No. 26
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 31. März
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 26 Seite 1]

- Die eine und untheilbare Republik in Frankreich ist flöten gegangen. Ihre Regierung sitzt in Versailles und bläst Trübsal. Statt der einen Republik giebts ein halbes Dutzend. In Paris haben die Rothen ihre Privatrepublik aufgerichtet und die Rothen in den Städten Lyon und Marseille sind mit Errichtung von Specialrepubliken munter, nachgefolgt. Es gehörte nichts weiter dazu, als daß sie sich bewaffneten, die Staats- und städtischen Behörden überrumpelten, gefangen nahmen, absetzten und sich auf deren Stühle setzten. Was weiter werden soll wissen sie vielleicht selber nicht, vielleicht wissen es die Leiter, die Agenten der "internationalen Gesellschaft" zur Errichtung der republikanischen vereinigten Staaten von Europa.
- Jules Favre sagte in der Sitzung der Nationalversammlung vom 23. März unter anderm Folgendes: "Ein ganzes Programm von Verbrechen hat, sich in Paris entfaltet. Die Provinz kann solche Schändlichkeit, nicht dulden. Lassen Sie mich mein Herz ausschüttet. Als ich in Versailles über den Waffenstillstand verhandelte, habe ich drei Tage mit dem Sieger gestritten, um der Nationalgarde die Waffen zu belassen. Ich habe Unrecht gehabt. Ich bitte dafür Gott und die Menschen um Verzeihung."
- Gottlob, das Centrum Europas ist gesund. Ringsum aber siehts schlimm aus. Frankreich liegt in den heftigsten Zuckungen, Italien würgt mit Rom herum, an Oesterreich bessern ein Dutzend Doctoren. In Spanien wird der neue König nicht warm; neulich drohte er den Ministern mit seiner Abdankung, er sagte, sie hätten ihn über die Stimmung des Volkes getäuscht, er werde gehen, wenn das Volk sich nicht in einer Abstimmung für ihn ausspreche. In Bucharest (Rumänien) regiert der Abhub der europäischen Gesellschaft. Kein Deutscher ist seines Lebens sicher, der Fürst kann Niemand schützen, 26 Abgeordnete haben seine Absetzung beantragt. Das war die Antwort auf die Entlassung der Minister und der Polizei, welche die Deutschen mißhandeln ließen.
- Die jüngsten Ereignisse in Paris hat auf die Bevölkerung Englands und Belgiens einen Umschwung in der Stimmung gegen die Deutschen hervorgerufen. Man macht den deutschen Heerführern einen Vorwurf daraus, den Vorgängen in Paris nicht durch eine bleibende Besetzung der ganzen Stadt, vorgebeugt zu haben. Wäre dies geschehen, so hätten dieselben Leute sicher diesen Schritt verdammt.
- Die tapfere 22. Division (des 11. Armeecorps) guckt gerade in den Pariser feuerspeienden Krater hinein. Sie bildet die Besatzung der Ostforts Noisy, Romainville und Rosny. Die 21. Division steht in und bei Meaux.
- Die Bevollmächtigten zur Friedensconferenz sind jetzt alle in Brüssel eingetroffen, sodaß die Verhandlungen demnächst beginnen werden. - Das deutsche Reichskanzleramt will den Vorschlag machen, Goldstücke von 10 und 5 Thalern auszuprägen.
- Sämmtliche Reichstagsmitglieder saßen am 23. März an der Tafel des Kaisers in Berlin Der Kaiser brachte den einzigen Trinkspruch aus und zwar auf Deutschland.
- Damit's an allen Enden Frankreichs brennt, ist in Algerien ein Aufstand ausgebrochen. Aga Mokrani zieht mit 40,000 Kabylen nach Algier.
- Der edle Bruder Schweizer (Zürich) hat eine frappante Aehnlichkeit mit dem edlen Bruder Rumänier. In Bucharest drang der hohe und niedere Pöbel in das Haus, in welchem die Deutschen ihr Friedensfest feierten, und schlugen alles kurz und klein; es gab wirklich Mord und Todtschlag. Die Behörden machtens grade wie in Zürich, sie ließen sich nicht sehen, aber ein paar Tage nachher wurden sie auf Andringen des preußischen General-Consuls abgesetzt.
- Ehe zwei Monate in's Land gehen, sind wir wieder in Paris. Mit diesen geflügelten Worten nahm General Castelnau, der Begleiter Napoleons, von Wilhelmshöhe Abschied. Dies geflügelte Wort hat den Kaiser wie eine Fliege auf der ganzen Reise umsummst.
- Auf dem Dampfer "Prinzeß von Flandern" ist Kaiser Napoleon in Dover in England gelandet. Das Schifflein trug dasmal zwar nach Cäsar und sein Glück, aber auch keinen hoffnungslosen Mann. Auf der Fahrt durch den Canal hatte der Kaiser viel hinter sich nach der Küste von Frankreich gesehen, etwa als ob er dort über dem Pariser rothen Meere seinen Stern wieder auftauchen sehe. Er sah gedankenvoll aus und wie stillvergnügt. Die Engländer und namentlich die Engländerinnen waren äußerst neugierige wie Kaiserin Eugenie ihren Louis empfangen werde, sie hatten allerlei Bedenkliches gehört. Lerne aber Einer Frauen kennen; der Kaiser war kaum mit dem einen Fuß auf der festen Erde, so war's geschehen: "In den Armen lagen sich Beide und weinten vor Schmerz und vor Freude." Mancher Engländer wünschte sich im tiefsten Innern, er wäre Napoleon. Der Kaiser vergab ihr ihre Heiligen, die sie im Stich gelassen, und Eugenie ihm seine Soldaten, die's nicht besser gemacht. Das Hurrahgeschrei der Engländer war furchtbar, die kaiserliche Familie konnte sich kaum einen Weg durch die Massen bahnen, Napoleon, ein alter Menschenkenner, schritt mit dem Hut in der Hand nach allen Seiten freundlich grüßend hindurch. Als ihn aber der Bürgermeister mit den Worten begrüßte, er habe ihn schon vor 15 Jahren (wo Napoleon der kaiserliche Gast der Königin war) in Dover begrüßt und freue sich ungeheuer, ihn wieder zu sehen, da brachte der naive Bürgermeister den weltmännischen Kaiser beinahe aus der Fassung, er sagte nur: Ja, ja! und schüttelte ihm die Hand.

