält mit seinem Einzug zurück, wie unsere braven Krieger mit ihrer Heimkehr. Diese stehen noch immer in Frankreich und sehen zu, was aus dem Bürgerkrieg werden soll, der jetzt entbrannt ist. Jeder Tag kostet den Franzosen 1 1/4 Mill. Frcs. für die Erhaltung der deutschen Armee. Es scheint, sie wollen's nicht besser haben.
- Unter den Deutschen in Oesterreich ist eine helle Freude über den Dank, den ihnen der deutsche Reichstag ausgesprochen hat. Alle Wiener Blätter sprechen ihre Freude in Leitartikeln aus und fühlen in dem freundlichen Verhältniß eine Stärkung ihrer Stellung in dem vielsprachigem, zerrissenen Reiche. Um so wüthender kläffen die Czechen in Böhmen.
- Für sämmtliche Truppen der deutschen Armee, sowohl Combattanten als Nichtcombattanten, wird vom Kaiser eine Denkmünze zur Erinnerung an den Feldzug von 1870-71, aus eroberten broncenen Kanonenröhren gefertigt, verliehen werden. Den Fürsten der Einzelstaaten soll es jedoch überlassen bleiben, ihren resp. Heerestheilen außerdem noch eine besondere Denkmünze zu verleihen.
- Am 3. d. Mts. hat im ganzen großbritannischen Reiche eine Volkszählung stattgefunden.
- Auch die deutsche Colonie zu Constantinopel hat ein Friedensfest gefeiert.
- Das 7. preußische Jägerbataillon hatte in dem letzten Kriege das Glück, einen großen feindlichen Convoi mit Salz zu erbeuten. Das dem Truppentheil nach Maßgabe des Werthes der gemachten Beute zuerkannte Douceur betrug 200 Thaler. Einstimmig wurde beschlossen, diesen Betrag den beiden unmündigen Kindern eines gefallenen Kameraden, des Jägers Vogel aus Neu-Melke bei Neurode zukomme zu lassen. Der edelmüthige Beschluß ist jetzt zur Ausführung gelangt. Dem Landrath des dortigen Kreises sind die 200 Thaler mit der Bitte zugegangen, solche zu Gunsten der Vogelschen Kinder zinsbar anzulegen oder in anderer ihm entsprechend scheinender Art für diese Waisen zu verwenden. So sind die Vogel'schen Kinder die Adoptivkinder des wackern 7. Jägerbataillons geworden.
- An der Westküste von Norwegen ist die Häringsfischerei in diesem Winter sehr ungünstig ausgefallen. Es sind nämlich nach dem jetzt erschienenen Berichte anstatt der früheren 600,000 Tonnen nur etwa 80,000 gefangen worden, wovon 65,000 in dem nördlichen und 15,000 in dem südlichen Districte. Schon seit einigen Jahren hat man eine Abnahme des Härings in jenen Gegenden gespürt und die Furcht ausgesprochen, daß derselbe sich nach andern Gegenden hinziehen würde. Einem Berichte von Kalvösund (in Nedenäs) vom 24. März zufolge scheint jedoch die Frühlings-Häringfischerei an der südwestlichen Küste von Norwegen ein günstigeres Resultat zu versprechen.
- In Wien ist der berühmte österreichische Admiral Tegetthoff, der Sieger von Lissa gestorben.
- Krupp in Essen hat dem Kriegsministerium 8000 fl. für Unterstützung der Invaliden und Angehörigen von Landwehrmännern übersandt.
- Die Deutschen zu New-York begingen am 10. März ein großes Fest zur Feier der deutschen Siege, des abgeschlossenen Friedens und der Herstellung der Einigkeit Deutschlands. Ein 5 Stunden lang dauernder imposanter Festzug bewegte sich durch die Straßen; die von Deutschen bewohnten Häuser waren festlich geflaggt. Gouverneur Hoffmann und Major Hall ließen den Zug Revue passiren. Abends fand ein überaus zahlreich besuchtes Meeting statt.
- In diesem Jahre und im Jahre 1882 trifft der Charfreitag (7. April) mit dem Datum des wirklichen Todestages Jesu zusammen nach den Untersuchungen der christlichen Chronologen Beugel, Wieseler und Lichtenstein.
- In Zürich hat sich der angesehenste Mann, vielfache Millionär Escher-Bodmer erschossen. Der Unglückliche hat seine und seiner Frau Millionen in Baumwolle verspeculirt und in das Wechselportefeuille der Hypothekenbank Leu und Co. gegriffen. Diese verliert dadurch fast 4 Mill.
- Am 1. Ostertag ließ der König von Bayern wieder 1000 Arme seiner Residenz auf Kosten der Cabinetskasse speisen.
- In Wien herrscht seit der jüngsten Ueberschwemmung der Typhus, alle Spitäler und Krankenhäuser sind überfüllt.
- Nach officiellen Berichten haben sich die Diamantenfunde in der Kap-Colonie in Afrika im vorigen Jahre vervierzigfacht; es wurden 5661 Diamanten nach Europa gebracht, während die Ausbeute 1869 nur 141 betrug. Der durchschnittliche Werth der Steine ist 20 bis 25 Pfd. Strl. Man darf annehmen, daß viele Steine auf dem Privatwege nach Europa kommen, die in den officiellen Berichten nicht miteinbegriffen sind. Bis jetzt ist der Preis der orientalischen Diamanten noch nicht gesunken, obschon in den letzten Jahren viele von Bombay nach England kamen.
- Aus Natal in Süd-Afrika kommt die officielle Kunde von dem Tode des Afrikareisenden Capitän Faulkner. In dem Lande, wo er sich mit der Elephantenjagd und dem Handel mit Elfenbein beschäftigte, brach ein Krieg zwischen zwei nebenbuhlerischen Häuptlingen aus. Capitän Faulkner widmete sich der Sache des einen Häuptlings; dieser erwies sich aber als der schwächere Theil und Capitän Faulkner wurde von den Siegern erschlagen.
- Bei Ankunft eines Proviantzuges auf einer Station in Frankreich wurden Mannschaften commandirt, um die Säcke vom Zug ins Magazin zu tragen. Unter denselben war der Sohn eines Kölner Kaufmanns und der Gefreite, der die Leute befehligte, war ein Sackträger aus dem Geschäfte des Vaters. Der Zufall hatte es so gefügt: der Herr mußte Säcke tragen, während sein Sackträger als Gefreiter die Aufsicht führte. Mit großer Amtswürde und einem Gemisch von Genugthuung und kölnischem Humor ließ der vom Sackträger zum Gefreiten avancirte Kölner seinen Herrn unter der ungewöhnten Last einherkeuchen, wobei er gutmüthig "kürzere Schritte" commandirte. Als der junge Herr, in Schweiß gebadet, vom Tragen des ersten Sackes zurückkehrte, wurde "Halt!" commandirt, worauf der Gefreite seinen Helm Jenem aufsetzte, ihm den Säbel umschnallte und die Ordre gab: "Den Spaß konnte ich mir nicht versagen, Sie einmal einen Sack tragen zu lassen. Jetzt aber tauschen wir die Rolle. Sie sind für eine Stunde Gefreiter: Sie sollen wissen, daß Ihre Arbeiter trotz ihres höhern militairischen Ranges auch im Felde gerne für Sie Säcke tragen. Also geschah es. Als nach Beendigung der Arbeit der Sackträger sich wieder in einen Gefreiten verwandelte, nahm der Gemeine seinerseits