[ => Original lesen: 1871 Nr. 26 Seite 2]

- Die Festung Bitsch ist endlich von den deutschen Truppen besetzt worden.
- Die Königin von Schweden ist am 30. d. M. gestorben, nachdem der König kaum genesen ist.
- Die dem deutschen Reichskanzler von Bismarck verliehene Standeserhöhung ist eine erbliche, doch geht der Fürstentitel stets nur auf den ältesten Sohn über.
- Herr Schott in Berlin, der Leiter der Erbswurstfabrik, hat sich in dem Kriege so verdient gemacht, daß er das eiserne Kreuz (für Nichtstreiter) erhalten hat.
-Es ist bekannt, daß die evangelische Gemeinde Froschweiler im Unterlaß in der Schlacht bei Wörth ihr neues freundliches Kirchlein, das im Jahre 1846 erbaut wurde, verloren hat. Eine der Brandgranaten war in die Thurmspitze gefallen und fing Feuer. Mit einem Eimer Wasser hätte vielleicht das Feuer im Entstehen gelöscht werden können, allein der Schlachtendonner am 6. August wütete so furchtbar, daß sich Niemand getraute, Hand anzulegen. Nun sind die Glocken geschmolzen, die Orgel, Kanzel und Altar ein Raub der Flammen geworden und es stehen nur noch Trümmer der Umfassungsmauern. Die Gemeinde ist so arm, daß sie zum Wiederaufbau der Kirche keine Mittel hat. Hoffentlich steuern die Protestanten in ganz Deutschland ein Scherflein und der Gustav-Adolfverein wird gewiß auch Hilfe bringen.
- Richard Wagner hat einen Kaisermarsch zur Verherrlichung des neuen deutschen Kaiserreichs componirt. Zukunftsmusik, die Gegenwart geworden ist.
- Von einem Turcos-Capitän wird in süddeutschen Blättern Folgendes berichtet: Eine Abtheilung kriegsgefangener bayerischer Soldaten wurde bei ihrem Rücktransport in die Heimath von dem sie escordirenden Turcos-Capitän auf's Beste behandelt und verpflegt. Beim Abschied trug derselbe in geläufigem Deutsch einem der Soldaten, der aus München war, auf, den Herzog Max in Baiern von ihm unterthänig zu grüßen. Sein Name sei Bilal und der Herzog sei sein 'Nährvater' und größter Wohlthäter gewesen. Der Soldat vollzog den Auftrag und man erfuhr bei dieser Gelegenheit, daß Capitän Bilal einer von vier Negerknaben ist, die Herzog Max vor 30 Jahren aus Aegypten gebracht hatte und in München erziehen ließ. Drei von ihnen starben, Bilal aber trat in die bayerische Armee, wurde Sergeant, kam später wegen seiner Sprachkenntnisse als Dolmetsch einer Gesandtschaft nach Kairo und trat darauf in die französische Armee.
- Es ist in diesen Tagen in Altona vorgekommen, daß französische Officiere, welche sich bei ihren Quartiergebern wohlbefunden, bei ihrer jetzigen Abreise Letzteren Schutzbriefe ausgestellt haben, durch welche dieselben mit ihrer Familie für den Fall eines demnächstigen Einmarsches der französische Armee in Deutschland unter den Schutz der französischen Gewalt gestellt sein sollen.
- Nachdem der Vesuv am 13 d. Mts. eine enorme Masse Asche auf die umliegenden Felder geworfen und dieselben für das Weiden des Viehes unzugänglich gemacht hatte, da ferner in Zwischenräumen dumpfe und starke Detonationen aus seinem Innern sich hören ließen, schwieg der Feuerberg nun gänzlich und stieß lediglich während der Nachtzeit Rauchwolken aus. Dies veranlaßte eine Masse von Fremden in den ersten Abendstunden den Fuß des Berges zu besteigen und vom "Atrio del Cavallo" das seltene Schauspiel der noch flüssigen Lava anzusehen. Ein paar Tage vorher näherte sich ein Fremder ohne Führer der Mündung des Kraters im Augenblick des größten Ausbruchs. Von einem niederfallenden Steine zu Boden geschmettert, wurde der Unbekannte, ehe man ihm zu Hülfe kommen konnte, eine Beute der auf dieser, Seite langsam niederfließenden Lava. Ebenso wird berichtet, daß um dieselbe Zeit vier Herren und eine Dame ohne Führer auf sehr gefährlichen Wegen in den Kegel des Vesuvs einzudringen versuchten und seither nichts mehr von sich hören ließen. Man nimmt an, daß auch diese Personen kläglich umgekommen seien.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über das zu Schönberg am kalten Damm sub Nr. 5 belegene Wohnhaus c. p. des Handschuhmachers Emil Jannicke daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zuhaben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 13. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 27. März 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über nachbenannte Grundstücke des Kaufmanns Franz Heitmann zu Schönberg, als:
1) seinen vor Schönberg an der Schönberg-Rehnaer Chaussee und der sog. Schlauentrifft belegenen Bauplatz von angeblich 33 []Rth. Größe, worauf bereits ein Wohnhaus und ein Stall erbauet ist;
2) seinen vor Schönberg an der Schlauentrifft belegenen Bauplatz mit einer Fronte von etwa 40 Fuß und einer Tiefe von etwa 177 Fuß, worauf bereits ein Speicher errichtet ist; welche einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden werden, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden , und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 13. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Heitmann'schen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations-Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 27. März 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 - 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Wigger. Burmeister. W. Saß. Aug. Spehr. C. Drevs.
Secretair : R. Rackow, Adv.


Hermine Wittmütz
Hermann Berger
Verlobte
Schönberg den 29. März 1871.


Säeleinsaat empfiehlt billigstens Aug. Spehr.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 26 Seite 3]

Von der Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins bin ich beauftragt, Gelder von 16 ßl. an bis zu jeder beliebigen Summe anzunehmen, mit vier pro Cent jährlich zu verzinsen und Pöste bis 5 Thlr. sofort, bis 100 Thlr. nach dreimonatlicher und über 100 Thlr. nach sechsmonatiger Kündigung zurückzuzahlen; alles ohne sonstige Kosten. Da der Schweriner Vorschuß-Verein über tausend Mitglieder zählt, die Jeder für die eingezahlten Gelder haften, so hat derselbe als durchaus sicher allseitig Vertrauen gefunden.
Schönberg, im Januar 1871.
Kindler. Advokat.


Gesucht wird gegen gute hypothekarische Sicherheit zu Ostern: 4 - 500 Thaler, zu Johannis: 2000 Thaler, 1800 Thlr., 1600 Thlr., 1500 Thlr., 1000 Thlr., sowie mehrere Pöste von 500 Thlr., 250 Thlr., 150 Thlr., 100 Thlr., und 50 Thlr.
Näheres bei Carl Bade.


Eisenbahn Bekanntmachung.

Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die Eisenbahn-Spedition an der Station Schönberg dem Hrn. W. Heincke daselbst übertragen worden ist, und zwar unter folgenden Bestimmungen:

1. Die Speditions-Gebühr beträgt:
a. für Waaren zum Normal- und Eilgutsatze: 1 Silbergroschen pro Zoll-Centner,
b. für Waaren zu den ermäßigten Frachtclassen: 1/2 Silbergroschen pro Zoll-Centner,
c. als Minimum für jede bewirkte Spedition einer einzelnen Frachtbriefsendung: 2 1/2 Silbergroschen.
2) Weiter sind Gebühren zu berechnen:
d. für auf dem Gute haftende Werth-Nachnahme im Betrage von 1 p. C., als Minimum mit 1 Silbergroschen, wenn das Gut länger als 2 Tage bei dem Spediteur lagert,
e. für den Transport der Güter zwischen dem Bahnhofe und den Lagerräumen des Spediteurs 9 Silberpfennige pro Zoll-Centner.
3) Der Spediteur ist verpflichtet, den Eisenbahn-Frachtbrief jedesmal der der Spesen-Nota anzulegen.
Schwerin, den 21. März 1871.
Großherzogliche Eisenbahn-Direction.


Schul-Anzeige.
In der hiesigen Domschule beginnt der Unterricht für das Sommerhalbjahr am Montage nach Ostern, den 17. April. Für Anmeldungen neuer Schüler und zur Rücksprache in Angelegenheiten der Schule treffen mich die geehrten Eltern während der Osterferien jeden Vormittag bestimmt zu Hause.
Domhof-Ratzeburg, den 29. März 1871.
J. H. Voss, Lehrer der Dom-Schule.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher-Gesellen-Brüderschaft am Tage nach Ostern, den 11. April, stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen, oder im Behinderungsfalle ihr Krankengeld pünktlich einzuliefern, widrigenfalls die Restanten gleich nach Ostern gerichtlich dazu angehalten werden müßten.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher-Gesellen-Brüderschaft.


Strohhut-Fabrik von F. W. Lemke, obere Aegidienstraaße Nr. 674 in Lübeck empfiehlt eine große Auswahl Strohhüte für Herren, Damen und Kinder.
Getragene Hüte werden rasch und billig gewaschen, gefärbt und modernisirt.


Mit Georginen empfiehlt sich zur Pflanzzeit
Demern 1871.
L. Bohn.


Kleine Ziegen sowie Ziegenfelle werden von mir gekauft und mit 10 ßl. bezahlt, Knochen das Pfund 1/2 ßl.
H. Schultz, Frohnereipächter.


Bundesfahnen, dreifarbig, nach neuester Verfügung, mit oder ohne Germania, waschächt. Auch Transparente sowie Sachen zur Illumination empfiehlt Bonner Fahnenfabrik in Bonn am Rhein.


Sehr billig habe ich abzustehen:
1 alban'sche Säemaschinen, fast wie neu;
2 neue Wendepflüge, sehr practisch;
2 neue Buttermaschinen zu resp. 12 und 16 Kühen;
1 neues Butterfaß zu 10 - 12 Kühen;
2 neue Kornreinigungsmaschinen, um Radel u. s. w. vom Korn abzusondern.
Ferner sehr preisgünstig:
1 neue Breitsäemaschine für ein Pferd;
1 neue Kleesäemaschine für ein Pferd.
Für Leistungsfähigkeit garantire ich.
Dassow, den 23. März. 1871.
Fr. Krüger sen.


Schwedische Dienstboten werden durch Unterzeichneten direct von Schweden nach Lübeck befördert. Mündliche Bestellungen nimmt auch der Gastwirth Herr Schleuß zum "schwarzen Adler" in Lübeck vor dem Holstenthore entgegen.
H. Voss.


Schwedisches Kleesaat, sowie Seradella, beides von letzter Erndte, empfiehlt billigst Heinrich Holdorff in Lübeck, große Burgstraße Nr. 607.


Aus der rühmlichst bekannten Mineralwasser-Fabrik von W. Griese in Lübeck empfehle:
Brause-Limonade,
Selters,
Soda-Wasser,
ferner:
Lagerbier auf Gebinden und Flaschen, Ratzeburger Salvator Bier
Wilh. Heincke.


Stets vorräthig!
Bruchbänder, einfache und doppelte in reicher Auswahl und in verschiedenen Sorten, Suspensor (Tragbeutel), Wundspritzen, zu jeglichem Gebrauch, runde und Flügel-Mutterkränze, Milchpumpen oder Warzenzieher (die Warze hervorzuholen und die Milch damit abzunehmen), Warzendeckel (zum Gebrauch bei wunder Warze), Klystirspritzen, sehr praktisch und einfach zum Selbstgebrauch, Gummi-Luftkissen und Eisbeutel mit festem Verschluß für Kranke, Gummi-Zahnkitt (gut für hohle Zähne), Gummi-Zahnringe (sehr gut für Kinder beim Zahnen), Brustgläser (zum Schutz beim Durchnässen der Milch), ächte Milchsauger von reinem Gummi, sowie die neuesten Milchsauger mit Schlauch sind stets zu haben in Schönberg bei Emil Jannicke, Bandagist und Handschuhmacher.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 26 Seite 4]

Mit soeben erhaltenen neuen Umschlagtüchern und Doppel-Shawls von 44 ßl., sowie auch neuen billigen Kleiderstoffen und Cattunen empfiehlt sich Ludwig Creutzfeldt.