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das Wort und sagte: "Herr Gefreiter Eichel! Du hast jetzt die letzten Säcke getragen. Ich ernenne Dich auf dem Felde der Ehre zu unserm Magazin-Aufseher." Vor einigen Tagen sind Beide in Köln angekommen; der Gemeine sitzt wieder im Comptoir auf dem gepolsterten Drehstuhl und der Gefreite führt die Aufsicht im Magazin.
- Wie die K. Z. berichtet, ist in Wittenburg am 2. April Abends ein Mordversuch auf den Bürgermeister Zegelin gemacht worden. Aus dem zu seiner Wohnung gehörigen Garten ist nach seinem gewöhnlichen Sitzplatz in seinem Zimmer hin ein Schuß, bestehend aus Kugeln und Rehposten, abgefeuert worden. Glücklicherweise hat der Mörder weder den Bürgermeister Zegelin, noch eine der andern in dem Zimmer befindlichen Personen getroffen. Rehposten sind theils in dem Zimmer niedergefallen, theils sitzen sie in dem Rahmen und der Zarge des Fensters; eine Kugel ist durch das Gartenfenster hinein- und aus einem schräg gegenüber liegenden Fenster wieder hinausgegangen. Bürgermeister Zegelin hat den Ruf eines tüchtigen, kräftigen Beamten.
- Der Arbeitsmann Carl Zander aus Quedlinburg war als Colonnenfuhrmann dem Heere gefolgt und in Orleans von einem Franzosen auf der Straße tückisch überfallen und mit einem Pistolenschuß niedergestreckt worden. Der Thäter entkam, der Stadt wurde eine Strafe von 150,000 Frcs. auferlegt und Zander lag lange krank darnieder, in seiner Brust steckt heute noch die Kugel. Arbeitsunfähig kehrte er kürzlich zu seiner armen Frau und seinen fünf Kindern zurück. Da wurde er zum Bürgermeister gerufen und dieser zählte ihm 6666 Thlr. 20 Sgr. (25,000 Fr.) in schönen Kassenscheinen auf den Tisch und bat um Quittung. Dieses Geld schickt Ihnen Prinz Friedrich Carl, sagte er, es ist aus der von der Stadt Orleans bezahlten Contribution entnommen; legen Sie es gut an. - Freudenthränen fielen auf die Quittung.
- Aus dem Lande der Freiheit, Amerika, wird von einem sonderbaren Testamente berichtet. Herr Sol. Sanborn aus Medfort im Staate Massachussetts hat seinen Leichnam den Professoren Aggassiz und Olivier Wendell Hormes von der Harvard Universität vermacht, mit dem Ersuchen, "denselben in der wissenschaftlichsten und geschicktesten Weise, die der anatomischen Kunst bekannt ist," zu präpariren und im anatomischen Museum genannter Anstalt auszustellen. Aus seiner Haut jedoch sollen zwei Trommelfelle gemacht und seinem "angesehenen Freunde und patriotischen Mitbürger Warran Simpson, Tambour aus Cohassel," unter der Bedingung geschenkt werden, daß er am Fuße des Denkmals bei Bunkers Hill bei Sonnenaufgang am 17. Juni jeden Jahres auf besagten Trommelfellen die Nationalhymne "Yankee Doodle" trommelt oder trommeln läßt. Ueberdies soll auf eines der Trommelfelle "Popis Universal Prayer", auf das andere die "Erklärung der Unabhängigkeit" aufgezeichnet werden, "wie sie im Gehirn ihres glorreichen Urhebers, Thom. Jeffersohn, entstand". Diejenigen Körpertheile, welche zu anatomischen Zwecken nicht zu verwenden sind, sollen - um die eigenen Worte Herrn Sanborn's zu gebrauchen - "als Düngmittel verwendet werden, um das Wachsthum einer amerikanischen Ulme zu nähren, welche auf irgend einer Landstraße gepflanzt werden soll, damit unter dem Schatten ihrer Zweige, die ihren Laubreichthum meinem Leichnam verdanken, der müde Wandersmann ausruhe und unschuldige Kinder sich spielend ergötzen." Das Beste an dieser Geschichte ist, daß sie nicht zu der Klasse der berühmten amerikanischen Anecdoten gehört, sondern wahr ist; denn, wie die "New-York-Times" versichert, hat Herr Sol. Sanborn aus Medford, Massachussetts, seines Zeichens ein Hutmacher, dieses Testament nicht nur aufgesetzt, sondern bereits amtlich registriren lassen."
- Das schönste Weib in Wien war bis vor wenigen Jahren Helene v. Stellwag-Carion. Die Löwen der Kaiserstadt legten ihr Gold und Weihrauch wetteifernd zu Füßen. Reißend schnell sank sie im Taumel der Leidenschaft in den Abgrund, wurde verachtet und vergessen, und starb als Diebin aus Hunger in dem Gefängniß. Sie hatte sich freiwillig gestellt.
- (Die Waldschnepfe.) In der "Schles. Z." wird die Frage aufgeworfen, ob es nicht an der Zeit wäre, das Schießen der Waldschnepfe im Frühjahr gänzlich einzustellen. Mehrjährige Beobachtung hat gelehrt, daß die Waldschnepfe da, wo sie im Frühjahr auf größeren Waldcomplexen nicht geschossen wird, hier bleibt und hier brütet. Dem Befehle des Herzogs von Ratibor, die Schnepfe in einem Revier, wo sie sich besonders gern im Frühjahr einfindet, nicht zu beunruhigen, ist diese Erfahrung zu verdanken. Die Waldschnepfe streicht in diesem Revier den ganzen Sommer hindurch, und man kann auf dem Strich im August die jungen von den alten unterscheiden. Aber auch in denjenigen Gegenden, wo die Schnepfe nicht brüten wurde, dürften für jede im Frühjahr verschonte magere Schnepfe im Herbste wenigstens zwei gut genährte Schnepfen zurückkehren.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über das zu Schönberg am kalten Damm sub Nr. 6 belegene Wohnhaus c. p. des Sattlermeisters Heinrich Ollrogge daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 20. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Gerichtssiegel versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 4. April 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Auf Instanz eines Gläubigers soll die Büdnerei des Büdners Heinrich Grewe zu Schlagresdorf zwangsweise versteigert werden.
Es wird demgemäß ein Verkaufs-Termin auf Donnerstag den 8. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr, und ein Ueberbots-Termin auf Montag den 3. Juli d. J., Vormittags 11 Uhr, hiedurch angesetzt, wozu Kaufliebhaber sich auf hiesiger Gerichtsstube einfinden wollen.
Die Verkaufsbedingungen sollen im Verkaufs-Termine endlich regulirt werden, und steht es dem Schuldner, Büdner Heinrich Grewe, sowie dessen an dem zu veräußernden Grundstücke berechtigten Gläubigern frei, sich dabei zu betheiligen. Der Entwurf kann 14 Tage vor dem Termine auf der Gerichts-Registratur eingesehen werden, und wird auf Verlangen Abschrift der Verkaufsbedingungen gegen die Gebühr ertheilt. Die Besichtigung der Büdnerei, zu der übrigens ca. 10 Scheffel Acker guten Bodens gehören und auf, welcher zwei Gebäude - 1 Wohnhaus und 1 Stall - stehen, steht Kaufliebhabern jederzeit, nach voraufgegangener Meldung bei dem Krüger, Jabs zu Schlagresdorf frei. - Die Conventionalpoen beträgt 300 Thlr.
Gleichzeitig wird auf Donnerstag den 8. Juni, Vormittags 10 Uhr, Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die Grewe'sche Büdnerei, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwanigen Prioritäts-Ausführung anberaumt, und werden dazu alle Berechtigten, unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses, hiemittelst vorgeladen.
Schönberg, 8. März 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 29 Seite 4]

Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.
Der diesjährige Frühjahrsbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungsvereins der Landbewohner ist zwischen dem 17. und 31. Mai d. J. mit 1/2 Simplum - der Hälfte des einfachen Ansatzes auf dem hiesigen Bureau zu entrichten.
Namens der Direction: Bruhn, Secretair.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 - 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Wigger. Burmeister. W. Saß. Aug. Spehr. C. Drevs.
Secretair : R. Rackow, Adv.


Von der Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins bin ich beauftragt, Gelder von 16 ßl. an bis zu jeder beliebigen Summe anzunehmen, mit vier pro Cent jährlich zu verzinsen und Pöste bis 5 Thlr. sofort, bis 100 Thlr. nach dreimonatlicher und über 100 Thlr. nach sechsmonatiger Kündigung zurückzuzahlen; alles ohne sonstige Kosten. Da der Schweriner Vorschuß-Verein über tausend Mitglieder zählt, die Jeder für die eingezahlten Gelder haften, so hat derselbe als durchaus sicher allseitig Vertrauen gefunden.
Schönberg, im Januar 1871.
Kindler. Advokat.


Gesucht wird gegen gute hypothekarische Sicherheit zu Johannis:
2000 Thaler, 1800 Thlr., 1600 Thlr., 1500 Thlr., 1000 Thlr., sowie mehrere Pöste von 500 Thlr., 250 Thlr., 150 Thlr., 100 Thlr., und 50 Thlr.
Näheres bei Carl Bade.


Der District des patriotischen Vereins zu Dassow beabsichtigt, in diesem Jahre wieder eine Rindviehschau zu halten und ist hiezu der 16. Juni bestimmt. Die unterzeichneten Mitglieder sind mit den nöthigen Vorbereitungen beauftragt:
Zur Vertheilung kommen folgende Prämien:

I. Für leichten Rindviehschlag.
1. Bollen.
Erster Preis 15 Taler (Mecklenburg)
Zweiter Preis 10 "
2. Kühe.
Erster Preis 15 "
Zweiter Preis 10 "
3. Starken.
Erster Preis 15 "
Zweiter Preis 10 "
Dritter Preis 5 "
II. Für starken Rindviehschlag.
1. 1 Bollenpreis von 9 Taler (Mecklenburg)
2. 1 Kuhpreis von 10 "
2. 1 Starkenpr. von 10 "
Zu den Prämien können nur Hauswirthe und kleinere Züchter concurriren; es sind somit alle Händler ausgeschlossen, auch wenn sie Besitzer von Hofstellen sind.
Es werden auch Schauthiere angenommen, die zu keinem Preise concurriren sollen, und wird um deren zahlreiche Anmeldung gebeten.
Die Schau findet am 16. Juni, Morgens 11 Uhr, in Dassow statt; es müssen daher sämmtliche Thiere vor 10 Uhr gestellt sein.
Die Anmeldungen sind bis zum 12. Juni bei einem der Unterzeichneten zu beschaffen.
Für die Aufstellung am Schautage sorgen die unterzeichneten Mitglieder, welche ein rothes Band im Knopfloch tragen.
Den Anweisungen der unterzeichneten Mitglieder ist Folge zu leisten und dürfen auch keine Thiere ohne deren Erlaubniß den Platz verlassen. Ein Stellgeld wird nicht erhoben.
von Mecklenburg-Wieschendorf. L. Schmidt-Vorwerk. G. Callies-Dassow.


Die Real- und Knaben-Bürgerschule in Schönberg beginnt nicht Montag den 17. April, sondern Donnerstag den 20. April.
Schönberg, den 13. April 1871.
Das Scholarchat.


Am Freitag den 7. April, Morgens 4 Uhr, starb unser kleines Töchterchen Ida, 10 Monate alt, nach schwerem Leiden, was wir Verwandten und Freunden mit tiefbetrübtem Herzen hiedurch anzeigen.
Maler Rütz und Frau.


Stets vorräthig!
Bruchbänder, einfache und doppelte in reicher Auswahl und in verschiedenen Sorten, Suspensor (Tragbeutel), Wundspritzen, zu jeglichem Gebrauch, runde und Flügel-Mutterkränze, Milchpumpen oder Warzenzieher (die Warze hervorzuholen und die Milch damit abzunehmen), Warzendeckel (zum Gebrauch bei wunder Warze), Klystirspritzen, sehr praktisch und einfach zum Selbstgebrauch, Gummi-Luftkissen und Eisbeutel mit festem Verschluß für Kranke, Gummi-Zahnkitt (gut für hohle Zähne), Gummi-Zahnringe (sehr gut für Kinder beim Zahnen), Brustgläser (zum Schutz beim Durchnässen der Milch), ächte Milchsauger von reinem Gummi, sowie die neuesten Milchsauger mit Schlauch sind stets zu haben in Schönberg bei Emil Jannicke, Bandagist und Handschuhmacher.


Schul-Anzeige.
In der hiesigen Domschule beginnt der Unterricht für das Sommerhalbjahr am Montage nach Ostern, den 17. April. Für Anmeldungen neuer Schüler und zur Rücksprache in Angelegenheiten der Schule treffen mich die geehrten Eltern während der Osterferien jeden Vormittag bestimmt zu Hause.
Domhof-Ratzeburg, den 29. März 1871.
J. H. Voss, Lehrer der Dom-Schule.


Seit einiger Zeit ist über meine Koppel "Hirtekatenhof" nach dem Lüdersdorfer Wege, und "Kaltenfelde" nach dem Lübecker Wege ein Schleichsteig angelegt, welchen ich hiermit ernstlich verbiete.
Zuwiderhandelnde werde ich unnachsichtlich dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Herrnburg, den 30. März 1871.
L. Röper.


Radies, Sommer-, Winter- und Blumenkohlpflanzen empfiehlt Carl Sörensen.


Mit Georginen empfiehlt sich zur Pflanzzeit Demern 1871.
L. Bohn.


F. Schlüter in Ratzeburg empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser und Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 19 und eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 29 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 29 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 14. April 1871.


Frankfurter Pferde-Markt-Lotterie.
Schon am 10. Mai finden mit Genehmigung hoher Regierung die Verloosung von 60 der feinsten Reit-, Fahr- und Wagen-Pferde, sowie 10 der elegantesten Equipagen und Hunderten von anderen werthvollen Gewinnen statt. Loose zu dieser so beliebten Lotterie versenden inclusive Porto und Spesen bei Uebersendung der resp. Gewinne
1 ganzes Loos für Thlr. 1. 5 Sgr.
20 ganze Loose für Thlr. 22. - Sgr.
Gefällige Aufträge werden gegen Baarsendung oder Postnachnahme prompt besorgt, sowie jede zu wünschende Auskunft gratis ertheilt durch das Handlungshaus Joh. Geyer in Frankfurt a. M.