Brust=Bonbons Franz Stollwerck

Erprobt und bewährt seit einer Reihe von Jahren gegen Husten, Heiserkeit, Affectionen der Schleimhaut und des Kehlkopfes, ja gegen alle Beschwerden der Athmungsorgane. Man wolle, um sich vor der großen Zahl der Nachahmungen zu schützen, auf nachstehende Verkaufsstellen achten: in Schönberg bei Carl Bade; in Carlow beim Kaufmann Siebenmark; in Dassow bei H. C. Bühring und in Grevismühlen bei Wilh. Hagen.


Aerztliches Gutachten über die Vorzüglichkeit des Dr. med. Hoffmann'schen weißen Kräuter-Brust-Syrups.
Der Dr. med. Hoffmann'sche weiße Kräuter-Brust-Syrup enthält Bestandtheile, welche bei Kehlkopf- und Luftröhren-Leiden, chronische Heiserkeit und auf Respirationsorgane sehr wohlthätig wirken und ist derselbe bei solchen und ähnlichen Leiden nur zu empfehlen.
Stantomys'l (Prov. Posen), den 14. Juni 1865.
(L. S.) Dr. Holzmann, practischer Arzt.
Für Schönberg hält Lager in Flaschen à 1 Thlr., 24 ßl. und 12 ßl. Herr Aug. Spehr.


Bahnhofs-Restauration.
Sonntag den 2. April
Bockbier vom Faß.


Die Einfahrt in den Bünsdorfer Weg von der Sabowerstraße aus ist jetzt an der Ostseite meines daselbst belegenen Hauses über den neu angelegten Fahrdamm; die bisherige Einfahrt ist gänzlich gesperrt.
Rademacher Badstein, vor dem Sabowerthore.


Seit einiger Zeit ist über meine Koppel "Hirtekatenhof" nach dem Lüdersdorfer Wege, und "Kaltenfelde" nach dem Lübecker Wege ein Schleichsteig angelegt, welchen ich hiermit ernstlich verbiete.
Zuwiderhandelnde werde ich unnachsichtlich dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Herrnburg, den 30. März 1871. L. Röper.


Zu Ostern wird gesucht ein Hausknecht und ein Mädchen bei J. Bohn zur alten Mühle.
Ratzeburg.


Ich beabsichtige die diesjährige Maht von meinem Galgenmoor zu verpachten. Pachtliebhaber wollen sich dieserhalb gefälligst an mich wenden.


Die Rechnungsvorlage der allgemeinen Gesellen-Krankenkasse findet am Sonntag vor Ostern, den 2. April, Nachmittags 4 Uhr, im Locale der Gastwirthin Krüger statt. Sämmtliche Mitglieder werden hierdurch aufgefordert, persönlich zu erscheinen, oder aber ihre Beiträge bis zum genannten Tage pünktlich einzuliefern unter Androhung executivischer Eintreibung.
Der Vorstand.


Echt Russ. Saatlein bei J. F. Eckmann.


2 bis 3 Kinder vom Lande, die die hiesige Schule zu besuchen wünschen, können bei mäßigem Kostgeld in einer bürgerlichen Familie freundliche Aufnahme finden. Näheres in der Exped. d. Bl.


Gesucht werden zum 1. Mai ein tüchtiges und erfahrenes Mädchen für die Küche. Lohn 40 Thlr.
ein Mädchen für die Kaffeeküche. Lohn 30 Thlr.
Bahnhofs-Restauration in Lübeck.


Zahnweh Nervöses Zahnweh wird augenblicklich gestillt durch Dr. Gräfströms schwedische Zahntropfen á Flacon 7 1/2 Sgr. ächt zu haben in Schönberg bei Carl Bade.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Theater in Schönberg.
Freitag den 31. März. Letzte Vorstellung: "Auf eigenen Füßen", Charakterbild in 6 Bildern von Emil Pohl und H. Wilken. Musik von A. Conradi.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Freitag, den 31. März, Vormittags.
Passionspredigt: Pastor Fischer.

Sonntag, den 2. April.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags: Prüfung der Confirmanden Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken12 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 - 19Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.16 - 16 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.16 1/2 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.12 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.28 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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