Geschäfts-Empfehlung.
Dem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum gehorsamst zur Anzeige, daß ich mit dem heutigen Tage mich hieselbst als Maler niedergelassen habe. Da ich mir in allen Branchen meines Geschäfts die nöthige Tüchtigkeit erworben, so hoffe ich alle mich mit ihrem Vertrauen Beehrenden bestens zu befriedigen, und bitte um zahlreiche Aufträge.
Hochachtungsvoll F. Heitmüller, Maler, im Hause der Conditor-Wittwe Greiff, Siemzerstraße.
Schönberg, den 7. April 1871.


Mit soeben erhaltenen neuen Umschlagtüchern und Doppel-Shawls von 44 ßl., sowie auch neuen billigen Kleiderstoffen und Cattunen empfiehlt sich Ludwig Creutzfeldt.


Dr. Pattisons Gichtwatte
Das bewährte Heilmittel gegen Gicht und Rheumatismen aller Art, als: Gesichts-, Brust-, Hals- und Zahnschmerzen, Kopf-, Hand-, und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken- und Lendenweh u.s.w. In Paketen zu 12 Schill. und halben zu 7 Schill. bei Wilh. Heincke.


Einem hiesigen, sowie auswärtigen verehrten Publikum die ganz ergebene Anzeige, daß ich mit dem heutigen Tage mein Material-, Colonial-, Eisen- und Kurzwaarengeschäft nach dem Hause des Herrn Badstein vor dem Sabowerthore an der Bünsdorfer Straße verlegt habe. Für das mir bisher geschenkte Vertrauen meinen besten Dank sagend, verbinde zugleich hiemit die freundliche Bitte, mir solches auch ferner zu erhalten.
Hochachtungsvoll C. L. Creutzfeldt.
Schönberg, den 30. März 1871.


Von jetzt an sind wieder alle Arten von Drainröhren auf meiner Ziegelei vorräthig, die ich den geehrten Landleuten hiedurch bestens empfehle.
Zieglermeister Tretow vor Schönberg.


Mit kräftigen Sommerkohl-, Blumenkohl- und Sommerlevkojen-Pflanzen, sowie etwas später Winterkohl-, rothen Kohl-, grünen Kohl-, Kohlraby-, rothe Beeten-, Steckrüben-, Runkelrüben-, Selleri- und Porry-Pflanzen empfiehlt sich Hartw. Brüchmann.


Wohnungs-Veränderung.
Von heute an wohne ich beim Herrn Töpfermeister Weinrebe.
Schönberg, den 11. April 1871.
Heinr. Schäding, Kürschner und Mützenmacher.


Zinszahlung für freiwillige Anleihen in Lübeck.
Dienstag den 18. April 1871
Freitag den 21. April 1871
Dienstag den 23. April 1871


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren:
22. März. Dem Arbeitsm. Hansen vor Schönberg Zwillinge (Tochter und Sohn).
24. März. Ein unehelicher Sohn vor Schönberg.
25. März. Dem Registrator Arndt vor Schönberg eine Tochter.
31. März. Dem Instrumentenschleifer Peters hieselbst ein Sohn.
3. April. Dem Schulzen Grevsmühl zu Retelsdorf Zwillinge (Tochter und Sohn).
4. April. Dem Töpfermeister Ehlers vor Schönberg eine Tochter.

Gestorben:
24. März. Alexander Christian Friedrich Saß, Postmeister hieselbst, 57 J. 11 M. alt.
27. März. Catharina Maria Else Freitag, Schulzentochter zu Olndorf, 8 J. 11 M. alt.
2. April. Wilhelm Joachim Johann Heinrich Haack, Arbeitsm.-Sohn hieselbst, 1 J. 3 M. alt.
4. April. August Heinrich Joachim Johann Hansen, Arbeitsm.-Sohn vor Schönberg, 13 Tage alt.
6. April. Mathias Heinrich Ollrogge, Büdner zu B.-Resdorf, 72 J. 1 M. alt.
7. April. Ida Maria Catharina Margaretha Rütz, Malermeisters-Tochter vor Schönberg, 10 M. alt.

Proclamirt:
Georg Adolf Daniel Ohlssen, Decorationsmaler zu Wiesbaden, und Johannette Friederike Wilhelmine Pauline Meyer zu Hadamar.

Sonntag, den 16. April.
Früh-Kirche: fällt aus.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.16 - 16 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.17 - 17 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 - 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 1/2 Schilling (Mecklenburg).


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